1848 / 26 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

der anderen vorläufig Kint . 2. h zu vermehren. die 2 er men, ä , r d e lern. 2 in der ersten Kindheit blind D le in der Provinz sehr erheblich ist und unter diesen die = i e minelt und hülfsbedürftig sind, so wind sich dem schon 2 n ne, bewährten Wohlthätigkeitssinne meiner Mitbewohner . . * neuer und schöner Wirkungskreis darbieten und es mir . Pflicht gereichen, Aeußerungen dieser Mildthätigkeit, welche 2 knen worgenannten Anstalten in einzelnen Gaben oder Vermãchtnissen —— sollien, weiterhin zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. Münster,

den 12. Januar 1848.“

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. (N. K.) Laut Kriegs-Ministerial⸗ Reskripts vom 15. Januar hat Se. Majestãät der König die Ein⸗ führung des Waffenrocks und der sogenannten Schlitzhose bei der In fanterie für Alle, welche den Helm tragen, dann eine Aenderung des Mantels und der Achselblätter (bisherigen Epauletten) der Offiziere aller Waffengattungen zu befehlen geruht, wogegen der bisherige Uniformrock sowohl der Offiziere als der Unteroffiziere und Soldaten, dann der Spenserrock der Unteroffiziere und der Ueberrock der Offi ziere für Alle, welche den Waffenrock erhalten, abgeschafft wird. Die alte Uniformirung muß bis 1. Januar 1851 verschwinden. Bei Hof— Gala und Bällen am Hofe haben die den Waffenrock Tragenden in weißen kasimirnen, über die Stiefel gehenden Beinkleidern zu erschei⸗ nen. Ueber die Form der ledernen Helme, ferner welche Chargen, die bisher den Hut getragen, künftig Helme und Waffenröcke erhal— ten sollen, so wie über die Kuppel der mit Waffenröcken bekleideten Offiziere, hat sich Se. Majestät noch die Entschließung vorbehalten. Eben so wird auch noch weitere Bestimmung erfolgen über die Ein— führung des Waffenrocks oder die Beibehaltung der bisherigen Uni⸗ form bei den Kürassier⸗ und Artillerie Regimentern und dem Genie Bataillon. ;

Königreich Württemberg. (Schwäb. Merk.) Am 22. Januar wurde die Stände⸗Versammlung von Sr. Majestät dem Könige mit nachstehender Rede eröffnet:

„Durchlauchtigste, Durchlauchtig-Hochgeborne, Hochgeborne, Edle, Ehr—

würdige, Liebe Getreue!“ ö.

„Nach einer schweren Prüfung, welche uns die göttliche Vorsehung auf⸗ erlegt hat, fühle Ich Mich glücklich, Meinen treuen Ständen ankündigen zu können, daß die durch Theurung verursachten Leiden unseres Volkes Dank dem allmächtigen Gott durch reichlichen Segen der Erde geendigt sind.

„Im Namen des Vaterlandes statte Ich allen Ständen, denen vorzüg— lich das Beispiel unserer ehrwürdigen Geistlichkeit vorgeleuchtet hat, den leb= haftesten Pant ab für alle Maßregeln der Wohlthätigkeit, welche die Drang⸗ sale der Unbemittelten zu lindern gesucht haben.

„Wenn auch in diesen verhängnißvollen Zeiten einzelne Unordnungen dorgefallen sind, so hat sich eben so sehr der treue Sinn der gutgesinnten Bürger ausgezeichnet, und die Störer der Ordnung sind durch unsere Ge⸗ setze gerichtet worden. ;

„Trotz der großen unvorhergesehenen Ausgaben, welche die Staatskasse bei dieser Gelegenheit zu tragen gehabt hat für Ankauf von fremdem Ge— traide, für außerordentliche Bauten der Straßen und schnellere Förderung unserer Eisenbahnen, kann Ich doch mit hoher Zufriedenheit erklären, daß unser geregelter Staatshaushalt und die Ergebnisse der früheren Jahre uns in den Stand gesetzt haben, diese großen Ausgaben zu entrichten, ohne den Steuerpflichtigen größere Opfer als bisher aufzulegen.

„Bei unserem Finanzgesetzt werden Sie mehrere vorgeschlagene Er— leichterungen für den Grund und Boden zu berathen haben.

„Unser Eisenbahnbau schreitet so glücklich fort, daß Ich hoffe, in die— ser Finanz⸗-Periode die verabschiedete Bahn vollendet zu sehen.

„Für unsere Justiz-Gesetzgebung sind für einen künftigen Landtag meh— rere zeitgemäße Neformen in Arbeit begriffen, einige dringendere werden Ihnen auf diesem Landtage vorgelegt werden, unter diesen eine allgemeine deutsche Wechselordnung, welche als ein sehr erfreulicher erster Schritt zu einer Gemeinsamkeit deutscher Gesetzgebung zu betrachten ist.

„Meine Ueberzeugung, daß der gegenwärtige Zustand der Presse für Zeitschristen und Blätter in Deutschland den gerechten Eiwartungen der Regierungen, so wie den Bedürfnissen der Nation, nicht mehr entspreche, hat Mich veranlaßt, dem Bundestag Meine entschiedenen Anträge mitzu—Q— theilen und darauf anzutragen, daß ein für alle Bundesstaaten gültiges Preßgesetz die Freiheit der Presse ausspreche unter der Bedingung eines Strafgesetzes gegen den Mißbrauch und gegen die Uebertreter dieses Ge⸗— setzes.

„Die Nothwendigkeit eines Gesetzes für die Wahlen der Abgeordneten, so wie über die Organisation der Gemeindebehörden und über die Verehe⸗ lichung der Gemeindegenossen, ist durch die Ausbildung unserer öffentlichen Zustände ausgesprochen, in gleicher Richtung werden Sie die Entwürfe der Gesetze über Bannrechte und andere Grundlasten beurtheilen, welche un⸗— ter Beachtung der Forderungen des Rechts wohlbegründeter älterer Verhält- nisse die Einrichtungen und Bedürfnisse unserer Zeit auszugleichen be⸗ stimmt sind.

„Noch eine ernste Pflicht bleibt Mir zu erfüllen übrig. Die allge⸗ mein bekannten Vorfälle in der Schweiz, herbeigeführt durch schroff entge— genstehende Parteien, bis zum Bürgerkriege entflammt, mußten auch für die Nachbarländer einen gefährlichen Einfluß ausüben.

„Deutsche, durch die Gerichte verfolgte Verbrecher sammelten sich in jenem Lande, suchten Vereine mit ihren Landsleuten zu stiften, so wie uns durch Schriften revolutionairen Inhalts zu überschwemmen. Jedes auch noch so schlechte Mittel wurde versucht, um Aufregung und Unzufriedenheit mit dem Bestehenden zu verbreiten. ;

it ei rerin, jedoch ist schon Bedach er mit einer Leh jedoch *

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„In diesem Zustande, der eben so gefährlich für uns, wie für unsere Bundesnachbarn ist, wende Ich Mich mit allem Vertrauen an Meine ge⸗ treuen Stände als diejenigen, die an der Spitze unseres Volkes seinen Sinn und seine Denkungsart aussprechen. Ich lege Ihnen offen die Lage unserer Verhältnisse vor.

„Wenn die Einwirkungen von außen stärker hervortreten sollten, so werden Sie Mich mit unerschütterlichem Muthe, so wie einst gegen die Feinde unseres Vaterlandes, jetzt nach beinahe Z32jähriger Regierung een Störer unserer inneren Ruhe mit eben der Festigkeit und Entschieden= eit in Grundsätzen auftreten sehen.

„In Vereinigung mit Ihnen, im Geiste unserer Verfassung handelnd, gehe Ich ruhig den Stürmen unserer Zeit entgegen.

„Gott schütze und segne unser Vaterland!“

—Diese Nede Sr. Majestät beantwortete der Präsident der ersten Kammer in folgender Weise:

„Ew. Königliche Majestät empfangen die getreuen Stände mit Freude und Ehrfurcht in ihrer Mitte und fühlen sich glücklich, dem geliebten Lan— desvater versönlich ihre Huldigungen darbringen zu lönnen. Sie preisen vereint mit Ew. Majestät den Allmächtigen für die Segnungen der letzten Aerndte, die den schweren Prüfungen des vergangenen Jahres ein Ziel setzte.

„Mit pflichtgetreuem Eifer werden die verfammelten Stände des Kö— nigreichs sich der Prüfung der angekündigten Gesetz⸗Entwürfe unterziehen, wobei ihnen die von Ew. Masjestät bezeichnete gleichmäßige Beachtung des Rechtes wie der Zeitverhältnisse zum Leitstern dienen muß, wenn dieselben zu einem dem Wohle des Landes gedeihlichen Ziele führen sollen; denn Gerechtigkeit ist die erste Grundveste der Staaten.

„Freudig begrüßen sie unter den angelündigten Gesetzen das auf ge⸗ meinschaftlicher Berathung der deutschen Saaten beruhende Gesetz über ine Wechsel⸗Ordnung, als den ersten Schritt zu der so wünschenswerthen gemeinsamen deutschen Gesetzgebung. .

„Wenn im verflossenen, verhängnißvollen Jahre das Herz des für Sein Volk stets väterlich sorgenden Königs durch einzelne frevelhafte Unordnun- gen betrübt wurde, so zeugte dagegen der in allen Theilen des Landes über dieselben laut ausgesprochene Ünwille für den guten Sinn des größten Theiles desselben, und so werden, sollten je nach den beklagenswerthen Um- trieben die aus einem Nachbarland hervorgingen, Unruhestifter versuchen wollen, ihre Parteikämpfe und Unordnungen herüber in unsere Gauen zu verbreiten, alle Gutgesinnten sich eben so um ihren geliebten König zur Auf- rechthaltung von Ruhe, Ordnung und Recht schaaren, wie einst wir un— serem heldenmüthigen Könige in Kampf und Sieg folgten. Mögen diese Stürme und Parteikämpfe ünser Vaterland unberührt lassen und Ew. Ma— sestät noch lange Jahre im Frieden sich der Liebe Ihres Volkes erfreuen. Gott beschütze unseren König! Er lebe hoch!“

Die Ulmer Chronik vom 17. Januar meldet, daß dem Gna— dengesuche für die wegen der Mai-Unruhen Verurtheilten in seiner Allgemeinheit nicht entsprochen worden ist, daß es aber jedem Ein—

zelnen freisteht, die Königliche Gnade anzurufen.

Herzogthum Sachsen⸗Koburg⸗Gotha. (D. A. 35) Am 22. Januar in der Mittagsstunde starb in Gotha der als aus— gezeichneter Theologe und Kanzelredner bekannte General-Superinten— dent Dr. Bretschneider, 72 Jahre alt, an einem Schlaganfall.

Oesterreichische Monarchie.

Mailand, 17. Jan. (Oest. Beob.) Die (gestern erwähnte) Proclamation Sr. Majestät des Kaisers lautet folgendermaßen:

„Wir Ferdinand J., von Gottes Gnaden Kaiser von Desterreich u. s. w. Nachdem die betrübenden Vorfälle, die neuerlich in verschiedenen Theilen Unseres lombardisch-venetianischen Königreichs stattgefunden haben, zu Unserer Kenntniß gelangt sind, und um die dortige Bevölkerung über Unsere Gesinnungen in dieser Hinsicht nicht im Zweifel zu lassen, ist es Un— ser Wille, daß derselben ungesäumt bekannt gemacht werde, wie fehr Wir den Zustand der Aufregung bedauern, der durch das Treiben einer unabläs= sig auf den Umsturz der bestehenden Ordnung der Dinge hin arbeitenden Faction erzeugt worden ist. Die Bewohner Unseres lombardisch venetiani⸗ schen Königreichs sollen wissen, daß Wir das Wohl Unserer lom— bardisch-venetianischen Provinzen, so wie aller Theile Unseres Rei— ches, stets zu Unserer Lebens- Aufgabe gemacht haben und in diesem Streben niemals nachlassen werden. Wir betrachten es als Unsere heilige Pflicht, die lombardisch-venetianischen Provinzen gegen alle Angriffe, sie mögen wo immer herkommen, mit allen Uns von Ser göttlichen Vor— sehung in die Hände gelegten Mitteln zu schirmen und kräftig zu vertheidi⸗ gen. Hierbei zählen Wir auf den rechtlichen Sinn und die Treue der gro- ßen Mehrzahl Unserer geliebten Unterthanen im lombaidisch-venetianischen Königreiche, deren Wohlstand und gesichertes Rechtsverhältniß immer die Anerkennung des In- und Auslandes erhalten hat. Wir zählen auch auf die Tapferkeit und treue Anhänglichkeit Unserer Truppen, deren höchster Nuhm es stets war und bleiben wird, sich als die kräftige Stütze Unseres Thrones, somit aber auch als die Schutzmauer vor den Brangsalen zu be— währen, welche Aufruhr und Anarchie über die Personen und das Eigen— thum der ruhigen Bürger bringen müßte.

Wien, den 9. Januar 1848.

* Wien, 20. Jan. Im Jahre 1783 wurde für den Magi— strat der Stadt Wien, und zwar für den Senat in bürgerlichen Ju— stizgeschäften, eine allgemeine Instruction erlassen und bei Ghelen in Druck verlegt, desgleichen bei Edler von Kurzbek 1783 die Manipũn lations-Akte bei dem K. Appellationsgerichte in dem Erzherzogthume

Ferdinand.“

ten lassen, mehr ein Regulativ für Beamte, als für das Publikum welchem letzteren nur der Vortheil daraus erwächst, daß der Willkür einzelner Beamten Schranken dadurch gesetzt . . In Italien macht die Vorstellung der Provinzial Congregation über die beantragten Modisicationen in dei Verwaltung N 7 Nachrichten zufolge, soll Graf Ficquelmont nicht obne inn n . 2 ausfahren können, überhaupt die Stellung aller . liche geworden sein, wenn auch in den letzteren Tagen fm 2 Ruhestörungen vorgefallen sind. mn

Der großartige Kasernenbau in Klosterneubur Pioniere und die Pionier-Schule, die von Tuln schreitet rasch vorwärts und dürfte noch im Lau weise bewohnt werden.

Der Orden der barmherzigen Brüder zählt in der ganzen Mo narchie zur Verpflegung von Kranken 28 Hospitäler, da hon sind in Ungarn mit jenen zu Agram in Kroatien allein 14, in Mähren und Schlesien 5. Böhmen 3, Niederösterreich 2. in Steiermark, Illirien Oberösterreich und Ostgalizien je eins. In allen 28 Hochitalern wurden während des Jahres 1847 in Summa 27,913 männliche und 371 weibliche Kranke verschiedener Konfessionen verpflegt, davon in dem Hospital zu Wien 4226, in jenem zu Prag 33580, zu Ofen 3068, zu Presburg 2112, Linz 1906, Gratz 1476, Brünn 208, in allen übrigen weniger als tausend Kranke. Von den aufgenommenen Kranken starben 2565 und 25,ü719 wurden genesen entlassen.

g bei Wien für die dorthin versetzt wird, se des Jahres theil⸗

X Wien, 21. Jan. Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Pa— latin ist seit gestern in Wien angekommen und wird, dem Vernehmen nach, acht oder zehn Tage in unserer Mitte verweilen.

Der vor kurzem ernannte Kaiserl. Feldmarschall-Lieutenant und Truppen-Divisionair zu Tarnow in Galizien, Freiherr von Wachen heim, ist bei seiner Durchreise, um sich an seinen neuen Bestimmungs⸗ ort zu begeben, hier erkrankt und am 16. Januar im Alter von 61 Jahren an der Lungenlähmung gestorben. Den beiden Feldmarschall⸗ Lieutenants Karl Fürst Lichtenstein und Graf Schlick ist wegen ihrer Anugenleiden ein unbestimmter Urlaub bewilligt worden.

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Paris, 21. Jan. Die Deputirten⸗Kammer hat gestern schließ lich die angefochtene Wahl des Herrn Richond de Brus für gültig erklärt. ‚.

Das Journal des Débats sagt, dem Vernehmen nach wür— den der Prinz und die Prinzessin Joinville sich nach Algier (also nicht nach Brasilien) begeben und dort einige Zeit bei dem Herzog von Aumale zum Besuch bleiben.

Die beiden ministeriellen Journale, das Jonrnal des Débats und der Conservateur, suchen in den Artikeln, worin sie die Ge— rüchte, die seit einiger Zeit über den Gesundheitszustand des Königs verbreitet waren, für ganz ungegründet erklären, das Publikum zu gleich auch über den Bestand des Ministeriums und über eine angeb liche Krisis, welche dem öffentlichen Frieden drohe, zu beruhigen. In dem Ministerium, sagen sie, walte die vollkommenste Eintracht, zwi— schen den Herren Guizot und Duchatel bestehe die vollständigste Ueber— einstimmung über alle Fragen: keine Spaltung drohe in der konser vativen Partei, die Regierung sei auf ihrer Hut, und die öffentliche Sicherheit laufe keinerlei ernstliche Gefahr; es seien nun aber alle jene Gerüchte, die man trotzdem unter das Publikum zu bringen suche, offenbar nur darauf berechnet, die öffentliche Meinung irre zu führen und die Kammer einzuschüchtern, auf daß sich diese zu einigen Kon zessionen herbeilasse, um die Opposition einigermaßen zu beschwichti gen; auch hoffe wohl die Opposition, durch derartige Manöver Ver wirrung in die konservative Partei zu bringen und das Kabinet auf solche Weise zu stürzen. Die ministeriellen Journale halten sich indeß

überzeugt, die Agitation, welche die Oppositlon um jeden Preis näh' ren wolle, werde ohne allen Erfolg bleiben; das Ministerium fürchte die Parteien nicht, die heute nicht stärker seien, als sie es gestern ge wesen; das Ministerium überwache die Parteien, und der Riegierusig, wenn sie in den Händen eines entschlossenen Ministeriums sei, könne es niemals an Mitteln zur Aufrechterhaltung der öffentlichen 8 rdnung fehlen. . ͤ Man hegt einige Besorgnisse in Betreff der Lage mehrerer an— gesehener Handelshäuser von Montpellier. Die Bank von Frankreich zeigt sich seit einigen Tagen sehr behutsam bei Diskontirung von Wechseln auf Handelshäuser in den Departements.

Paris, 21. Jan. Die Zeit der Erörterung von Skanda— len ist wiedergekehrt. Im Publikum, in den Journalen, vor den Gerichtshöfen und selbst in den beiden Kammern beschäftigt man sich neuerdings mit dergleichen beklagenswerthen Vorfällen. Am 9. Ja— nuar hatte ein Journal einen (schon erwähnten) Brief veröffentlicht, welcher, von Herrn Royer Collard, Dekan der Rechts - Fakultät zu Paris, an den Gründer einer industriellen Gesellschaft geschrieben,

Oesterreich unter und ob der Enns. Seit dieser Zeit geschah nichts in diesem Zweige. Der im Jahre 1847 ernannte Präses, Vice⸗Bür- germeister des magistratischen Justiz⸗-Senats, Krattky, hat gegenwär— tig mit Rücksicht auf die bestehenden Verhältnisse eine neue Instruc⸗ tion für die Justiz⸗-Manipulations-Aemter erster Instanz verfaßt, in Druck legen und vom Anfang des neuen Jahres in Wirksamkeit tre⸗

also lautete:

„An Herrn G. Paris, 13. Mai 1846. Mein lieber Herr! Ich habe mich mit dem AufsichtsRathe der Gesellschaft der Fabrikanten ernstlich beschäftigt, ich habe mich insbesondere an eine Person eines unserer hohen Tribunale gewendet, den ich bei mehreren industriellen Unternehmungen betheiligt weiß: ich habe ihm angeboten, sich selbst vorzu—

Liebes-Verbindung, als Vlüthen oder Früchte gezeitigt hat? Wir laden also die rechten Leser ein, hier zu sinden die stillen Ergüsse eines weiblichen Gemüthes, welches den Herrn Jesum kennt, liebt, Alles an Ihm hat und sich in aller, Bewegung stets neu zu Ihm wendet, wieder in Ihm ruhen, still und selig sein zu lernen. Wohl ist sinnige Natur⸗ betrachtung zuweilen eingeflochten, doch lange nicht so viel als gewöhnlich die Poesie dazu Neigung hat. Wohl könnte Mancher wünschen— daß ein Mehreres gegeben wäre, der Art, wie die einzige romantische Erzählung vom Ursprung des ritterlichen Geschlechtes der Röder; doch hat sichtbar

erade die Tiefe und Innigkeit des Gemüthslebens die fonst für dergleichen kee hn Dichterin davon abgehalten, eine Hohenstaufen= oder Alpensäange⸗ rin zu werden, und das wird ihr Leserlreis, den sie sucht, ihr vielmehr danken. Die Liebe, Treue und Geduld des Herin wird reich gepriesen; in Dunkelheiten und Schwachheiten schauen wir ein, dann bricht immer wieder Ergebung, Zuversicht, Freudigkeit hervor; die Liebe, die sich geliebt weiß von dem Einen, der die Liebe ist, und nun ihn lieben, in ihm nicht blos die geistlichen Geschwister, auch die noch Fernen fürbittend umfassen und im Herzen tragen kann, wo sie es nicht kann, wie sie möchte, stets bei dem Herrn sichs neu wiederholt das ist und bleibt der Eine Grundton aller dieser Lieder, Klänge, Senßzer, Gebete, Selbstgespräche und Sprüche. Wir werden damit wenig ins Wirken hinaus geführt, eigentlich auch nicht ein- mal in die tieferen Gebiete fortschreitender Heiligung, sondern es bleibt meistens bei der immer neuen Vergebung der Sünde, bei der Gerechtigleit des Glaubens an die Gnade in aller Schwachheit. Bei dem Allen aber bezeugen wir, daß dieser erste poetische Theil des Buches, wie gewissermaßen eintönig in seinem Kreise er dem bloßen ge— schwinden Leser erscheinen möge, der schönen, zarten, tiefen Worte viel dar= bietet für gleichgestimmte Seelen. Wer, was in des Lebens Erfahrung und Bewegung nach und nach als Ausdruck seiner verschiedenen Momente dem Herzen entquollen ist, daß wir noch einmal mit dem Vorworte reden, auch nur zur guten Stunde, wo das Herz offen und bedürftig ist“, zum Genuß in die Hand nimmt, wird unter dem Segen des Herrn mehr als Benuß dabei finden. Wer also, was wir nun bezeichnet haben, für sich selbst oder als Liebesgeschenk für Andere sucht und en, dem wollen wir hiermit diese Dichtungen herzlich empfohlen haben.

Von ganz anderer Art, wie gesagt, ist die zweite, prosaische Hälfte, die uns nach der ersten gleichsam übenrascht. Wer etwa der Verborgenen ihrer Lieder wegen (freilich nur aus Mißverstand) eine schwächliche oder engher— zige Art von Christenthum zugetraut hätte, findet hier eine Offenheit für Natur und Kunst, eine Freiheit des Denkens, ein unbefangenes Betrachten der verschiedensten Erscheinungen des Menschlichen überhaupt und Christlichen insbesondere, wie es lieblich ergänzend auch für Kraft und Licht des Herrn in einer Ihm anhangenden Seele Zeugniß ablegt. Der Leser denn die- sem zweiten Theile dürfen wir zuversichtlicher nicht blos Leserinnen wünschen und verheißen sindet zwar auch nichts eigentlich Ganzes, in absichtlicher Darstellung für das Publikum Ausgebildetes, aber Fragmente, Reflexionen, Schilderungen theils in völlig unverbundener Auswahl, theils aus Briefen, Letzteres besonders an Einen, der, in seinem Entwickelungs—= gang der Verfasserin innig vertraut, zuletzt durch das engste Band mit ihr verbunden war.

Ein in Prosa doch poetischer Scherz von Winter und Frühling voran zeigt uns gleich den unbefangenen Sinn, von dem wir sagten, und sollte wohl deshalb nicht fehlen. Es folgen Gedanken und Urtheile über Kunst überhaupt, Poesie (Schiller und Göthe), Baufunst, Musik, Theater, die sich eben in ihrem anspruchslosen Ausdrucke christlichen Sinnes meist bewähren und Manchem gesegnet sein möchten. Sogar ins Gebiet der Politik wird einmal übergeschritten, so wie ein andermal vom Verhältniß leiblicher und seistiger Schönheit u. dergl. geredet. Das Hauptthema bleibt indeß auch

ier das innere christliche Leben und seine Ausgleichung mit dem Umgeben⸗ den oder Ansechtenden. Wir begegnen den treffendsten, jede Mißdeutung mancher, Lieder abhaltenden Bemerkungen über die nothwendige Frucht aus den Blüthen der Empfindung, feinen Verwahrungen gegen Sentimentalität und einseitiges Gefühlswesen, wie gegen pietistische Enge nach außen. Schön und wahr wird von der Stellung des sogenannt Geistreichen oder des Ta— lentes zu dem einen, das allein gilt, gesprochen. Die Verfasserin beurtheilt

rediger und Predigtweisen, giebt Rathschläge für Erziehung, Umgang oder Beselischast, führt uns ihr Veiständniß mancher schwierigen Schriftstelle oder Schriftwahrheit vor, weist auf die zusammenstimmende Einheit der Schrift, wie auf das Unzureichende unserer . obwohl sie den dazu Berufenen

Bekenntniß ihres Glaubens und Lebens überhaupt. Eine männliche Kritik würde allerdings nicht jeden Ausdruck vertreten können, da, wo sich die Verf. recht eigentlich auf das theologische Gebiet begiebt, doch eine christ⸗ liche wohl immer mit der Grund-Ansicht sich einverstanden finden. Wenn der theuren Verborgenen sehr natürlich in ihrem Gesichtskreise die fast unQ endlichen theologischen Schattirungen zwischen Glauben und Unglauben an das Schristwort oder an die Gottheit Ehristi, die Entschuldigungsgründe des Irrthums, die wirklich bleibenden Fragen, wo sie nur Gewißheit sieht, verborgen sind, so machen doch ihre sonstigen Erklärungen, die steis Milde des Urtheils über Andere wollen und vor Allem die Liebe, wo sie im Eifer fehlt, schmerzlich vermissen, jedes auch zu scharf scheinende Urtheil wieder gut. Möchten wir einmal dem über unsere Heiligung fast wahrgesagten, doch schärferen Ernst, den Erklärungen über Gottheit und Menschheit in Christo tiefere Begründung, dem schönen Trostbrief über den Zustand der Verstorbenen und ihre Verbindung mit uns, wo die sofortige „Verklärung fast der Auferstehung vorgreifen will, mehr Vorsicht und Nüchternheit wün= schen, so werden wir doch immer scharf und tief. Gedachtes, jedenfalls An= regendes sinden, und unsere Leser sehen aus diesen Beispielen, wie mannig⸗ fach der Inhalt des Gegebenen ist. . ; ;

Die Briefe aus der Schweiz am Schlusse sind unbefangen mitgetheilt, wie sie geschrieben wurden, und so bildet alles dem Privatverhältniß Angehörige den lebendigen Rahmen um die darin enthaltenen Urtheile für oder wider dortige Sitte und Eigenthümlichkeit, Auffassungen und Schilderungen mancher Verhäli— nisse und auch wohl Persönlichieiten, welche die damit Betannten leicht en⸗ kennen werden. Für die Fortfetzung dieser Briefe wird. versprochen, daß sie besonders die kirchlichen Bewegungen des Jahres 1839 (namentlich wohl in Zürich) zum Gegenstande haben werden. Soll dazu, wie wir vermuthen und wünschen, wieder manches Andere sich fügen, so haben wir nur etwa die Bitte dafür, das Gleichartige zum, besseren Eindruck noch mehr zusammen zu ordnen, versichern aber schließlich unsere Leser, daß auch der vorliegende erste Theil in seinen zwei Hälften innerlich doch ein Ganzes bildet: anregende, stär= kende Mittheilungen aus einem dem Herrn, Jesu Christo gehörigen Leben, wie sie gewiß auch in dieser Form Vielen in jetziger Zeit ein Segen werden können.

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das Forschen sogar zur Pflicht macht, steilt endlich einmal vollständig das

schlagen und andere Mitglieder anzudeuten; er hat mir geantwortet, daß er es gern übernehmen würde, den ganzen Rath vollkommen wohl zusammen- zusetzen, jedoch unter dem Vorbehalte, daß er nicht selbst in denselben ein⸗ trete, aber mit dem Ausdrucke des förmlichen Wunsches, durch einige bezahlte Actien die Belobnung für den Dienst zu er⸗ halten, den en leisten würde. Was thun? Es ist sicher, daß er uns vollkommen angemessene Personen geben würde. Ganz der Ihrige.“

Dieses Schreiben mußte bei dem Charakter der Person, von welcher es ausgegangen war, und den Angaben, die es enthielt, die Aufmerksamkeit des Staats- Prokurators erregen. Vor Allem war zu ermitteln, ob der veröffentlichte Brief wirklich existirte. Deshalb wurde vor einigen Tagen eine Haussuchung bei einem gewissen Herrn Langlois, Rue de Trevise Nr. 4, vorgenommen. Denn dieser hatte den Brief in einer Denkschrift veröffentlicht, die er vor Gericht vor— gebracht hatte aus Anlaß einer vor dem Handels⸗-Tribunal anhängi⸗— gen Streitsache zwischen ihm und Herrn Guimard, dem Gründer der sogenannten Gesellschaft der Fabrikanten. Herr Langlois war, als die Agenten des öffentlichen Ministeriums in seiner Wohnung erschienen, von dort abwesend, was aber eine genaue Durchsuchung seiner Zim⸗ mer nicht hinderte. Es wurde auch wirklich der Brief im Original aufgefunden, und dieser ist jetzt die Grundlage ge⸗ worden für eine gerichtliche Instruction, welche Herrn von Saint⸗-Didier, Richter am Tribunal der Seine, übertragen ist. Herr Langlois wurde von diesem vernommen und zu einer Erklärung darüber aufgefordert, welches seiner Meinung nach der Name der Magistratsperson eines der hohen Tribunale sein könnte, auf den im Briefe des Herrn Royer Collard so deutlich angespielt war. So weit nun die Ergebnisse bekannt sind, handelt es sich durchaus nicht um Herrn Hervé, Rath am Cassa— tionshofe, von dessen Betheiligung bei der Sache die Blätter gespro— chen hatten, indem sie sogar sagten, die Angst, die er deshalb em— pfunden, sei die Veranlassung geworden, daß er sich freiwillig aus dem Fenster gestürzt hätte. Dies war jedoch nur die Folge eines hitzigen Fieberanfalls gewesen. Die betheiligte Magistratsperson ge hört in der That einein hohen Tribunal, aber nicht der gerichtlichen Magistratur an, sondern, wie es scheint, dem obersten Rechnungshofe oder dem Staats-Rathe. Die gerichtliche Verhandlung wird über die Sache volles Licht verbreiten.

Die Kommission der Deputirten-Kammer, welche in Betreff der verlangten Autorisation zu gerichtlicher Verfolgung des Marquis von Larochejacquelin ihr Gutachten abgeben soll, hat Herrn Croissant zu ihrem Präsidenten und Herrn von Latournelle zu ihrem Sceretair ernannt. Diese beiden Deputirten hatten sich gegen die Ertheilung der verlangten Ermächtigung ausgesprochen. Trotz des Stachels der Neugierde, der zu der heutigen öffent⸗ lichen Sitzung der Deputirten-Kammer zu treiben schien, war die Kammer um 2 Uhr noch nicht in hinreichender Anzahl versammelt, um sofort die Berathung beginnen zu können. Eine ziemlich bedeu— tende Anzahl von Mitgliedern der Pairs-Kammer hatte sich nach der Deputirten-Kammer begeben. Unter denselben bemerkte man' den Grafen Molé, der alsbald nach seinem Eintritte ein lebhaftes Ge— spräch mit mehreren Deputirten anknüpfte, denen er Aufklärungen zu geben schien.

Als endlich die Sitzung eröffnet worden war, wurde zuerst das Protokoll verlesen. In Folge dessen erhob sich ein Zwischenfall, der abermals die Interpellationen Odilon Barrot's verzögerte.

Herr Richond des Brus bestieg die Tribüne und protestirte mit großer Energie gegen das förmliche Dementi, das ihm gestern von Herrn Garnier Pagés gegeben worden war, und verlangte, daß dieser dasselbe zurückziehe. Er fand energische Unterstützung von Seiten des Präsidenten Sauzet, der gleichfalls in Herrn Garnier Pages drang, daß er dem Verlangen des Herrn Richond des Brus Folge leisten solle Herr Garnier Pages weigerte sich aber, worauf der Präsident sich veranlaßt sah, die von Herrn Garnier Pagés gebrauchten Ausdrücke selbst als unparlamentarisch zu tadeln. Dieser Zwischenfall, der keine weiteren Folgen hatte, erregte zu wiederholtenmalen ziemlich starken Tumult in der Kammer. Erst um 23 Uhr konnte Herr Odilon Barrot die Tribüne besteigen, um seine Interpellationen in Betreff des Kaufs und Verkaufs von Plätzen an Herrn Guizot zu rich— ten. Der Redner beschränkte sich im Ganzen darauf, die Thatsachen aus— einanderzusetzen, die in der bekannten, von Herrn Petit veröffentlichten Druck schrift enthalten waren. Eine Person in der nächsten Umgebung der Mini— ster, sagt er, sei zu Herrn Petit gekommen, der eine Anstellung als Refe— rendar zweiter Klasse suchte. Diese Person sagte dem Herrn Petit, die Stelle könne ihm nicht gewährt werden; wenn es ihm aber gelänge, eine Abdankung eines Referendars erster Klasse zu erlangen, so könnte er für ihn eine Stelle als Privat⸗Steuer⸗Einnehmer vermittelst eines zu verabre⸗ denden Preises verschaffen. Die Abdankung wurde erlangt, die Ernennung erfolgte. Die Kammer wisse, wie dieser Handel zur Kenntniß des Publi— kums gekommen. Das Merkwürdige dabei sei, daß die um Geld erlangte Abdankung nicht dem Finanz-Ministen zugeschickt wurde, sondern sich in den Hän⸗ den des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten fand. Dieser Handel erhalte einen um so ernsteren Charakter, als der Zwischenträger dabei der eigene Secretair dieses Ministers gewesen sei. Handelte Herr Genie mit Wissen des Mini— sters? War er dessen Agent? Das seien die Thatsachen, wegen deren er die Interpellationen stelle. Er erwarte die zu gebende Antwort als eine glänzende Genugthuung und feierliche Abbüßung. Herr Guizot: „Alles, was Sie hier so eben gehört haben, scheint mich verleiten zu sollen, wei Akte der Feigheit zu begehen. Ich werde das nicht thun. Man liest alle kleinen Thatsachen zusammen, gruppirt sie, erschwert sie, um so die Debatte zu be⸗ reichern, sie inhaltvoller zu machen. (Beifall.) Unter den erwähnten Umstän densind die einen falsch, die anderen ohne alle Bedeutung. Die Aufklärungen wer— den Ihnen von dem ehemaligen Finanz⸗Minister gegeben werden. Ich bin überzeugt, daß sie die Kammer zufrieden stellen werden. Was mich betrifft, so werde ich nicht in eine solche Debatte eingehen (o, o!) nicht als wollte ich sie fliehen, aber ich will nicht die Würde der Kammer sowohl, als die des Ministeriums bloßstellen. Wenn ich nicht in alle Details eingehe, so möge man wohl wissen, daß dies blos darum geschieht, weil ich es nicht will. Um was handelt es sich im Grunde? Ein öffentlicher Beamter hat seinen Nachfolger vorgestellt. Die Thatsache erklärt sich durch alte Ueberlieferungen. Eine Menge Thatsachen dieser Natur sind feit lange und zu verschiedenen Epochen vorgekommen, sie waren sogar öffentlich. Viele Personen finden sie ganz einfach. (Murren links.) Ich theile ihre Mei— nung nicht. (O, o! Ein Urtheil des Königlichen Gerichtshofes von Bor— deaur hat eine Thatsache dieser Natur für erlaubt erklärt. (O, o!! An— dere Urtheile haben dieselbe verdammt. Ich bin geneigt, mich auf die letz⸗ tere Seite zu stellen. Ich halte es nicht für angemessen, daß Aemter und Stellen in den Finanzen von Einem auf den Anderen um den Preis von Geld übergehen. Ich freue mich über die Reaction, die sich in der öffent⸗ lichen Meinung des Landes kundgiebt. Ich freue mich über jede Art mo— ralischer Empfindlichkeit. Die Regierung wird dieselbe benutzen, um für die Zukunft jede Unterhandlung fn. Art zu verbieten und diese Morali- tät immer gewissenhafter zu machen. Wir werden das betreffende

estern von meinem Kollegen, dem Herrn Großsiegelbewahrer, vorgelegte Ge— 9 diskutiren; wir werden sehen, ob man dasselbe nachsichtiger oder stren= ger nehmen müsse. Ich könnte die Frage als erschöpft betrachten, allein ich weiß, daß man nie das Recht hat, von der Opposition Gerechtigkeit zu verlangen. In Gegenwart eines ganzen Lebens, das dem Frieden ünd der Ordnung geweiht war, in Gegenwart eines Privatlebens, dem selbst unsere Gegner Gerechtigkeit widerfahren lassen müssen, finde ich mich heute An— griffen bloßgestellt, die eben so sehr über die Wahrheit, als über die Ge— rechtigkeit hinausgehen. Wer greift uns denn an? Ein einziger Mann bringt Angaben vor, Andere verlangen Erklärungen, Aufhellungen. Wohlan, ich gestehe es, ich habe den Muth nicht dazu, solche zu geben (Beifall), ich werde, nicht mehr sagen. Man hat lange gesagt, die konservative Par— tei sei die Partei der Redlichkeit. Ich glaube nicht, daß die Redlichkeit mehr der einen Partei zukömmt, als der anderen. Aber wenn diese Partei solche Anklagen zuließe, dann möge sie mir ihre Stimmen entziehen, mich stürzen. Aber auf, eine Vertheidigung meinerseits unter solchen Üümständen möge man nicht zählen.“ (Beifall im Centrum.) Die Sitzung blieb nun

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eine Viertelstunde lang unterbrochen. Herr Odilon Barrot steigt aber⸗ mals auf die Tribüne. Herr Dufaure: „Ich verlange das Wort. Ein Name ist von Herrn Odilon Barrot genannt worden. Wahrscheinlich wird er noch mehr als einmal im Laufe der Debatte genannt werden. Es ist der des Herrn Felix Passp, Sohnes meines ehrenwerthen Freundes, Herrn Hippolyte Passp. Herr Felir Passp war Referendar zweiter Klasse, als das Ministerium vom 29. Oftober gebildet wurde. Herr Humann hatte seine Würdigkeit zur Beförderung erkannt und suchte ihn dafür schadlos zu halten, daß sie ihm noch nicht früher zu Theil geworden war. Ich weiß, daß mehr als einmal von seiner Beförderung die Rede gewesen war. Aber ich glaube nicht, daß zu diesem Zwecke eine Abdankung eines Referendars erster Klasse verlangt worden wäre.“ ö

Die Sitzung dauerte bei Postschluß noch fort.

Da Herr Garnier Pagés heute selbst auf die Aufforderung des Präsidenten, Herrn Sauzet, sich nicht dazu verstand, die einer Angabe des Herrn Richond des Brus gestern entgegengesetzten Worte, „das ist nicht wahr“, zurückzunehmen, so könnte die Sache leicht zu einer Ausforderung kommen, wenn es den beiderseitigen Freunden nicht ge⸗ lingt, die Sache zu vermitteln. Dies kann aber allem Anschein nach nur dadurch geschehen, daß Herr Garnier Pages, der überhaupt et⸗ was vorlauter Natur ist, sich dazu versteht, die anstößige Aeußerung doch noch zurückzunehmen. Man glaubt, es werde gelingen, ihn dazu zu vermögen. Die beiderseitigen Zeugen sind in Verhandlungen be griffen.

Die Budgets-Kommission hat sich heute konstituirt und Herrn Bignon zu ihrem Präsidenten, Herrn Calmon (den Sohn) zu ihrem Secretair ernannt.

Großbritanien und Irland.

London, 20. Jan. Gestern fand im auswärtigen Amte ein mehrstündiger Kabinetsrath statt.

Die Angriffe in der französischen Pairs-Kammer gegen die Po litik Englands in der Schweiz werden von den Haupt-Organen der englischen Presse entschieden zurückgewiesen. Außer der Morning Chroniele tritt selbst die Times für Lord Palmerston in die Schranken, die doch gewöhnlich die eifrigste Gegnerin der Politik dieses Ministers ist. „Es ist“, schreibt die Times, „eine unglück— liche Folge der ungeordneten Energie und der heftigen Leidenschaf⸗ ten, die man Lord Palmerston auf dem Kontinent Schuld giebt, daß die monströsesten Beschuldigungen gegen ihn im Auslande Glauben sinden. Wir können es so frei wie irgend Jemand aussprechen, daß wir den Ton und den Geist seiner Politik nicht billigen, aber wir stehen keinen Augenblick an, zu behaupten, daß ein britischer Minister, der den förmlichen Plan schmieden wollte, zur Befriedigung seiner Animosität Europa an den vier Enden in Feuer zu setzen, nicht blos den Unwillen und die Mißachtung, sondern die Verwünschung der Welt verdienen würde. Graf Montalembert kann nicht im Ernst glauben, daß ein britisches Kabinet, an dessen Spitze Lord John Russell und Lord Lansdowne stehen, mit inniger Ueberlegung einen konservativen Staatsmann, wie Sir Strf. Canning, zu einem so schlechten und thörichten Zwecke nach Bern geschickt haben würden. . . . . Die britische Regierung hatte damals der vorgeschlagenen Vermittelung diejenige Form gegeben, die ihrer Meinung nach die zweckmäßigste war, ohne die Unabhän— gigkeit der Schweiz oder den Frieden von Europa in Gefahr zu bringen, und diese Form wurde glücklicherweise von den anderen Mächten angenommen. Nachdem dieser Plan durch die Be endigung des Krieges gescheitert war, ging Sir St. Canning nach Bern, zu, dem ausdrücklichen Zweck, um die Tagsatzung nachdrück lich auf die Heiligkeit der Kantonalrechte und die Wichtigkeit. gemä⸗ ßigter Maßregeln aufmerksam zu machen. Es mag allerdings zu fürchten sein, daß diese verständigen Rathschläge die verdiente Wir⸗ kung nicht hervorgebracht haben, wir freuen uns aber für den guten Namen unseres Landes, daß sie gegeben worden sind. Wir können daher nicht begreifen, wie man die englische Regierung beschuldigen mag, daß sie gegen die Rechte irgend eines Schweizer -Kantons gleichgültig sei, oder gar, daß sie eine Reihe von Exzessen, die wir beklagen und verabscheuen, nachsichtig geduldet habe. Indem Lord Palmerston eine Intervention, für welche jetzt Niemand mehr auftritt, zurückwies, war er es allein in ganz Europa, der eine praktische Ver⸗ mittelung anbot. Eben so wenig vermögen wir zwischen den in der letzten Kollektiv Note von Frankreich, Oesterreich und Preußen auf— gestellten Grundsätzen und denen, welche Lord Palmerston in seiner

epesche vom 9. Juni 1832 entwickelte und die noch jetzt, wie wir glauben, die seinigen sind welche Depesche von Herrn Guizot und Herrn von Broglie als eine lichtvolle Auseinandersetzung ihrer eige— nen Grundsätze angeführt wurde irgend einen faßlichen Unterschled zu sinden. Aus diesen Gründen halten wir die Anklagen des Gra— fen Montalembert gegen die britische Politik in der Schweiz für un— genau und ungerecht.“

Es scheint, daß die Navigations- Akte nicht wird aufgehoben werden. Die heutige Morning Chroniele spricht sich auf Ver— anlassung eines von einem Rheder, Herrn Noung, veröffentlichten Briefes für Aufrechthaltung der bestehenden Schifffahrtsgesetze aus.

Man will wissen, daß Professor Simson in Edinbuͤrg, der Er— sinder des Chloroform, nach Buckingham Palace berufen sei, um bei der Entbindung der Königin seine Tienste zu leisten.

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Aus dem Haag, 21. Jan. (Köln. Ztg.) Die an den Staatsrath versandten, auf die Reform des Grundgesetzes bezüglichen Gesetzentwürfe sind nicht weniger als sechsundzwanzig an der Zahl. Man sagt, daß der zweiten Kammer gleich bei der Wiederaufnahme ihrer Arbeiten ein Gesetzentwurf werde vorgelegt werden behufs Zuschüsse zum Budget von 1847, und zwar für Gefängniß —Kosten und um die Ausgaben für die Bahn von Herzogenbusch nach Eulen— burg zu decken.

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Ein Extrablatt zum Altonaer Merkur enthält Nachstehendes: „Wir geben ein Extrablatt heraus, um eine traurige Pflicht zu erfüllen. Es hat dem Herrn über Leben und Tod gefallen, Se. Ma⸗ jestät König Christian VIII. aus dieser Zeitlichkeit abzurufen. Der Tod des geliebten Monarchen ist am Donnerstag den 26. Januar, um 115 Uhr Nachts, in Kopenhagen erfolgt. Diese betrübende Nach⸗ richt ist hier auf außerordentlichem Wege zugleich mit der unter Allerhöchsteigener Hand ausgefertigten Anzeige von dem Regierungs— Antritt Sr. Majestät Königs Frederik VII. von Kopenhagen einge⸗ troffen. sen ie drei letzten Bülletins über das Befinden des verewigten Königs lauten, wie folgt: Vom 19ten. „Se. Majestät der König haben seit gestern Nachmittag fast unausgesetzt Fieber gehabt; die Nacht ist schlaflos gewesen, und die Kräfte haben dadurch abgenom⸗ men.“ Vom 19ten, Abends 9 Uhr. „Se. Majestät der König haben heute ein weniger heftiges Fieber gehabt, haben etwas geschla⸗ 9 und befinden sich diesen Abend etwas besser. Das Geschwulst im lim hat etwas abgenommen, und in den Einschnittswunden fängt an sich eine gute Eiterung zu zeigen.“ Vom 20sten. „Se. Majestät der König haben eine schlaflose Nacht gehabt; im Uebrigen ist Aller⸗ höchstderen Befinden und der Zustand des Armes ungefähr wie gestern Abend.“ Sämmtliche Bülletins wie gewöhnlich vom Königl. Leibarzt E. Dahlerup unterzeichnet.

„Der verewigte Monarch scheint, seiner Gewohnheit getreu, auch in der Krankheit noch den Staatsgeschäften obgelegen und den ersten Anlaß zu der Krankheit selbst, ohne Schonung seiner Person, in sei⸗ nem Königlichen Beruf sich zugezogen zu haben. Seine Regierung ist eine kurze, aber inhalteschwere gewesen. Er hinterläßt das Re⸗ giment seinem Nachfolger in einer Zeit der Prüfung. Gott sei mit diesem, König Frederik VII., und unserem theuren Vaterlande! ö

„König Christian VIII., geb. den 18. September 1786, succe⸗ dirte seinem Vetter, König Frederik VI., am 3. Dezember 1839, hat also ein Alter von 61 Jahren und 4 Monaten erreicht und nur 8 Jahre 15 Monate regiert. Sein Nachfolger in der Regierung, Kö⸗ nig Frederik VII., ward am 6. Oktober 1808 geboren, ist also ge⸗ genwärtig im 40sten Lebensjahre.“

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Tag satzung. Sitzung vom 20. Jan. Nach Verlesung und Genehmigung des Protokolls, welche beinahe eine Stunde dauerte, spricht Uri in Berücksichtigung der vom General Dufour bewiesenen Humanität seine Beistimmung zum Tagsatzungs⸗Beschlusse für ein Eh⸗ rengeschenk an den General aus. Hierauf wird Dr. Diethelm, der erste Gesandte von Schwyz, beeidigt. Er erklärt sodann den Austritt von Schwyz aus dem Sonderbunde, seine Beistimmung zum Tagsatzungs⸗Beschlusse, betreffend das Verbot der Jesuiten, und daß Schwyz auch zu einer Bundesrevision mitwirken werde. Hierauf ist der Antrag des Kriegsraths zur Aufforderung an die Stände Appenzell J. Rh., Graubündten und Tessin für Instandstellung ihrer Kontingente an der Tages ordnung. Appenzell J. Rh. verspricht sein Möglichstes. Da⸗ gegen beschwert sich Graubündten bitter über diesen Antrag, setzt weitläufig die Fortschritte in seinem Militairwesen aus einander und verbittet sich, in eine Kategorie mit den Truppen von Appenzell . Rh. und Tessin gestellt zu werden. Es fordert daher die Versamm⸗ lung bei ihrer Politik und Gerechtigkeit auf, dem Antrage in Bezug auf Graubündten keine Folge zu geben, sondern den Antrag zurück⸗ zuweisen, und daß der Kriegs-Rath zuerst mit Graubündten darüber korrespondire, und wenn dann noch nöthig, solle der Gegenstand auf die Traktanden der ordentlichen Tagsatzung gebracht werden. Auch Tessin reklamirt wie Graubündten und schließt sich die—⸗ sem Antrage an. Zürich will diesen beiden Kantonen Rech⸗ nung tragen und nur zu einer Schlußnahme, gegen Appen⸗ zell stimmen; so auch die meisten übrigen Stände. Uri und ÜUnterwalden wollen auch Appenzell J. Rh. die gewünschte nöthige Zeit zur Instandstellung seines Kontingents gestatten. Bern einzig will nichts von einem Unterschiede wissen und alle drei Kan- tone gleichhalten, also auch den Antrag gegen Appenzell J. Rh. nicht verschleben. Es stimmen nun 14) für Verschiebung des, Ganzen: Uri, Neuenburg, Appenzell J. Rh. und Bern. 2) Verschiebung nur für Tessin und Graubündten: 15 Stände nebst Appenzell A. Rh. So⸗ daun wird der Antrag von Zürich wegen Nichtabhaltung des eidge— nössischen Lagers in diesem Jahre behandelt, und dann liegt noch eine von Druey verfaßte Proclamation an die eidgenössische Armee zur Genehmigung vor. Dem Entlassungs-Begehren des Oberst-Lieute—⸗ nants Meyer von Zürich wurde entsprochen, dasjenige der Obersten Burckhardt und Donats an den Kriegsrath gewiesen.

Kanton Bern. Folgendes ist die Fortsetzung des Memo randum's Sir Stratford Canning's an die Tagsatzung:

„Es begreift sich unschwer, wir sehr in den ersten Augenblicken nach dem Siege man geneigt sein konnte, Alles auf die besiegte Partei zu wer= fen. Seinen Gegner besiegen und ihn schonen, gewinnen und doch zugleich zahlen, mußte nothwendig einen Schein von Widerspruch bei dem gemeinen Verstand erregen. Die Mehrheit der Tagsatzung, auch abgesehen von der Betheiligung der Gesandten bei den Leidenschaften der Krise, hätte vielleicht zu viel dem Zufall überlassen, wenn sie nicht für den Augenblick dem ersten Eifer des Publikums etwas zugegeben hätte. Jetzt aber erlau- ben die Umstände, und die Pflicht verlangt, wie uns scheint, eine hochherzigere Auffassung, eine definitive Bestimmung, welche mit den Gruͤndsätzen gesunder Politik, mit den bleibenden In⸗ teressen der Eidgenossenschaft besser übereinstimmt. Die Gerechtigkeit selbst giebt nicht zu, daß man mildernde Erwägungen außer Acht läßt, daß man die Antecedentien nicht in die Wagschale wirft, welche geeignet sind, Fehltritte zu erklären, die jedenfalls durch die Niederlage schon gebüßt sind. Dieses würde aber geschehen, wenn man darauf beharren wollte, die Kan- tone, die vordem Glieder des aufgelösten Bundes waren, mit der äußersten Strenge zu behandeln, welcher ein feindliches, zur Unterwerfung genöthigtes Volk nicht immer unterliegen muß. Die Vernunft, welche so in der Ver- gangenheit Gründe findet, um sich von dem glücklichen Erfolge nicht hin reißen zu lassen, wird nothwendig andere nicht minder starke Gründe finden, wenn sie ihren Blick auf die Interessen der Zukunft richtet. Seien wir bil- lig. Es handelt sich nicht darum, zu erdrücken, sondern zu erheben, zu versöhnen, nicht darum, zu entftemden, sondern das eidgenössische Band fester zu knüpfen, statt es jedem wehenden Winde, jedem fortreißenden Anstoße preiszugeben. Die Tagsatzung wird zur Bundes -Reform aller ihrer Mitglieder bedürfen. Es giebt deren, die bis dahin den Vortheil der Erweiterung der Attribute und der Veistärkung des Ansehens der Centralgewalt noch nicht anerkannt haben. Durch häufigere Verbindungen, durch Beweise aufrichtigen Wohl wollens, durch die Spmpathieen gemeinsamer Interessen wird es gelingen, sie zu Opsern für den gewünschten Zweck zu bewegen. Wollte man sie mit Gewalt zwingen, so wurde man damit nichts Anderes thun, als die Funda⸗ mental-Grundsätze des Bundes verkennen, man würde gefahrvollen Zufällen Alles das aussetzen, was die Schweiz seit mehr als 30 Jahren mit dem allgemeinen Spostem des Friedens und des öffentlichen Rechts in Europa verbindet. Beachten Sie, wie viel Uebeles ein in der Eile gefaßter Ent- schluß schon herbeigeführt hat, und entnehmen Sie aus diesem Anfange, was derselbe in der Folge noch herbeiführen könnte. Seine erste traurige Folge war die Anwendung der Willkür in einem der Freiheit geheiligten Lande. Hierauf kam das heftigere Auftreten des Parteigeistes, mit Zwangs-= Anlehen, mit Sequestrationen von Privat- Eigenthum, mit Erhebung par- tieller und sehr lästiger Contributionen auf Kosten von religiösen Stistun gen und von Indiwiduen, und endlich mit der Aufhebung eines Klo— sters und Confiscation seiner Güter. Hierzu kommen noch, um die Wahrheit dieses Gemäldes zu bekräftigen, die Dekrete mehrerer provisorischer Regierungen, die in Gegenwart eidgenössischer Truppen und eidgenössischer Repräsentanten erlassen wurden. Hierzu kommt endlich, um Alles zu sagen, das Leiden und das Ertragen einer Last, wovon die Betroffenen, wenn man sie dazu anhält, sich bei Lebzeiten der gegenwärtigen Generation nicht mehr erholen werden. Taäusche man sich nicht. Aus solcher Saat wird nichts Gutes hervorkeimen. ÜUnd wenn noch die Folgen dieser umvor⸗ sichtigen Maßregeln sich nur auf einige Kantone beschränken ,, zuverlässig wird jedes Mitglied der Eidgenossenschaft sein ver dältnißmä⸗ ß igen Antheil daran zu tragen haben. Die ganze Schweiz wird , . Weise zu fühlen haben: politisch, moralisch, materiell! Een ple deth rund lage? ihrtt Unabhängigkeit wäre nicht sicher vor einem Hegenstoße. Ihre aufrichtigsten Freunde hätten den Schmerz, sie verirren zu sehen durch eine Verblendung, , ee, voraus zu bezeichnen sie sich zur undankbaren Aufgabe gema ,, ; .

(Karlsr. 3 tg.) Sir Stratford Canning's Popularität be Herrn Ochsenbein und der Tagsatzungs⸗Majorität hat noch vor seiner Abreise nach Konstantinopel ihre Endschaft erreicht. Der britische Gesandte, nur zu deutlich sehend, daß alle seine bisherigen Bemü⸗— hungen, die Tagfatzung zu einer milden und versöhnlichen Handlungs⸗ weise gegen die Sonderbundskantone zu vermögen, durchaus vergeblich gewesen sind, indem nach wie vor hart und rücksichtlos gegen die lieberwundenen verfahren wird, hat sich veranlaßt gefunden, unter dem 10ten d. M. eine zwar freundlich lautende, aber ihrem Inhalte nach ernst⸗ hafte Eingabe (so eben) an den Vorort, beziehentlich die Tagsatzung zu rich⸗ ten, worin das gegen den Sonderbund bisher beobachtete Verfahren