1848 / 79 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

zu Hause, die Fremden reisen eiligst ab; die Handwerker müssen Schuhe, Möbel u. s. w. machen, und Niemand ist da, sie zu kaufen. Es ist Alles erkünstelt und leere Redensart. In der That haben sich die Leute bei dem Barrikfadiren, dem Verbrennen der Brücken und Palastplündern noch ziemlich gut betragen, denn sie hätten uns Alle während dreier Tage plündern können. Es gab durchaus keine Ge— walt, die sie hätte abhalten mögen. Am 24sten begann die Natio— nal-Garde in großer Zahl zusammenzukommen; sie hatte Bajonette, aber kein Pfund Pulver oder Patronen. Donneistag Nacht konnte man beim Pöbel Gutmüthigkeit gegen die National-Garde bemerken und eine Art blindes Vertrauen auf sie. Ein Posten von sechs National⸗ Gardisten hatte 600 Soldaten zu bewachen, die ihre Waffen abge liefert hatten; die National- Gardisten hielten den Pöbel ab, und wenn dieser betrunken nach Waffen rief und der Posten antwortete, es seien feine da, so erwiederten Einige mit trunkener Feierlichkeit: Ich glaube den ehrenwerthen Worten eines National⸗Gardisten. Kein Mensch beklagt Ludwig Philipp, Niemand liebt ihn, aber alle Klassen, die ich sehe, Ultras, Juste⸗Milieu und Republikaner, sa gen, daß sie ihn lieber haben möchten, als den jetzigen Zustand, und Alle rufen aus Furcht: „Nehmen wir die jetzige Regierung an, neh— men wir sie an, seien wir ihr treu; denn wer weiß, was darauf solgt!“ Es ist das erstemal, daß ich in Paris alle Menschen einerlei Meinung sehe. .

Sroßbritanien und Arland.

London, 11. März. Am gten d. fand zur Feier des dritten Stif⸗ tungstages des dentschen Hospitals ein glänzendes Gastmahl statt, wobei das Parlaments Mitglied, Sir R. Inglis, der in Abwesenheit des unpäß⸗ lichen Herzogs von Cambridge den Vorsitz hatte, nach einigen kurzen Be merkungen voller Begeisterung für den Charakter und den Geist des Königs von Preußen einen Toast auf Se. Majestät und die übrigen souverainen ünd erlauchten Patrone der Anstalt ausbrachte. Der preußische Gesandte, Herr Wirkliche Geheimerath Bu usen, dankte im Namen derselben. Er bemerkte zunächst, daß die Anstalt seit ih rem Bestehen 4215 Kranken, und zwar 941 in- und 3274 außerhalb des Hauses Hülfe gebracht habe, und fuhr dann fort:

„Die Zeit, in der wir leben, die Begebenheiten, deren Zeugen wir sind, fordern die höheren und wohlhabenderen Klassen der Gesellschaft mit gewaltiger Stimme auf, Anstalten der Barmherzigkeit, wie die unsrige ist, mehr und mehr unsere Theilnahme zuzuwenden. Diese Zeiten, diese Er eignisse rufen uns Allen inmitten einer ängstlichen und kritischen Periode in ernstes Wort zu. Ein großer Staat in der Mitte von Europa ist bis in seine Grundvesten erschüttert, und diese Erschütterung wird wie ein elek— trischer Schlag durch ganz Europa empfunden. Eine große Volksbewegung geht in diesem Augenblick durch unser ganzes gemeinsames deutsches Vater? land. (Beifall) Ich hoffe und vertraue, daß der Friede der Welt durch Alle diese Bewegungen nicht erschüttert werden wird. (Großer Beifall.) Dieser Friede, der nun 33 Jahre, den dritten Theil eines Jahrhunderts, das Leben eines ganzen Menschengeschlechts, in unseren Ländern sortge⸗ Segnungen ein großer Theil der hier

dauert; dieser Friede, unter dessen Segnungen und dessen Nothwendigkeit

Anwesenden geboren wurde, dessen von Allen empfunden werden, denen das Wohl der Menschheit am Herzen liegt; dieser Friede, ich hoffe es mit Zuversicht, wird die gegenwärtige Aufregung siegreich überleben und noch Jiele Menschenalter hindurch foꝛt dauern. (Großer Beifall.) Ich hoffe dies vertrauensvoll, erstlich, weil ich keinen Grund sehe, einen Krieg zu beginnen. (Beifall. Die Nationen müssen gelernt haben, daß die Freiheit nicht dadurch befestigt wird, daß man die Freiheit Anderer angreift (Beifall), und die Regierungen, daß Staatsklugheit eben so wie Gerechtigkeit verlangen, daß jede Nation ihre inneren Angelegenheiten selbst ordne. (Großer Veisall.) Diese Grundsätze, laut ausgesprochen von Großbritanien und von Preußen, werden überall als wahre Frucht des Fortschritts bürgerlicher Freiheit und echter Gesittung ange nommen werden. Das hoffe und glaube ich mit Zuversicht. Zweitens aber hoffe ich, daß der Friede und mit ihm der Fortschritt Lsetzlicher Freiheit fort dauern werden, noch aus einem anderen Grunde. Sir, das Gefühl, wel ches mit unwiderstehlicher Gewalt ausbrach, als Sse des vermehrten In teresses gedachten, welches die letzten Begebenheiten dem Namen des Prin⸗ zen von Wales und der Königlichen Familie von England gegeben; dieses Gefühl, welches die Friedensklänge begrüßten, die wir singen hörten; dieses gemeinsame Gesühl gesetzlicher Treue und Friedensliebe, das, wenn ich mich so ausdrücken darf, sichtbar durch diese Ver ammlung schrei tet, klopst in Millionen verwandter Herzen rund um uns her und durchzieht unsere zwei großen Vaterlande England und Deutschland. (Beifall.) Und ich behaupte ich hoffe es nicht allein mit stolzem, sondern auch mit dankerfülltem Herzen —, ich behaupte: das ist eine gute Bürgschaft des Friedens mit all' seinen Segnungen. (Beifall.) Und nun srage ich: wenn England und Deutschland bei einander stehen, vereinigt in diesen Gefühlen, wer wird es wagen, den Frieden zu stören, den wir lieben, den wir achten, den wir mit unseren Leibern zu vertheidigen bereitsind? (Großer Beifall.) Aber, Sir, die Begebenheiten der Zukunft sind nicht in unsere Macht gelegt. Was auch kommen möge, halten Sie dieses Eine sest: die Begebenheiten dieser Tage sind ein mächtiger Ruf an die höheren und wohlhabenderen Klassen unserer so— zialen Ordnung. Der Angriff ist ein sozialer, das Heilmittel muß ebenfalls ein soziales sein. (Beifall.) Jetzt mögen die höheren und wohlhabenderen Stände zeigen mehr und mehr, wie sehr sie es sühlen, daß höhere Intelli⸗ genz, Erziehung und Wohlhabenheit ihnen nicht blos zum Genusse gegeben

sind, nicht zu Zwecken der Selbstsucht, sondern zum Wohle der ganzen Ge⸗

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742 Die ärmeren Klassen müssen durch diese Mittel enger und enger mit dem übrigen Theile der Gesellschast verbunden werden', nicht durch Furcht, noch durch das bloße Gefühl der Abhängigkeit, sondern durch Liebe und Dankbarkeit. (Beifall.) Deshalb sagte ich, daß die Ereignisse un= serer Tage zu den Herzen Aller sprechen, die im Stande sind, Anstalten der Barmherzigkeit zu unterstützen. Sie rufen uns Allen zu: Gieb, was Du lannst, und gieb nicht blos Deine Shillinge und Pfunde, gieb auch alle Deine Zeit, die Du von anderen Pflichten erübrigen kannst; gieb Dein Ohr, gieb Deine Liebe; lebe mit den Armen und Kranken oder wenigstens lebe für sie. Zeige durch Deine Handlungen, daß das Gefühl der Bruder— liebe, zu dem Du Dich bekennst, wahrhastig in Dir ist, und sei überzeugt, Du selbst wirst von solchen Grundsätzen den reichsten Segen ärndten; und die National Vereine, in denen solche Grundsãtze praktisch gelten, werden so fest verbunden sein, daß weder Revolutionen im Innern noch Angriffe von außen sie zu entzweien vermögen.“ (Großer Beifall.) .

Sir R. Inglis sprach seinen Dank für die vortreffliche Rede des preußischen Ministers aus und versicherte unter dem Beifalle der ganzen Versammlung, sie sei von allgemeinem europäischen Interesse.

eie

Brüssel, 1. März. Herr Rog ier, der Minister des In nern, hat in der Repräsentanten-Kammer mit Hinsicht auf die Interpellationen über die Verhaftung des Dr. Marx versichert, daß die Regierung nicht daran denke, bei ihren Handlungen von der Bahn der Gesetzlichkeit abzuweichen. Bevor man ein Urtheil über die sonst milde Polizei sich erlaube, möge man die darüber begonnene Untersuchung abwarten; denn erweise sich jene Thatsache als wahr, so bilde sie eine bedauerliche Ausnahme vom gewöhnlichen Verfahren. „Wir haben es gesagt und wiederholen es“, schloß der Minister, „alle Fremde, die unsere Institutionen achten, die keine Umwälzung wollen, genießen Gastfreundschaft in unserem Lande und sind eben so frei wie die Belgier; was die Anderen aber anlangt, so gebrauchen wir wider sie die ganze Strenge unserer Gesetze; die da versuchen wollen, an— dere Theorien auszuüben, als jene, deren Verwirklichung unter der Herrschaft unserer Constitution möglich ist, können gehen und diese Theorieen in ihrem Vaterlande auszuführen suchen, die Pforten stehen ihnen dazu offen.“ Die Kammer ging dann zur Tagesordnung über. Im Moniteur liest man über diefen Gegenstand darauf folgende Aufklärungen: „Die auf die Verhaftung des deutschen Flüchtlings, Doktor Marx, und seiner Frau bezüglichen Thatsachen sind von meh— reren Blättern unrichtig dargestellt worden. Es ist nicht wahr, daß Madame Marr im „Amigo“ unter Frauenzimmern von schlechtem Le⸗ benswandel zurückgehalten worden sel; anfangs wurde sie zwar in den gemeinschaftlichen Saal des Arresthauses gebracht, erhielt aber sofort ein besonderes Zimmer. Auf ihren Wunsch, in der Nacht nicht allein gelassen zu werden, wurde sie in ein Zimmer mit zwei Betten gebracht, in welchem sich schon eine wegen Streits verhaftete Frauens person befand. Doktor Marx wurde nicht in seiner Wohnung, die er seit dem 26. Februar verlassen hatte, sondern in einer Schenke ver— haftet, einem der polizeilichen Aufsicht unterworfenen Ort, wo er au— genblicklich seinen Ausenthalt hatte; die Verhaftung erfolgte um Mit ternacht, um welche Stunde die Agenten der Vrtspolizei gewöhnlich ihre Runde machen, um die Schenken und öffentlicheu Orte zu räu— men. In dem Augenblicke, wo die Polizei in das Haus eintrat, war Licht in dem gemeinschaftlichen Saale; mehrere Personen, die sich darin befanden, ergriffen die Flucht. Doktor Marx konnte keinen re gelmäßigen Paß vorzeigen. Die Polizei; Agenten brachten ihn daher, so wie seine Gattin, in Haft, in Gemäßheit der Bestimmungen des Paßgesetzes, und stellten ihn zur Verfügung des General-Prokurators. Dieser Beamte antwortete sogleich dem Chef der brüsseler Polizei, daß man, um zu seiner Verfügung gestellt zu werden, ein Verbrechen oder Vergehen begangen haben müffe; daß im vorliegenden Fall aber kein Vergehen vorhanden sei, und daß der Mangel an regelmäßigen Papieren nur zu Verwaltungs-Maßregeln, die nicht zum Ressort der Gerichte gehörten, Anlaß geben könne. Am Tage nach ihrer Verhaftung wurden Dr. Marx und seine Gattin von dem Instruc⸗ tions-Richter vernommen, der dann sofort ihre Freilassung anordnete.“

In einem späteren Artikel desselben offiziellen Blattes wid dann noch und anderer Fremden

erklärt, daß die Ausweisung des Dr. Marx für sich sei und mit der Verhaftung und

aus Belgien eine Sache Zusammenhang stehe. Sie fin—

meinde.

Wiederfreilassung desselben in keinem det ihre Erklärung in der oben mitgetheilten Antwort des Ministers des Innern auf die Interpellationen in' der Repräsentanten⸗-Kammer.

Gestern ist hier, als Vertreter der französischen Republik, zur Unterhaltung offiziöser Verbindungen, der Bürger Serrurier ange kommen und hat bereits eine Unterredung mit dem Minister der aus wärtigen Angelegenheiten gehabt. ;

w Kanton Bern. (Köln. Ztg.) Der Vorort hat nun ein amtliches Beglückwünschungs -Schreiben 'an die französische Regierung gerichtet. Die diplomatischen Beziehungen zwischen Oesterreich und dem Vororte scheinen wieder angeknüpft zu sein. Seit einigen Tagen sind mit dem General Dufour Unterhandlungen im Gange, um ihn

zur Uebernahme der eidgenössischen Repräsentanten- Stelle in zu vermögen. Dufour hat schon früher erklärt, daß er den Befehl des Heeres nie mehr übernehmen werde.

Paris Ober

(Schwäb. M.) Es ist begreiflich, daß die französische Revo⸗ lution auch auf die Gestaltung unseres neuen Bundes Einfluß haben wird. Mit Mehrheit wurde bereits in der Bundes Revisions⸗Kom⸗ mission beschlossen, das Post⸗, Zoll,, Münz-⸗Wesen gegen billige Ent schädigung der Kantone zu centralisiren. Ter schwierigste Punkt ist das Repräsentations Verhältniß der Kantone auf der Tagsatzung. Am meisten Anklang soll eine Tagsatzung aus Abgeordneten des Volks sinden, welche in möglichst gleich großen, von den Kantonsgränzen unabhängigen eidgenössischen Wahl-Bezirken zu wählen wären. Neben dieser Tagsatzung würde dann entweder eine zweite Kammer aus Ab— geordneten der Kantone oder ein Veto— oder Bestätigungsrecht der Kantone angenommen, durch welches Institut in den Fällen, wo die Interessen des Bundes mit denen der Kantone in Widerspruch ge⸗ rathen könnten, die Kantonal-Souverainetät gesichert wäre. Die Re⸗ gierung von Bern soll erklärt haben, daß sie ihre Zustimmung jedem Bundes-Entwurf versage, der nicht die Vertretung nach der Volks— zahl, wenn auch nur annähernd, enthalte.

Kanton Luzern. Der Große Rath von Luzern hat folgen den ihm von Bern aus zugesandten Antrag des Dr. Steiger dem Regierungs-Nathe überwiesen, mit Auftrag, bis zum 10. April Be richt zu erstatten: 1) Es sei das Kloster St. Urban aufzuheben und

für die Patres und 700 Fr. für die Fratres als Staatsgut zu er klären. 2) Das Stift Beromünster leiste einen Beitrag von 400,000 Fr.; die Frauen⸗-Klöster Bruch 20,0090 Fr., Eschenbach 60,000 Fr. Rathhausen 30,9000 Fr. Sobald sie Zahlung geleistet, sollen ihnen die Schuld⸗Titel zurückgestellt werden, welche der Eidgenossenschaft als Hinterlage gegeben werden mußten.

J / das Vermögen desselben nach Ausrichtung der Pensionen von 1000 Fr.

Kanton Freiburg. (Schwäb. M.) Der! von Freiburg hat die Verfassung zu Ende berathen; statt sie aber dem Volke zur Annahme vorzulegen, erklärte er sie für in Kraft er— wachsen und beschwor sie. Und so etwas geschieht in der Schweiz nach der dritten französischen Revolution! Alle Mitglieder aus dem deutschen Bezirk verweigerten den Eid auf die neue Verfassung. Sie mußten sofort den Saal verlassen und werden als ausgetreken be— trachtet!

Große Rath

Turin, 4. März. (D. A. 3.) Das halboffizielle Journal Il Costituzionale Subalpino enthält die Mittheilung, daß der König so bald als möglich das Außergeltungsetzen aller einzelnen Ge— setzbücher in den Provinzen des Festlandes beabsichtige, damit nach den vorhandenen Vorarbeiten eine vollkommene Einheit der Gesetzge⸗ bung für das ganze Land eintreten könne. Es ist demzufolge eine Spezial-Kommission eingesetzt worden, mit dem Auftrage, dafür zu sorgen, daß die von Lokalverhältnissen gebotenen Modificationen der National ⸗-Einheit, welche der König in allen Theilen seiner Mo narchie eintreten zu lassen entschlossen ist, keinen wesentlichen Ein trag thun.

Der Verlauf der Dinge am Abend des 1. und 2. März hatte einige Besorgniß erregt, so daß man von Seiten der Regierung sich zu einer augenblicklichen Errichtung einer provisorischen? National Garde entschloß, und so sah man denn am 3. März die Bürgerwache, welche die Regierung mit Flinten versehen hatte, zum erstenmale die Straßen durchziehen und überall Ruhe und Ordnung erhalten. Das Volk und das Linien-Militair schienen gleich große Freude an dieser neuen Erscheinung zu haben. Der bekannte Marquis Robert d' Azeglio hatte als Capitain den Dienst bei der Schutzwache des erzbischsf lichen Palastes des Monsignore Fransoni, der sich, ungeachtet der Aufforderung von Seiten der Behörden, geweigert hatte, bei dem feierlichen Hochamt am 27. Februar zu fungiren, und der von dem selben Marquis d'Azeglio deshalb in den turiner Blättern gründlich zurechtgewiesen worden war.

Als eine zweite neue Erscheinung begrüßt man Theilnahme das Erscheinen eines GiornalZe militar e, an welchem es bisher in Piemont mangelte, und von dem man sich für die mora lische Aufklärnng des Soldaten viel verspricht.

Durch Patent vom 29. Februar ist die Ausführung der bahn von hier bis Pessione beschlossen worden.

So eben erfährt man, daß die Regierung die Jesuiten mit allen ihren Verzweigungen (den So/(e&(urs qu St/, wiesen hat.

mit freudiger

Eisen

re cocur) des Landes ver⸗

2 1Igemeiner Anzeiger.

; , Allgemeinen Anzeiger dieser Zeitung gewünscht wird, werden an unserem Erpeditions⸗ Lokale, Behrenstraße Nr. v7, in Empfang genommen. auch im Auslande, glauben wir darauf aufmerksam machen

Inserate, deren Aufnahme in den

Blattes, namentlich und Auslandes, alle Anzeiger der Allg. Preuß.

; 21 Jeitung siets Aufnahme finden. gen von literarischen und artistischen Novitäten, deren Besprechung portofrei oder durch Buchhändler-Gelegenheit bewirken zu wollen.

Der zu müssen,

im Feuilleton der Allg. Preuß. Zeitung gewünscht wird

den Wochentagen von Morgens 9 Uhr bis Nachmittags 4 Uhr in Preis der Insertion beträgt für den Raum 'einer Zeile 2

ö li ĩ . . daß außer gerichtlichen und anderen öffentlichen Bekanntmachungen der respektiven Behörden des In⸗ das Eisenbahnivesen, Literatur und Kunst, Industrie und Hanbel betreffende Anzeigen, so wie

Auswärtige haben ihre Inscrate unter der Adresse der

2 Sgr. Bei der großen Verbreitung unseres auch Familien-RNachrichten jeder Art, in dem Expedition in frankirten Briefen einzusfenden. Zusendun⸗ bitten wir unter der Adresse der Redaction

9,

4 * 2 Bekanntmachungen. 1205 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 25. November 1817. Das dem Kaufmann Heymann Benjamin Kristeller

Lieberose, den

an Gerichtsstelle hierselbst subhastirt werden. 25.

Gräflich von der Schulenburgsche Berichte der und Standesherrschast Lieberose.

Dezember 1847.

Stadt

und dessen Ehefrau Röschen, geborenen Hirsch Levin Groß, gehörige, hierselbst in der Klosterstraße Nr. 22 belegene, im stadtgerichtlichen Hypothekenbuͤche von Ber? lin Vol. 8. Nr. 616. verzeichnete Grundstück, gerichtlich

2166

abgeschätzt zu 6199 Thlr. 20 Sgr. 9 Pf., soll am 4. Juli 18158, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Ho— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Zugleich werden die Erben des angeblich verstorbenen Heymann Benjamin Kristeller hierdurch vorgeladen.

li0l Nothwendiger Verkauf.

Das im Dorfe Lamsfeld, Libbener Kreises, belegene, dem Mühlenmeister Johann Friedrich Grimmig gehö— 5 ö tige, im Hoxothekenbuche sul, Rr. 22. verzeichnete Was⸗ QGmühlen . Gründstück abgeschätzt auf 9500 Thlr. 10 . Sgr. l. Pf, zufolge der nebst Hypothekenschein in der v 5 Registratur einzusehenden Taxe, soll

am 1. Aug ust 1848, Vormittags 9 Uhr,

Bergisch-⸗Märkische Eisenbahn. . . 6 *

den Herren Gebr. Schickler in Berlin,

v. d. Hepdt-Kersten C Söhne in Elberfeld,

J. Wichelhaus Gebr. Fischer in Barmen r. 1. April d. J. einzuzahlen. niger kei dies benutzen wollen, haben die Zinsen der bis

zen noch 6 Thlr. 29 Sgr. bei dieser Abzug stattfindende

ea vorgetragenen Wünschen der Actionaire der Ge⸗ sellschaft zu entsprechen, stellen wir denselben hier⸗ durch anheim, die nach dem 20sten d. M. noch restirenden 10 pCt. bei den nachgenannten Ban- quiers:

Kasse berechnet.

tungsbogen, mit der durch das Wort ausgesprochenen Quittung versehen, geben und demnächst diese ständige Actien⸗Dokumente, deren

d. J. an beginnt, umgetauscht. Elberfeld, den 13. März isi. Die

P. Sohn in Elberfeld,

lala vn Eisenbahn.

Diejenigen Actionaire,

zum 20sten d. M. eingezahlten 90 5 von diesem bis zum 1. April, so wie die Zinsen der volleingezahl⸗ ten Actien vom s. April bis ust. Dezember d. . zusammen drei Thalern und drei Pfennigen pr. Actie in Abzug zu bringen und also auf jede Actie im Gan 9 Pf. zu zahlen. Zinsberechnung jedoch für deren durch den U Vorausvergütung ein Diskonto von Um den uns dielseitig 2 Sgr. 9 Pf. pr. Actie zu Gunsten der Gesellschafts⸗

Den vollauszahlenden Actionairen werden die Quit— „Vollausbezahlt“ vorläufig zurückge⸗ Quittungsbogen gegen voll—⸗ Ausgabe vom 15. April

. Dt g e tt gn . der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft.

Berlin-Potsdam⸗-Magdeburger

In der Bekanntmachung vom 8. März e. in Betreff

der verloosten Prioritäts-Obligationen (im Anzeiger Nr. 71 vom 11. März Nr. 193) muß es „statt

. . Nr. 11,141“ richtig l 1,0 1 l heißen.

2 . X 86

Literarische Anzeigen. 208 p ö V zerliner Cours-Bericht Berliner C S-Bericht.

Aus wärtige Pränumerationen sür das nächste Quar-

ial sind bei den Wiohllöbl. Postämtern so zeitig zu erneuern, dals die Bestellungen vor Ablauf die- ses Monats in Berlin eintreffen. Der CQuartal- Preis für den täglichen Lericht ist 85 hn, b or- tofrei für das Inland.

Tage

Es ist

215 b] Unterzeichneter warnt hiermit wiederholend vor dem Ankauf der ihm entwendeten Polnischen Partial-Obli— gation à 309 Fl.: Serie 1897, Nummer 94, 84,

alle Maßregeln. zur Ungültigkeit derselben

J. A. Mun k.

indem bi getroffen si. c. Posen, den 13. März 1843.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für * Jahr.

1èRthlr. 7 Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr.

in allen Theilen der Monarchie ohne Preis-Erhshung.

Bei einzelnen Nummern wird

der Bogen mit 23 Sgr. berechnet.

79 79.

.

Amtlicher Theil.

Inland. Berlin. Ernennungen und Abschieds Bewilligungen in der Armee. Provinz Preußen. General der Infanterie von Rüchel⸗ Äleist z. Schreiben aus Stettin. (Reiche Aerndte; Stettins Handel;

öffentliche Sitzungen der Stadtverordneten; Erleuchtung der Statt.)

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bapern. Festlichkeiten in München. Königreich Sachsen. Bekanntmachungen. Groß⸗ herzogthum Baden. Proclamation des Großherzogs. Großher⸗ zogthum Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin. Herstellung der Ruhe. Nostock. Resfript des Großherzogs. Fürstenthum Schwarzburg⸗Sondershausen. Genehmigung der Volkswünsche. FTürstenthum Hohenzollern Hechingen. Zugeständnisse. Freie Stadt Frankfurt. Verhandlungen der gesetzgebenden Versammlung. Briefe aus Braunschweig. Verordnungen. Ministerwechsel.) und Lobenstein. (Proclamation des Fürsten.)

Desterreichische Monarchie. Wien. Kaiserliche Bekanntmachung.

„Großer Jubel. Erzherzog Stephan. Schreiben aus Prag. (Eindruck der Bewilligungen des Kaisers.)

Rußland und Polen. St. Petersburg. den Kriegs ⸗-Minister.

Frankreich. Paris. Die Instructionen für die Elementarlchrer. Vermischtes. Diplomatische Beziehungen. Devutationen Schweizern und Engländern. Eindruck der deutschen Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London. ie Chartisten⸗Versamm⸗ lung in Kennington Common. Lord John Russell's Gesundheitszu⸗ stand. Minister-Krisis. Versammlung in Dublin. Angebliche Ausweisung des Herzogs von Momspensier. ;

Erlaß des Kaisers an

von Bewegungen.

11. 2

Niederlande. Amsterdam. Die Abänderung des Grundgesetzes. Aus dem H a ag. Telegraphische D epesche. Belgien. Brüssel, Kein Schutz- und Trutzbündniß mit Holland.

Aufgebot an die Miliz. Unruhen in Gent. Italien. Neapel. Abdankung des Ministeriums. Handels- und Börsen⸗-Nachrichten.

Ertra⸗Blatt.

Amtlicher Theil.

Das Ste Stück der Gesetz⸗Sammlung, welches heute ausgegeben wird, enthält unter: Nr. 2936. Das Gesetz über die Presse; vom 17ten d. M. Berlin, den 20. März 1848. Gesetz⸗ Sammlung s-Debits-Comtoir.

Angekommen: Se. Durchlaucht der General-Major und des 23sten Landwehl Regiments, Fürst Adolph zu Hohen Ingelfingen, aus Schlesien.

er Herzog von Beaufort⸗Spontin, von er Hofjägermeister Graf von Reichenbach,

Wien. von Breslau.

6

Uichtamtlicher Theil.

w

Berlin, 18. März. Nach dem heutigen Militair-Wochen— blatt ist Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Karl von Preußen die Inspection der aus dem Zten und 4ten Armee-Corps bestehenden Armee⸗Abtheilung verliehen; dem General-Lieutenant, Grafen von der Groeben, Commandeur der 14ten Division, interimistisch das General⸗Kommando des 7Ften Armee-Corps; dem General-Lieutenant von Hedemann, Commandeur der Sten Division, interimistisch das Ge⸗

ral-⸗Kommando des 4ten Armee-Corps übertragen; so wie der Ge—

al- Lieutenant, Freiherr von Quadt und Hüchtenbruck, Eommandeur der 6ten Division, zum Gouverneur von Breslau; der General-Lieutenant, Fürst Radziwill, zum Commandeur der 6ten Divissonz der General- Lieutenant von Drygalski, Kommandant von Jülich, zum Commandeur der 14ten Division ernannt und, der Gene⸗ ral-L0eutenant von Lindheim, Commandeur der 12., zur 11. Division versetzt worden. Ferner ist der General-Major von V oß, Com—⸗ mandeur der Ften Infanterie⸗Brigade, zum Commandeur der Sten Division, der General- Majtr, Freiherr Roth von Schrecken— stein, Commandeur der 13ten Kavallerie⸗Brigade, zum Comman— deur der 5ten Division, der General-Major von Borcke, Com- mandeur der 13ten Jufanterie⸗Brigade, zum Kommandanten von zülich, der General-Major von Werder, Commandeur der I sten Garde- Infanterie-Brigade, zum Commandeur der 12ten Division, der Oberst von Treskow, Commandeur des 1sten Kürassier⸗Regi⸗ ments, zum Commandeur der 12ten Kavallerie Brigade, der Oberst von Strotha, Brigadier der 7ten Artillerie- Brigade, zum Kom— mandanten von Saarlouis ernaunt und ihm der Charakter als Ge—

neral-Major beigelegt, der General-Major von Reuter von der Stelle als Kommandant von Saarlouis entbunden und

einstweilen zur Disposition des kommandirenden Generals vom Sten Armec-Corps gestellt, und den Oberst 9. D. von Schon, zuletzt im 2bsten Infanterie Regiment, der Charakter als General⸗-Major ver⸗ liehen worden. Außerdem sind noch die Hauptleute von Riedel, vom Ften Infanterie-Regiment, Klamproth, vom 14ten Infanterie⸗Regi⸗ ment, zu etatsmäßigen Majors ernannt worden. Der Abschied ist unter Anderen bewilligt worden: dem General-Lieutenant von Zol— ikoffer, Kommandanten von Breslau, als General der Kavallerie, dem General-Major Kowalzig, Kommandanten von Danzig, als General Lientenant, dem General-Major Grafen Pückler, Comman⸗ deur der 11ten Kavallerie⸗Brigade, als General-Lieuntenant mit Pen⸗ sion zur Disposition gestellt, dem Obersten n Haas, zweiter Kom— mandant von Torgau, als General-Masor, em Oberst⸗Lieutenant von Waltier, Commandeur des Jten Husaren⸗Regiments, mit der Regiments⸗ Uniform und, dem vorschriftsmäßigen Abzeichen für Verabschiedete, dem Oberst⸗ Lieutenant Pientka, genannt Haak, Inspecteur der Sten

11 ner

Ber lin, Sonntag den 19ien

ö

von Rapin-T

Festungs⸗Inspection, mit der Ingenieur⸗-Uniform, den vorschriftsmä⸗

Beiden als Obersten, dem CTberst von Walther, Commandeur des Z30sten Infauterie⸗Regiments, als Generalmajor, dem Major von Stempel vom Ften Kürassier⸗Regiment, dem Major von Tyszka,

Commandeur des Isten Husaren⸗Regiments, dem Major Hartung,

aggregirt dem Aten Dragoner-Regiment, allen Dreien als Oberst⸗ vorschriftsmäßigen Abzeichen für Verabschiedete; dem Major Köppe, Platz⸗Ingenieur den Majors von Lescinski, vom isten, Hohmann vom 14ten, Neumann vom 29sten, Ehr⸗ hardt vom 34sten Infanterie⸗Regiment, Freiherrn von Knobels— Garde⸗Ulanen⸗ (Landwehr⸗) Regiment, Behrenz, aggregirt dem 1sten Dragoner-Regiment, vom Blom⸗ berg, vom Kadetten-Corps, allen Sieben als Oberst-Lieutenants; dem Major Anter, vom Z3hsten Infanterse Regiment, als Oberst= den vorschriftsmäßigen Ab⸗

Lieutenants mit der Regiments-Uniform und den

in Schweinitz, als Dberst⸗Lieutenant;

dorff, aggregirt dem 2.

Lieutenant mit der Regimente-Uniform, zeichen für Verabschiedete, Aus icht Pension; den Hauptleuten von

von der Osten, vom 2ten, von Horn, vom Fiebig, vom 4ten, von Seelhorst, vom 11ten, von Marklowski vom 12ten, Eggertt, Baron Hundt von Altgrottkau, Beide vom 18ten, Sasowski, von der Oelsnitz, von Bredow . 7ten, Zollner von Brand vom 19ten, des Granges vom 24 sten,

auf Civil⸗Versorgung und Puttkammer, vom 1sten,

Pension.

Weidmann,

Oberst⸗- Lieutenant mit Pension zur Disposition gestellt. Pension z

Provinz Preußen. (Danz. 3tg.) um 23 Uhr starb in Danzig der frühere Gouverneur, Infanterie, von Rüchel Kleist.

X Stettin, 16. März. Es stellt sich immer mehr heraus, welch' einen großen Segen, besonders an Getraide, die letzte Aerndte gebracht hat. Fast überall sind bedeutende Vorräthe vorhanden, und noch jetzt stehen viele Miethen unberührt. Von Kartoffeln scheinen, wenn man den hohen Preis derselben berücksichtigt, zwar nicht zu große Vorräthe da zu sein, doch dürften dieselben durch Kälte und Fäulniß im Allgemeinen nicht in dem früher befürchteten Maße und so gelitten haben, daß bis zur neuen Aerndte ein Mangel daran zu besorgen steht. Jedenfalls wird die Eröffnung der Miethen zu erwarten sein, ehe ein bestimmtes Urtheil darüber gefällt werden fann. Die nenen Saaten, welche bis Neujahr anhaltend im Blachfrost la⸗ gen, sind nach ihrer Entblößung, wenn auch an mehreren Orten nur schwach, doch im Allgemeinen befriedigend zum Vorschein gekommen und berechtigen zu guten Hoffnungen. . .

Im Handel Stettins macht sich leider die schon früher besorgte Krisis fühlbar. Der Winter Keht mit schnellen Schritten zu Ende, aber die sonst gewohnte Frühjahrsthätigkeit ist noch nirgends bemerk⸗— bar, und die neuesten politischen Ereignisse drohen diese Stockung zu vermehren. Schiffe waren bisher nur wenig und allein zu Holzla—⸗ dungen zu niedrigen Frachten begehrt, da das Ausland für Getraide und andere Produkte keinen Bedarf zeigt. Auch das inländische Be⸗ dürsniß, namentlich für Schlesien, welches die Speculation für Ge⸗ traide und Spiritus im verflossenen Herbste aufrecht erhielt und be⸗ lebte, scheint überschätzt zu sein, da noch vor dem Eintreffen der Zu⸗ fuhren die dortigen Preise eine starke rückgängige Bewegung gemacht haben und daher seit Anfang dieses Jahres alle Produktenßpreise hier bedeutend zurückgegangen sind.

In w. Pommerns, namentlich hier in Stargard

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und Wollin, haben die öffentlichen Sitzungen der Stadtverordneten—

Versammlungen begonnen. Die Theilnahme des Publikums war sehr groß, und es steht hiervon soöwohl für die städtischen Verwaltun⸗ gen als für die Erweckung eines regeren Kommunallebens in den Bürgerschaften Gutes zu erwarten. ;

Aus Veranlassung der gestern hier eingetroffenen Allerhöchsten Botschaft über die Einberufung des Vereinigten Landtags waren das Rathhaus und viele andere öffentliche und Privatgebäude festlich illuminirt.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. (N. K. München, 14. März. Wie bis jetz bestimmt ist. wird Se. Majestät der König die Stände= Versammlung in eigener Person eröffnen; man, ist daher sehr auf die Thronrede gespannf. Wenn in der Konstituirung beider Kammern keine besondere Verzögerung eintritt, dürfte die Eröffnung am Senn— tag oder Montag stattfinden. ö

Unsere Festlichkeiten gestern Nachmittags waren vom schönsten Wetter begünstigt. Nachdem Nachmittags 2 Uhr die Landwehr der Hauptstadt und der Vorstadt, Fußvolk, Artillerie und Kavallerie, über 2500 Mann, sich auf dem Dultplatze aufgestellt hatten, erschien der Kreis-Kommandant Herzog Mar in Bayern und stellte sich an die Spitze der Mannschaft, die zum Karlsthore herein nach der Königl. Nesidenz marschirte. Das Studenten-Freicorps, in der Breiten Gasse aufgestellt, schloß sich hier an. Nachdem Ihre Majestäten und die höchsten Herrschaften von den Fenstern herab unter dem Jubel- rufe des zahlreichen Volkes den Aufmarsch der beiden ersten Bataillone auf dem Max-Joseph-Platze mit angesehen hatten, ließ Se,. Majestät sagen, daß er zu den Bürgern herabkommen werde. Beide Bataillone (die übrigen waren auf dem Platze noch nicht an=

Zten, von

Langen vom 25sten, Pohl vom 29sten, Stahl vom Z3gsten, von Schlutterbach vom 375sten, Raabe vom Z9sten, von Ih⸗ lenfeld vom 40sten Jufanterie⸗Regiment, dem Rittmeister Zerges vom Sten Ulanen- Regiment, Allen als Majors, dem Hauptmann Lehmann vom 20sten Infanterie⸗Regiment als Major mit der Regi⸗ mentzuniform, mit den vorschriftsmäßigen Abzeichen für Verabschiedete und Bei der Landwehr: dem Major Clemens vom Zten, Bataillon 28sten Regiments als Oberst⸗- Lieutenant, dem Major Commandenr des 2Zten Bataillons 5ten Regiments, als

Am 15. März früh General der

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Preußische Zeitung.

März

ßigen Abzeichen für Verabschiedete, Beide als Obeisten; dem Obersten Ton Brozowsky, Commandeur des Sten Ulanen⸗ Regiments, dem Obersten von Hessenthal, Inspecteur der zweiten Ingenieur⸗ Juspection, Beiden als Generalmajors, dem Oberstlieutenant von Scheel, aggregirt dem 32sten Infanterie⸗Regiment, dem Oberstlieu⸗ tenant Koch vom 19ten Infanterie⸗Regiment, dem Oberstlieutenant hoyras, Commandeur des sten Kürassier⸗Regiments,

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18s.

gekommen) mußten daher in Linie aufmarschiren, und Se. Majestät der König, umgeben von Ihren Königlichen Hoheiten dem Kronprin⸗ zen und den Prinzen Luitpold, Adalbeit und Karl, erschien und durch⸗ ging die geöffneten Glieder, von jeder Compagnie mit stürmi⸗- schen Lebehochs empfangen, worauf sämmtliche Abtheilungen der Landwehr und des Freicorps in Parade vor Sr. Majestät und den Prinzen vorbeimarschirten. Der Andrang des Publifums war so groß, daß die Landwehr nur mit großer Mühe die nöthigen Bewe⸗ gungen ausführen konnte. Nicht minder zahlreich als achmittags war das Publikum Abends vor der Residenz versammelt, als die Se⸗ renade der vereinigten drei Gesangvercine stattfand. Die Liedertafeln waren mit ihren Fahnen und einem Musik⸗Corps mit zahlreichen Fackelträgern aufgezogen und sangen das deutsche Bundes lied“, ge⸗ dichtet vom Grafen von Bothmer, kfomponirt vom Baron von Per⸗

all, dann das „Bundeslied“ von Mozart und Arndt's „Was ist 9 ' 3 . . des Deutschen Vaterland?“ worauf Ihren Majestäten, die

mit den Prinzen und Prinzessinnen an den Fenstern waren, ein drei⸗ maliges Lebehoch gebracht wurde. Inzwischen waren alle Häuser in der ganzen Stadt festlich beleuchtet worden, und Ihre Majestäten und Kö⸗ niglichen Hoheiten fuhren in mehreren sechsspännigen Wagen und unter Eskorte der Landwehr⸗-Kavallerie durch alle Hauptstraßen, um die Beleuchtung in Augenschein zu nehmen. Tausendstimmiger Jubelruf ertönte überall Ihren Majestäten entgegen. Die ganze Bevölkerung Münchens war auf den Straßen. Die Beleuchtung war im Allge⸗ meinen sehr glänzend, in vielen Häusern prachtvoll. Trotz der vielen Menschen, die bis Mitternacht umherwogten, ist, so viel bis jetzt be⸗ kannt, nicht die geringste Störung vorgefallen. Neben den baherischen sieht man jetzt auch häufig die deutschen Farben tragen. .

Die Geschäftsführung im Ministerium des Aeußern ist nur bis zur Ankunft des neuernannten Minister-Verwesers dem Freiherrn von Verger übertragen worden.

Königreich Sachsen. (D. A. 3.) nachstehende w, , . erschienen:

I. Se. Königl. Majestät haben dem Gerichts-Direftor Advokaten Dr. Alerander Karl Herrmann Braun, unter Ernennung zum Staats⸗Minister, das Departement der Justiz und provisorisch die Leitung des Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts, desgleichen dem Hofrath Professor Dr, Ludwig Karl Heinrich von der Pfordten, unter Ernennung zum Staats⸗ Minister, das Departement des Innern und provisorisch die Leitung des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten, so wie dem Landtags ⸗Ab⸗ Reordneteun Robert Georgi, unter Ernennung zum Staats- Minister, das Finanz - Ministerium zu übertragen, auch den Oberst Albrecht Stellanus Grafen von Holtzendorff provisorisch mit Leitung des Kriegs-Ministeriums zu beauftragen geruht. Die neu ernannten Staats Minister werden sofort die von Sr. Majestät dem König genehmigten Hauptgrundsätze ihrer künf⸗ tigen Verwaltung veröffentlichen.

II. Nachdem Se. Königl. Majestät die seitherigen Staats Minister entlassen, auch wegen Wiederbesetzung und beziehentlich Verwaltung der erledigten Functionen Allerhöchste Entschließung gefaßt haben, der Zweck der Einberufung eines außerordentlichen Landtags aber sich theils hierdurch erledigt, theils dem augenblicklichen Bedürfnisse gesetzlicher Bestimmungen, insbesondere über die Presse, auf andere Weise abgeholfen werden kann, demnächst auch die Kürze der Zeit den neueintretenden Departements · Mi- nistern die erforderliche Vorbereitung zur Abhaltung eines Landtages nicht gestattet, so haben Se. Majestät der König beschlossen, den auf den 20sten d. M. zusammenberufenen außerordentlichen Landtag nicht abhalten zu lassen. Die diesfalls unter dem 9. März 1848 ergangene Verordnung wird daher außer Wirksamkeit gesetzt, und erledigen sich auch die deshalb aus dem Ministerium des Innern ergangenen Missiven. Dresden, am 16. März 1848. Gesammt⸗Ministerium. Dr. Braun. Dr. v. d. Pfordten.

III. An das sächsische Volk! Von Sr. Majestät dem König an die Spitze der Geschäfte berufen, haben sich Unterzeichnete über folgende Haupt- grundsätze und Maßregeln vereinigt: Beeidigung des Militairs auf die Ver- fassung. Aufhebung der Censur für immer. Ein Preßgesetz ohne das Sy- stem der Konzessionen und Cautionen. Reform der Rechtspflege auf Grund⸗ lage der Mündlichkeit und Oeffentlichkeit; in Strafsachen Geschwor⸗ nengericht. Neform des Wahlgesetzes. Anerkennung des Vereins-= rechts mit Repressiv⸗Bestimmungen wegen Mißbrauchs. Gesetzliche Ordnung der kirchlichen Verhältnisse im Geiste der Duldung und Parität. Antrag auf Revision des Vereins ⸗-Zolltarifs. Kräftige Mitwir- kung zu zeitgemäßer Gestaltung des deutschen Bundes mit Vertretung des Volkes bei demselben. Se. Königl. Majestät haben diesen Maßregeln und Grundsätzen Ihre Zustimmung zu ertheilen geruht. Gemäß ihnen wird das Erforderliche eingeleitet werden. Das sächsische Volk wird die hohe Bedeu⸗ tung dieser Königlichen Entschließung würdigen und dies durch Erhaltung der Nuhe und Ordnung im Lande bethätigen. Dresden, den 16. März 1818. Die Staats-Minister. Dr. Braun. Dr. von der Pfordten. Georgi.

Großherzogthum Baden. (Karlsr. 3tg.) Großherzog von Baden hat nachstehende Proclamation erlassen: „Leopold, von Gottes Gnaden, Großherzog von Baden, Herzog von Zähringen. Der Geist, der, durch große Ereignisse gehoben und belebt, ge= genwärtig den größten Theil von Europa durchweht, kann und wird, wenn er innerhalb der schützenden Schranken der Gefetze sich bewegt, ecgensr iche Früchte bringen. Er kann und wird Verbesserungen, r,, Ver⸗ hältnissen noch längere Zeit zur Reise bedurft hätten, rasch 1 glue 23 Tage fördern. Et kann und wird aber auch, wenn In ie gesetzli . Schranken überschreitet, zerstörend wirken, und mit der 3 nung auch die Freiheit, den Wohlstand und das Glück der Völker wen,, z „Leider sind auch in Unserem Lande e , eiten zu M gekonimen, und es ist an n,, öffentliche Reden der Friede, d ( Nerf. 8 s he roh ö . 9. un an , , . daher, daß Alle, welchen das Glück des Vol kes am Helzen liegt, mit der Regierung zusammenwirken, um mit vereinter Kraft verlbrecherische Bestrebungen nieder zuhalten und 9 ö gefahrvollen 31 durch cine, wenn auch raschere, doch besonnene Emwickelung unserer ffaatlichen Justände inn versassungs mäßigen Wege zugleich das höchste Gut der Deutschen, ihre Einigkeit, zu bewahren. . 6 . Wir selbst erkennen die großen Bedürfnisse er Zei . ir werden sie zi befriedigen suchen. In dieser Richtung haben Wir Uns auf die von ber zweiten Kammer der Stände Uns vorgetragenen Wünsche zustimmend mie, von dem Zugesagten haben Wir bereits zur Erfüllung ge⸗ brach. Wir haben bei verschiedenen wichtigen Ernennungen das öffentliche Vertrauen ganz vorzugsweise im Auge gehabt. Wir haben verschiedene frühere Ausnahme- Maßregeln außer. Wirksamkeit treten lassen. In der

Am 17. März sind

Der

1g, daß es in einer stürmisch bewegten Zeit, wo selbst an der en gn kes staatlichen Lebens gerüttelt wird, doppelt nöthig ist, die An- hänglichkeit an die Verfassung zu erhöhen und zu stärken, haben Wir