1848 / 100 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

i ite Abstimmung wird unter den übrigbleibenden Kandi⸗ a er en , wie die erste vorgenommen. Jeder Stimmzettel ist ungültig, welcher einen anderen als die in der Wahl gebliebenen Kandidaten enthähe Wenn auch die zweite Abstimmung keine absolute Mehrheit er. giebt, so fällt se in der folgenden Abstimmung derjenige, welcher die wenigsten Stimmen hatte, aus der Wahl, bis die absolute Mehrheit ch auf einen Kandidaten e n hat. Stehen sich Mehrere in der geringsten 5. gleich, so entscheidet unter ihnen das Loos, welcher aus der Wahl fällt. .

Wenn die Abstimmung nur zwischen 2 Kandidaten noch stattfin⸗ det und jeder derselben die Hälfte der gültigen Stimmen auf sich vereinigt hat, entscheidet das Loos, welches durch die Hand des Wahl⸗Kommissars gezogen wird. 2.

In den Versammlungen, sowohl der Urwähler als der Wahl⸗ männer, dürfen keine Diskussionen stattsinden, noch Beschlüsse gefaßt werden, vorbehaltlich der im 8. 23 der Versammlung der Wahlmän⸗ ner überwiesenen Prüfung. 9.

2

Sämmtliche Verhandlungen über die Wahl sowohl der Wahl⸗ männer als der Abgeordneten werden vom Landrath resp. Magistrat oder Bürgermeister dem Ober⸗Präsidenten eingereicht, welcher diesel⸗ ben, mit seinem Gutachten versehen, dem Minister des Innern zur weiteren Mittheilung an die Abgeordneten Versammlung vorzulegen hat.

Berlin, den 8: April 1815. rn ,

Königliches Staats⸗Ministerium. Camphausen. Graf von Schwerin. von Auerswald. Pr. Bornemann. Arnim. Hansemann. von Reyher.

Die Aufregung über die politischen und sozialen Fragen, die sich bisher in den gesetzlichen Schranken der Diskussion und Petition ge= halten hatte, hat leider im Laufe dieser Woche Einzelne veranlaßt, diese Gränze zu überschreiten und vereint thatsächliche Angriffe gegen das Eigenthum und die Person von Kaufleuten, Jabrikbesitzern und selbst Arbeitern zu unternehmen, um eine augenblickliche Verbesserung ihrer Lage zu erlangen. Da das Gerücht sic verbreitet hat, als seien die zuständigen Behörden hierbei nicht eingeschritten, so wird zur Beruhigung des Publikums bekannt gemacht, daß alle Fälle die= ser Art, so west sie einen Angriff gegen das Eigenthum, die Freiheit und die Person, durch Thätlichkeit oder gesährliche Drohungen ent⸗ halten, von mir auf das schleunigste verfolgt worden sind, Die An⸗ geschuldigten sind theils bereits verhaftet, theils ihre Verhaftung von mir beantragt; die Voruntersuchung wird so energisch und schleunig geführt, daß schon in der kommenden Woche mündliche Verhandlun⸗ gen solcher Fälle zu erwarten stehen. Wesentlich zur Beschleunigung wird es beitragen, wenn die Zeugen nicht, wie bisher mehrmals vor⸗ gekommen, auf die Vorladung ausbleiben.

Auch werden die Herren von der Bürgerwehr, welche Verhaf⸗ tungen bewirken, ersuchte, ein möglichst umständliche Anzeige des Vor⸗ falls mit Angabe der Wohnung der Zeugen dem Königlichen Po—

lizei⸗Präsidium oder mir unmittelbar zugehen zu lassen.

Berlin, den 8. April 1848.

Der Staats-Anwalt. von Kirchmann.

Die seit dem 20sten v. M. geschlossenen Vorlesungen an der hiesigen Universität werden am 1. Mai d. J. wieder beginnen.

Die Immatriculation für das Semmer-Semester findet Mitt⸗ wochs und Sonnabends um 12 Uhr im Senatssaal oder im Lokal des Universitätsgerichts statt. Behufs derselben haben

1) Studirende, welche von einer anderen Universität kommen, ein vollständiges Abgangs-Zeugniß von dieser Universität,

2) diejenigen, welche die liniversitäts- Studien beginnen, insofern sie Inländer, sind, ein vorschriftsmäßiges Schulzeugniß und, falls sie Ausländer sind, einen Paß oder sonstige ausreichende Legitimations-Papiere vorzulegen.

Mindersährige haben außerdem die schriftliche Zustimmung ihres Vaters oder Vormundes zun Besuch der hiesigen Universität beizu⸗ bringen.

83. Betreff derjenigen Inländer, welche, ohne das vorschrifts⸗ mäßige Zeugniß der Reife zu besitzen, die Universität zu besuchen wünschen, wird auf die 85. 35 und 36 des Prüfungs⸗ Reglements vom 4. Juni 1834 verwiesen.

Berlin, den 6. April 1848.

Die Immatriculations-Kommission. Müller. Lehnert.

Das 11te Stück der Gesetz- Sammlung, welches heute ausgegeben wird, enthält unter:

Nr. 2942. Die Allerhöchste Kabinets Ordre vom 20. Februar d. J., betreffend die den Ständen des soldiner Kreises bewillig⸗ ten fiskalischen Vorrechte in Bezug auf den Bau und die Unterhaltung der in diesen Kreis fallenden Theile der Straßen

1) von Küstrin über Neudamm, Soldin, Lippehne und Pyritz nach Stettin,

2) von Soldin über Schönfließ und Königsberg nach Schwedt, und

Z) von Landsberg über Berlinchen und Bernstein nach Stargard;

2943. Allerhöchstes Privilegium von demselben Tage, wegen , , , . den Inhaber lautender Kreis-Obliga⸗ tionen zum Betrage von 100,000 Rthlr.; ferner die

2944. Allerhöchste Kabinets Ordre vom 23. Februar d. J., we⸗ gen des rechtsgültigen Fortbestehens der Verordnung vom 22. März 1844, betreffend die Erbtheilungs-Taxen bäuerlicher Nahrungen in Westpreußen; und

„2945. Die Verordnung über einige Grundlagen der küns⸗ tigen preußischen Ver fassung. Vom 6. April d. J.

Berlin, den 8. April 1848. Gesetzsammlungs⸗Debits-Comtoir. Das 12te Stück der Gesetz⸗Sammlung, welches heute ausgege⸗ ben wird, enthält unter

Nr. 2946. Das Wahlgesetz für die zur Vereinbarung der preußi⸗ schen Staats Verfassung zu berufende Versammlung. Vom Sten d. M.

Berlin, den 9. April 1848. Gesetz⸗ Sammlung s-Debits-Comtoir. Angekommen: Se. Durchlaucht der Herzog Christian zu Schleswig ⸗Holstein⸗ Sonderburg⸗Augustenburg, von Hamburg.

nichtamtlicher Theil.

YAnland.

Berlin, 8. April. Wir sind ermächtigt, die aus der Vossi⸗ schen Zeitüng in andere Blätter übergegangen Nachricht, daß

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das Ministerium dem Banquier Schaafhausen in, Köln einen Vor- schuß aus Staatsmitteln bewilligt habe, für völlig ungegründet zu erklären.

Provinz Posen. (Pos. Ztg.) Posen, 7. April. Der General- Major von Willisen hat nachsiehenden Erlaß an die Bewoh⸗ ner des Großherzogthums gerichtet: .

„Eintzohner des Großherzogthums Posen!

„Die Reorganisation der Provinz, wie sie Se. Majestät versprochen, soll beginnen; ich bin dazu mlt den nöthigen Vollmachten versehen, Ich hoffe, das Vertrauen der ganzen Bevölkerung kommt mir bei dem schwieri⸗ gen Werke entgegen; dürste ich das nicht hoffen, würde ich den sonst so ehrenvollen Auftrag nie übernommen haben,. .᷑ .

„Polen! Ihr wünscht eine natisnale Regierung ein nationales Ge⸗ richts verfahren in Eurer Sprache, Ihr werdet Beldes haben; als erste Sicherheit dafür haben Se. Majestät bestimmt, daß ein Mann polnischer Abkunst an die Spitze der Verwaliungs-Behörde treten, und daß die freie Wahl der Landräthe wiedergegeben werden soll. Ihr wünscht eine natio⸗ nale Bewaffnung, Ihr habt sie schon an der Landwehr; es giebt keine

voltsthümhzherre als diese, Alles, was zh wünschen önnt, Kirk sich leicht

an sie anschließen, und ich werde gern Dorschläge erfahrener Männer unter Euch entgegennehmen über Aenderungen, welche etwa begehrt werden könn— ten, wie z. B. Abzeichen und Dienstsprache. .

„Dentsche! Hegt keine Besorgnißz die Rechte, welche Eure Sprache Euch giebt, sind unverletzbar, ganz Preußen gewährt sie Euch. Als leitendes Prinzip für die künftigen Einrichtungen steht fest, daß Jeder in seiner Sprache regiert werde, in ihr sein Recht empfange; Keiner soll nöthig ha= ben, zu irgend welcher Behörde in einer anderen Sprache zu reden, als in der seinigen, noch darf er anders als in ihr beschieden werden oder sein Urtheil empfangen. Habt Vertrauen zu Euren polnischen Landsleuten, bei aller natürlichen Aufregung der letzten Zeit haben sie doch die ernstesten Anstrengungen gemacht, Keinem von Euch zu nahe zu treten. Einzelnes ist eine Ausnahme, die sie selbst beklagen, und auch Einzelne von Euch haben nicht immer das rechte Maß gehalten. =

„Darum vor Allem, keine gegenseitigen Anschuldigungen, seht nur auf das Ganze, seid nachsichtig und mild gegen das Einzelne. In der Einig⸗ keit seid Ihr stark, in der Entzweinng jedem Winde, der von außen kommt, preisgegeben.

„Rach diesen allgemeinen Andeutungen soll nun sofort aus Werk ge schritien werden. Aber eine Vorbedingung muß ich machen: Zuvor muß Ordnung und Gesetzlichleit vollkommen wieder hergestellt sein. Es darf keine Autorität im Lande geben, welche nicht von der Regierung aus- geht, nicht von ihr sanctionirt ist.

„Von den bestehenden Comitéè's kann ich nur die bestätigen, welche lediglich lokale Zwecke, die öffentliche Sicherheit im Auge haben und deren Forkbestehen die Orts- Behörden wünschen; alle anderen müssen sich sofort aller und jeder öffentlichen Handlung enthalten. ö

„Jede ungeregelte freiwillige Bewaffnung in Trupps wird im eigenen Interesse der Nationalität gut thun, sich unverzüglich auszulösen. Es droht sür jetzt noch keine Gefahr von außen. Träte sie uns nah, so würde ich der Eiste sein, welcher die Vaterlandsliebe der Eingeborenen zu jeder An⸗ strengung aufforderte. Für jetzt kann Jeder ruhig in seine Heimat zurück- fehren. Eure Gefahr ist auch die unsrige, und wir werden dann ihr zu⸗ sammen entgegentreten. Was bis jetzt geschehen, ist nur eine unzeitige Verschwendung von Geld und Kräften.

„Wer sich dem Dienste der Waffen aber widmen will, kann sich bei den Landwehr-Commandeuren melden, er wird, wenn er dienstfähig ist, ein gestellt werden. . . J

„Polen! Die edelsten Männer unter Euch haben mir ihre Mitwirkung für die Herstellung der Ordnung, wie ich sie verlangen muß zugesagtz ich werde mich in ihrer Begleitung bald überzeugen, ob meine Wünsche überall erfüllt sind, und dann soll es schnell ans Werk gehen. Bis dahin kann nur vorbereitend beraihen werden. Ich werde dazu Männer jeden Standes, je⸗ der Sprache in angemessenem Verhältnisse heranziehen und hoffe sicher, Sr.

Majestät Regierung nur selche Vorschläge zu machen, welche das Zeichen gerechter Abwägung aller Interessen an ihrer Stirn tragen.

„Noch einmal also, Srdnung, Ruhe, Gesetz! Ohne Ordnung keine Freiheit, und Polen! bedenkt, welches unverhoffte volle Maß bürgerlicher und politischer Freiheit Ihr durch die großen Gaben der letzten Wochen mit uns genießt, mehr als einer von uns zu erleben hoffte. Wollt Ihr aber unsere Freiheit mitgenießen, müßt Ihr zunächst auch in unsere Ordnung eingehen.

„Werdet Ihr zu derselben zurückkehren, Euch geordnet und ruhig in Eure Heimat begeben, so verbuͤrge ich Euch, für das Geschehene die voll- ständigste Amnestie bei Sr. Majestät zu erwirken.

Posen, den 6. April 1848.

Der Königliche Kommissarius und Präses der Kommission zur Reorganisation des Großherzogthums Posen. von Willisen, General⸗Masor.“

Provinz Westfalen. In Paderborn ist folgender Aufruf erschienen: „Es sind leider in unserem sonst so friedlichen Gerichts⸗ Bezirke Zusammenrottungen und Gewaltthaten, schwere Verbrechen gegen Personen und Eigenthum vorgefallen. Eure höchste Gerichts Behörde, berufen, über das Recht und die Freiheit aller Eingesessenen im Rechtswege zu wachen, erhebt ihre warnende Stimme zu Euch. Bedenket, daß, wenn Ihr fortfahret, das Gesetz zu verletzen und die wahre Freiheit mit Füßen zu treten, Ihr Eure Heimat und Euer Land dem Verderben zuführt. Ihm selbst aber werdet der schweren gesetzlichen Strafe unzweifelhast verfallen. Euer ganzes Vermögen haftet außerdem für den durch solche Unthaten verursachten Schaden, gleichviel, ob der Eine oder der Andere die Hand angelegt hat. Wir fordern Alle unter Euch, die Sinn für Gesetz und Ordnung haben, auf, sich und die Ihrigen von den Frevlern entfernt zu halten und sich zum Wohle der Gemeinden und des Landes gegen die Ruhestörer zu vereinigen. Unser Beruf und unsere Pflicht bleiben unter allen Umständen unverändert. Dieser unserer Pflicht gemäß werden wir mit aller Krast dahin wirlen, daß die gesetzliche Ordnung. aufrecht erhalten und die Ruhe wiederhergestellt werde. Wir haben deshalb die bewaffnete Macht zur ungesäumten Hülfe bereits aufgefordert. Paderborn, den 28. März 1848. Königlich preußisches Ober-Landesgericht.

Rhein⸗Provinz. Köln, 5. April. (Köln. 3tg.) Ge⸗ stern Abend ist hier ein kleiner Kreis für das Wohl ihrer Mitbürger besorgter Männer, bestehend aus einem Banquier, mehreren Kaufleu⸗ ten und Juristen, zusammengetreten, um über die Errichtung eines Geld -Instituts auf hiesigem Platze zu berathen, welches vorzüglich dazu bestimmt sein soll, den Kleinhändlern und Handwerkern gegen eine, angemessene Sicherstellung die zum Fortbetriebe ihrer Geschäfte benöthigten Geldvorschüsse zu verschaffen und dadurch die Arbeit mit dem unentbehrlichen Kapitale auf die wenigst kostspielige Weise zu un⸗ terstitzen. Nach xeiflicher Erörterung der verschicdenen Vorschläge einigte man sich über die Grundzüge der zu kreirenden Anstalt; da indessen zugleich die Mittheilung gemacht wurde, daß unser gegen⸗ wärtiges Staats Ministerium die Errichtung ähnlicher Institute für alle Städte der Monarchie beabsichtige und die desfallsigen Entschlie⸗ ßungen ehestens zur Kenntniß und Ausführung gelangen würden, so beschloß die Versammlung, die weitere Bearbeikung ihres Projekltes um einige Tage zu verschieben, bis man über die erwähnten Maß— nahmen der Regierung Gewißheit erlangt haben werde. Elberfeld, 3. April. (Aach. Ztg.) Der am 29sten v. M. im hiesigen Bürgersaale, begonnene Verein, den unbeschäftigten Ar⸗ beiterllassen durch Mitwirkung oder freiwillige Beiträge eine lohnende Beschäftigung anzubieten, hat einen Anfang n g; der Erfreuliches und Wirksames in Aussicht stellt. Zu diesem bürgerfreundlichen Zwecke zeichnete Rentner Peter de Weerth 4000 Rthlr.;, Rentner Wülfing 3090 Rthlr. und Simons Erben 2000 Rthlr. Die Zeichnungen der Fabrikanten sind um so höher zu veranschlagen, als diese Herren bei

der völligen Stockung des Absatzes kaum die Geldmittel aufbieten

können, ihre Arbeiter in Beschäftigung zu halten. In Gefolge des am 29sten begonnenen Beschäftigungs- Vereins sind an der Bergisch⸗ Märkischen Essenbahn im städtischen Schachte bereits 176 hiesige Ar= beiter angestellt, heute beginnen 40 Arbeiter den Polizeiweg nach Dorp, und übermorgen werden 60 Arbeiter den Gemeindeweg nach Katernberg anbrechen. Späterhin sollen bei ferneren Meldungen um Arbeit Rodungen vorgenommen und Wüstland in Ackerland umge— wandelt werden.

Deutsche Gundesstaaten.

Herzogthum Holstein. (Alt. und Hamb. Bl) Rends⸗ burg, 5. April. Der Chef des Generalstabes, Oberst Fabricius, macht heute Folgendes bekannt: „Das General⸗Kommando der Her⸗ zogthümer Schleswig-Holstein bringt hierdurch zur öffentlichen Kunde, daß es bis weiter unmöglich ist, solche Freiwillige anzunehmen, welche sich nicht selbst vollständig ausggerüstet haben.“

Gestern früh um 11 Uhr rückten hier 2 Bataillone des preußi⸗ schen Garde⸗Regiments „Kaiser Alexander“, 1200 Mann stark, unter dem allgemeinen Jubel der versammelten Menge ein.

Wegen Aufnahme Schleswigs in den deutschen Bund ist von der provisorischen Regierung an die Stände⸗-Versammlung folgende Eröffnung ergangen: .

„Die provisorische Regierung der Herzogthümer Schleswig und Hol⸗ stein hat die Ehre gehabt, dem höhen deutschen Bunde durch ihr Schreiben vom 26sten d. M. und durch dessen Ueberbringer, den Justizrath Schleiden, von der Lage der Verhältnisse in Schleswig-Holstein in Kenntniß zu etzt .

„Mit Bezugnahme hierauf erlaubt sich die provisorische Regierung, an die hohe Bundes Versammlung einen weiteren Antrag zu stellen, der in gleichem Maße durch die Natur der Sache und durch die dringlichen Ver— hältnisse des Augenblicks geboten zu sein scheint. z

„Bisher ist das Herzogthum Schleswig noch nicht zum deutschen Bunde gehörig gewesen. Aber schon die schleswigsche Stände-Versammlung des Jahres 1846 beschloß in Veranlassung eines offenen Brieses Sr. Majestät des Königs von Dänemark d. d. 8. Juli 1846 fast einstimmig einen An trag an den König, die Aufnahme Schleswigs in den deutschen Bund be— wirken zu wollen. Die immer weiter greifende Gefährdung der Selbststän digkeit Schleswigs und seiner innigen Verbindung mit Holstein mußte das Verlangen nach einer Sicherung, die allein sür die Dauer alle Besorgniste zu entfernen vermag, nur noch steigern. In einer Versammlung ständi scher Abgeordneten, welche am 17ten, v. M. in Rendsburg gehalten wurde, ward namentlich auch der Eintritt Schleswigs in deu deut schen Bund, als eines der wesentlichen Erfordernisse zur Beruhigung der Herzogthümer, ausgesprochen und der nach Kopenhagen gesandten Deputa— sion aufgegeben, um denselben auf das dringendste zu bitten. Die Ant wort des Königs, unter dem Einfluß sehr bedrohlicher Volksbewegungen ge geben, lautete, wie dem hohen deutschen Bunde bereits bekannt ist, dahin, daß Se. Majestät das Herzogthum Schleswig dem deutschen Bunde einzu— verleiben weder das Recht, noch die Macht, noch den Willen habe, dage— gen die unzertrennlich Verbindung Schleswigs mit Dänemark durch eine gemeinsame Verfassung kräftigen wolle. .

„Die hohe und energische Bewegung, die in diesem Augenblick die Herzogthümer erfüllt, würde allein schon hinreichender Beweis sein, wie voll= kommen im Widerspruch mit den Wünschen, dem Interesse, dem Rechtsge— fühl der Bevölkerung diese Entscheidung ist. Mehr als je fühlt sie sich zu Deutschland gehörig; sie erhebt sich mit freudigem Muth, Alles deren wegen zu wagen, uͤm für immer ihre Schicksale an die des gesammten deutschen Vaterlandes zu knüpfen. Und das Herzogthum Schleswig wird demselben fernerhin nicht fehlen dürfen. .

„Die Aufnahme Schleswigs in den Bund in dem jetzigen Augenblick in Anrege zu bringen, sieht sich die provisorische Regierung durch folgende Betrachtung veranlaßt:

„Durch die seitens Sr. Majestät des Königs von Dänemark jetzt aus gesprochene Incorporation Schleswigs ist die Frage auf unbeikommende Weise einseitig entschieden, und die unvermeidliche Folge dieser Entscheidung würde ein Kampf sein, dessen unzweifelhaft große Verwüstungen sich zu nächst auf die Herzogthümer ergießen würden. Die sofortige Aufnahme Schleswigs in den deutschen Bund würde zunächst nichts Anderes als die Sicherung des status que sein und namentlich, indem die Streitmacht des deutschen Bundes dessen einstweilige Aufrechthaltung garantirte, die Mög lichkeit gewähren, durch Verhandlungen diejenige fernerweitige Stellung des selbstständigen Herzogthums Schleswig, welche den Wünschen und Interessen der Bevölkerung entsprechend ist und sich als eine zeitgemäße Weiterführung alter, zwischen Fürst und Ständen vereinbarten Rechte daistellt, gegen die Anmuthungen und nebergriffe Dänemarks zu sichein.

„Somit beantragt die provisorische Regierung, überzeugt, daß der Lan desherr, wenn er sich in unserer Mitte befände, nicht anders thun würdez

es wolle der hohe deuntsche Bund die Aufnahme Schleswigs in die Reihe deutscher Bundesstaaten ungesäumt beschlicßen und die angemessenen vol— kerrechtlichen Feststellungen dieser Aufnahme veranlassen.“

Kiel, 5. April. Heute sind die kopenhagener Blätter und Briefe bis von vorgestern über Travemünde angekommen. Es ist nur eine Stimme darliber, daß die dänischen Zeitungen der letzten acht Tage besonders in ernsthafter Mittheilung fabelhafter Gerüchte über Einfälle unsererseits in Jütland u. s. w. einen sehr schwachen Eindruck machen. Die Partei des jetzigen Ministeriums scheint, aus ihrem Rausche aufgewacht zu sein und das Mißverhältniß zwischen ihren früheren hochtönenden Phrasen und ihren gegenwärtigen Mit⸗ teln begriffen zu haben. Bei einem Haupttheile der Kopenhagener dürfte das Gefühl einer schwachen Kriegsmacht mit der Erbitterung gegen die neuen Minister, als Anstifter der jetzigen Wirren, gleichen Schritt halten. Unter diesen Betrachtungen wird auch die heute Abend eingetroffene, sonst auffallende Nachricht geglaubt, daß die dänischen Streitkräfte sich schon wieder von Apenrade gegen Rorden zurückziehen.

Altona, 6. April. Gestern zogen hier wieder, wie den Tag vorher, preußische Truppen ein und wurden in der Stadt wieder auf ähnliche Weise empfangen und beherbergt. Es waren das Füselier Bataillon vom Regiment „Kaiser Alexander“ und das Füselier-Ba— taillon vom Regiment „Kaiser Franz.“ Die Zahl der zuerst gekom⸗ menen zwei Bataillone wird nur auf ca. 1260 angegeben, und die gestern eingezogenen Bataillone mögen auch ungefähr dieselbe Manns⸗ zahl gehabt haben.

; Freie Stadt Hamburg. Der Herzog von Augustenburg ist am 6. April von Hamburg nach Berlin gegangen.

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 4. April. GBresl. Ztg.) Dem Pernehmen nach is Se. Kaiserl. Hoh. der Erzherzog Johann bestimmt, sich unverzüglich nach Frankfurt zu begeben, um den Bundestags- Sitzungen im Namen des Kaisers beizuwohnen. ö * ö ö

Der Militair-Gouverneur von Venedig, Feldmarschall Lieutenant Graf Jichp, ist heute von bort hier eingetroffen. Der; hinister, Graf Hartig, wartet nur auf Mrnetzsnen. um die Pacisications⸗ Vorschläge nach Italien zu bringen. Vie Abreise des Grafen Mon— tecuculi war zu voreilig gemeldet.

Wien, 6. April. (Wien, 3tg.) Es ist der Befehl ergan gen, den gewesenen Stadt und Festungs⸗-Kommandanten von Vene dig, Feldmarschall⸗ Lieutenant Grafen Zichy, vor ein Kriegsgericht zu stellen. . . . . Der provisorische Minister⸗Präsident Graf Ficquelmont macht über die Armee in Ober-Italien Folgendes bekannt:

„Die Ungeduld des Publitums hat mit Spannung auf Nachrichten über das Schicksal der italienischen Armee nr, und welcher Oester⸗ reicher wird nicht dieses Gefühl im ganzen Umfange natürlich finden. Aber erst heute ist das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten im Stande, das erstemal zuverlässige Nachrichten über diese Armer ertheilen zu können,

über deren Bewegungen sie eben so unwissend war, als das Publikum selbst. Durch neun Tage waren alle direkten Nachrichten aueg

das ganze Land verbreitete Insurrection hatte jede V und jede Absendung von Courieren war unmöglich geworden. Marschall Graf Radetzko konnte sich nur in massenhaften Abtheilungen be= wegen und mußte sich den Durchzug überall mit den Waffen erzwingen. Diese peinliche Lage hat nun ein Ende, und die direlte Verbindung mit Verona und der Armee ist hergestellt. Die Konzentrirung der verschiedenen Truppen-Corps ist bewerkstelligt, und die Divisionen stehen echelonirt zwischen der Etsch und dem Mincio, in der Verfassung, in einer starken Position jedem feindlichen 1 Der F. M. L. Fürst Schwarzenberg, der sich mit seiner Divssion von Brescia gegen Lodi zog und dort mit dem kam zuerst am Mincio an. detzkh wurde am 3tsten in Verona erwartet, um mit dem 2ten Armee⸗Corps die ferneren Operationen vorzubereiten. Einzelheiten über die Vorfälle vom 18ten bis heute sind nicht eingelaufen, und man sieht darüber erst den wei⸗ daß ihm keine Nach— richt, die einige Gewißheit für sich hat, verheimlicht werde, sie sei gut oder schlecht; ich halte es indeß für meine Pflicht, die öffentliche Meinung nicht

Angriffe die Stirn bieten zu können.

F. M. Radetzky vereinigte,

teren Berichten entgegen. Das Publikum sei sicher,

durch vage und unverbürgte Gerüchte irre zu führen.

Gr. Fiequelmont.“

. Paris, 4. April.

Regierung zugegangen.

Herr Thiers hat zu Air, wo man ihn wählen wollte, auf die Kandidatur für die National-Versammlung verzichtet.

Bekanntmachungen. 3021 .

Der nachfelgend näher bezeichnete Tuchmachergesell Wilhelm Wendt, wegen wiederholter Landstreiferei zu einer monatlichen Strafarbeit verurtheilt, ist am zten d. M. aus dem Ackerschmiedethurm hierselbst entwichen und soll auf das schleunigste zur Haft gebracht werden.

Jeder, wer von dem gegenwärtigen Aufenthaltsort des Enlwichenen Kenntniß hak, wird aufgefordert, solchen dem Gerichte oder der Polizei seines Wohnorts augen— blicklich anzuzeigen, und diese Behörden und Gendar⸗ men werden erfucht, auf den Entwichenen genau Acht zu haben und denselben im Betretungsfalle unter siche rem Geleit gefesselt in unser Kriminal Gefängniß gegen Erstattung der Geleits- und Verpflegungs-Kosten ab— liefern zu lassen.

Danzig, den 3. April 1848.

Königl. Land- und Stadtgericht. Beschreibung der Person.

Größe: 5 Fuß 3 Zoll; Haare: blond; Stirn: hoch; Augenbrauen: blond; Augen: grau; Nase: spitz; Mund: gewöhnlich; Bart: keinen; Zähne: voll; Kinn: spitz; Gesichtsbildung: länglich und stark; Gesichtsfarbe: ge— sund; Statur: klein; Füße: gerade; besondere Kenn— zeichen: keine.

Persönliche Verhältnisse.

Alter: 25 Jahr; Religion: evangelisch; Gewerbe: Tuchmachergesell; Sprache: deutsch; Geburtsort: Schlo⸗ chau; früherer Aufenthaltsort: vagabundirend.

Bekleidung.

Rock: schwarztuchener; Weste: von Wollenzeug und grau karirt; Hosen: schwarz gestreift von Buckskin; Stiefeln: 1 Paar; Mütze: schwarztuchene; Halstuch: hellblau wollener Shawl; Hemd: leinenes.

205 Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 26. Februar 1818.

Das dem Zimmermeister Daniel Gottlieb Hauschultz gehörige, hierselbst in der Deßauerstraße Nr. 17 bele⸗ gene, im Höpothekenbuche von den Umgebungen Vol. 29. Rr. 1873. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 16,000 Thlr. 14 Sgr. 3 Pf., soll

am 26. September 1848, Vorm. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

214 Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 28. Februar 1848.

Das hierselbst in der Cöthener Straße Nr. 31 be— legene und im Höpothekenbuche von den Umgebungen Vol. 29. Nr. 1834. auf den Namen des Barons Friedrich Oskar von Zeschwitz verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 21,842 Thlr. 10 Sgr. 3 Pf, soll

am 29. September 1848, Vorm. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hö— pothekenschein sind in der Negistratur einzusehen.

Der Baron Friedrich Oskar von Zeschwitz und der Rittergutsbesitzer Christian Carl Zahn werden hierdurch öffentlich vorgeladen.

2

Breslau⸗-Schweidnitz-Freibur— on ger Eisenbahn.

Die Herren Actionaire der Breslau-Schweidnitz⸗ Freiburger Eisenbahnge— sellschaft werden in Ge mäßheit des S§. 24. des

3 Gesellschafts-Statuts zu Pder auf ;

Mittwoch den April C., Rachm. 3 Uhr,

im hiesigen Börsen - Lolale anberaumten diesjährigen ordentlichen General⸗Versamm—

lung ergebenst eingeladen.

Diesenigen Herren Actionaire, welche der Versamm⸗ lung beiwohnen wollen, haben nach S. 29. des Statuts ihre Actien spätestens am 25 April er. bis 6 Uhr Abends im Büreau der Gesellschaft vorzuzeigen oder auf eine genügende Weise deren am drilten Orte erfolgte Nie— derlegung nachzuweisen, zugleich aber ein mit der Na⸗ mens. Unterschrist versehenes Verzeichniß dieser Actien in zwei Exemplaren zu übergeben, von denen das eine, mit dem Siegel der Gesellschaft und dem Vermerke der

Stimmenzahl versehen, als Einlaßkarte zu der Versammlung dient. ; Breslau, den 6. April 1848. Der Verwaltungs-Rath der Breslau-Schweidnitz⸗ Freiburger Eisenbahn-Gesellschaft. .

eblieben; erbindung gehemmt,

Heute meldet der Moniteur du Soir wieder, General Cavaignac habe das Kriegs⸗-Ministerium doch abge⸗ lehnt; seine Antwort ist gestern aus Algier, wo er bekanntlich jetzt den Posten eines General- Gouverneurs bekleidet, der provisorischen

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die durch

Der Feld.! heren Civilliste überantworten.

London, 3. April.

B. H. Der F. M. Ra⸗ * )

Englands, sondern in direktem

Brüssel, 5. April.

*

Allgemeiner

Niederschlesisch⸗Märkische E

Es heißt, die Bank von Frankreich solle ermächtigt werden, ihre Noten- Ausgebung bis auf 50 Millionen zu steigern; als Gewähr⸗ leistung für die neue Ausgebung werde man ihr die Güter der frü—

Großbritanien und Irland.

Die Minister hatten heute längere Un— terredungen mit Lord John Russell in dessen Prisatwohnung. Vorgestern hatte Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen eine Unterredung mit Lord Palmerston im auswärtigen Amte. In der heutigen Sitzung des Oberhauses erklärte Lord Lansdowmne auf eine Anfrage Lord Aber deen' s, der Einmarsch ardei sei nicht nur ohne Zustimmung Widerspruche mit der dem englischen Gesandten in Turin überschickten Instruction erfolgt.

8e 1 gien. Die (bereits auf telegraphischem Wege gemeldete) Bewilligung eines Supplementar⸗ Kredits von Millionen für das Kriegs⸗Ministerium erfolgte in der gestrigen Repräsentanten= Kammer mit 74 gegen 5 Stimmen. r Nil für das Ministerium des Innern zur Unterstützung der Industrie und Erleichterung der Ausfuhr belgischer Fabrikate und Produkte, so wie zu jeder anderen im Interesse der arbeitenden Klassen zu treffenden Maßregel, wurde vorgestern mit 6 gegen 1 Stimme bewilligt. ,

In Nr. 99 der Allg. Preuß. Ztg. muß es Seite S63 in

der Rede des Abgeordneten von Thadden heißen: „und werde ich

sardinischer Truppen in die Lomb

Sonntag,

Montag,

Sonntag,

4 . . lontag, Der Kredit von 2 Millionen Nentag

Anzeiger.

isenhahn.

Vom 15. April d. J. ab findet in den täglichen Dampsfwagenzügen folgende veränderte Einrichtung statt:

J. Zwischen Berlin und Breslau.

ö 466 8 *

Abfahrt von Berlin Morgens 7 Uhr . Breslau y K Ankunft in Breslau Abends 8 6 Berlin . 7533

Abends 6 Uhr 30 Min.,

Abfahrt von Berlin Morgens 9 45

Breslau

Minuten,

B. G ü ter z üg e,

Abends 11 Uhr 30 Minuten, n Nachmittags 5 » ö Vormittags 11

Morgens 5

Abends 7 Uhr 18 Min. Nachmittags 3 22

Ankunft in Breslau ö „Berlin

II. Zwischen Berlin und Franksurt.

de 3 i g *

Abfahrt von Berlin Frankfurt

Abfahrt von Kohlfurt Morg. 7 U. 2: Görlitz VJ y Ankunft in Görlitz ö Mitt. . Kohlfurt n 5 5 ! Mit den Personenzügen werden Personen in der J., Eilfracht befördert.

Abends Morgens 7 20 *

1 *

6 Uhr Min.,

Zwischen Kohlfurt und Görlitz.

Abends 8 Uhr 43

Morgens 9 50

Ankunft in Frankfurt ; » Berlin

3 Uu. M., Abends 9 U. 4 44 * = 3 ! 1 51 ) 2 19 2

8 5

z 5 * 2 9

und 1II. Wagenklasse, Equipagen, Pferde, Hunde und

Mit den Güterzügen werden keine Personen, sondern nur ordinaire Fracht, Pferde und Vieh aller Art befördert. Die näheren Bestimmungen ergiebt das Betriebs-Reglement, welches auf allen Stationen käuflich zu haben ist.

Berlin, den 7. April 1848.

1121 ann 4 den Anfang der Lehr-Vorträge an der höheren land wirthschaftlichen Lehr-Anstalt zu Poppelsdorf bei Bonn im Sommer 1848 betreffend. Die wissenschaftlichen Vorträge an obengenannter Lehr Anstalt für das Sommer⸗Halbjahr 1818 nehmen pünkt

lich ihren Anfang den 1. Mai d. J., gleichzeitig mit

den Vorlesungen an der Universität zu Bonn, mit wel⸗ cher sie überhaupt auf das innigste verbunden ist. Diese Vorträge betreffen nicht nur das eigentliche Fachwissen, die Landwirthschaft in ihrem ganzen Umfange, sondern auch die demselben zur Basis dienenden sogenannten Grundwissenschaften, Physik, Chemie, Zoologie, Botanik, Mineralogie, Mathematik u. s. w., so wie mehrere dem landwirthschaftlichen Gewerbe vielfach dienende und för— derliche sogenannte Hülfswissenschaften, als Thierheil— kunde, Geschichte und Literatur der Landwirthschaft. Für die zum besseren Verständniß dieser Vorträge erforder⸗ lichen praktischen Erläuterungen ist ebenfalls gesorgt, und überdies bietet die Universität Bonn die schönste Gek— genheit noch zu mannigfacher Erweiterung des Unter— richts dar.

Wer gesonnen sein sollte, diese Anstalt zu besuchen, um sich zu einem wissenschaftlichen Landwirth auszubil⸗

den, und zu dem Ende über die Einrichtung der Anstalt

und die Anforderungen, welche an die sie Besuchenden gestellt werden, vorher sich zu unterrichten wünscht, be— liebe sich deshalb in portofreien Briefen an die unter zeichnete Direction zu wenden, die auf alle in dieser

Beziehung an sie gelangende Anfragen genaue Auskunft

ertheilen wird.

Hier sei nur noch erwähnt, daß eine den Ansforderun⸗ gen der Jetztzeit genügende wissenschaftliche landwirth⸗

8 c schaftliche Ausbildung nur durch einen zweijährigen Aufenthalt auf der Anstalt von dem, der sie sich allein daselbst erwerben will, zu erlangen und zu dem Ende auch der vollständige Lehrkursus auf ihr fur zwei Jahre in vier Semestern berechnet ist. .

Poppelsdorf bei Bonn, im Februar 1848.

I Die Direction der höheren landwirthschaftlichen Lehr-Anstalt.

Pollacksche Dampsschifffahrt 2781 K Königsberg und Stetitin.

zwischen

Bei herannahender Schifffahrts Eröffnung zeigen wir

ergebenst an, daß wir unsere Expedition in Stettin nunmehr den Herren E. Wendt C Co daselbst über tragen und mit denselben im Interesse des geehrten Pu— blikums das Ablommen getroffen haben, daß Güter,

welche von Stettin weiter befördert werden sollen, direlt

an die „Pollacksche Dampfschiffs-Expedition in Stettin“ adressirt werden können, welche die Wei⸗ terbeförderung nach dem Bestimmungsorte, sobald der letztere im Frachthrief angegeben ist, gegen Nachnahme von 1 Sgr. pr. Ctr. für Kosten und Provision bei di— rekter Verladung und von 13 Sgr. pr. Ctr. für vorher nöthige Speicherung auf versichersem Lager, mit alleini— ger Hinzufügung der etwa zu erlegenden Stadt⸗Zulags⸗ Gefälle, pünktlich besorgen wird. . Für ungehinderte und schnelle Auslieferung resp. Be—

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Die Direction der NiederschlesischMärkischen Eisenbahn-Gesellschaft.

förderung der Güter ist sowohl in Königsberg wie auch in Stettin durch entsprechende Räumlichkeit und zweck mäßige Einrichtung hinlänglich gesorgt worden, und wer den wir unseren Fahrplan dahin bestimmen, daß nach Einführung unseres zweiten Dampsschiffes mittelst dessel—⸗ ben und der „Coleraine“ zweimal wöchentlich der Ab— gang von hier und eben so oft der Abgang von Stettin wird stattfinden können.

Zu größerer Bequemlichkeit der Passagiere haben wir auf dem Dampfschiff „Coleraine“ auch die zweite Kajüte mit angemessener Eleganz nen ausgebaut und dieselbe mit 22 Betten nebst getrenntem Kabinet für Damen versehen. Die erste Kajüte enthält einen Sa⸗ lon und 33 Betten, so wie ein höchst elegantes und jede mögliche Bequemlichkeit bietendes Schlaflabinet für Da men. Das Schiff wird von einem deutschen Capitain und deutscher Mannschaft geführt und die Restauration von einem geschickten Restaurateur verwaltet werden, welcher einen von uns bestätigten Preis-Courant in beiden Kajüten aushängen muß, woselbst auch die Be— schwerdebücher offen ausliegen werden. Der Passage— und Fracht-Tarif wird seiner Zeit von uns veröffent— licht werden. Königsberg, im März 1818.

H. Pollack's Erben.

Dem empfangenen Auftrage gemäß, bringen wir das Vorstehende zur öffentlichen Kenntniß und empfehlen uns zur Annahme und Weiterbeförderung der nach Pillau, Königsberg, Elbing, Braunsberg, Heiligen beil, Fischhausen und den hinterliegenden Orten bestimmten Güter. Stettin, im März 1848.

Die Pollacksche Dampfschiffs-Expedition.

C Co.

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5. 6 4 ö * . Hessische Ludwigs-Eisenbahn. 8 Unter Hinweisung auf den 8§. 35. der Statuten beehrt sich der unterzeich— nete Verwaltungs- Rath die Herren Actionaire, welche die ausgeschriebe— lk nen Einzahlungen gelei⸗ „ark stet haben, zu einer or— dentlichen Generalver⸗ : sammlung auf - Montag den ersten Mai dieses Jahres, Vormittags 9 Uhr, hiermit einzuladen. Diejenigen, zufolge 8. 11. der Statuten *) stimm. fähigen Actionaire, welche an dieser Versammlung Theil nehmen wollen, haben, zum Behufe der Feststellung der ihnen zukommenden Stimmen und Ausfertigung der Eintrittskarten, ihre Actien-Certifikate den 17. 18. und 19. April I. J., des Morgens von 9 —– 12 Uhr, im Bü⸗ reau-Lokale der Hessischen Ludwigs-Eisenbahn zu Mainz zu präsentiren. Denselben ist ein genau nach der Rei⸗ ) Der cit. 8. 1. setzt fest: „Der Actionagir, welcher 8 Actien besitzt, ist stimmfähig und berechtigt, in der General-Versammlung zu erscheinen. Acht Actien ge— ben immer eine Stimme, so daß derjenige, der S0 Actien besitzs, 19 Stimmen hat. Mehr als 10 Stimmen kann kein Actionair, auf welche Art es auch sei, in sich ver— einigen.

Berichtigung. Im g 10 u. f. zu lesen: Nachtheil den deutschen Völkern unser Bündniß angetragen haben.“

Vorstellung: Die Vestalin, lyrisches Drama in 3 Abth Musik von Spontini. 10. April. ments⸗Vorstellung:

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besonders auch dem beitreten, was unserer Armee das vollste Stimmrecht gewährt.“

; estrigen Blatte ist S. S5, Sp. 3, 3. „Sie wird a. ob wir zum Nutzen oder zum

Königliche Schauspiele. J. April. Im Opernhause. A45ste Abonnements⸗ „mit Ballets. Anfang 6 Uhr.

Im Schauspielhause. 60ste Abonne⸗ Don Carlos, Infant von Spanien, Trauer⸗

(Frau Köster: Julia.)

spiel in 5 Abth., von Schiller.

Königsstädtisches Theater.

J. April. Einmal Hunderttausend Thaler. Posse

mit Gesang in 3 Akten, von D. Kalisch. Musik vom Königl. Mussk⸗ Direktor Gährich. sch. Mus gl. Mus

10. April. Zum erstenmale wiederholt: Der fal⸗

sche Erbe, Driginal⸗Schauspiel in 5 Akten, von Dr. Lubarsch. Dienstag, 11. April.

Einmal Hunderttausend Thaler.

Redacteur: R. Wentzel.

Im Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober ⸗Hofbuchdruckerei.

henfolge geordnetes, doppelt ausgefertigtes und unter- zeichnetes Nummern-Verzeichniß beizufügen, wozu die gedruckten Formularien im angegebenen Lokale unent⸗ geltlich in Empfang genommen werden können, dessen eines Exemplar dem Anmelder als Legitimation zur Erhebung der Eintrittskarte zurückgegeben wird. Gegen dasselbe werden den 27., 28. und 25. April im obigen Lokale, von Morgens 8—12 Uhr, die nur für die Per= son gültigen Eintrittskarten ertheilt, auf welchen zugleich das Lokal, in welchem die Versammlung stattfinden soll, näher bezeichnet wird. Mainz, den 3. April 1848. Der Verwaltung s-⸗Rath.

** ö. 268 . Literarische Anzeigen.

Im Verlage der Deckerschen Geheimen Ober Hofbuch⸗ druckerei in Berlin sind erschienen und daselbst, so wie in allen Buchhandlungen, zu haben;

Exerzir-Reglement für die Infanterie der Kö-

niglich Preußischen Armee. 1817. 8. geh. 20 Sgr.

Instrüction über die praktische Behandlung und

den dienstlichen Gebrauch der Perkusslons-Gewehre. 1842. gr. 8. geh. 3 Sgr.

Instruction über das Scheibenschießen der In-

fanterie. 1845. 8. geh. 23 Sgr.

JInstruction für die Wachen in Hinsicht der von ihnen vorzunehmenden Verhaftungen. 1815. 8. geh. 23 Sgr.

So eben ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben:

Karte der deutsch-franzö- sischen Gränzländer

mit Angabe der seit dem 17ten Jahrhundert von

Deutschland abgerissenen Landestheile und der

3001 deutsch- französischen Sprachgrinze

4. Sorgfältig kolorirt. Preis 5 Sgr.

Dieses äußerst sauber gestochene Blatt wird den Freunden der Zeitgeschichte, zumal bei den gegenwärti—= gen wichtigen politischen Ereignissen, eine sehr willkom⸗ mene Erscheinung sein.

Nicolaische Buchhandlung in Berlin, Brüderstr. Nr. 13.

In meinem Verlage erschien so eben und ist in allen Buchhandlungen zu erhalten, in Berlin in der

Gropius sch en Buch- und Kunsthandlung, Königl. Bauschule Laden Nr. 12: 304 Erinner ung en

an

8 3 5 8 * 95 Rom und den Kirchenstaat im ersten Jahre seiner Verjüngung.

Von Dr. Heinrich Stieglitz. Gr. 12. Geh. 1 Thlr. 15 Sgr. Leipzig, im April 1848. F. A. Brockhaus.

. . Weser⸗Zeitung.

Indem wir zur Anzeige bringen, daß durch Erlaß des Ministeriums des Innern das Verbot dieses Blat⸗ tes fur die Preußischen Staaten aufgehoben ist, erlau⸗ ben wir zum Abonnement auf die Weser⸗Zeitung für das mit dem J. April begonnene Ouartal einzuladen. Probe- Nummern sind durch sämmtliche Königl. Preuß. Postamts- Zeitungs. Expeditionen zu beziehen.

Bremen, den 4. April 1848.

C. Schünemann's Verlagshandlung.

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. 83 Medizinal-Rath Dr. Schmalz, seit vielen Jahren ausschließlich mit den

2606 Krankheiten

des Gehörs und der Sprache beschäftigt, wird sich nur noch kurze Zeit hier aufhalten, um solchen Kranken Rath zu ertheilen: Markgrafen straße Nr. 49, Ecke der Französ. Str. (von 12 2 Uhr).