1848 / 45 p. 7 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Eine solche Versammlung wäre die natürliche und nothwendige Er⸗ gänzung der Landes⸗Grundverfassung.“ ö .

Gestern sind die Herren Theodor Haupt, Großherzoglich tosca⸗ nischer Bergrath, und der Advokat Fortunato Benelli im Auftrage des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten nach Böhmen ab⸗ gegangen, um dem Kaiser von Oesterreich die Herrschaften in Böh⸗ men, in deren Nießbrauch der Großherzog bis zum Eintritt in den Besitz des Herzogthums Lucca stand, zu übergeben.

Genua, 4. Febr. (A. 3.) Mit dem Dampfboot „Lombardo“ sind Nachrichten aus Neapel bis zum 31. Januar eingegangen. Tages zuvor waren dort abermals Kriegsschiffe mit vielen Verwunde— ten aus Sicilien, welche sich simmtlich im traurigsten Zustande be⸗ fanden, angelangt. Die neuesten Mittheilungen aus Palermo waren folgenden Inhalts. Die ganze Stadt befand sich in der Gewalt der Insurgenten, die Königlichen Truppen kampirten in bedeutender Entfernung von Palermo. Vom Fort Monreale, das in der Gewalt der Insurgenten, und vom Königlichen Palast, den das Volk am 265sten mit stürmender Hand nahm, waren die Feuerschlünde gegen die Citadelle Castellamare gerichtet, mit der Aufforderung an die Besatzung, sich binnen vier Stunden zu ergeben. Die Nachricht des Zugeständnisses der Constitution war eben in Palermo bekannt, geworden und hatte einen Waffenstillstand zur Folge. Vom Volk ward aber der Wunsch laut, daß entweder ein Vice⸗König seine Residenz in Palermo aufschlagen oder der König selbst dort je auf sechs Monate seinen Wohnsitz nehmen möchte. Bis zur völligen Erfüllung der versprochenen Konzessionen und Reformen verlangen die Palermitaner die Forts in ihren Händen zu behalten und wollen ohne die sichere Garantie irgend einer auswärtigen Macht (die von Eng— land, wie es heißt) die Waffen nicht niederlegen. Unter den ver⸗ schiedenen Scenen des blutigen Kampfes zwischen Volk und Truppen heben die Mittheilungen des Corriere Mercantile besonders die tapfere Vertheidigung der prachtvollen Villa der Fürstin Butera, in welcher bekanntlich die Kaiserin von Rußland einen Winter zubrachte, durch vierzig sicilianische Jünglinge hervor. Die Villa wurde von zweihundert Soldaten mit zwei Kanonen angegriffen, doch ohne Erfolg; die Truppen mußten weichen, hatten viele Todte und Verwundete und ließen die Kanonen im Stich. In Neapel herrschte bei Abgang des „Lombardo“ die vollkom⸗— menste Ruhe. Die Truppen haben plötzlich ihr Benehmen geändert und fraternisiren mit dem Volke. Vor wenigen Tagen noch äußerst verhaßt, begrüßt sie das Volk jetzt mit lautestem Beifall. Die Bürger— garde organisirte sich rasch und der bessere Theil der Bevölkerung hielt die zahlreichen plünderungslustigen Lazzaroni im Zaum. Die⸗ ses klassische Gesindel Neapels schien zu glauben, das Spiel sei erst bei seinem Anfange und rottete sich zu schlimmer Absicht in zahlrei⸗ chen Haufen zusammen. Aber ein großer Theil der jungen Bürger— schaft machte, mit Stöcken bewaffnet, als Patrouillen die Runde durch die Stadt und zeigte den wilden Gesellen die Nothwendigkeit der Disziplin, suchte auch den Lazzaroni die wahre Bedeutung der politischen Bewegung zu erklären. ( (Schwäb. M.) Aus Turin hat das Regiment der Königin den Befehl erhalten, unverzüglich in Eilmärschen nach der Festung Alessandria (im Jahre 1168 nach der Eroberung Mailands durch Friedrich Rothbart von vertriebenen Mailändern als ein „Trutzdeutsch— land“ erbaut und nach des Kaisers Feind, Papst Alexander III., „Alessandria“ benannt) abzugehen. Eben dahin sind von anderen Orten her ein Regiment Reiterei und einige Batterieen Artillerie im Marsch.

Das hier erscheinende Blatt Lega Italiana vom 1. Februar

fordert den König von Sardinien auf, dem Beispiel Neapels zu fol— gen und eine Constitution zu gewähren. Bei den Ehrenbezeugungen vor dem Hause des neapolltanischen Konsuls auf dem Campetto hörte man auch den Ruf: „Es lebe die Constitution!“

Aus Monaco meldet das Eco delle Alpi marittime, daß Fürst Florestan in Folge der schon gemeldeten Kundgebungen des Volkes dieselben Reformen, die in Sardinien stattgefunden, verspro— chen habe. .

(N. K.) Der Erminister Del Carretto soll in Genua in der That bei dem neapolitanischen Konsul versteckt gewesen sein und sich nächtlicher Weile nach Modena begeben haben, von wo aus er wahr scheinlich eine Zuflucht im Oesterreichischen suchen werde.

Palermo. (A. 3) Kurz nach Beginn des Aufstandes wurde hier folgender Aufruf erlassen:

„An das sicilianische Voll. Es sind dLreiunddreißig Jahre, daß die Vollziehungsgewalt unser Parlament nicht zusammenberufen hat. Und auf jene Epoche, wo man an die Stelle der alten Staatsgesetze den Absolutis« mus hat treten lassen, und auf diesen Machtraub unserer gesetzlichen Rechte folgte das Elend der Grundeigner und die Vernichtung allet Industrie durch das Uebermaß von Steuern und Fesseln, welche das einzige Mittel und der alleinige Endzwech derer sind, die statt des Königlichen Ansehens lieber die Willkür der Tyrannen wollen. Und mittlerweile sind die Staats. Ausgaben Siciliens von 1,817, 6867 Unzen auf das Dreifache vermehrt worden, obgleich dieses ge—= seßlich nicht ohne die Genehmigung der Vertreter der Nation ge⸗ schehen konnte, wie dies der Despot selbst in einem seiner Dekrete ans= gesprochen. Wir protestirten im Jahre 1816 gegen Großbritanien, un— ler dessen Gewährleistung im Jahre 1812 das politische Statut Frie—⸗ drich's II. von Aragonien modifizirt worden, welches das Staats- Riecht Siciliens bildet. Im Jahre 16820 versuchten wir, mit dem Schwert das Recht wiederzugewinnen, welches die Gewalt uns genommen hatte, und nur die fremden Bajonette vermochten unsere Stimmen zu unterdrücken. Im Jahre 1531, im Jahre 1837 und wieder im Jahre 187 thaten wir in verschiedenen Gemeinden mit bewaffneter Hand unseren sesten Willen kund, wieder in den Genuß so heiliger Nechte zu gelangen. Wir flehten die Bourbonen darum an, in wäedeiholten frichlichen Vorstellungen und in vielen eingereichten Reclamationen. Aber unsere Leiden erreichten den höchsten Punkt, und unsere Stimme hat lein Gehör gefunden Sicilianer! Da wurde das Zeichen gegeben mit der Morgenröthe des 12. Januar 1848, welche wohl die Morgenröthe unseres Heils heißen kann. Die Palermitaner haben von jenem Tage an das Joch der Tyran⸗ nei abgeschüttelt, haben die Königlichen Söldner geschlagen und aus ihren Mauern verjagt; sie werden siegen und in erbindung mit euch das Staatsgebäude wieder auf der Grundlage der alten Gesetze des Reichs aufrichten, die jetzt außer Uebung gekommen sind. Während Pius IX. in Rom, Leopold II. in Toscana und Karl Albert in Piemont ihren Völkern freiwillig eine mehr bürgerliche Regierungsform verliehen ha⸗— ben, müssen wir, nicht die Letzten in Italien an Herz und Geist, sondern die Erstgeborenen der Freiheit, sie um den Preis unseres Blutes wieder— erobern! Aber dieser Umstand macht uns ihrer um so würdiger. Bereits haben wir gezeigt, daß wir ihre Bomben und Kartätschen nicht fürchten, die keinen , Schaden angerichtet haben, und mit denen die sinkende Macht der Bourbonen uns Schrecken einzuflößen meint. Messing, Trapani und alle benachbarten Städte haben sich mit uns in Bewegung gesetzt, und die Hülfe der übrigen Gemeinden wird uns nicht, entstehen. Sicilianer, folgt uns! Der gegenwärtige Krieg ist ein heiliger Krieg, ein Krieg zum Schutze unseres Eigenthums und un— serer Personen, ein Krieg der Rache für die heiligen Märtyrer, die sich für das Vaterland geopfert. Schon heute haben wir in unserer Stadt

ein unbesiegtes Heer von 10,000 Streitern, welches durch die gute Gesin⸗= nung der benachbarten Bevölkerungen im fortwährenden W ß ist; wir haben Waffen und Kriegsbedarf jeder Art; wir haben kämpfende Frauen, die uns an den Muth der Amazonen erinnern, und unsere Gemeinde hat den Feind fühlen lassen, wieviel unsere Arme vermögen. Sici⸗ lianer, folgt uns! Unser Krieg ist ein geseßlicher, und wenn wir erst

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die Waffen niederlegen und unser Parlament wieder eröffnen werden, daun werdet ihr sehen, was es für ein Volk bedeutet, frei zu sein, und wie nach Verminderung der Steuern, die Siciliens wahre Pest sind, und nach Entfesselung der Industrie unser Vaterland aufblühen wird. Sicilia⸗ ner! haben unsere Ahnen nicht den schändlichen Karl von Anjou verjagt, nicht Friedrich von Aragonien gegen ganz Europa vertheidigt? Was wer— den also die Waffen Ferdinands 11. gegen ein ganzes Volk vermögen, wel ches festen Willens ist? Sicilianer, der Würfel ist geworfen! Vollenden wir unsere heilige Sache! Es lebe Pius 1X.! Es lebe Sicilien! Es leben unsere italienischen Brüder! Palermo, 17. Januar 1848.

Das J. des Dab. giebt den Haupt⸗Inhalt mehrerer ihm zu— gegangenen Briefe aus Neapel vom 31. Januar, dem wir Folgendes entnehmen: Als der König unter den lebhaftesten Danksagungen des Volkes ohne Begleitung durch die Straßen ritt und unter der Menge den vor kurzem wegen seiner politischen Meinung verhaftet gewesenen Herzog von Proto gewahrte, sprach er zu ihm! „Proto! mäßige Deine Wünsche. Ich habe gethan, was ich thun sollte; thue auch Deine Pflicht!“ Und als er in dem Knopfloche des jungen Man⸗— nes eine dreifarbige Kokarde erblickte, fügte er hinzu: „Trage diese Farben nicht; sie sind nicht die meinigen. Sie würden uns in Schwie— rigkeiten mit den anderen Ländern verwickeln. Ich habe meine Kokarde; es ist ja nicht nöthig, eine andere anzunehmen, um eine Verfassung zu haben!“ Der Herzog, bis zu Thränen gerührt, versprach dem Könige, die drei Farben abzulegen, und bat ihn, des Abends im Theater zu erscheinen. Der König antwortete, seine Kräfte erlaubten ihm dies nicht, aber am folgenden Tage würde er dahin kommen. Als der König seinen Spazierritt bis in ein abgelegenes Stadtviertel fortge— ertönte aus einer Volksgruppe plötzlich der Ruf: „Es lebesetzt hatte, der König! Nieder mit der Verfassung!“ Der König hielt still und richtete mit Sanftmuth an diese Gruppe die Worte: „Diese Sache geht Euch nichts an; die constitutionelle Regierung ist wie eine andere. Ich habe sie aus freiem Willen gewährt, weil ich sie als die beste betrachtete!“ Und sich zu einem anwesenden Priester wen— dend, sagte er: „Erklären Sie das diesen guten Leuten!“ Am Abend war Vorstellung im Theater. Der Direktor, welcher nichts von dem Wunsche des Königs wußte, hatte seinen Schauspielern befohlen, dreifarbige Kokarden und Schärpen anzulegen. Sie wurden mit einem unbeschreiblichen Bravorufen begrüßt. Ber 30. Januar verstrich in ähnlicher Weise. Die ganze Stadt schien ein Festkleid angelegt zu haben. Aus Achtung für den König hatte fast Jedermann die drei farbige Kokarde abgelegt, um die Königliche anzunehmen. Der Kö⸗ nig erschien des Abends in dem a gigrno erleuchteten Theater von San Carlo und wurde bei seinem Eintritte mit einer Begeisterung aufgenommen, welche ihn sehr zu rühren schien. Es war keine drei farbige Kokarde im ganzen Theater zu erblicken. Als der Vorhang aufgezogen war, sangen die Schauspieler den bekannten Chor aus „Hernani“, in welchem die Gnade Karl's V. gelobt wird, und wur den mehreremale durch unerhörtes Beifallklatschen unterbrochen. Je⸗ desmal, wo die Königliche Familie während der Zwischenakten, die Loge verließ, tönte es ihr nach: „Es lebe der König!“ u. s. w. „Es lebe die Verfassung!“ Man versichert, daß die Regierung um keinen Preis ein besonderes Parlament für Sicilien gewähren und der Kö— nig höchstens auf ein abwechselndes Abhalten der Stände-Versamm— lung in Neapel und Palermo eingehen werde. Die Nachrichten aus Messina waren vom 28. Januar. Die Lage war drohend, aber noch kein Konflikt ausgebrochen. Die ersten Dekrete des Königs hat⸗ ten die Aufregung nicht gestillt. Man behauptet, daß Catania am 2bsten aufgestanden sei und Castagirone, Castarietto und Milasso die⸗ sem Beispiele folgen würden.

ß

Konstantinopel, 26. Jan. (Oest. Beob.) Die durch den Tod Essaad Efendi's erledigten Aemter und Würden sind durch eine Willens⸗Entscheidung des Sultans vom 16ten d. M. folgendermaßen vergeben: Die Präsidentschaft des Unterrichts-Raths erhielt der ge⸗ wesene Leibarzt des Sultans, Abdülhak Efendi; die Würde eines Oberhauptes der Nachkommen des Propheten wurde dem bisher den Rang eines Kadiaskers von Rumelien einnehmenden Kibriz Mohassili Zade, Hassan Tahsin Bey, und das Amt eines Reichs⸗-Historiographen dem zweiten Direktor des Divan-Referendariats, Ridschai Efendi, er theilt.

Die anhaltend kalte Witterung übt einen wohlthätigen Einfluß auf den Gesundheits-Zustand der Hauptstadt. Cholerafälle kamen hier in letzter Weche nur sehr wenige und meist mit sehr gelinden Symptomen vor.

Dverni .

Köln, 16. Febr. Gegen den in dem Schatullen-Diebstahl betheilig— ten Mendelson haben die Assisen auf 5 Jahre Zuchthaus erkannt.

gandelg- und Görsen- Nachrichten.

Berlin, 12. Febr. Das Börsen-Geschäft war in der abgelaufenen Woche sehr umsangreich, wenig bedeutend zwar in Eisenbahn-Aesien, desto erheblicher aber in preuß. Bank-Antheilen, worin wesentliche Kapitalien an= gelegt wurden, während die Inhaber mit dem Verkauf immer zurückhalten- der werden. Wir haben berests berichtet, daß vom Central-Ausschuüß eine Dividenden -Vertheilung von 55 6 p. 1847 in Vorschlag gebracht ist; die Beslätigung, welche dem hohen Chef des Instituts vorliegt, wird in der nächsistatifindenden General -Versammlung erwartet. Das Ergebniß ist um so günstiger, als die Nest- Einzahlung der Bethelligten am 6. Juli v. J. ersolgte, und von der ab erst das ganze Kapital in Be— trieb gesetzt wurde. Es läßt sich hieraus auf ein für dies laufende Jahr noch besseres Resultat schließen, und an der Börse hält man daher auch den Coärsstand. im Vergleich zu anderen auswärtigen Bank-Papieren, noch für niedrig. Die Speculation ist dadurch leicht angeregt worden und wendet ihre Ausmerlsamkeit seit einiger Zeit diesen Effekten zu, während sie sich von den leider so häusig nachtheiligen Unternehmungen in Eisenbahn-Actien zurückzieht. Hieraus folgte auch schon in dieser Woche, daß die Course der Eisenbahn ⸗-Actien weichend, die der Bank-Antheile aber fortwährend steigend waren; man bezahlte von 108 bis 1117 6, und nur heute war es etwas ruhiger mit den Umsätzen, da die Inhaber ihre Forderungen immer höher stellen und sich Niemand zu Gewinn⸗-Realisirung drängt.

Im Allgemeinen war die Börse, wie bereits bemerlt, flau gestimmt,

und der zlctienhandel ging sehr lahm. Die Course der meisten Effekten 6 gewichen, und nur einige Gattungen, als Berlin-Anhalter Litt. A. und ii. blicben zu besseren Notirungen beliebt; erstere bis 114 56, letztere n, e. bis los 4, bezahlt. Köln- inden sind von 1 bis 93 c, 4 n Sie ssin er von 111 bis 1103 „6, Halle-Thüringer von 80 bis 79 6, Potsdam, Magdeburger von t bis Ss 5 gewichen; heute sollen die lch? leren Actien wieder 90 5h bezahlt worden sein. Besonders flau waren Krakau, Oberschlesische Actien, die von z bis 614 Is wichen. In Ober= schlesschen itz B. gingen einige Posten 2 98 sch um, Liti. A. hielten sich auf 1933 h Geld, Rheinische Actien blieben a 81. Ih offerirt.

In allen Quittungsbogen herrschte wieder eine große Flauheit, und es sind solche 56 oder weniger gewichen. Berg. Märk. von 767 bis 74 , Aachen-Mastricht von 739 bis 72. 6, Posen-Stargard von 823 bis st. R, Friedr. W. Nordb. von 57 bis 554 oh; ganz besonders be

deutend war der Rückgang in Magdeb. Wittenb.,, durch das Gerücht, daß zur Vollendung dieser Bahn noch' ein Kapital von 27 Millionen Thaler

.

aufzubringen ist. Wir wissen nicht, ob dasselbe ident ist, leider ist es aber Thatsache, daß von gut unterrichteten Seiten starke Verkäufe stattfanden, die auf irgend eine Verschlimmerung der Bau-Verhältnisse schließen lassen. Der Cours dieser Papiere fiel plötzlich und anhaltend von 727 bis 64 , und nur nach bedeutenden Schwankungen ging er heute einen Augenblick bis 67 Ih, schloß aber wieder 657 Br. u. G. .

Das Wechselgeschäft war nicht sonderlich lebhaft, und die Notirungen der meisten Devisen sind etwas gewichen. Für Frankf. a. M. und Peters— burg stelle iich erst heute etwas mehr Begehr ein, auch Amstersam und Hamburg schließt heute gefragter, doch hat sich der Cours dieser Valuten nicht gebesseit.

4 Breslau, 12. Febr. gelber 57, 63 bis 08 Sgr. Nogg en, Anfangs des Marktes bei guter Kauflust höher, später zeigten sich die Käufer zurückhaltender und die Preise schlossen niedriger. Anfangs 50, 54 bis 587 Sgr., zuletzt bis 55.7 Sgr., 25 Wspl. Iveco S4 pfd. 45 Rthlr. bezahlt. ö

Gerste 43, 47 bis 51 Sgr.

Hafer 24, 263 bis 297 Sgr.

Rapps S5, 87 bis 887 Sgr.

Spiritus etwas matter als gestern, und loco bei sehr kleinem Umsatz 97 und 95 Rthlr. bezahlt, blieb a2 95 Nthlr. angetragen. Termine ohne wesentliche Veränderung, für eine große Partie Juni, Juli August gestern noch 19 Nthlr. 19 gGr., für eine Partie Juni / Jull 107 Rthlr. bez., heute diese Preise noch zu bedingen.

böl sehr flau, loco 10 Rthlr. bez.

Zink a 5 Nthlr. ab Gleiwitz angeboten und a 5itz Rthlr. wohl an— zukommen.

Die Zufuhr am heutigen Markt war klein, doch gelang es lediglich durch die Zurückhaltung der Käufer, die Preise am Schluß des Marktes etwas zu drücken.

Wollbericht. Wegen zu geringen Geschäfts Umfangs unterließen wir es, in voriger Woche zu berichten. Auch in dieser Woche war das Ge— schäft nicht belangreich, doch bedeutender, als in der vorhergegangenen. Ei— nige inländische Fabrikanten und ein französisches Haus kausten das meiste, aus russischen Einschuren, schlesischer und feiner polnischer Lammwolle be— stehend. Bezahlt wurde für schlesische Lammwolle 75 —– 55 Rthlr., polnische etwas über 60 Rthlr., russische Einschur etwas über 10 Rthlr., böhmische Zweischur 37—38 Rthlr. In der vorigen Woche war der Verkehr fast nur in schlesischen Lammwollen, welche für Elektoral 105 Rthlr., hochfein 80 91 Rthlr., fein 70 78 Rthlr. und mittel fein 63 68 Rthlr. erzielte. Das Kontrakt⸗Geschäft ist noch immer unbedeutend; die für einige Schäfereien angelegten Preise gaben eine Preis-Reduction von 5. Rthlr. unter den vo rigen Kontrakt ⸗Preisen. . ;

Durch einige angekommene Zufuhren erhält sich unser Bestand auf circa 12,000 Ctr. . ö

Börse. Oesterr. Banknoten 1933 bez. u. Gld. Staatsschuldscheine 9g bez. u. Gld. Schles. Pfandbriefe Litt. . 96M, Br;, do. B. Jproz. 100 u. bez. u. Br., do. B. ZI proz. 925 bez. u. Br. Actien. Oberschles. Litt. A. 1033 Br., do. B. v7, Gld., 987 Br. Breslau⸗Schweidnitz-⸗Freib 99 bez. NiederschlesischMärkische 8o Gld. Köln-Minden 93 Gld., 93 Br. Neisse⸗Brieg 49! Br. Krakau-Oberschles. 625 Br., 627 Gld. Friedrich Wilhelms⸗Nordbahn 56 u. 56 iz bez. u. Gld.

Weizen, weißer, 58, 66 bis 70 Sgr.,

* Wien, 5. Febr. Die heutige Börse war sowohl in Devisen als auch im Effeltenhandel etwas belebter und weniger besangen: Geld, war hinreichend disponibel, und blieb es auch am Ende; eine bessere Notirung der Course fand statt, jedoch war nirgends die Neigung zu belangreichen Unternehmungen bemerkbar. Staalsschuldverschreibungen a 5 Ib waren zu 102, a 4 56 zu 875, Anlehen von 18634 zu 153, Bank-Actien zu 1564, Nordbahn zu 131 bis 132, Gloggnitzer 106 bis 107 notirt.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 10. Febr. Niederl. wirkl. Seh. 5435. 57h Span 152.

Ant v erpen, 9g. Febr. Zins. Neue Aul. 1635.

1am burg, 11. Febr. Bank- Actien 158 Br. Kagl. Russ. 1055. 1653. Hamb. Rer. Actisu 83. 822. Magd. Wittenb. 65 Rr. IHamh. Nerl. 97. 57 Kiel Alt. 1073. 1073. Glüekst. Elis. 50 G. Kendsb. RKeum. S5 Br. RKopenh. Noihsek. 653. 655. Meal. 48. 47 J.

Leipzig, 12. Febr. Leipz. Dres dn. Act. 115. 1 1453. Sächs. Bayer. 90. 89 . Si chs. Schles. 93 Br. Chem, Ries. 45. 44 5. Lb. zitt. 42 Br. Mæd. Leipz 223 Br. Rerl. Auh Lt. A. 1147 G6. Lt. B. 108 G. Dees. Rank- Act. 1087 6.

LO ndon, S8. Febr. Cons. 395 894. Belg. 91. 89. Ard Passive 55 5. Ausg. Sch 14. 133. 2395 IIoll. 545. 54 195 do. S6. 85. Engl. Russ. 110. 1095 Bras. 87. 85. Chili Mex. 195 1537. Peru 38. f.

dien, II. Febr. 5 g Mei. 101 ö 439 do. 86 . 39h 40 62 Bauk- Aetien 1562 Anl. de 1834 152. de 1839 1114 Glosu. I908. Nordb. 131 ö

212. 216.

Uönigliche Schauspiele.

Montag, 14. Febr. Im Schauspielhause. 29ste Abonnements— Vorstellung: Die Mitschuldigen, Lustspiel in 3 Akten, von Göthe. Hierauf: Der Rechnungsrath und seine Töchter, Original -Lustspiel in 3 Abth., von L. Feldmann.

Dienstag, 15. Febr. Im Opernhause. 22ste Abonnements⸗ Vorstellung: Der Weg durchs Fenster, Lustspiel in 1 Akt, nach Scribe, von Friedrich. Hierauf: Robert und Bertrand, pantomimisch-komi sches Ballet in 2 Abtheil,, von Hoguet. Musik von H. Schmidt. Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung verkauft:

Ein Billet in den Logen des Prösceniums, des ersten Ranges und ersten Balkons 1 Rthlr. 10 Sgr., ein Billet im Parquet, zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr., ein Billet zu den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Par terre, 20 Sgr., ein Billet im Amphitheater 10 Sgr., ein Billet in der Fremden-Loge 2 Rthlr.

Im Schauspielhause. Mit aufgehobenem französischen Abonne⸗ ment: La premiere représentation de: Phidre, tragédie en F actes, de Racine. (Mad. Araldi, du Ler Théatre Hrangais, jo uera le röle de Pbhidre. Les autres röles seront remplis par les at— ticles, qui l'accompagnent,) La femme qui se jeite par la senétre, comédie-vaudeville en 1 acte, par Scribe.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden verkauft: .

Ein Billet zum Balkon und einer Loge des ersten Ranges 1 Rthlr., ein Billet zu einer Parquet-Loge 20 Sgr., ein Billet zum Balkon des zweiten Ranges 15 Sgr., ein Logen-Billet des zweiten Nanges 15 Sgr., ein Sperrsitz-Billet des dritten Ranges 19 Sgr., ein Billets im Parquet 20 Sgr., ein Billet im Parterre 15 Sgr., Amphitheater 77 Sgr. . 3 ;

Die Plätze der resp. Abonnenten bleiben bis Dienstag, den 15ten d. M., Mittags 11ñ' Uhr, refervirt, nach welcher Zeit die nicht ab— geholten Billets anderweit verkauft werden. ;

Zu dieser Vorstellung sind die freien Entreen ohne Ausnahme nicht gültig.

werden Billets zu folgenden Preisen

Preisen

Königsstädtisches Theater.

Montag, 14. Febr. Einmal Hunderttausend Thaler. Posse mit Gesang in 3 Abth., von D. Kalisch. Musik vom Königl. Musik— Direktor Gährich.

Dienstag, 15. Febr.

Verantwortlicher RNedacteur Pr . J. W. 3 in keisen. Im Selbstverlage der Erpedition.

Einmal Hunderttausend Thaler. my ö

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober? Hofbuchdruckerei. Dritte Beilage

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Dritte Beilage zur Allgeme

Oesterreichische Monarchie. Preßburg. Stände - Verhand⸗ lungen. Maitand. Die Volksstimmung. Briefe aus Wien. (Befinden der Kaiserlichen Familie; Ankunft der Herzogin von Angou⸗ eme; Graf Stadion. Der allgemeine Versorgungs Fonds der Stadt Wien; Witterung.)

Schweden und Norwegen. Christiania. Der verstorbene König von Dänemark. Versammlung des Storthings.

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

Oesterreichische Monarchie.

Preßburg, 7. Febr. (Oder-3tg.) Als Antwort auf die Königliche Resolution, das Administratoren-Institut betreffend (S. Allg. Preuß. Ztg. Nr. 39), wurden in der 48sten Cirkular⸗Siz⸗= zung der Ständetafel zwei Anträge gestellt; der erste des Deputir- ten Szertivänyi, vom gömörer Komitate, welchen auch Kossuth lebhaft unterstützte, lautet:

„Es soll Sr. Majestät Dank dafür ausgesprochen werden für die Er— klärung, daß Sr. Kaiserl. Majestät die Aufrechthaltung unserer Constitution am Herzen liege, jedoch möge ausgesprochen werden, daß die Bedenklichkeit der Stände keine ungegründete gewesen sei; verlangen wir darin die Ver wirklichung des gegebenen Versprechens, die Aufrechthaltung der Oberge— spanswürde und die Abschaffung des Administratoren⸗Systems; ferner bitten wir Se, Kaiserl. Majestät um die Herstellung des gesetzlichen Re—⸗ gierungs⸗ Systems, demgemäß nicht mittelst Präsidial Schreibens des Kanzlers, sondern im Wege der H. K. ungarischen Statthalterei die Allerhöchsten Verordnungen an die Jurisdiction gelangen sollen; die Ober Gespäne mögen auch für die Zukunft nicht die administrative Verwaltung der Komitate selbst, sondern über dieselbe die Ober- Aufsicht führen. In dieser Antwort möge Se. Kaiserl. Majestät gebeten werden, noch im Laufe dieses Reichstages faktische Beweise des im Kaiserl. Restript gegebenen Versprechens liefern; denn nur dadurch wird es den Ständen möglich sein, auf dem bisher verfolgten Wege der Moderation und der Einvernehmung die so dringend nöthigen Reform-Fragen zum Wohle des Vaterlandes glück— lich zu lösen und nicht in die spezielle Verhandlung der Beschwerden ein⸗ zugehen.“

Dagegen Antrag:

. „Daß in der Antwort gesagt werde, wie das häufige Ernennen der Ad- ministratoren zwar bei der Nation Bangigkeit verursacht hat, daß wir diese jedoch nicht näher auseinandersetzen wollen, da Se. Kaiserl. Majestät die Aufrechterhaltung der gesetzlichen Obergespans und die nur ausnahmsweise Ernennung von Administratoren uns zusicherten, so wie daß der Gesetz⸗Ar= tikel 56 1123 baldigst die wirkliche gesetzliche Kraft zuruͤckerhalten wird. Danken wir Sr. Kaiferl. Majestät für die Fürsorge, mit welcher Höchstdie= selben uns die Zusicherung eriheilten, und sagen wir, daß nach Beilegung dieser Beschwerden, in Belreff der Reformfragen einem glücklicheren Erfolge entgegensehen.“

Das Ergebniß der Abstimmung war für den Gömörer Antrag 23, für den Beregher 24 Stimmen.

stellt der Deputirte von Beregh, Löngay, den

Mailand, 2. Febr. (A. Z.) Die hiesige aufgeregte Volks⸗ stimmung wird täglich fühlbarer und übt besonders einen traurigen Einfluß auf die Armenklasse aus. Die industrielle Thätigkeit ist ge⸗ lähmt, der Handel stockt, aller Geldverkehr ist gestört, und natürlich ist es der Arme, der leidet, weil er keine Arbeit findet. Der hohe Adel und die Reformer, die sich schuldbewußt fühlen bei diesem, einen großen Theil der Bevölkerung drückenden Zustande, beginnen nun ernstliche Besorgnisse wegen der Folgen zu hegen, welche die der auf⸗ gereizten Armenklasse kommende Einsicht hervorbringen könnte. Nun haben sie ein etwas macchiavellistisches Mittel ersonnen, um eines⸗ theils den Haß gegen die Regierung lebendig zu erhalten, anderen⸗ theils, um sich als Wohlthäter gegenüber den Dürftigen zu zeigen und deren Anhänglichkeit zu ködern, da diese im Nothfalle für ihre Absichten dienlich sein könnte. Sie lassen nämlich Deputationen, ge⸗ bildet aus 42 in Trauer gekleideten Damen, von Haus zu Haus wandern, um Geldsanimlungen zu Gunsten der gedrück⸗ fen Armenklasse und der bedrängten Familien zu bewerkstelli⸗ gen. An erfinderischen Geiste feht es, dem Italiener nicht. Der Haß gegen die Deutschen ist schon weit gekommen. Daß sich ein Kellner in einem der besuchtesten Gasthäuser erfrechte, das Deutsch⸗ reden einem Deutschen zu verbieten und ähnliche Sottisen wollen wir unberührt lassen. Ernster aber ist, daß in aufreizenden Schriften, die in der letzten Zeit mit emsiger Hand verbreitet wurden, eine Anzahl deutscher Offiziere aufgeführt wird, als solche, die man aufs Korn zu nehmen habe. Mit welcher Genauigkeit dabei zu Werk gegangen wird, mag der Umstand beweisen, daß ein paar der Genannten sich schou längere Zeit nicht mehr hier, sondern in Deutschland befinden. Gleichgültig! Statt einige herauszuheben, dürfte man kecklich auf Alle weisen, denn in Allen lebt dieselbe Gesinnung.

* Wien, 5. Febr. Der Gesundheité⸗Zustand Sr. Majestät des Kaisers und der Kaiserlichen Familienglieder, welche eine leichte Unpäßlichkeit in Folge der Grippe befallen hatte, ist wieder der er⸗ wünschte, Die Frau Herzogin von Angoulsme ist zum Besuche bei unserem Hofe angekommen und wohnt in der Hofburg.

Graf en Stadion, Oberst⸗Burggraf von Böhmen, hat ge⸗ genwärtig die Leitung, des ihm anvertrauten Gouvernements noch nicht übernommen. Wie verlautet, soll der Graf eine andere Bestim⸗ mung erhalten und wird dermalen schon nach dem Ausscheiden des obersten Kanzlers der vereinigten Hofkanzlei, Grafen von Inzaghi, als bessen Nachfolger, dagegen der Hofrath bei der vereinigten Hof⸗ kanzlei, Fürst Lobkowitz, als Oberst⸗ Burggraf bezeichnet. Graf Salm besindet sich, auf der Reise nach Triest, gegenwärtig in Wien. Graf Welsersheim, Gouverneur von Illyrien, ist nach Laibach bereits abgereist.

* Wien, S8. Febr. Aus dem allgemeinen Versorgungs⸗ Fonds der Stadt Wien wurden im Jahre, 1847 und zwar in den fünf städtischen Versorgungshäusern 2293 und in den sieben Grund- Spitälern 167 Arme mit einem Aufwand von 225, 183 Fl., darunter sammtliche Verwaltungskosten, verpflegt. Außerdem betrug die Be⸗ theilung für 13,205 Arme (Pfründner mit täglich 2 bis 8 Kr.) au⸗ ßer den städtischen Versorgungshäusern 326,869 Fl., die augenblick= lichen Aushülfen 77,834 Fl., die Regie und der Unterhalt von durch⸗ schnittlich 300 arbeilslosen Individuen in der freiwilligen Beschäfti⸗ gungs- Anstalt am Alserbach 18,338 Fl., die Auslagen für die zur Beschäftigung brodloser Arbeiter angeordneten Erdabgrabungs⸗Arbei⸗ ten 53,351 Fl., die Kostgelder für 413 in der Privatpflege unter- gebrachten Waisen und Findlinge u. s. f. 20121 Fl., an Pfründen für 13589 vaterlose Waisen (mit monatlich 2 Fl.) 35,195 Fl. Die Gesammt⸗-Auslagen mit Einreihung anderweitiger für die Verpflegung don verarmten Blinden, Taubstummen, Lehrlingen u. s. f. sind mit 35,456 Fl. nachgewiesen. Diese Auslagen würden gedeckt aus dem Ertrag der eigenen Stiftungs- Kapitalien (96,596 Fü), des Lohn—

Montag den 14. Febr.

wagengefälls (32, 490 Fl.), aus dem Antheil an dem Versatzamts-= Gewinn (10, 938 Fl), an dem Zuschlage zur allgemeinen Verzeh— rungssteuer (339,619 Fl.), an geseßtzlichen Prozenten bei Verlassen⸗ schaften und freiwilligen Licitationen (67,577), aus dem Erlöse der Neujahrs⸗Enthebungskarten (2,097 Fl.), aus den freiwilligen mil⸗ den Gaben (113,903 Fl.) und dergl.

Die anhaltend strenge Kälte im Monate Januar, welche selbst in Wien 10 bis 12 Grad erreichte und die Donau mit bedeutenden Eismassen bedeckte, hat seit 2. Februar angefangen, nachzulassen. Am 6ten trat Thauwetter ein, die Straßen waren mit Glatteis überzo⸗ gen, seit zwei Tagen haben wir Regenwetter, dabei eine so milde Temperatur, daß die Schneemassen fast geschmolzen und verschwunden sind. Die Besorgnisse rücksichtlich der niedrig gelegenen Ortschaften an der Donau und den Vorstädten von Wien, welche durch die Ueber⸗ schwemmungen schon gegenwärtig sehr bedroht sind, ist Veranlassung, daß die entsprechenden Vorsichtsmaßregeln eingeleitet werden mußten. Dieser schnelle Wechsel der Witterung hat den Ftrankenstand nament⸗ lich unter der armen Volksklasse sehr erhöht, so daß alle Kranken⸗ häuser mit Kranken überfüllt sind.

Schweden und Norwegen.

Christiania, 1. Febr. (Alt. Merk. Das Morgenblad bringt die Nachricht von dem Tode Christian's VIII., mit einem klei⸗ nen Trauerrande umgeben, und weiht dem verstorbenen Könige, der das Werkzeug in der Hand der Vorsehung gewesen, um die Reichs versammlung in Eidsvold, auf der Norwegen seine Constitution er⸗ halten, zu berufen, einen Nachruf. .

Heute treten die erwählten Volksvertreter Norwegens zum zwölf⸗ zen ordentlichen Storthing zusammen.

Bekanntmachung.

Die uns inzwischen zugegangenen Mittheilungen aus Schlesien gewähren die Ueberzeugung, daß seitens des in Breslau zusammen⸗ getretenen Comité's zur Milderung des Nothstandes in einigen Kreisen Ober-⸗Schlesiens eben so umsichtig als thatkräftig eingeschritten wird, um das entsetzliche Elend in jenen Gegenden nach Kräften zu lindern. Mit so edlem Eifer demselben aber auch von allen Seiten Gaben zufließen, so daß die Einnahme in Breslau am 9ten d. Mts. sich bereits über 20,000 Rthlr. belief, so ist diese Summe doch noch äußerst gering im Verhältniß zu der unbeschreiblichen Noth. Seine Thätigkeit richtet das Comité namentlich:

1) auf die Pflege der Kranken,

2) auf die bessere Ernährung der Genesenden, ;

3) auf die Unterbringung, die Bekleidung und, so weit es nothwen⸗ dig wird, forgfaͤltigere Verpflegung der gänzlich hülfslosen Waisen, .

4) auf die Errichtung von Bäckereien, um die von dem Staate gewährten Nahrungsmittel sorgfältiger zu verwenden,

5) auf die Errichtung von Suppen⸗Anstalten,

die Sorge für die unglücklichen verwaisten Kinder, deren Zahl nach einer Mittheilung vom ten d. Mts. im plesser Kreise auf 208] und im rybnicker Kreise auf 1600 ermittelt worden ist, tritt überall in den Vordergrund. . ö ö

Mehrere hundert Hemden sind in diesen Tagen für die unglück⸗ lichen Kinder von Breslau abgegangen, mehrere hundert Paar Schuhe waren bestellt, Strümpfe sind ihnen durch die Gnade Ihrer Majestät der Königin geworden, und fernere Transporte dieser nothwendigsten Eifordernisse bereitet das gedachte Comité vor. Möchte, später des⸗ sen Bemühungen es gelingen, auch in geistiger und sittlicher Bezie⸗ hung für diese Kinder sorgen zu können. J.

Eben so anerkennungswerth als von dem glücklichsten Erfolge begleitet ist die edle Hingebung der barmherzigen Brüder, die, 21 an der Zahl, unter der Leitüng des wackeren Dr. Künzer sich der Krankenpflege in Oberschlesien gewidmet haben. Ihr Ruf, ihr Kleid, die einfachen Mittel, die sie anwenden, erwecken überall das vollste Vertrauen und beleben den gesunkenen Muth, so daß schon dadurch allein ein wesentlicher Vortheil erreicht wird. Wir haben heute 500 Rihlr. an den Landrath des plesser Kreises und eine gleiche Summe

der Kavallerie von Brauchitsch 5 Rthlr.

an den Landrath des rybnicker Kreises zur Verwendung durch die barmherzigen Brüder übersandt und freuen uns, anzeigen zu können, daß seit unserer Bekanntmachung vom 10ten d. M. folgende milde Gaben uns zugegangen sind: Aus der Sammlung 6 Generals Grafen von Nostitz.

734) Herr Graf von Zech 30 Rthlr. 735) M. G. 1 Rthlr. 736) T. G. 15 Sgr. 737) F. St. 15 Sgr. 738) H. R. 15 Sgr. 739) B. Sch. 5 Sgr. 740) M. 3. 2 Rthlr. 15 Sgr. T1) F. H. Sparbüchse 12 Sgr. 6 Pf. 742) Auguste 1 Rthlr. 743) Frie⸗ derike 5 Sgr. 744) Herr Graf und Frau Gräfin von Nostitz 30 Rthlr. 745) Herr H. Greiser 1 Rthlr. 746) Herr Geh. Sber⸗ Tribunal-Rath Höppe 5 Rthlr. 747) Herr Schütz 1 Rthlr. 748) Herr Ober-Landesgerichts Rath Jocobi 1 Rthlr. 749) Herr Land⸗ und Stadtgerichts-Rath Schreiner 1 Rthlr. 7650) Herr Geh. Ober⸗Tribunals⸗Rath Wilcke II. 2 Rthlr. 751) Herr Geh. Ober⸗ Tribunals-Rath Graf Schulenburg 2 Rthlr. 752) Präsident von Götze 5 Rthlr. 753) Herr Geh. Ober⸗Tribungls⸗ Rath Decker 2 Rthlr. 754) Herr Geh. Ober⸗Tribunals⸗Rath Rathmann 2 Rthlr. 755) Herr Geh. Ober-Tribunals⸗-Rath Ulrich 2 Rthlr. 756) Herr Geh. Ober-Tribunals⸗Rath Seckt 2 Rthlr. 757) Herr Geh. Ober⸗ Tribunals-Rath Freiherr von Gaertner 5 Rthlr. 758) Herr Geh. Ober⸗Tribunals⸗Rath Fromholz 1 Rthlr. 759) Herr Geh. Ober⸗ Tribunals⸗-Rath Meier 7 Rthlr. 760) Herr Geh. Ober⸗Tribunals⸗ Rath Waldeck 2 Rthlr. 761) Herr Geh. Ober ⸗-Tribunals⸗Nath von Hermensdorf 2 Rthlr. 762) Herr Geh. Ober⸗Tribunals⸗Rath Zwicker 2 Rthlr. 763) Herr Geh. Ober-Tribunals⸗Rath Hoepner 5 Rthlr. 764) Herr Geh. Ober ⸗Tribunals⸗Rath Dr. Heffter 5 Rthlr. 765) Herr Dr. Seligo 2 Rthlr. 766) Herr Elsner 5 Rthlr. 767) Herr Papst 1 Rthlr. 768) Herr Wilcke J. 2 Rthlr. 769) Land⸗ und Stadtgerichts Rath Korte 2 Rthlr. 770) Herr General zr. 771) Ein Ungenannter 5 Rthlr. 772) Herr Elmer nebst Familie 4 Rthlr.

Aus der Sammlung des Generals der Infanterie von Natzmer.

773) Herr Major von Olberg vom Generalstabe 19 Rthlr. 774) Fräulein von Fir, in der Louisen⸗Stiftung m . 34 Rthlr. 775) Herr 3. 10 Rihlr. 776) Herr F. W. B. 1 Rthlr. 777) Herr J. C. K. 156 Sgr. 778) Herr von F. 1 Rthlr. 779) Herr H. 1 Rthlr. 780) ortier C. S. 10 Sgr. 781) G. K. 2 Rthlr. 782) C. v. F. in 1 Frd'or. 5 Rthlr. 20 Sgr. 783) Frau Generalin von Block 5 Rthlr. IS) Herr Oberst von Schlüsser 5 Rthlr. 785) Frau Oberst von Schlüsser 5 Rthlr. 786) Ungenannt aus Königsbrück in Sachsen 36 Rthlr. 5 Sgr.

Aus der Sammlung des Geheimen Staats -NMinisterz von Rother. 1 7587) B. 1 Rthlr. 788) Herr Ober⸗Amtmann Ftupsch in in 4 Rthlr. 11 Sgr. 2 Pf. 7589) H. u. A. S. Nr. 5 10 Rthlr. 790) v. B. 5 Rthlr. 791) Fr. Karoline Kupfer geb. Amelang 10 Rthir. 792) In der Luise Picardschen Schul⸗-Anstalt gesammest für verwaiste Kinder 3 Rthlr. 15 Sgr. 793) C. L. in 1 Frd'or 5 Rthlr. 20 Sgr. 799) Otto und Emil 2 Rthlr. 795) Herr Geh. Ober- Finanzrath Costenoble 10 Rthlr. 796) D. B. geb. W. 1 Rthlr. 797) Herr Fabrik⸗Dirigent P. Leinhaas 3 Rthlr. 798) Herr Gen. P. J. und Frau 6 Rthlr., Pauline 1 Rthlr., Karl 1 Rthlr., Ida 1 Rthlr. und Alfred 1 Rthlr., zusammen 10 Rthlr. 799) J. C. L. 5 Rthlr. S800) Frau von der Lieppe 5 Rthlr. S0) Madame Berg und Tochter 1 Rthlr. 5 Sgr. 802) F. R. H. von B. in 3 Frd'r. 17 Rthlr. 803) C. S. 3 Rthlr. 804) A. 2 Rthlr. S805) II. Z. 2 Rthlr. 806) Frau Geh. Ober ⸗Trib.⸗Räthin Rein⸗ hart 10 Rthlr. 807) Vom Personal der Druckerei in Schönweide 12 Rthlr. 16 Sgr. S08) Herr Zöllner und Toussaint 15 Rthlr. S09) Herr Gustav T. 1 Rthlr. S10) Herr Henr. T. 1 Rthlr. S115 Herr Hugo T. 1 Rthlr. S2) Herr Blumenthal Kuh und Co. 15 Rthlr. S13) C. W. 5 Rthlr. S14) Herr O. Lt. T. 5 Rthlr. Si5) Herr Schriftsetzer C. N. 1 Rthlr. 15 Sgr. S16) Herr Ober- Prov. Meister Grüner 1 Rthlr. SI7 Herr Kaufmann F. A. Schulze 3 Rthlr. S18) „Dorf und Stadt“ 5 Rthlr. SI9) Herr Werdermann 4 Rthlr. 820) Herr Schloß⸗Kastellan Ge⸗ benroth 1 Rthlr. 821) C. G. 1 Rthlr. S22) F. J. 1 Rthlr. 15 Sgr. S23) Herr L. Bachmann 2 Rthlr. Sæ24) Frau Gräfin von Biereck Ercellenz in 1 Frib'or. 5 Rthlr. 20 Sgr. S256) L. K. 2 Rthlr. S265) Von der Handlung C. F. L. Buggenhagen 25 Rthlr. S827) W. H. 1 Rthlr. 5 Sgr. S28) Von der Freimaurer⸗Loge „Pegase“ 20 Rthlr. S829) M. 10 Sgr. S30) v. R. 3 Rthlr. S831) Herr Studemund in Königsberg in Pr. 5 Rthlr. 832) W. N. 1 Rthlr. S833) Herr Assessor F. R. 1 Rthlr. 834) C. H. 1 Rthlr. S835 Aus der Kollekte der Haude⸗Spenerschen Zeitungs- Exped. 500 Rthlr. 836) H. J. 3 Rthlr. 837) v. W. 4 Rthlr. S38) E. S. 6 Rthlr. 839) P. 1 Rthlr. ͤ Aus der Sammlung des Grafen Sedlnitzky: S460) S. in Neu⸗Ruppin 50 Rthlr. 841) O. G. O. 15 Rthlr. 842) Dr. F. B. in 4 Frbör. 22 Rthlr. 20 Sgr. 843) Herr Holz⸗ anweiser Schröder 1 Nihlr. S44) J. 6 Rthir. , 33 1 Rihlr. S46) Frau Baronin v. Bredow geb. v, rgeo ce 7 X. S847) „Ein Scherflein“ von E. S. und 96 ö * . ö S148 Herr M. G. v. T. 2 Rtihlr. 26 re fe. zin fis Mel. Sõb) . S. ithir. 20 Sgr. S5 n 8, . Kommerzien Raths Aus der Sammlung des . 52 me H. Schönlank 10 Rthlr. S63) G. B. 1 Wthlr. a ,, 9. 1 Rthlr. S55) Herr Krahmann 19 Rthlr. 336 Bom Vorstande des Droschken-Vereins und dessen Mitgliedern 50 Rthlr. S57) Herr Heinrich Manche in 1 Friedrichsd' or 5 Rthlr. 260 Sgr. S58) Herr R. H. Goldschmidt in Kassel in 1 Friedrichs⸗ d'or 5 Rthlr. 20 Sgr. S59) Herr P. Wachsmann 3 Rthlr. S60) Herr Goffarde in Kassel 1 Rthlr. Sl) Herr Hans in Kassel ? Rthlr. S623) M. B. 1 Rthlr. S638) M. T. 15 Sgr. Sb4) Herr Dr. Moritz Veit 5 Rthlr. S65) W. D. 1 Rthlr. S6) 57 9. S. 5 Rthlr. 867) Herr 3. Lohnstein 2 Rthlr. S68) B. 5 Rthlr. S69) Herr Heinrich Natorff in einem Frd'or. 5 Rthlr. 20 Sgr. S760 Lina und Karl C. 1 Rthlr. 8717 Max C. 2 Rthlr. S727) Mab. Sablath 1 Rthlr. 873) Herr Schönfeld 5 Rthlr. S74) Dr. &. 2 Rthlr. S75) Herr Bruno Böhmer i Rthlr. S765 Herr Julius Böhmer 1 Rthlr. S877) Herr Major B. 5 Rthlr. S78) Par com- misseration 15 Sgr. S79) Herr C. A. Fesca u. Sohn 5 Rthlr. SS) Ungenannt 4 Rthlr. 881) Herr Schulze 1 Rthlr. S8S2) Herr Wirkl. Geh. Ober⸗Regierungs⸗Rath von Schelling in einem Frd'or. 5 Rthlr. 20 Sgr. 883) Ungenannt 1 Rihlr. 884) Herr L. A. Benda 5 Rthlr. S85) L. A. H. E. 1 Rthlr. S86) Frau Wittwe W. B. 2 Rthlr. S887) Herr J. G. Rischick in Spremberg 3 Rthlr. S888) M. A. 1 Rthlr. S89) Frau Dr. B. 1 Rthlr. S90) Herr Staats⸗-Rath Kahle 19 Rthlr. S91) Frau Wittwe Paul nebst Tochter 1 Rthlr., und von ihren Pensionairs Stendell, Meyer und Büttner 1 Rthlr. 15 Sgr., zusammen 2 Rthlr. 15 Sgr. S892) Herr Kaufmann Aug. Fabian 1 Rthlr. 893) Herr Kaufmann E. Nolte in 1 Friedrichsd'or 5 Rthlr. 20 Sgr. S894) Herr Kfm. J. G. Lubow u. Sohn 3 Rthlr. S95) Herr Kfm. E. P. jun. 10 Rthlr. S896) Herr Kfm. J. Geise⸗ ler 2 Rthlr. 897) Herr Kfm. T. Brandes 2 Rthlr. S98) Herr Kfm. Karl Rudolph 15 Rthlr. 899) Herr Kfm. L. Meyer 10 Rthlr. 9600) Herr Kfm. Isidor Lindow 2 Rthlr. 901) Herr Kfm. J. S. 3 Rthlr. 902) Herren Kaufleute Mertens und Rubens 5 Rthlr. 3 Spielkasse in L. 3 Rthlr. 904) die Sparbüchse in L. 1 Rthlr. Aus der Sammlung des Stadtraths Hollmann. 905) Durch den Herrn Direktor Dr. Ranke von den Schülern des Friedrich ⸗Wilhelms⸗Gymnasiums 159 Rthlr. 10 Sgr. 3 Pf. 906) Durch denselben von der Elisabeth⸗Schule 122 Rthlr. 07) Von dem Mit-Direktor an der Elisabeth⸗Schule, Herrn Professor Müller, 2 Rthlr. 908) Von der Königl. Realschule J. Lieferung 86 Rthlr. 26 Sgr. 1 Pf. 09) Herr Zimmermann 1 Rthlr. 910) Herr Wocpske, Dr. theol., 1 Rthlr. 9a1r 1) Herr Kunstgärtner Gorpe 5 Rthlr. 12) Herr Kunstgärtner Hensel 1 Rthlr. 913) C. M. 5 Rthlr. 914) F. M. 10 Sgr. 915) Aus Garz Herr von S. nebst Frau 5 Rthli. 916) Aus Dom Havelberg von den Geschwistern Hohenhorst 10 Rthlr. 917) per Stadtpost von G. R. v. V. 3 Rthlr. 18) Aus Lärikow bei Wusterhausen a. D. durch den Lehrer Herrn Leppin von den Schülern seiner Schule 1 Rthlr. 15 Sgr. 919) H. v. D. 1 Rthlr. 920 C. R. 2 Rthlr. 921) M. 1 Rthlr. 723. J. B. A. 1 Rthlr. 923) L. J. 1 Rthlr. 924) Pr. Sch. 2 Rthlr. 925) Herr August R. 1 Y thlr. 926) Herr Wilhelm Devrient in õ Francs 1 Rthlr. 10 Sgr. 927) P. E. 5 Rthlr. 28) Herr Kühne und Runge in Schönhagen 1 Rthlr. M29) E. VW. 2 Rthlr. 9306) E. B. 1 Rthlr. 931) Elise und Paul mit Poststempel Rheins⸗ berg 2 Rthlr. Je) Herr Rendant Koch in Nendam 3 Rthlr. 933) Frau Kaufmann Cöler in Neudam 3 Rthlr. 934) WB. T. 5 r. J35) Herr Geh. Ober Medizinal - Rath Dr. von Könen 25 Rthlr. 9365 H. H. 2 Rthlr. 937) Herr Nusik . Direktor Neidthardt 1 Rthlr. IS) Frau Wittwe Roesicke 2 Rthli. 939 W. M. 1 Rthlr. 5 Sgr. Ii) M. B. 1 Rthlr. Sgr. 941 T. v. H. 20 Sgr. 62) H. D. 1 Rthlr. 43) S, A. W. 3 Rthlr. 944) T. H. und F. L. Fi5) Aus Willis und Theresens Sparbüchse 1 Rthlr.

C. D. H. 3 Rthlr. 33 Durch den Schullehrer Herrn Heinl g der Schule zu Böhmisch-Rirdorf 3 Rthlr. 6 Sgr. 4 Pf. 952) Herr Hübner jun. 6 Rthlr. 953j Frau Wwe. Desselmann 2 Rthlr. Jö)

Durch den Oberlehrer Herrn Zeisiger von den Schülern und Schü—