1848 / 27 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ĩ enkt und das Kaiserl. Handschreiben an den

2 6 2. Blättern als Beleg angeführt wurde, für aporryph gehalten haben. Jene Journale können sich nicht über- eugen, wie Se. Majestät der Kaiser unterm 17. Dezember seinem her li isten Minister für den glücklichen Abschluß der katholischen egenheiten Rußlands einen Orden habe verleihen wol⸗

ĩ Angel . h . an demselben Tage der h. Vater in seiner Allocution

ündigte, es habe in diesen Angelegenheiten überall kein Abschluß * von Sr. Heiligkeit gesprochenen Worte waren bekanntlich folgende: (folgt die betreffende Stelle der Allocution). (Allg. Preuß. Ztg. Nr. 5.) Aus diesen Worten geht der ge⸗ sunde Sinn jener französischen und italienischen Blätter, welche die Wahrheit der mehrerwähnten Nachricht bezweifeln, ja leugneten, und der Irrthum der Notizie del Giorno, welche dieselbe leichtfertig aufnahmen, augenscheinlich hervor.“ j

Florenz, 14. Jan. Morgens. (A. 3.) Dr. Roberto Ber⸗

linghieri, derselbe, welcher hier allgemein als eine der Haupttriebfe⸗ dern der Volks⸗Aufläufe in Livorno bezeichnet wurde, hat in der Alba einen vom 11ten d. M. datirten Protest veröffentlicht, worin er vor Gott und Menschen betheuert, in keinerlei Weise an den letz ten Unruhen Theil gehabt zu haben. Zur Unterstützung seiner Be— hauptung führt er den Umstand an, daß er während der Krawalle gar nicht in Livorno zugegen gewesen sei. Die eingeleitete Unter⸗ suchung wird lehren, wie weit der auf Berlinghieri ruhende Verdacht gegründet ist. Die Namen der in Livorno Verhafteten sind bis jetzt noch nicht durch die Presse veröffentlicht worden. Hier in Florenz haben ebenfalls in den letzten Tagen viele Verhaftungen stattgefun⸗ den, ein Umstand, welcher auffallenderweise von den radikalen Blät⸗ tern mit ungewöhnlicher Ruhe und Mäßigung besprochen wird. Die Mehrzahl der Verhafteten besteht aus den Stimmführern der Kaffeehaus⸗ Helden von Feruccio. Seit den letzten Monaten war dieses besuchteste aller hiesigen Kaffees der Tummelplatz aller unruhigen Köpfe von Florenz. Vom frühen Morgen bis spät in die Nacht hinein wurden dort Re⸗ den gehalten, deren Unsinn und Hohlheit oft ans Unglaubliche gränzten, und da es nie an gläubigen Zuhörern fehlte, so war auch nie Man— gel an unternehmenden Rednern, welche, je nachdem ein Zeitungs— Artikel dazu Anlaß gab, mit Franzosen und Desterreichern umsprangen als ob eine Compagnie florentiner Bürger hinreichend wäre, beide Nationen geknebelt nach Toscana zu führen, um der Guardia civica die Patrontaschen zu putzen. Alle vernünftigen Einwohner dieser Stadt werden sich freuen, daß dem thörichten Treiben einmal ein Ziel gesteckt ist.

Florenz, 15. Jan. (A. 3.) Die Besserung in dem Befinden Ihrer Kaiserl. Hoheit der Großherzogin Wittwe sschreitet vorwärts, doch ist die hohe Kranke noch sehr matt.

Von den verschiedenen Behörden vieler Städte und Orte des Landes laufen fortwährend in Folge der jüngsten livorneser Ereignisse Adressen an den Großherzog ein, um demselben die Gesinnungen ihrer Ergebenheit an den Tag zu legen, und zwar in so großer Anzahl, daß die Florentiner Zeitung beinahe ganz damit angefüllt ist und sich von jetzt an darauf beschränken wird, nur die Orte, von wo dieselben kommen, namhaft zu machen. Jedenfalls wird dadurch ein sprechender Beweis abgelegt, daß, obschon überall Reformen und Un— abhängigkeit gewünscht werden, man doch auch Einigkeit und Ord— nung vor Allem als nothwendig dazu betrachtet.

Kürzlich wurden (wie berests erwähnt) in Toulon 5000 für die toscanische Bürgergarde bestimmte Flinten auf dem französischen Dampfboot „Mentor“ nach Livorno abgesandt. Wahrscheinlich sind dieselben gegenwärtig schon daselbst eingetroffen. Andere 6000 wer— den ebenfalls von daher erwartet, so daß die französische der tosca⸗ nischen Regierung im Ganzen 11,000 Gewehre verabfolgen läßt. Es dürfte als ein besonders glücklicher Zufall anzusehen sein, daß jene Waffenvorräthe nicht um 8 Tage früher in Livorno anlangten, wo diese Stadt durch die stattgehabten Volks⸗Tumulte in einen momen⸗ tanen Zustand von Anarchie versetzt war.

Turin, 11. Jan. (N. K.) Das hiesige Blatt Risorgi⸗ mento meldet heute, die Mannschaft des Heeres von der Altersklasse 1826, die beurlaubt werden sollte, werde unter der Fahne behalten, auch seien die gesammten Kontingente der Linien-Infanterie und der Artillerie von 1824, wie das der leichten Infanterie von 1823, ein- berufen, eben so alle in Urlaub befindlichen Offiziere und Unteroffi⸗ ziere. Ferner sei Befehl ergangen, alle festen Plätze in gewaffneten Stand zu setzen.

. .

3 Madrid, 15. Jan. Ich habe Ihnen bereits gemeldet, daß der General Serrano am 4ten mit zwei Kriegs-Dampfschiffen, einer Brigg, einem Kutter und vier Transportschiffen von Malaga auslief, um die Chaffarinen-Inseln in Besitz zu nehmen. Am Ften Nachmittags langte dieses Geschwader in Melilla an, nahm einige Gegenstände an Bord und verließ diesen Hafen am folgenden Morgen. Um zehn Uhr Vormittags erreichte es die Chaffaͤrinen. Die Mannschaft stieg mit dem General Serrano ans Land, stellte sich unter Aufpflanzung der spanischen Flagge in Parade auf und nahm von den drei Inseln Besitz. Der mittleren legte man den Namen „Isabella IL.“ů der östlichen den der „Königs⸗-Insel“ und der westlichen den der „Kongreß-Insel“ bei. Darauf schiffte man alle Effekten aus und entwarf die Anlagen für Batterien, Lager u. s. w. Zum Gouverneur wurde der Oberst Ilardulla ernannt. ie Inseln sind zwei Seemeilen von der afrikanischen Küste entfernt und bieten Schiffen jeder Art einen vollkommen sicheren Hafen dar.

Der Minister⸗-Präsident verlas vorgestern im Senat und gestern im Kongreß einen Bericht des General⸗Capitains von Catalonien, um darzuthun, daß der dortige karlistische Aufstand vollkommen unterbrückt wäre. Indessen gehen noch täglich Deprschen über dort siattsindende Gefechte ein. Am 6ten verkündete der General-Capitain einen In= dult für alle diejenigen Rebellen, die binnen acht Tagen sich vor den Behörden stellen würden. Dabei bleibt jedoch die Bestrasung aller Verbrechen, die nicht rein politischer Natur sind, namenilich die der , von Regierungskassen, des Anhaltens der Posten und dergleichen, vorbehalten. Die ministeriellen Blätter gefallen sich darin, jetzt die bewaffneten Rebellen Cataloniens als eine Rotte von Mör⸗ dern und Straßenräubern, die das Volk mißhandelten, darzustellen. „Die Auftritte des Vandalismus und der Rohheit, welche dort vor= sielen“, sagt der Heraldo heute, „gereichen dem neunzehnten Jahr— hundert zur Schande; denn wenngleich die Rebellen den Namen des Grafen von Montemolin anriefen, so erschienen sie doch mehr als Banditen, die es auf Raub und Plünderung absahen, denn als Par⸗

teigänger einer mehr oder weniger zu billigenden politischen Sache.“ Damit stimmen die bisherigen Berichte aller Blätter nicht überein. Diesen zufolge vergriffen die Rebellen sich nie an Privat⸗Eigenthum, bezahlten vielmehr ihre Bedürfnisse und wurden durch Freiwillige aus den , . 6⸗ stätigt wird diese Angabe durch einen ausführlichen, in der von Be⸗ amten des Krie , . herausgegebenen Revista Militar n ihm wird nachgewiesen, daß die Fabrik⸗

Eigenthümer Cataloniens, um die Regierung einzuschüchtern und von

Volkes verstärkt, ohne dieses durch Erpressungen zu bedrücken.

erschienenen Au

tz.

176

hende Monopol der Baumwollenwaaren⸗Industrie bedroht werben könnte, zurückzuhalten, den Rebellen allen möglichen Vorschub thaten, sobald aber die Regierung die angekündigte Umgestaltung der Zoll⸗ Gesetzgebung zurückgenommen hatte, nicht nur die Rebellen ihrem Schicksal überließen, sondern diefe selbst den sie verfolgenden Truppen auslieferten. In dem Aufsatze heißt es wörtlich: Die Rebellen beobachteten ihrerseits dasselbe heuchlerische System wie die Einwoh—= ner; keine einzige Mißhandlung, keine einzige Gewaltthat Cni un in= sulto, ni un atropello). Zufrieden damit, friedlich die Auflagen zu erheben, die zu ihrem Unterhalte dienten, überließen sie sich keiner der Handlungen, die bei Kämpfen der Parteien so hauf und so natür⸗ lich sind. Die Behörden wurden nicht mißhandelt! u. s. w.

Der Sieges Herzog legte vorgestern im Senate den Eid ab und nahm seinen Sitz neben dem alten Herzoge von Baylen, (Castanios). Nach ber Sitzung reichte der General Narvaez ihm die Hand und unterhielt sich etwa fünf Minuten mit ihm. Das vor dem Senats⸗ Palaste versammelte Volk betrachtete den Sieges - Herzog beim Her— austreten mit Neugierde, ohne jedoch in Zurufungen auszubrechen. Gestern besuchte Espartero den englischen Gesandten, der durch Krank— heit an sein Zimmer gefesselt wird. Diesen Mittag fuhr der fran— zösische Gesandte bei dem Sieges-Herzoge vor. Aus welchem Ge— sichtspunkte Letzterer von den Ultramoderirten betrachtet werde, mögen folgende Worte des Faro darthun: „Was bedeutet der General Espartero für das Land und für die progressistische Partei? Er bedeutet nichts weiter als die militairische und revolutiönaire Diktatur dem constitutionellen Throne gegenüber, zur Seite oder über demselben.“

Griechenland.

Athen, . Jan. (N. K.) Von den Rebellen von Patras, die auf dem englischen Kriegs —Dampsschiffe nach Malta abgeführt wur— den, vernimmt man, daß auch in Malta der Gouverneur sie nicht angenommen hat. Das Schiff war genöthigt, nach Gibraltar weiter zu segeln und dort zu versuchen, seine Bürde les zu werden. Von den gestohlenen Geldern haben die Regierung und die Bank noch nichts zurückerhalten außer der schon erwähnten Summe, die beim englischen Konsul in Patras deponirt worden war. .

In den letzten Kammer⸗Sitzungen hat sich eine Stimmung kund⸗ gegeben, die dem bisherigen Minister des Innern, Riga Palamides, keine lange Amtsdauer mehr verspricht. Es handelte sich um die Bewilligung von 11,000 Drachmen für den Minister des Innern, welche Summe alljährig am Weihnachtsabend an die Armen vertheilt wurde. Die Kammer bewilligte zwar die Summe, stellte sie aber nicht zur Disposition des Ministers, sondern ernannte eine Kommis— sion zur Vertheilung. Man erwartete, daß er seine Entlassung neh— men würde, er that es aber nicht. Riga Palamides, aus Tripolitza, ist eben so sehr seines hervorragenden Verstandes und seiner Rede⸗ fertigkeit wegen gefürchtet, als er wegen seiner Habsucht und der schmutzigsten Mittel zur Befriedigung derselben verhaßt ist. Durch die Abreise des französischen Gesandten, Herrn Piscatory, ist noch überdies die Dauer eines Ministeriums, das unter Mitwirkung dieses Diplomaten als Erbe des Ministeriums Kolettis eingesetzt wurde, sehr in Frage gestellt; ja, es läßt sich nach allen sichtbaren Sympto— men voraussagen, daß die Tage jener Männer, welche als Vertreter der französischen Politik im Ministerium gelten, gezählt sind, denn Alles drängt zur Ergänzung des Ministeriums durch Männer der so—⸗ genannten russischen Partei.

gandels- und Körsen⸗= nachrichten.

Berlin, den 26. Januar 1848.

Inländische Fonds, Pandbries-, Kommunal- Papiers und Geld Course.

Geld. Gem. 2 f. Kur- u. Nm. Pfdbr. 3 Sehlesische do. 3* do. Lt. B. gar. do. 3 Pr. EkK-Anth. Sch

Brief. Geld. Gem.

Zf. Brief. St. Sehuld- Sch. 3 23 92 Seeh. Präm. Seb. . K. u. m. Sehuldv. 3! 88 88 Berl. Stadt- Obl. 914 Westpr. Pfandbr. 905 Grosah. Posen do. 100 do. do. 3. 802 Ostpr. Pfandbr. 9g5* Pomm. do. 924 Ausländische Fonds.

Frie drichsd' or. Aud. Goldi. à 5tk.

Disconto.

Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 RFI. 92 do. do. 300 FI. 91 Iamb. Feuer- Cas. do. Staats- Pr. Aul 109 oll. 23 Sh 1ut. Kurh. Pr. O. 40 ib. 54 Sardin. do. 36 Fr. 155 N. Bad. do. 35 FI. 91

Hisenbahn- Aclien.

O. Sehl. L. B. Pts. Mędb. do. Pr. E. do. do. Rhein. Stm. do. Prior. do. St. Pr. do. v. St. gar. Sächs. Bayr. Sas. - Glog. do. Prior. do. do. St. - Vow. do. Prior. Thüringer. Wbb. (C. O.) do. Prior. Tarsk Selo.

Russ. IIamb. Cert. do. beillope 3.4.8. do. do. 1. Anl. do. Stiegl. 2. 4. A. n, no,, do. v. Rthsoh. Lst. do. Polu. Schatz. do. do. Cert. L. A. do. do. L. B. 200 RI. Pol. a. Pfdbr. a. C.

n 21

Volleing.

Amst. Rott. Arnb. Utr. Eerl. uh. A. do. Prior. Berl. Hamb. do. Prior. Kerl. Stett. Bonu-Cöln. Bresl. Freib. do. Prior. Chem. Risa. Cöln. Mind. do. Prior. Cöth. Bernb. Er. Ob. Sch. Dresd. Görl. Düss. Elberf. do. Frior. Gloggnitz. Imb. Berg d. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau. Magd. Halb. Mad. Leipz. do. Prior. N. Sebl. Me. do. Prior. do. Prior. do. III. Ser. Nrdb. K. Ed. O. Schl. Lt. A do. Prior.

98 exel. Dir. 6. 90 B.

92 B.

1015

84 6. 845 k

3

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897 6

51 B. 50 . 974 ö.

65 ß.

99 B.

78 etw. bæꝛ. u B 102 n.

67 B.

= 9 . 3 2 6 3

Quit. Bog. 4 90

ECing.

109 B. exel Di-.

73 B. 72 763 n. 107 h. 1063 6.

117 B. Aach. Mastr. Berg. Mrk.

Berl. Anh. B.

Bexb. Lud.

Brieg - Neias.

Thür. V.

Magd. Witt. 714 ba, a. B.

. Me cklenb. 477 ba.

104 n. Nrdb. F. W. 524 br. a. R. Starg. Pos. 804 b. u. C.

(Schluss der Börse 3 Uhr.)

857 68. 86 . 935 B u. G. 1014 4.

101 ba. a. B.

—·

166 u Serrzide Bericht.

m heutigen Markt waren di i i ; VWeizen 5 Rthlr. en . 9 Roggen loco neuer 42 - 44 Rthlr. Pr. April / Mai k. J. 41. 41 Rihlr.

Hafer 6 pfd. . Rthlr.

E fd. pr. Frühjahr 257 Rihlr. bez.

Gerste iq ia R di : .

Räböl loco 1137 Rthlr.

Jan. Febr. 113 Rihlr.

Febr. / März do.

5. April/Mai 1175 Rihlr. G.

Spiritus ioco 19 18 Rihlr. Bf., 19 bea.

. Hrũhjahr 204 —– 197 Rihlr. Bf, 20 bez.

Die Flauheit dauert fort, und sind] die Preise von Roggen und

Spiritus ferner gewi J ; w. ; sewichen. Nur mit Rüböl in Fol wan. sester. ge des Frostes ct vas

25 9

ö . Dit Roggen ist es sehr flau, schwere Waare in

Brie erlassen, pr. Frühjahr S2pfd. 4 Rthlr. bez. und

Spiritus desgl; aus erster Hand zur Stelle 172 6, a

26 * 1* . us zweit He 173 4 99 bez., pr. Frühj. zu 16 „6 erlassen. ö 1 böl in 1060 119 Rthlr. bez., pr. Mai / Juni 119 Rthlr. bez.

Köln, 22. Jan. (235 Schfl.) Weizen, direkt 7 Rihlr., do. pr. März 18487 Rthlr. 10 Sgr., Gerste 4 Rthlr., Hafer 3 Rthlr., Rappsaamen 16 Rthlr., Roggen, direli 4 Nihir. 25 Sgr., do. pr. März 1848 5 Rthlr. 2 Sgr., do. pr. Mai 5 Rthlr. 7 Sgr., Ruͤböl, kompt. 29 Rthlr. Sg! do. Er. Mai 1618 29 Rihlr. Sgr., do. pr. Oft. 29 Rihlr. . Szr. Preßkuchen, 1030 Stück, 35 Rthlr. ö

London, 21. Jan. Getraidemarkt. Die Korn-Zufuhren waren in dieser Woche gering, und die vom Montage übrig gebliebenen Vorräthe wurden heute zu den damaligen Preisen geräumt. ̃ Der Geldmarkt ist fest. In Consols fand gestern viel Umsatz statt, in Erwartung einer abermaligen Herabsetzung des Biskonto's in einer Ver? sammlung der Bank-Direktoren, welche Herabsetzung jedoch nicht erfolgte. Geld ist übrigens reichlich. Es waren wieder Gerüchte über den Gesundꝭ heits-Zustand Ludwig Philipp's im Umlauf, die die Stimmung etwas flauer machten. Consols schlossen auf Rechnung 873, holl. 24proz. 54, do. 4proz. Sa «* S5, span. Sproz. 18 2 19, Pass. 4 a 46, do. 3proz. 285 2 284, port. proz. 25 a 26.

Eörsen.

Kr. Raa. 1013. 1043. Hamb. Beri. 98. 973 Riel Nen. S5 Br. Kopenb.

Auswärtige Hamburg, 24. Jau. Bank- Actien 1600 ur. Hamb. Berg. Actieu 3 823. Magd. Wittenb. 72 Br. Alt. 1075. 107. (lüekst. EBlmah. 50 . Ræendsb. KRoihsehk G66 Br. Meckl. 46. 45.

Leipzig, 25. Jan. Leipr. Dresdu. Act. I143 Br. Stehe. Bayer. 0 Br. Steba. Schles. 9 Rr Chem. Ries. 45 Br. Läb. Eitt. 44 Br. Mæd. Lepa. 220 6. Karl. An. Li. A. 113 G. Li. B. 1072 G. Deus. Hank-Act. 103 6. London, 21. Jan. Cous. 370 88. 877. Rel. 90. 89. Ard. 193. 193. Paasiv 45. 4. Ausz. Sch —. 2376 Holl. 543. 535. 495 do. 85. Sd. Engl. Russ. 1095. 1083. Uras. 83. 8I. Chili 90. 88. Mex. 18). 18. Peru 39. 38. Paris, 22. Jan. 59 Rente n eour. 116. 15. q gu eour. do. 73 80. Neue 390 Aul. 75. 10.

Wien, 23 Jan. Gloggn. 102. Nordb. 123.

Meteorologische Geobachtungen.

Nach einmaliger Beobachtung.

Nachmittags 2 Uhr.

1848. 25 Jan.

Abends 10 vhr. 341,29“ Par. 3411, par. 312, 23“ Par. Lutftwirme .... 5, 17 R. 5,99 R. 11,27 R. Thaupunkt.... 6.7“ R. 7,38) R. 12,29 R, Dunstsũttigung. . 655 pCt. Wetter. ...... heiter. heiter, O. 0. Wolkenzugs ... ö. ͤ O. Tagesmittel: 341,91 Par... k

Morgens 6 Uhr.

Luftdruck Gäaellwarme 7,7“ R. Fluss wũuürme EBodenwärme

Aus dünstung

RKieders chlas ( O! mbh, Wärme wechsel 5,0?“

14,8) 88 pCt. O.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 27. Jan. Im Opernhause. 16te Sch auspielhaus— Abonnements⸗Vorstellung: Faust, dramatisches Gedicht von Göthe, in 6 Abth, Ouvertüre, Entreakts und die sonst zur Handlung gehörige Musik ist theils von dem Fürsten Radziwill, theils vom Kapellmeister Lindpaintner. Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Preisen, die bei Darstellungen von Schauspielen im Opernhause statthaben, verkauft:

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. 2.

Im Schauspielhause. 36 ste französische Abonnements-Vorstellung: Don César de Bazan, piece historique en s actes et en prose, mälée de musique, par MMI. Dumangir et Denner).

Freitag, 28. Jan. Im Opernhause. 14te Abonnements Vor— stellung: , Oper in 2? Abth., mit Tanz und den Original— Recitativen, von Mozart, instrumentirt von J. P. Schmidt. (Mad. Viardot⸗Garcia: Donna Anna.) Anfang halb 7 Uhr. .

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Preisen verkauft:

Ein Billet in den Logen des Presceniums, des ersten Ranges und ersten Balkons 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Im Schauspielhause. 37 ste französische Abonnements ⸗Vor— stellung. Un LTuteur de vingt ans, vaudeéville en 2 actes, par M. Mélesville. Une semme qui se jette par la fengtre, com médie- vaudeville en 1 acte, par Scribe. Sous clef, vaude ville en 1 acte, par NM. Dumanoir.

Sonnabend, 29. Jan. Im Schauspielhause. 17te Abonne⸗ ments⸗Vorstellung. Zum erstenmale: Struensee und die Deutschen in Dänemark, Tragödie in 5 Akten, von Heinrich Laube.

Königsstädtisches Theater. Donnerstag, 27. Jan. Einmal Hunderttausend Thaler, voss mit Gesang in 3 Abth., von D. Kalisch. Musik vom Königl. Musik—

Direktor Gährich. . Freitag, 23. Jan. Einmal Hunderttausend Thaler.

. . Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zin keisen.

Im Selbstverlage der Erpedition.

——

Gedruckt in ver Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei-

Beilage

Die Bärse war heute geschäsislos, und mit Ausnahme von Köln-

Ergreifung solcher Maßregeln, durch welche das ihnen faktisch zuste⸗

Minden sind die meisten Gourse etwas gewichen.

177

Schreiben aus sseldorf. (Wohlthätigkeit.) .

Desterreichifche Monarchie. Mailand. Tagesbefehl des Feld— marschalls Radetzkb. Venedig. Vermischtes. .

Nachtragliche Aktenstücke über die neulichen Auftritte in

atras.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Deßau. Unfall auf der Eisenbahn. Wien. Die Ueberschreitung des Sömmering. Flo—⸗ renz. Die Eisenbahn bis Pistoja vollendet. Amsterdam-Rotterdamer Eisenbahn.

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

Inland.

A Düsseldorf, 21. Jan. Es ist bereits früher von dem Wohlthätigkeitssinne unserer Mitbürger bei der Weihnachtsbesche erung der armen Kinder berichtet worden. Nachträglich verdient aber auch noch der hiesige Militair-Frauen-Verein kabei eine rühmliche Erwähnung, insofern derselbe auch während des Jahres 1817 durch seine Spenden Noth, Krankheit und Kummer zu lindern suchte und zu diesem Zwecke aus Mitteln des Vereins eine Summe von bei— nahe 800 Rthlrn. verwendete. Es richtet dieser Verein seine Auf— merksamkeit nicht allein auf hüsfsbedürftige Frauen und Kinder, welche dem Militair-Verbande angehören, sondern auch auf die Witt⸗ wen und Waisen von Militair-Personen, welche als solche dem Civil⸗ Verbande zugezählt und zum Armenrechte zugelassen werden müssen. Zwanzig solcher Wittwen und zwei Invaliden erhalten, außer den Frauen, die zur Militair-Gemeinde gehören, durch Wochenbett oder Krankheit in ihrem Gewerbe behindert sind, fortlaufende Unteistützung an Geld, an Brod und im Winter an Brennmaterial; selbst Spei⸗ sen werden während des ganzen Jahres an mehrere Familien verab— reicht. Eine Strick- und Nähschule nimmt alle Mädchen dieser Fa⸗ milien unentgeltlich auf und wird flei ig besucht. Die Chrisibeschee⸗ rung erstreckte sich auf 75 Kinder, die mit Bekleidungs⸗Gegenständen aller Art beschenkt wurden. ; .

Seit dem Anfange dieses Monats ist auch bei der durch den anhaltenden Frost wieder mehr fühlbar werdenden Noth die städtische Suxppen-Anstalt wieder eröffnet worden, eine Einrichtung, die sich im verflossenen Winter auf das zweckmäßigste und erfolgreichste bewiesen hat. Es ist aber diesmal die Abänderung getroffen, daß die Por⸗ tionen nicht mehr unentgeltlich, sondern für einen kleinen Beitrag von 65 Pfennigen verabreicht werden, damit auch diejenigen, welche bis her aus Schamgefühl abgehalten wurden, an den Wohlthaten dieses In⸗ stitutes Theil zu nehinen, nicht mehr durch den Gedanken gekrankt werden, hier sich eine Gabe erbetteln zu müssen. .

Oesterreichische Monarchie.

Mailand, 15. Jan. (A. 3.) Hier ist folgender Tagesbe⸗ fehl des Felbmarschalls Grafen Radetzky veröffentlicht worden:

„Se. Majestät der Kaiser, fest entschlossen, das lombardisch⸗ve⸗ netianische Königreich mit aller Kraftanstrengung eben so, wie jeden anderen Theil seiner Staaten, zu beschützen und gegen jeden feindli— chen Angriff, komme er von außen oder von innen, recht- und pflicht⸗ gemäß zu vertheidigen, hat mich durch den Hofkriegsraths⸗Präsiden⸗ ten beauftragt, allen in Italien stehenden Truppen diesen Entschluß mit dem Beifügen bekannt zu machen, daß dieser sein unerschütter— licher Wille in der Tapferkeit und treuen Anhänglichkeit der Armee die wirksamste Stütze sinden wird. Soldaten! Ihr habt sie vernom= men die Worte eures Kaisers, ich bin stolz darauf, sie euch zu ver— kündigen. An eurer Treue und Tapferkeit wird das Getriebe des Fanatismus und treuloser Neuerungsfucht zersplittern, wie am Fels das zerbrechliche Glas. Noch ruht der Degen fest in meiner Hand, den ich 5 Jahre lang mit Ehre auf so manchem Schlachtfeld ge⸗ führt, ich werde ihn gebrauchen, um die Ruhe eines jüngst noch glück⸗ lichen Landes zu schützen, das nun eine wahnsinnige Partei in ünab- sehbares Elend zu stürzen droht. Soldaten! Unser Kaiser zählt auf uns, euer greiser Führer vertraut euch, das ist genug. Möge man uns nicht zwingen, die Fahne des Doppel- Aars zu entfalten; die Kraft seiner Schwingen ist noch nicht gelähmt. Unser Wahlspruch sei:; Schutz und Ruhe dem friedlichen, treuen Bürger, Verderben dem Feind, der mit frevelnder Hand den Frieden und das Glück der Völ— fer anzutasten wagt.“

Venedig, 16. Jan. (N. K.) Von den Verwundeten in Mailand sind noch einige im Spital gestorben; vom Militair ist Nie⸗ mand schwer verwundet. Der NRittmeister Frischenschlag vom Kaiserl. Dragoner⸗-Regiment „König von Bayern“ ist durch ein vom Fenster herabgeschleudertes Blumengeschirr verletzt worden. In Padua und Pavia herrscht unter der studirenden Jugend Aufregung. Der Feld— Marschall Radetzly soll von Wien die Vollmacht erhalten haben, zu jeder Stunde das Kriegsgesetz verkündigen zu lassen. .

rien d

Zur Vervollständigung der früher von uns bereits gegebenen Aktenstücke in Betreff der neulichen Auftritte in Patras theisen wir noch folgende amtliche Dokumente mit, welche dazu beitragen dürften, verschiedene irrige Ansichten über jene Ereignisse zu berichtigen und wesentlich zu modifiziren. ö

. An die Herren Konsuln in Patras.

„Meine Herren! Sie sind Augenzeugen der beklagenswerthen Vorgänge in dieser Stadt, welche dieselbe mit furchlbarem Unheil bedrohen. Win, die Unterzeichneten, welche Sie als Mitglieder der Gemeinde von Patras be⸗ trachten und das Mitgefühl kennen, welches Sie für uns hegen, ein Mit— gefühl, das sich mit den wohlwollenden Gesinnungen der Mächte, deren In— teressen Sie hier vertreten, so gut verträgt, wir haben die Ehre, Sie zu bitten, alle in Ihrer Sie lnsf 'ner zu Gebote stehenden Mittel anwenden zu wollen, um den Capitain Merenditi zu bewegen, mit seinen empörten Soldaten diese Stadt zu verlassen, ehe die Truppen der Regierung hier ein⸗ rücken, indem dadurch nothwendig ein blutiges Zufammenireffen in der Stadt entstehen würde, welches traurige Folgen unvermeidlich herbeiführen müßte.“ ((Folgen die Unterschriften' der angeschensten Bewohner von Patras.) 566 . „Wir bescheinigen die Richtigkeit der obigen Unterschriften und fügen, in unserer Eigenschaft als Demarch, unsere Bitten in Bezug auf den in Rede stehenden Gegenstand hinzu. ;

Patras, den 36. November (12. Dezember) 1847.

Skurletis.“

An die Herren Konsuln Englands, Oesterreich s, Rußlands und Frankreichs.

Patras, den 1. (13.) Dezbr. 1847. „Die ganze Stadt erkennt es mit dem lebhaftesten Danke an, daß die a, F Ihren unermüdlichen Anstrengungen das nachstehende Resultat ver= . Der Capitain Merenditi hat sich anheischig gemacht, mit allen unter han Befehle stehenden empörten Soldaten die tadt zu verlassen, sobald umme von 60, 000 Drachmen zusammengebracht ist und ein Schiff

„Voll Vertrauen auf Ihre Mitwirkung zur Erfüllung unserer Wünsche und unserer inständigen Bitten haben wir die Ehre“ u. s. w. (Folgen die Unterschriften der angesehensten Einwohner von Patras.)

Der Demarch von Patras an die Konsuln Eng-— lands, Oesterreichs, Frankreichs und Ruß—

lands.

. i . den 1. (13.) Dezember 1817. „Die Stadt Patras übersendet Ihnen, meine Herren, das beifolgende Gesuch. Indem wir Ihr Mitgefühl für diese Stadt zu würdigen wissen und die Ueberzeugung hegen, daß, wie Jedermann, so auch Sie die Ansicht von dem der Stadt drohenden Üintergange theilen, vereinigen wir unsere Bitten mit denen unserer Mitbürger und ersuchen um Ihre Vermittelung zu demselben Zwecke.

Empfangen Sie u. s. w. Der Demarch. C. Skurletis.“

An Herrn James Macdonald, Commandeur des Dampfschiffes „Spitfire“. Patras, den 1. (13) Dezember 1847. err Commandeur! Wir haben die Ehre, Ihnen mitzutheilen, daß die Gemeinde und die angesehensten Einwohner der Stadt Patras, welche sich gegenwärtig in der Gewalt der Rebellen befindet, der größten Gefahr ausgesetzt sind, indem nicht nur das Leben und Eigenthum der Bewohner, sondern auch der ganze Handel mit Vemichtung' bedroht ist, wenn die empörten Gränzwachen sich noch länger hier aufhalten. Aus diesen Grün= den haben genannte Gemeinde und Bewohner uns offiziell ersucht, Sie, Herr Commandeur, zu bitten, zum Heil dieser mit Feuer und Schwert be- drohten Stadt, Ihre Einwilligung geben zu wollen, daß die Führer der er— wähnten Empörer mit ihren Leuten sich an Bord Ihres Schiffes begeben, um, nach dem durch die Stadt mit ihnen getroffenen Uebereinkommen, an⸗ ders wohin transportirt zu werden. Der österreichische Konsul G. M. Zuccoli. Der Kommerzien-Rath und russische Konsul S. Der französische Vice⸗Konsul J. B. Bertiny. Der britische Konsul J. Wood.“

„Herr Nomarch! Ich zeige Ihnen hiermit an, daß in Folge einer Bittschrist des Deniarchen und der Bewohner von Patras alle Konfuln der befreundeten Mächte beschlossen haben, daß der Rebell Merenditi mit allen seinen Anhängern abreisen soll, und daß, in Folge dieser Vermittelung, der britische Capitain eingewilligt hat, sie an Bord feines Dampfbootes zu neh=— men und nach Motika zu bringen. In Bezug auf alle diese Maßregeln ist ein offizielles Aktenstück verfaßt worden. Die Vermittelung der Herren Konsuln hat den Zweck, dies Land vor den unglücklichen und unberechen= baren Folgen des Bürgerkrieges zu bewahren. Ich theile Ihnen das Vor hergehende von Sciten meiner Kollegen für Ihre Regierung mit.

Patras, den 1. (13.) Dezember 1847. Der österreichische Konsul Zuc coli.“

P. Kalogeraki.

An den Herrn Konsul Englands in Patras.

„Herr Konsul! Sie kennen die Uebel, welche in Folge der Empörung des Capitain Merenditi und der Verblendeten, die ihn unterstützten die Stadt Patras erduldet hat. Als ich heute an der Spitze einer anfehnlichen Macht in diese Stadt einrückte, um die Behörden gegen die Verbrecher zu dertheidigen und die Ordnung und die Macht der Gesetze wiedetherzustellen fand ich die Rebellen im Begriff, sich auf einem im Hafen ankernden? Vamp boote einzuschiffen; sie hatten eine Summe von 129,000 Drachmen bei sich die sie mit offener Gewalt aus der National-Bank geraubt, und 34, h06 Drachmen, die sie aus der Regierungskkasse genommen. Diese Böscwichter sind von der öffentlichen Macht angegriffen worden und ihre Riede l lage ist gewiß, wenn es ihnen nicht gelingt, sich auf dem genannten Dampfboote einzuschiffen. Ich bitte Sie, falls Sie sich für ermaͤchtigt halten, den Re— bellen eine Zuflucht am Bord des Dampfbootes zu gewähren, es zu be— wirken, daß sie nicht mit der erwähnten Summe aufgenonimen werden und sich mit dem Capitain des Dampfbootes darüber zu verständigen und zu befehlen, daß jene Summen der Nomarchie überwiesen werden, um sie ge hörigen Orts zurückzuerstatten Ich erwarte Ihre Antwort Herr Konful und bitte Sie u. s. w. ; . ö.

Für den Nomarchen: Der Secrttair G. Rondopulos.“ Die griechische National-Bank. . Zweig⸗Direction in Patras.

„Herr Konsul! Das General-Conseil dieser Zweig -Bank der griechischen National ⸗Bank hat mich heute beauftragt, in ihrem Namen und dem der ganzen Bevölkerung der Handelsstadt Patras Ihnen, Herr Konsul, die lebhafteste Dankbarkeit auszudrücken für die großen Bemühungen, denen Sie sich zur Rettung der Stadt in den unheilvollen Tagen der Empörung Merenditi's aus Humanität unterzogen haben, und zwar um so mehr, als die Stadt nur durch Ihre Bemühungen vor dem sie bedrohenden Unheil bewahrt wor— den ist, Indem ich Ihnen, Herr Konsul, dies von Seiten des Bank-Con— seils mittheile, halte ich es fuͤr meine Pflicht, dasselbe Gefühl des Dankes Ihnen noch ganz besonders von Seiten dieses Institutes des öffentlichen Nutzens, dessen Interessen sich mit dem Wohlergehen der Bewohner dieser Stadt identifiziren, auszudrücken. Genehmigen Sie u. —̃

Patras, den 4. El6.) Dezember 1847.

Der Direltor ; S. A. Pappas.“

An die Herren Konsuln der fremden Mächte. Herr Konsul! Nachdem wir auf unseren Posten zurückgekehrt und nach einem hartnäckigen Gefechte der Empörung des Räubers Merenditi und sei⸗ ner Gefährten, die zu Lande durch die unter unserem Befehle stehenden lokalen und Regierungs-Truppen eingeschlossen wurden, ein Ende gemacht erfahren wir, daß Sie, Herr Konsul, während unserer durch eine dringenb⸗ und unvermeidliche Nothwendigkeit gebotenen Abwesenheit, keine Mühe gescheut haben, um dem Fortschritte des Uebels Einhalt zu thun und die von den Feinden der öffentlichen Ordnung beschlossene Zerstörung der Stadt zu ver⸗ hindern. Indem wir die großherzigen Gesinnungen zu würdigen wissen, von denen Sie zum Besten der leidenden Menschhest wahrend umnferer Abwesen⸗ heit und des betrübenden Schauspiels der Empörung Beweise gaben, zö⸗ gern wir nicht, Ihnen hier zu wiederholen, was wir Ihnen schon im Na— men der Regierung ausgesprochen, indem wir die Gefühle unserer Dank⸗= barkeit erneuern u. s. w.

G. Nondopulos.“

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Deßgu, 22. Jaa. (Ngdb. Ztg.) Ein großes Unglück hat den Dampfwagenzug, der heute um ? uhr von Eöthen hier eintref—

Allgemeinen Preußischen Zeitung.

fen sollte, bebroht. In der Nähe des Dorfes Mosigkau brach näm⸗ lich an einem Wagen 1ster Klasse, in welchem u. A. Se. Hoheit der Herzog von Koburg und der Fürst von Reuß saßen, die eine Achse, doch hielt sich derselbe noch ziemlich aufrecht. Ein Stück ber ge- brochenen Achse aber, welches auf die Schienen gefallen war, brachte nicht nur die zwei nächstfolgenden Personenwagen, welche mit gewal⸗ tigem Ruck gegen dasselbe stießen, aus dem Geleise, sondern verrückte und zerstörte zum Theil auch dieses selbst, so daß sämmtliche folgende Wagen nothwendig hätten ausweichen müssen, wenn es nicht gelun⸗ gen wäre, den Zug schnell zum Stehen zu bringen. Es gelang den Anstrengungen der Bahn- Beamten sogar, die Bahn wieder fahrbar zu machen, so daß der Zug, mit Zurücklassung der drei nicht unbe⸗ deutend beschädigten Wagen, deren Passagiere Platz nahmen, wo sie ihn fanden, selbst auf den Packwagen, zwar bedeutend verspätet, aber doch glücklich hier anlangte und seine Fahrt fortsetzen konnte. Ein Wunder ist es fast zu nennen, daß bei diesem Unfalle Niemand zu Schaden gekommen ist, und daß selbst die Passagiere der betreffenden drei Wagen ohne alle Verletzungen geblieben sind.

Wien, 17. Jan. (A. 3.) Die Art und Weise der Ueber— schreitung des Sömmering auf der südlichen Staatsbahn zur Befah⸗ rung mit gewöhnlichen Dampf-Maschinen ist seit geraumer Zeit be⸗ stimmt und genehmigt, weniger gewiß aber, ob der Angriff der Ar⸗ beiten schon in diesem Jahre wird unternommen werden können. Die ausgesteckte Linie führt von Gloggnitz rechts nach Reichenau und wendet sich von da in einer Steigung, so daß sie bei Schottwien be⸗ reits die Höhe des Sömmerings über der altberühmten Veste Clamm erreicht. Elf Tunnels wird dieselbe zu passiren haben, wovon der bei weitem bedeutendste 630 Klafter lang. Diese Eisenbahnstrecke beträgt gegen 6 Meilen und ist kaum um eine Meile länger, als die beste⸗ hende neue Kunststraße über den Berg. Die Herstellungskosten sind zwischen 5 bis 6 Millionen Gulden veranschlagt.

Florenz, 15. Jan. (A. Z.) Auf der ersten Section der Eisenbahn von hier nach Pistoja, welche den Namen „Maria Antonia“ führen wird, bis Prato nämlich, wurde in diesen Tagen eine Probe⸗ Fahrt im Beisein des Regierungs-Commissairs vorgenommen. Die feierliche Einweihung und Eröffnung derselben für das Publikum soll nun am 2. Februar stattfinden.

Am sterdam⸗RNotterdamer Eisenbahn.

Das Jahr 18147 hat das schon längst erwünschte Ziel der Am- sterdam⸗Rotterdamer Eisenbahn, und zwar durch die Eröffnung der letzten Strecke (Ute Section), vom Haag bis nach Rotterdam, welche am 1. Juni im gedachten Jahre erfolgte, herbeigeführt, wonach eine Uebersicht der Bewegung im verflossenen Jahre, im Vergleich mit den früheren Jahren, nicht uninteressant erscheinen möchte.

Im Jahre 1847 wurden befördert 814. 164 Personen, und die Einnahme betrug inkl. für Güter 825,544 Gulden 37 C., und zwar in den ersten fünf Monaten, wo der Betrieb nur auf den ersten drei Sectionen stattfand, wurden befördert 203,967 Personen und die Einnahme betrug 227,302 Gulden 64 C., welches eine durchschnitt⸗ liche Monats-Einnahme von 45,160 Gulden ergiebt; in den letzten

sieben Monaten wurden befördert 610,197 Personen, und die Einnahme betrug 598,341 Gulden 73 C., oder pro Monat 85,477 Gulden; es muß zwar hierbei nicht unberücksich⸗ tigt bleiben, daß in den letzten sieben Monaten für die Personen⸗ Frequenz die günstigste Zeit fällt und daher eine unbedingte Mehr⸗ Einnahme stattfinden mußte; jedoch ist dieselbe pro Monat von 415, 160 Gulden in den ersten fünf Monaten, auf 85,477 Gulden in den letz ten sieben Monaten gestiegen, was fast das Doppelte ist. Im Jahre 1846s wurden befördert 608,676 Personen, und die Einnahme betrug inkl. für Güter 3c. 624,296) Gulden 335 Cts.; mithin weni⸗— ger als im Jahre 1847: 205,188 Personen und 201,354 Gulden 35 Cts.; in den ersten fünf Monaten, gleich denen im Jahre 1847, wurden 213,519 Personen befördert, und die Einnahme betrug 225,782 Gulden 54 Cts. oder pro Monat durchschnittlich 44, 556

—— ,

Gulden, was pro Monat 1194 Gulden weniger als im Jahre 1847 beträgt; in den letzten sieben Monaten 1846 wurden befördert 395,057 Personen, und die Einnahme betrug 401,507 Gulden 797 Cã.1 oder durchschnittlich pro Monat 57358 Gulden, also pro Monat weniger als im Jahre 1847: 28,119 Gulden, welches trotz dem erweiterten Betrieb in den letzten sieben Monaten des Jahres 1847 gegen dieselben Monate des Jahres 1846 immer eine bedeutende Mehr⸗-Einnahme zu nennen ist.

In den vorhergegangenen Jahren, in welchen die ersten drei Sertionen von Amsterdam bis nach dem Haag gleichmäßig im Be— trieb waren, gestaltete sich die Frequenz und Einnahme folgender⸗ maßen: Im Jahre 1844 wurden befördert 632,568 Personen, bei einer Einnahme von 589, 230 Gulden 42 C.; 1845: 626,316 Per⸗ sonen und Einnahme 643,985 Gulden 58 C.; 1846. 608, 676 Personen und Einnahme 624,290 Gulden 33 E., welches letztere Jahr gegen das Jahr 1845 eine Minder-Einnahme von 195695 Gulden 215 C. zeigte, welche wohl nur der schwächeren Frequenz von 17,543 Personen im Jahre 1846 zuzuschreiben ist. Alle übri⸗ gen Jahre der Betriebszeit (von 1839) zeigten, außer dem Jahre 1841, eine stete Zunahme der Einnahme. Seit Eröffnung der Bahn, vom 2. September 1839 bis ult. Dezember 1847, wurden befördert 4,232,516 Personen, und die Einnahme betrug 3,576,921 Gulden 14 C.

Da das Jahr 1845 bei einer Brutto- Einnahme von 643, 985 Gulden 58 C. eine Dividende von 40 pCt., das Jahr 1846 bei einer Brutto- Einnahme von 624,290 Gulden 335 C. 47 pCt. Dividende ergab, so ist für das Jahr 1847 bei der Brutto- Einnahme von S25, 644 Gulden 37 C., trotz dem in den letzten sieben Monaten er- weiterten Betrieb und den daraus erwachsenen Betriebskosten, eine sichere und nicht ganz unbedeutende Erhöhung der Dividende zu ge— wärtigen.

gandels- und BHärsen Nachrichten.

Breslau, 23. Jan. Weizen weißer 63, 70 bis 75 Sgr., h 2, 68 bis 72 Sgr. ; nn,, 52, 36 91 69. Sgr., pr. Frühjahr glogauer Ablad. S5pfd. 48 Rihlr' G., 8s4apfd. 48 Rthlr. Br., posener Ablad. Sipfd. 47 Rthlr. Br. Gerste 43, 48 bis 53 Sgr. Hafer 265, 29 bis 303 Sgr. , Rapps etwas fester und nach Qualität bis 86, Sgr. bez. Spiritus loco 10 und 944 Rthlr. bezahlt, schließt 10 Rthlr. Gld. Auf Lieferung gleichfalls matter, Febr. oJ Rthlr. Br., März 2 16 Rihlr. n mn Mai und Juni 11 Rihlr. Geld., Juni bis inkl. August 113 Rthlr. Br. Zink sehr flau 55 Rihlr. ab Gleiw. Br. Der Rückgang der Getraide - Preise auf fast allen Provinzial-⸗Märkten hat auch hier eine flauere Stimmung hervorgebracht.