1848 / 85 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

641 Bekanntmachung.

s 6 abwesende Cigarrenmacher Carl Gotthold Hum- mel wird auf Ansuchen seiner Ehegattin Johanne Luise Florentine, geb. Oppermann, 4 Schwedt a. d. O., welche behauptet, von seinem Aufenthalte, aller ange= wandten Mühe ungeachtet, keine Nachricht erhalten zu haben, hierdurch aufgefordert, sich binnen sechs Mona⸗ ten, und spätestens in dem auf den 29. Juli 18438, Vormittags 11 Uhr, im Kammergerichte angesetz= ten Termine vor dem Kammergerichts⸗ Rath Sethe zu gestellen und die wegen böslicher Verlassung angestellte Ehescheidungsklage zu beantworten, widrigenfalls die bösliche Verlassung für dargethan angenommen und auf Trennung der Ehe erkannt und der ausbleibende Ehe⸗ gatte für den allein schuldigen Theil erklärt werden wird.

Berlin, den 10. Januar 1848.

Das Ehegericht des Königl. Preuß. Kammergerichts.

159 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 11. Januar 18438. Das dem Zimmermeister Johann Ludwig Stange gehörige, in der Rosenthalerstraße Nr. 14 belegene, im Hypothekenbuche von der Königsstadt Vol. 6. Nr. 423. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 37,768 Thlr. 19 Sgr. 6 Pf., soll am 29. August 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Der Destillateur Christian Gottschalk, modo dessen Erben, werden hierdurch öffentlich vorgeladen.

160 Nothwendiger Verkaus.

Stadtgericht zu Berlin, den 12. Februar 1848.

Das dem Tischlermeister August Ludolph Lamprecht gehörige, hierselbst in der Cöthener Straße Nr. 33 be- legene, im Hypothekenbuche von den Umgebungen Vol. 31. Nr. 229. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 22,277 Thlr. 18 Sgr., soll

am 11. September 1848, Vorm. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

2481 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 10. März 1848. Das dem Mauerpolier Heinrich Gottlieb Knoll ge— hörige, in der Linksstraße Nr. 23 belegene, im stadtge⸗ richtlichen Hypothekenbuche von den Umgebungen Vol. 31. Nr. 2017. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 17,545 Thlr. 18 Sgr. 9 Pf. soll am 10. Oktober 1848, Vorm. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

1249 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 11. März 1848. Das hierselbst in der Dresdener Straße Nr. 6 bele— ene, im Hypothekenbuche von der Louisenstadt Band 15. Tr. 7. auf den Namen des Tischlermeisters Heinrich Jacob Wiegand verzeichnete Grundstück, gerichtlich ab= geschäßt zu 753 Thlr. 2 Sgr. 3 Pf., soll am 12. Oktober 1848, Vorm. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hoö—Q pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

ü, irt al Citattwon.

Nachdem über das unzureichende Vermögen der hie- sigen Handlung Carl Ohlenschläger (Nudolph Ohlen-— schläger) durch Verfügung vom 15. Januar c. Konkurs eröffnet worden, werden sämmtliche Gläubiger desselben hierdurch zu dem auf .

den 2. Juni , Vormittags 10 Uhr,

an hiesiger Gerichtsstätte anberaumten Liquidations- Termin mit der Auflage vorgeladen, entweder persönlich oder durch gehörig Bevollmächtigte sich zu melden, ihre Forderungen und die Beweismittel darüber anzugeben und beizubringen und sich über die Klasse, auf welche sie für ihre Forderungen Anspruch machen, so wie über die Beibehaltung des zum Interims-Kurator ernannten Herrn Justiz-Kommissarius Rasch in Preuß. Eylau, zu erklären.

Die sich nicht meldenden Gläubiger werden gleich nach abgehaltenem Liquidations⸗-Termin mit allen ihren Forderungen an die Masse präkludirt und ihnen des- halb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Still— schweigen auferlegt werden.

Den auswärtigen Gläubigern werden die Herren Ju— stiz⸗Kommissarien Zaabel und Ottmann in Heilsberg und Torno in Bartenstein als Mandatarien in Vor- schlag gebracht.

Landsberg, den 12. Februar 1848.

Königl. Preuß. Stadtgericht.

[io9g9! Aachen⸗-Mastrichter Eisenbahn.

Auf den Grund des Artikels 13 der Gesellschafts⸗ Statuten erlassen wir hiermit die Aufforderung, die an— geblich verlorenen Quittungsbogen über die erste und zweite Einzahlung auf die, Actien Nr. 6839 bis 6841 einzuliefern oder die etwanigen Rechte daran geltend zu machen, widrigenfalls die Amortisation derselben veran—ↄ laßt und nach Vorschrift des bezogenen Artikels an de— ren Stelle andere Quittungsbogen ausgefertigt werden ollen.

f Aachen, den 18. November 1847. r e n o n der Aachen⸗Mastrichter Eisenbahn . Gesellschast.

Magdeburg-Wittenbergesche latayj Eisenbahn.

D Auf den mehrseitig ge 2 * gen uns ausgesprochenen Wunsch, den nach unse⸗ rer Bekanntmachung vom 11. Februar e. auf die Tage vom 20sten bis 25sten d. Mts. fest

mann. we m 1 W . Einzahlung der?ten

Actien⸗Rate auf die Quittungsbogen der Magdeburg⸗Wittenbergeschen Eisen- bahn⸗Gesellschaft unter den zur Zeit , un⸗ günstigen Geldverhältnissen zu verläng ern, haben wir im Einverständniß mit den am meisten bei dem Un- . betheiligten Quittungsbogen - Inhabern be⸗

ossen,

den Inhabern von Quittungsbogen unserer Gesell⸗=

schaft die Wahl zu lassn, entweder vie ausge—

schriebene Jte Actien-Rate unter Vergütung von e in—=

monatlichen so fort in Abzug zu bringen den Zinsen von 4 Prozent in dem früher bestimmten Termine am 20sten bis Z2östen

d. Mts. oder in den Tagen Vom 19ten bis 22 April C. zu zahlen.

Indem wir dies hiermit zur Kenntniß der geehrten Herren Actionaire bringen, fordern wir dieselben auf, in dem einen oder anderen Termine die Zahlung unter den in unserer Bekanntmachung vom 11. Februar d. J. angegebenen Modalitäten bei Vermeidung der dann ausgedrückten statutarischen Rechtsnachtheile zu leisten.

Magdeburg, den 13. März 1848. Direktorium der Magdeburg ⸗Wittenbergeschen Eisenbahn-⸗-Gesellschaft. (gez) Francke, Vorsitzender.

227 p

Bergisch⸗Märkische Eisenbahn.

Um den uns vielseitig vorgetragenen Wünschen der Actionaire der Ge⸗ sellschaft zu entsprechen, stellen wir denselben hier⸗ durch anheim, die nach L dem 20sten d. M. noch restirenden 10 pCt. bei den nachgenannten Ban— quiers: den Herren Gebr. Schickler in Berlin,

. V. d. Heydt ⸗-Kersten C Söhne in

Elberfeld, ö J. Wich el haus P. Sohn in Elberfeld, 3 „Gebr. Fischer in Barmen

pr. 1. April d. J. einzuzahlen. Diejenigen Actionaire, welche dies benußen wollen, haben die Zinsen der bis zum 20sten d. M. eingezahlten 90 , von diesem Tage bis zum 1. April, so wie die Zinsen der volleingezahl⸗ ten Actien vom J. April bis ut. Dezember d. J, mit zusammen drei Thalern und drei Pfennigen pr. Actie in Abzug zu bringen und also auf jede Actie im Gan- zen noch 6 Thlr. 29 Sgr. 9 Pf. zu zahlen. Es ist bei dieser Zinsberechnung jedoch für deren durch den Abzug stattfindende Vorausvergütung ein Diskonto von 2 Sgr. 9 Pf. pr. Actie zu Gunsten der Gesellschafts—⸗ Kasse berechnet.

Den vollauszahlenden Actionairen werden die Quit- tungsbogen, mit der durch das Wort „Vollausbezahlt“ ausgesprochenen Quittung versehen, vorläufig zurüchge— geben und demnächst diese Quittungsbogen gegen voll— ständige Actien⸗ Dokumente umgetauscht.

Elberfeld, den 13. März 18318.

Die Dir eit on der Bergisch⸗Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft.

2501 Edittal-⸗-Ladung.

Nachdem der Weber und Handelsmann Johann Hein⸗— rich Hartenstein allhier bei uns seine Insolvenz erklärt und demzufolge sein Vermögen seinen Gläubigern ab— getreten hat und wir den Konkurs-Prozeß eröffnet ha— ben, so werden alle bekannten und unbekannten Gläu—⸗ biger gedachten Hartenstein's andurch Gerichts wegen vorgeladen,

den vierten Juli 1848

vor uns an hiesiger Gerichtsstelle in Person oder durch gehörig legitimirte Bevollmächtigte zu erscheinen, ihre Forderungen bei Strafe des Ausschlusses von dieser Konkursmasse und bei Verlust der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gehörig zu liquidiren und zu be— scheinigen, hierüber mit dem Curatur litis et bonorum und nach Befinden unter sich der Priorität halber bin- nen 6 Wochen rechtlich zu verfahren, zu beschließen und

den 21. August 1848 der Publication eines Präklusivbescheids, die Außenge⸗ bliebenen betreffend, sub poena publicati sich zu ge— wärtigen, sodann aber

den 22. August 1848 zu Treffung eines Vergleichs anderweit persönlich oder durch gehörig instruirte Bevollmächtigte vor uns an Ge— richtsstelle zu erscheinen, der Gütepflegung unter der Verwarnung, daß diejenigen, welche nicht erscheinen oder sich nicht bestimmt erklären, ob sie Lem Vergleiche bei- treten wollen oder nicht, für Einwilligende werden an⸗— gesehen werden, beizuwohnen, und fur den Fall, daß ein Vergleich in diesem Termin nicht zu Stande kom- men sollte,

den 28. August 1848 des Aktenschlusses, und

den 30. September 1848

der Publication eines Locations-Erkenntnisses sub poena publicaii gewärtig zu sein.

Auswärtige haben Bevollmächtigte zu Annahme künf— tiger Ladungen anher zu bestellen, und wird solches Alles zu Jedermanns Nachachtung zur öffentlichen Kenntniß gebracht. ;

Lengenfeld im Königl. Sächs. Voigtlande, den 14. März 1848.

Herrlich Förstersche Gerichte das. Kunze, G.⸗D.

115261

Mittelst dieses von Einem Wohledlen Rathe der Kai⸗ serlichen Stadt Riga nachgegebenen Proclamatis wer- den von dem Waisengerichte dieser Stadt Alle und Jede welche an den Nachlaß des mit Hinterlassung eined Te⸗ staments zu t. Germain en Laye bei Paris verstor⸗ benen ehemaligen hiesigen Kaufmanns John Blancken— hagen irgend welche Anforderungen oder Erbansprüche zu haben vermeinen, hiermit aufgefordert, sich innerhalb Sechs Monaten à dai dieses affigirten Proklams, und spätestens den 3 1. Juli 1848, sub poena pra clusi bei dem Waisengerichte oder dessen Kanzlei ent= weder persönlich oder dürch geseßlich legitimirte Bevoll— mächtigte . melden und daselbst ihre fundamenia cre- diti zu erhibiren, so wie ihre etwanigen Erbansprüche zu dociren, widrigenfalls sie, nach Erspirirung sothanen lerminicpraetizi, mit ihren Angaben und Erbansprü— chen nicht weiter gehört, noch admittirt, sondern ipso facto für präkludirt erachtet werden sollen.

Riga, den 31. Januar 1818.

A. Fre Imp. Civ. Rig. Jud. * Seers.

lõ3

Auf Antrag des Domainen - Raths Kollmann auf Grüssow, us, curatoris der Düßler Jaebitzer Mino⸗ rennen, wird hierdurch bekannt gemacht, daß der in den nnr vom 24. November vorigen Jahres auf den ersten März dieses Jahres angesetzte Termin zum Ver= lauf des Guts Dammwalde c. p. Jaebitz erst

768

am 12. April dieses Jahres stattfinden wird. Gegeben Güstrow, am 12. Januar 1848. Großherzogl. Mecklenburg ⸗Schwerinsche Justiz-⸗Keanzlei. G. v. Suckow.

211 , In Folge höchster Anordnung soll die in der Nähe von Roßlau an dem dasigen Anhaltepunkte der Berlin- Anhaltischen Eisenbahn gelegene herrschaftliche Restau⸗— ration sammt Zubehör öffentlich an den Bestbietenden verkauft werden.

Wir haben zu diesem Behuf einen Bietungs Termin auf Freitag den 12. Mai d. J., Vorm. 11 Uhr, an Ort und Stelle anberaumt, und laden hiermit besitz⸗ und zahlungsfähige Käufer ein, in diesem Termine zu erscheinen, nach Bekanntmachung der Verkaufs-Bedin⸗ dungen, welche auch schon vorher bei dem Sekretariate einzusehen, resp. von demselben gegen die Gebühr in Abschrist zu bekommen sind, ihre Gebote abzugeben und nach Einholung der höchsten Genehmigung des Zu-

schlags gewärtig zu sein.

Unbekannte Bieter haben sich event. zur Bestellung einer Caution von 1000 Thlr. baar, durch Bürgen oder Faustpfand einzurichten.

Cöthen, den 5. März 1848.

Herzoglich Anhaltische Eisenbahn-Kommission. F. Pütsch. Klinghammer. F. v. Schettler J.

2266 Die Bank von Polen.

Es wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß am 19S 31. März l. J.,, um 12 Uhr Mittags, im Sißungssaale der Bank von Polen in Warschau, eine

öffentliche Auction über zwei Dampfböte einzeln, wovon das eine, von 45 Pferdckraft, zur Per- sonen - Ueberfahrt, das andere, von 24 Pferdekrast, zum Transport geeignet, nebst dem dazu gehörigen eisernen Fahrzeug zuüm Laviren, stattfinden wird.

Diese Dampfböte befinden sich gegenwärtig auf der Weichsel beim Dorfe Dziekanowo unweit Lomno.

Der Werth zur Versteigerung

a) des größeren Dampfboots ist auf 9000 Silb. Rub.,

b) des kleineren y 4500 J

) des eisernen Fahrzeugs * 13650 v und die Vadien

ad a) auf 900 Silb. Rub.,

„bũ auf 450 3

c) auf 135 v . sestgesetzt, welche letztere den sich beim Kauf nicht Erhal⸗ tenden sogleich zurückerstattet werden. ;

Falls der Verkauf des kleinen Dampfboots sammt dem Fahrzeug nicht zu Stande kommen sollte, wird auf Verlangen der Kauflustigen eine neue Versteigerung, und zwar besonders für das Dampfboot und besonders für das Fahrzeug, zu den oben ad b. und c. angesetzten Preisen stattfinden können. .

Nähere und weitere, diese Versteigerung betreffende Bedingnisse können in der Bank von Polen in War- schau, im Büreau des Kanzlei-Chefs, in Dienststunden durchgesehen werden.

Der Präsident, Geheime Rath (unterzeichnet) J. Tymowski. Der Kanzlei -Chef (unterzeichnet) Lubkowski.

125 b]

Kundmachung an die Herren Actionaire der Ungarischen Central-Eisenbahn

(Wien-⸗Preßburg⸗Pesth u. s. w.). r Die Herren Actionaire, ff 1 welche die Einzahlung der

am 2. Januar d. J. fäl⸗ lig gewesenen

2 Sten 10pro— me, eg zentigen Rate

* ĩ bis zum 13. Februar

dieses Jahres

nicht geleistet haben,

„werden nach der Bestimmung des §. 4. der Gesellschafts-

Statuten wiederholt aufgefordert, ihrer Zahlungs -Ver⸗ bindlichkeit binnen weiteren und letzten sechs Wochen, d. i. längstens . * 69 ; C 8 * = 7

bis inclusive 27. März 1848, nachzukommen und die betreffende Quote sammt den Verzugszinsen (und zwar vom 2. Januar bis 13. Fe⸗ bruar zu 4 Prozent und von dort an mit 6 Prozent gerechnet) an die Hauptcassa der Unternehmung,

Wien, hohe Brücke Nr. 145;

in Pesth bei der Pesther Ungarischen Kom- merzial⸗ Bank;

Berlin kei den Herren Hirschfeld C Wolff,

oder auch - Leipzig bei den Herren Dufour Ge⸗— brüder C Co. zu erlegen, widrigens selbe laut §. 5. der Statuten

der gesellschaftlichen Rechte ver— lustig erklärt und die von ihnen bereits geleistete Einzahlung von 70 pCt. als Eigenthum der Ge⸗ sellschaft unter Vorbehalt der der⸗ selben zustehenden Ansprüche ein⸗

gezogen werden wird. Preßburg, den 14. Februar 1818. Ungarische Central-Eisenbahn.

228 ] n Die Heil- und Bade-A1Anstalt zu Klampenborg bei Kopenhagen.

Unter den Bädern der Ostsee nimmt dieses Bad, durch seine schöne Lage und die guten durch chemische Analy- sen bewährten Eigenschaften seines Seewassers, einen ausgezeichneten Platz ein.

Die Gebäude, im englischen Cottage⸗-Styl aufgeführt, sind so belegen, daß man von allen Aussicht nach der Küste Schwedens über den Sund hat, auf welchem Schiffe zu Hunderten ihren Weg suchen, und wo öfiers Kriegs-Eskadern, durch ihre Manöver und das Donnern ihres Geschützes, die Aufmerksamkeit des Beschauers in Anspruch nehmen.

Blickt man nach der anderen Seite hin, wird man sogleich gewahr, daß das Bad in einem schönen Walde liegt. Dies ist des Königs Wildpark, von 3000 Ton- nen Land Areal, mit einem Wildstande von über tau— send Stück Wild. Der Park ist von schönen Prome⸗ naden mit Ruheplätzen und Quellen durchzogen und ist zu jeder Zeit und für Alle offen.

In den Gebäuden sind an anderthalb hundert mö— blirte Zimmer zu 8 24 Grsch. preuß. täglich zu haben, und wenn dies nicht dem Zuspruche genuͤgen sollte. nehmen viele der Umwohnenden gern Bewohnei , ungefähr zum nämlichen Preise.

E Hauptstadt liegt nur 3 Meilen fern, und die Verbindung ist dermaßen leicht, daß man pr. Dampf— schiff oder pr. Omnibus fast stündlich dahin und wieder zurück kommen kann. ö

Helsingör, wohin der Dichter das Treiben Ham!ens verlegt hat, und wo im nahen Walde sein Grab noch gezeigt wird, liegt 5 Meilen fern, und man kann zwei⸗ mal täglich per Dampfschiff tour und retour kommen.

In dem selbigen Umkreise sind sieben Königliche Lust= schlosser belegen mit ihren großen schönen Wäldern Feinsichten über Landseen und Hügel.

Der Aufenthalt am eigentlichen Badeorte wird durch Musik und Bälle belebt, durch Besuchende, welche sich in der Saison Anfang Mai bis Mitte Oktober bis gegen 70,000 erhoben hat, durch Fisch⸗ und Was— serpartieen auf dem Sunde, aber besonders durch kleine Ausflüge zu Fuß in die nächste Umgegend, wo ein flie= ßendes Wasser einige Fabrik-Anlagen hervorgerufen hat, ausnehmend erheiternd gemacht.

Durch eine gute Restauration, Konditorei ꝛc. ꝛc. ist den materiellen Genüssen ihr Recht geschehen.

Da dieser Badeort aber am nächsten des leidenden Theils der Gesellschast wegen ins Leben getreten ist, so wird man nicht genugsam die Mittel hervorheben kön- nen, welche es in so weitem Maße besitzt, um die For— derungen, welche man ihm als solchem stellt, würdig begegnen zu können. Und es muß deshalb hervorgeho— ben werden, daß der Badeort, in ärztlicher Hinsicht, un ter die Auspizien des Herrn Dr. med. et chir. Hjal-w telin gestellt ist, eines Mannes, der sich viele Jahre fiefen Studien, das kalte Wasser als Heilmittel anzu⸗— wenden, hingegeben hat. Da er aber außerdem als Lieblingsstudium den Naturwissenschaften sich gewidmet hat, so ist er dahin geleitet worden, und zwar mit gro— ßem Erfolge, die Wasserkur mit denjenigen Kräften zu verbinden, welche die Eleltrizität und der Galvanismus darbieten, so wie er überhaupt von dem Empirismus, die Wasserkur betreffend, gar sehr abweicht.

Es kann also den Leidenden nur heilbringend sein, daß hier am Orte nicht nur Douche, kalte Quellen- und Seebäder, deren Wellenschlag sich eben einer zu⸗ träglichen Stärke erfreuen, befinden, sondern daß auch warme und medizinische Bäder hier zu haben sied. Fügt man noch hinzu, daß Dr. Hjaltelin, wie o. 1 angedeutet, im Besitze der vollständigsten und best ker struirten Apparate, um elektrische und galvanische Kräfte hervorzurufen, ist, so wird es einleuchtend sein, daß da— mit Alles hervorgehoben ist, um die Kranken zu bestim— men, ihre Gesundheit hier zu suchen, mit Aussicht zu einem günstigen Resultate.

Man kann sich durch Korrespondenten in Kopenhagen an die Direction wegen des Ausenthalts hier am Bade⸗— orte wenden, wobei es bemerkt werden muß, daß die halbe Miethsumme im Voraus erlegt, und daß Frem— den gerathen wird, ihre Bestellungen, da noch Zimmer vorräthig sind, früh einzusenden. e

In der Direction der Heil⸗ und Bade Anstalt zu Klampenborg bei Kopenhagen, den 5. März 1848...

* 2

sn Literarische Anzeigen. In der Plahnschen Buchhandlg.

(L. Nitze), Jägerstraße Nr. 37, erschien so eben: Zur Begründung des Fonds für die März-⸗— Säule, als Denkmal für die Helden des 18. März. Einmalhunderttausend Thaler, von David Kalisch.

8. elegant geheftet. Preis 15 Sgr.

Verlag von Gustav Hempel in. Berlin. Die neuen Preuls. Ninis 2241 vo m 19. März 1848. = 6

Die wohlgetrosfenen Portraits von.

3

Graf von Arnim, Graf von Schwerin, General Landschafts-

Direktor von Auerswald.

3 Blatt in Folio. Chinesisch Papier. Zusammen Preis 1 Thlr. Zu haben in allen Buchhandlungen Berlins,“

225

. 1 die in der Nacht vom 18. auf den 19. März Gefallenen und Verwundeten meiner Fabrik- Arbeiter noch nicht alle kenne, so ersuche ich diejenigen, die um dieselben wissen, sich auf meinem Comtoir zu melden, indem ich hierdurch verspreche, für die Verwundeten und die Hinterbliebenen der Gefallenen Sorge zu tragen.

F. A. Egells, Chausseestraße Nr. 3 und 4.

Das Abonnement beträgt: 2 Ithlr. für Jahr. Xthlr. . Jahr. 8 AXthlr. 1 Jahr

Allgemeine

17 85.

Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf

Anzeigers 2 Sgr.

. ; 7) 12 an, für Berlin die 24 . rpedition der Allgem. Preuß. in allen Theilen der Monarchie rn! . 86 . n, n,, Behren⸗Straße nr. 57.

e Ein nene me nummern wird Insertions-Gebühr für den ö der Bogen mit 21 Sgr. berechnet. 9 Raum einer 4 Allg.

Berlin, Sonnabend den 25ten März 1848.

2 ö

65

zu Anfange des Quartals danach bemessen können—

Bogen mit 2 Sgr. berechnet.

a1 *. Amtlicher Theil.

beiten. Bekanntmachungen. Briefe aus Königsberg.

Jubel wegen der Amnestie. wurf wegen einer Amnestie. Vtrmischtes.

des Königs von Preußen.

sung. Aufruf des Papstes.

; , Handels⸗ und Börsen⸗-Nachrichten.

Königl. Opernhaus. („Wilhelm Tell“ .)

An die Leser : 2 * 6 2 2 36 * . . Da die Allgemeine Preußische Zeitung die Verhandlungen des für An möglichst schnell mittheilen wird, fo bitten wir die respektiven Ab ; , 1 Später, nach dielleicht 29 immer mit Bestimmtheit rechnen dürfen. g Der vierteljährliche Pränumerations-Prei ägt 2 R

ö. ö 19 —⸗ Preis beträgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. . Bchrenstraße Nr. 57) gemacht; jeder innerhalb der Ringmauer 0 Stadt y ; ; Datum, frei ins Haus gesandt. Auswärtige,

Kranken reihenweise in den prächtigen Sälen de tigsten und seltensten Statuen stehen zu sehen.“ In dem heutigen Blatte der Berlinischen Nachrichten ; „Die die Schloßwache besetzender lich um 11 Uhr einen Zug, Loosungswort zu erhalten.

W Jnland. Berlin. Verpflegung verwundeter Bürger im Schloß. Die Schloßwachen. Deputationen. Denkmünzen. Bersttene gerwehr. Vermischtes. Berichtigung. Minister Auerswald. Bestattung gebliebener Militairs. Bauten zur Beschäftigung von Ar— , Bürger entsen den täg.

; um von Sr. Majestät dem König das n. Se. Majestät ist bereits einige Male in dem Schweizer ⸗Saale, so wie in dem Garde du Corps-Saale (den für die Studenten und die Künstler), anwesend ge⸗

tigung.) und Köslin Statistisches.) Provinz Sch ĩ lig ind 4 ) Schleien. prinz Karl Biron von Curland t. Provinz . ö . n Wacht ⸗Lolalen ö Dęntsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. Vemmischtes. wesen.“ Königreich Hannover. Erklärung. Kur rstenthum Hessen.

. . 5. 5 ö. = / = Ernennungen. Musterung der Bürgergarde in Kassel. Gesetz-Ent— Stud gorgesern olbend gegen Uhr, waren hier aus Halle 59h

denten angekommen, die an der erhabenen der im Kampfe für die Volksfreiheit Gefallene ten, aber durch einen unglücklichen Zufall zu spät eintrafen. Sie Thore zu. Dem Zuge voran schritten Abtheilungen der Schützen⸗⸗ zogen daher gleich nach ihrer Ankunft nach dem Schloßhof, um dem

Könige für die dem Vaterlande verheißene freie fassung zu danken.

ö „würdigen Leichenfeier Frankreich. Paris. Erklärung wegen einer irländischen Demonstration. , , Savovarden - Gesuch. = Minister⸗Veränderungen. Polizei Präfekt. Die bevorstehenden Wahlen. Nationalgarde. Arbeiter- Interessen. ö ind me freie constitutionelle Ver-= Der König hat, wie wir hören, noch an dem— b : Deputation der Studirenden emp geisternde Worte an sie gerichtet.“ „Aus mehreren Städten, agdeburg, Halberstadt ꝛc., den-Deputationen hier eiugetro . s des von ihnen für Preußen, ja Spanien. Schreiben aus Madrid. (Die Herzogin von Monipensier errungenen Sieges den treuherzigsten Dank abzustatten. erwartet, Das Ausnahme-Gesetz genehmigt. Vermischtes.)

ö nn,. und Irland. London. Die französische Flotte . . ö. . Petition in Betreff des Unterrichts an der Universität Oxford. selben Abend eine * een. B e , ,, , . über Kassenscheine und Diskonto⸗ Domtoir. Ankündigung parlamentarischer Reformen. Vermischtes. ĩ S Dänemark. Schleswig. Jubel über die Proclamaͤtion Sr. . namentlich aus Potsdam, Spandau, . sind bereits städtische und Schützengil⸗

Italien. Tom,. Entfernung der Jesuiten. Verkündigung der Verfas— ffen, um den tapferen Berlinern wegen

selben nehmen auch an dem Wachtdienste Theil.“ hrere unserer Heldenkämpfer des 18. März be- bemerkte. Der berliner Sängerbund, unter Anführung des Gesang⸗

geschmückt, welche ihnen Frauen überreicht ha- lehrers Salleneuve, so wie zahlreiche Abtheilungen von Arbeitern, na⸗ von Jinn und tragen die Inschrift: „Zum mentlich aus den Maschinenbau-Anstalten der Herren Borsig, Egells Tapferkeit errungenen und anderen, folgten nun, unter Vortragung ihrer Fahnen und dem

„Man sieht me reits mit Denkmünzer Die Denkmünzen sind Andenken der vom Volke durch Muth und

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

ernennen.

D

etwas geräumigere Frist zu gewähren.

theils unfehlbar erfolgt sein. Berlin, den 24. März 1848. Königl. General ⸗Lotterie⸗Direction. Bornemann. Stieffelius.

reich Preußen, von Brünneck, von Trebnitz.

nichtamtlicher Theil.

n

Königliches Opernhaus.

(Den 23. März.)

selben errungene Schweizer Freiheit keine Aehnlichkeit mit

Volks-Bewaffnung“ und auf der Rückseite: muthigen Kämpfern Berlins vom 18. bis 19. „Seit heute Morgen haben wir auch eine berittene Bürgerwehr, zu deren Bildung sämmtliche Stallmeister der Stabt, sowohl die Kö— niglichen als die Privat-Stallmeister, zusammengetreten sind. In der j ; en, Mittagsstunde ritt eine nicht unbeträchtliche Anzahl stattlicher Reiter ; Den Erblandmarschall des Fürstenthums Paderborn, Kreis -De-⸗ mit schwarzem Frack, der deuischen Binde um den Arm und gezogen ben, in welches die Särge neben einander gestellt wurden. Als dies putirten und Rittergutsbesitzer Freiherrn von Spiegel zu Helmern, nen Degen, auf herrlichen Pferden, zu einer kleinen Schau die Lin- vollbracht war, trat der Garnison⸗ und Divisions Prediger beim um Landrath des Kreises Warburg im Regierungsbezirk Minden zu den entlang. ;

„Zur Erinnerung den März 1848.“

g. An ihrer Spitze ritt der Polizei⸗-Präsident von Minu- toli, welcher zum Führer auch dieser B - ,, . . . dere Privat⸗-Personen haben sich gleichfalls dieser Bew 4 er in den Loosen Zter Klasse jetziger 97ster Klassen-Lotterie schlossen.“ (

auf den 4ten k. M. bezeichnete Ziehungs-Termin wird bis zum 11.

April d. J. aufgeschoben, um den Spielern, welche in den unruhigen in beschlußfähiger Anzahl (́8) vorhanden war, ih s Tagen die Erneüerung ihrer Loose versäumt haben und auch in den fallen lassen.“ . . Nersten Tagen des April wegen Wohnungs-Veränderung behindert wer-

den möchten, die Versäumniß nachzuholen, zu dieser Erneuerung eine und Egells geweigert hätten, zu arbeiten,

ürgerwehr gewählt ist. affnung ange⸗

„Die Stadtverordneten⸗Versammlung mußte, da sie gestern nicht zre Sitzung aus⸗ „Auf das Gerücht hin, daß sich die Fabrikarbeiter bei Borsig ; t und die Fabriken zerstören gerän * . . wollten, gingen gestern Abend zwei Lehrer des Handwerker-Vereins - Spätestens bis einen Tag vor dem neu angesetzten Ziehungs- mit einigen Mitgliedern desselben hinaus, um durch Bele Termin, mithin bis zum 10. April d. J., muß aber die Erneuerung Guten zu wirken. der Lotterie⸗-Loose Zter Klasse zur Vermeidung des gesetzlichen Nach- die Arbeiter waren nicht wenig erstaunt über das, was das Gerücht die gewiß s 19, 009 Menschen starke Versammlung dem Militair

ein dreimaliges Hoch brachte. Eine augenblickliche Störung trat da⸗

durch ein, daß hierauf eine Stimme zur Unzeit den lakonischen Ruf: der Militair zurück!“ vernehmen ließ, was eine aufgeregte Bewegung

hrung zum J im n Sie fanden indeß die beste Gesinnung een. und Stimme für die ihren gefallenen Kameraden erwiesene Ehre, worauf ihnen angedichtet hatte.“ Berlin, 23. März. Die Ansprache, die der Minister geistlichen Angelegenheiten am 21sten an die Studirenden gehalten, ist durch die Zeitungen nicht genau wiedergegeben, sie lautet: „Meine Herren, Ich halte es für meine Pflicht, die akademische Jugend, welche sich in den letzten Tagen so thätig und tüchtig be—⸗ währt hat, bei Aufrechthaltung der öffentlichen Ordnung, von den Maßregeln in Kenntniß zu setzen, welche Se. Majestät im des Fortschritts zu nehmen gedenkt. Seine Majestät wollen sich an die Spitze des constitutionellen Sie wollen die Freiheit unter dem Schutze der constitutionellen Monarchie nicht nur für Preußen, sondern für ganz Sie haben daher auch der schleunigen Bildung eines deutschen Parlaments anzubahnen beschlossen und werden Sich auch hier an die Spitze des Fortschritts stellen. auf den Schutz und Beistand seines treuen Volkes, auch der Meinung,

Angekommen: Se. Excellenz der Ober⸗Burggraf im König⸗

Deutschlands stellen. Deutschland.

Der König rechnet dabei sind Sie nicht daß er es kann!

Der König wird demnächst geschmückt mit den deutschen Farben in 6 erscheinen und aun, daß die akademische u ihn schaaren werde. Meine Herre EJKönigin besucht die Kranken fast täglich und spricht ihnen freundlich , , n n e eln rr ,, Trost zu. Die Schloßefrauen derselben fungiren als Krankenwärterin- verantwortliche Minister, aber

Wilhelm Tell, Schauspiel in 5 Aufzügen, von Schiller.

Vor einigen Tagen las man an den Mauern unseres Opernhauses die Worte mit Kreide angeschrieben: „Uebermorgen Wilhelm Tell!“ Volk sehnte sich danach, in diesen ernsten Tagen des Kampfes und der Auf— tegung einen Ruhepunkt zu finden und in dem erhabenen Schwunge der Freiheitsgedanken unseres großen nationalen Dichters den Ausdruck seiner eigenen Gefühle zu suchen. Den Wünschen des Volkes ist entsprochen worden,. Die heutige Aufführung des Tell wurde dadurch zu einem Volks- sest. Allerdings hai der Gegenstand unseres Dichterwerkes und die in dem-

heutigen Verhältnissen und unferer im Kampfe gewonnenen Bürger= Freiheit; nicht gegen Tyrannengewalt, nicht gegen den Thron erhob sich

fang des künftigen Monats einberufenen Vereinigten L ; andi

m , rn. . f andta vo

onnenten, ihre Bestellungen gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, 243 wir die e llständig und Beginn desselben, eintretende Abonnenten würden auf vollständige Nachlieferung der dann berests erschie

r Auflage gleich nenen Nummern

das Inland. Bestellungen für Berlin werden in der E

* * 1 2 1 3 6 xpe⸗ ) ende Abonnent erhält das Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem , es In- oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen bei den resp. Post-Aemtern. Bei einzelnen Nummern des Blattes wird der

Es gewährt einen eigenthümlichen Anblick, die Betten dieser schritt, die Freiheit sein Gedanke, für die Ausführung sind wir ver⸗ sses unter den antwortlich. Die Verantwortlichkeit der Minister hoch!“

. Berlin, 24. März. Der Geheime Staats-Minister, Herr von Auerswald, ist gestern hier eingetroffen und hat heute die Leitung! des Ministeriums des Innern übernommen.

Berlin, 24. März. Heute früh sind unter allseitiger Theil⸗ nahme diejenigen Militairs, welche in der Nacht vom 18ten zum 19ten geblieben und in dem Allgemeinen Garnison-Lazareth niedergelegt waren, feierlich von der Bürgerschaft beerdigt worden. Der Zug be⸗ gann nach 7 Uhr und bewegte sich von dem am Brandenburger Thore gelegenen Lazarethe, die Luisen-Straße hinunter, dem Neuen

Gilde und der Studirenden, worauf ein Sänger-Chor folgte. Hier⸗ an schlossen sich die Deputationen der verschiedenen Bezirke der Bür⸗ gergarde, angeführt von dem Chef derselben, Herrn Polizei⸗Präsiden⸗ ten von Minutoli. Nach ihnen kamen die Knaben der Malmené⸗

schen Anstalt, die vor den Leichenwagen hergingen. Diese

waren mit Blumen und Kränzen geschmückt. Protestantische und ka⸗ tholische Geistliche folgten ihnen unmittelbar und geleiteten die Leid⸗

tragenden. Hinter diesen befanden sich die in Berlin anwesenden für ganz Deutschland so heldenmüthig Offiziere, worunter man die Generale von Natzmer, Neumann, Pritt⸗ ̃ Viele ders witz, die sämmtlichen Flügel-Adjutanten Sr. Majestät, ferner den

General von Hochstetter, den Obersten Bülow und andere Veteranen

ortritt ihrer Trauermarschälle, in langen Zügen. Bewaffnete Bür⸗ ger machten den Schluß. An der Stelle, wo0 das Weichbild des Invalidenhauses beginnt, hatten sich die Invaliden mit ihren Offizie⸗ ren aufgestellt; sie empfingen die gefallenen Kameraden mit tiefer Rührung und schlossen sich darauf dem Zuge an. ; Es war auf dem Invaliben-Kirchhofe ein langes Grab gegra⸗

Garde du Corps, Ziehe, an die Gruft und hielt den Gefallenen die Gedächtnißrede mit ergreifenden und versöhnenden Worten, die einen tiefen Eindruck auf die Gemüther aller Versammelten machte. Nach ihm sprach noch der Prediger des Invalidenhauses ebenfalls Worte des Friedens und der Versöhnung, worauf die Geistlichen den Segen ertheilten und alle Anwesenden aufforderten, das Amen zu sprechen, ⸗—,

welches ernst und feierlich von allen Seiten ertönte. Die Schützen

und Bürger feuerten dann eine Salve über das Grab, während sich die Fahnen von allen Seiten über dasselbe hinabsenkten. Der Gene⸗ ral der Infanterie, von Natzmer, trat jetzt hervor und dankte für, sich und im Namen der übrigen Militairs mit bewegter

verursachte, da man verstanden zu haben glaubte, daß die bei der Beerdigung anwesenden Militair-Personen sich nunmehr entfernen sollten. Ter General-Lieutenant von Neumann klärte aber sofort das Mißverständuniß auf und zeigte an, der Rufende habe nur den Wunsch auszusprechen beabsichtigt, daß bald wieder Militair in Berlin er⸗ scheine, und nun erscholl ein Hurrah und der Ruf nach Frieden und herzlicher Aussöhnung. ö . Die Menge verließ hierauf den Friedhof, auf welchem nun ein Grabhügel sich erhebt, aus dem die Palme des Friedens entsprießen und unter ihrem segensreichen Schattendach eine treue, einige Schaar von Brüdern sammeln möge. ; 2 Ueberall hatte sich bel dem ganz improvisirten und freiwillig aus allen Stadtiheilen zusammengesetzten Zuge die musterhafteste Ordnung gezeigt. '. Berlin, 24. März. Um bei den gegenwärtigen Verhältnissen einer möglichst großen Zahl von Arbeitern Beschäftigung zu verschaf⸗ fen, sind nach sicherem Vernehmen von den Behörden mehrere be⸗

es lebe unser deutende Bau-Ausführungen sogleich eingeleitet worden. Namentlich

D Schlußsatz endlich: 36 ti * trauen auf den höchsten Gott, Und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen! so wie nach vielen anderen Stellen, worin ähnliche Gedanken ausgesprochen werden, folgte gleichfalls ein eben so freudiger, wie begeisterter Beifall. 12.