1848 / 84 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Gewalt, die Souverainetät der Nation, darzustellen; ehemals gab es 35 OM) Muninpalitãten, die nach Aufhebung der Feudalzustände ins Leben getreten und mit gewissen Freiheiten ausgestattet waren; ehe⸗ mals gab es auch eine . und er, e,. geachtete und unabhängige Magistratur, die erhaben stand über alle Gewaltmiß⸗ bräuche, von welcher Seite sie auch kommen möchten, über alle poli⸗ tischen Stürme und Gewitter. Alles das ist jetzt verschwunden. Die 500 Deputirten sind vertrieben worden durch die andrängenden Sturm- Wogen des Volkes; die Munizipalitäten mit ihren Erwãhlten, die Magistratur mit ihren Wächtern des Gesetzes, gegen die selbst die eiserne Despotenhand eines Napoleon nicht offen aufzutreten gewagt hatte, sind gebrochen, gewissermaßen vogelfrei erklärt worden durch den Machtausspruch, durch das diktatorische Wort des Ministers des Innern, Herrn Ledru Rollin. In diesem Augenblicke herrschen also kraft desselben diftatorischen Willens sechsundachtzig andere mit offen— barer, selbst eingestandener Uebereilung ernannte Diktatoren, ohne alle Kontrole, mit den unumschränktesten Vollmachten und Gewalten“ über die Departements von Frankreich.

Die zahlreichen Klubs haben bis jetzt vollständig Fiasko gemacht, insofern wenigstens, als sie noch nicht eine einzige gesunde neue Idee zum Vorschein gebracht haben, was bei der fast durchgehends beste⸗ henden Zusammensetzung derselben auch gar nicht zu verwundern ist. Das hindert indessen nicht, daß sie das begonnene Werk mit größtem Eifer fortsetzen und durch Heftigkeit ersetzen, was ihnen an innerem moralischen Halte abgeht. Diese Klubs haben nun bereits auch ei gene Organe gefunden. Wir haben eine Voix dès Clubs und einen Moniteur ds Clubs, dessen Haupttitel aber la Commune de Paris ist. Dieser Moniteur der Klubs beginnt heute eine Polemik mit dem Sin ele, das sich gestern die Freiheit genommen hatte, diejeni⸗ gen, welche wirklich die Republik wollten und wollen, eine Minorität zu nennen, und den Versuch zu machen, die Wahrheit dieses Satzes zu beweisen.

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Brüssel, 156. März. Der Moniteur veröffentlicht bereits das neue Gesetz über den Wahlcensus, welches denselben für das ganze Reich, was das Wahlrecht für die Volksvertreter betrifft, auf das durch die Constitution bestimmte Minimum von 142 Fr. 32 Cent. herabsetzt.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Aachen⸗Mastrichter Eisenbahn.

Nach dem Bericht, welchen die Direction an die Kontroll-Kom— mission in der am 29sten v. M. stattgehabten Sitzung erstattete, ist der Grunderwerb auf der niederländischen Strecke als beinahe been— digt zu betrachten. Von den erforderlichen 126 metrischen Bundern oder ca. 500 preuß. Morgen sind 121 Bunder oder ca. 480 Mor— Jen auf gütlichem Wege und zwar innerhalb des der General Ver—

ammlung vom 30. Januar v. J. vorgelegten Kosten⸗Anschlags er⸗ worben. Es sind die nöthigen Schritte gethan, die gerichtliche Ex⸗ Propriation der übrigen fünf Bunder oder ca. 20 Morgen für den Fall zu erwirken, wenn die noch schwebenden Unterhandlungen zu einem Ziele nicht führen sollten. Auf dem preußischen Gebiete ist durch gerichtliches Urtheil für die Strecke vom Pontthore bis zur des nämlichen Urchẽils c Wich ain ashi kn and. es ist 3 Folge verständige vorgenommen, mit mehreren Eigenthümern auch eine güt⸗ liche Einigung innerhalb der Taxe der Sachverständigen zu Stande gebracht worden, während mit anderen die Entscheidung auf gericht= lichem Wege regulirt wird. Der Erpropriations-Beschluß der Kö— niglich preußischen Regierung hinsichtlich der Strecke vom rheinischen Bahnhofe bis zum Pontthore wirb täglich erwartet. Die noch im Bau begriffenen Mauerwerke sind zum größten Theile im vorigen Herbste vollendet. Die Erdarbeiten im Wilobachthale sind im De⸗ zember einem Unternehmer übertragen, und sind dieselben seitdem un- unterbrochen betrieben worden. Bie übrigen Arbeiten und Bauten

arise mmer, nrg,

8 t ati d n⸗.

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sind aufs neue öffentlich verdungen und zwar die Erdarbeiten zu Sd, 8Stz9 Rthlr. 27 Sgr., die Mauerarbeiten zu S5, 908 Rthir. 21 Sgr. 3 Pf. und die Pflasterarbeiten zu 3263 Rthlr. 27 Sgr. 1 9. in Summa zu 171,12 Rthlr. 15 Sgr. 7 Pf. zugeschlagen worden.

Es sind bis jetzt zur definitiven Bahn angekauft ca. 4809 eichene Querschwellen und 2 . Gebiet ausgeführt: 911 Schacht⸗ ruthen Mauerwerk und Beton und 14,9090 dito Erde bewegt worden. Auf niederländischem Gebiet wurden 1529 Kubik⸗-Ellen Mauerwerk hergestellt.

Auf der Kohlengrube zu Kerkrade betrug der Vorrath am 1. Ja⸗ nuar 1847 auf den 6 405 Ctr. Stückkohlen und 2c, 10 halbe Hektol. Grüskohlen. Bis zum 31. Dezember 1847 sind dazu befördert 30,562 Ctr. Stückkohlen und 315,367 halbe Hektol. Grüs⸗ kohlen, in Summa 30,997 Ctr. Stückkohlen und 516,477 halbe Lektol. Grüskohlen. Verkauft und verbraucht wurden 30, 967 Ctr. Stückkohlen und 403,426 halbe Hektol. Grüskohlen, mithin Bestand am 31. Dezember 1847: 113,951 halbe Hektol. Grüskohlen. Die Einnahme betrug 78,179 Fl. 27 Cts. Für Verwaltung, För— derung, Wasserhaltung und gewöhnliche Unterhaltung der Bauten betrug die Ausgabe Fi, 001 Fl. 5er Cts., der Ueberschuß der Ein— nahme gegen die gewöhnlichen Ausgaben war demnach 27,177 F. 50 Cts. :

Ueberdies sind aber in Ausführung des im Jahre 1816 vorge—

legten Betriebspxlanes, für Umbau und Verstärkung der Wasserhal⸗ tung durch Anfertigung zweier Dampfkessel, für Querschlagarbeiten zur Ausrichtung eines Flötzes im östlichen Felde, so wie für Unter— suchungsarbeiten auf der Kanalsohle durch, die nördliche Gebirgsstö—⸗ rung, ca. 16,000 Fl. verausgabt worden, die indessen aus den eber⸗ schüssen des Jahres 1846 haben bestritten werden können. Durch die Ausrichtung des Flötzes im Ostfelde ist eine ungestörte Kohlen- För— derung auf lange Jahre gesichert. Die erwähnten an n, beiten haben zum erfreulichsten Nesultate geführt, indem schon auf kurze Entfernung jenseits der nördlichen Gebirgsstörung, bei deren Durchfahrung sich keine Schwierigkeiten gezeigt haben, das oberste Kohlenflötz Rauschenwerk in schöner Mächtigkeit sich vorgefunden hat und das Vorhandensein sämmtlicher anderen Flötze nicht in Zweifel zu ziehen ist. Durch das Auffinden dieses neuen reichen Feldes ist der Grube für ferne Zeiten eine hinreichende Kohlengewinnung gesichert. 9. Nach der bis zum 31. Dezember 1847 aufgestellten Bilanz ist es nach Bestreitung der laufenden Verwaltungskosten, so wie der außerordentlichen Ausgaben, möglich, eine Dividende von 206625 Rthlr. oder 1 Rthlr. 15 Sgr. ober Vos Fl. pro Actie zu gewähren.

Bei dem Aufangs Dezember v. J. ausgebrochenen Fallissement des Banguiers N. Vergifosse in Aachen ist die Gesellschaft mit einer Konto⸗-Korrent Forderung von 33,000 Rthlr. betheiligt. Es wird jedoch nach der Versicherung der Direction der Verlust ein nicht be⸗ deutender sein.

Von der Caution ad 500,000 Fl., welche in Folge bestehender Verträge s. Z. in der niederländischen Staatskasse deponirt worden ist, sind der Gesellschaft im vorigen Jahre 4 Zehntel oder 49 pCt. wieder zur Disposition gestellt worden. Es werdeu ihr in kurzem noch 20 pCt. dieser Caution erstattet werden, indem der Königliche Herr Kommissarius die zu dieser Erstattung nöthige Bescheinigung

bereits ertheilt hat.

Auf der preußischen Strecke sind von früheren Unternehmern be— reits ein Theil der Erd- und Mauer- Arbeiten, und zwar für etwa 26,0090 Nthlr., ausgeführt worden, die Erdarbeiten im Wildbachthale err Für, 1M. n0 Rtblr.ů, die anderen Arbeiten ver ganzen Strecke für 8,869 Rthlr., die Mauer- und Pflaster Arbeiten für 89, 172 Rthlr. verdungen worden.

Die Kosten⸗Anschläge, welche laut General ⸗Versammlung auf

325,000 Rthlr. angesetzt, sind, wie aus Vorstehendem hervorgeht, nicht überschritten worden.

Auf der niederländischen Strecke sind im Eysthale an einer Brücke ca. 18,500 Fl. verausgabt worden. Was den weiteren Bau auf dieser Strecke betrifft, so ist der Besitz des Bahn- Terrains auf gütlichem Wege erlangt worden, und kann der Bau auf allen Punkten ohne Störung in Angriff genommen werden.

und resp. Erlaß verfallener Conventional—

Niederschlesisch- Märkische Eisenbahn.

Die Frequenz betrug in der Wache vom S3. bis 11. Mär 1848 14,509 bers onen und Is, 058 Rihlr. 10 Sgr. 2 Pf. Gesammt-Einnalime für Personen-, Güter- und Vieh- Transport ete., vorbehaltlich späterer Feststellung durch die Kontrolle.

gandels- und görsen nachrichten.

Stettin, 17. März. (B. N.). Wochenbericht. Getraide be⸗ hält im Allgemeinen noch immer eine weichende Tendenz, obgleich besondere Vorräthe davon noch keinesweges gesammelt und die Preise desselben in der jüngsten Zeit bereits ansehnlich zurückgegangen sind. Namentlich ist dies auf Noggen anzuwenden, der seil acht Tagen neuerdings um 425 Rihlr. im Preise gewichen ist. Augenbliglich ist in loco, wenngleich noch 29 a3 Rthlr. gefordert wird, selbst schwere Waare von 86pfd. pr. Schfl. zu 29 29 Rthlr. irgend coulant nicht anzubringen und wird für leichtere nur 272 27 Nthlr. geboten. Auf Frühjahrs- Lieferung ist 30 Rthlr. zuletzt bezahlt und 259 Rthlr. ferner geboten. Weizen ist verhältnißmäßig nicht eben fo sehr im Preise gewichen. Eine mäßige Partie 130/131pfd. gelber pommerscher ist zu 51 Nthlr. begeben, während jedoch weniger schwere uckermärkische und märfische Waare nach Qualität und Gewicht zu 48 a 50 Rthlr. erlassen wird. Gerste ohne Kauflust und nominell, Oderbruch- 32 Rthlr., große pommersche 30 Rthlr., wozu willig anzukommen. Hafer, pommerscher in 10co ist zu 22 Rihlr. käuflich. Auf Frühjahrs-Lieferung würde dergleichen mit 50pfd. Garantie zu 21 Nthlr. wohl zu haben sein, während 48pfd. ohne Benennung, mit Aus— schluß von preußischem, zu 195 Rthlr. regulirt worden ist. Erbsen ganz leblos und nominell, gute kleins Koch- zu 36 35 Rihlr. zu haben. Am heutigen Landmarkt (der Lastadie) stellten sich die Preise von Getraide wie solgt: ;

; Weizen Roggen Gerste Hafer Erbsen 441249 Rthlr. 29 a 32 Rthlr. 28 a 30 Rthlr. 20 a 22 Rthlr. 35238 Rthlr.

Weizenmehl, ertra superfein 33 Rthlr. pr. Ctr. und 20 Sh. C Pee. pr. Faß von 196 Pfd. engl. Netto. Noggenmehl, russ. auf 14 a 2 Rihlr. gehalten. . ö

Samen. Für Oelsamen zeigt sich, in Folge der wegen der zu Felde stehenden Pflanzen aufgekommenen Befürchtungen, hin und wieder einige Frage und ist eine Partie schles. Winter⸗Rapps zu 70 Rthlr. gekauft worden, wodurch unser disponibler Vorrath für den Augenblick geräumt ist. Schlag⸗ leinsamen in mittel Qualität ist noch zu 53 Rihlr. käuflich. Mit Säe— Leinsamen ist es in dieser Woche ganz stille geblieben, und sind die vor 7 Tagen gemeldeten Preise für den Augenblick als nominell anzunehmen. Auch im Kleesamen - Handel macht sich die allgemeine Geschästs-Stockung sehr hemerkbar und haben die Preise des Artikels nachgegeben. Von mittel weißem schles. sind zwei Posten zu 19 Rthlr, per Eir. gekauft wor— den, fein mittel rother schles. bedang 14 Rthlr. per Ctr., für feinen schles. rothen und weißen, der knapp ist, wird 12 a 123 Rthlr. gefordert. Unge reinigter pomm. rother und weißer Kleesamen ist wenig beachtet und nach Qual. zu 7a 9 Rthlr. zu haben. Thimothee 5 a 67 Rthlr. nach Qual.

Spiritus hat wieder etwas Haltung bekommen; aus erster Hand zur Stelle 24 pCt., aus zweiter Hand und pr. Frühjahr 233 pCt. bez., pr. Juni (Juli 214 pCt., pr. Juli salug. 20 pCt. =

Metalle ohne Umsatz und Preise noch ziemlich unverändert, Zink auf Lieferung jedoch neuerdings etwas billiger, zu 54 Rthlr. käuflich.

Butter. Davon haben wir diese Woche gute Zufuhren gehabt und stehen bedeutende noch zu erwarten. Obgleich sich bisher Kauflust zeigte und am Markte wenig unverkauft blieb, scheinen sich die Preise für ord. Waare etwas drücken zu wollen. Feine wird noch immer rasch genommen und bleibt sehr fest. Heute ist zu notiren: feine 77 Sgr., mittel 6 à 7 Sgr., ord. 55 a F Sgr.

Fettwaaren. Trotz der von mehreren Seitkn wegen der Rapps— Pflanzen gehegten Besorgnisse will es mit Nüböl nicht günstiger sich gestal- ten, in loco zu 107 Rthlr. erlassen, 10 Rthlr. bez., p. Mai // Juni 105 Rthlr. bez., Sept. / Okt. 10 Rthlr. zu haben. Für Leinöl in loco 195 Rthlr. gefordert, 10 Rthlr. bez. Palmöl in loco auf 13 Nihlr. gehalten, auf Lief. 125 Rthlr. bez. u. G. Baumöl bleibt fest, Gallip. in loco auf 16 2 é Rthlr. unverst. gehalten, Malaga in loco 154 Rthlr., auf Lief. 153 Nthlr. unverst. bez. Eocusnußöl etwas billiger, 24 a 26 Rthlr. nach Qual. Thran fest, für Südsee 95 2 3 Nthlr., br. Leber Berger 21 Rthlr. gef. ,. ganz still, gelb Lichten 477 Rthlr., Seifen 163 Rthlr. unversteuert zu aufen.

fehr rait en ohne Umsatz und unverändert im Kreise. Kolonialwaaren, namentlich Kaffee, Reis, Gewürze, ebensalls ganz still und nominell.

HDeränge noch immer still, doch ziemlich fest. Schott. Kronvollbrand auf 87 Nthlr. unverst. gehalten, 83a * Rthlr. unverst., bezahlt. Von norweg. Fetthering sind, nachdem nun unsere Verbindung mit Swinemünde wiederhergestellt ist, nächstens ein paar Ladungen an unserer Stadt zu eiwarten.

Syrup, kölner mit 107 a 10 Rthlr. gehalten, 107 Rthlr. bez.

Südfrüchte. Rosinen und Korinthen unverändert. Mandeln 'netwas angenehmer, süße sicil. 23 a 23 Rthlr. unverst. bez.

mich zuvor befriedigt zu haben, so darf ich, wenn ich

Bekanntmachungen. 6 den am 15. April v. J. von hier entwichenen

1245 Be lanntmachung.

Am 15ten d. M., Abends gegen 9 Uhr, ist ein Un- bekannter in der Spreegasse, durch einen Flintenschuß Petödtet, aufgefunden und sein Leichnam später nach dem Abductionshause der Königlichen Charlts behufs der Anerkennung geschafft worden. Am 16. März d. J., Abends, ist der Buchhalter Ludwig Wilhelm Franke, 26 Jahr alt, hier geboren, in der Nähe des Prinzessinnen · Palais durch einen Flintenschuß getödter worden; und es sind am 17. Maͤrz d. J. der Bilr= hauer Eugen Dreßler, 19 Jahr alt, don hier ge⸗ bürtig, in Folge einer an der Hertraudtenbrücke erhal⸗ tenen Schußwunde, und der Arbeitsmann Karl Hart⸗ mann, 32 Jahr alt, ebenfalls hier geboren, in Folge einer in der Gegend der neuen Königswache erhaltenen

Schußwunde gestorben. Zur näheren Ermittelung der

Todesart dieser Personen werden diejenigen, welche hier⸗ über aus eigener Wissenschast Kenniniß besitzen, aufge⸗

fordert, entweder mündlich oder schriftlich sich zu melden,

damit ihre gerichtliche Vernehmung vergnlaht kann. Kosten werden dadurch . ane. Berlin, den 18. März 1848. Der Staats- Anwalt beim Königlichen Kriminalgericht hiesiger Residenz.

2216 1 nn.

Der Kaufmann Carl Pieritz hierselbst hat, seiner An= ah nach, das ihm gehörige, in der Langenstraße hier- elbst sub Nr. 15 belegene Wohnhaus Cum part, an den Handlungsgehülfen Wilh. Wrunk verkauft und zur Sicherstellung des Käufers die gerichtliche Proclamation nachgesucht. In Differirung dieses Gesuches werden alle diejenigen, welche an das bezeichnete Grundstüch dingliche Ansprüche und Forderungen irgend einer Art machen zu können sich berechtigt halten, hiermit geladen, solche in termiuis den 31sten d. M. oder den 14. 4. M. oder den

2. Mai d. J., jedesmal Morgens 10 Uhr, vor dem Stadtgericht hierselbst speziell und glaubhast anzumelden oder zu gewärtigen, daß sie damit durch das an lerming den 19. Mai d. Is. gleichfalls Mor⸗ gens 10 Uhr, zu publizirende Prällusiv-Erlenniniß wer= den abgewiesen werden.

Datum Greifswald, den 8. März 1848.

Direktor und Ässessores des Stadtgericht. (L. 8.) Dr. Teßmann.

jüdischen Kaufmann Isaac Samuel Tobias, dessen Auf. enthalt bisher nicht zu ermitteln gewesen und über des— sen zurückgelassenes Vermögen beim hiesigen Königlichen Stadtgerichte der Konkurs schwebt, haben wir wegen betrüglichen Bankerotts die Kriminal-Untersuchung fest⸗ esetzt. Es wird daher der genannte Isaac Samuel obias hierdurch edictaliter aufgefordert, sich in dem zu seiner Verantwortung auf den 11. August e., Vormittags 10 Uhr, in unserem Geschäfis-Lokale vor dem Herrn Kriminal-Richter Keber anberaumten Termine versönlich zu gestellen und der weiteren Ver— handlung in der Sache gewärtig zu sein. Sollte der Vorgeladene ausbleiben, so wird wider denselben nicht nur mit der Untersuchung und Beweis-Aufnahme in contumaciam verfahren, sondern er auch seiner etwa⸗ nigen Einwendungen gegen Zeugen und Dokumente, wie auch aller sich nicht etwa von selbst ergebenden Vertheidigungegründe, verlustig. Nach Ausmittelung des angeschuldigten Verbrechens wird wider den 2c. To- bias auf die gesegliche Strafe erkannt und das Urtheil in sein zurückgelassenes Vermögen und sonst, so viel es geschehen kann, sofort, an seiner Person aber, sobald man seiner habhaft wird, vollstreckt werden.

Urkundlich unter Siegel und Unterschrift.

Fönigsberg, den 12. Januar 1848.

(L. S.)

Königl. Preuß. Inquisitoriat.

ea 1 e Magdeburg-Wittenbergesche Eisenbahn. Die neuesten Zeit-Er⸗

= eignisse begründen den von vielen Seiten ausgespro⸗ chenen Wunsch, der auf den 10ten k. M. an ern General⸗ zersammlung ein Feld der

Berathungzugeben. Es wird derselben daher

* .

n , weiteres ke e, , ,.

J. dem bereits angezeigten Gegenstande

auch die Art und Wesse ver Fortführung der Bahn und der Verwendung der Geldmittel, so wie die Frage über Rückzahlung eingezahlter

Strafen, untergestellt werden.

= * E ? 2 2 Zur Erleich terung der großen Anzahl in B erlin wohn hafter Action aine ist daneben Veranstaltung zu ihrer dortigen Legitimationsführu ng getrof⸗ fen. Wer davon Gebrauch machen will, hat jedoch die

Quittungsbogen, behufs der nothwen—

di gen Kontrolle im Büreau der Gesellsch aft, spätestens a ten k. M. Herrn S. Herz daselbst gegen eine Interimsquit-

tung desselben zu deponiren, welche am Sten k. M. Nachmittags gegen die förmlichen Einlaßkarten u m⸗ zutauschen ist. Magdeburg, den 16. März 18458. Der Aus schuß der Magdeburg-⸗Wittenbergeschen Eisenbahn⸗Gesellschaft. (gez) Deneke, Vorsitzender.

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Kassel in Kurhessen. Der Liqueur-Fabrikant Karl Herbold dahier hat am 28. . 9 J. ge⸗ gen den Luftschiffer N. N. Kirsch aus Paris folgende Klage bei dem unterzeichneten Gerichte angestellt:

„Dem Verklagten, welcher vor einiger Zeit hier einen Luftballon steigen lassen wollte, lieh ich, behufs der dazu zu treffenden Vorrichtungen, unentgeltlich zwei große Braubütten, jede ungefähr 28 bis 30 Ohm haltend, unter dem ausdrücklichen Vorbehalte, bezüglich Zusiche⸗ rung, daß die fraglichen Bütten nur mit reinem Waf— ser gefüllt und nur solchergestalt vom Verklagten ge— braucht werden sollten.

Der Verllagte hat sich aber beigehen lassen, von mei- ner Gefälligkeit einen groben Mißbrauch zu machen, indem er die fraglichen Bütten mit ätzendem Spiritus gefüllt, wovon eine Folge gewesen ist, daß jene Bütten zum Brauen ganz untauglich geworden, zu meinem Ge— schäft überhaupt nicht mehr brauchbar und deren Rück— gabe in Natur mir zu nichts mehr nütze ist. ]

Gleichwohl ist Verklagter verbunden, mich hinsichtlich des Werths der Bütten, von denen eine 364 Thlr. und die andere 34 Thlr., zur Zeit der Ueberlieferung an den Verllagten, werth war, vollständig 4 entschädigen.

Wenn ich nun wegen meines Klage-Ansprüchs ge= sährdet erscheine, indem Verklagter ein Ausländer ist und im Begriffe steht, sich von hier zu entfernen, ohne

alle , , n . durch Eideszuschiebung sofort liquid stelle, bitten:

1) zur Sicherheit meines Klage-Anspruchs und der Kosten das hiesige Vermögen des Verklagten, be— stehend a) in dem Kassabestande desselben, auf hiesiger Po⸗

lizei befindlich, b) in den auf dem Ostheimschen Felsenkeller dahier befindlichen Effekten desselben, auf meine Gefahr und Kosten mit Arrest zu be—Q stricken;

2) zur Rechtfertigung des Arrestes einen nahen Ter— min zu bestimmen;

3) nach verhandelter Sache aber den Verklagten zur Schadloshaltung im Betrage von überhaupt 70 Thlr., so wie zum Ersatze aller Kosten, für schul— dig zu erkennen.“

Der Beschlag ist hierauf von uns erkannt, so wie fer—

ner das Ersorderliche verfügt worden.

Vor der Behändigung der Verfügung an den Ver— klagten entfernte Letzterer sich jedoch von hier. Auf den weiteren Antrag des Klägers haben wir deshalb an derweiten Termin auf

Gd in unserem Geschäftslokal bestimmt, beim Rechtsnachtheil der Annahme der Verweigerung des Eides, so wie dem- gemäß des Zugeständnisses der Klage, auch die Mit- theilung dieser letzteren im Wege dieser öffentlichen Be— kanntmachung verordnet. . ;

Dem Verklagten dient weiter zur Nachricht, daß alle weiteren gerichtlichen Verfügungen in dieser Sache nur im Gerichtszimmer werden angeschlagen werden.

Kassel, am 16. Februar 1818. . f nn nd rr Stan gericht daselbst. Werner.

LCiterarische Anzeigen. [ꝛos 1. 2 . t enn g ö Berliner CourscBericht. Auswärtige Pränumerationen fürn das nächste Quar- tal sind bei den Wohlläbl. Postämtern S0 zeitig zu

ernenern, dals die Bestellungen vor Ablauf die- * 3 Monats in Berlin eintresfen. Der Quartal-

reis für den täglichen FPericht ist 4 Thlr., por- tosrei für das Inland.

. , e e

Das Abonnement beträgt:

Jahr. Jahr.

Bei einzelnen nummern wird der Bogen mit 2 Sgr. berechnet.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allgem. Preuß. Zeitung: Behren⸗Straße Ur. 57. Insertions⸗Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

AM S4.

Berlin, Freitag den 24 ten März

1848.

Aœn die Lesoer.

Da die Allgemeine Preußische Zeitung die Verhandlungen des für Anfa ng des künftigen Monats einberufenen Vereinigten Landtages vollständig und möglichst schnell mitteilen wird, so bitten wir die respekliwen Abonnenten, ihre Bestellungen gefälligst rechtzeitig so bewirten zu wollen, daß wir die Stärke der Auflage gleich zu Anfange des Quartals danach bemessen können. Später, nach Beginn desselben, eintretende Abonnenten würden auf vollständige Nachlieferung der dann bereits erschienenen Nummern

vielleicht nicht immer mit Bestimmtheit rechnen dürfen.

Der vierteljährliche Pränumerations⸗-Preis beträgt 2 Rthlr. N gemacht; jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende

dition (Behrenstraße Rr. 5

Datum, frei ins Haus gesandt. Auswärtige, des In—

Bogen mit 2 Sgr. berechnet.

Preuß Cour. für das Inland. onnent erhält das Blatt d

oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen bei den resp.

nhalt.

ö Inland. Berlin. Hofnachricht. Einladung an Professor Dahlmann.

Die Vestattung der sm Kampfe gefallenen Bürger. Brief aus Düsseldorf. (Großer Jubel.)

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. Ankunst der Kronprinzessin in München. Erklärung der Kammer der Reichsräthe. Außerordentliche Mission nach Dresden und Berlin. Verfügungen gegen die Gräfin Landsfeld. Ablösung der Dominikal-⸗Gefälle und des Handlohns. Würzburg. Nuhe im Spessart und Odenwald. Unruhen in der Rhön. Königreich Sach fen. Vereidigung des Militairs in Leipzig. Königreich Hannover. Ministerwechsel. Proclamation des Königs. Königreich Württemberg. Be— richtigung. Großherzogthum Baden. Amnestie. Kurfür—⸗ stenthum Hessen. Rehabilitirung der Professoren Jordan und Hilde— brand in Marburg. Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Amnestie. Herzogthum Braunschweig. Herstellung der Ruhe. Großer Jubel. Herzogthum-Anhalt-Deß au. Erläuterung zu der früheren Bekanntmachung des Herzogs. Herzogthum Holstein.

Versammlung in Nendsburg. Fürstenthum Sigmaringen. Pro—

clamalion bes Fürsten. Freie Stadt Lübeck. Verfassungs-Ent⸗ wur

. ;

Oesterreichische Monarchie. Wien. Ernennungen. Bekannt— machung des niederssterreichischen Gewerbe-Vercins. Vermischtes. reß burg. Au hebung der bäuerlichen Unterthanen-Verhältnisse. kag kan. Freilgsfung der Gefangenen.

d und „St. Petersburg. Abreise des Feldmarschall

alle. Kommisston der Theater. Zufluß von Arbei⸗ al des Deabats über die Finanz⸗-Maßregeln der RN n. Rundschreiben des Kriege ⸗Ministers. oßbr len nnd Arland. London. Entbindung der Königin

von einer Prinzessn. Muhe in Irland. Parlaments -Verhandlun⸗ en: Einkom euer für Irland abgelehnt. Dr. Sumner.

as Flüchten englischer Familien aus Frankreich. Börsengerüchte. Niederlande. Aus dem Haag. Kommission zur Eutwerfung eines Grundgesetzes. Gutachten über die Revision des Grundgesetzes.

Italien. Rom. Adresse an den Parst und Antwort desselben. Neues

Ministerium. Deutsche Künstler. Neapel. Geburt eines Prinzen.

Neues Ministerium für das Königreich dies- und jenseits des Faro.

Einberufung des sicilianischen Parlaments. ö . Spanien. Schreiben aus Madrid. (Mission des Generals Zarco del Valle. Vermischtes.

Amtlicher Theil.

Seine Masestät der König haben Allergnädigst geruht:

M

.

Der frühe Morgen fand bereits selbst die entfernteren Stadt

theile in der größten Bewegung. Bon den Häusern und aus den

Fenstern wehten, neben der en Flagge, große Trauerflore.

Schwarze Fahnen waren auf den Hören aufgezogen und wehten von

den Zinnen des Schlosses. Die M mer hatten den Trauerflor um den Arm oder um den Hut, die D

rschienen in schwarzen Kleidern auf. den Balkonen, an den Fenstern und f den Straßen. Zu beiden Seiten der Straßen, auf dem Bürgerste stellten sich die Zuschauer auf, den Schloßplatz bedeckte eine unab e Menge von dem Gendarmen— Markte ab bis an die Gruft Ir dem Landsberger Thore, Alle in der ruhigsten Haltung, den höchssen Ernst in den Zügen, die Schmer⸗— zensthräne im Auge. Vor euen Kirche erhob sich eine mit Trauerfloren und Blumen mückte Estrade, worauf die Särge aufgestellt waren. Um Mittag zogen die verschiedenen Abtheilungen der Bürgergarde, der Studenten, der Handwerker und Corporatio- nen von ihren Sammelplätzen heran und stellten sich auf den ihnen bezeich- neten Plätzen auf. Die Schützengilde, welche damit beauftragt war, über der Gruft die Ehrensalven abzufenern, der Magistrat und die Stadtver⸗ ordneten, mit ihren goldenen Ketten geschmückt, die Geistlichen aller Konfessionen stellten sich zu dem Zuge ein. In der neuen Kirche standen am Altar die evangelischen Geistlichen, unter Führung des Bischofs Neander, um die Leidtragenden zu empfangen, die von dem Leichen⸗Comité eingeführt wurden. Unter dem Choral „Jesus, meine Zuversicht“ verließ man darauf die Kirche und näherte sich den Sär— gen. Das Hofmarschall-Amt hatte einen Obergärtner mit Arbeitern gesendet, um den Blumenschmuck zu ordnen, der aus den Königl. Gärten mit der größten Bereitwilligkeit verabfolgt worden war. Den Leidtragenden reichte man frische Blumensträuße.

Auf der Estrade neben den Särgen sprachen nach einander der Prediger Sydow, der Kaplan der St. Hedwigs⸗-Kirche, Ruland, und der Ober⸗Rabbiner Dr. Sachs, worauf die Särge auf die Bah⸗ ren gehoben wurden und der Zug sich in Bewegung setzte. Er ging die Charlotten⸗Straße hinab nach den Linden zu bis zum Opern⸗ Platz. Hier standen die Mitglieder der Königlichen Schauspiele, der Sing⸗—Afademie und des Dom⸗Chors,

derselbe über den Schloßplatz und durch die Königs-Straße nach dem Landsberger Thor bewegte, das ganz besonders mit Blumen, Laub gewinden und der Inschrift „Zum Andenken der Gefallenen“ ge— schmückt war.

Der lange und unabsehbare Zug, der fast drei Stunden dauerte, bestand aus einer Abtheilung bewaffneter junger Leute, Abtheilungen

2 8

des Handwerkervereins und der Bürgengarde, der berliner und De

26 6 3 ,, 9 burger un rer Gilbe Mäd⸗ Dem Landgerichts-Kammer⸗Präsidenten Zeininger zu Trier den putationen der potsdamer, na,, , , ilben, . Ger und e agen . chen in Trauer mit Kränzen, Trauer-Marschälle, welche die Räume den, auf besagte Gräfin zu fahnden, sie überall, wo man sie finden mag,

Charakter eines Geheimen Justizraths zu verleihen; und

. Den Kaufmann J. selbst zu ernennen.

. vor der stehenden Termine werden hiermit aufgehoben. ö. Berlin, den 22. März 1848.

5 Kriminal-Senat des Königl. Kammergerichts. 1 7

663 22 .

Deputation für leichte Verbrechen.

* Angekommen: : ö von Gnesen und Posen, Hr. von Przytuski, von Posen. Abgereist:

es 23sten Landwehr-Regiments, Fürst Adolph zu Hohenlohe—

gelfingen, nach Breslau. . Der Fürst Felix von Lichnowsky, nach Wien. Der Herzog von Beaufort-Spontin, nach Dresden.

Uichtamtlicher Theil. nan d. Berlin, 23. März. Se. Majestät der König haben die heut

eingetretene größere Geschäfts-Ruhe und das gute Wetter benutzt, ist, das Denkmal der Geschiedenen aufzunehmen. Allerhöchstdieselben fuhren nach dem Thiers Friedrichshaines war ein Altar errichtet. . . ten ͤ Nach erfolgter Einsenkung der Särge hielt der Prediger Sydow Ehrfurcht sich zu an der Gruft die Gedächtniß⸗Rede, worin er daran erinnerte, was ten im

Lum spazieren zu fahren.

arten und haben dort eine Promenade zu Fuß gemacht; überall sind

Se. Majestät reudig von den Vorübergehenden be rüßt worden. ; ! 9

Auch Ihre Majestät die Königin sah man in der Stadt umherfahren. die Gefallenen erkämpft, indem sie erreichten und mit ihrem Blute lich

Berlin, 23. März. in ; Einverständniß mit dem Minister-Präsidenten den Professor Dahl

mann ersucht, hierher zu kommen, um die Regierung mit seinem beiden Seiten Gefallenen unser Andenken weihen.

Die am 24sten d. M. vor der unterzeichneten Deputation an- der deutschen und der roth - weißen polnischen Fahne,

Se. Durchlaucht der General-Major und Chef burg und Braunschweig ihre Vertreter entsendet hatten. Die

liener (worunter die Mitglieder der italienischen Oper) mit der grün- roth⸗ weißen National- Fahne, die polnische Legion mit die Kauf⸗ mannschaft, alle Gewerke, die Geistlichkeit, der Rektor und die Dekane der Universität (aæben dem Ersteren Alexander von Hun boldt), die bewaffneten Studenten mit dem Reichsbanner, der bewaffnete Handwerker-Verein, die Malmäneschen Knaben, die Abge⸗ ordneten auswärtiger Städte, worunter nicht nur unsere näheren

Se. erzbischöfliche Gnaden der Eizbischof Landsleute, Charlottenburg, Potsdam, Spandau, Magdeburg, Frank⸗

furt, Breslau u. s. w., sondern auch die deutschen Städte Ham⸗ Arbeiter der Borsigschen, Egellschen, Rüdigerschen und anderer gro⸗ ßen Fabriken, die Arbeiter der großen National-Maschinenbau⸗Anstalt und eine große Anzahl von unbewaffneten Handwerkern machten den Schluß.

Alls der Zug am zweiten Schloßportal anlangte, erschien Se.

welche den Zug mit einem, Choral empfingen und sich dann demselben anschlossen, worauf sich ann wieder zu ernennen geruht.

Bestellungen für Berlin werden in der Expe⸗ urch die Stadtpost, schon den Abend vor dem angegebenen Post⸗Acmtern. Bei einzelnen Nummern des Blattes wird der

und die moralische Kraft unseres Volkes, die im Kampfe erprobt wor⸗ den, hat sich hier von neuem durch Würde und Selbstbeherrschung bewährt. So dürfen wir denn getrost der neuen Zeit entgegenblicken,

die sich durch die großen Königlichen Entschlüsse der letzten Tage

vor uns eröffnet.

ñ Düsseldorf, 19. März. Die ganze Stadt ist voll Jubel und Freude. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Kunde, daß so eben mit dem letzten Bahnzuge hier angekommene Reisende von Ber⸗ lin die Nachricht zurückbringen, daß Se. Majestät der König die Petitionen des Volks bewilligt habe. Die Menge zieht jubelnd durch die Straßen, Bürger eilen von Haus zu Haus, klopfen an die Thü⸗ ren und fordern zur Illumination auf. Freudenschüsse, Jubel und Gesang überall! Mit wahrhafter Zauberschnelle sind alle Stra⸗ ßen, auch die öffentlichen Gebäude beleuchtet. Man verwendet Alles, was zur Hand ist, zur Illumination. r Fortwährend hört man aus dem Jubel den Ruf: Es lebe der König! So eben 11 Uhr Abends bringen die Bürger Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Friedrich von Preußen einen Fackelzug.

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. (Bayer. Bl.)

März. berg, Hes

München, 17.

Mit den hier angekommenen Bevollmächtigten von Württem⸗ e ssen und bei Rhein und Nassau ist heute eine Verständigung

erfolgt, und demgemäß wird der Königliche Gesandte, Freiherr von * Verger, sich in außerordentlicher Mission sofort nach Dresden und

Berlin begeben, um die möglich schleunigste Durchführung der Na⸗ ö. tional⸗Repräsentation am deutschen Bunde und anderer die Einigung

Deutschlands bezweckender Propositionen zu erzielen. Es sind heute folgende Bekanntmachungen erschienen:

„I) Wir, von Gottes Gnaden König von Bavern ꝛc., finden Uns zu

der Erklärung bewogen, daß die Gräfin von Landsfeld das baverische In Ludwig.

digenat zu besitzen aufgehört hat. München, 17. März 1848. Graf. von Waldkirch, Staats rath.“ ö. ; * „2) Se. Majestät der König haben den Polizei⸗Direftor Mark seiner

entheben

Stelle zu

der Anforderung abgegangen, seinen Posten alsbald anzutreten. Der

und an sosche den Königlichen Landrichter von Pech⸗ An den Letzteren ist sofort Estaffette mit 5

nigliche Polizei⸗Ober-Commissair, Freiherr von Lindenfels, wird inzwischen

die Leitung der Geschäfte übernehmen. München, 17. März 1848. Ludwig. Freiherr von Thon-Dittmer, Staatsrath.“

. . . „3) In Anbetracht, daß die Gräfin von Landsfeld, welche laut Aller⸗

zehster G . 85 Sr M 8 des F znias Sun heu . 6 3 höchster Entschließung Sr. Majestät des Königs vom eutigen aufgehört hat, das baverische Indigenat zu besitzen, ihre Versuche nicht aufgiebt, die

Ruhe der Hauptstadt und des ganzen Landes zu stören, sind unterm heuti⸗ ö

z

gen alle Gerichts- und Polizei⸗-Behörden des Königreichs angewiesen wor .

J. Holzmann in Caen zum Vice-Konsul da— zwischen den verschiedenen Sarg⸗Abtheilungen ausfüllten, ein Zug Ita⸗ zu Haft zu bringen und auf die nächste Festung zu verschaffen, um sie so⸗

*

fort der richterlichen Untersuchung zu überweisen. München, 17. März 1848. Justiz-Ministerium und Ministerium des Innern. Rath. Frhr. von Thon-Dittmer, Staats⸗Rath. allgemeinen Kenntniß gebracht. München, 17. strat der Königl. Haupt- und Residenzstadt München. Bürgermeister. Lachmaor, Secretair.“ ; ; ]

Ihre Königl. Hoheit die Frau Kronprinzessin ist am 17. März,

*

Solches wird hiermit zur März 1848.

von Steinsdorf

Nachmittags halb 2 Uhr, von Würzburg in erwünschtestem Wohlsein

in München eingetroffen.

Der Staatsrath im außerordentlichen Dienste, Karl Graf von Arco auf Oberköllenbach, lebenslänglichen Reichsrathes entbunden worden.

wodurch die Ablösung der ständigen Dominikal Gefälle

der ungehindert zu gestatten. . Den Abgeordneten wurde am 18. März angezeigt,

daß der Kö⸗

Majestät der König auf dem Balkon, umgeben von seinen Ministern, nig aus der Zahl der vorgeschlagenen Kandidaten den Appellations

während man dort die Trauerfahnen senkte. Helm ab und blieb grüßend stehen, bis alle Särge vorüber waren.

Das gemeinsame Grab ist von Kombattanten selbst gegraben ? . Es bildet ein Quadrat, in welchem die Särge neben einander in doppelter Reihe ; der dazu bestimmt den mit mannichfach sich kreuzenden Gerüchten, welche die amtliche Stellung Auf der Höhe des der Kammer der Reichsräthe berühren, legen den treugehorsamst Unterzeich⸗

worden; keine bezahlte Hand hat daran gearbeitet.

e gestellt sind, und umschließt einen freien Raum,

besiegelten, was unsere Väter ruhmvoll im Jahre 1813 begannen

Der Minister des Kultus hat heute im Aus dem Grabe herauf tönte der Ruf: „Friede, Eintracht

Liebe!“ und darum müßten wir mit Rührung und Dank den au

Rath bei der Ausarbeitung des neuen Wahlgesetzes für die Volks⸗ sprach der Bischof Neander den Segen, worauf die Fahnen gesenk vertretung, das auf breiter Grundlage ruhen wird, so wie demnächst und die Salven der Schützengilde abgefeuert wurden.

Jauch bei dem Entwurf der mit den Vertretern des Volks zu verein barenden Verfassung zu unterstützen.

Berlin, 22. März. Heute brach einer der tiefernstesten Tag an, welche unsere Residenz jemals erlebt hat.

Er war dazu auser⸗

noch an dem Grabe blieben und den letzten Abschied nahmen. Mi

e ziemt und wie die Feier begann, ist sie auch geschlossen worden

sehen, den irdischen Ueberresten der in der Nacht vom 18ten zum des Herzens das Andenken an diese ergreifenden Stunden bewahrend

1Jten d. M. gefallenen bürgerlichen Streiter frierlich die letzte Ehre

Ae erweisen und lie geweibter Erde zu übergeben. D 2 = *

es gab sich doch nach außen

. —— . n . .

Nach dieser Rede vor Beginn des gegenwärtig

So erreichte diese Trauerfeierlichkeit ihren Schluß, während Viele Zeit, auch im Lause der Ruhe, der Andacht, der Heiligkeit, wie sie einem solchen Werke Fragen Lautlos bewegten sich die Massen nach der Stadt zurück, in der Tiefe 4e

So schmerzlich erregt auch die Gemüther im Innern sein mochten, jenes legale hin kein Zeichen der Aufregung kund Als Loesung. 2 ** 8 * .

Der König nahm den Rath Heintz zum ersten und den Advokaten Kirchgeßner zum zweite

Präsidenten der zweiten Kammer bestimmt habe. Die Kammer der Reichsräthe hat an den König jüngsten Tage, verbun⸗

„Allerdurchlauchtigster 2c. Die Exeignisse der

dervf Fhrone Maies n neten die unabweisbare Verpflichtung auf, dem Throne Ew. Majestat 1 . nahen Wenngleich die chrerbietigst Unterzeichne⸗ k ; nerscl er⸗. Bewußtsein, in' früheren Landtagen unerschütter⸗- Verfassung bewahrt, keiner Gunst nachstrebend, entschiedener Vertheidigung der geheiligten 8 9 * e, . em, re Natter des 4 Interessen des angestammten Thrones wie rn, ,, 2 Endziel ihres Strebens gefunden zu haben, sich bei so . ; Quelle enisteigenden Gerüchten beruhigen könnten, so glauben sie doch auch ͤ en Landtages offen und ehrlich, wie es deut⸗ estät die heilige Betheuerung geben zu sol—

erhebenden den Boden der nur in gleich offener und

. um, M t schen Männern ziemt, Ew. Maj . 8 ᷓ. 8 9. m P 2 ien, daß sie, durchdrungen von de

. s Seauna von Sonderinteressen, welche sie freudig den großen t in zie, n, unica dne, das Motiv ihrer Beschlußfassungen . Ew. Maßjestät getreue Kammer der Reichsräthe wird kein ge⸗ sondertes Glied in der engverbundenen Kette baverischer, zur Berathung höchsten Interessen des Landes berufener Staatsbürger sein; sie beschworenen Verfassung ohne Rückhalt ergeben, unter die Fahne en Fortschrittes sich reihen, den die mächtige Stimme der Zeit wort ausgerufen; treuergeben dem Throne und dem angestamm⸗ . g . ⸗— 2 ?

* g * 2

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sein wird.

wird, der

.

achstehende Erklärung erlassen: ö

Das Regierungsblatt enthält eine Königliche Verordnung, und des Handlohns nach den Bestimmungen der früheren Verordnungen wie

. von Beisler, Staats 2 R

Der Magir

ist auf sein Gesuch von der Würde eines

ö

Bedürfnissen und Anforderungen der rer bevorstehenden Berathungen bewähren werden, ihrer be .