1848 / 98 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

in Kommandos

zuhigung Aller

den, daß überall, zwar ohne Waffengebrauch, Theilnehmer und Anstifter der gerichtlichen Untersuchung über dienten Strafe nicht entgehen. nicht bedurft, und das Auftreten der Lo gutgesinnter Bürger genügte, Sehr heilsam hat auch die in gro von Sicherheitswachen gewirkt. noch überall der bestehenden O der wohlgesinnten Bürger vollkor licher Ordnung herbeizuführen.

dadurch im Keime erstickt und zurückgehalten worden.

wo das Militair erschienen, die Ruhe sofort, und wieder hergestellt worden ist. Die Haupt⸗ hat sind zur Haft gebracht und zur Sie werden der ver⸗ militairischer Hülfe kal-Behörden und einflußreicher, wieder herzustellen. ßer Ausdehnung erfolgte Errichtung

Mit einem Worte: brigkeit mit Hülfe des Militairs und nmen gelungen, einen Zustand gesetz⸗ Viele noch bevorstehende Exzesse sind

geben worden. Sehr häufig hat es

es ist bis jetzt

Der Geheime Ober-Finanzrath und Pro— macht Folgendes bekannt:

23sten v. M. das König⸗ die Weinsteuer für Rhein⸗Provinz, gänzlich zu

Nhein⸗Provinz. vinzial⸗Steuer⸗Direktor Helmentag

„Des Königs Majestät hat unter dem liche Finanz- Ministerium zu ermächtigen geruht, den Jahrgang 1847 in denjenigen Gegenden der welchen die vorjährige Weinl erlassen; ferner hat das Finanz⸗ §. 9 des Gesetzes vom Jahren, wo ungewöhnlich schlechter üm ein' Viertel, selbst bis zur Hälfte vom gten v. M. beschlossen, Wein⸗Aerndte weniger mißrathen ist, zur Hälfte zu erlass. Ermächtigung wird aus der Aten, 5sten un die Steuer von dem W 2ten und 3Zten Steuer⸗Klasse vorerst a Das weinbautreibende Publikum wi Kenntniß gesetzt, daß die Steuer werden angewiesen ur Steuer⸗Soll von 184— zern baar werden erstattet werden.

Dem Antrage anderer Städte der Rhein⸗P effenklichkeit der gemeinderäthlichen Sitzungen Stadtrath von Mühlheim in einer dem ngabe beigetreten. April ist das 7te Ulanen-Negime Kreuznach marschirt.

Deutsche Bundesstaaten.

München, 31. März. Landwehr-⸗Freicorps geneh⸗ Theilnehmer, der Mehr

ese am meisten mißrat Ministerium, er 1820 ertheilten ein gewonnen wird, die zu ermäßigen, mittelst Reskripts insteuer für 1847 da, um ein Viertel oder auch bis In Gemäßheit der mir demnach ertheilten die Steuer von dem vorjährigen Weingewinne d 6ten Steuer-Klasse allgemein ganz, eingewinne des Jahres 1847 aus d gemein zur Hälfte erlassen. rd hiervon mit dem Bemerken in zehörden dieserhalb unverzüglich zahlten Beträge auf das 7, so weit sie erlassen sind, den betreffenden Win⸗ Köln, 2. April 1848.“

rovinz auf Genehmi⸗ ist auch der Ministerium des Innern ein⸗

gemäß der

25. Septemb Befugniß, in

1d daß die bereits einge

gereichten Ei nt durch Koblenz nach

Königreich Bayern. Der König hat heute die Bildung des migt, für welches sich bereits nahe an 100 ch schon bejahrtere Männer (Gelehrte, Beamte, Aerzte, Pro⸗ f.), unterzeichnet haben. ; sich unter das Landwehr Kommando stellen, Art vierten Aufgebots wohl unte Feld zu rücken.

fessoren, Künstler u. s Sie werden, die übrigen Freicorps, jedoch als eine r keinen Umständen Die Studenten und Künst⸗ bestehenden, wie in den Exercitien, am weitesten voran; sie rem Maßstabe ihre Uebungen auf, dem Das Regiment „König“ dwig“, tragen. auchten Inha⸗ die nach und g Ludwig indeß angewachsen war; der

formirung, halten seit einer Woche schon in größe Marsfelde und exerziren bereits im Feuer. wird künftig den Namen: Regiment „König Lu selben wurden auf Befehl seines erl

Offiziere desz und das von einer Summe,

bers 51 Fl. ausbezahlt, nach aus der im Budget ausgeworfenen, nicht in Anspruch genommenen Inhabers Gage Rest wird noch anderweitig zum Nutzen des Regiments verw

annover. z In der Sitzung der April wurde die Aufhebung des S§. 1890 der mzweitenmale berathen und einstimmig an de' der Entwurf des Preßgesetzes zum drit— tenmale berathen und einstimmig angenommen.

Sitzung der zweiten Kammer an demselben Tage wurde der Aenderung zum drittenmale einstim⸗ drittenmale

Königreich SH ersten Kammer am 4. Verfassungs⸗ Urkunde zun Ferner wur

Gesetz⸗Entwurf wegen Verfassungs⸗ mig angenommen. und der gestrige Antrag des Deputirten fast einstimmig angenommen, en Herrn von Garssen über Jagd ber zur Beschlußnahme so lange ausgesetzt, bi die in wenigen Tagen erwartet

arauf wurde das Preßgesetz zum Herrn Schmidt wegen der Reverse der Dann standen die Anträge vesen auf der Tages⸗

Abgeordnet ordnung, wurden a betreffenden Regierungs- Vorlagen, werden, eingegangen seien.

Stuttgart,

Königreich Württemberg. utte 1 zersammlungen betreffend,

Hier ist nachstehendes Gesetz, die Volks⸗— . : von Gottes Gnaden, König von Württemberg, Absicht, die geordnete Entwickelung des zu befreien, verordnen und verfügen Wir, men-Rathes und mit Zustimmung Unserer getreuen Stände, Allen Staatsbürgern ist das Recht eingeräumt, z ner Angelegenheiten, ohne polizeiliche Erlaubniß, jedoch ir Aufrechthaltung der Gesetze und der bürgerlicher öffentliche Verfammlungen abzuhalten. gleichen Versammlungen sind entweder vorher öffentlich bekannt zu iervon der betreffenden Orts-Behörde Anzeige zu thun. gegenstehenden Gesetze und Verordnungen, sind und bleiben aufgehoben. g dieses Gesetzes bear

öffentlichen Lebens von Hindernissen nach Anhörung Unseres Gehti— ziger Artikel.

Beobachtung der zi nung bestehenden Vorschristen

insbesondere vom 12. Juni 183 Innern ist mit der Vollziehun

Gegeben Stuttgart, den 2. April 1848.

Der Chef des Departements de— Duvern oy.“

Anhalt⸗Deßau. n? Volks⸗Versammlung in Deßau am 2. A

1s⸗Votums ist sofort das Ministerium ent— lppellations Gerichts Rath Habicht in übernommen ls zweites Mitglied vorgeschlagen.

(Alt. u. Hamb. Bl.) Rends⸗ g⸗holsteinische Stände⸗ Geist des Fortschrittes, lichkeit ihrer

Herz ogthum des von einer zahlreichen ausgesprochenen Mißtrauer lassen worden. Zerbst hat die gierungs⸗ Advokaten Köppe in

Herzogth burg, 3. April. versammlung ist her der sie beseelt, sogleich Sitzung bekundet. Von außerdem zählt die provi sich, da namentlich Stelle des als K

Der Ober⸗Appellat Leitung des Ministeri

um Holstein. Die erste verei ite eröffnet und hat den durch Gestattung voller Oeffent M2 Stände⸗Abgeordneten sorische Regierung selbst Prinz Friedrich ommissar der provisori Arvokaten Bremer vor einigen Tagen zum Von den ländlichen Stä—

nigte schleswi

4 Abgeordnete unter Augustenburg an die schen Regierung fungirenden Abgeordneten für Eckern⸗ ide⸗Deputirten für Nord⸗ deutsch gesinnte Th. Steenholdt der Kommissar die Versammlung leitete der Alterspräsident,

förde gewählt ist. schleswig war nur der schon immer aus Raepstedt anwesend. mit einer kurzen Rede eröffnet hatte,

S48

O. G. Advokat Löck, die Wahl eines Präsidenten, welche auf den Advokaten Bargum fiel (mit 55 Stimmen gegen 8 für O.⸗G.-Rath Nickels und eben so viel für von Neergaard-Oevelgönnch. Viceprä⸗ sident ward von Neergaard, Secretaire der Pastor Lorentzen von Adelbye und Justizrath Klenze, Redacteure der Ständezeitung: Löck und Pr. Müller. .

Die von der provisorischen Regierung der gemeinschaftlichen Stände - Versammlung beider Herzogthümer vorgelegten Vorschläge und Anträge sind vollständig folgende: 1) Ernennung einer proviso⸗ rischen Regierung zu weiterer Leitung der Landes- Angelegenheiten. 2) Annahme einer Bestimmung über das Verfahren zur Herstellung einer schleswig⸗holsteinischen Landesverfassung. 3) Genehmigung, daß die Steuern nach den bestehenden Gesetzen bis weiter zu erheben. 4) Anerkennung des von der bisherigen provisorischen Regierung be⸗ schafften Antrages wegen Aufnahme des Herzogthums Schleswig in den deutschen Bund. 5) Berathung und Genehmigung der von der provisorischen Regierung erlassenen Verfügungen, betreffend das Recht zu öffentlichen Versammlungen, die Bürgerbewaffnung, die Freiheit der Presse, die Aufhebung der Kopfsteuer, die Unterrichtssprache an der haderslebener Gelehrtenschule, die Postversendung von Zeitungen und Jeitschriften, die Annahme von preußischen Thalerstücken in allen landesherrlichen Kassen und den Ausschluß der dänischen National⸗ Bankzettel, die Errichtung mobiler Sicherheitswachen in den Land⸗ Distrikten. 6) Vorlage zweier neuer Gesetz⸗Entwürfe, betreffend Auf⸗ hebung des Jagdregals, Aufhebung des Verbittels, Schutz⸗ und Instengeldes.

Ter erste Schritt der provisorischen Regierung nach eröffneter Stände⸗-Versammlung bestand darin, daß sie die von ihr übernom⸗ mene Gewall in die Hände des Landtages niederlegte und, diesem die neue Wahl einer provisorischen Regierung anheimgab. Die Ver⸗ sammlung beschloß einstimmig, sowohl ihren anerkennenden Dank für bas bisherige Verhalten der provisorischen Regierung auszusprechen, als auch ihr unbeschränktes Vertrauen und daneben die Bitte, daß sie in ihrer jetzigen Zusammensetzung die Leitung der Landes-Angelegen⸗ heiten fortführen möge. In Anlaß einer eingegangenen Petition aus dem 14ten ländlichen Wahl-Distrikte Holsteins (Umgegend Kiels), welche die Zuziehung des Advokaten Claussen in die provisorische Regierung anregte und in Betreff deren Klenze aus Uetersen den Ankrag auf Mittheilung an die provisorische Regierung zur Berück—⸗ sichtigung stellte, entstand eine Diskufsion, welche bald die Zurück⸗ nahme dieses Antrages herbeiführte, da man wohl allgemein einsah, daß man bei dem ausgesprochenen Vertrauen in die provisorische Re⸗ gierung dieser selbst die etwanige Vermehrung ihrer Arbeitskräfte an⸗ heimgeben müsse. ;

Was die Stände in ihrer ersten Sitzung am meisten beschäftigte, war die Anzeige der provisorischen Regierung, daß sie die Aufnahme des Herzogthums Schleswig in den deutschen Bund schon beantragt habe. Es handelte sich also um Anerkennung dieser Maßregel seitens der Stände. Advokat Rönnenkamp aus Flensburg bemerkte, daß die Mehrheit seines Wahl- Distriktes (Wiesharde bei Flensburg) gegen die Aufnahme in den deutschen Bund sei, welches Bekenntniß eines Abgeordneten aus Mittel⸗ Schleswig die größte Sensation erregte. Claussen verlangte ein Comité zur möglichsten Aufklärung der schles⸗ wigschen Verhältuisse. Dagegen erhob sich von vielen Seiten lebhafte Einsprache, u. A. vom Abgeordneten Th. Steenholdt, welcher eben⸗ falls bekannte, daß sein Distrikt (Schluxharde bei Tondern) gar nicht für die Aufnahme in den Bund sei, wovon die dänische Propa⸗ ganda die Schuld trage, Agent Jensen verfocht beharrlich die Nothwendigkeit eines Comité's und das Dasein einer gegen den deutschen Bund gerichteten Stimmung in Nord⸗ und Mit⸗ tel Schleswig, wobei er entschieden ablehnte, daß man einer Incor⸗ poratson in Bänemark geneigt sei. Nachdem endlich Rönnenkamp auch deutlich erklärt hatte, daß nach seiner Meinung die Aufnahme Schleswigs in den Bund unumgänglich sei, entschied sich die Ver⸗ sammlung gegen die einzige Stimme des Agenten Jensen für sofor⸗ tige Abstimmung und hiernächst mit alleiniger Ausnahme der beiden Abgeordneten Flensburgs Jensen und Schmidt) für Anerkennung des Regierungs⸗Antrages. Im Laufe der Diskussion wurde die Erklä rung der provisorischen Regierung in ihrer Ansprache an die Dänen, daß Nordschleswig über seinen Anschluß an Dänemark oder an Deutsch—⸗ land sich frei erklären möge, vielfach bestätigt.

Die Versammlung trennte sich gegen 3 Uhr mit dem Beschlusse, ihre Sitzung heute Nachmittag wieder aufzunehmen. Es handelt sich noch um die Genehmigung zur Forterhebung der Steuern nach den bestehenden Gesetzen und demnächst um Annahme einer Bestimmung über das Verfahren zur Herstellung einer schleswig holsteinischen Lan⸗ des-Verfasseng, d. h. um ein Wahlgesetz für eine konstituirende Ver⸗ sammluns. Außerdem ist ein Geseßz-Entwurf wegen Aufhebung des Jagd⸗ »zals und ein anderer wegen Aufhebung des Vrrbittels⸗ Schus⸗- und Instengeldes angekündigt. Man glaußt übrigens, daß die = mmlung ssch vielleicht morgen schon einstweilen vertagen wirr, dem eine Kommission zur Ausarbeitung des Wahlgesetz Cees niedergesetzt ist.

ds burg, 4. April. Heute früh kam der preußische Ge onin, weicher die preußischen Hülfstruppen kommandiren soll, zugleich auch der in preußischen Diensten stehende Prinz war von Augustenburg. (Hiernach ist die gestern gemeldete An⸗ s Prinzen Waldemar von Preußen in Hamburg zu berichtigen.)

Uhr rückte das hte Bataillon unter dem Capitain Kammer⸗

gon Hedemann aus, um zu der Armee zu stoßen.

Fachdem unsere Vorhut sich von Apenrade, um die Stadt vor

Bombardement von Seiten der dänischen Kriegsschiffe zu

n, freiwillig auf das Haupteorps der Armee bis in die Gegend

Bau zurückgezogen hatte, rückten die Dänen mit 1500 Mann in

ade ein. Ihre Vorposten sollen bereits eine Meile diesseits

rade geplänkelt, jetzt aber wieder zurückgegangen sein.

Freie Stadt Hamburg. (B. H.) Ham burg, 4. April. ste Abtheilung der aus Berlin nach Holstein bestimmten Garde⸗ menter ist so eben (15 Uhr) auf der Eisenbahn hier eingetroffen at sich sogleich unter dem lauten Jubel der am Bahnhofe ver— maelten Menge und unter dem Schalle des von der Regiments⸗ Mußt angestimmten Liedes „Schleswig-Holstein meerumschlungen“ nach Altona in Marsch gesetzt.

Freie Stadt Frankfurt. (Fr. Bl) Frankfurt, 5. April. Rach? swic bereits erwähnt) in der vorgestrigen Sitzung die Mi⸗ noris wieder in den Sitzungssaal zurückgekehrt war und der Ab⸗ geordnete Hecker den Austritt und die Rückkehr derselben motivirt hatte, wurken die Verhandlungen fortgesetzt.

Vice -Präsident R. Blum sindet alle die Anträge hinsichtlich der Volksrechte und in Betreff sozialer Reformen, wo es besonders die arbei⸗ tenden Klassen angeht, schön und gut und unterstützt dieselben, hält aber die Zeit zu ihrer Berathung für nicht ausreichend und stellt deshalb als Antrag die Frage: ob die Versammlung ihre grundsätzliche Zustimmung zu allen den hierher gehörenden von verschiedenen Mitgliedern gestellten An⸗ trägen geben und das Uebrige der constituirenden . Versammlung überlassen wolle. Leue und' Berthold Auerbach machen noch ihre An. sicht geltend, und Jordan beantragt, daß die National-Versammlung auch die die Auswanderung betreffenden Fragen in den Bereich ihrer Berathungen und Beschlüsse aufnehme, (Rusz, Aibstimmen h) Nach einen kursen ebatte einigte sich die Versammlung dahin, daß sie die Frage: Sollen alle die ver—

schiedenen Anträge, betreffend Rechte, Forderungen und Wünsche des Vol kes, eben so die sozialen und anderen Fragen der National-Versammlunzg, „zur Prüfung und geeigneten Berücksichtigung“ vorgelegt werden? einstim— mig annahm.

Hierauf wurde eine halbstündige Pause gemacht.

Nach Wiederaufnahme der Sitzung, um 3 Uhr Nachmittags, bemerkte man an den sehr gelichteten Bänken, daß bereits viele Mitglieder der vor berathenden Versammlung abgereist seien. Der Prãäsident gab eine ge drängte Uebersicht von den eingegangenen Anträgen, unter anderen, von Reichersberg über einen an das deutsche Volk zu erlassenden Anspruch zur Beruhigung der Gemüther; von Holland wegen der Verhältnisse des deut— schen Joll Vereins zu den Niederlanden und wegen der Stellvertreter der zur konstituirenden Versammlung gewählten Mitglieder in deren Verhinde⸗ rungsfalle (in welcher letzten Beziehung die Versammlung entschied, daß der permanente Ausschuß die Stellvertreter nicht einberufen könne); von Pohle wegen Einführung vertretender Verfassungen in allen Staaten Deutsch lands; von Wuttke wegen einer an die Regierungen zu richtenden Auf forderung zur Deckung der Ostgränze; von Holland und Velt lin wegen der durch den Ausschuß aus Oesterreich zur konstituirenden Ver sammlung einzuladenden Abgeordneten ꝛc. Wiesner will, daß der Wahl in Oesterreich kein Hinderniß irgend einer Art erweckt werde; Oesterreich wird gewiß gut zu wählen wissen, doch soll es dem Ausschuß anheim gege ben bleiben, von dort sechs Mägen des öffentlichen Vertrauens hierher zu bescheiden. von Closen unter diesen Antrag und will, daß die sechs Oesterreicher gleich eingeladen würden, und daß der Ausschuß, statt aus 50, aus 56 Mitgliedern bestehe. Dieser Antrag wird angenommen. Basser⸗= mann protestirt gegen diese Annahme und verlangt, daß an der bereits sestgestellten Zahl der 50 Ausschuß-Mirglieder nichts verändert werd. 2 ie Versammlung beschließt jedoch wiederholt, daß außer den bereits gewähten 50 Ausschuß Mitgliedern der Ausschuß selbst sich deren noch 6 aus Oesterreich beizu gesellen habe. Der Antrag des Abgeordneteten Roquette, daß die deutsche Be⸗ völkerung in Posen nicht ausgeopfert werden dürfe, sellte, als bereits erle digt, beseitigt werden, der Antragsteller und ein anderer Abgeordneter aus Westpreußen sprachen jedoch mit Nachdruck für ihre deutschen Mitbürger im Großherzogthum Posen und in den beiden Provinzen Preußens, die Veut- sche bleiben und nicht Polen werden wollten. Wuttke wünschte, daß die Deutschen in Posen eingeladen würden, sich bei der konstituirenden Ver= sammlung zu betheiligen, ohne dadurch jedoch das National- Gefühl der Polen zu verletzen. Ein anderer Nedner sprach mit Feuer für die Wieder herstellung Polens und verlangte, Oesterreich und Preußen sollten ihre pol nischen Landestheile unmittelbar freigeben, dagegen sollten alle Deutschen in anderen Staaten für Deutschland wiedergewonnen werden. Blum entgegnet darauf: Es sei nur darum zu thun, Vertréter Deutschlands in der konstituiren

den Versammlung zu vereinigen. Man könne wünschen, daß die deutschen Brüder unter russischem oder jedem anderen Scepter wieder wirkliche Deutsche würden; aber Vertreter derselben hierher zu bescheiden, würde unklug sein. Man müßte dann nicht allein die russischen, sondern auch Die belgischen, französischen, stalienischen, siebenbürgischen, ungarischen u. 4. eutschen auf fordern, ihre Abgeordneten nach Frankfurt zu senden, mit anderen Worten, man müsse dem ganzen Europa den Krieg erklären, und das werde man doch nicht wollen, um so mehr, da man hier versammelt sei, nicht um Un ruhe, sondern um Ruhe zu stiften. Bei der Abstimmung entschied die Ver— sammlung die Fragen: „Sollen die russischen Ostsee⸗Provinzen eingeladen werden?“ mit fast einstimmigem Nein, und: „Ist an den König von Preußen und an den K aiser von Oesterreich zur Wiederherstellung Polens eine Auf forderung zu richten?“ in dem gleichen Sinne mit Nein. Hinsichtlich der Deutschen in der Provinz Posen wurde, wie bereits früher festgestellt, die Entscheidung offen ge laffen. Blum's Antrag, daß man den aus Frankreich und Deutschland in ihr Vaterland zurückkehrenden Polen aus Staatsmitteln Unterstützung an gedeihen lassen möge, wurde einstimmig genehmigt. Der Antrag, den Volks Versammlungen und der Siebener-Kommission für ihre vaterländischen Be strebungen den Dank der Versammlung zu bezeugen, fand bereitwillige An⸗ nahme, eben so auch Venedev's Verlangen, daß die Verhandlungen des Ausschusses durch die Presse zu veröffentlichen seien. Die von Rödinger gestellte Frage: Sollen die Mitglieder der verschiedenen Stände - Kam mern zugleich Mitglieder der Reichs Versammlung sein? wurde mit Nein beantwortet, dagegen aber festgestellt, daß jene zugleich Mitglieder der letzten sein könn en. Jordan mahnt nachdrücklich zur Ordnung und Gesetzlich leit nach dem Schlusse der gegenwärtigen Verhandlungen.

Der Präsident stattete nun noch summarisch Bericht ab über verschiedene an die vorberathende Versammlung gerichtete Adressen, nämlich cine von Fulda, zwei von Wiesbaden, eine von Mannheim, eine von Marburg, eine von Leipzig, eine von Hanau, eine von Friedrichshafen, eine von Tettnang, eine von Lausanne, zwei aus Westpreußen 2ꝛc4.— Der Pole Guskowsü sprach mit Anstand und Feuer für die Wiederherstellung seines Vaterlandes und die Freundschaft zwischen demselben und Deutschland, was mit Beifall vernommen wurde. Mit langanhaltendem Jubel wurde der von Raveau gestellte Antrag, „dem gastfreundlichen Frankfurt den Dank der Versammlung darzubringen“, einstimmig angenommen. Dr. Kriegt sprach hierauf die erkenntliche Erwiederung im Namen Frankfurts in würdiger Weise aus Welckers Frage: Sind die Taggelder der Abgeordneten zum Reichstage von den einzelnen Staaten zu bestreiten? wurde, als sich von selbst ver stehend, mit Ja beantwortet. Noch beantragte ein Deputirter aus West— preußen, daß man es dem Deutschen in seiner Provinz und in Posen über⸗ lassen möge, selbst die Gränze zwischen Deutschland und Polen zu bestim⸗ men, wogegen nichts erwiedert wurde.

Der' Präsident verkündete, daß das Ergebniß der Wahlen hinsichtlich der 50 Ausschuß-Mitglieder morgen Vormittag um 3 Uhr sowohl vom Büreau herab, als durch die Presse verlündet werden solle. Sodann schloß er die vorberathenden Verhandlungen der Versammlung mit einer kurzen gediegenen Nede. Es gebe Stunden im Leben, sagte er, wo man fühle, daß man wahrhaft gelebt habe. Solche Stunden seien unvergeßlich und gewährten Entschädigung für viele andere traurige oder peinliche Stunden. Er fühle es, daß die vier letzten Tage Stunden der eisten Art nicht wenige geboten. Die Versammlung, welche sich jetzt auflöse, wäre vor einem Jahre noch ein Verbrechen gewesen, jetzt sei sie der Geschäftssührer der Na tion geworden. Obgleich sie, noch nicht als tonstituirend. Ver sammlung aufgetreten sei, würden ihre Beschlüsse doch allgemein geachtet werden und gute Früchte tragen; die in vier Wochen zusammentretende National- Versammlung werde sie nicht unberücksichtigt sassen. Daß sür Deutschland Besseres bevorstehe, als bisher, davon sei Jeder durchdrungen. Des Volkes Wille wird hinfort Kraft haben und nicht mehr getäuscht, nicht mehr nichtachtet werden. Ueber Alles segnend werde aber die Einheit und Eintracht im großen deutschen Vaterlande walten. Ein neuer Bund werde entstehen, groß und mächtig, und Jeder von uns werde bald stolz sein können, ein Deutscher zu sein. Der Redner richtete noch einige Worte ernster Mahnung an die Fürsten, an das Volk und“ an die Versammlung, wonach er die Verhandlungen dieser (etz ten für geschlossen erklärte. Die Versammlung brachte ihrem Prä sidenten ein Lebehoch und trennte sich, nachdem Robert Blum noch herkündet hatte, daß zur Verwirllichung vieler Wünsche, bei einem ge⸗ meinschaftlichen Mahle kurz vor der Trennung sich noch vereinigt zu sinden, eine Zusammenkunft im „Englischen Hofe“ in Vorschlag gebracht werde,

was genehmigt wurde. Beim Austritt aus der Pauls -Kirche, wurden die Mitglieder der Versammlung, mit dem Präsidenten an ihrer Spitze, von der in einem großen Quarré aufgestellten frankfurter Bürgerwehr mit tausend stimmigem, ost wiederholtem Hoch begrüßt, während der Fahnenmarsch ge schlagen, die Fahnen geschwenkt und das Gewehr praäsentirt n , Die Namen der in den permanenten Ausschuß zur Vorbereitung der Einberufung des deutschen Parlaments gewählten 50 Mitglieder, die auch sogleich zur Vorberathung im Kaisersaale zusammentraten, so wie auch die Namen der erwahlten Stell vertreten, sind Wiesner (Oesterreich); Itzstein (Baden); R. Blum (Sachsen); Jakobi (Königsberg) 3. Kolb Mheinbayern; Abegg, (Breslau); Zoiron (Baden); Simon (Breslau); Schott (Württemberg); Murschel (Württemberg)) Raveaux (Rheinpreußen); Spatz (Nhein bayern); Eisenmann (Bayern); Schleiden (Schleswig); Matthy Baden); Gülich Schleswig⸗Holst. 3 Ireudentheil (Hannover); Gr. Bissingen (Oesterr); Stadmann (Rheinpr.); Venedey (Rheinpr.); Schnelle (Necklenburg); Siemens (Hannover); Jürgens (Braun⸗ schweig); Zachariä (Hannover); Wippermann (Kassel); Lehne (Rhein⸗ hessens; Biedermann (Nassauz Rüder (Oldenburg); Hergenhahn

(Nassau); Buhl (Baden); Nonne (Hildburghausen); Kierulf (Necklen⸗ burg); Heckscher (Hamburg); Cetto (Rhein⸗ Preußen); Duckwitz (Bremen]; Behn Eübech); Schwarzenberg (Kassel); Brunck (Rhein⸗ Hessen); Mappes (Frankfurt); Pagenstecher (Preußen); Wil helmi (Preußen); Briegleb (Koburg); Blachi're (Kurhessen); von Closen (Bayern); Paur (Bayern); Reh (Darmstadt); Mack (Württemberg); Meyer (Preußen); Wedemeyer Preußen); Kanzler Wächter (Würt⸗ temberg). 1

Stellvertreter: Hecker (Baden) ; Leue (Rheinpreußen); Schaff⸗ rath (Sachsen); Vogt (Gießen); Joseph (Sachsen); Jucho (Frank⸗ furt)h; Tafel (Württemberg); Ernst Leisler (Nassau); Schweikart Württemberg); Zitz (Rheinhessen); Nunge (Mecklenburg); Struve (Baden); Aßmann (Braunschweig); Graf Reichenbach (Schlesien); von Sobel (Marburg); Wesendonk (Rheinpreußenj; Rödinger (Würt⸗ temberg); Jul. Meyer (Osnabrüch; Hoff (Mannheim); Brentano Baden); Strecker (Mainz); Rießer (Hamburg); Eisenstuck (Sach⸗ sen); d'Ester (Köln); Wurm (Hamburg); Hepp (Rheinpreußen); Rierl (Bayern); Wigard (Dresden); Detering (Hannover); Plange (Preußen); Ronge (Preußen); von Diemar (Württemberg); Hilde⸗ brand (Marburg); Peter (Baden); Bürgers (Köln); Schlöffel Breslau); Pel; (Rheinpreußen); Junghanns II. (Baden); Titus Bayern); Fürst (Posen); Wuttke (Leipzig)? Depener (Veßau); Nohl (Preußen); Pelz (Preußen); Haustein (Sachsen); Wiedemann Bayern); Schmitz (Preußen); Prell (Bayern); Christmann (Rhein—⸗ bayern); Mohr (Rheinhessen).

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 4. April. (Wien. 3tg.]) Se. Majestät der Kaiser hat den provisorischen Minister-Präsidenten, Grafen Kolowrat, we⸗ gen eines eingetretenen beftigen Unwohlseins, welches den unverzüg⸗ ichen Gebrauch einer Kur dringend erheischt, von der provisorischen Leitung des Ministerrathes zeitweilig entbunden und dieselbe interi⸗ mistisch dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Grafen Ficquelmont, übertragen.

Der Oberstkanzler, Graf von Inzaghi, ist nach einer funfzig rigen Dienstlaufbahn auf seine Bitte in den Ruhestand ve worden.

Die Wiener Ztg. enthält Folgendes: „Da die veränderte Einrichtung der Staatsgeschäfte im obersten Centrum die Functionen des Staats- Rathes nicht mehr gestattet, so hat Se. Majestät be⸗ schlossen, diese Institution aufzuheben und den Mitgliedern des Staats⸗ Raths in Anerkennung der wichtigen Dienste, welche dieselben gelei⸗ stet haben, eine ihren Kenntnissen und Erfahrungen angemessene, die constitutionelle Bewegung des Minister⸗-Rathes nicht beirrende Stel⸗ ung zu geben.“

Der Allg. Ztg. wird aus Mailand vom 28. März un⸗ ter Anderem Folgendes geschrieben: „Während der Beschießung un⸗ serer Stadt am 18. März wagten die fremden Konsuln einen ehren⸗ werthen Schritt beim Marschall Radetzky, um die Stadt vor einem Bombardement zu retten, indem sie gegen eine solche Barbarei pro⸗ testirten; sie wurden mit Höflichkeit empfangen, der Kommandirende bemerkte fogar: „Sagen Sie mir selbst, wie ich meine Ehre als Soldat retten kann.“ Allein höher redeten die nächsten Generale, besonders der Feldmarschall- Lieutenant Schönhals. Der Schritt führte zu nichts, die eisernen Würfel waren gefallen, welche die schönste österreichische Armee vernichten sollten. Wie zahlreich die gefallinen Opfer sind, ist noch nicht möglich, zu bestim— men, sie sind wahrscheinlich kleiner unter, den Kämpfenden,

unter den Unschuldigen. Das Militair, muß bedeutende Verluste erlitten haben. Alle höheren österreichischen Beamten und

„Familien der Offiziere sind gefangen und als Geißeln bewacht; aber Alle werden mit Anstand und Achtung behandelt. Von allen Seiten strömen nun freiwillige Streiter zu die Tessiner und Ge⸗— nueser waren die ersten allein berests sind auch piemontesische Regimenter eingerückt mit Artillerie und Kavallerie, überall mit vira FlItalia! viva i Lombardi! viva Pio Jong!“ grüßend und begrüßt. Diese Regimenter werden rasch mit der Eisenbahn bis nach Trüpialio vorwärts geschoben. Ganz sichere Berichte mangeln von den OBesterreichern, sie schlugen den Weg nach Lodi ein, das sie bald wieder verließen, um nach Crema und Orzinuovi vorzurücken. Da erwartete sie aber ein anderer Feind. Alle Schleusen der zahlreichen großen Kanäle waren geöffnet, die im Sommer den Segen über jene herrlichen Felder ergießen; jetzt verwandeln sie sie in einen Sumpf, elend werden Tausende den Elementen erliegen. Viele einzelne Corps werden mit Gepäck und Kanonen aufgehoben, unter den Gefangenen nennt man General Schönhals oder Wratislaw. Die Männer, die sich an die Spitze der provisorischen Regierung

llten, genießen und verdienen das Zutrauen der Bevölkerung; überall

llte sich der Podesta Vasati voran, eben so Borromeo, der Senior der Familie dieses berühmten Namens, die im ganzen Lande nur durch ihre Wohlthaten bekannt ist. Wir genießen auch im Innern voll kommene Ruhe, Niemand würde an den Kriegszustand denken, wenn nicht die Tausende von Bewaffneten und die Barrikaden daran erin nerten. Die provisorische Regierung verkündigt so eben den offiziellen Bericht von Brescia, daß gefangen sind: General Schönhals, zwei Obersten, zwei Oberst-Lieutenants, 51 Offiziere, der Delegat Breindl, d Goldaten 69 Dragoner mit ihren Pferden: drei Feld-⸗Kanonen, 6z Wagen, Eaissons und. Fourgons, 200 Pesi Pulver. Genommen ist ferner das Schloß d'Anfo.“

Preßburg, 2. April. (Bresl. 3Ztg.) Gestern Nachmit

466 begab ich eine sehr zahlreiche Deputation des Reichstages zu . gr . e, r, , ,. Stephan, um ihm im Namen der , d, l, aftvolle Wirksamkeit zur Bekräftigung der neuen 8 zu danken. Der Sprecher war der ernannte Finanz⸗ Minister Ludwig Fossuth. In der Antwort des Erzherzogs lag eine n,, Andeutung, daß der König erwarte, wie ihm Ungarn . des Territorialbestandes der Monarchie kräftigen , ,. leisten werde, Nach der Ansicht vieler Deputirten hat die pragmatische Sanction, welche die Untheilbarkeit der Monarchie ausspricht, auf die italienische Provinz und auf Galizien eme An⸗ wendung, indem diese Landestheile erst nach der pragmatischen Sanction an Oesterreich gekommen. Das gestern bere 9. Kong Reskript, welches das Gesetz über das unabhängige , ,, ungarische Ministerium mit einigen Modificationen hestat: t 63 . die pragmatische Sanction und die pflichtmäßige Ben n 3 selben von Seiten Ungarns auch auf jene Prooinzen . 9 nennen, auszudehnen. Dies dürfte noch zu manchen harten ¶ͤrũi rungen führen. Denn man ist in Ungarn gar nicht geneigt . garischen Söhne im italienischen Kampf noch ferner verbluten . assen Solche Stimmung hat sich hier gestern Abend in einer . ßen Volksversammlung manifestirt. Es kamen nämlich einige . ner aus Wien hier an, um den Ungarn zur neu bekräftigten Freiheit zu gratuliren. Zahllose Schaaren sammelten sich um die Redner uf Wien und diese forderten zugleich unter großem Bei⸗ ute, , , auf, daß die freien Ungarn die ita— 96 H ö j n, ,. ihrer, Freiheit nicht hindern sol⸗ . ö . sich der italienischen Volksfamilie wie⸗ ein. 3k! i , wer 3 dadurch nicht minder frei und glücklich herbar mo 9 frei wer ende Völker, sondern gegen die nordische en wir kampfgerüstet sein.“ Die wiener Redner wur—

gjäh⸗ rsetzt

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den im Triumphe herumgetragen und ihnen eine Ehrenwache gegeben; Zur selben Zeit ist auch der ungarische Minister in Wien, Fürst Paul Esterhazy, aus Wien angelangt, und wurde er mit großem Jubel empfangen. Die größte Verantwortlichkeit liegt auf ihm, indem er derjenige Minister sst, welcher die Königlichen Dekrete über die Ver⸗ wendung des ungarischen Militairs in Kriegszeiten gegenzuzeichnen und zu verantworten hat. = Heute fand hier eine imposante Feld⸗ messe statt, bei welcher die ganze National⸗Garde erschienen war.

Rußland und Polen.

Warschau, 3. April. Gestern Nachmittag hielt der Feld= marschall, Stadthalter des Königreichs, umgeben von einem zahlrei- chen Generalstab, eine Musterung über die in der krakauer Vorstadt, neuen Welt, Jerusalemer Straße und Allee aufgestellten Infanterie⸗ Kavallerie und Artillerie Regimenter, die sodann auf dem sächsischen Platz vor demselben defilirten. Der Sohn des Stadthalters, Flügel⸗ Adjutant des Kaisers, Fürst Theodor Paskewitsch, ist von St. Peters⸗ burg hier eingetroffen. Zwischen dem lsten und Hten d. M. sollen, wie die hiesigen Zeitungen melden, noch fünf Jnfanterie⸗Regimenter, jedes in seinem vollständigen Bestand von vier Bataillonen, zusammen 20,000 Mann, im Königreich Polen anlangen und davon 2 nach der Festung Neu⸗-Georgiewsk (Modlin), 3 aber in das Gouverne⸗ ment Lublin sich begeben.

Frankreich.

Paris, 2. April. Der heutige Moniteur erklärt die Gerüchte für falsch, daß in Paris ein Heer von deutschen Arbeitern or— ganisirt werde, um Deutschland zu revolutioniren. Man sei so weit gegangen, zu behaupten, daß 60, 000 Mann kriegsgerüstet von Paris nach Straßburg oder Metz marschirten, die dreifarbige Fahne voran und die Marseillaise singend; man habe von republikanischer Propa⸗ ganda, vom Eindringen des Kommunismus gesprochen, und Rüstungen in Bayern, Württemberg und Baden seien die Folge davon gewesen. Die ganze Sache aber laufe darauf hinaus, daß einige preußische Ar⸗ beiter, die keine Beschäftigung in Paris mehr gefunden, nach ihrer Heimat hätten zurückkehren müssen. Einige deutsche Patrioten hätten dieses Umstandes sich bemächtigt und in einem. Maueran⸗ schlag die Pariser um Waffen und Geld für die deutschen Patrioten erfucht; auch habe man jeden Sonntag einige patriotische Promenaden init einer schwar; gelb rothen Fahne auf den Straßen von Paris gesehen; dies sei Alles, und die provisorische Regierung habe den Deutschen eben so Geldmittel und Waffen ver weigert, wie den Belgiern, Polen und Savoyarden; seltsamerweise werde sie nun von diesen beschuldigt, daß sie die Sache der Republik ö während gleichzeitig die deutschen Regierungen ihr den Vorwurf machen, daß sie das Völkerrecht verletze. In einigen Tagen würden alle diese Gerüchte ein Ende haben; aber schon aus einer ge⸗ nauen Durchlesung der Reden, welche Herr von Lamartine an die Polen gehalten, würde man wohl den Schluß haben ziehen können, daß, wenn die Regierung der Republik den Polen keine Waffen geben wolle, obgleich Frankreich ein so großes Interesse dabei habe, deren Nationalität wieder hergestellt zu sehen, sie doch die Deutschen, welche die Freiheit bereits erlangt, nicht mit Waffen versehen werde. Deutschland möge sich daher beruhigen, Frankreich wolle weder eine materielle Eroberung, noch eine bewaffnete Propaganda, es halte den Einfluß seiner Ideen auf die Welt für stärker, als die Macht der Bajonette.

Am 30. März früh sind das zweite und das dritte Bataillon der deutschen demokratischen Legion, im Ganzen 1000 Mann, von der Barriere du Trone aus nach Deutschland abgezogen. Eine Masse französischer Bürger begleitete die Kolonne bis Vincennes, nachdem mehrere Personen, worunter der Fürst von der Moskwa und Her⸗ wegh, Reden an sie gehalten hatten. Gestern wollte das vierte und morgen das fünfte Bataillon abgehen. Am 7. April, mehrere Tage vor dem Eintreffen der ersten Kolonne zu Straßburg, wollen sich die Chefs der Expedition zu Straßburg zusammenfinden. Ge— gen den 15. April wollen auch sämmtliche Polen an den Ufern des Rheines sein.

Die Union zeigt an, daß die Häupter der beweglichen National-Garde gestern Mittag ins Kriegs⸗Ministerium gerufen worden seien, wo ihnen ein Divisions⸗ Chef eröffnet habe, daß sie das Einüben der Mannschaften mit größter Emsigkeit zu be treiben hätten, weil sie nächstens an die Gränze abmarschiren wür⸗ den. Andererseits werden im heutigen Moniteur mittelst Regie⸗ rungs- Dekrets vom gestrigen Datum 80,900 Mann aus der Klasse von“ 1847 unter die Waffen gerufen. In dem Hauptort jedes Arron— dissements ist zu diesem Zweck ein Rekrutirungs-Conseil eingesetzt. Zur Beruhigung wird jedoch bemerkt, daß Frankreich sich nie eines tieferen Friedens erfreute, als ytzt; daß die bewegliche National⸗ Garde von Anfang an für die Gränzen bestimmt war, und daß end⸗ lich jene 80, 000 Mann nur die gewöhnliche Frühjahrs- Rekrutirung der Altersklasse von 1847 bilden. Auch die bisherigen deutschen Gränz- Rüstungen werden, dem Vernehmen nach, von der provisori schen Regierung nicht für besorgnißerregend gehalten. Ein zweites heute publizirtes Regierungs-Dekret vom gestrigen Tage verfügt, daß ein Bruder oder nächster Verwandter eines Februarkämpfers, die das Loos träfe, Soldat zu werden, vom Dienste befreit sein sollen. Hier⸗ mit will die provisorische Regierung eine Schuld des Vaterlandes abtragen, indem sie den Sohn, Bruder oder sonstigen nächsten Ver⸗ wandten des Gefallenen der bedürftigen Familie als Stütze läßt.

Admiral Rosamel ist gestorben.

Als Ergänzung zu dem Bericht, welchen Emil von Girardin in der Presse über den Angriff auf die Büreaus dieses Journals ge⸗ geben, erklärt der M oniteunr, daß der Minister des Innern, Herr Ledru⸗Rollin, so wie derselbe von der Polizei⸗Präfektur benachrichtigt worden, daß sich Gruppen mit feindseligen Drohungen vor der Drucke⸗ rei der Presse versammelt, sich unverzüglich um Mitternacht in Be gleitung des Herrn Landrin, Regierungs- Kommissars bei dem Seine Tribunal erster Instanz, an Ort und Stelle begeben habe, um nöthigenfalls die Person des Redacteurs und das Material der Druckerei gegen jedes Attentat zu stützen. Bei ihrer Ankunft sei die Ruhe bereits hergestellt gewesen, Herr von Gi⸗— rardin habe die Büreaus verlassen gehabt, und nur einige Geschäfts⸗ führer und Setzer seien noch dort gewesen, denen der Minister er—⸗ klärt habe, daß er gekommen sei, um die Sicherheit und Unabhän gigkeit der Redacteure und der Druckerei nöthigenfalls durch Ein schreiten der öffentlichen Gewalt aufrecht zu erhalten; man habe ihm sofort geantwortet, daß blos einige Drohungen ausge⸗ stoßen worden, daß aber in Folge von Erklärungen, die zwischen einigen Bürgern und dem Haupt- Redacteur der Presse gewechselt worden, die versammelten Gruppen sich ohne Gewaltthätigkeit zer⸗ streut hätten. Später habe der Minister, von Herrn von Girardin aufgefordert, sich nochmals in die Büreaus der Presse begeben und dieselben erst verlassen, nachdem er die Ueberzeugung gewonnen, daß die Besorgnisse des Herrn von Girardin unbegründet seien.

Paris, 4. April. (Tel. Der) In vielen Städten Frank⸗ reichs sind Unruhen ausgebrochen. In Lyon haben sich zwei Regi⸗ menter empört.

Der König von Sardinien ist an die Spitze der Truppen ge⸗

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Eugen, Prinz von Savoyen, ist einstweilen Statthalter ge⸗

Von Rom marschiren 6 Negimenter und 3 Batterieen an die

Großbritanien und Irland.

. ud 4 Das Unterhaus beschäftigte sich in seiner gestrigen Sitzung nach einigen Erörterungen über eine neue auszuschreibende Wahl für den Flecken Horsham hauptsächlich mit dem Militair⸗Budget. Der Kriegs Secretair, Herr For Maule, ent⸗ wickelte den Antrag auf Bewilligung der nöthigen Summe für die Unterhaltung des zum , , und seiner Kolonieen chen Hee Dasselbe soll mit Ausschluß der Truppen welche die ostindische Compagnie unterhält, i Tn m, 23 Es ist dies weiter keine Erhöhung des Militair- Etats, dennoch Amendement,

London, 1. April.

erforderlichen Heeres.

herabzusetzen, ̃ t ; unterstützten ursprüngliche Antrag des Ministers, unter Verwerfung des Amende⸗

ments mit 39 gegen 293 Stimmen, angenommen. ö,. des Heeres, das in runder Summe 1145000 Mann beträgt, stellt sich

so, daß auf England ungefähr die Hälfte, nämlich 30, 950 . in Großbritanien und 26,900 Mann in Irland, kommt, während die andere Hälfte die Garnisonen auf den weit zerstreuten englischen Be⸗ sitzu bil Nachdem noch einige andere Posten im Budget ⸗Co⸗ mité bewilligt waren, wurde die Einkommenstener⸗Bill zum dritten⸗ male verlesen und das Haus vertagt. John Russell noch eine Frage des Herrn Hume in Betreff der s Lord Minto in Neapel dahin, daß derselbe in dem Streite zwischen Neapel und Sicilien durchaus nicht Partei ergriffen, sondern nur auf Veranlassung des Königs von Neapel eine gütliche Vermit⸗ telung versucht habe.

In einer vom deutschen Lesevereine berufenen, in dem Hall of Com meree abgehaltenen und sehr zahlreich besuchten Versammlung von Deutschen in London wurde eine Adresse an das deutsche Volk, überreicht seinen in Frankfurt a. M. versammelten Vertretern, be⸗ Ueber tausend Personen wohnten der Versammlung bei und nahmen mit Begeisterung die in derselben gehaltenen Reden auf. Die große Halle war mit der schwarz roth⸗ goldenen und der engli⸗— Die deutsche Liedertafel trug drei deutsche

Die Vertheilung

sitzungen bildet.

beantwortete Lord

schen Fahne geschmückt. patriotische Lieder vor. Aus Belfast in Irland wird der Köln. Ztg. vom Eine bedeutende Anzahl der angesehensten hiesigen Kauf— leute, Rechtsgelehrten u. s. w. hat an den Magistrat und die Bürger von Berlin folgende Adresse abgehen lassen: . ir, die Unterzeichneten, bringen den Behörden und den Bür- Berlin unseren herzlichen Glückwunsch dar, bürgerliche und l Tage des 18. und 19. März Wir vertrauen, daß Ihr Vaterland fortfahren nd Mäßigung voranzugehen in allen constitutio⸗ nellen Reformen, welche gewiß die Freundsch werden, welche so lange zwischen der deutschen Nation und Großbritanien und Irland best

religiöse Freiheit durch die glorreichen erworben zu haben. wird, mit Festigkeit u

aft und das Zutrauen

anden haben.“ (Folgen die Unter⸗ Adresse ist zugleich mit dem Ertrage einer Sammlung für die Hinterbliebenen der Gefallenen nach Berlin abgegangen. ; Die Times enthält einen leitenden Artikel über die italienischen Verhältnisse, worin sie bemerkt, die Erklärung des Königs von Sar— dinien zu Gunsten des Aufstandes in Lombardei⸗-Venedig könne nur etwa dadurch entschuldigt werden, daß derselbe nicht im Stande ge⸗ wesen sei, der Aufregung seines Volkes und seiner Armee gegen Oesterreich zu widerstehen, und daß der Einzug des sardinischen Mi⸗ sitairs in der Lombardei dazu dienen könne, die Ausschweifungen der dortigen Revolution niederzuhalten. . t seit der Bewegung im Monat Februar auf die Erhaltung des Frie⸗ dens in Europä kein großes Vertrauen gesetzt, aber diese Erklärung des Königs von Sardinien sei der erste Schritt zu offenen Feindse⸗

Sie, die Times, hätte schon

Seel gien. ; Die belgische Kammer hat dem Ministe⸗ rium 2 Millionen zur Unterstützung ihrer Fabriken bewilligt.

Die belgische Regierung hat außerdem von den Kammern neun Millionen für kriegerische Maßregeln bewilligt erhalten.

Fürst Metternich ist in Rotterdam.

Brüssel, 5. April.

Die eben so dringlichen als umfassenden Arbeiten, welche die Reorganisation der Polizei⸗ Verwaltung erfordert, nehmen von jetzt ab meine Zeit und Kräfte dergestalt in Anspruch, ĩ Stande befinde, das Ehrenamt eines Commandeur daneben noch länger fortzuführen.

Indem ich daher meinen Dank allen denjenigen abstatte, deren Vertrauen mich zu dieser Stellung berufen hat, so wie allen denen, von welchen ich bei der provisorischen Bildung der Bürgerbewaffnung mit Rath und That unterstützt wurde, und endlich der Bürgerwehr selbst und ihren einzelnen Corps, die mit rühmenswerther Hingebung und Ausdauer sich ihrem wichtigen Beruf unterzogen haben lege ich hierdurch mit Vorwissen des Herrn Ministers des Innern das Kommando mit dem aufrichtigen Wunsche nieder, daß die Berliner Bürgerwehr in ihrer definitiven Organisation den hohen Anforderun⸗ gen vollständig entsprechen möge, welche die Land an sie zu machen berechtigt sind. habe ich ersucht, wegen Wiederbesetzung der deurs das Erforderliche baldigst zu veranlassen; bis dahin wird der Stab die Leitung der Geschäfte übernehmen.

Berlin, den 4ten April 1848.

Der Polizei⸗Präsident

von Minutoli. Königliche Schauspiel

Opernhause. Vorstellung: Alessandro Stradella, roman Musik von F. von Fl Behr, vom Stadttheater zu Leipzig:

fang halb 7 Uhr.

Im Schauspielhause. Les extremes se touchent. sieur et une Dame-.

Sonnabend, 8. ments - Vorstellung: Shakespeare.

ich mich außer der Bürgerwehr

Stadt und das ganze Hoch Edlen Magistrat Stelle des Komman⸗

Abonnements tische Oper in 3 Abth., von Tanz von Hoguet.

Malvolio, als Gastrolle.)

bonnements⸗Vorstellung. L Maitresse de Maison. Un Mon- alb 7 Uhr.

Im Schauspielhause. Julia, Trauerspiel in 5 Abth., von

53ste franzsische A

F9gste Abonne⸗ Romeo und

Königsstädtisches Theater. Hunderttausend T z Akten, von D. Kalisch. Musik vom Königl. Musit⸗

mit Gesang in Direktor Gährich.

Redacteur: R. Wentzel.

Selbstverlage der Erpedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗-Hofbuchdruckerei.