1848 / 35 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

. a, / 8 e,

; ungfrau von Orleans nachweisend, bemerkte

endlich den Eile nsr, i in unserer , Zeit aus * Derr Professor 2 sich zurücgezogen und, in die Kranfenstutzen ö öffentlichen 263 haburch allerdings der Thatkrast des von solchen 2 hatten, 24. mee verlustig gegangen, aber dagegen auch vor der glei z angeregten r wirhten Versinkung in die Nacht des Aberglaubens gesi . dadur . letzte Beispiel von der Jungfrau von Orleans wurde 6 r lich behandelt und gewährte ein hohes Interesse, da hier die medi- ,,, das Mittel an die Hand gab, ein historisches Ereig-

zie, natürlichen Ursachen zu erklären, welches die Romantik bisher in

auß u i he. Dunfel gehüllt hatte. Der Redner zeigte, wie die ersten Visio-

2 = Johanna von Srleans, welche, durchaus jedem Aberglauben fremd,

* ch erzogen tugendhaft, bescheiden und mäßig in der Kost war, in ge— 3 Lichterscheinungen bestanden, zu denen erst später undeutliche Ge= en. hinzutraten, die fünf Jahre lang die Phantasie der Jungfrau be— n i gten und sich erst allmälig in Engel und Heilige verwandelten. Als bas Haupt dieser trat stets der Erzengel Michael mit seinem idealen, from= men Ausdruck, den ihm die damalige Kunst verlieh, hervor und begeisterte die Jungfrau zu ihren großen Thaten. Wir übergehen die weitere Aus= führung derselben und wünschen nur, Herr Professor Hecker möge durch einen Abdruck der lehrreichen Vorlesung die interessanten Resultate seiner

Forschungen auch in weiteren Kreisen verbreiten.

Neue Berliner Musikzeitung.

Die „Neue Berliner Mnsikzeitung“ (herausgegeben von G. Boch hat mit Neujahr 1848 ihren zweiten Jahrgang begonnen. Ueber⸗ blickt man den ersten Jahrgang, wird das Streben des Blattes, die Kunst mit Ernst und Fleiß nach den edelsten Richtungen zu fördern, überall in erfolgreicher Weise sichtbar. Unter dem Einflusse einer bedeutenden Zahl kenninißreicher, von Pedanterie sich fernhaltender Mitarbeiter, gestaltet sich der Inhalt stets lehrreich und anziehend. Treffliche Leitende Artikel, wichtige musikalische Fragen entwickelnd, gründlich abgefaßte Kritiken, die

266

tt nicht nur den Antheil des Musikers von Fach zu erregen

7 6. das 8 jedes gebildeten Kunstfreundes in An=

pruch nimmt. Jedenfalls darf daher die „Neue Berliner Musikzei-⸗—

tung“ fährt sie fort, als würdige Vertreterin wahrer Kunst Interessen

zu wirken der allgemeinen Achtung des musikalischen Publikums, so wie einer stets wachsenden Verbreitung, gewärtig sein.

Stuttgart, 24. Jan. (A. 3.) Gestern Abend kam ein neues Büh— nenwerk, „die Kreuzfahrer“ oder „der Alte vom Berge“, große Oper in fünf Akten von Benedikt, auf unserem Hoftheater vor einem in allen Räu— men dicht gefüllten Hause mit dem glänzendsten Erfolg zur Aufführung. Es hat dieser Erfolg für Stuttgart ein besonderes Interesse, weil der Kompo— nist, ein Sohn des wegen seiner Humanität allgemein geschätzten und beliebten Banquiers Benedikt, unserer Stadt angehört und somit die Wahrheit des Spru— ches: Nullus propheta in patria, für diesmal wenigstens entkräftet wurde. Das Libretto der Oper ist reich an wirksamen Momenten und voller Handlung, Eigenschaften, die sich wenig Tertbüchern nachsagen lassen; überdies bleibt auch neben der Musik den Hülfsmitteln des scenischen Apparats, der Deco—= rations⸗Malerei und Kostümirung ein schönes Feld des Wirkens übrig. Die Handlung fällt in die Zeit nach dem vierten Kreuzzug und berührt haupt— sächlich die Konflikte der Kreuzritter mit den Assaassinen, welchem historischen Element als romantisches die Liebe eines Sunniten⸗Mädchens zu dem neuerwählten König von Jerusalem, Bohemund von Tarent, dem Verlob— ten Isolden's, Gräfin von Toulouse, sich zugesellt. Was die Musik betrifft, so läßt sich dieser durchaus das Prädilat einer gelungenen zuerkennen, na⸗ mentlich in Beziehung auf dramatisches Leben ünd harmonische Durchfüh— rung. Auch ermangelt sie nicht vieler, recht ansprechender Melodieen, und zumal für das germanische christliche Element nicht der passenden Charakte= ristikf. Wir tönnen der Oper überall denselben Erfolg zusichern, wenn an— ders die Ausführung seitens der Mitwirkenden der hiesigen gleichkommt, von der man sagen muß, daß sie eine in jeder Beziehung ausgezeichnete war. Der Komponist, Kapellmeister am Drurvlane-Theater in London, welcher

Handels- und GSörsen-Nachrichten.

Stettin, 1. Febr. Roggen in loco ohne Umgang, schwere Waare ist zu 40 Rthlr. zu haben, S2pfd. pr. Frühj. 414 41 Rihlr. bez.

Spiritus aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand 183 pCt., pr. Frühj. 17 pCt. geford.,ͥ, 177 pCt. geboten.

Rüböl in loch 115 Nthlr., pr. März sWlpril zu 117 Rthlr. zu haben, pr. April / Mai 115 Rthlr. bez. u. Brf.

4 Breslau, 1. Febr. gelber 58, 63 bis 79 Sgr. ;

Roggen 46, 5i bis 55 Sgr. Eine Partie 82pfd. wurde à 47 Sgr. verkauft und Connoissement 84pfd. posener Ablad. 44 Rthlr. Br.

Gerste 43, 48 bis 52 Sgr.

Hafer 26, 28 bis 305 Sgr.

Spiritus flau und noch immer weichend, loco à 95 9 Rthlr. bez., Ende 9 Rthlr. 7 Gr. Br. Termine ganz ohne Handel.

Die gedrückte Stimmung am Getraidemarkt dauert fort und scheint es, daß sich das Geschäft so bald nicht erholen werde.

Weizen weißer 60, 66 bis 72 Sgr.,

Bremen, 29. Jan. Getraide. Weizen war bei gedrückten Prei- sen nur für den Bedarf anzubringen. Roggen war williger zu haben und besonders leichtere Sorten mehr angeboten, daher die gemachten Um— sätze einige Thaler billigere Preise holten. Gerste und Bohnen, bei klei— nem Vorrath, nur für den Bedarf gekaust. Von Hafer wurde Einiges pr. Frühjahrs-Lief. ab den Sielen geschlossen.

Taback. Umsatz von nordamerikanischem: 241 F. Maryland⸗, 30 F. Serubs-, 111 F. Kentuckv⸗, 92 F. Stengel. Lager: 8469 F. Maryland⸗, S885 F. Virgini⸗, 961 F. Kentucky und 1126 F. Stengel. Umsatz von westind. und südamerikan.: 61 Sur. Havana⸗, 411 Sur. Cuba⸗, 182 Sur. Domingo⸗, 94 K. Seedleaf⸗, 128 Krb. Varinas⸗ in Blättern, 162 P. Brasil- in Blättern und 2 K. Florida⸗. Vorräthe in erster Hand: ca. 1650 Sur. Havana⸗, ca. 9025 Sur. Cuba⸗, ca. 4650 Sur. Domingo⸗, ca. 709 K.

berliner Kanst⸗Ereignisse und die im Stich erschienenen Novitäten besprechend, interesante Korrespondenzen, die Kunstzustände des Auslandes betref⸗— fend, endlich ein unterhaltend ausgestattetes Feuilleton, die verschiedent— in kurzer Fassung 2c. brin⸗ gend, so füllen die Spalten in reichhaltiger Mannigfaltigkeit, daß

Nachrichten aus der Masilwelt

lichsten

überschüttet.

gekanntmachungen.

21 Nothwendiger Verkauf. Land⸗ und Stadtgericht Culm a. W.

Die aus Wohnhaus, Stallungen, 2 Scheunen, 3 Ein— wohnerhäusern und

435 Morgen 163 Quadratruthen Magdeburgischen

Maßes eigenthümliches Land bestehende Besitzung des Ludwig von Poleski in dem Dorfe Kiewo, abgeschätzt auf 135,387 Thlr. zufolge der nebst Hypothelenschein in unserer Registratur einzuse— henden Taxe, soll in dem anderweit auf

den 11. Juli 1848, =

Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle anbe⸗ raumten Termine subhastirt werden.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 26. Juli 1817.

Das dem Viehhalter Johann George Stechert zuge— hörige, in der Krautsgasse Nr. 37 belegene und im Ho— pothekenbuche von der Königsstadt Vol. 25. Nr. 1853. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 12,627 Thlr. 13 Sgr., soll

am 28. März 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der dem Aufenthalt nach unbekannte Particulier Carl August Klooß und die Wittwe Eberhardt, Wilhelmine Charlotte, geborene Fischer, modo deren Erben werden hierdurch öffentlich vorgeladen.

1s 16

1129 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 22. November 1847.

Die Subhastation des in der verlängerten Frucht— straße belegenen, Volumine 38. No. 2380. im Hypo⸗ ihekenbuche der Königsstadt verzeichneten, früher Müller Vogelschen Grundstücks, tarirt zu 12619 Thlr. 18 Sgr. 9 Pf., welches dem pensionirten Feldwebel Dismas Glauber zugeschlagen worden, soll in Folge des Er— kenntnisses des Königl. Geheimen Ober-Tribunals vom 16. März 1817 fortgesetzt werden.

Zu dem Ende ist ein Termin auf

den 26. Juni 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle anberaumt. Taxe und Hypothe-— kenschein sind in der Registratur einzusehen.

den 1sten, oder 15ten, oder 29sten k. M., jedes mal Morgens 10 Uhr, vor dem Stadtgericht hierselbst gehörig anzumelden und zu verifiziren, bei Strafe der in termino den 14. März d. J. gleichfalls Morgens 10 Uhr, zu erkennenden Präflusion. Datum Greifswald, den 14. Januar 1848. Direktor und Assessores des Stadtgerichts. (L. S.) Dr. Teßmann. m . * * 5 . . * ö Niederschlesisch⸗Märkische ' . oa] Eisenbahn. Es sollen für die Strecke zwischen Berlin und Frank- surt vom 15. April bis 15. August d. J. 45,0090 Stck. eichene Querschwellen nach den Bahnhöfen Cöpnick, Fürstenwalde und Frankfurt geliefert werben. Die nä' heren Bedingungen sind in Berlin, Fürstenwalde, Frank furt und Breslau bei den resp. Bahnhofs Inspektoren einzusehen, und werden Lieferungs-Offerten auf das

ganze Quantum oder einen Theil desselben, mit Angabe des Bahnhofes, nach welchem die Schwellen geliefert /

werden sollen, bis zum 16. Februar d. J. im Di⸗ rections⸗-Büreau zu Berlin angenommen. Lieferungslustige werden ersucht, ihre Mindestforderun— gen bis zum genannten Termin, mit „Schwellen- lieferung“ bezeichnet, versiegelt einzureichen.

Berlin, den 28. Jannar 1848.

der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn⸗Gesellschast.

Niederschlesische Zucker-Raffi— ui! nerie in Glogau.

Nachdem in Gemäßheit des vorangegangenen Be— schlusses der General ⸗Versammlung zur Auflösung des Geschäfts geschritten worden und in Folge dessen auch sämmtliche Fabrik- und Wohngebäude, wie Geräthe, öffentlich verkauft worden sind (so daß auf 40 Prozent gerechnet werden darf), setzen uns die auf diese Weise flüssig gewordenen Gelder in den Stand, den Actionai⸗ ren eine Abschlagszahlung zu gewähren, und laden wir die resp. Interessenten hiermit ein, ihre Actien und Di— videndenscheine nebst Designation derselben in den Ta—

die Aufführung seiner Oper zu leiten hierher gekommen war, wurde nach dem dritten und fünften Atte hervorgerufen und mit stürmischem Beifall

Manilla⸗

in Venedig im Büreau des Ausschusses, ö

„Mailand im Administrations-⸗Büreau der Ge— sellschaft,

» Augsburg bei Herrn G. Chr. Baur,

Berlin bei den Herren Hirsch⸗

„Frankfurt a. M. bei den Herren M. A. von Rothschild C Söhne, ö

„Leipzig bei den Herren Frege C Co—,

Wien bei den Herren Arnstein C Es kel es,

Die Zinsen werden ohne allen Abzug an Provision oder sonstigen Spesen verabfolgt. ö.

Jeder Actien-Besitzer hat zu diesem Behufe seine Ori= ginal⸗Certisikate in Begleitung eines genauen von ihm unterfertigten Nummern-⸗Verzeichnisses einzureichen.

Die Actienscheine werden dem Eigenthümer sodann mit dem üblichen Stempel über die richtige Zahlung der obenerwähnten Jahres-Zinsen zurückgestellt.

Die Interessen für jeden einzelnen Actienschein betra⸗ gen 37 L. 60. oder 12 Fl. 32. in Conv. Münze.

Jene Certifikate, auf welchen die für Juli 1817 aus- geschriebene Rate schon im Januar 1847 im Vorhinein geleistet und die Zinsen-Ausgleichung dieser Rate ir⸗ thümlicherweise in. Wien bereits bis Ende Juli 1847 gepflogen worden, beziehen demnach pr. Stück nur 352. 20. oder 11 Fl. 44. in Conv. Münze an Interessen.

Eben so entfallen für jene Actien, auf welchen in Leipzig die Juli⸗Einzahlung pr. 1847 gleicherweise an⸗ tizipirt wurde und der Zinsen-A1usgleich dieser Rate aus Versehen bereits bis Ende Januar 1848 stattfand, nur 32 L. 20. oder 10 Fl. 56. Conv. Münze pr. Stück.

Bezüglich des Umtausches der gegenwärtigen Interims⸗ scheine in wirkliche Actien, so wie uber die Ausgabe von Zins-Coupons⸗-Bogen, werden seiner Zeit die nöthigen Mittheilungen veröffentlicht werden.

Venedig, den 7. Januar 1848.

Vom Ausschusse der Gesellschaft ; der K. K. priv. Lombardisch⸗Venetianischen Ferdinand—⸗ Eisenbahn-Unternehmung.

In Folge obiger Bekanntmachung können die Zinsen

auf die Actien der Mailand-Venetianischen Eisenbahn

vom 1. bis incl. den 6. Februar c.

bei uns erhoben werden.

Seedleaf⸗, ca. 810 P. Blätter⸗Puertorico-, ca. 269 Kb. Varinas⸗ in Nol⸗ len, ea. 690 Kb. do. in Blättern, ca. 2750 P. Brasil- in Blattern 9. 256 P. Columbia in Blättern, ca. 35 K. Florida- und ca. 1125 P.

3) der weiland Anna Catharina Bogenschild, und 4) der weiland Dienstmagd Louise Gesneriw, irgend welche Ansprüche als Erben oder Gläubiger zu machen gesonnen sein sollten, ingleichen ; 5) die Kreditoren des weiland hiesigen Kaufmanns Ernst Friedrich Daudert, und 6) die Erben des hierselbst verstorbenen, angeblich aus Dresden gebürtigen Friseurs Heinrich Schwartzbach aufgefordert, im Laufe der peremtorischen Frist von sechs Monaten a dato dieses affigirten Proklams, und späte⸗ stens den 22. Mai 1848 sub poena praeclusi bei dem Waisengerichte oder dessen Kanzlei entweder, persönlich oder durch gesetzlich legitimirte Bevollmächtigte sich zu melden und daselbst ihre fundamenta crediti zu exhi= biren, so wie ihre etwanigen Erb-Ansprüche zu doku⸗ mentiren, widrigenfalls selbige, nach Erspirirung sothanen termini praesixi, mit ihren Angaben nicht weiter gehört, noch admittirt, sondern ipso facto präkludirt sein sollen. Riga, den 22. November 1817. . 83 , Imp. Civ. Rig. Jud. pupill. Se ers.

1931 Bekanntmachung. Bei der Universität allhier zu Leipzig sind dermalen die von Herrn Athanasius Theodorowich von Balla, weiland K. Russ. Kanzleirathe, gestifteten zwei Stipen⸗ dien à 42 Thlr. vakant. Da diese Stipendien der Stif⸗ tung gemäß zunächst a), Anverwandten des Stifters aus Ungarn oder den österreichischen Staaten nach der Nähe des Grades, in deren Ermangelung b) Anverwandten des Stifters aus Rußland oder, wenn dergleichen nicht vorhanden sind, anderen russischen Unterthanen, welche es bedürfen, demnächst c) Griechen, welche in Leipzig Medizin, Philosophie oder Mathematik studiren, zu ver⸗ leihen sind, und erst in Ermangelung aller derartiger Kandidaten an Königl. Sächs. Landeskinder vergeben werden können, so werden hierdurch alle diejenigen, welche nach Vorstehendem einen besonderen Anspruch auf sothane Stipendien zu haben vermeinen, andurch aufgefordert, binnen 3 Monaten, und längstens

den 15. Mat 1848, bei dem akademischen Senate sich zu melden und ihre resp. auf obige Bestimmungen gegründeten Ansprüche glaubhaft nachzuweisen.

Leipzig, den 25. Jannar 184885. Der Rektor der Universität.

Die unbekannten Real-Interessenten werden unter der Warnung der Präklusion hierdurch vorgeladen.

192 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 21. Januar 1818.

Das dem Zimmespolier Friedrich Wilhelm Kopplin gehörige, hierselbst in der Linksstraße Nr. 28 belegene, im stadtgerichtlichen Hypothekenbuche von den Umgebun— gen Vol. 31. Nr. 2021 verzeichnete Grundstück, gericht lich abgeschätzt zu 18,014 Thlr. 6 Pf, soll

am 26. August 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

ltzo! Ediktal- Vorladung. Ueber das Vermögen des Gastwirths Johann Franz Lintzen von hierselbst ist der Konkurs eröffnet worden. Der Termin zur Anmeldung aller Ansprüche an die Konlursmasse steht am 109. März 1848, Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Ober- Landesgerichts -Assessor Lesse im Parteienzimmer des hiesigen Gerichts an.

W ĩ ĩ ĩ i ĩ ĩ i 2 2 F ĩ 9X 9 feel rh lenken hefe ü nn K. K. priv. Lombard. Vene⸗ lian. Ferdinand-Eisenbahn.

deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Still= schweigen auferlegt werden. Zu Mandatarlen werden den am hiesigen Orte Un— elannten der Herr Justiz-Kommissarius Schüler in Riesen— burg und der Herr Bürgermeistet Hellmuth von hier in Vorschlag gebracht. Rosenberg, 2 ö ö 1847. g oönigl. Preuß. Stadtgericht. * 85) 217 ö Holzt.

69 p] (

ü W

17h P 5 i 9, 8

ö. 14m ah.

Alle dielenigen, welche an das von dem Lederhändler , Johann Chrsstian Einst Harms an den Bar— ier Theodor Gottlieb Philipp Hausmann mittelst Ver=

trages e, 18. Aungust S. J. verlgufte Wohnhaus cum par uhstraße Ni. 20, früher Rr in hierselbst, ding⸗ iche Anstrüch; und Forderungen zu machen haben, wer= den auf den Antrag des Käufers hiermi geladen, solche in terminis

bilirten

gen vom 1. bis 10. März d. J., mit Ausnahme des Sonntags, Vormittags von 9 bis 12 Uhr, in unserem Geschäfts-Lofale vorzuzeigen und die vorläufige Zah— lung von 50 Thlr. pro Actie in Empfang zu nehmen. Die Actien werden abgestempelt und zurückgegeben, die Dividendenscheine dagegen kassirt.

Die Ausbleibenden haben es sich selbst beizumaßen, wenn die Erhebung für sie bis zu einer späteren Zeit unverzinslich ausgesetzt bleiben muß.

ö

Niederschlesische Zucker-Raffinerie.

In Gemäßheit Beschlusses der General-Versammlung sind wir in der Auflösung und Abwickelung des Ge— schäfts begriffen und fordern daher hiermit alle diejeni⸗ gen, welche Ansprüche an uns zu haben vermeinen, auf, solche binnen vier Wochen anzumelden und, wenn wir solche richtig finden, die Zahlung gewärtigen zu wollen. Später, wenn die Activa der Gesellschaft ausgeschüttet sein werden, können wir für nichts mehr aufkommen.

8

bruar 1847 bis 31. Januar 184 dia ir igen. 3 1 1848 auf den regelmäßig ctien⸗S

Die Behebung dieser

kann vom 1. Februar 1848 an stattfinden:

Berlin, den 25. Januar 1848.

93 p]

d .

gestellten Eimmpfangsscheine mit

56594.

Venedig.)

Der gefertigte Ausschuß der Gesellschaft der K. K. priv. Lombard. Venetian. Ferdinand⸗Eisenbahn er⸗ laubt sich den p. p. Ac⸗ . tionairen dieser Unterneh⸗ Ebiügmung zur Kenntniß zu

Kasse bezahlt.

Hirschfeld C Wolff, Unter den Linden

Hvahlung

der Russische Hlopeschen verloosten Certifikate und Coupons 4dter Serie.

Die bei uns eingereichten verloosten Russisch Hopeschen 5prorentigen Certisibate 4 ter Serie werden gegen quittirte Zurüäckgabe der darüber aus-

540 Thlr. 20 Sgr. Pr. Cour. pr. Certisikat von 00 Thlr.

und die bei uns angemeldeten, am 1. 13. November zu verfallenen Coupons dieser Anleihe mit

13 Thlr. 17 Sgr. Pr. Cour. pro Coupon von 122 Thlr.

don heute an bis Ende dieses Monats an unserer

Berlin, den 1. Februar 1848. Anhalt C Wagener,

Brüderstralse

G. Hartenstein.

Mit Allerhöchster Genehmigung. Donnerstag, 10. Februar, Abends 7 Uhr,

los J im Saale des Königl. Schauspielhauses

zum Besten der Nothlei— denden in Oberschlesien, unter gefälliger Mitwirkung der Mad. Viar- dot - Garcia, der Mä. Köster, der Königl. Konzertmeister Herren Hubert

Ries und Moritz Gan, der Knisl. Kammermusiker Herren zichter u. Hen- nig ö Königl. Kapelle.

Die Birection hat der Königl. Kapellmeister Herr

Taubert gütigst übernommen. Das Pro-

gramm wird das Nähere berichten. Meldungen zu numerirten Plätzen à 1 Thlr. nehmen Bote C Bock, Jägerstr. o 42, enigegen.

G. Bock, Königl. Hos-Musikhändler.

ö.

No. 5. 9a!

bringen, daß am 3tsten dieses Monats die 4 9h Interessen vom 1. Fe⸗

d, ble, aufden vorschriftsmäßlg reha: meist geringfügige Nachläfe:

cheinen, fällig werden. . Moschnikow, Zinsen 2) des weiland

Schmager,

19261 ö . Von dem Waisengerichte der Kaiserlichen Stadt Riga werden hiermit Alle und Jede, welche an nachstehende,

1) des weiland hiesigen Mestschanins Safron Petrow Bäckermeisters Christian Mathias

J'ai l'honneur de prévenir les samilles de distine—- tion de Berlin et les étrangers, que je puis donner 2 des prir convenahles et envoyer à domieile, des déjeuners, diuers, soupers et bals, selon le got des

ersonnes, qui m'honnoreront de leurs commandes.

N. Ramb our, Dorotheenstrasse No. 57, 2. Gtage.

2.

Das Abonnement beträgt 2 Rthlr. für Jahr. 4 Rthlr.ä Jahr. 8 Rthlr.⸗ 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis-⸗Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 27 Sgr. berechnet.

nal t. Amtlicher Theil. Inland. Provinz Westfalen. an die Stadt Hamm. Desterreichische Monarchie. Wien. Schreiben Mazzini's an den Papst. Tarnopol. Geschenk Ihrer Majestät der Königin von Preußen an das Husaren- Regiment „König von Preußen“. Triest. Untergang eines englischen Schiffes. Schreiben aus Wien. (Ver⸗

mischtes. Frankreich. Paris. Note an die Tagsatzung. Die englischen Ak Graf Moltke. Die Gräfin

Geschenk Sr. Masestät des Königs

tenstücke über die schweizer Verhältnisse. Montijo. Vermischtes. . Grosibritanien und Irland. London. Lord Morpeth. Wö— chentlicher Bankstatus. Die westindische Post. Radschah Brooke. Vermischtes. t Belgien. Brüssel. Das Staats Eisenbahnnetz.

* Beabsichti Steuer auf Adels⸗-Patente. 6

2 Kopenhagen. Nestript wegen Verleihung einer Ver—

assung.

Schweiz. Kanton Bern. Budgets-Defizit. Bürgerbrief für Du— sour. Geldmangel im Oberlande. Kanton Luzern. Der päpst—

iche Legat. Negierungszahlungen. Vermischtes. Kanton Schwyz. Der Große Nath über die Verfassungsannahme. Kan“ ton Unterwalden. Verwaltungsbehörden und Landrathsbeschlüsse in

Obwalden. Käauton Freiburg. Das Amnestie⸗ uͤnd Contribu— lions -Dekret. Weltliche Administratoren für die Klöster. Italien. Rom. Ernennungen von Laien zu Ministern. Neapel.

Nückkehr des Grasen von Aqusla nach Paler ise n von Ae ) no. Vermischtes. Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst gernht:

. Dem Direktor der Akademie der Künste, Dr. Schadow in Berlin, den Stern zum Rothen Adler-Orden zweiter Klasfe mit Ci= chenlaub und dem Königlich sächsischen Hofmaler und Professor Ben- 266 in Dresden den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; o wie

Dem Konditor Franz Mosler zu Koblenz das Prädikat eines Hof-⸗Konditors zu verleihen.

Der Justiz-Kommissarins Menghiuns zu Querfurt ist in seiner bisherigen Diensteigenschaft an das Land— und Stadtgericht zu Er⸗ furt, unter Beilegung der Befugniß zur Prozeß⸗Praxis auch bei den Patrimonial-Gerichten des erfurter und ziegenrücker Kreises und mit Beibehaltung des Notariats, versetzt worden.

UHichtamtlicher Theil.

.

Provinz Westfalen. Der Westf. Merk. theilt nachste⸗ hendes Schreiben aus Hamm vom 29. Januar mit:

„Der heutige Tag war nicht nur für den Magistrat und die Stadt⸗ verordneten, sondern auch für die gesammte Bürgerschaft der Stadt Hamm ein überaus freudiger und beglückender. Gerade in dem Augenblicke, als die Stadtverordneten zusammentraten, um die bei dem Anfange des neuen Jahres nothwendige Wahl ihres Vorstehers und Protokollführers und deren Stellvertreter vorzunehmen, langten die von Sr. Majestät dem Könige der Stadt geschenkten, überaus prachtvollen und wohlgetroffenen Bildnisse des regierenden Königs und des hochseligen Königs Majestät auf dem Rath haussaale an. Bereits zierten unseren Rathhaussaal die Bildnisse Friedrich des Großen und Friedrich Wilhelm des Zweiten. Schon lange war es daher der allgemeine Wunsch, neben diesen Portraits auch noch diejenigen des verstorbenen und des jetzt regierenden Königs Majestät zu besitzen. Die Vertreter der Stadt wagten es, Sr. Majestät die Bitte vorzutragen, die Stadt durch Verleihung beider Bildnisse zu beglücken. Allerhöchstdieselben haben dieser Bitte in gewohnter Huld und Gnade durch die nachstehende Allerhöchste Kabinets⸗-Ordre vom 10ten d. M. entsprochen:

„„Eingedenk der guten Gesinnungen der Bürgerschaft zu Hamm und ihrer Vertreter, habe Ich dem Mir von dem Magistrate und den Stadt- verordneten am 5. August v. J. vorgetragenen Wunsche, um Verlei⸗ hung des Bildnisses des Königs, Meines verewigten Herrn Vaters Ma— jestät, und des Meinigen, gern entsprochen und lasse beide Gemälde zur Ausschmückung des dortigen Rathhaus-Saales hierbei übersenden.

Berlin, den 10. Januar 1848.

4 (gez) Friedrich Wilhelm. An den Magistrat und die Stadtverordneten zu Hamm.““

„Für dieses wahrhaft Königliche Geschenk sind nicht nur die Vertreter der Stadt, sondern auch die gesammte Bürgerschaft Seiner Majeslät dem Könige zum innigsten Danke verpflichtet. Beibe Gemälde sind Kniestücke in Lebensgröße, durch Künstlerhand auf das sorgfältigste ausgeführt und stellen, in große goldene Rahmen mit Arabesken eingefaßt, die iheuren und vielgeliebten Züge des verewigten Königs Friedrich Wilhelm des Dritten und Sr: Majestät des regierenden Königs auf das getreueste dar. Alle vier Bildnisse dienen somit zur größten Zierde unseres rathhäuslichen Saa— les, indem sie vier auf einander folgende Monarchen repräsentiren, welche durch die hervorragendsten Herrschertugenden die gegenwärtige Macht und Größe unseres Vaterlandes hervorgerufen haben. Alle vier Bild- nisse sind der Stadt um so theurer, als schon Friedrich der Große dieselbe mit seinem persönlichen Wohlwollen beglückte, und eben so haben seine Nachfolger die Grafschaft Mark, und insbefondere deren Hauptstadt, stets als eine echte und unveräußerliche Perle in dem Diademe der Königlichen Krone hochgeachtet. Wie von jeher die Bürger von Hamm mit wahrer Treue dem Herrscherhause anhingen, so haben insbesondere ihre Söhne in den Tagen der Trübsal willig Gut und Blut geopfert, um das Vaterland von der Fremdherrschaft zu befreien. Diese Bande, welche sich zwischen Herrscher und Volk geschlungen haben, werden auch künftig nicht zerreißen, und der Hinblick auf die' sprechenden Bildnisse der heim' gegangenen Könige und des jetzigen Regenten wird insbesondere die Ver= reer der Stadt in den guten Gesinnungen zu demselben erhalten und

11 gemeine

Preußische Zeitung.

Berlin, Freitag den 41 Februar

scherhaus immer mehr zu einem mächtigen Baume emporwachse, der seine

leste weit ausbreitet und vielen Völkern noch Jahrtausende Schirm und Schatten giebt!“ ;

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 29. Jan. Der Oesterr. Beob. heutigen Blatte nachstehenden Artikel: „Bekanntlich ist der ehemalige genueser Advokat Joseph Mazzini einer der rüstigsten und unermüdlichsten Führer jener Faction, welche unausgesetzt das Ziel verfolgt, durch Conspiratsonen und Ränke aller Art, die als Mit— tel zum Zweck selbst den Meuchelmord nicht ausschließen, Italien der Seg-⸗ nungen und Wohlthaten, welche ihm ein dreiunddreißigjähriger Friede ge—⸗ währt, zu berauben und anstatt zu nothwendigen und heilsamen Ver⸗ besserungen in der materiellen Lage niancher Länder Aussichten zu eröffnen, dieselben unaufhörlich mit allen Greueln der Anarchie be= droht. Eben dieser Mann, welcher seit dem Jahre 1831 notorischermaßen an der Spitze der ertremsten revolutiongiren Verbindungen stand, die sich unter dem Schutze des mißbrauchten Asplrechts in benachbarten Ländern bildeten, hat sich erkühnt, unter dem 8. September v. J. ein Sendschreiben an den heiligen Vater zu richten, welches insofern der ernstesten Beachtung werth ist, als es, aufrichtiger wie die meisten anderen Demonstrationen derselben Partei, über deren Zwecke und Mittel Aufschlüsse gewährt, mit denen die übrigen Führer der Faction sorgfältiger zurückzuhalten pflegen. Mazzini's Schreiben enthält nicht minder das Bekenntniß Feines politischen wie das seines religiösen Glaubens. Beide stehen zu einander in der eng— sten Wechselbeziehung. t „„Ich bete“, sagte er, „Gott an und eine Ider, die mir von Gott scheint: ein einziges Italien, den Angelpunkt der moralischen Einheit und der fortschreitenden Civilisation für die Nationen Enropa's. .. . Ich glaube in⸗ nig an ein religiöses Prinzip, welches über allen sozialen Anordnungen steht, an eine göttliche Ordnung, welche wir hier auf Eiden zu verwirklichen suchen müssen, an ein Gesetz, an eine providentielle Absicht, welche wir Alle, nach dem Maße unserer Kräfte, studlren und fördern sollen. Ich glaube au die Eingebungen meiner unsterblichen Seele, an die Tradition der Menschheit, welche mir mit den Thaten und mit dem Wort aller ihrer Hei= ligen zuruft: unaufhörlichen Forischritt aller und mit Hülse aller meiner Brüder zur gemeinsamen, siltlichen Verbesserung, zur Erfüllung des göttli= chen Gesetzes! Und in der großen Tradition der Menschheit habe ich die italienische Tradition studirt und habe gefunden, daß Rom zweimal die Lenkerin der Welt war, einmal durch die Kaiser, später durch die Päpste. Ich habe gefunden, daß jede Offenbarung des italienischen Lebens eine Offenbarung des europäischen Lebens gewesen ist, und daß immer, wenn Italien fiel, die moralische Einheit derer anfing, sich in Prüfungen, Iweifel und Anarchie aufzulösen. Ich glaube an eine andere Offenbarung des italienischen Gedankens und glaube, daß eine andere europäische Welt sich von der Höhe der ewigen Stadt aus entwickeln müsse, die einst das Kapitol hatte und heute den Vatikan hat.“ Diese Ueberzeugung, sagt ver Briefsteller, sei das Geheim-= niß und der leuchtende Gedanke seines Lebens. Nachdem er diesen aus— gesprochen, wendet er sich an das jetzt regierende Oberhaupt der Kirche: „„Ich halte Euch für gut. Es ist kein Mensch heute, ich sage nicht

enthält in seinem

gleichzeitig zu der freudigen Hoffnung berechtigen, daß bas preußische Herr

in Italien, sondern in Europa, der mächtiger wäre als Ihr. Ihr habt also, heiligster Vater! unermeßliche Pflichten. Gott mißt sie nach dem Maße der Mittel, welche er seinen Geschöpfen verlieh.

„„Europa ist in einer furchtbaren Krisis von Zweifel und Sehnsucht. Durch die Macht der Zeit, die von Euren Vorgängern und von der hohen Hierarchie der Kirche beschleunigt wurde, ist der Glaube todt. Der fatho⸗ lische Glaube ist im Despotismus untergegangen, der Protestantismus geht unter in der Anarchie. Blickt um Euch, Ihr werdet Abergläubi— sche oder Heuchler finden, keine Gläubigen. Die Vernunft treibt sich im leeren Raume um. Die Elenden beten den Caleul und die materiellen Güter an, die Guten beten und hoffen, Niemand glaubt. Die Könige, die Regierungen, die herrschenden Klassen kämpfen für eine usurpirte Gewalt, die unrechtmäßig ist, weil sie nicht den Kultus der Wahr— heit darstellt und nicht geneigt ist, sich für das Wohl Aller zu opfern; die Völker kämpfen, weil sie leiden, weil auch sie sich ihrerseits erfreuen möch— ten, Niemand streitet für die Pflicht, Niemand deswegen, weil der Krieg gegen das Böse, gegen die Lüge ein heiliger Krieg ist, ein Kreuzzug um Gotteswillen. Wir haben keinen Himmel mehr, deshalb haben wir auch nicht mehr eine Gesellschast.

„„Täuscht Euch nicht, heiligster Vater! dies ist der Zustand Europa's.

„„Aber die Menschheit kann nicht ohne Himmel leben. Die Idee der Gesellschaft ist eine Folgerung aus der Idee der Religion. Wir werden also mehr oder weniger schnell eine Religion und einen Himmel haben,

wir werden sie haben, nicht die Könige und die privilegirten Klassen = ihre Lage schließt an sich die Liebe aus die Seele aller Religionen sondern das Volk. Der Geist Gottes steigt auf Viele herab, die in seinem Namen versammelt sind. Das Volk hat Jahrhunderte hin- 6 auf dem Kreuze gelitten, und Gott wird es mit einem Glauben egnen.

„„Ihr könnt, heiliger Vater, diesen Augenblick beschleunigen. Ich will Euch nicht meine individuellen Meinungen über die künftige religiöse Ent⸗ wickelung sagen. Daran liegt wenig. Ich will Euch nur sagen, daß, wie auch das Geschick der gegenwärtigen Glaubensmeinungen sein möge, fo könnt Ihr Euch an die Spitze stellen. Wenn Gott will, daß sie wieder aufleben, so könnt Ihr machen, daß sie wieder aufleben. Wenn Gott will, daß sie sich umformen, daß Dogma und Kultus, sich vom Fuße des Kreu— zes wegbegebend, einen Schritt weiter zu Gott, dem Vater und Erzieher der Welt, emporschwingen, so könnt Ihr, Euch zwischen beide Epochen stel= send, die Welt zur Ersberung und zur Ausübung der religibsen Wahrheit leiten und den verhaßten Materialismus und die unfruchtbare Negation vernichten.

„„Gott verhüte, daß ich Euch durch Ehrgeiz versuchen sollte; ich würde lauben, Euch und mich dadurch zu profaniren. Ich rufe Euch auf, im tamen der Macht, die Gott Euch verliehen hat und nicht ohne Grund verliehen hat, ein gutes Werk der europäischen Erneuerung zu vollbringen. Ich rufe Euch auf, nach so vielen Jahrhunderten des Zweifels und der Verderbtheit, ein AÄpostel des ewig Wahren zu sein. . . .“

„„Dazu aber, daß Ihr die Sendung erfüllt, die Gott Euch anver⸗ frqut, sind zwei Dinge nothwendig: gläubig zu sein und Italiens Ein— heit zu bewirken. Ohne das Ersie fallt Ihr auf halbem Wege, von Gott und den Menschen verlassen, ohne das zweite habt Ihr den Hebel nicht, 8 allein Ihr große, heilige und dauerhafte Werke vollbringen önnt.

„Seid gläubig.“ Aber welchen Glauben empfiehlt der Wortfüh= rer der italienischen Nationalität dem Stellvertreter Christi auf Erden? ben, welcher seit den Zeiten der Apostel überliefert ist, und den die römische Kirche verwahrt hat bis auf diesen Tag? Mit nichten! „Kündigt““, so fordert er den Nachfolger Petri auf, „kündigt eine neue Llera an; erklärt, daß die Menschheit heilig sei und eine Tochter Gottes; daß alle, welche ihr Anrecht auf den Fortschritt und die Association verletzen, auf dem Wege des Irrthums sind, daß in Gott die Quelle jeder Regierung liegt; daß die, welche durch Vernunft und Herz, durch Genie und Tugend die besten sind, das Recht haben, die Leiter des Volkes zu sein; segnet Jeden, ver leidet

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1846.

Namen zu sehen, den er trägt, noch auf die Würde, die er bekleidet. Die Völker werden in Euch den besten Dolmeisch der göttlichen Absichten an⸗ beten, und Euer Gewissen wird Euch wunderbare Kräfte und unaus sprech⸗ liche Stärkung verleihen.

„„Die Hauptpflicht des Kirchen⸗Oberhauples sei aber““, so fährt der Fůh⸗ rer des jungen Italiens fort, „die Herstellung der Einheit seines Vaterlandes. Für diese habt Ihr nicht nöthig zu wirken, sondern nur Jeden zu segnen, der für Euch und in Eurem Namen wirken wind. Sammelt um Euch Jene, die am besten die nationale Partei repräsentiren. Bettelt nicht um Bünd⸗ nisse bei den Fürsten. Sagt uns: „„Die Einheit Italiens soll ein Faktum des neunzehnten Jahrhunderts sein““; das ist genug, wir werden fuͤr Euch wirken. Laßt die Feder frei und frei den Umlauf der Ideen, was diesen Punkt der National-Einheit betrifft, der eine Lebensfrage für uns ist. Be⸗ handelt die österreichische Regierung, auch wenn sie nicht mehr Euer Gebiet bedroht, mit einer Haltung, die zu verstehen giebt, daß Ihr wißt, sie sei in Italien und anderswo eine usurpatorische Regierung; bestreitet sie mit dem

Worte des Gerechten, wo sie außerhalb Jialien Unterdrückungen und Verletzungen der Rechte Anderer anspinnt. Ladet die Jesuiten,

die Verbündeten Oesterreichs in der Schweiz, im Namen des Gottes

des Friedens ein, dieses Land zu verlassen, wo ihre Gegenwart unvermeid—

lich und bald das Vergicßen von Bürgerblut vorbereitet. Spendet dem er⸗=

sten Polen aus Galizien, der Euch entgegenkommt, ein Wort der Syompa⸗

thie, daß es öffentlich werde. Zeigt uns überhaupt durch irgend eine That,

daß Ihr nicht allein dahin strebt, die physische Lage Eurer wenigen Unter-

thanen zu verbessern, sondern daß Ihr in Eurer Liebe die 24 Millionen

der Italiener Eurer Brüder umfaßt, daß Ihr sie von Gott berufen glaubt,

sich in der Einheit der Familie unter einem einzigen Vertrage zu verbinden,

daß Ihr die Nationalfahne segnen wollt, wo sie von reinen unbefleckten Händen erhoben wird, und das Weitere überlaßt uns. Wir werden um Euch ein Volt erstehen machen, dessen freier, volksthümlicher Entwickelung Ihr, so lange Ihr lebt, vorstehen werdet. Wir werden eine in Europa einzige Regierung gründen, welche die abgeschmackte Scheidung der geistli- chen von der weltlichen Gewalt zerstören wird. In dieser werdet Ihr aus- ersehen werden, das Prinzip darzustellen, dessen Anwendung die Männer machen werden, die man zur Vertretung der Nationen wählen wird ... Zieht Euch nicht vor dem Gedanken zurück, daß Ihr eine Ursache des Krieges sein würdet. Der Krieg besteht überall, offen oder verborgen, aber dicht vor dem Ausbruche ist er unvermeidlich. Ich richte diese Worte an Euch, weil ich keinesweges an unserem Geschick zweifle, und weil ich Euch für das einzige, unentbehrliche Mittel zu dieser Unternehmung halte .... Ich richte sie au Euch, weil ich Euch für würdig halte, die Einleitungen zu dem gro⸗ ßen Plane zu treffen; weil, wenn Ihr Euch an die Spiße der Unterneh⸗ mung stelltet, dies die Wege um Vieles abkürzen und die Gefahren ver⸗ mindern würde;. ., weil mit Euch der Kampf ein religiöses Aus fehen ge⸗ winnen und viele Gefahren der Reaction und der Staaͤtsstreiche verschwin⸗ den würden, weil unter Eurer Fahne zugleich ein politisches und ein uner- meßliches moralisches Resultat gewonnen werden würde, weil die Wieder- geburt Italiens unter der Aegide einer religiösen Idee, .... alle Revolntio=

und kämpft; tadelt und verwerft Jeden, der Leiden zufügt, ohne auf den

nen fremder Länder hinter sich lassen und Italien unmittelbar an die Spitze des europäischen Fortschrittes stellen würde, weil in Euren Händen die Ge⸗ walt liegt, zu bewirken, daß diese beiden Ausdrücke: Gott und das Volk, die nur zu oft unglücklicherweise getrennt waren, auf einen Schlag in schö= e , heiliger Harmonie zusammengehen, um die Geschicke der Nationen zu lenken.“ ;

„So weit die Enthüllungen Mazzini's, dem e in Verdienst nicht streitig gemacht werden soll: er verschmäht die in der revolutionagiren Partei land? übliche Heuchelei, macht keine lügenhafte und verbrauchte Demonstration von Mäßigung und Lopalität und geht festen Schrittes und ohne Um- schweise auf sein wahres Ziel los. Geschichiskundige werden wissen, daß dies genau dasselbe ist, dem schon Arnold von Brescia und Cola di Nienzo zusteuerten. Nur hat der revolutiongire Traum im Laufe ber Jahrhun⸗ derte an Selbstbewußtsein und Zuversicht gewonnen. Das Anerbieten: den Glauben der Kirche abzusagen, sich von dem Fuße des Kreuzes wegzubege⸗ ben und sich zum Behufe einer allgemeinen europäischen Umwälzung ? die Dauer seines Lebens an die Spitze des fonfufen und schlecht verdauten Pantheismus der neuen Humanitätsreligion zu stellen, ein solches An⸗ erbieten ist aber, so weit die Geschichte reicht, dem Oberhaupte der katho⸗ lischen Kirche, wenigstens in so ungeschminkten Formen, noch nicht gemacht worden. Es ist der Geist der Apostasie, der Hoffahrt und des Hasses, der als ,,, . ö , Christi tritt, ihm alle Reiche der Welt zeigt und die alte Lockung wiederholt: dies Alles will ich Di niederfä llst und mich ö ; J 5

Das Schreiben Mazzini's ist zu Paris am 25. November 1847 dem Druck übergeben worden; die Antwort des heiligen Vaters liegt in der Al- locution vom 17. Dez. Fortan weiß Jeder, auch der Beschränkteste, was er von dem lügnerischen lund frevelhaften Vorgeben der Parteiführer der Revolution zu halten habe: als sei Se. Heiligkeit irgendwie dem Geiste hold und ver- wandt, der Jene treibt. Eingedenk seiner göttlichen Sendung, hat das ehr⸗ würdige, Oberhaupt der Kirche feierliche ö gegen Jene eingelegt die Seinem Namen und Seiner apostolischen Würde die Schmach ange⸗ than haben, ihn gleich sam als Theilnehmer an ihrer Thorheit und als Ve— günstiger ihres jede positive Religion aufhebenden Indifferentismus darzustel⸗ len. Der heilige Vater hat die Bitterkeit seines Schmerzes vor der Welt ausgedrückt, die ihn ergriff, als „einige beinahe wahnsinnige Menschen in der festen Burg und dem Mittelpunkt der katholischen Religion über den Ausgang des Schweizerkrieges öffentlich triumphirten. Fortan wird hof⸗ sentlich nicht mehr davon die Rede sein, dem Glauben der allgemeinen Kirche, die den Beruf hat, alle Länder und Völfer des Erdkreises mit glei⸗ cher Liebe zu umfassen, einen künstlich angefachten, sich selbst belügenden, in seiner Ausschließlichkeit echt heidnischen National - Fanatismus un⸗ terzuschieben. Hoffentlich wird jetzt der Versuch aufgegeben werden, den Nachfolger des Fürsten der Apostel, an dessen Autorstaͤt „alle Gläubigen, wo sie auch sein mögen“, fest halten sollen, seiner für alle Völker und Zungen gestifteten Würde zu entkleiden, um ihn zum Träger eines italieni-= schen Kalifats herabzuwürdigen. Die Weisheit Sr. Heiligkeit Pius 1X. hat diese Zumuthungen richtig zu würdigen gewußt und darauf, wie wir gesehen, im Geiste der kirchlichen Ueberlieferung geantwortet. Die Schmach, die ihn für diese erhabene Erklärung von Seiten der asternationalen Par= tei treffen mag, wird das schönste Blatt in der Geschichte seines an Prü- fungen und Leiden so reichen Pontifikates liefern, und der Ruhm, den ihm die Nachwelt dafür zollen wird, daß er solche Huldigungen verschmähte, wird den erheuchelten Enthusiasmus überdauern, durch welchen die bit⸗ tersten Feinde seiner Würde und seines Glaubens ihn vergebens zu be— rücken suchen. - .

„Alber auch Oesterreich hat in diesem Drange der Zeiten seine Mission von Gott, und es ist entschlossen, ihr nachzukommen, wie der Aufruf des Kaisers vom 9. Januar d. IJ; es ausspricht. Die österreichische Verwal= kung im lombardisch-venetignischen Königreiche kann kühn vor ganz Europa Alle, die jene Länder seit einem Menschenalter bereisten, zum * niß auf⸗ rufen: ob jemals in den österreichischen Gebieten italienischer Zunge die Sprache und Eigenthümlichkeit des Volles mißachtet und gekränkt, ob bei⸗ den nicht vielmehr dieselbe Pflege und Nücksicht erwiesen sei, wie in irgend einem anderen italienischen Lande. Der Vergleich mit dem Napo-

leonischen 32 6. Italien liegt nahe; Oesterreich braucht ihn nicht wo Nationalität die möalichste Be⸗

zu scheuen. n dem Sinne,