1848 / 27 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

zem, österreichi e, ist auf seinem unnweit Pader- . er n , ,. in seinem 758sten Jahre mit Tode

abgegaugen. ; der Siz⸗

thum Baden. (Bab. BI.) In Eraser r,, am 22. Januar hat Abgeordn. * * den Kommissions Bericht über die Unterstützung der drei . der Redner, „tritt uns hier entgegen: darf n irn ne ing einzelner wankender Ge-

überhaup ; . w k Und liegt Tann nich die Folgerung nabe, 5 er später auch bei jedem anderen ähnlichen Unfalle helfend einzusprin=

2 iese Sätze als Regel aufzustellen, wäre freilich unstatthaft; nen,, 8836 um Ausnahme, und von diesem Gesichts⸗ punkte findet die Kommission eine Hülfeleistung des Staates allerdings ulässig. Weiter fragt es sich, ob jene Anstalten nicht auch obne Staatshülfe gereitei werden können? Die Kommission glaubt, daß die größere Wahrscheinlichkeit des Nuins der Fabriken vorliege, falls die Regierung ihre schon halb und halb dargebotene Unterstußung zurückziehe. Um darzuthun, daß aber auch die erbeblicklten Gründe des öffentlichen Nutzens zur Erhaltung jener drei großartigen Anstalten aufsfor= dern, entwirft der Berichterstatter das ausgeführte Bild ihrer Entstehung, Thätigkeit und Wirksamkeit. Nicht nur der nachste volkswirthschaftliche Nutzen für die engere Heimat, sondern auch die Bedeutung der wanlenden Anstalten für die gesammte deutsche Industrie wird durch diese Darsteilung aufs eindringlichste bewiesen. Aber nicht blos genügt es, daß, wie Manche wollten, einer der drei Fabriken geholfen werde. Sie stehen alle im eng= sten Zusammenhange und tragen ihre Lebensfähigkeit in sich, wenn sie nur den gegenwärtigen Sturm überdauern; nach Verhältniß ist ihnen die gleiche Hülfe zu bieken. Der Staat selbst ist nicht ganz frei von eigenem Verschulden bei dem Schlage, der die Fabriken traf; denn man könnte wohl fragen, ob er nicht früher schon zur günstigeren Zeit diese Anstalten hätte unterstützen sol- len. Und ist nicht bei Ettlingen dem mangelhaften Zollspstem, bei Wag⸗ häusel dem Vertrage mit Holland mindestens ein Theil der Schuld zuzu— schreiben? Würden solche Unfälle haben eintreten können, wenn eine solide Kredit-Anstalt rechtzeitig errichtet worden wäre? Ein weiterer Punkt betrifft die Art der Unterstützung. Würde nicht ein baarer Vorschuß der Zinsen— Garantie vorzuziehen sein? Frankreich und Belgien haben durch baare Un= terstützung ihre sinkenden Fabriken gerettet. Allein auf der einen Seite dürfte es schwer fallen, eine Summe von mindestens 13 Millionen sofort flüssig zu machen, andererseits würde sich hierdurch der Staat einer weit größeren Gefahr des Verlustes aussetzen. In Betreff dieser Einwände glauben wir der Bürgschaft für die Zinsen den Vorzug geben zu müssen. Hierauf geht der Berichterstatter die einzelnen von der Regierung gemachten Bedingun- gen der Zinsengarantie durch, mit dem Anfügen der von der Kommission beantragten Abänderungen. Sollten diese Vorschläge zur Annahme kom— men, dann würde die Staatskasse keinesfalls große Gefahr laufen, wobei nicht zu übersehen ist, daß unsere Zollverhältnisse und mit ihnen unsere Fabrik- Industrie überhaupt jetzt besseren Gestaltungen entgegengehen. Die weitere Frage aber, ob unsere Vorschläge auch von den Gläubi⸗ gern werden angenommen werden, läßt sich noch nicht beantwor- ten. Lassen sich diese von vernünftigem Urtheil, nicht von der Leidenschaft oder Verzweiflung bestimmen, dann werden sie unsere Vorschläge allerdings dem gerichtlichen Zugriff vorziehen. Man ta— delt und mit Recht das allzu gewagte Spiel, welches man bei diesen Unter- nehmungen durch zu hohe Spannung des Kredits gespielt habe; allein die- ser Tadel fordert nur, daß ähnlichen Wagnissen in Zukunft vorgebeugt werde. Für uns ist die Hauptsache, daß Regierung und Stände durch die That zu erkennen geben, wie sehr ihnen die Erhaltung der vaterländischen Industrie am Herzen liegt. Das moralische Gewicht unseres Aus—Q spruches wird seine Früchte iragen für den heimischen Gewerbfleiß, darum bejahen wir die Frage, daß unser großes Gewerbwesen hier nach Kräften vor dem Falle zu behüten sei. (Vielfaches Bravo.) Die Frage, ob der Staat, wenn es gelingt, die Anstalten zu retten, eine Belohnung in Anspruch nehmen soll, halten wir zwar von Seiten des Finanz Ministe⸗ riums für angemessen, nicht aber von Seiten der Kammer. Die Frage, ob öffentlich oder geheim über diese Sache verhandelt werden solle, ist bereits zu Gunsten der Oeffentlichkeit entschieden. Der Präsident zeigt hierauf an, daß der Bericht aufs schleunigste gedruckt und kommenden Mittwoch zur Ver⸗ handlung gebracht werden solle.

Großherzogthum Hessen und bei Rhein. (O. P. A. 3.) Bekanntlich ist seit mehreren Jahren ein Prozeß zwischen den Standesherren und dem Fiskus des Großherzogthums Hessen anhängig, in dem Erstere als Kläger auftreten, um die Unanwend— barkeit des Grundrenten⸗-Ablösungsgesetzes oder doch eine vom Fis— kus zu leistende höhere Entschädigungs-Quote zu erlangen. Dieser Rechtsstreit, dessen Beendigung die gesammte ackerbautreibende Be⸗ völkerung mit der größten Spannung entgegensah, ist nun in letzter Instanz zum Nachtheil der Kläger entschieden worden.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 20. Jan. Das Journal de St. Xe tersbourg enthält Nachstehendes: „In dem zu Rom am 17. De⸗ zember stattgehabten geheimen Konsistorium hat Se. Heiligkeit eine Allocution gehalten, welche eine Stelle enthält, die sich auf die Ver⸗ hältnisse der römssch⸗katholischen Kirche in Rußland bezieht. Um al⸗ len falschen Auslegungen, zu welchen diese Stelle Veranlassung geben n [e ö. . , welche Se. Majestät der Kaiser die mit dem heiligen Stuhle getrof⸗ fenen Vereinbarungen zu genehmigen geruht haben, erst später, nach⸗ .. das . . 1 e n, bereit . n .

om eingetroffen ist. Wir hoffen, daß diese einfache Anzeige ge⸗ nägen wird, jeden 36 ol den befriedigenden Charakter unserer Beziehungen zum päpstlichen Hofe zu beseitigen.“ De Prinz . n heffen 1 ö 11. Januar von seiner Reise ins Ausland nach St. Petersburg zurückgekehrt. Der GeneralMajor Fürst e e chen ff ö Militair⸗Gou⸗ divil. G Houvernements verneur der Stadt und zum Civil Gouverneur des Gouvernemer Rostroma, mit n, in r,. Sr. Majestät; der General⸗ Lieutenant Sawadewski J. zum Commandeur der Truppen auf der faukasischen Linie und im Lande der Kosaken des Schwarzen Meeres, mit fung e in dem Amte eines Ataman locum tenens der genannten Kosaken; der , ,. von Riga, General- Gouderneur von Liefland, Esthland und Nurland, General der In⸗ fanterie, Golowin J., zum Mitglied des Reichsraths; und der General⸗ Major Fürst Italiiski, Graf Suworoff⸗Romniksti zum interimistischen Militair? Gouderneur von Riga und General-Gouverneur von Lief—⸗

land, Esthland und Kurland, mit Beibehaltung seiner Stelle als General⸗Adjutant, ernannt worden.

Frankreich.

ĩ 21. Janna.

Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 21. Jannax. Nach . Dufaure nahm in der Debatte über die Petitsthe Sache und den Aemterhandel noch einmal Herr Odilon Barrot das Wort und bedauerte, daß Herr Guizot die ihm hierbei zufallende

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werfen, so weise er denselben zurück. Es wurden nun verschiedene Abfassungen einer motivirten Tagesordnung vorgeschlagen. Die eine, von den Herren Lherbette und Darblay ausgehend, enthielt einen Tadel gegen das Ministerium; sie lautete: „Die Kammer schließt mit Beirübniß und Mißfallen die Debatte über den Zwischenfall (die Interpellationen Odilon Barrot's) und geht zur Tagesordnung über.“ Die andere, von Herrn von Peyramont vorgeschla⸗ gen, wies zwar den Mißbrauch zurück, ließ aber die Ver⸗ antwortlichkeit dafür nicht auf dem jetzigen Ministerium lasten, in⸗ dem sie sagt: „Die Kammer vertraut auf den von dem Ministerium ausgesprochenen Willen und auf die Wirksamkeit der vorgeschlagenen Maßregeln, um einem bedauernswerthen Mißbrauch ein Ende zu machen, und geht zur Tagesordnung über.“ Der Vorschlag der Herren Darblay und Lherbette wurde mit einer Majorität von 79 Stimmen (225 gegen 146) verworfen, der des Herrn von Peyramont aber, durch Aufstehen und Sitzenbleiben, mit gleicher Masjorität an⸗ genommen. Herr Guizot hatte im voraus jede Transaction zurück— gewiesen und hestimmt erklärt, daß der leiseste Ausdruck des Tadels für ihn die Losung zum Zurücktreten vom Staatsruder sein würde. Die Majorität hatte aber, als Herr Emil von Girardin über den Sinn des Peyramontschen Vorschlages Zweifel erheben wollte, aufs entschiedenste zu erkennen gegeben, daß mit Annahme desselben nicht der geringste Tadel gegen das Ministerium beabsichtigt werde.

Paris, 22. Jan. Das neue Gesetz gegen den Aemterhandel, welches der Justiz-Minister der Deputirten⸗Kammer vorgelegt hat, lautet: „Art. 1. Alle Uebereinkommen, Stipulationen oder Ver⸗ sprechungen, die, unter welcher Form oder in welcher Art es auch sei, bezwecken, einen öffentlichen Dienst durch Rücktritt des Beamte— ten oder sonstwie frei zu machen, sind null und nichtig. Die in Folge solcher Verträge geleisteten Zahlungen sollen vom Empfänger zurückerstattet werden. Art. 2. Jeder Inhaber einer Staatsstelle, der sich erboten, diese für Geld abzugeben, geht seiner Anstellung verlustig und verliert seine Ansprüche auf Pension, selbst wenn die—⸗ selbe laut den Büchern bereits fällig wäre. Eben so ist derjenige, der eine Stelle auf solche Weise zu erhalten trachtete, wenn er schon Staatsbeamteter ist, seines Amtes entsetzt zu erklären. Außerdem sind beide Kontrahenten mit einer Geldbuße zu belegen, die dem stipulir⸗ ten Betrage gleichkommt. Art. 3. Die diesfälligen Verurtheilungen sind in allen Fällen von den Civilgerichten, sei es auf spezielle Re⸗ quisition oder Anklage der Staats⸗-Anwaltschaft, auszusprechen. Art. 4. Rücksichtlich der Cassationsgerichts Advokaten, Notarien, Sachwalter, Gerichtsschreiber und Diener, Wechsel Agenten, Börsenmäkler, Auc⸗ tionskommissarien c. bleibt das Gesetz vom 28. April 1816 unver—⸗ ändert, wonach sie mit Genehmigung des Königs sich einen Amts⸗ nachfolger wählen können.“ ö ö ö ö

Im Ministerium des Auswärtigen sind, heißt es, wichtige De⸗ peschen aus der Levante eingetroffen, welche den Ausbruch neuer Ex⸗ zesse zwischen Türken und, Christen im Libanon melden. ;

Herr Michel Chevalier, einer der thätigsten Mitarbeiter des Journal des Débats, ist, in Folge seines Briefes zu Gunsten Michelet's, von der Redaction zurückgetreten. .

Die bei dem Praslinschen Prozesse vielgenaunte Erzieherin Dlle, de Luzy hatte an den Nachlaß der ermordeten Herzogin und des durch Selbstmord umgekommenen Herzogs Ansprüche wegen einer ihr zuge⸗ sicherten Pension von 3000 Fr. jährlich, wegen Herausgabe gewisser Mobiliar- und anderer Sachen, so wie von 4000 Fr., um deren Anlegung in Renten sie den Herzog ersucht hatte, gerichtlich geltend gemacht und hat jetzt, da eine Bestreitung nicht unternommen wurde, deshalb ein günstiges Urtel erhalten.

Der Cassationshof hat das Cassationsgesuch Warnery's gegen die Kompetenz des Zuchtpolizei⸗ Gerichts verworfen. Dieser wird also wieder vor der Sten Kammer der hiesigen Zucht- und Civilge⸗ richte zu erscheinen haben. Der Kompetenzstreit ist nun zu Ende.

Vorgestern ist der Bruder Schaffner des St. Beruhardts⸗ Klosters in Paris angekommen, um den Beistand der französischen Regierung für sein Kloster in Auspruch zu nehmen. ö.

Kardinal Lucquet, Bischof von Hesebon, den der Papst angeblich zur Schlichtung der religiösen Wirren nach der Schweiz schickt, ist am 16. Januar durch Loon nach Bern gereist. Lucquet ist ein geborner Franzose.

X Paris, 22. Jan. In der heutigen Sitzung der Depu⸗ tirten-Kammer verlangte Herr Ducos zuerst Wiederaufnahme des Gesetzes über das Zoll-Regime der Antillen, und dann legte der Groß- Siegelbewahrer einen Gesetz-Entwurf vor, über den Ankauf von Früchten auf dem Halme oder auf dem Felde, worauf die Tages⸗ Ordnung zu Beginn der allgemeinen Diskussion der Adresse führte;

Herr Berville, als erster eingeschriebener Redner gegen die Adrese besteigt die Tribüne. Seit bald 18 Jahren bestehe nun die Juli Regie⸗ rung. Es sei an der Zeit, zu fragen, ob die Absichten in Erfüllung ge⸗ gangen seien, die bei ihrer Begründung vorgewaltet? Hat Frankreich im I luslande das Ansehen, welches es mit Recht besitzen sollte? Sind die Parteien im Innern entwaffnet? Die Thatsachen geben die Antwort dar⸗ auf. Er sei Konservativer. Er wolle die Erhaltung der Dynastie, der Charte, der Institutionen. Aber er sei, er gestehe es ein, erschreckt von zwei in die Augen fallenden Somptomen: Erstens von der Erbitterung der den Institutionen feindseligen Parteien, dann von der Art von Enttäuschung, die sich auf allen Seiten kundgebe. Nach 17 Jahren der Negierung habe man weniger Elemente der Krast, der Stärke, als am Anfangspunkte, der Ein⸗ fluß im Auslande habe abgenommen. Würde er sich auf den r chi s unit der Opposition stellen, so würde er sich freuen; aber da er seiner Gesinnung nach Konservativer sei, so müsse er sich darüber betrüben. Er werde gegen den Entwurf stimmen. Herr Darblad tadelt die harinäckige Weigerung der Regierung, auf gewisse Anschuldigungen. nicht antworten zu wollen. ö. Regierung dürfte sich nicht wie ein Schuldiger behandeln lassen. Das Lan habe Interesse daran, daß sie stark und geachtet sei. Das Kabinet wende durch seine beharrliche Weigerung gegen jede Art von Resorm alle Mei- nungen gegen sich. Was es auch thun möge, es müsse am Ende die par=

lamentarische Reform doch zugestehen. Diese Neform sei nothwendig, und wenn man sie heute abschlage, müsse man sie morgen doch gewahren. Herr Darblay findet, daß das Ministerium nicht geeignet sei, an der 3 ö. Angelegenheiten des Landes zu bleiben, und fürchtet, das ganze m der? Regierung werde am Ende in seinen Dänden verloren gehen. Er kündet' an,“ daß er ein Amendement zum leßtzten Paragraphen der Adresse beantragen werde. Der Minister des In nern: Die RNegiernng habe niemals die Dislussion geflohen. Ihr . 1 der Vergangenheit gebe Bürgschaft für das in der Zukunft, es werde ste

leiche sein. Aber es käme ihr allein zu, zu bemessen, wann es ange⸗ e dl g 6 jede Reden zu antworten oder nicht. (Helächter. Im All⸗ gemeinen glaube sie nicht, daß eine Disktussion, die sich auf eine Menge don Punkten verliere, zu etwas führen lönne. Sie spare daher ihre Worte für bessere Gelegenheit auf. Wenn, die Mitglieder der Opposition in die einzelnen Paragraphen der Adresse eingehen werden, wenn es möglich ei die Beschwerden, bie von derselben erhoben werden, zu fassen, dann werde auch daraus Aniwort erfolgen. Dann werde man dem ehrenwerthen Herrn Darblay wie den anderen Mitgliedern der Opposition antworten. Beifall im Centrum.) Herr Desmonssegur de Givre: Niemand hier, hoffe er, werde ihn feindseliger oder verblendeter Leidenschaften anklagen. Nicht erst heute habe er sich als Konservativer erklärt, schon seit lange stehe er in den Reihen der Konfervativen. Er glaube sich nicht von ihren Fahnen ent= fernt zu haben. (Helächter) „Nicht wir“, sagt er, „haben gewechsel, sondern das Ministerium. Es hat seine Politik, seine Stellung geändert. Deshalb befinden wir uns nich? mehr auf dem nämlichen Boden, Im Innern beklagt sich die Regierung über Hindernisse, feindliche, verblendete, anarchische Leidenschaften. Diese Klagen sind nicht begründet; wenn man

besser regierte, so würde man keine Hindernisse finden. Im Aeußeren ist die Lage die nämliche, wie voriges Jahr. Jene hatte nichts Glänzendes, jetzt ist sie nicht besser. Ich habe gesagt, die Regierung habe ihre Stel= lung in dieser Tammer geändert. Ich iwill es beweisen. Sie hat sich auf eine äußerste Seite gestellt der Redner deutet auf die Rechte hin) und billigt das andere Extrem. (Murren) Ja, das Ministerium ist auf be— stem Wege zur Reaction. Seine Politik besteht in Vernichtung der rechten Mitte (neues Murren), der wahren, einzigen konservatlven Partei jener Partei, welche die Amnestie gab mit dem Ministerium von 15. April. (Lärm.) Die Amnestie war ein großer Alt, man hat nicht Dank genug dafür bewahrt. Unter der Hemnschaft die- ses Aktes hat die konservative Partei sich gebildet, die man jetzt aufzulösen sucht, gegen deren Ideen man seit 2 Jahren zu regie— ren scheint.“ (O, o! im Centrum.) Der Redner prüft die Frage der Schweiz und behauptet, die Regierung habe die Frankreichs Interessen gerade entgegengesetzte Politik daselbst befolgt. Die Schweiz sei von drei Kantonen regiert, von denen einer katholisch, zwei protestantisch seien. Als die Je— suiten sich in die Kantone geschlichen, habe die schweizer-Regierung sich ge⸗ sagt: die französische Regierung habe diese Gesellschast ausgewiesen, eine Menge stark und militairisch organisirter Staaten habe das Gleiche gethan. Welches werde also erst ihr Einfluß in Frankreich sein, wo sie volle Freiheit zum Handeln habe? Die protestantischen und demokratischen Kantone hät- ten mit Necht Besorgnisse gefaßt. Der Redner mustert die auswärtige Po- litik noch weiter durch und fordert endlich die konservative Partei, die man zerstören wolle, förmlich auf, sie solle das Ministerium stürzen, es werde sich leicht ein anderes an dessen Stelle finden lassen.

Herr Darblay will ein Amendement zum letzten Paragraphen der Adresse beantragen. Es soll nämlich nach den Worten: „Ihnen

beistehen in deren Vertheidigung“, gesetzt werden: „Wenn die Agi—

tation, welche seit dem Auseinandergehen der Kammern stattgefunden haben, an einigen Orten unseren Institutionen und unseren sozialen Gesetzen feindselige Kundgebungen erzeugt, so haben sie auch bewie⸗ sen, daß die unermeßliche Majorität des Landes, selbst unter den ab— weichenden Meinungen, ihnen unbestreitbar zugethan ist. Diese Agi⸗ tationen werden von selbst fallen u. . w.“ Daß Herr Darblay auf solche Weise eine dem Ministerium feindselige Stellung einnimmt, ist weit mißlicher für dasselbe, als die Feindschaft des Herrn Desmousseaux de Givré und der sogenannten Progressisten in der konservativen Partei, deren Zahl nicht bedeutend genug ist, um sie sehr furcht—

bar machen. Herr Darblay gehört zu den alten Konservativen ist aber schon seit einigen Jahren sehr schwierig geworden. Doch war es noch gelungen, ihn zurückzuhalten, bis jetzt, wo sein Abfall

entschieden ist. ; Die Streitsache zwischen Herrn Richond des Brus und Herrn Garnier Pages ist ausgeglichen. Die in die Journale einzurückende Note ist bereits abgefaßt und wird noch diesen Abend in den Blät— tern erscheinen, jedenfalls in den Journalen von morgen. Herr Gar⸗ nier Pages hat den in der Hitze der Rede ihm entfahrenen Ausdruck zurückgenommen. Die vermittelnden Deputirten waren auf. Seiten des Herrn Richond des Brus: die Herren von Liadieres und Lasnyer, auf Seiten des Herren Garnier Pages die Herren Larabit und Carnot. ̃ Großbritanien und Irland.

London, 21. Jan. Wie der Globe versichert, wird die Einkommensteuer, welche auf drei mit dem 5. April zu Ende gehende Jahr bewilligt war, auf weitere 3 oder 5 Jahre geferdert werden; man will indeß die Vertheilung auf eine für die ärmeren Klassen billigere Weise einzurichten suchen. . . Nach dem Liverpool-Courier beabsichtigen die Minister, den Eingangszoll von Rum aus den englischen Kolonieen der Steuer von in England selbst fabrizirten Spirituosen gleich zu stellen, um baburch ben Verfall der westindischen Zuckerpflanzungen einigermaßen

fzuhalten. . . Eine Deputation von Kaufleuten aus Manchester, und Lixerpool hatte gestern eine Unterredung mit Lord John Russell, um 6 . Aufhebung oder Ermäßigung der Theezölle zu verwenden, deren Nach= fhelle nicht nur für den Handel, sondern für das körperliche Wohl des Volkes im Allgemeinen mehrere Mitglieder der Deputation aus führlich auseinanderzusetzen bemüht waren. Der Premier⸗ Minister machte gegen diese Argumente keine weiteren Einwendungen, sondern bemerkte nur, daß die Frage rein finanzieller Natur sei, woraus man abnehmen zu können glaubt, daß für jetzt; da der Zustand der . nanzen keine Reduction der Einnahme zulässig, macht, an einen An⸗ trag der Minister auf Ermäßigung der Theezölle nicht zu denken ist·

Zur Errichtung eines protestantischen Bisthums in Hongkong sind durch Privatmittel 18,900 Pfd. St. zusammengebracht. Sobald die Unterschriften 20,00 Pfd. St. betragen, wird hei der Regie⸗ rung die Errichtnng des Bisthums beantragt werden können. .

Herr Isaac d'Israeli, Autor der „Euriosities ef diterature und Vater des bekannten Unterhaus-Mitgliedes für Bucks, Benjamin »Israeli, ist, S2 Jahre alt, gestorben. . . . 7 Rad ten 6 Vorgebirge der guten Hoffnung, bis zum 9. November eingetroffen. Die Kaffern haben eine offene Schlacht angeboten. Sie hatten sich auf einem Hügel aufgestellt; . . englische Reiterei sprengte im Galopp hinauf, stieg ab und . Kaffern hinab in die nächsten Schluchten, wo ö. versteckt sein sollen. Die Engländer setzen den Krieg eifrig . ö In Natal geht es weniger gut. Gegen 100,009 Eingeborent at- ten sich auf dem Gebiete der Ansiedelung niedergelassen⸗ . Zahl wurde fortwährend durch Flüchtlinge vermehrt. Das , men war gering, die Gesetze wurden nicht ausgeführt. . Noung, zum Statthalter von Adelaide in Austyalien n , sich nach England eingeschifft, da es keine kürzere Verbindung zwischen den Südküsten von Afrika und Neuholland giebt. 6 .

Die Sterblichkeit in London ist noch immer größer als gewöhn⸗

lich. In der letzten Woche starben 1457 Menschen.

D änem ar. . ohen hen, 96 Jan. ee. J k. Heute ist hier die stehende Königliche Urkunde erschienen: .

nech g Fred 1 der Siebentt, von Gottes nch eln Lich. Dänemark, der Wenden und Gothen, Herzog zu Scleswigf . meg, . marn, Dithmarschen und zu Lauenburg, wie auch inn Abnig bes Va⸗ Thun kund hiermit: Nachdem der, Allmächtige den gen n Christian den terlandes, Unseren vielgeliebten Vater, Sen Mase sin i scler Gan legen. Achten, zu sich gerufen, haben Wir den i, hu er Schlag, der . Tief gerührt und schmerzlich bewegt, durch an veireuen Volle die Trauer als Sohn getroffen hat, theilen Wir int ere wer uten har, n fahrn über den großen Verlust, den dan ,,, u Wen ef nd dee Alllgütt. nan mfr, mfg nnen Dr r er htigen und ernsten Willens die gen und in dem Bewußtsein Unseres h , . wn mn, ,, , wird sein dem erhabenen Beispiele , ,. nichtig ef lgen, wie er Milde und Gerechtigkeit in unsctes zielgeliebten Vate s e Bewohner aller Landestheile mit glei- ,, zi Ce bilen uma sen und nicht allein die von ihm be= che kandegzäterfs hg in 'der Verwaltung sortzusetzen, sondern auch die

gonnenen Verbesserungen u ul sunisse' es Stgass zu

l igte Ordnung der öffentlichen V . ; 1 kan ,, Vollendung nur durch die Krantheit und den Hin-

Eden e nge ge ei en Vaters ausgehalteng und deren sheck n gn. richtet ist, die gegenseitigen Gerechtsame der Bürgel zu sichern. in un geliebten Vater lande die Eintracht zu fördern ünd dadurch die Kra

ö neinwesens zu befestigen. . 44 6. e en rin fi Eure ihn Laß alle öffenlichen Geschästs ichen

ununterbrochenen Fortgang in Uebereinstimmung nit den vorgeschriebenen

Regeln haben, und daß alle von dem hochseligen Könige bestellten und be⸗ stätigten Beamten ihre Amtsverrichtungen bis weiter auf den von ihnen früher geleisteten Eid der Treue sortsetzen sollen.

„Urkundlich unter Unserem Königlichen Handzeichen und vorgedrucktem

solche Zusicherung ertheilt, wie heute der Tagsatzung, die zin r n. noch Geduld gehabt * pn wünscht eine baldige satzung nicht noch Wochen lang aufgeh noch abgelöst werden müßten.

so würden auch . Appenzell A. Rh. Erledigung der Kostenfrage 26, damit die T ufgehalten werde und die Truppen Die Tagsatzung müsse sich daher ein—⸗ mal ernstlich mit der Sache beschäftigen, es sei hohe Zeit dazu, da— her auch die Truppen eine andere Richtung erhalten müßten. Nach⸗ dem Luzern sich noch einmal dringend gegen die Maßregeln der Repräsentanten beschwert und auf seinem Antrag zur Ueberweisung des Berichtes an den Vorort beharrt, wird aber bei der Abstimmung die Ueberweisung an die Neunerkommission beliebt und Luzerns Antrag blos von Solothurn, Neuenburg und Baselstadt unterstützt. Bern theilt noch seine so eben vom Großen Rathe empfangene In⸗ struction mit, wonach die bernische Gesandtschaft verlangen und dahin wirken soll, daß die Urheber und Stifter des Sonderbundes, so wie diejenigen, welche sich mit Entwendung von Staatsgeldern geflüchtet, gerichtlich verfolgt und rücksichtslos bestraft, die Uebrigen am Son derbunde Betheiligten aber amnestirt werden. Antrag, so wie eine von Staatsrath Druey verfaßte und von Stei— ger von St. Gallen ins Deutsche übertragene Danksagungs-Procla— mation an die eidgenössische Armee, werden vom Präsidenten auf die Traktanden für die nächste, Sitzung gesetzt und die Sitzung aufgehoben.

Die Tagsatzung wird sich demnächst auflösen und ihre Arbeiten, wenn nicht wichtige Verhältnisse es anders noth—⸗ wendig machen, erst wieder mit ihren gewöhnlichen Jahres-Sitzungen begin Sehr viele Gesandte sehnen sich nach Ruhe, und die mei⸗ sten scheinen nochmalige Instructionen in Bezug auf Bundes-Revision und die mit dieser Aenderung zusammenhäungenden Fragen von ihren Die Arbeiten des Vorortes gewin- nen nach Verabschiedung der Tagesherren an Bedeutung; sein Wir—⸗ kungskreis wird aber auch ein schwieriger und äußerst verantwortlicher. Trotzdem, daß französische Blätter es mehrfach in Abrede gestellt haben, wird dennoch in wohlunterrichteten Kreisen die bestimmte Ver— sicherung gegeben, daß von Seiten des Vororts in offiziöser Weise an die französische Regierung das Gesuch ergangen sei, sie möge Herrn Bois le Comte seines gegenwärtigen Postens entheben. letzten Tagen mehrere Mitglieder der vorortlichen Regierung mit ei— nigen Staatsmännern aus anderen Kantonen zusammengetreten, um sich über einen Amnestie⸗ Entwurf zu beratzen und zu verständigen. Hoffentlich wird derselbe bei der Tagsatzung noch vor ihrer Trennung zur Sprache kommen und von der Mehrzahl der Stände angenom— men werden, so daß die Kantonal-Regierungen kein Bedenken zu tra⸗ gen haben, eine ausgedehnte Begnadigung zu gewähren.

„Gegeben auf Unserem Schlosse Christiansborg, den 20. Januar 1848. Frederik R. C. Moltke.

Dumreicher. Warnstedt.

Die Berling. Ztg. berichtet in ihrer heutigen mit einem Trauerrande eingefaßten Nummer folgendermaßen über das Ableben Tönig Christian des Achten und über den Regierungs-Antritt Sr. Majestät König Frederik des Siebenten:

„Am Donnerstage den 20. Januar, um 105 Uhr Abends, gesiel es dem Allmächtigen, Se. Majestaͤt König Christian den Achten, nach 14tägi-= ger zunehmender Krankheit, in seinem 62sten Lebens- und 9gten Regierungs— Am Freitage den 21. Januar, um 9 Uhr Vormittags, wurde Se. Königliche Hoheit, Kronprinz Frederik Carl Christian zum Kö— nige ausgerufen, indem der Geheime Staats- und Justiz-Minister Paul Ghristian von Stemann, in Gegenwart der Prinzen, der uͤbrigen Geheimen Staats -Minister und Kollegienchefs, nebst mehreren hohen Beamten, auf dem Altan des Christiansburger Schlosses vortrat und dort mit lauter und vernehmlicher Stimme dreimal nach einander ausrief: „König Christian „Es lebe König Frederik der Siebente!“ welcher Aus— ruf jedesmal vom Königlichen Herold auf dem Christiansburger Schloßplatz wiederholt wurde, worauf ein Tusch von Pauken und Trompeten fo Se. Majestät König Frederik der Siebente trat demnäch und grüßte die versammelte Menge. Kommando der Leibgarde zu Pferde, den Ausruf auf allen öffentlichen Pl Hofe Kammertrauer angelegt.“

Dasselbe Blatt bemerkt, den Tod des Königs habe v gestern Abend um 7 sichere Botschaft von der bevorstehenden Ueber die Wirksamkeit des verewigten M Blatt, daß die kurze Regierungszeit gewesen sei, und daß wo

Jahre abzurufen.

Dieser Instructions⸗

bern ni g w n, Sonnabend stattfindende (Köln. Ztg.) st auf den Altan Die Königlichen Herolde, mit einem wiederholten hierauf wie gewöhnlich An demselben Tage wurde bei

daß man sich schon mehrere Tage auf orbereiten müssen, und daß das letzte Uhr ausgegebene Bülletin

Großräthen einholen zu wollen.

gewissermaßen die Katastrophe gewefen sei. wigten onarchen äußert sich dies z6zeit desselben fruchtbar für Dänemark gewesen, hl kein dänischer König in so kurzer Zeit in so wichtigen Angelegenheiten gewirkt habe, wodurch noch größe wichtigere Arbeiten zum Wohle des Volks ein Nachfolger Christian's VlIII., Rönig, stehe

ch größere und geleitet worden seien. Se. Majestät der jetztregie— noch in seinem kräftigsten Alter und habe von treuen Rathgebern und den ersten Männern des Volls um“ geben, bei seiner bekannten populairen vertrösten können, wie es in der Königlichen allein die von König Christian VIII. b der Verwaltung fortzusetzen, se Ordnung der öffentlichen V welche die gegenseitigen Recht Königliche Ankündigung von Weg zu Aller Herzen gebahnt meinen Jubel gezeigt jestät bei seinem V Proclamatien des Regierungsw

Dem Vernehmen nach werden die hler in der Stadt anwesenden Stände⸗-Deputirten und Bürger-Repräsentanten der Stadt schon heute eine Adresse an Se. Majestät den König einreichen. andert berichtet, daß seit gestern Abend in den verschiedenen Kreisen und Gesellschaften eine Aufforderung an die hier anwesenden Stände— sie der Wichtigkeit der Umstände ent— natürl chen 1 Wünsche vorzu⸗ Aufforderung bereits eine Menge Unterschriften

Es sind in den

gsweise, mit Necht sich Urkunde heiße, nicht begonnenen Verbesserungen in ondern auch die von ihm beabsichtigte erhältnisse des Staates zu beendigen, e des Volkes zu sichern bezwecke. D Aussichten für die Zukunft habe sich den t, und schon habe sich dies in dem allge— womit die zahlreichen Volksgruppen Se. Ma—⸗ zem Balkon des Schlosses uach der echsels begrüßt hätten.

Kanton Bern. Der Schluß des Memorandums Sir Strat— ford Canning's lautet:

mit dem besten Willen von Seiten aller Kantone wird die Bundes-Revision immer ein Unternehmen von großer Schwierigkeit sein, da die freiwillige Mitwirkung aller Kantone eine unumgängliche Bediugung und die einsichtsvollsten Mitglieder der Tagsatzung werden ihrer ganzen Geschicklichkeit bedürfen, um dazu zu gelangen. wenn man über alle kantonalen Einwendungen hinaus wäre, wäre noch viel um den Plan des neuen Baues zu entwerfen und ihn den wah— ren Bedürfnissen der Eidgenossenschaft anzupassen. Der Versuch, ein solches Problem zu lösen, wäre gewiß hier nicht am Orte. meisten interessirt sind beim Gelingen des Werkes, die, welche die Fehler des bestehenden Bundes am meisten erfahren haben, müssen am Ende auch am nothwendig ist, Doch kann es dem unbetheiligten Zuschauer nicht entgehen, daß die Natur und die Lage des Landes, die Beschränkung sei ner Hülsfsmittel, die Sitten seiner Bewohner und die Rolle, die sie im Sy— steme Europa's zu spielen berufen sind, nothwendig die wesentlichen Grund- lagen und die rechtmäßigen Schranken des neuen Bundes-Vertrags bilden Wenn einerseits die Beziehungen der Kantone zu einander und gewalt Einiges zu wünschen lassen, unter dem be— stehenden Bunde, wer sieht nicht andererseits, daß für die Schweiz Vieles zu befürchten wäre, von Einsetzung einer Volksgewalt, welche keiner Ver— antwortlichkeit gegen die Kantone ünterworsen und mit der nöthigen Kraft zu Durchsetzung der ungemessensten Beschlüsse versehen wäre? Administration,

zortre Durch i ten auf dem ihrer Durchführung ist,

Auch Foedre⸗ Diejenigen, welche am

Deputirten zirkulire, daß Maßregeln Sprecher des Volks im rechten Augenblicke dessen tragen, und daß diese erhalten habe.

Im Laufe des Vormittags wurden die in der Stadt renden Truppen und sämmtliche Bürger-C marsch nach ihren Sammelplätzen zusamme Gegenwart des kommandirenden Generals, Sr. Prinzen Frederik Ferdinand, theils in d Sr. Durchl. des Prinzen Wilhelm, der Treue schwuren.

gutem Ziele zu führen.

orps durch den General⸗ wo sie theils in Königl. Hoheit des er des Gouverneurs der Stadt, zen W. unserem jetzigen Könige den Eid Die Stadtthore waren von 9 bis 12 Uhr

der Einfluß der Bundes

Gewohnheit

dem Bürgerkriege kompromittirt, aufzuerlegen, den ersteren Has in Folge richterlichen Urtheils, den letzteren aber „auf einem anderen ge⸗ eigneten Wege.“ Der Große Rath beschloß die Annahme des Vor⸗ schlages mit dem Zusatz⸗Antrage. Auch den Antrag auf Erhebung einer Steuer von 1 vom Tausend vom Grundeigenthum und 27 vom Hundert vom reinen Eigenthum hat der Große Rath von Bern ein⸗ stimmig angenommen.

Dem Vernehmen nach, wird gegen den französischen Gesandten eine Untersuchung eingeleitet, weil derselbe, den bestehenden Gesetzen af der, zwischen Basel und Neuenburg eine „Ordinärifuhr“ unter⸗ halte.

(Eidgen. Ztg.) Im Großrath war am 18. Januar an der Tagesordnung das früher mitgetheilte Finanz-Budget für das Jahr 18183; Berichterstatter Stämpfli. Derselbe eröffnet die Berathung mit einem ausführlichen mündlichen Vortrage. Eben so wird ein schriftlicher Bericht durch den Staatsschreibe? über den Stand der Finanz⸗Verwaltung verlesen. Hierauf wird in die Berathung einge⸗ treten. Titel J., Ertrag des Staats Vermögens: a) der Liegen⸗ schaften, h) der Kapitalien, mit einem Reinertrag von 455,B, 108 Fr., und eben so Titel II., Ertrag der Regalien in sechs Positionen mit einer Rein- Einnahme von 659,420 Fr. werden ohne Diskussion an= genommen.

Der Suisse zufolge, sollen auch die anderen fremden Noten angelangt sein.

Kanton Zug. Am 21. Januar bestellte der Große Rath die Regierung. Die Wahlen fielen liberal aus. Landammann ist Herr Adolf Kaiser und Statthalter Herr M. Henggeler von Unter⸗ ägeri. Pannerherr Oberst Müller wurde auch in die Regierung ge⸗ wählt und nahm die Wahl an.

Zug hat seinen etwa 120,000 Fr. betragenden Antheil an den Executions-Kosten durch einen Schuldschein und gute, den Klöstern, Corporationen und dem Staate selbst gehörende Schuldtitel gedeckt. Die Gesandtschaft wird nächster Tage wieder in der Tagsatzung er⸗ scheinen und dann diese Behörde vollzählig sein.! .

Kanton Basel, (Bas. Ztg.) Nachdem die Auflösung der bestandenen Standestruppe am 8. Januar unter großen Vorsschts⸗ Maßregeln ausgeführt, die Waffen abgegeben, am gleichen Tage noch 33 hauptsächliche Meuterer unter Eskorte zur Stadt hinaus und über die Kantonsgränze geführt worden waren, denen an den folgenden Tagen noch etwa 70 nachfolgten, bestand die gesammte verbleibende Mannschaft nur noch aus S6 zu provisorischem Dienst angestellten Personen mit Inbegriff der Offiziere. Nachdem nun während acht Tagen der Platzdienst ausschließlich vom Kontingents⸗ Bataillon versehen worden war, und zwar in der Weise, daß täglich eine der vier Compagnieen aufzog, so hat die Regierung letz⸗ ten Sonnabend folgenden Beschluß in dieser Sache gefaßt: 15 Für die erste Zeit werden vier Thore der Bewachung von je drei Land⸗ jägern übergeben. Drei Thore bezieht die Standes- Truppe. Die Hauptwache und Rheinbrückwache Gusammen 15 —18 Mannz versieht die Miliz, und zwar nicht das Kontingent allein. 2) Die Militair⸗ Behörde ist ermächtigt, die Standestruppe und das Landjäger-Corps durch provisorische Vermehrung derselben in Stand zu setzen, in kürzest möglicher Frist den Platzdienst ganz und ohne Beiziehung von Miliz versehen zu können. Die Militair⸗-Behörde hat zugleich Vollmacht, einige Schild⸗ wachen (am Rheinweg und Eisenbahnthor) eingehen und deren Dienst anderweitig besorgen zu lassen. 3) Das Militair⸗Kollegium, vereint mit dem Staats⸗Kollegium, haben beförderlich die Hauptfrage zu be⸗ rathen, ob und wie die Standestruppe definitiv reorganisirt, ober ob der Sicherheitsdienst auf andere Weise (3. B. durch Landjäger allein) zu versehen sei. Der endliche Entscheid über diese letzte Frage liegt dem Großen Rathe ob, da ein Gesetz von 1834 die aufgelöste Stan⸗ destruppe hingestellt hatte.

Kanton Tessin. Der Staatsrath hat dem Großen Rathe einen Vorschlag zur Verbesserung des Militairwesens eingereicht, wo⸗ rin er die Vollmacht verlangt: 10,9000 Perkussions- Gewehre, 500 Stutzer, 3 Haubitzen und 3 Artilleriecaissons anzuschaffen, die eidge⸗

Um 12 Uhr wurden von den Wällen und Batterieen Ra nsalu „Früh um 5 Uhr haben Adjutanten des Königs die Stadt verlassen, um ähnliche Befehle zur Vereidi— dänischen Provinzen und den Herzog—

außerordentliche Schwierigkeit

leich Kanonensalu eben. . gleich Kanonensalute gegeben verhältnißmäßige

en Erfordernissen irkungskreis einer Wie dem auch so bedenklich als wichtig ist, erfordert eben fo um sie zu gutem Ende zu führen. durch inen ihrem wirk

schränktheit seiner materiellen Hülfsmittel, scheint der Kantonal-Souverainetät zusammenzutreffen, um den W wohlthätigen Centralität in der Schweiz zu beschränken. sei, eine Aufgabe, die eben viel Klugheit als Eifer, weit entfernt, vorangetrieben zu werden,

werde, wo die Leidenschaften türliche Weisheit der diese Frage auf eine Wohlstandes, der Erhaltung ihrer Unabhängigleit und der unbefleck— Ueberlieferung ide

gung der Truppen nach den thümern zu bringen.

8 ch we iz.

Sitzung vom 20. Januar. Behandlung kam in dieser Sitzung auch (wie schon erwähnt) das Gutachten des Kriegsrathes über den Antrag von Zürich, das eid— genössische Lager in diesem Jahre nicht abzuhalten, dagegen in Ver— bindung mit der Militairschule für den Unterricht der Stabs⸗Offiziere Wie zu erwarten war, da sich das kriegerische Aargau und das militairische Bern bereits früher gegen diesen / gesprochen hatten, will der Kriegsrath nicht vo hiren, das er aus mehreren Gründen, schon um die gemachten Er⸗ fahrungen nicht fruchtlos bleiben zu lassen und den Sinn und Geist zu pflanzen, für dieses und gute Früchte davon europäischen eine neue Truppen⸗Aufstellung Auch weht heute ein ganz anderer Wind sandtschaften als zu jener Zeit, da Zürich den Antr für denselben damals die Mehrheit sich aussprach. mit seinem Antrage, blos von Uri, Unterwalden: unterstützt, in der Minderheit, und die ü ren sich nicht für bevollmächtigt, und behalten sich daher das Pr verursacht noch ein verlesener Be ten im Kanton Luzern,

ĩ lichen Geiste fremden Impuls sie vielmehr auf eine Zeit der Ruhe verspart if weniger Spielraum haben werden, wo die na— Schweizer alle ihre Kraft entwickeln wird, welche dem

Tagsatzung. (Eidg. Ztg.) Zur

Wachsthum

Antrag aus⸗

t ; g mühungen abzielen, die dinch Vaterlandsllebe eine n einem Lager abstra⸗

leit Der Weg, der dieser Richtung nich später zum Abgrund.

angewiesenen Gränzen, das Dach seines Hauses über d lassen wollte.

gegeben, durch Einsicht ge⸗ 8d t folgt, führt früher oder Tritt man hinaus aus den durch die Natur selbst so ist es, als ob man auf das Wasser bauen oder as Eigenthum des Nachbars hinausra durch ihre Anhänglichkeit an die s, durch ihren Ge— Sitten, durch die wohlbe— hat die Schweiz ihre Integrität Wesentlichen auch ihre Unabh inneren Unruhen Wohlwollen

eidgenössischen Jahr besonders nothwendig

; Durch ihre Schwerkraft, imat, durch die Eigenthümlichkeit ihres Gebirgsleben meindesinn, durch die einfache Geradheit ihrer dachte Kraftlosigkeit ihrer äußeren Politik, und mit wenigen Ausnahmen im' seit Jahrhunderten erhalten und sich trotz ihrer Umwälzung Europa's

Zustände hin,

den meisten Ge— ag brachte, indem Zürich bleibt

brigen Gesandtschaften erklä—⸗ von den Reglements ab Eine längere Diekussion richt der eidgenössischen Re i welche unter Anderem die genannten Handkasse des Sonderbundes mit 6552 zeigen, sich über das Beneh welche mehrere Zuschriften de habe, und daß sie nun zu exekutorischen M

r herbeigeführt ö diese Vortheile zu schätzen weiß, wenn sie fortfahren will, derselben zu geni nicht den unglückseligen Einflüsterungen der Fremden Gehör ganz andere Interessen,

Protokoll offen. ren, so wit sie schenken, welche n ganz andere Grundsätze als die ihren in haben, sie wird ihr ganzes Vertrauen denen schenken, w haft nationalem Sinn beseelt zeigen, die sich ihrer Mitbürger aller Kantone uͤnd aller Klassen widmen, welche in dem v zatrioten, welche mit einem Worte Sch sind. Am würdigsten dieses Namens ist ohne Zweifel der, welcher, er den Wohlstand seines Vaterlandes zu befördern sucht, niem wesentliche Grundlagen verkennt, der, Theorieen, welche die

Auffindung der so—⸗ Fr. in Flüelen an— men der luzerner Reglerung beschweren, r Repräsentanten unbeantwortet aßregeln genöthigt wor— angeordnete Reduction nicht hätten ge— ; bitter über die Repräsen⸗ laßregeln, namentlich, daß die Natural welches sich Alles durchaus nicht recht⸗ Tagen den vorgeschobenen l lung der Kostenrestanz, be— Es spricht von stattgehabten Reibungen zwischen den und den Repräsentanten und der er den Bericht dem Vorort zugewiesen Zürich und Thurgau erade, daß die Neuner⸗ agsatzung über solche st die Schuld an den von den aßregeln, theils durch sein benehmen, vorzüg⸗ chtungen nicht nachgekommen sei, wie aus dem vorgehe. Hätte Luzern den Repräsentanten eine

elche sich von wahr blos und allein dem Glück

vollen Sinne des Ausdrucks 4

Occupations- Truppen von 6 auf nehmigen können. tanten und ihre getroffenen M Verpflegungen aufhören sollen fertigen lasse, indem Luzern bi wegen noch nicht erfolgter Bezah

welcher gleichweit entfernt ist von Interessen der Schweiz auf fremden Boden zu ver⸗ pflanzen suchen, um dort im Blauen sich zu verlieren, die selbst vor der empörenden Idee nicht zurückbeben, über den Boden der Schweiz zu führen.“

In Bern wurde im Großen Rath am 20. Jann licher Instructions-Entwurf für die Tagsatzungs⸗ Inhalts vorgelegt,

; 2 Bataillone Luzern beschwert sich wir von Um lch die von Umtrieben, fremde Kriegsmacht nnen wenigen ar ein nachträg⸗ Gesandtschaft des daß in den würden: 1) diejenigen, „die ssenschaft schuldig gemacht“, Veruntreuung eidgenössischer Staats—⸗ im Uebrigen dagegen Amnestie ertheilt werde. an, die ehemaligen Sonderbunds-Kantone einzu⸗ rgütungen einzig den, Haupt— denjenigen, die sich des iebstahls an eidgenössischen Staats⸗ „, und den Corporationen, die sich bei.

daß dieselbe sich dahin verwende, Sonderbunds - Kantonen gerichtlich bestraft würden: sich des Ljandesverraths gegen die Eidgeno und 2) diejenigen, „denen die gelder zur Last falle“, d Niggeler trug darauf laden, die Kriegskosten und anderweitige Ve schuldigen“,

Repräsentanten und dem Vorort,

g von Luzern, will dah nd nicht der

sind dagegen anderer P kommission darüber Be Nonflitte entscheiden Repräsentanten getroffe lich aber, weil es feinen Berichte deutlich her

Neunerkommission. seinung und wollen g richt erstatte, indem die T sse. Luzern trage selb

nach seiner näheren Bezeichnung Vaterlands⸗Verrathes oder des D 9 geldern schuldig gemacht haben

nössischen Militair-Reglements übersetzen und drucken zu lassen, In⸗ struktoren aus den mitverbündeten Kantonen zu berufen, 10 Offizsere und 4 höhere in die eidgenössische Militairschule nach Thun zu schicken,

zu einer geeigneten Zeit die Offiziere und Cadres der 4 Bataillone

Infanterie, der 13 Compagnieen Artillerie und der 4 Compagnieen Scharfschützen zur Instruction einzurufen; zu bewirken, daß dem Kan⸗ ton Tessin 2 Bataillone Infanterie, 84 uneingetheilte Trainsoldaten und 132 Trainpferde erlassen werden, dagegen 6 Compagnieen Scharf⸗ schützen und 1 Sechspfünder⸗-Batterie zu stellen.

ali g n Nom, 15. Jan. (N. K.) Der Kardinal Franz X. Massimo,

Minister der Staatsbauten, ist am 11ten d. ganz unerwartet im Al— ter von 42 Jahren gestorben. Er befand sich in den ersten Abend⸗ stunden jenes Tages bei dem Kardinal Ferretti, wo eben Minister⸗ Rath stattfand, und hatte eben ein Gespräch über die Verhandlungs⸗ Gegenstände begonnen, als er plötzlich von einem heftigen Magen⸗ schmerze befallen und in Folge davon ohnmächtig wurde. Die ibbri= gen versammelten Minister sprangen ihm augenblicklich bei, und er kam bald wieder zu sich. Man redete ihm zu, nach Hause zu gehen, allein er erklärte, er fühle sich wohl genug, um seinen Bericht ab⸗ statten zu können. Nach beendigter Sitzung ging er nach Hause; allein kaum hatte er drei Schritte auf der Treppe in seinem Palast gemacht, als er zusammenstürzte und nach kurzer Zeit verschied—

Die Allg. Ztg. meldet: Briefen aus Neapel vom 11.

Janugr zufolge, fanden in Messina am hten und Sten d. ruhestöreri- sche Auftritte statt, die durch die bewaffnete Macht unterdrückt wer⸗ den mußten. Auch in Catania herrschte Aufregung. Nachschrift. In Palermo kam es ebenfalls zu Unordnungen, wie uns nachträglich eingetroffene Briefe aus Neapel vom 15ten versichern. Es wurden viele Truppen von Neapel hinübergeschifft. Auch der Sc maphore theilt Nachrichten aus Neapel vom 11ten mit, die er für zuver⸗ lässige hält und wonach in Messina am ten blutige Unruhen statt⸗ gefunden haben, bei welchen die Gendarmerie und ein Theil der Garnison mit den „Progressisten“ fraternisirten. Die Lebehochrufe galten Pius 1X. und „der Constitution.“ Auch in Catania herrsche Aufregung. ö

Vas offizielle Dig rio von heute enthält folgende Erklärung: „In dem nichtofsiziellen Blatte Notizie del Giorno vom

13ten d. haben wir mit Befremden unter der Rubrik Rußland ei- nen Artifel gelesen, in welchem es heißt, der Kaiser von Rußland habe dem Grafen von Bludoff, um ihm sein Wohlgefallen über den glücklichen Abschluß der Unterhandlungen mit dem h. Stuhle zu be⸗ zeigen, den St. Andreas rden verliehen. Wir wissen nicht, aus welcher Quelle diese Nachricht entnommen ist. Nur so viel können wir sagen, daß fast sämmtliche französische und italienische Zeitungen

) Wir haben dies in Nr. 362 unseres Blattes vom vorigen Jahre

mitgetheilte) Kaiserliche Restript einer authentischen Quelle, der St. Pe⸗ tersburger Zeitung, entnommen. Man vergleiche übrigens den Ar⸗ tikel St. Petersburg im heutigen Blatte unserer Jeitung.

Anm. d. Red.

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