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regelmäßiges und sparsames System zu ersetzen, werden uns beträchtliche Vortheile verschaffen. Die Arbeiten, welche im Laufe des verflossenen Jah- res hierbei ausgeführt wurden, haben alle unsere Erwartungen übertroffen, sie geben uns die Gewißheit, daß wir lange vor Ablauf des letzten Pacht- Kontralts den doppelten Zweck einer verständigeren und mit den Verbesse— rungen, welche die Pflichten der Menschlichkeit seit lange zu Gunsten der zu den Zwangsarbeiten verurtheilten Verbrecher erheischte, kombinirten Sp— stems erreicht haben werden.

„Der Zweig der Nechtsvflege hat gleichfalls bedeutende Verbesserungen durch den Zaum, den Sie dem Geiste der Schikane dadurch angelegt haben, daß Sie, zwar mäßige, aber dennoch zu Hintanhaltung mancher ungerechten Prozesse hinreichende Kosten festsetzten und durch die Stabilität erhalten, die Sie dem Eigenthum durch Unterwerfung des unbeweglichen Besitzes unter die Re⸗ geln der Verjährung gesichert haben. In Folge dieser weisen Anordnungen haben die Prozesse bedeutend abgenommen. Von 18,0090 Rechtshändeln, die zu Anfange des verflossenen Jahres anhängig waren, sind nur noch 4000 übrig.

„Dies, meine Herren, sind die Resultate einer einzigen Session. Sie sind sehr ruhmvoll für Sie und geben den Maßstab an die Hand, was durch die Eintracht zwischen der Regierung und der Versammlung bewirkt zu werden vermag.

„Inmitten der allgemeinen Freude und der Hoffnungen, die Ihre Ar— beiten in Aller Herzen enegt hatten, hat uns ein großes Unglück betroffen,

indem der bevölteriste und reichste Theil unserer Hauptstadt in Asche gelegt wurde. Die Negierung hatte bei diesem schrecklichen Unglück schwere Pflichten zu erfüllen, und es gereicht Mir zum Troste, daß sie sich derselben nach Gebühr entle⸗ digt hat. Ich zweifle nicht, daß sie auch Ihre Billigung für die Unter= stuͤtzungen erhalten wird, welche die Staatskassen denjenigen beigefügt haben, die von der Privat⸗Wohlthätigkeit, deren Eifer über alles Lob erhaben war, dargebracht worden waren. Die beiden hohen Höfe, unter deren Schutz wir uns befinden, haben uns bei diesem Anlasse rührende Beweise ihrer ungb— lässigen Sorgfalt und ihrer unerschöpflichen Großmuth gegeben, die unsere Herzen mit dem lebhaftesten Danke durchdrungen haben. Se. Majestät der Kaifer von Rußland hat überdies erlaubt, daß eine Subscription im Innern seines Reiches eröffnet werde, deren Ertrag vielen Unglücklichen Erleichterung verschafft hat und noch verschafft. Es mußten schleunige Maßregeln ergriffen werden, um diese Katastrophe zum Vortheil des künftigen Glanzes der Stadt zu wenden; viele Schwierigkeiten stellten sich ihrer Ausführung entgegen; sie sind jedoch durch den guten Willen ihrer wackeren Einwohner bescitigt wor— den, und wir dürfen die angenehme Hoffnung hegen, daß der neue Anblick, den unsere Hauptstadt bald darbieten wird, das traurige Andenken an die Ver⸗ gangenheit verwischen werde. Es ist Mir unmöglich, Meine Herren, Mich an dieses Unglück zu erinnern, ohne bei dem Enisetzen, das diese Erinne— rung in Meiner Seele weckt, ein Gefühl lebhafter Rührung und Natio- nalstolzes zu empfinden, wenn Ich an den Muth der Opfer und an die Be— reitwilligkeit denke, mit der Alle am Tage nach dem großen Unglück sich beeilten, ihre Verbindlichkeiten zu erfüllen. Die Ordnung ist nicht einen Augenblick gestört worden, und unser Kredit, aus dieser schrechlichen Krisis, die bald darauf durch die im Ausland eingetretene Geldnoth nur noch er- schwert wurde, siegreich hervorgegangen, steht heute, Dank sei es der Thä— tigkeit und Treue unseres Handelsstandes, fester als je.

„Unsere Finanzen sind allerdings weit entfernt, mit den Bedürfnissen, die sich mit jedem Tage erweitern, im Verhältnisse zu stehen; nichtsdesto— weniger können sie in Folge der Regel, die Ich Mir stets zum Grundsatz gemacht habe, als in sehr gutem Zustande betrachtet werden. Keine un—

serer öffentlichen Kassen bietet ein Defizit dar, und die meisten besitzen einen Ueberschuß, wie Sie sich aus den Rechnungen, die Ihrer Kontrolle vorge— legt werden sollen, überzeugen werden.

„Ich hatte Ihnen zu Anfang des verflossenen Jahres die Brücke über die Aluta, Wasserleitungen für unsere Hauptstadt und die Eröffnung

der Straße von Kineni durch die Karpathen versprochen. Sie wissen, daß diese Versprechungen in einer Weise erfüllt worden sind, die unseren Nach— kommen wahre Denkmäler des Eifers und des Talentes derer hinterlassen wird, die Mich bei ihrer Ausführung unterstützt haben. Mehrere andere wichtige Arbeiten zur Erleichterung unserer Communicationen und zur Er— öffnung neuer Quellen des Wohlstandes sind auf verschiedenen Punkten des Fürstenthumes unternommen worden, und sie werden gleich beim Wieder— Einiritt der schönen Jahreszeit mit dem neuen Eifer forigesetzt, den der Er— folg und die Erfahrung gewähren.

„Wenn wir neben dieser kurzen Schilderung dessen, was in dem Zeit- raume eines einzigen Jahres geschehen ist, einen Blick auf den Zustand von Ruhe, Sicherheit und Wohlstand werfen, deren unser Land sich erfreut, so können wir uns nur Glück wünschen und die glücklichste Vorbedeutung für dessen Zutunft daraus ziehen, aber unter der Bedingung, daß wir nicht auf halbem Wege stehen bleiben; die Zeiten des Stillstandes sind Zeiten des Todes für die Völker, die zum Leben zurückkehren.

„Wa sind, meine Herren, auf dem guten Wege; fahren wir fort, uns die Hand zu reichen; es bedarf unserer gemeinsamen Anstrengungen, um die Hindernisse zu besiegen, die auf dem Pfade der Civilisation uns entgegen⸗ stehen; das Vaterland wird Ihnen dafür danlbar sein.“

Im bevorstehenden Frühjahr wird, eine Eilwagen⸗Verbindung zwischen Bucharest und Kronstadt eingeführt werden. J

Der ungewöhnlich strenge Winter, wodurch die Communicationen erschwert und die Wassermühlen unbrauchbar geworden, während die Pferdemühlen nicht in hinreichender Menge vorhanden sind, um die nöthige Quantität Mehl zu erzeugen, hat einen Brodmangel im Für⸗ stenthum zur Folge gehabt, der dadurch noch erschwert wird, daß die Brod⸗ consumtion in der letzten Zeit sich verdoppelte, indem ein großer Theil der niederen Volksklassen seine bisherige ausschließende Nahrung Ma⸗ maliga (gekochten Mais) mit Brod vertauscht hat. Auch das Holz ist (wie in Konstantinopel) auf einen unerhörten Preis gestiegen, in⸗ dem die Klafter mit 120 bis 130 Piastern (das Doppelte des ge⸗ wöhnlichen Preises) bezahlt werden muß.

T ür he i

Konstantinopel, 2. Februar. (D. A. 3.) Gestern fand die feierliche Auffahrt des außerordentlichen päpstlichen Nuntius beim Sultan statt. Derselbe zog mit seiner Suite in einer langen Reihe von Wagen und mit vielen Dienern zu Pferde in Gala, un— ter einer Bedeckung von eben so vielen Kawassen zu Pferde, von seiner Wohnung durch die lange Perastraße nach Beschiktasch in das Winterpalais des Sultans. Kanonensalven verkündeten dieses Er— eigniß aller Welt. Seit seiner Ankunft ist kein Tag vergangen, an welchem er nicht zu einer außcrordentlichen Tafel, Soiree, Besuch bei irgend einem Pascha, fremden Gesandten, Bischöfen oder Erz'ò Bischoͤfen eingeladen gewesen, oder umgekehrt, dieselben bei sich empfangen. Unter den Bischöfen nenne ich nur den armenischen Erzbischof, den von Jerusalem, Alexandrien, den Bischof von Diarbekr, die griechischen Erzbischöfe von Nikomedien, von Smyrna :c. Es darf allerdings nicht übersehen werden, daß die meisten dieser Prälaten den unirten Kirchen angehören; allein dieses selbst ist ein Beweis von dem Beden, den Rom auch im Reiche des Halbmondes zu gewinnen gewußt, und dürfte es daher auch nicht wundern, wenn hier eine stehende Vertretung des römischen Hofes als Centrum für die zerstreuten Elemente herbeige— führt würde. Heute soll, weil ein latholischer Muttergottes⸗FJestiag ist, eine feierliche Messe von ihm in der vor dem Perathore, dem christlichen großen Kirchhofe gegenüber erbauten neuen Kirche gehal— ten werden. Bie Witterung ist aber, wegen des eingetretenen Thau— wetters, so schlecht, daß ohne Pferd oder Wagen nicht hinauszukom⸗ men ist. Ein Areba fordert deswegen auch 3 4 Rthlr. für die Fahrt dahin. Vielleicht wird dadurch dem Unglücke, welches durch das Gedränge erzeugt werden könnte, vorgebeugt. .

Die Post, welche von Wien schon am 28. Januar hier hätte ankommen sollen, ist noch nicht da. Die Tataren werden wohl nicht haben durch den Balkan kommen können. Selbst hier lag vier Tage hindurch an einzelnen Stellen 5 10 Fuß hoch Schnee. Auch im Mittelländischen Meere haben die Dampfschiffe durch Stürme vielen Aufenthalt erhalten, so daß alle im Rückstande sind.

4150 gandels- und Börsen-Nachrichten.

Berlin, 19. Febr. Unsere Börse war im Lause dieser Woche und noch heute am Schluß in fortwährender Aufregung. Die Course erfuhren eine beträchtliche Reaction und es hielt schwer, einige Momente der Besse— rung festzuhalten; denn unerschöpflich zirkulirten täglich schon vor der Börsenzeit allerhand Gerüchte über die gegenwärtigen Begebenheiten in Paris. Diese vermochten eine solche Konsistenz zu gewinnen, daß die Aengstlichkeit unserer Spekulanten sich selbst durch bessere Nenten Notirun- gen von Paris die letzten vom 15ten d. M., die heute hier bekannt waren nicht beschwichtigen ließ. Es ist sonderbar genug, wie unsere Börse, so entfernt von dem Heerd der zu befürchtenden Ereignisse, von so panischem Schrecken ergriffen werden kann, während die Varigtionen an der pariser Börse kaum nennenswerth sind. Heute besonders durfte man eine bessere Tendenz erwarten, und dennoch blieben die Course der Eisenbahn— Effekten weichend, der Geschäftsgang war gelähmt, und die Börse konnte die ängst- liche Stimmung nicht entfernen. Es treffen leider die besorglichen Nachrichten vom Auslande mit ungünstigen Berichten über die Finanzlagen einiger Eisen⸗ bahn - Unternehmungen zusammen und veranlassen bei dem besonnenen Theil unferer Besucher die Betrachtung, daß, wenn auch erstere eine günstige Er⸗ ledigung bald finden dürften, die letzteren Verhältnisse dagegen leider nicht so leicht zu befeitigen sein werden. Hierzu gehört insbesondere der fast beispiellose Fall, daß die Verwaltung der Magdeb.⸗Wittenberger Eisenbahn, nachdem dieselbe noch vor kurzer Zeit, und zwar am Schluß des vorigen Jahres, unter Vorlegung eines speziellen Berichts, den Actiongiren die Versicherung ertheilt hat: das veianschlagte Bau-Kapital von 45 Millio- nen werde vollständig ausreichen, jetzt den Antrag stellt, zur Vollendung des Baues noch ein Kapital von 27 Millionen aufzubringen. Es wird von den Actien-Besitzern Alles geschehen, um die zu dieser Mehr-Ausgabe vorliegenden Veranlassungen auf jopale Weise zu beseitigen, doch wird von vielen Seiten das Gelingen dieser Anstrengungen bezweifelt, und so kam es denn, daß die Masse der Besitzer sich fortwährend zum Verkauf drängte und die Actien im Laufe der Woche von 663 56 bis o 56 wichen. Wie uns aus zuverlässiger Quelle bekannt geworden, hat das sich zur Be- seitigung der angeregten Mehrausgabe aus einer in dieser Woche stattge— fundenen Versammlung gebildete Comité den Weg der Ausgleichung gegen die Direction eingeschlagen und außerdem beschlossen, dem hohen Finanz- Ministerium die Sachlage vorzustellen, um möglicherweise die Erfordernisse für weitere Kapitalbeschaffungen zu beseitigen. .

Ein zweites für Eisenbahn-Lletien höchst ungünstiges Ereianiß ist das plötzliche Weichen der Berlin-Hamburger Eisenbahn-AfANutien in Folge der Ge⸗ wißheit, daß den Actlonairen nicht nur eine geringe Rente (man sprach von 25 pCt. in den verflossenen 9 Monaten der Betriebszeit) gewährt wer= den kann, sondern auch, daß eine fernere Emission 4 proz. Prioritäts - Actien im Belaufe von 1 Million Thaler staltsinden werde. So fest der Cours dieser Actien sich auch bis jetzt immer behauptet hatte, weil die Contremine, mit den Verhältnissen der Bahn bekannt, einen künstlichen Bedarf unterhielt, so scheinen diese fortgesetzten Operationen doch ihr Ziel erreicht zu haben, und es fehlte ganz und gar an Käufern. Der Rückgang, welchen die Actien da⸗ her seit einigen Tagen erfuhren, war plötzlich und unaufhaltsam; sie fielen von 97 bis 92 pCt. und blieben sogar dazu noch offerirt. ö.

Ein ähnliches Mißbehagen zeigte sich auch für Halle⸗Thüringer Actien, die von 797 bis 76955 gewichen sind. Der frühere Plan zur Emittirung von 3595 Prioritäts-Actien mit 176 Verloosung hat nirgends Anklang ge⸗ funden, und die Verwaltung hat sich deshalb genöthigt gesehen, einen festen Zinsfuß von 45 56 zu gewähren. Es ist, wie wir vernehmen, die Hälfte des Kapitals von vier unserer ersten hiesigen Banquiers fest übernommen, und soll der Verkauf aus diesen Händen zum Course von 9790 geschehen.

Wir sehen uns umsonst nach erfreulichem Stoff, zu unserem diesmali= gen Referate um, denn wir müssen, mit einigen wenigen Ausnahmen, wozu insbesondere Berlin-Anhalter Litt. A. gehören, die sich auf 114 hielten, und Lin. B., die ebenfalls nur unbedeutend gewichen sind und 107 50

bleiben, so wie endlich noch Oberschlesische Lit B. und Lit, M., die keine Coursveränderung erfuhren, von den übrigen Actien-Gattungen bedeutende Reactionen melden. . ( Berlin-Stettiner sind von 416 bis 110 99 gewichen; Rheinische Lon 84 bis s3 S5; Magdcbe Potsdam, blieben 3 S9 Y offerirt; Kralau-Oberschl. von 63 2 6075 , verkauft; Bergisch⸗Märkische, zuletzt 4 76 bezahlt. blie- ben a 72 h offerirt; Aachen⸗Mastricht waren 2 713 X zu haben; Posen⸗=

Stargardt von 82 a 80 Y6 gefallen. Ird. Wilh. Nordbahn wichen von 55 bis 52 565, wozu heute Mehreres gemacht wurde. ö

Auch unsere preuß. Fonds haben sich meistens etwas niedriger gestellt; preuß. Staatsschuldscheine drückten sich von 925 2 91 Hh, wozu Brief blieb; Seehandl. Prämienscheine waren 3 923 56 käuflich. Preuß. Bank⸗ Antheile, bereits bis 1133 5 bezahlt, sind bis 111 6 gewichen, was be⸗ sonders in der Ueberladung kleiner Spekulanten und in Gewinn- Nealisi⸗ rungen seinen Grund hat. Was den Geldstand anbetrifft, so ist solch er höchst befriedigend; das anhaltende Weichen der Gourse ist demnach ledig⸗ lich der augenblicklich herrschenden ängstlichen Stimmung unserer Speku⸗ lanten zuzuschreiben, nach deren Beseitigung eine um so schnellere günstige Wendung zu erwarten steht.

Berlin, 19. Febr. Die Verhältnisse in unserem Getraidehandel ha⸗ ben sich nicht geändert. Die Zufuhr am Landmarkt war etwas kleiner, da⸗ gegen um so größer pr. Eisenbahn. . .

Die verhandelten Kleinigkeiten in Weizen bedangen zwar noch ca. 52 bis 585 Rthir., und eben so eine Ladung weiß poln. 87 pfd. 55 Rthlr., bei der geringen Meinung unserer Konsumenten jedoch, etwas. mehr, als gerade der Augenblick erfordert, einzuthun, müßten sich die Verkäufer, um größere Paꝛrticen zu verkaufen, in eine weitere Erniedrigung fügen. ;

Fuͤr Roggen in loco hat man die Forderungen etwas erhöht, der Umsatz bleibt indeß schwach. Die allgemeinen Preise sind 36 40 Rthlr., während 1 2 2 Rihlr, darunter einzeln geboten wird. Eine Ladung S43pfd. ist zu 35 Rthlr. verlauft. ö ;

Der Lieferungshandel entwickelte Anfangs der Woche bei anziehenden Preisen etwas mehr Thätigkeit; man bewilligte pro April / Mai S2pfd, bis 37 a 377 Rthlr., Mai/Juni 37 Rthlr. und pro Juni / Juli 38 Rthlr. und darüber; niedriger limütirte Aufträge mußten unausgeführt bleiben. Ieh wird wieder in diesem Verhältniß angeboten. Heute wurde pro April / Mai g2pfd. zu 37 2 367 Rihlr., Mai/Juni zu 37 Rthlr., Juni. Juli zu 38 Rihlr. Einiges verschlossen, wozu eher noch Abgeber verblieben. Am Land⸗ markt wurde heute bei inapper Zufuhr bezahlt für Weizen 5s Rthlr., Rog⸗ gen bis 43 Rthlr., Gerste 32336 Nthlr. Hafer 25 26 Rthlr. Ueber den ferneren Gang und Standpunkt, den die Preise einnehmen werden, wagt noch Niemand eine bestimmte Meinung auszusprechen, besonders da über das muthmaßliche Defizit der Kartoffeln sich noch kein rechtes Urtheil bil⸗ den kann. Daß aber der Werth dieses Kornes nicht zu sehr sinken könne,

cheint man allgemein anzunehmen. ö. ö. Gerste 19 kleinem a ziemlich preishaltend; gr. 34 a 36 Nihlr.; kl. 32 a 34 Rthlr. . ;

Hafer blieb in laco ohne Aenderung. Es wird sortwährend 24 bis 26 Rihlr. nach Qualität gefordert und so bezahlt. Für Frühjahrs, Liefe- rung machte sich die bessere Frage für Roggen auch für diesen Artikel er⸗ giebiger in den ersten Tagen, wo, man für 50pfd. 233 Rthlr., für A8pfd. 23 Rthlr. bewilligte, was augenblicklich nicht mehr zu bedingen ist.

Erbsen, Koch⸗ 48 49 Rihlr., Futter⸗ a6 -= 44 Nthlr.

Für Kleesaat fehlt noch immer Frage, während anderentheils auch

nicht dringend ausgeboten wird; für ertrafein roth ist 123 Nihlr. zu be—⸗ dingen, doch fehlt es daran, fein mittel zu 12 1115 Nihlr. bei Kleinigkeiten gehandelt, mittel 19 a 11 Rthlr. nominell; fein weiß 13—ů 2 Rthlr, mit- tel zu 11 2 12 Rihlr. nach Qualität käuflich. Thymothee⸗Saat 6 bis 6 Rhlr.

Oelsaamen bei mangelndem Umsatz niedriger zu nennen. Guter Rapps 1 nicht da. . conditionirter W. Rübsen ist zu 67 a 66 Nihlr.; S. Rübsen in gleicher Beschaffenheit zu 57 Nthlr. verkaust. Für

r , nn, wird 72 „= 77 Rihlr.; S.“ Rübsen 59 Rthlr. und für einsaat pr. Frühjahr 58 Rthlr. verlangt. .

Auf e . J. brad, die noch besonders am Dienstag durch improvistrte Verkäufe vermehrt wurde, zeigte sich eine Besserung. Man sah wohl ein, daß der Truck übertrieben war, und, den ursächlichen Zu— sammenhang überschauend, wollten die übrigen Inhaber nicht verkaufen,

Mai 19 2 z Rihlr.; Mai Juni 10 Rthlr.; Juni / Juli o a * ; Sept. / Ott. von 11 bis r rr r mn n zen , zh,

Leinöl 10 Rthlr. loco, auf Lieferung desgl.

Palmöl 133 Rihlr.

Hanföl 157 Rthlr.

Mohnöl 22 Rthlr.

Südseethran 935 Rthlr.

Bei flauen auswärtigen Preisen und größerer Zufuhr stellte sich Spi⸗ ritus in dieser Woche billiger; loco wie pr. diesen Monat 187 Rthlr. bez.; pr. März ig Rthlr. Br., iöt'Rihlr. Gld.; April / Mai 197 Rthlt. 195 Rthlr. bez. ü. Gld.; pr. Mai / Juni 20 Rthlr. Br, 197 Rthlr. Gld. ) Juni / Juli 263 Rthlr. Br., 20 Rihlr. Gld.; pr. Juli Aug. 21 Rthlr. no? ig Das Wetter ist rauh und trübe, die Gläser fallen, und der Wind ist S. W.

, 17. Febr. Marktbericht. Zufuhr gering. Weizen 60 = 70 Sgr. pr. Schffl. Roggen 40 47 Sgr. pr. Schffl.; große Gerste 38 43 Sgr. vr. Schffl.; kleine Gerste 36 41 Sgr. pr. Schffl.; Hafer 24 27 Sgr. pr. Schffl.; graue Erbsen 60 75 Sgr. pr. Schffl; weiße Erbsen 55 60 Sgr. pr. Schffl.; Kartoffeln 32 Sgr. pro Schffl.; Heu 12 bis 15 Sgr. pr. Centner; Stroh 90 Sgr. pr. Schock.

Köln, 16. Febr. Getraidepreise. (22 Schffl.) Weizen direkt 6 Rthlr. 20 Sgr., dito pr. März 1848 6 Rthlr. 20 Sgr., dito pr. Mai 6 Rthlr. 225 Sgr. Gerste 3 Nthlr. 20 Sgr. Hafer 2 Rthlr. 20 Sgr. Roggen direkt 4 Nthlr. 7 Sgr., dito pr. März 1848 4 Rthlr. 127 Sgr., dito pr. Mai 4 Rthlr 177 Sgr. Rüböl compt. 27 Rthlr., dito in Partieen 277 Rthlr., dito pr. Mai 1818 277 a 27 Rthlr., dito pr. Okt. 28 Rthlr.

A Hamburg, 18. Febr. Ungeachtet der billigeren Anerbietungen hat die Kauflust in Folge der flaueren Berichte von auswärts an unserem Markt wieder mehr abgenommen. ;

Weizen auf Lieferung hierher wird 1339sd. märk, zu 136 38 Rthlr. Beo. und 130pfd. Saal- und Wahr zu 127 150 Rthlr. Ct. vergebens erlassen. Ab auswärts bedang 131 M2pfd. ab Holst. 109 Rthlr. Beo., 132 3pfd. ab Mecklenburg 101 Rthlr. Beo, und 129 / 30pfd. ab dän. In⸗ seln 90 Rthlr. Beo. pr. Lst. und 130pfd. ab Pommern blieb zu 100 Rthlr. Beo., 129pf8d. ab dän. Inseln zu 88 Rthlr. Beo. pr. Lst. offerirt.

Roggen in loco für den Konsum 114 5pfd. ruf. mit 89 8; Rthlr. Ct., 122 /„6psd. mecklenb. mit 88— 92 Rthlr. Ct; pr, Lst. bezahlt. Anerbie⸗ tungen ab Dänem. 120/23pf8. zu 56 59 Rthlr. Beo., so wie ab Pom-⸗ mern und Mecklenb 125. ‚6pfd. zu 65 66 Rthlr. Beo. pr. Last, blieben ohne alle Beachtung. J ö ;

Gerste 110 2pfd. ab Dän. zu 49 —52 Rthlr. Beo. br. Est. verkauft und noch zu haben. Für 108pfd. ab Pommern wird 18 Rthlr. Beo. hr. Last verlangt und 6r ab Dänem. 102, /3pfd. wie 101. s5pfd. bleibt zu 44 bis 48 Rihlr. Bco. am Markt. . .

Hafer bedang S0 [ 82pfd. ab Jütland 31— 35 Rthlr. Beo. 75 s76pfd. ab der Westf. 357 Rthlr. Bco., S5 sSopfd. ab der Ems 39 Nihlr. Beo. zr. Lst. ö ö 6 uchweizen ganz ohne Handel; ab Westk. 114 169fö3. zu 68— 70 Rthlr. Beo., ab Ostküste 112. 16pfd. zu 63 68 Rthlr. Beo. pr. Lst. zu ,, loco, kleine 90 - 104 Rthlr., große 110 120 Rthlr. Ct. no- minell, ab Dän. 65— 70 Rthlr. Beo. pr. st. .

Bohnen mittel ab der Jahde . 3. Beo. pr. Lst. erlassen

einzeln zu 66— 67 Rihlr. Beo. pr. Lst. zu verkaufen. . ö 3 at ab Ostk. zu 128 130 Rthlr. Bco., ab Westk. zu 135 6 Rihlr. Beo. pr. Lst. am Markt, ohne irgend Frage zu veranlassen.

Auswärtige Börsen.

. . ; ; 5313 Amsterdam, 17. Febr. Niederl. wirkl. Sek- 53 86 Ant wer Pen, 165. Febr. Zinsl. —. Neue Anl. 165 23 . ö. HH amburg, 18. Febr. Bauk-Actien 15800 Er. KHænxgi. kur 1065. 106. Hawmb. erg. Actien S23. S2. Magd. Wittenb. 64 Br. Hamb. ner 95. 917 Kiel Alt. 1973. 107. Glückst. Elmsb. 51 Br. Rendsb. Neum. 85 Br. Kopenh.

Roihsch. 67 Br. Meokl. 16 6. ö ; Lei P 2 i 8, 19. Febr. Leiprz. Dresdu. Act. 117.1 165. Sächs. Bayer. 90 893.

Sxeba. Schlos. 93 hr. Chew. Ries. 45 G. Läb. zitt. 41 Br. Md. Leina. 223 Br. Berl. Anh Lt A. 1143. 11 108. 1073. Dess. Rank Act. 111. 1103.

London, 15. Febr. Cons. 3735 895. heltz. 91. 89 Ard 214. 21. Passive 5. 43. Aust. Sch. 14 13. 213 96 Iloll. 543. 535. 456 do. S5 85 *. Engl. Russ. 1II. 110. Eras. 87. 85. Chili gz. 96, Mex. 19. 1823. Peru 36. 34

Faris, 16 Febr. 595 Rente du aur. 116. 90. 37H Gn eour. do. 71 30.

Nene 395 Anl. 75. 20.

w ijen, 18 Febr. 576, nei. 1005. 435 d0. —. eien 1545 Anl. de 18234 150. de 182328 1092 ¶Cignemn. 1066.

(Telegr. Hep. Köln, 20. Febr.)

Amsterdam, 18. Febr. Int. 53 1

London, 17. Febr. Cons. 89.

Paris, 18. Febr. 59h Rente 116. 60. 396 73. 95.

Königliche Schauspiele.

Montag, 21. Febr. Im Opernhause. Z33ste Schauspielhaus Abonnements-Vorstellung: Die Quitzows, vaterländisches Drama in 5 Aufzügen, von L. Schneider. Ouvertüre,, Zwischenmusik und die zur Handlung gehörige Musik ist vem Königlichen Kapellmeister Hen— ning. Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden dielhaus-Preisen verkauft: . J 6 ir in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr, 10 Sgr. ꝛc.

Im Schauspielhause. Mit aufgehobenem französischen Abonne⸗ ment. La dernire représentation de Mlle. Araldi: les 4 pre- miers actes des Horaces, tragédie de Corneille. Ulle. Kraldi remplira le role de Camille. Le 3eme acte de Marie Stu- art, tragédie de Pierre Lebrun. Fllle. Araldi remplira le röle de? Marie Stuart. Le 4eme acte d'Andromaque, tra- gödie de Racine. Mlle. Araldi . le roöle d'LLermione. Les autres röles seront joués par les artistes qui laccom. 1

575 Spau 163.

33h do. 61 3 Rank Rordb. 128

Schau⸗

g Le spectacle sera terminé par: La Gavette des LTri- junaux, vaudeville comique en 1 2cte, . Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Preisen

verkauft: . Ein Billet zum Balkon und einer Loge des ersten ianges 1 Rthlr., ein Billet zu einer Parquet- Loge und zum Parquet 20

Sgr. ꝛc. ; . ) . !. Die Plätze der resp. Abonnenten bleiben bis heute, Montag Mit⸗

tag 11 Uhr, reservirt, nach welcher Zeit die nicht abgeholten Billets

anderweit verkauft werden. ; ; ; Zu dieser fin fg ln Vorstellung sind die freien Entreen ohne

Ausnahme nicht gültig.

Rönigsstädtisches Theater. . Montag, 21. Febr. Einmal Hunderttausend Thaler. Posse mit Gesang in 3 Abth.', von D. Kalisch. Musik vom Königl. Musik⸗ Direktor Gährich. . . Dire , , ng ngheen der Sgra. Fodor kann die Oper: „Robert der Teufel“ erst Mittwoch, den J3sten R. M. gegeben werden. Die dazu bereits gekauften, mit „Montag bezeichneten Billets bleiben für Mittwoch gültig, oder kann der Betrag dafür bis Montag 7 Uhr

de in Empfang genommen werden.) Alben eu nn r e enn. sind die mit „Mittwoch“ bezeichneten

Billets gültig. ö. a. Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zin keisen. Im Selbstverlage der Expedition. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.

sondern eine Zunahme der Frage und höhere Preise abwarten. Heute war es aber schon wieder matter, und in 106 April mit 103 Rihlt. ; April /

Beilage

AS 52.

451

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Montag den 21. Febr.

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Türkei. Konstantinopel. Der päpstliche Nuntius. Mussurus. Vermischtes.

Ueber die Theaterkritik in Berlin.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Köln⸗Mindener Eisenbahn. Handels- und Börsen⸗Nachrichten.

k

Konstantinopel, 26. Jan. (A. 3. Die hiesigen Blätter bringen lange Artikel über den glänzenden Empfang, der dem päpst⸗ lichen Nuntfus von Seiten der Pforte zu Theil wird. Vorigen Mitt⸗ woch begab sich der Nuntius zur Pforte. Bei seiner . daselbst wurde er sammt seinem ganzen Gefolge sogleich in die Gemächer des Großwesirs eingeführt. Der Großwesir erhob sich beim Eintritt des Nuntius von seinem Sitze und ließ ihn neben sich auf seinem gro— ßen Sopha Platz nehmen. Sofort wurden dem Gesandten, wie seinem ganzen Gefolge, Pfeife, Kaffee und Sorbet gereicht. Die Conversation n in französischer Sprache statt. Nachdem der Nuntius den Groß⸗ wesir verlassen hatte, stattete er dem Minister der auswärtigen An⸗ gelegenheiten seinen Besuch ab. Dieser empfing den Nuntius an der Thür seines Gemachs. Auch bei diesem Besuch fanden dieselben hier üblichen Ehrenbezeugungen mit Darreichung von Pfeife, Kaffee und Sorbet statt. Darauf verließ der Nuntius die Pforte und be⸗ gab sich, von den drei berittenen Garden, die ihn von der Brücke bis zur Pforte geleitet hatten, eben so bis zur Brücke zurückgeleitet, wieder nach Pera. Wenn der Großherr dem Nuntius Audienz er— theilt hat, werden der Großwesir und der Reis-Efendi zu Ehren Herrn Ferrieri's ein großes Festmahl geben.

Die Abreise des Herrn Mussurus soll auf den 30sten d. be— stimmt sein.

. Bekanntlich sendet der Großherr jährlich mit der nach Mekka pilgernden Karawane verschiedene Geschenke, unter Anderem Seiden⸗ stoffe zu einem neuen Vorhange für die Kaba, in die heilige Stadt. Die gebrauchten alten Vorhänge fallen den dortigen Priestern zu, die sie, in kleine Stücke zerschnitien, als Reliquien unter die Pilger ver— theilen. Nur jedesmal in dem Jahre, wenn der Anfang des Kurban Beiram auf einen Freitag fällt, gehört der abgelegte Vorhang, altem Brauche gemäß, dem Sultan und wird hierher gebracht und unter großem Pomp im Serai von Topkapu, in dem Saale, wo der Man⸗ tel des Propheten aufbewahrt wird, niebergelegt. In diesem Jahre war das der Fall. Die Ceremonie der Empfangnahme fand in vori— ger Woche statt, und der Großherr und alle seine Minister hatten sich deshalb in das Serai von Topkapu begeben. .

In Topchane will man einen steinernen Thurm bauen zur Auf⸗ nahme einer großen Glockenuhr, die dort aufgestellt werden soll. Dies wird die erste öffentliche Uhr in Konstantinopel sein. Muhamed un— tersagte bekanntlich seinen Gläubigen den christlichen Gebrauch der Glocken. Nur die Stimme des Muezzim erschallt zu den bestimmten Tageszeiten, zum Gebet rufend, vom Minaret. Auch den Rajas der Türkei ist trotz der täglich gerühmten Toleranz ⸗Fortschritte noch bis heute nicht erlaubt, sich der Glocken zu bedienen. Das durch die Reibung von ein paar Eisen⸗ oder Holzstangen hervorgebrachte Ge⸗ räusch, das dafür aus griechischen und armenischen Kirchen ertönt, ist nur ein sehr nothdürftiges und fränkischen Ohren widriges Ersatzmit⸗ tel des harmonischen Glockengeläutes der abendländischen Kirchen. Nur den fränkischen Klöstern und Kirchen war bis jetzt hier ein oder das andere bescheidene Glöcklein gestattet.

Der Winter stellt sich immer stattlicher bei uns ein. Schon fast zwei Monate sehen wir keine Sonne mehr, Sturm peitscht die grauen Fluthen der Propontis, dichter Schnee bedeckt die „sanftschwellenden Hügel“ des Bosporus, sammt Myrthe und immergrünem Lorbeer und Eypressenhainen. Schon jetzt beträgt die gefallene Regenmenge mehr, als die vom ganzen Winter in gewöhnlichen Jahren. Fast in jedem (wohleingerichteten) Hause findet sich hier ein großartiger, wenn auch nicht zu minutiösen Beobachtungen tauglicher Regenmesser, die Ci⸗ sternen nämlich; sie sind über und über gefüllt. Von der Nãässe durchweicht, fallen Häuser und Mauern ein, in voriger Woche ein Haus in Galata und vor einigen Tagen ein Theil der hohen Mauer, die das Galata-Serai gegen die Straße von Jenitscharsi hin um⸗ chließt. sh 9 Cholera soll, nach der Versicherung der hiestgen Journale sie versichern das aber schon über zwei Monate lang nun wirklich im Abnehmen begriffen sein. Vor einigen Tagen wurde hier ein Soldat plötzlich auf dem Posten von der Cholera befallen. Er ward abgelöst und starb nach wenigen Stunden. Der ihn ab— 5 hatte, erkrankte aber ebenfalls bald darauf auf demselben

osten.

ueber die Theaterkritik in Berlin. (Eingesandt.)

Es ist gar sehr an der Zeit, über das verworrene Wesen unserer Thea—Q terfritik ein Wort zu sagen, welches zur Aufklärung und, wenn irgend mög- lich, zu— Aenderung und Besserung beitragen möge. Niemand kann mehr leugnen, daß die Widersprüche in den Urtheilen das nothwendige Ansehen der Kritik tief beschädigt, ja bei einem großen Theile des Publikums ver⸗ nichtet haben. Die Theaterlritik in Berlin widerspricht nicht nur fast durch— gängig den Urtheilssprüchen des Publikums, sie widerspricht nicht nur in den verschiedenen Organen sich selbst dergestalt, daß ein Organ vortrefflich sindet, was das andere abscheulich nennt; nein, sogar der einzelne Kritiker widerspricht sich selbst und proklamirt heute Grundsätze, die er gestern ver= worfen; es ist ein Stimmengewirr entstanden, wie es beim babplonischen Thurmbau geherrscht haben mag. Um die Unerquicklichkeit voll zu machen wid dieser Wirrwarr in einem Style geschrieben, der allen Daͤrstellungz⸗ Talents baar und ledig ist und an die kläglichen Zeiten innerlich marf— losen und äußerlich aufgeblasenen Schriftthums erinnert.

Kann das so fortgehen? Sollen und müssen wir immerdar schweigend die Klagen des übrigen Deutschland hinnehmen, daß die geistige Haupt- stadt geradezu hinderlich und schädlich sei für unsere dramatische Produc—= tion? Sollen und müssen wir uns länger die verächtlichen Ausdrücke ge— fallen lassen, welche von den neuen Dramatikern unserer Theaterkritik zu= ertheilt werden? Berlin hat doch wirklich ein Publikum, welches den rich- tigen Ton angeben könnte, wenn es das Vorsprechen nicht mit so unver= antwortlicher Langmuth ein paar Individuen überließe. Diese sind ersicht= lich der alleidings schwierigen Aufgabe kaum gewachsen.

Seit eiwa sieben Jahren ist in unserer dramatischen Literatur eine neue schöpferische Regsamkeit entstanden. An dieser Regsamkeit ist gar viel auszusetzen, zu tadeln. Aber wenn Ausstellungen und Tadel gerecht und fruchtbar sein sollen, so muß der Kritiker ue fen gen, und billig, er muß der neuen Bedingungen einer so tief mit dem unmittelbaren Le- ben verzweigten Kunstform mächtig, er muß wenigstens einigermaßen betheiligi sein von der Fähigkeit, neue Wege zu finden oder doch zu erlennen. Mindestens inuß er schreiben können. Denn das

bloße Talent der Schilderung bringt ihn schon halb und halb in den Kreis dessen, was trifft und bewegt, und nähert ihn somit dem Stand puntte der Dramatiker. Fast alle diese Eigenschaften fehlen unseren ange⸗ stellten und quaci-fonzessionirten Kritikern, wenn wir etwa den wichtigsten musilalischen Kritiker in der Vossischen Zeitung ausnehmen, welcher der lopalen Tüchtigkeit die Feinheit der Darstellung zu vereinigen versteht. Hat es nun also anders kommen können, als es gekommen ist, daß unsere Tageskritik ein Gegenstand des Angriffes und des Spottes in' ganz Deutschland geworden ist? Es hat so kommen müssen. In anderen Re⸗ sidenzstädten, wie Dresden, Stuttgart, Braunschweig, Oldenburg, sind die neuen Dramen, geschätzt und gefördert durch Dramaturgen, gerichtet und gesichtet durch die Kritik, interessante Stützpunkte eines neuen Repertoirs geworden, an denen man Lobens- und Tadelnswerthes genau zu unterscheiden weiß. Nur bei uns ist ein haltloses Durcheinander herrschend geblieben, und das literarisch Unwichtigste hat sich, zum Hohne einer unmächtigen, weil unfähigen Kritik, gerade bei uns am ergiebigsten breit machen dür- fen. Um nur Einiges namentlich hervorzuheben, wo ist Werner, wo ist Monaldeschi, wo ist Patkul, wo ist endlich Rokoko, das nur bei uns zu Grunde gerichtet werden konnte? Alles fällt in den Brunnen, weil keine wahrhaft mahnende Kritik vorhanden. Wie hat sich das letzte dramatische Jahr, das xreichste an glücklichen Hervorbringungen, auf uͤnser Repertoir erwiesen? Uriel Akosta hat nirgends eine so dürftige Stätte gefunden, als in Berlin. Kaum haben die Karlsschüler einer parteilichen Kritik wider— standen. Valentine, eine so anmuthige Komödie, ist nur aufgetaucht und sofort beseitigt worden. Unsere Stadt, welche der Stützpunkt sein könnte und müßte für das Drama, gilt für ein Sibirien desselben. Daran trägt unverkennbar die Kritik einen großen Theil der Schuld. Sie weiß nur zu mäkeln und zu schmähen; sie weiß nicht zu erkennen und zu würdigen. In den letzten Wochen sind wir wiederum auf das ärgerlichste daran erinnert worden. Zwei neue Stücke der verschiedensten Art, Laube's Struensee und Werder's Columbus, sind von der Kritit so gleichmäßig, unzulänglich und übertrei⸗ bend beurtheilt worden, daß der bloße Leser weder von dem einen, noch dem anderen Stücke eine richtige Idee haben kann. Struensee ist im übrigen Deutschland seit Jahren Repertoirstück und die Meinung darüber längst festgestellt. Jetzt tummelt die Kritik des abgetriebenen Rost der Frage: Historisches Stück oder Intriguen-Stück? Als ob Jemand in Zweifel sein könnte, daß es ein In— triguen-Stück, und als ob die Gattung eines historischen Intriguen-Stuücks dem kritischen Verständnisse so ganz und gar nicht beizubringen wäre! Die Beschichte Struensee's ist ja nichts als eine abenteuerliche, von einer Hof— Intrigue vernichtete Laufbahn, die, wenn sie nicht künstlich zur Unwahrheit aufgeblasen werden soll, nur ein Intriguen-Stück von historischem Reize bietet. In dem Laubeschen Struensee wird die Neigung der Königin als eine entstehende, unschuldige dargestellt, während jeder Kundige weiß, daß es ein ausgebildetes Liebesverhältniß gewesen. Diesen Daten gegenüber ent— rüstet sich naiv die Kritik: „daß es unrecht sei, eine unschuldige Frau eines Theatercoups halber in solch' ein Intriguen-Verhältniß hineinzuziehen!“ Daß Columbus vielleicht kein Drama für die jetzige Bühne sei, war so leicht gesagt und könnte so einfach und mild vereinigt werden mit der Anerken- nung für die Vorzüge eines gedankenvollen gheisẽ heiße! in seiner Art. Es war hier keine Gefahr, daß eine verführerische Fruchtbarkeit ermuntert werde zur Ueberschwemmung des Nepertoirs. Jedermann wußte im Gegen— theil, daß dieser ausgezeichnete erste Theil einer Tragödie das Ergebniß vie⸗ ler Jahre war. War es nun Aufgabe der Kritik, daran die rostigen Spo⸗ ren der grimmigen Verdächtigung zu üben? Nimmer hätte dies eine Kritik gethan, die sich ihrer Kraft bewußt und ihrer Bildung sicher gewesen wäre, i , re fähige, das Talent unter jeglicher Gestalt anerkennende xritik.

Wie soll unter solchen Umständen Würde und Wirkung der Kritik er— halten oder erreicht werden? Wir haben ohnedies wenig AÄussicht, unsere Bühne, wie es ihr Beruf wäre, an der Spitze des deutschen Schauspiels zu sehen. Es fehlen uns dafür die Talente in den wichtigsten Fächern. Es fehlt uns auch diejenige geistige Leitung, welche das Schauspiel zu seiner Bedeutung führen möchte und könnte. Darin ist in Deutsch land neuerdings viel gethan worden, und nur wir haben uns nicht dem Schlendrian enthe⸗ ben mögen. Von doppeltem Nachtheil ist es also, einer Kritik überantwor⸗ tet zu sein, welche nicht trifft, und durch Alter oder Routine die Aussicht, je treffen zu lernen, längst verloren hat.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Köln⸗Meindener Eisenbahn.

In dem Jahre 1847 ist durch die Eröffnung der letzten Strecken dieser Bahn von Duisburg bis Hamm und von Hamm bis Minden dieselbe in ihrer ganzen Länge von 2743 Meilen in Betrieb gesetzt und dadurch, so wie durch die gleichzeitig im genannten Jahre eröff⸗ nete Hannover-Mindener Eisenbahn, die vollständige Eisenbahn⸗ Verbindung zwischen dem Osten und Westen Deutschlands hergestellt worden. Die Herstellung dieser Verbindung, trotzdem dieselbe erst in den letzten Monaten des Jahres, welche dem Verkehr im Allge— meinen nicht sehr günstig sind, erfolgt ist, zeigt aber auch, zu welcher Bedeutung diese Bahn durch ihren Verkehr gelangen wird.

Im Jahre 1847 wurden befördert 1,065, 735 Personen, die Einnahme dafür betrug 389,419 Rthlr. 9 Sgr. 4 Pf., die Ein⸗ nahme für Güter 187,468 Rthlr. 20 Sgr. 10 Pf., in Summa 576,888 Rthlr. 2 Pf. Im Jahre 1846 wurden befördert 666,021 Personen und dafür eingenommen 178,342 Rthlr., die Gesammt⸗ Einnahme belief sich inkl. von 7038 Nthlr. für 72,725 Centner Güter, welche vom 1. September, der theilweisen Eröffnung des Güterverkehrs, bis ult. Dezember 1846 befördert wurden, so wie nebst mehreren anderen Neben-Erträgen, auf 195,794 Rthlr. Eröffnet wurde die erste Strecke der Bahn von Deutz bis Düsseldorf 5 Meilen am 21. Dezember 1845, und es war dieselbe bis 8. Februar 1846 im Betrieb; befördert wurden in diesem Zeitraume 50 Ta⸗ gen 12,298 Personen, die Einnahme betrug 12,096 Rthlr. 12 Sgr. 9 Pf. oder durchschnittlich pro Tag und Meile 169 Personen und Einnahme 48 Rthlr. 11 Sgr. 7 Pf.; am 9. Februar 1846 wurde die Strecke von Düsseldorf bis Duisburg 35 Meilen dem Verkehr übergeben, so daß von da ab 8 Meilen im Betrieb waren, es wurden von da ab bis zum Schlusse des Jahres 1846 326 Tagen befördert 633,532 Personen, die Einnahme be⸗ trug 186,912 Rthlr. 14 Sgr. 3 Pf. oder durchschnittlich pro Tag und Meile 228 Personen und Einnahme 67 Rthlr. 13 Sgr. 7 Pf. Mit Anfang des Jahres 1847 kann erst eine deutliche Uebersicht des gesteigerten Verkehrs, namentlich des Güterverkehrs, gebildet werden, da mit Anfang desselben der Güter Vieh -Transport zc. ins Leben trat und auch in diesem Jahre, wie schon oben gesagt, die vollständige Eröffnung der Bahn erfolgte. Vom 1. Januar 1847 bis 14. Mai 134 Tage bei 85 Meilen Bahnlänge wurden befördert 20 1,360 Personen, die Einnahme betrug an Personengeld 5b, 038 Rthlr. 9 Sgr. 10 Pf., für Güter 26,232 Rthlr. 21 Sgr. 11 Pf., zusammen S2, 321 Rthlr. 1 Sgr. 2 Pf., oder pro Tag und Meile 179 Personen und Einnahme 72 Rthlr. 8 Sgr. 3 Pf.; in dem Zeitraume vom 15. Mai bis 14. Oktober 155 Tagen in welchem die Strecke von Deutz bis Hamm, 20 Meilen, im Betrieb war, wurden befördert 561,421 Personen, die Einnahmen betrugen für Personen 204,913 Rthlr. 26 Sgr. 11 Pf., für Güter 568,377 Rthlr. 10 Sgr. 3 Pf., zusam⸗ men 263,291 Rthlr.7 Sgr. 2 Pf, oder pro Tag und Meile 176 Personen und Einnahme 82 Rthlr. 25 Sgr. 10 Pf.; in dem Zeit⸗ raume vom 15. Oktober bis ult. Dezember 1847 78 Tagen

len, in Betrieb war, wurden befördert 299,954 Personen, die Ein⸗ nahme betrug für Personen 128,417 Rthlr. 2 Sgr. 7 Pf, für Gü⸗ ter 102,858 Rthlr. 8 Sgr. 8 Pf., zusammen 231,275 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf, oder pro Täg und Meile 110 Personen und Einnahme 107 Rthlr. 24 Sgr. 6 Pf.

Die Einnahmen sind sonach von Zeitraum zu Zeitraum gewach—⸗ sen, während die Personenzahl geringer geworden ist, und daher das y, n. der Einnahmen dem vermehrten Güter-Verkehr zuzuschrei⸗

en ist.

; Prin Wilhelm Eisenbahn. Uebersicht der Einnahme Pro Monat Januar 1848.

J 120 * .

4 920 1 1

8S035 kihlr. 23 Sgr. 4 Bf.

6281 Personen. ...... 1141 Rih d R . 19 Hunde J 2 1 1 4 1 2 2 ß ö. * 29 * . 11 o 6 ö ö k

Total- Einnahme..

gandels- und Börsen - Nachrichten.

Stettin, 18. Febr. (B. N) (Wochenbericht.) Getraide

Weizen wird zwar von Epportkäufern noch immer, doch nur mäßig am Landmarkt gekauft und in bester Qualität hier nicht mehr über 53 4 54 gg bezahlt. Aus zweiter Hand wird für 1265 bis 130pfd. gelbe Waare 54 357 Rthlr. und auf Frühjahrslieferung für dergleichen von 129¶M130pfd. I8 Rihlr. verlangt, wozu aber keine Kauflust. y in loeo schwere Waare von circa S6Pfd. pr. Schfl. ist 365 Rthlr., dergleichen auf kurze Lieferung 363 Rthlr. zuletzt bezahlt, während leichte Waare verhältnißmäßig billiger zu haben sein wurde, jedoch überhaupt wenig Liebhaber hat. Auf Frühjahrslieferung ist 82pfd. zu 363 36 Rthlr. geschlossen, heute jedoch wieder 37 Rthlr., für 86pfd. 38 Rthlr. verlangt. Von Gerste ist in loco und auf Frühjahrslieferung gr. pomm. auf 34 Rthlr. gehalten, zu 33 Rthlr. zuletzt gekauft, Oderbruch auf 36 Rthlr. gehalten. Hafer ohne Umsatz. In loco ist nach Qual. zu 25 3 26 Rthlr., auf Frühjahrslieferung 5opfd. pomm. zu 25 Rthlr., ohne Benennung mit Anusschluß von ostpreuß. zu 243 24 Rthlr. zu kaufen. Eibsen sind nur zu billigen Preisen von circa 39 Rthlr. für gut kochende kleine anzubringen. Mehl, Weizen- extra supersine in engl. Gelde pr. Faß von 196psd. engl. netto 21 Sh. 6 Pee, pr. Etr. 33 Rihlr., Roggen, russ. 2 Rthlr. pr. Ctr. Samen. Oelsamen fortwährend ganz ohne Umsatz und Winter⸗Rapps zu 84 Rthlr., Rübsen zu 80 Rthlr. käuflich. Die Befürchtungen, welche man früher wegen der Rappspflanzen hegte, scheinen sich jetzt, nachdem der Schnee von den Feldern verschwunden ist, wieder ganz verloren zu haben, und darf man wohl, wenn keine sonstige störende Einflüsse hinzutreten, einer guten Aerndte davon entgegensehen. Schiagleinsamen in Mittel-Qualität 560 Rthlr. Säe-Leinsamen bleibt fest, rigaer auf 8; à2 9 Rthlr. gehalten, pernauer in loco 10 Rthlr.', in Swinemünde liegend 10 Rthlr. bezahlt, memeler auf 7 Nthlr. gehalten, 77 Rthlr. bez. Der, wie jüngst gemeldet, zu 114 Rthlr. verkaufte Posten rother und weißer Kleesamen bestand in ge⸗ reinigter schlesischer fein mittel Waare. Dergleichen seine wird auf 122213 Rthlr. gehalten. Pommerscher ungereinigter rother und weißer bedingt nach Qualität 97 3 107 Rthlr., Thimotheesamen 5 à 5 Rthli. pr. Ctr.

Spiritus aus erster Hand zur Stelle 19 pCt., zu welchem Preise heute am hiesigen Landmarkte verkauft wurde, aus zweiter Hand, ohne Faß⸗Uebernahme, ebenfalls 19 pCt. zu notiren, auf Lieferung im Frühjahr zu 187 pCt., im Juni/Juli zu 17 pCt. zuletzt gekauft.

Von Butter trifft wieder etwas mehr Zufuhr ein, besonders von mittel und ordinairer, wofür der Preis 6 a 67 Sgr. zu notiren ist. Feine

pommersche 7! a2 7 Sgr. Holsteinische und vorpommersche fehlt. Metalle. Zink auf Frühjahrslieferung zu 543 Rthlr. käuflich. Roh⸗ eisen, schottisches in loco geräumt, auf Lieferung 15 Rthlr. gefordert, 12 Rthlr. bezahlt. Fett wagren. Rüböl bleibt matt, in loc und bis Ende Juni zu 11 Nihlr. zu haben, auch bezahlt, pr. September / Oltober 11 a 117 Rthlr. bezahlt. Leinöl in loco 104 2 * Rthlr., auf Lieferung im Frühjahr 10 Rthlr. bezahlt. Palmöl erhält sich angenehm, in Folge der Berichte aus Liverpool, wonach der dortige Vorrath noch nicht die Haͤlfte desjenigen betrug, der im vorigen Jahre um diese Zeit vorhanden, und Alles, was auf Lieferung zu erwarten, bis Dezember hin schon verkauft war. In 1000 ist 135 Rthlr. bezahlt, jetzt auf 132 a 14 Rihlr. gehalten, auf Lieferung 13 a 137 Rthlr, bezahlt, Auch mit Baumöl ist es eiwas angenehmer, auf Grund der Berichte aus Italien und der Levante, wonach von daher nur auf mäßige Zufuhr zu rechnen ist. Gallipoly auf 16 Rthlr. unverst. ge⸗ halten. Malaga auf 157 Rthlr. unverst., auf Lieferung vielfach 15 Rthir. bezahlt. Kokusnußöl unverändert. Thran wenig verändert, für Südsee 97 Rthlr. gefordert. Berger br. Leber 20 Rihlr. bezahlt. Alkalien. Amerik. Steinasche 13 Rthlr. in joco, 114 Rthlr. auf Lieferung bez. Casan. Pottasche 117 Rthlr. bez. Calcion. Soda 4 a . unversteuert nach Stärke, kryst. zu 25 Rthlr. unversteuert zu haben. Heringe ohne erheblichen Umgang, doch völlig preishaltend. Schott. Fullbrand auf 85 Rthlr. unverst. gehalten, 87 Rthlr. bez. Norweg. Vaar auf 57 Rthlr. gehalten. Norm. Fetthering fast gar nicht zu haben. Chri- stiania selbst 9 a 9 Rthlr. verst. bez. Kolonialwagren. Kaffee, Gewürze und Reis mit geringem Umsaßz und unveränderten Preisen. Syrup noch wie letzt gemeldet. Südfrüchte eben so und still. P. S. Roggen S2 pfd. pr. Frühjahr blieb zu 363 Rihlr. angeboten, S6 pfd. 2 38 Rthlr. in einem Falle gesucht. Spiritus pr. Frühjahr 1875 pCt. zu haben, pr. Juni/Juli 17 pCt. Br. ;

Breslau, 18. Febr. Weizen, heute etwas niedriger, bei dem Bedarf entsprechender Jufuhr, weißer 58, 65 bis 69 Sgr., geiber 56, 61 bis 65 Sgr.

Roggen ging gleichfalls in Folge geringer Frage und guter Zufuhr niedriger auf 44, 49 bis 535 Sgr.

Gerste behauptete sich auf 42, 47 bis 50 Sgr.

Hafer 223, 263 bis 293 Sgr.

Spiritus loco sehr flaß und heute fast ohne Verkehr, größere Par- tieen sind nur mit einer wesentlichen Erniedrigung zu placiren, loco 95 Rthlr. fast nominell, im Laufe des Monats 95 Rihlr. bezahlt, April 9 Rthlr., Mai 95 Rthlr. Br.

Breslau, 19. Febr. Weizen erhielt sich gegen gestern unver= ändert auf 58, 65 bis 69 Sgr. für weißen, 56, 6 bis 65 Sgr. für elben. 9 Roggen stellte sich bei mäßiger Zufuhr etwas fester und wurde am Marlte a 44, 50 bis 56 Sgr. verkauft. Eingewinterte Ladungen S4psd. gegen Ladeschein 39 Nthlr. Geld. . * Gerste wenig angeboten, bedang 42, 47 bis 59 Sgr. Hafer stellte sich fester und wurde a 223, 27 bis 30 Sgr. aus dem Markte genommen. l . Rapps S5, 87 bis 90 Sgr. Rothe Kleesaat fand in fein mittel bis hochfeinen Qualitäten a 105 bis 17 Rthlr. willige Nehmer, dagegen sind die übrigen Sorten vernach-= lassigt und 2 J 10 Rihlr. zu haben. Weiße Kleesaatl ohne Frage und nur bei Kleinigkeiten 7 127 Rthlr. nach Qualität gehandelt.

Spiritus außerordentlich flau, große . ar nicht zu pla- ciren, man mußte sich denn zu einer erheblichen Ermäßigung gegen den Stadtpreis veistehen, heute bei Kleinigkeiten 2 95 Rthir. bez., blieb 94

in welchem die ganze Bahnlänge von Deutz bis Minden, 277 Mei⸗

Rthlr. Br. Auch auf Lieferung findet sich nur selten ein Nehmer. März,