1848 / 98 p. 6 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Amalie“ bemächtigt haben. Aus den Berichten des Capi⸗ ain Lieutenant Suenson geht hervor daß der Bürgermeister Schow von Apenrade nach Sonderburg gebracht worden ist.

Mehrere holsteinische Schiffe (deren Namen indessen nicht ange⸗ geben werden), unter anderen eines mit 1000 Tonnen Kohlen am Bord, sind theils nach Friedericia, theils nach Nyborg und Corsör aufgebracht worden.

Aus Assens vom 31. März wird gemeldet, daß die Zahl der von Hadersleben südwärts gezogenen Truppen 4700 Mann betrage.

Einem Briefe aus Helsingör vom 2ten d. zufolge, ist das Gerücht, daß man in Ropenhagen Lootsen für eine zu erwartende englische Flotte engagirt habe, eine Erdichtung.

„Caroline

In der Sammlung des Unterzeichneten für die Verwundeten und Sinterbliebenen der im Kampfe Gefallenen ist ferner eingegangen; Von den Bewohnern der Stadt und Umgegend von Dirschau 100 Rthlr., durch die Redaction der Schlesischen Ztg. in Breslau ge sammelt 357 Nthlr., von Herrn Geheimen Legations⸗ Rath Pfeiffer 3 Rthlr.', durch Hrn. Landtags ⸗Abgeordneten Richard Biesing aus Bonn, die Sammlung in der katholischen Münsterkirche in Bonn bei der großen kirchlichen Feier für die Verwundeten und gefallenen ber liner Brüder 150 Rthlr., freiwillige Beiträge aus mehreren Häusern daselbst 50 Rthlr., zusammen 200 Nthlr., sowohl für Civil wie für Militair zu verwenden; von Hrn. Kaufmann C. G. Schucke durch Sammlung 8 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf., von Hrn. Bezirks vorsteher Koch fernere Sammlung am Brandenburger Thore an 5 verschiedenen Ta⸗ gen 8 Rthlr. 29 Sgr. 6 Pf., derselbe die. Sammlung im Dorotheen⸗ stadt⸗Kirchbezirk 55 Rthlr. 16 Sgr. 4 Pf., von Hrn— Schloßprediger Frege in Schöneberg gesammelt am Tage der S chutzverbands⸗ Errichtung für das Gebiet vom Landwehrgraben bis zum botanischen Garten 25 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf, von Hrn. Buchhändler Dumont, Herausgeber der Kölnischen Zeitung, ferner gesammelt 500 Rthlr., von der Bürgerschaft in Blelefeld 314 Rthlr., vom Herrn Bezirksvorsteher Berner (Pariserplatz⸗ Bezirk) nachträglich noch durch Haus⸗-Kollekte, durch Becken vor den Häusern Unter den Linden Nr. 25 und 61 und der Wache am Brandenburger Thore, so wie im Laden des Herrn Spargnapani zusammen gesammelt 97 Rthlr. 3 Sgr. 3 Pf. die Liste dieser, so wie der am 27. März eingezahlten 1751 Rthlr. 5 Sgr. 6 Pf, liegt bei Herrn Berner zur Einsicht bereit); durch Sammlung in Neunkirchen bei Saarbrücken 122 Rthlr. 8 Sgr.

S60

2 Sgr., von Herrn Dr. Prutz als

mit der Bestimmung, davon 60 Rthlr. für Civil, 69 Rthlr. sür Mi⸗ litair und 20 Rthlr. für das projektirte V Studenten zu verwenden; durch Kirchen- Kollekte Rordhausen 16 Rthlr. 6 Sgr.; von der Stadt Randerath (Regie⸗

rungs⸗Bezirk Aachen) 21 Rthlr.

C. Duncker, Stadtverordneter.

wissenschaftliche und Kunst Nachrichten. Königliches Opernhaus.

er Liebestrank. Gastrolle.

(Den 4. April.)

Herr Behr eröffnete sein Gastspiel am Dienstag als Dulcamara in Donszetti's melodiereicher Oper „der Liebestrank“. Einst der hiesigen Bühne in untergeordneten Verhältnissen angehörend, kehrt Herr Behr jetzt von Leipzig zu uns zurück, um von seiner künstlerischen Fortbildung erfreuli ches ZƷeugniß abzulegen. Schon damals zu den schönsten Hoffnungen be— rechtigend, erfüllte sie der talentreiche Künstler durch sein diesmaliges Auf⸗ treten in reichem Maße. Wir gestehen, durch seine heutige Leistung um so mehr überrascht worden zu sein, als sie ein Terrain des Operngesanges be— rührt, das uns der Individualität des Künstlers früher gänzlich fern zu liegen schien. Ist das komische Genre auch in der That wohl jenige, welches Herrn Behr von Natur zusagt, fehlt ihm z. B. der natürliche Humor, überhaupt jene angeborne vis comica, für das Buffo⸗Fach, das sich

das mit glücklicher Wirkung geltend zu machen weiß, nicht absprechen. Für

unsere Bühne dürste Herr Behr präsentant für das bezeichnete Fach schon seit geraumer Zeit mangelt. übrigens die Mittel unseres Gastes betrifft, so ist seine Stimme, wenn auch nicht von besonders intensiver Kraft, doch frisch und klangreich, seine Ge⸗ stalt schlank und jugendlich. Deutliche nation und richtige Declamation sind Vorzüge gers vorzugsweise schmückhen, gebrachte Tremuliren der Stimme bei gehaltenen Tönen als eine

die den Vortrag des San—

Manier

6 Pf., durch Herrn Landtags⸗Deputirten von Kalkstein bei Gelegen⸗ heil einer Versammlung in der Stadt Briesen (Kreis Culm) 79 Rthlr. Ertrag einer in Stettin gehalte= nen Vorlesung über die neuesten politischen Veränderungen 1140 Rthlr.

Denkmal für die gefallenen in St. Jakoby zu

Herr Behr: Dulcamara, als erste

nicht das⸗

e jene die sich durch keine Kunst der Welt ersetzen läßt, so können wir ihm dennoch ein gewisses Gesch ick

. h; nere daher eine um so wünschenswerthere Acquisition sein, als ihr ein stimmbegabter Re⸗ Was Aussprache des Textes, reine Into⸗

während das fast fortwährend in Anwendung

erscheint, deren sich Herr Behr, als geschmacklos und störend, bei der übri— gens verständigen Verwendung seines Stimmmaterials, vor allen Dingen zu entwöhnen hätte. Demnächst wäre auch noch größere zungenfertigkeit zu erstreben, soll die Ausführung des parlanten Gesanges den Kunstfoide⸗ rungen ganz genügen. Abgesehen von diesen Mängeln, befriedigte jedoch die musitalische Durchführung der Partie sehr wohl, so daß, da der Gast auch im Spiel Gewandtheit und Lebendigkeit entfaltete und den feinen, ver schmitzten Dulcamara oft recht glücklich zu charakterisiren verstand, der Er⸗ solg der Leistung ein durchaus günstiger und ehrenvoller für ihn war. z

Königsstädtisches Theater.

Don Giovanni.

(1. April.)

Nächst dem Interesse, welches das unsterbliche Werk selbst erregt, knüpfte sich das des Wiederauftretens der Sgra. Olivieri an die Auf führung desselben. Die Genannte gab die Elvira und löste die Aufgabe, so weit ihre Mezzo Sopranstimme dafür ausreicht, befriedigend. Die Sär gerin besitzt eine kräftige, intensive Stimme, entfaltet Leidenschaftlichkeit un Feuer und führte namentlich die große Esdur-Arie (wiewohl einen halben Ton tiefer) recht beifällig aus. Auch im Uebrigen war Lie Vorstellung, erwägt man die Größe der Kunst Aufgabe italienischen Sangern gegen über, eine ehrenwerthe. Vorzugsweise dürfen wir Sgra, Fodor nachrüh⸗ men, daß sie ihre schwierige Partie auch bramatischerseits tiefer zu durch dringen ersolgreich bemüht ist, wofür viele gelungene Momente, besonders in der großen Scene der Erzählung des Überfalls, Zeugniß ablegten. Eine sehr liebliche Zerline war Sgra. Do gliotti. Durch jugendliche Erschei⸗ nung und Frische der Dtimmmrittel jedenfalls eine geeignetere Repräsentan tin dieser Rolle, als die frühere Darstellerin derselben, bot die anmuthige Sängerin auch in musikalischer Hinsicht Anerkennungswerthes Sowohl Fre Leistung, als überhaupt die ganze Vorstellung, erfreuten sich der leben digsten Theilnahme von Seiten des Publikums. Der Passus im ersten Fi nale: „Es leb' die Freiheit hoch!“ fand ein nachhaltiges Echo. 9

M usikalische s

zwei Musik-Aufführungen aufmerksam, die am näch April) stattfinden. Der erblindete Flötist M. Konzert im Saale des Englische— Vokal- und Orgel⸗-Konzert in der Verwundeten und der Hin finden dun Theilnal

wech 3wenh 1

Wir machen auf sten Montag (den 10, Thiel giebt an gedachtem Tage ein Hauses, Herr Karl Kloß ein geistliches Nikolaikirche zum Besten der in den Märztagen terbliebenen, Wittwen und Waisen. Beide Veranstaltungen ausgezeichnete hiesige Künstler Unterstützung und nehmen die des Publikums sowohl des rein musikalischen als des wohlthatigen wegen in Anspruch.

Allgemeiner Anzeiger.

gekanntmachungen.

em 25. April e.

. ( . ; . —⸗ * . . rritt auf unserer Eisenbahn folgender Fahrplan in Kraft:

18248. 18811. 21175. 21864.

22251.

18101. 18132. 18809. 18810.

21153. 21169. 21666. 21672.

5927 92248 22237. 22248.

nach

Riöhrlinng nach Berlin.

24008. 24035. 24131.

Hamburg. 2 3 4.

1 13 . 1 Zwischen⸗ Extra⸗ zug mit Güter⸗-Güterzug.

Richtung 35 Per⸗

1 Abgang sonen⸗

von zu g. in Witten⸗

berge.

( bern zug, Bienstaz, Abgang nachtung mit Aus- Donner- ö ö

36. . stag, von Sonntage Sonn⸗—

abend.

5. 6. . 8. 27348. 27354. Zwischen⸗ Extra⸗ 30558. 30913. 31144. zug mit Güter-⸗Güterzug.

Per- Ueber⸗ zug, Dienstag,

o nen⸗ nachtung mit Aus- Douner⸗

zug. in nahme der stag,

Witten⸗ Sonntage. Sonn⸗ berge.

zusammen

Nr.

. Uhr Uhr Uhr Berlin 173 Mrg. 6 Abds. 5 Mrg. 13 Nchm. Spandau JI 125 Bergedorf Nauen Reinbeck Paulinenaue Friedrichsruh Friesack Schwarzenbeck Neustadt a. Büchen Zernitz Boitzenburg Glöwen r Brahlsdorf Wilsnack V . Hagenow Ant. in Ank. in Ludwigslust Witienb. Wittenb. Grabow 11 922 . Ab. 6 a6 Ab. Abgang Mittwoch, / / Freitag, / Abgang Sonntag. Wittenberge 5 Mrg. 11 . 7 Mrg. Wend. Warnow 115 6 1 87 ö

Hamburg

* 23

Grabow 25 * 85 * Ludwigslust Hagenow Brahlsdorf Boitzenburg Büchen Schwarzenbeck Friedrich sruh Reinbeck 5 Bergedorf 2 Ankunft in Hamburg 3 uhr ion à Jof 7. 2722 25 Nachmitt. Ylorgens Abends. Nachmitt. Bemerkungen. Mit den Güterzü en Nr. 3. 4. 7. und 8. werden den Zügen Nr. 3. ren resp. nach Hamburg und Berlin angehängt werden.

z Wittenberge Wilsnack Glöwen Zernitz

Nitt 1 21 MNchm. 3 ; 31 / 4 . ‚. 6

1

4 127 Mitt. Reustadt a. D. Abds. i Nchm. Friesack . 25 * . Nauen Spandau Ankunft

. ; z : * 9 . 1 1 685 * —⸗ 262 ö 3 8 165 *

neber Lokal⸗ und Extrazüge werden besondere Bekanntmachungen ersolgen.

Berlin und Hamburg, den 24. März 1848.

Die Direction der

Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger ua v Eisenbahn.

In Gemäßheit unserer Bekanntmachung vom 13.

Januar er. sind am 285.

Februar er. nachstehende Pprioritäts-Sbliga-=

fio nen unserer Bahn

zum Zweck der Amorti⸗

fation verloost wor⸗

den; und zwar von den

4946 Obligationen Lin. B-

7527. 7587. 75894. 7719. 7721. 7792. 7794. 7846. 7853. 7902. 8110. 8138. 8293. 8301. 8304. S324. 8362. 8364. S367. 8400. 8715. 8771. 8806. 8812. 8867. 8982. 8995. 9013. 9028. 90861. g367. 9587. 9588. 9606. 9608.

Von den 5 h

1450. 2362. 3161. 1089. 6409.

11273. 13096. 11225. 14990. 16613. 16811. 16840. 17105. 17282.

Nr. 7414. 7742. 7903. 8318. 8417. 8894. 9166.

Wend. Warnow 4!

C C E *

3 42 ö Nachmitt. Morgens. ue ind 8. sindet keine Personen-Beförderung statt und 7. resp. in Bergedorf und Spandau Personenwagen zur Mitnahme von Passagie—

in Berlin 1

Berlin-Hamburger Eisenbahn-Gesellschaft.

MI]. 9723. 9747. 9783. 9830. 9832. 9816. 9852. 9874. 9979. zusammen 59 Stück à 200 Thlr. 4, og Thlr.

Nr. 105. 357. 358. 502. 537. 583.

67. 751. 232. 976. 93st. 1083. 4233. 1259. 1557. 192. 1976. 2147. 2479. 2698. 3338. 3582. 1483. 4507. 5206. Gab. 6883. 7ati. S163. S686, 9224. 9721.

abend. Uhr Uhr

yr zusammen 14 Stück à 25 Thlr. 5 zichm 5* Mrg. 5

. Mig. Diese Obligationen sind vom 7) 1

21 93 1

) * Mitt. 121 Nchm. Potsdam, den 8. März 1848.

55

18300. 18812. 21180. 21928. 23364. 25401. 25606. 28991. 29852.

157 Stück 2 100 Thlr. 15,700 Thlr. Ferner von den für die Stamm-⸗ burg⸗Halberstadter Eisenbahn-Gesellschaft ausgegebenen 1, Obligationen unserer Gesellschaft über 25 Thlr.: 587 251. 264. 395. 433. 640. 616. 617. 171306. 17137. 17140. 17267. 17296. 17345. 350 Thlr. G. . 3 unserer hiesigen Hauptkasse einzureichen, ren Nominalwerslh in Empfang zu nehmen. 1. Juli er. hört ihre Verzinsung auf.

Actien der Magde—

.

von 83 Fuß Länge und einem Nebengebäude. Zämmt liche Gebäude sind von Ziegelsteinen in geschmackvollem Stole aufgeführt und mit Schieferbedachung »ersehen. Die Wasserkraft des von dem Ruhrflusse betriebenen großartigen Werkes mit einem Gefälle von 19 Fuß vor den Rädern ist bedeutend und gestattet erfahrungs⸗ mäßig auch bei dem niedrigsten Wasserstande der, Ruhr einen ununterbrochenen Betrieb der mit acht Holländern von den größten Dimensionen einer englischen Papier Maschine und einer besonders aufgestellten Maschine versehenen Fabrik.

18439. 19091. 21657. 21950. 24003.

18807. 21152. 216690. 22236. 24006. 25682.

29855. 30442.

121 J Rachdem heute über das Vermögen des Kaufmanns Beyer hierselbst der Konkurs eröffnet worden wer pen sämmtliche unbekannte Gläubiger desselben fordert, ihre Ansprüche an die Konkursmasse innerhal brei Monaten, spätestens aber in dem vor Depr tirten, Land- und Stadtgerichts-Assessor den 26. Juni e., Vormittags

. aufge um deren baa⸗ Mit dem

18 Nothwendiger Land- und Stadgericht

Die dem Fabrikanten eimer gehörige,

9 *

Ank. in Wittenb. (0a 0A.

——

stücke, Ste uer⸗Gemeinde

Wittenb. 37, 38, 39/1 55 a6 Ab. 3, gs, niz

——

z J z

ö .

ö 5

Abgang ͤ Mittwoch, Freitag, Abgang Sonntag. 6 Mrg. Nchm. 9 Mrg. 6 5 ö

ö = J 1848, Vormittags ; stelle subhastirt werden.

Gemeinde Arnsberg Flur]. HEol. 5 und Vol. VIII.

8 Sgr. 10 Pf.

115

127Nchm. 12. * Abds. 135

den Landstraße gelegen, zweckmäßigen Systeme

neu erbaut. Dieselbe besteht aus

angemessener

Verkauf.

Arnsberg. Diederich Ebbinghaus zu Ober⸗ auf dem Grundstücke Steuer-Gemeinde Arnsberg, Flur II. Nr. 250 3 erbaute Papier- Fabrik mit Nebengebäude, so wie die dazu gehörenden Grund⸗ Arnsberg Flu 39 se, 35, 36, Flur ll. Nr. 246 /, 2461, 24655 und das Miteigenthum des 2c. Ebbinghaus zu einem Drittheil an dem oberen Mühlengraben Steuer⸗ Nr. 780, eingetragen Vol. V. kol. 6 des Hypothekenbuches er Gemeinde Arnsberg, abgeschätzt zufolge der nebst Hoöpothekenschein in der Registratur einzusehenden Taxe, soll am 3. 10 Uhr, an hiesiger Gerichts= Die Papier-Fabrik, unweit der Stadt Arnsberg an der von Kassel nach Köln führen- Jahren nach dem der Maschinenpapier-Fabricgtion einem dreistöckigen Hauptgebäude von 131 Fuß Länge, 51 Fuß Breite und Höhe, mit zwei daran stoßenden Flügeln

ist vor zehn

anberaumten Termine persönlich oder durch Bevollmächtigte, wozu ihnen der Justiz⸗ Kommissarius Steinmetz in Sagan und der Ober ⸗Landesgerichts⸗ Assessor Herzfeld daselbst vorgeschlagen werden, melden und deren Nichtigkeit nachzuweisen. Diejenigen, welche weder vor, noch in diesem Termine sich melden, haben zu erwarten, daß sie mit ihren etwanigen An sprüchen an die Masse präkludirt und ihnen deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird. Sprottau, den 25. Januar 1818. Königl. Land- und Stadtgericht. von Reder.

anau Alz

r J. Nr. 33, 38,

zu 68,661 Thlr. Obrigkeitliche Bekanntmachung. Dem Tischlergesellen Carl Zinke, welcher nach Teras ausgewandert sein soll, wird hierdurch bekannt gemacht, daß ihm in dem Testamente der am 3. Januar d. J. hierselbst verstorbenen Wittwe Ritschl, genannt Halten bach, Charlotte Sophie Elisabeth, geb, Lange, ein Ver mächtniß von Zweihundert Thalern, ein Jahr nach dem Tode der Erblasserin zahlbar, ausgesetzt worden ist. Berlin, den 30. März 1848. Königliches Stadtgericht hiesiger Residenz

2991 Juli

10 2 10 737 7 Abends. Nachmitt. jedoch

12971 Berlin, Breslau, Schweidnitzer Str.

Abonnement für Mit der Berechtigung, für den

8d

3 Thie, Für Auswärtige die

Bedingungen.

Obligationen Litt. C.

601. 654. zu haben:

7 2. Karte 2792. 3854. 5372. 5839. 6321. 7460. 7873. 8450. 9832. 9995. 11041. 12728. 12730. 12734. 13521. 13930. 14003. 14398. 14959. 11974. 15548. 15860. 16294. 16623. 16666. 16667. 16815. 16838. 16839. 16936. 17000. 17001. 17237. 17238. 17251. 17701. 17714. 17839.

2209. 2704. 3826.

2289. 2993. 3660. 1069.

2981 11960. 12026. zur Uebe Sicht der nationalen 13403. 13476. 14285. 14312. 14991. 14993. 16614. 16616. 16813. 16814. 16843. 16847. 17122. 17174. 17328. 17480.

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der ler rogthümer Schleswig- llolstein und Lauenburg,

und sprachlielien Unterschiede ihrer Bewohner,

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Fiterarische Anzeigen.

. . Ed. Bote & G. Bock (. Bc π.π, Konicl. Ilos- Muri lhui dle

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.

1262 p]

Bie heute früh 5 Uhr erfolgte glückliche Entbindung meiner lieben Frau Zelina, geb. von Berg, von einer gesunden Tochter beehre ich mich hierdurch erge⸗ benst anzuzeigen.

Robieniß bei Culm a4. W. den 1. April 1818. von Trotha.

Zweite Beilage

und Ereig⸗ sämmtli⸗

ng alt.

Laudtags⸗Angelegenheiten. Erklärungen der Minister des Innern, der Finanzen und des Krieges über die Zaͤstände des Landes und über die Maßregeln der Regierung. Interpellation in Betreff des Groß⸗

herzogthunis Posen. Wahlgesetz.

Gutachten der Abtheilung über das Antrag in Bezug auf die reichsständischen Besugnisse. Annahme des Wahlgesetzes mit Modificationen.

Tandtags - Angelegenheiten.

Dritte Sitzung Y)

des Vereinigten Landtages.

(5. April.)

. Vie

beginnt um 107 Uhr unter Vorsitz des Marschalls mit Vorlesung und Genehmigung des über die durch den Secretair Ab

Sitzung Fürsten zu Solms vorige Sitzung aufgenommenen Protokolls geord neten Bockum⸗ Dolffs., Als Secretaire fungiren Bremer. Staats-Minister von Auerswald: Es ist gestern an die Räthe der Krone seitens einiger Abgeordneten durch eine Eingabe und auch mündlich durch einen verehrten Abgeordneten der Mark Brandenburg die Frage gestellt worden; J N ob die Provinzial Behörden über den gegenwärtigen Zustand des Landes vollständig einberichtet haben, 2) ob dieselben die geeigneten Mittel zur Abhülfe und 3) ob über die Gewährung dieser welche gefaßt worden sind? In Betreff der ersten Frage, gegenwärtigen Zustand des Landes vollständig einberichtet haben, aläube ich annehmen zu dürfen, daß dies geschehen ist, denn wenn uch im Drange der Umstände und bei den täglich sich neu ergeben⸗ den Ereignissen mit den Berichten der Provinzial-⸗Behörden besondere Anzeigen einzelner Kommunal-Behörden und Corporationen oder ein⸗ zelner Personen sich gekreuzt haben und Manches durch die letzteren früher berichtet worden ist, als seitens der Provinzial⸗Behörden, so liegt dies in der Natur der Sache; im Allgemeinen aber darf ich behaupten, daß von den Provinzial Behörden nichts versäumt ist, den Zustand des Landes so zu schildern, wie er ist, und in den wenigen Fällen, wo ihre Anzeigen für die Räthe der Krone nicht übersichtlich und klar genug waren, was häufig an der Auffassung der Berichterstatter liegt, sind augenblicklich geeignete Schritte geschehen, um sich über das Sachverhältniß ins Klare zu setzen, i ;

die Abgeordneten von Leipziger und

begehrt haben, Mittel bereits Beschlüsse und

ob die Provinzial Behörden den

Was die zweite Frage betrifft, ob Mittel zur Abhülfe begehrt und geleistet sind, liegt es in der Natur der Sache, daß über die Geeignetheit der Mittel sehr verschie dene Ansichten herrschen können, also auch ohne Zweifel geherrscht haben zwischen denen, welche die Mittel bezeichnet haben, und denen, welche über diese Mittel dis poniren müssen. Indeß darf ich versichern, daß eine Uebereinstimmung der Ansichten in der Hauptsache überall statt⸗ gefunden hat, und daß wir uns selten in der Lage befunden haben, bie Anträge der Provinzial Behörden zurückweisen zu müssen, so weit sie mit den vorhandenen Mitteln irgend vereinbar waren.

Die dritte Frage, ob und welche Beschlüsse in diesen Beziehun⸗ gen gefaßt sind, so handelt es sich nach der Erläuterung, die gestern einer der Herren Antragsteller in seinem mündlichen Vortrage gab, meines Ermessens hauptsächlich um Beseitigung der regellosen, in ei nigen Gegenden sogar anarchischen Zustände. Sowohl die Provin zial Behörden als das Ministerium haben geglaubt, diesen bedenkli⸗ chen Zuständen auf doppelte Weise entgegentreten zu müssen, einmal da, wo sie ruhestörend und verwüstend eintraten, durch sofortige di rekte Einwirkung. Dieselbe ist überall, wo sie durch Kommunal- oder Polizei- Behörden und durch, den Einfluß einzelner im öffentlichen Vertrauen stehenden Persönlichkeiten nicht zu erreichen war, dadurch verstärkt, daß militairische Hülfe gewährt worden ist fast überall in dem Umfange, in dem sie begehrt wurde. Und wo dies noch nicht bis zu diefer Stunde geschehen ist, da liegt S darin, daß theils Veranlassung erst später gegeben, die Anforde rungen also später eingegangen sind, endlich die Hülfe nicht bereit genug überwiesen werden koöͤnnke. Sie werden zugeben, meine Herren, daß es nicht angemessen erschien, dahin Truppen-Massen zu dirigiren, wo noch keine Veranlassung dazu da war, und daß man sich nur in Bereitschaft hat setzen mögen, überall einschreiten zu können. Dies vorangeschickt, ist nun, nachdem diese Mittel in Bereitschaft ge⸗ setzt und so weit irgend thunlich verwendet werden, die Einrichtung getroffen worden, daß überall, wo Militair wirksam einschreiten soll, e von Civil-Kommissionen begleitet wird, auf deren Antrag die An wendung, des Militairs erfolgt, welche zugleich vermittelnd eintreten. Diese Einrichtung hat sich den jüngsten Rachrichten zufolge auf das segensreichste erwiesen, namentlich da, wo mobile Militair⸗Kolonnen das Land durchzogen haben, als besonders auch, wo Militair⸗Detasche⸗ ments nach bestimmten Ortschaften zur Herstellung der Ruhe und des Friedens abgeschickt worden sind. Es ist gleichzeitig,

schon in der Pflicht der Behörden liegt, seitens es Jistiz-Ministers verfügt, daß sie diesen Angelegenheiten e unbedingteste Aufmerksamkeit, die größte Beschleunigung schenken, und daß sie die Erkenntnisse so schnell als möglich zur Publica tion bringen möchten. Endlich haben sowohl die Minister der Justiz als des Innern ihre Beamten darauf aufmerksam gemacht, daß jede Pflicht⸗Versäummniß , jedes Weichen vom Platze, . jeder Mangel an Energie und Umsicht anders geahndet werden muß, als zu anderen Zeiten, und die Beamten jetzt doppelt und dreifach auf ihre Pflicht zu verweisen sind. Neben diesem direkten Einschreiten, über welches noch gestern und heute beruhigende und befriedigende Nachrichten ein⸗ gegaugen sind, wenn auch noch keineswegeß in dem Umfang, als wün⸗ schenswerth, haben wir uns vorzugsweise berufen gefühlt, über, dieje— nigen Maßregeln nachzudenken, durch welche die Uebel gründlich be⸗ seltigt werden können. Es sind diese anarchischen Zustände haupt⸗ sächlich durch zwei verschiedene Veranlassungen hervorgerufen, einmal durch den wirklichen oder doch vorausgesetzten Mangel an Arbeit dann aber auch durch die Verhältnisse, in denen viele Landesbewohner zu ihren Grundherren stehen, gegen die sie rechtliche Verpflichtungen haben.

Es liegt im Interesse der Betheiligteu von beiden Seiten, und es ist

vielfältig von beiden Theilen ausgesprochen worden, daß in den einzelnen

*) Den Schluß dieser Sitzung werden wir unseren auswärtigen Abon⸗ nenten morgen nachliefern, da der stenographische Bericht nicht zeitig genug tinging, un das Ganze noch für die heute abgehenden Posten erpediren zu können. Anm. d. Red.

S6l

en Zeitung.

S. April.

Sonnabend den

Landestheilen die Verhältnisse einer sorgfältigen Prüfung unterworfen werden müssen, und daß eine Vermittelung, eine Einigung, wenn sie rechtzei⸗ tig erfolgt, zahllosen Nachtheilen vorbeugen kann. Es ist augenblicklich ein Mittel dazu angewendet, was bereits durch die gesetzlichen Zustände geboten wird, nämlich die Anwendung der Kreis⸗-Vermittelungs⸗Nom⸗ missionen, welche nach dem Gesetze von 1831 bestehen. Die Behör⸗ den sind angewiesen, deren Thätigkeit so schnell als möglich ins Leben zu rufen, und ich hoffe zuversichtlich, daß ihre Wirksamfeit um so nehr von dem besten Erfolge begleitet sein wird, als die Mitglieder diefer Kommissionen aus dem Herzen der Kreise gewãhlt werden. Es sind außerdem Einleitungen getroffen, daß auf gesetzlichem Wege diese Verhältnisse zur Zufriedenheit beider Theile geschlichtet werden sollen, und wir behalten uns vor, dem verfassungsmäßigen Organ die Vorschläge darüber seiner Zeit vorzulegen, während wir uns aller⸗ dings jetzt noch in der Lage befinden, mit provisorischen Maßre⸗ geln aushelfen zu müssen. Ich glaube aber gerade von Einwir kungen dieser Art einen segensreichen Erfolg erwarken zu dürfen, nachdem ich die Meinungen vieler Betheiligten kennen gelernt habe und, was an den bestehenden Zuständen einmal unhaltbar ist, gründlich und gesetzlich beseitigt werden muß. Was endlich die Unruhen betrifft, welche durch den Mangel an Arbeit entstehen, so gehört dies zu den ersten und größesten Sorgen der Regierung, der Arbeitslosigkeit, so weit es in unserer Macht liegt,

so weit es sich mit den gesunden Grundsätzen der Verwaltung Dereinigen läßt, entgegenzutreten. In⸗ wieweit dies durch Stärkung des Kredits, inwieweit es durch direkte oder indirekte Gewährung von Arbeit geschehen kann, ist eine Frage, welche näher zu erörtern Sie mir wohl erlassen werden, und welche auch mehr in das Gebiet meines verehrten Kollegen, des Herrn Finanz⸗Ministers, gehört; ich kann aber versichern, daß dies eine der ernstesten Anforderungen ist, welche das Ministerium an sich macht, und zwar um so ernster, als sie mit großer Vorsicht behandelt werden muß, um nicht Forderungen hervorzurufen, die kein Mensch und kein Staat zu erfüllen im Stande wäre; doch hoffe ich, daß die nächste Zeit auch hierin entschiedene Erfolge zeigen wird. Ich glaube die an mich gestellte Frage, insofern sie die Prinzipien, die wir befolgen, insofern sie die Maßregeln betrifft, welche wir ergriffen haben, genügend beantwortet zu haben, und ich glaube nicht, daß die hohe Versammlung von mir das Eingehen auf einzelne Spezialitäten verlangt. Ich darf aber, meine Herren, noch hinzufügen, daß die Näthe der Krone, denen der Zustand des Landes, wie sie glauben, vollkommen bekannt ist, denen die Stürme der Zeit und des Landes so nahe treten, wie irgend Jemanden, daß die Räthe der Krone in bieser Zeit nicht verzagen, daß die Räthe der Krone auch in dieser Zeit dem Sterne Deutschlands und Preußens, d. h. dem gesunden Sinn und Geist des Volkes und dem Segen des Allmächtigen, ver⸗ trauen, daß sie die Ueberzeugung haben, mit diesem Sinn und Geist und mit diesem Vertrauen, welches ihnen bis jetzt geschenkt ist, das, was jetzt im Argen liegt, was jetzt umwölkt ist, zu einer besseren, zu einer klareren Stellung führen zu können. Sie haben, meine Herren, den Räthen der Krone gegenüber ein edles und, ich darf sagen, ein wahrhaft muthiges Vertrauen ausgesprochen. Je edler, je muthiger dies Vertrauen ist, desto schwerer ist unsere Rechenschaft, und ich darf Ihnen versichern, daß wir die Schwere dieser Rechenschaft um so dollständiger empfinden, als vor derselben nicht zurückzuweichen wir einig und entschlossen sind.

(Bravo!)

Finanz⸗-Minister Hansemann: Nach den von dem Ministerium des Innern gegebenen Erläuterungen und meinen Ihnen gestern ge machten Mittheilungen habe ich wenig hinzuzusetzen. Gestern habe ich Ihnen bereits gesagt, daß seitens des Finanz⸗Ministeriums alles Mögliche geschieht, um der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken. Es geschieht dies theils durch Beförderung öffentlicher Bauten, theils durch die Maßregel wegen der Mahl- und Schlachtsteuer. Es ge⸗ schieht dies ferner, insoweit bis jetzt die Mittel des Staats es er⸗ lauben, indem die Fonds für Dis konto und Belehnung vermehrt wer⸗ den. Nun läßt es sich nicht verkennen, daß diese Mittel noch erhöht werden müssen, um das Vertrauen wieder herzustellen. Das Be⸗ wußtsein im Volke, daß gehörige Mittel vorhanden sind, um den' Schwierigkeiten zu begegnen, wird gerade dazu bei tragen, daß weniger Mittel in Anspruch genommen werden, denn nichts Anderes, als vie allgemeine Furcht, und, ich setze hinzu, bei den meisten Menschen eine thörichte Furcht, ist das Hauptübel in unserer gegenwärtigen Zeit. Ich habe das Ver— trauen, daß, wenn Sie, meine Herren, die Regierung unterstützen, sie den Schwierigkeiten gewachsen und im Stande sein wird, diejeni⸗ gen Mittel, die geeignet sind, das Vertrauen herzustellen und ver— mittelst dieser Herstellung der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken, zu beschaffen.

Es ist übrigens ein Uebel vorhanden, das mit unseren Zuständen jetzt unvermeidlich verknüpft ist: Die Nation ist noch nicht an den Gebrauch der Freiheit gewöhnt. Alles, meine Herren, auch die An wendung der Freiheit will geübt sein. Die Nation kommt nach lang⸗ jähriger Bevormundung auf einmal in eine Zeit, wo alle Fragen, alle Üebel an die Oeffentlichkeit gebracht werden, wo eine schnelle Lösung der Schwierigkeiten, ein schnelles Aufhören der Uebel ver— langt wird. Der erste Grundsatz bei Uebung der Freiheit ist aber, daß Alles in ruhiger, in wenn auch lebhafter, doch fried⸗ licher Diskussion sich entscheide durch die obersten Organe des Volkes in Verbindung mit der Regierung, daß man glaube, eine jede Idee, eine jede Forderung könne gleich befriedigt werden. s

Es ist, sage ich, eine große Schwierigkeit, nun in dieser aufgeregten Zeit in den vollen Genuß der Hauptfreiheiten gelangt zu sein, ohne vorher sich geübt zu haben. Aber wie lebhaft auch die Anforderungen sind, zu allen Klassen der Nation, zu den Armen wie den Reichen, zu denen, die mit Handarbeit, wie zu denen, die mit Geistesarbeit ihr Brod verdienen müssen, hege ich das Ver⸗ trauen, daß eine kurze Uebung der Freiheit sie dahin führen wird, einzusehen, daß die Freiheit nicht anders geschilderten friedlichen Diskussion geübt werden kann. wirken, daß die Uebung der Freiheit nicht in Anarchie ausarte, ist die Aufgabe der Regierung, die mit Ihrer Hülfe, meine Herren, wie ich nicht zweifle, gelöst werden wird.

Die Regierung, wie die von ihr getroffenen Maßregeln es zeigen, legt einen großen Werth dringendste Pflicht, die ihr zu Gebote stehenden Mittel dazu zu ver⸗ wenden, daß die Zustände der arbeitenden Klassen sich verbessern; aber die Arbeiter werden auch einsehen, daß in einer Zeit, wo Jeder leidet, wo mancher Neiche sein Vermögen theils ganz, theils zur Hälfte, theils zum Drittel zusammenschmelzen sieht, Entbehrungen nicht zu vermeiden sind.

Indem die Regicrung thut, werden auch die Arbeiter einsehen, stützen und ihre Lage zu verbessern,

alle Schwierigkeiten zu beschwichtigen und nicht zu verlangen,

n

Dahin zu

was sie zu thun im Stande ist, daß das erste Mittel, sie zu unter

daß Alles auf einmal geschehe und namentlich die Frage zwischen den Arbeit⸗

nicht

als vermittelst der eben

das

darauf, ja, sie hält es für die

darin besteht, auf friedliche Weise

gebern und den Arbeitern über Lohn und Arbeite zeit vollständig gelöst werde. Denn in einer Zeit, wo der Verkauf der Waaren stockt, ist die Lösung dieser Frage am schwierigsten, eine Lösung, die ohnehin nur durch Vereinbarung der Arbeitsgeber und der Arbeits⸗ nehmer zu verwirklichen ist.

Indem ich mich resumire, bemerke ich Ihnen, daß, so viel die Regierung in den letzten Tagen bemüht gewesen ist, Alles aufzubieten, was sie nach den ihr zu Gebote stehenden Mitteln thun konnte, um der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken, sie auch ferner thun wird, und daß sie als das erste, als das nothwendigste Mittel zu diesem Zweck die Aufrechthaltung der Ordnung zugleich mit Aufrechthaltung der Freiheit betrachtet. ;

Abgeordn. von Bockum⸗Dolffs: Wenn ich zu denjenigen gehört habe, welche die gestern der hohen Staatsregierung vorgelegten Fragen angeregt und mit uaterschrieben haben, so muß ich zunächst vemerken, daß mich nicht diejenigen Motive dazu veranlaßt haben, welche gestern hier entwickelt worden sind. Meinerseits ist es nur geschehen, um dem Lande zu zeigen und ich glaube etwas Gleiches von meinem geehrten Nachbar, dem mitunterzeichneten Abgeordneten von Lilien-Echthausen, behaupten zu dürfen daß die Versammlung die gegenwärtigen Zustände des Volkes keinesweges aus den Augen gelassen hat, und um gleichzeitig der Staats-Regierung eine Gelegen⸗ heit darzubieten, sich über bie Mittel auszusprechen, was, wie ich glaubte, bisher noch nicht geschehen war, welche sie zur Abhülfe der vorhandenen Uebelstände angewandt habe. Wenn solches nunmehr stattgefunden hat, so muß ich zu den in Vorschlag gebrachten Mitteln zunächst die Bitte hinzufügen, daß die Entsendung von Militairmacht überall schleunigst und in hinreichender Anzahl erfolge, weil zu spät kommende Hülfe keine Hülfe ist. Zu der von dem Herrn Finanz⸗ minister in Vorschlag gebrachten Maßregel, die Staatsbauten schleu⸗ nigst in Angriff nehmen zu lassen, füge ich noch hinzu, daß auch die Gemeindearbeiten möglichst bald begonnen werden mögen, und daß den Provinzialbehörden die gemessenste Weisung ertheilt werde, von ihrem bisherigen, meist schleppenden büreaukratischen Zuwerkeschreiten abzulassen und der Verwendung der Gemeindemittel keine gesuchten oder blos aus der Form entnommenen Hindernisse in den Weg zu legen.

ͤ (Bravo!)

Stellvertretender Kriegs-Minister, von schleunige Absendung der Truppen betrifft, um Ruhe und Ordnung da, wo sie gestört werden, wieder herzustellen, so bemerke ich, daß die kommandirenden Generale autorisirt sind, über die Linientruppen zu disponiren, daß sie aber auch die Befugniß haben, wo es ihrem Ermessen nach erforderlich scheint, die Landwehr einzuberufen, um Unruhen zu unterdrücken und Personen und Eigenthum zu schützen. Ein Weiteres kann nicht geschehen. Die Herstellung der Ordnung muß von den kommandirenden Generalen und den Ober⸗Präsidenten nach Maßgabe der Umstände angeordnet werden, und es können die⸗ sen Behörden von hier aus darüber keine speziellen Befehle ertheilt werden. Von Seiten des Ministeriuma ist in dieser Beziehung Alles geschehen, was unter den obwaltenden Umständen hat geschehen können.

Abgeordn. von Bismark-Schönhausen: Der Vortrag des Herrn Ministers des Innern wird gewiß nicht verfehlen, eine beruhigende Wirkung auf die Gemüther auszullben; doch vermisse ich in der Dar⸗ stellung der gegenwärtigen Lage unseres Innern die dreiste Berüh⸗ rung einer der tiefsten Wunden, die der Ruhe Preußens geschlagen sind. Ich meine die polnisch= nationale Entwickelung des Großher⸗ zogthums Posen, welche die Regierung sich zur Aufgabe gestellt zu haben scheint. Ehe ich hierauf weiter eingehe, richte ich an das Gouvernement die Frage, ob es ihm willkommen ist, schon heute auf Lie Erörterung dieser Frage einzugehen, indem ich noch bemerke, wie ich es für nothwendig halte, daß das Gouvernement, ehe wir aus⸗ einandergehen, diese Frage erledige und offen seine Absichten in Bezug auf das Großherzogthum Posen ausspreche und die Ansicht der Vertretung des Landes darüber höre.

Staats-Minister von Auerswald: antworten.

Abgeordn. von wollte ich mit wenigen aussprechen, wohin die der Politik führt.

Reyher: Was die

Ich bin bereit, darauf zu

Bismark-Schönhausen: Nach dieser Erklärung Worten meine persönliche Ansicht darüber von der Regierung eingeschlagene Richtung Ich bin fest überzeugt, daß die Reorganisation der polnischen Nationalität uns nur zwei Alternativen in Aussicht stellt, die beide für Preußen gleich traurig sind. Die erste ist die Wiederherstellung eines polnischen Reiches in den Gränzen vom Jahre 1772. Zeit bekannt

ö

Jedem, dem die Landkarte aus der damaligen

(Unruhe in der Versammlung.)

Staats-Minister von Auerswald: Bevor der Herr Redner weiter spricht, erkläre ich, daß, wenn ich mich bereit erklärt habe, mich über die Ansichten und Absichten des Gouvernements in Beziehung auf das Großherzogthum Posen zu äußern, ich dies allerdings wört⸗ lich genommen habe, daß ich aber weder heute, noch morgen es hier am Srte und an der Zeit sind en kann, mich über ein Königreich Polen vom Jahre 1772 oder einem anderen Jahre zu äußern; es ist hier nur der Ort, über die Verhältnisse unseres Landes zu sprechen.

[Stimmen: Sehr wahr, sehr wahr!) Darüber die Ansichten des Gouvernements offen auszusprechen, bin sch bereit, zu etwas Anderem aber halte ich mich weder verpflichtet, noch berechtigt.

Abgeordn. von Bismark-Schönhausen: Dann habe ich die frühere Erklärung des Herrn Ministers mißverstanden, indem ich ge⸗ glaubt habe, daß die Besprechung der Sache selbst auch die Be⸗ leuchtung ihrer Konsequenzen nöthig mache. Es ist nicht meine Ab⸗ sicht, der Regierung jetzt. Verlegenheit zu bereiten, und ich werde schweigen, nachdem das Ministerium erklärt hat, daß es nicht wünsche, auf die Sache einzugehen. . ;

. Staats Mön n von Auerswald: Zum Schluß der Rede, die wir so eben vernommen haben muß ich bemerken, e . woran ich nicht zweifle, die Absicht des Rednere 2 den Ministerium oder der Regierung keine Verlegenheit zu bereiten, sich für einen, der in der Lage ist, sich offen aus sprechen zu kõnnen, überall keine Ver= legenheit findet. Ba dies seine Absicht war, so bin ich indeß der Ansicht, daß das Berühren einer Wunde, wie er sich ausdrückte, wenn von dadurch veranlaßten Verlegenheiten die Rede ist, mindestens eine eben solche herbeiführen kann, als das Aufdecken der Wunde.

(Sehr gut; sehr gut)) Ich erkläre dabei ausdrücklich, daß ich nicht im entferntesten die Ab⸗ sicht, die der verehrte Herr ausgesprochen hat, in Zweifel setze. Was aber die Sache selbst betrifft, so ist die Absicht des Gouverne⸗ ments in Bezug auf das Großherzogthum Posen der Versammlung bekannt, daß des Königs Majestät auf den Antrag polnischer Ein- gebornen ausdrüdͤlich erklärt haben, daß Sie eine nationale Reorga= nisation des Großherzogthums Posen, wenn ich mich der Ausdrücke recht entsinne, schirmen und fördern wollen. Wenn gestattet ist, daß