1848 / 108 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

er sagt: Frankreich sei bereit, 50, 0 0 seiner tapfersten Bürger zu schicken, um für Irlands Befreiung zu fechten. Er glaube, sagte der Minister, Hr. O'Brien sei in einem großen Irrthume, wenn er meine, alle Chartisten ständen für seine verrätherischen Pläne ihm zu Dien⸗ sten. Herr O' Connor sagte, er müsse die Königin, welcher er Treue geschworen, vertheidigen gegen die Minister, welche diese Treue brächen. Sir Benjamin Hall, ein Radikaler, empfahl Herrn O'Connor die Worte zur Beherzigung, welche Herr Welcker in Hei⸗ delberg zum Preise der englischen Verfassung gesprochen. Wider⸗ spruch fanden hauptsächlich nur jene Worte der Bill, nach denen „offenes Sprechen“ zum Verbrechen gemacht werden kann. Lord J. Russell vertheidigte sie, da sie sich nur auf Aufreizung zum Kriege bezögen, und sprach zum Lobe der britischen Verfassung, welche die Mittel in sich trage, jeder Friedensstörung vorzubeugen. Die zweite Lesung der Bill ward mit 152 gegen 35 Stimmen genehmigt.

Gestern wurde im Oberhause vom Herzog von Beau fort ie aufrührerischen Fremden aus England nicht

die Frage gestellt, ob di ausgewiesen werden könnten, und ob die Regierung nicht die ehe⸗ Zweck erneuern wolle. Auch ver⸗

mallge Fremden⸗Akte zu diesem

langte der Herzog Auskunft darüber, ob der sogenannte National⸗ Konvent der Chartisten nach dem, was in den letzten Tagen vorge— gangen wäre, noch fortbestehen dürfe. Der Marquis von Lansdowne Uhnte eine Antwort auf die letzte Frage ab, bemerkte aber zu der ersten, daß er bereits eine Bill in der Hand halte, nach welcher verdächtige fremde Per sonen, welche sich in England aufhalten, gezwungen werden könnten, das Land zu verlassen. Diese Bill wurde in der That zum erstenmale verlesen. Lord Broug ham, den die Blätter sich um das französische Bürgerrecht bewerben lassen, erhob sich hier⸗ auf mit einer leidenschastlichen Philippika gegen die französische Re⸗ publik und die italienische Bewegung, in welcher er besonders den Papst und den König von Sardinien zum Gegenstande des heftigsten Angriffs machte. Er gab in dieser Art und Weise einen Ueberblick der jüngsten Ereignisse in Europa und sprach sein Mißtrauen gegen den Zustand der Dinge in Frankreich aus, obgleich Männer, die er persönlich hochachte, dort das Ruder führen wollten. Zum Schluß beantragte er eine diplomatische Korrespondenz zwischen England und Sardinien, welche Lord Lansdowne nicht verweigerte. Das Unterhaus saß seit 12 Uhr im Ausschusse über die Sicherheits⸗-Bill. O' Connor sagte, wenn sie durchginge, so werde er Republikaner. Oberst Sibthorp wünschte die Bill zehnmal strenger. Sir G. Grey pries das Benehmen der Einwohner von London am gestrigen Tage. Es würde auf die Ruhe des Landes, ja, Europa's einen günstigen / Einfluß üben. Die Berathung über die Bill wird heute fortgesetzt

werden. In der Abend ⸗Sitzung trug John O'Connell auf die

Auflösung (Repeal) der vereinigten Gesetzgebung Großbritaniens und

Irlands an. Beide Länder würden dadurch gewinnen. Er will ein

irländisches Parlament von 300 Mitgliedern. Die Vereinigung beider

Parlamente habe mit Ungerechtigkeit begonnen und zu nichts als

üngerechtigkeit geführt. Herr Blackall schlug vor, das vereinigte

Parlament jedes Jahr einige Monate in Dublin sitzen zu lassen.

Die Regierung widersetzte sich beiden Vorschlägen, da sie für Irland selbst die größten Nachtheile herbeiführen würde. Die Berathung über das ewige Thema ward vertagt.

In der heutigen Sitzung des Ünterhauses sprach Herr Reynolds heftig gegen die Sicherheits⸗-Bill. Die Regierung säe Wind, um Sturm zu ärndten. (Die, Sitzung dauerte fort.)

Der chartistische National-Konvent hielt gestern noch eine Siz zung, in welcher er einen Bericht über die Ereignisse des 10ten ab— faßte und in die verschiedenen Gegenden des Reichs schickte.

Die Stimmung in Irland wüd immer gefährlicher. Auch ein—⸗ flußreiche gemäßigte Mitglieder treten jetzt dem Repeal⸗ Verein bei. k Versöhnungshalle fand vorgestern die gewöhnliche Wochen Versammlung unter großem Andrange statt. Bald nach Eröffnung der Sitzung überreichte man dem Vorsitzenden eine Karte. Es war die Adreß⸗Karte Charles Napier's, der Eingang verlangte. Sofort führten mehrere Ausschuß⸗ Glieder den ehrenwerthen Ad miral in die Nähe des Präsidenten, wo er sich niedersetzte und lange

Truppen, je doch unbewaffnet, hierher sich begeben wollen.

932 Zeit den Verhandlungen mit großer Aufmerksamkeit zuhörte. amtlichen Charakter hatte sein Befuch wohl nicht.

Schweiz.

Kanton Bern. In Neuenburg ist folgende Proclamation Sr. Masestät des Königs von Preußen an die Neuenburger bekannt gemacht worden: „Neuenburger! Die Ereignisse, die sich in Eurem Lande zugetragen haben, haben mein Herz lebhaft betrübt. Die edle Festigkeit aller derer von Euch, die unerschütterlich treu geblieben sind ihrem Eide, hat mich tief gerührt. Ich spreche meine Achtung aus jenen rechtliebenden Männern, deren Treue nichts erschüttern konnte, und welche Europa dieses schöne Beispiel von Heilighaltung des Eides und von Bürgertugend gegeben haben. Mein einziger Ehrgeiz, wie auch der meiner Vorfahren auf dem Throne, war das Glück Eures Landes, dessen Geschige mir die Vorsehung anvertraut hatte. Ich liebe das Volk von Neuenburg, ich widme ihm aufrich⸗ tige Zuneigung. Aber Europa's gegenwärtiger Zustand verhindert mich in diesem Augenblicke, den Gefuͤhlen des W äY;wollens, die ich für dasselbe hege, Wirksamkeit zu geben. Die mir geleisteten Eide haben meine treuen Unterthanen verhindert, Theil zu nehmen an den Landesgeschäften unter einer Regierug, die sie nicht als recht⸗ mäßig anerkennen konnten. Dieser Entschluß ehrt ihre Treue! Ich billige also vollkommen das von ihnen beobachtete Verhalten, aber im Interesse ihres Landes wie in ihrem eigenen glaube ich mich ver⸗ pflichtet, durch Gegenwärtiges sie zu ermächtigen, sich nur durch Rücksichten auf die Lage und das Glück ihres Landes leiten zu lassen, ohne Rücksicht auf die Bande, die sie an mich binden. Das lebhafte Interesse, das ich ihrem Lande widme, und die Liebe, die ich für sie hege, sind die einzigen Beweggründe dieses Entschlusses. Ich werde Kommissarien ernennen und ihnen Vollmachten geben, mit dem eidgenössischen Vorort in Unterhandlungen zu treten, um nach meinen Instructionen Alles das zu berathen, was zum Glücke eines Landes deitragen kann, dessen Wohlergehen stets das Ziel meiner aufrichtig⸗ sten Wünsche sein wird. Gegeben in Potsdam, 5. April 1848. Friedrich Wilhelm. Werther.“

Kanton Luzern. Der Eidgen osse von Luzern schreibt: „Der neue päpstliche Gesandte, Herr Luquet, wird nach zuverlässigen Nachrichten der allgemeinen Kloster Aufhebung in Freiburg nicht nur keine Schwierigkeiten entgegensetzen, sondern diese Maßregel als in der Noth der Zeit gegründet betrachten; eben so bestreitet derselbe nicht im geringsten dem Kanton Luzern das Recht, St. Urban auf zuheben und dle Frauenklöster Rathhausen und Eschenbach zusammen— zuschmelzen, da ja der Papst selbst, als weltlicher Fürst des Kirchen staats, viele Klöster und in letzter Zeit sogar noch die Jesuitenklöster aufgehoben hat und deren Vermögen zu allgemeinen Staatszwecken verwendet.“

Kanton Basel. (Basl. Ztg.) Tie Kontingente von Baselstadt und Baselland sind am 11. April aufgeboten worden. Veranlassung dazu sollen Nachrichten aus Straßburg gegeben haben, nach welchen die dort angelangten deutschen Arbeiter in zahlreichen Es sollen

Einen

bisher über 800 dort angelangt sein. i

Roꝛn, 31. März. (D. A. 3.) Die Zahl der vorgestern we⸗ gen schwerer politischer Verbrechen von Pius 1X. amnestirten Priester, Militairs und anderer Personen beläuft sich auf 26; 25 von ihnen saßen in der Festung Civita Castellana und 1 in der Engelsburg in Haft. Vorgestern machten die in der Darsena zu Civitavecchia ge⸗ fangenen Galeeren Sträflinge einen verzweifelten Versuch, sich in Freiheit zu setzen. Es würde gelungen sein, wäre der Plan nicht zu früh entdeckt worden. Auf Befehl des Ministers des Innern begab sich der Vice-Präsident der Staats-Konsulta, Monsignore Pentini, gestern ohne Aufschub an Ort und Stelle, um durch zweckmäßige Maßnahmen einen zweiten Versuch zu verhindern. Unsere politischen Wirren veranlaßten in den letzten zwei Wochen in vielen Städten des Landes solche Befreiungsversuche aus den Correctionshäusern, welche indessen die wachsame Civica stets vereitelte. Eine offizielle

Erklärung des päpstlichen Ministeriums sagt heute, daß es sich vom Augenblicke seiner Berufung an alles Ernstes bemüht habe, den Pro⸗ zeß der römischen Verschwoͤrung vom Juli 1817 recht bald zu been= digen. Die Staats- Konfsulta hat den 17. April d. J, als Termin für die richterliche Ultimation der ganzen Rriminal-Angelegenheit fes⸗ gesetzt. Der Gencral-Commandeur der römischen Civica hat her

ein neues Enrolement für die Bildung einer Subdivision Feld ⸗Ar⸗ tillerie, welche nach der lombardischen Gränze hin bestimmt ist, er öffnet. Die Konkurrenten sollen sich innerhalb 24 Stunden gemeldet haben. Der Legat Bolognas, Kardinal Amat, ließ vor vier Tagen zu, daß sich dort Freischaaren bewaffneten, welche nach Ferrara zögen.

8panien.

Madrid, 7. April. Das Montpensiersche Ehepaar ist gestern Abend 5 Uhr in Madrid eingetroffen und im Schlosse abgestiegen. In Barcelona kam es zu Unruhen, die unterdrückt worden sind. Die Arretirten wurden erschossen. Die Garnison von Madun soll bis auf 20,000 Mann verstärkt werden.

Bekanntmachung.

Die Rafael-Ausstellung in der Rotunde lichen Museums wird nur noch bis zum Ende die den Wochentagen von 10 bis 4 Uhr, an den ' von 11 bis 2 Uhr (gegen ein Eintrittsgeld von sein können.

Der Vorstand des berliner Vereins für Dombau.

Sonn

den kölner

Meteor

Morgens

ologische Beobachtungen.

——

Abends Nach einmaliger 10 Uhr.

Nachmittags h

6 Uhr. 2 Uhr.

1848. . April.

keobachtung.

336,283! Par. Quellwärme 4 3,19 N. Flusswärme w 2,3 R 61 pCt.

heiter.

Luftdruck .. 334,18“ Par. 335,5 o“ Par.

Luftwürme

IThaupnukt. Boden wärme

Ausdiuünstung

Nie dersechlas

Dunstsättigung. Wetter . w J. VW. M Wärmewechsel 2,3

Wolken zug.... VW. 8,0 9 5333. * 1,4 . * 9,4 1. 66 pt.

tri h.

Tagesmittel:

Königliche Schauspiele.

Montag, 17. April. Im Schauspielhause. ments-Vorstellung: Uriel Acosta, Trauerspiel in Gutzkow. (Herr Wagner: Uriel Acosta.)

Dienstag, 18. April. Im Opernhause. Vorstellung: Don Juan, Oper in 2 Abth. Musik von Mozart. Köster: Donna Anna.) Anfang halb? Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets verkauft:

6 ste

5 NMbih

18ste Abonnements⸗

(üFSrgal

zu folgenden Preiser Ein Billet im Parquet, zur Tribüne und in den Logen Ranges 1 Rthlr., ein Billet in den Logen des ersten ersten Balkon daselbst und Proscenium 1 Rthlr. 10 im Parterre, in den Logen des dritten Ranges daselbst 20 Sgr., ein Billet im Amphitheater 10 Sgr. Im Schauspielhause. 57ste französische Abonnements— La seconde reprèsentation de: Henriette et Charlot, comé die- vaudeville en 2 actes,

Vorstellung. vaude ville nouveau. Ge que femme veub. .. bar MM. Duvert et Lauzanne.

Äönigsstädtisches Thrater. Montag, 17. April. (Italienische Opern Vorstellung.)

di Lammerinoor. Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti. (Sgra. Fodor: Lucia. Sgr. Pardini: Edgardo.) Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon

ersten Ranges 1 Rthlr. u. s. w.

Berlin, 15. April. Ueber unseren dies wöchentlichen Börsenzustand läßt sich wenig Erfreuliches melden; neue Fallissements hier, in den Pro⸗ vinzen und im Auslande machten einen sehr üblen Eindruck auf die Course und auf den Geschäftsgang überhaupt, so daß die Umsätze in keiner Effek ten-Gattung lebhaft waren. So' viel scheint sich als sicher herauszustellen, daß Handels-Krisen, so weit solche den Gang der Börsen leiten und so aus— gebildet sind, wie die gegenwärtige, nur in sich selbst überwunden werden können. Der Kelch muß ganz geleert sein, erst dann wird es möglich sein, zweckmäßige Mittel zur allgemeinen Hülfe zu ergreifen, während solche mit ten in der Krisis vergeblich angewendet sein möchten. Den Handel vor dem Ausbruch der Krisis oder nach Beendigung derselben auszuhelfen, ist nicht minder schwierig; es aber mitten in derselben, wo die Verkettung der ge⸗ genseitigen Verhältnisse dem aufmerksamsten Beobachter undurchdringlich bleibt, zu veruschen, ist ein nie zu lösendes Problem, und würde die krästigsten Stützen un⸗ nütz vergeuden. Erst nach Erledigung aller früheren Wechsel-⸗Verbindlichkeiten, und diefer Zeitvunkt scheint durch den Austritt so vieler bedeutenden Fir⸗ men nicht mehr fern zu sein, dürfen wir (selbst wenn es kein anderes

Se er (ener Ense.

Mittel gäbe) auf eine selbstständige be ssere Entwickelung rechnen; es wird ohne Unterstützung langsam gehen, aber wir be bürfen dann auch in der That nur geringer Mittel, die oft in Ope rationen mioralischer Natur zu finden sind, um günstigere Verhältnisse zu erwirken. Da unsere Börse hauptsächlich in Eisenbahn - Actien derkehtt, so müssen wir unser Hauptaugenmerk auch hauptsächlich dahin richten Und vor allen Dingen den Gang dieser Unternehmungen genau beob⸗ achten. Wer dies thut, wird sich eingestehen, daß bis auf wenige Eisen bahnen die Einnahmen in günstigem Verhältniß geblieben sind, und des— halb die Renten vollständige Sicherheiten Lewähren; doch müssen auch die Verwaltungen keine Veranlassung geben, ihre Bahnen zu mißkreditiren und besonders mit der Vertheilung der Jahres-Dividenden nicht im Rückstande bleiben, sondern sich damit beeilen. Wenn einzelne Effekten in dieser Woche beträchtlich gewichen sind, so liegt dies in den sich täglich herausstellenden nöthigen Realisirungen mehrfacher Depots aus Fallitmassen und, wie es scheint, werden dergleichen Fälle sich noch vermehren. Es sind dadurch haupisächlich Niederschlesisch „Naärfische affizirt worden, und von 65 61

gewichen; eben so dringend wurden Friedrich⸗Wilhelms l scheinlich für Frankfurt a. M. Rechnung angeboten und fielen vor 28 . Bon den meisten übrigen Actien läßt sich zwar d indeß wurde der Cours durch einige Käufer weniger berührt. den blieben 63 Gld., Anhalter Litt. . 79 74, 1 Thüringer über 148 , nicht zu machen, Berlin- Hamb. von gewichen und so offerirt. Sämmtliche ts⸗Actien sind nen Posten umgesetzt, aber ebenfalls gew

Preuß. Staats-Schulescheine erfuhren eine starke Reaction; war bereits bis 83! 99, ging indeß denselben Lag auf 78 ter bis 70 He,; erst heute schien der Andrang zum Vertau haben, und sie blieben wieder 71 70 Geld.

Preuß. Bank-Antheile wichen von 6s bis 62 96, blei durch vermehrte Nachfrage 65 q „σe Gld. Das Geschäft darin bleib gens ebenfalls nur auf geringe Posten beschränkt.

Auswärtige Börsen.

Hreslam., 15. April. Louisd'ors 11475 bz. u. Br. Oesterr— Banknoten 987 Br. Staats-Schuldscheine 70 bez. Posen. Pfandbr. 495 84 Br. dito 33 5 68 bez. Schles. Efandbr. A. 89 a S887 bez. ü. Br., dito B. 4 , St Br., dito 3 82 Br. Poln. Efdhr. alte und neue 76 Br.

AcCtien. Oherschl. Litt. A. Schweidnitz- Freiburg 74 a 74 hex. 64 Br. Köln-Minden 63 beæ. Neisse-Brieg 30 Br. Nordbahn 30 bez.

Die Börse war heute sehr flau gestimmt, indess sind nicht all zu viel Ausbietungen.

Leipziæ, 15. April. L. Dr. Pr. Ohblig. 90 Br. Leipz. B. A. 160 Br. L. Br. E. A. 895 Br. Sächs. Schl. 64 Br. Chemn. Riesa 25 Br. 245 GlId. Löb. Zitt, 25 Br. 24 GlId. Magd. Leipz. 185 Br. Ferl. Anhé X. 82 Br. S0 Gld. da. B. 71 Br. 70 Gld. Alt. Kiel. S0 Br. Preuss. B. A. 68 Br. 66 (Id.

Hram la Tant a. II.. Id. April. Darmstadt 59 FI. L. 515 Br. Baden 385 FI. L. 20. 191. 56 Span. Sz. 73. 3950 do. 135. 123. Kurhessische l. 19. 185. Cöln Minden 64. 563. Ludwigh.- Bexbach 44. 43. Friedrich-Widlhelms-Nordbahn 32. 31.

Wechsel- Cours: Amsterdam (1090 FI. Cour.) k. S. 101 B. 2 M. 100 B. Augsburg (i009 FI. Cour.) k. 38, 1185 Br. 2 Mt. Berlin (60 Rthlr.) k. S. 1033 G. 2 M. —. Bremen (50 Rthlr. in Ld'or.) k. S. 974. 2 M. Hamb. (i009 Mk. Beo.) k. S. S. Ss. 2 VM. 855 B. Leipzig (60 Rthlr.) i. d. M. k. S. 1033 Br. London (i0 Livr. Sterl.) k. S. 1217 Br. 3 M. 1197 Br. Lyon (200 Er.) L. S. 93 Br. 2 NM. Mailand (250 Lir. Austr. 5 k. S. 99 Br. 2 M. =. Paris (200 Fr.) E S. 94 Br. 3 M. —. Wien . S. 113. 109. 3 M. —. Diskonto 3.

wien, 14. April. Metalliques 06 563. 4760 49. 50. 396 42. 44. Anleih. 31. 96. 98. 39. 60. 64. Nordbahn 68. b7z. I. 4 68. Gloggnitzer 673 - 68. Mailänder 144 45. Livorneser 43. 45—- z6 Pesther i6.-= 562. Bank- Actien Sto. S2.

78 Br., Litt. B. 72 Br. Breslau- Nie derschlesisch-Märkische Friedr. Wilh.

HegaRäüB, 13. April. Gestern Abend hatten die Chefs der Eisenbahnen eine konferenz mit dem Finanz- Minister, in der er ihnen die definitiven Bedingungen mittheilte, unter denen der Staat sämmtliche Linien übernimmt. Diese Inträge steigerten ceute die Nachfrage. Nordbahn 332 —- 340- 345. Lyon . Renten hielten sichin Folge des Ausbleiens der londoner Abend—- post. so wie gewisser Befürehtungen eines europäischen Krieges we- gen ltaliens. etwas zurück. 3546 49. 405. 40. 5 360 60 a 593. Bank. 111410 a 1120.

u. a. Z. 822. 821.

LGOννάQνο. 12. April. 3proz. Cons. p. C. 3 956 18. 173. Pass.

do. 37 95 81. Siz. Belg. 50. 45. Ard. 10. 93. 26. 26. Integr. 36. 34. A 99 54. 52. Ostind. 53. 51. Portug. 14. J Chili 87. 85. Mex. 144. 14. Peru 24. 22. Cours auf Hamburg 14.4. 14. 3. Engl. Fonds neuer- dings 37 durch Einkäufe der Chntramineurs gestiegen. Hollän- dische höher. 2959 Mex. d und Peru 3 596 gestiegen. Span. eben- falls YS besser. ö

Anmasteredlaanz, 13. April. Die Steigerung der Fonds war heute abermals höchst belangreich. Der bessere Stand des Mark- tes, das Vertrauen, welches sich wieder herzustellen scheint, und die höheren Notirungen aller fremden Börsen haben hierzu viel beigetragen. Ausserslem wurden in holländischen, so wie in fast allen fremden Fonds, grosse Einkaufsordres ausgeführt, Hollän- lische Integr. 353. 373. 34 neue 41. 433. A400 Certifsikate 55. 56., Engl. Russische 783. 80. Spanische Ardoins gr. Piegen SR. d. *. Coupons 5r. 68. Portug. 4 96 12. Paris 5485. Wien 345. Erankfurt 973. London 2 M. 11. 87. K. S. 11. 973. Hamb. 341. Petersburg T.

Aunt ver pen, 1. April. Span. Fonds pei einigem Umsatæa williger. Ard. wurden zu 6g bis d gemacht, schlossen 6 G. ; Mr eln, 5. April. 3 9 223. 4. 520 138. 3. Coup. 91 B. Zinsfreie 45 G.

Markt ⸗Berichte.

Königsberg, 13. April. Weizen 40 53 Sgr. pr. Schffl. ; große Gerste 28 33 Sgr. pr. Schffl. ; Schffl; Hafer 20 25 Sgr. pr. Schffl.; weiße Erbsen 40 45 Sgr. pr. Schffl.; Kartoffeln ö. Heu 14 17 Sgr. pr. Ctr.; Stroh 85 90 Sgr. pr. Schock.

Breslau, 15. April. Weizen wurde zu abermals gesteigerten Preisen gekauft, und zwar weißer a 48, 54 bis 59 Sgr., gelber a 45, 50 bis 54 Sgr.

Mit Roggen war es gleichfalls, wir notiren 33, 37 bis 42 Sgr. Söpfd. a 33 Rihlr. gehandelt.

Gerste holte auch bessere Preise, und zwar 29, 33 bis 37 Sgr.

Hafer ist für den Konsum anhaltend begehrt, aber wen g zugeführt, es wurde 223, 25 bis 28 Sgr. bez.

Spirltus loco bei sehr kleinem Umsatz heute matter und 87 - 8 Rthlr. bezahlt, blieb st Rthlr. mehrseitig Br. Termine ohne Handel, Juli / Aug. 8 Rthlr. Geld. .

Rüböl fester, loco auf 9 Rthlr. gehalten, 8 Rthlr. zu bedingen.

Zink zu den jetzigen Preisen ohne Abgeber, Gleiwitz zu⸗ Rthlr. G.

Pit Ausnahme des Ketraide- Geschästs bleibt es in allen Branchen still. Die Geldverhältnisse sind noch immer sehr schlimmer Art. Die Stei gerung der Getraide-Preise ging heute aus dem gesteigerten Begehr sür den Konsum hervor.

Köln, 13. April. Getraidepreise. (25 Scheffel Wei en direkt 5. Rihlr., dito pro. Mai 6 Rihlt; Gerste 3. Nthli,, Hafer 2 Nihlr.— Roggen direkt 4 Rthlrs, dito pro Mai 45 Rthlt,, Rüböl kompt. 25 Rihlr., dito pro Mai 251 Rthlr., dito pro Okt. 27 Rthlr.

r Redacteur: R. Wentzel. Im Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei. Beilage

Marktbericht. Die Zufuhr war gering. Roggen 25 35 Sgr. pr. Schffl. ; kleine Gerste 25 30 Sgr. pr.

graue Erbsen 50 60 Sgr., Schffl. ;

32 2 Ir

namentlich mit den Mittelsorten, besser, In Partieen wurden nur 30 Wspl

611

HSeutsche Bundesstaaten. Fes Königs über die Lage der arbeitenden Klassen. Postdebits⸗ Gebühren für Versendung der Zeitung. Herzogthum Holste in. Nachrichten aus Schleswig- Holstein. Freie Stadt Frankfurt. Verhandlungen des Funßiger⸗-Ausschusses und der XVII.

Oesterreichische Monarchie. Botzen. Aufruf des Erzherzogs Nainer an die Tyroler.

Dänemark. Kopenhagen. Vermischtes.

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Die Herzogin von Montpensier erwartet; Zustand von Madrid; Vermischtes.)

Wissenschaftliche und Kunst⸗Nachrichten. Oelgemälde von W. von Schadow. Soirée für Kammer⸗Musik.

Königreich Bapern. Handschreiben = . der

Deutsche Sundesstaagten. Königreich Bayern. (A. 3 München, 11. April. Se. Majestaͤt der König hat folgendes Handschreiben an den Mini⸗ ster des Innern gerichtet: „Das Wohl Meines theuren Bavern-Volkes, welches Mir so sehr am Herzen liegt und dem Ich alle Meine Kräfte weihe, erfordert dringend, alle elben mit gleicher Liebe zu berücksichtigen, allen Interessen gleiche Würdigung zuzuwenden und namentlich jenen Meine väterliche Liebe zu Pethätigen, welche, auf die Arbeit ihrer Hände ausschließlich angewiesen, der= selben gegenwärtig, wo Gewerbe und Handel so vielfach stocken, in um so höherem Grade bedürfen, um so das innige Band, welches zwischen Mir und Meinem Volke besteht, noch mehr zu befestigen. Vereint werden wir allen Stürmen der Zeit widerstehen. Die Verbesserung der Lage der stets ein Gegenstand Meiner vorzüglichsten Sorg— falt sein; allein soll-dieselbe ins Leben treten, so müssen die beabsichtigten zaßregeln auf fester Grundlage ruhen. Nicht durch eitle Versprechungen, Erfüllung außer dem Bereiche der Möglichkeit liegt, kann dieselbe er= rescht werden. Fest entschlossen, niemals Versprechungen zu machen, deren sführbarkeit nicht vollkommen gesichert ist, werde Ich Mich nie dazu ver— stehen, Hoffnungen zu erregen, deren Verwirklichung nicht auf dem Fuße fol⸗ gen kann. Nur durch das innige Zusammenwirken aller Kräfte, durch das Wieder- f Handel und Gewerben, durch Befestigung des gesunkenen Kredits die Lage der arbeitenden Klasse eine günstigere werden. Dies zu be⸗ nicht allein in der Macht der Regierung. Dieser liegt, außer U treffenden Maßregeln in jener Beziehung, vorzuͤglich die so weit immer möglich, Gelegenheit dazu öffentlichen Arbeiten zu geben. Ich be— Wasser- und Siraßen-Bauten, so in Angriff zu

sen dess

2 —8ryw * * 21 i 3 irbeitenden Klasse wird

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den Arbeitsuchenden, thätigsten Betrieb der sonach, alle Eisenbahn⸗,

auftrage Sie sonach, Staats

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. 1 7 * 1 durch den

auch außerdem die Arbeitsquell München, den 9. April i848. Maximilian. Minister des Innern, Freiherrn von Thon-Ditimer.“

Das neueste Regierungsblatt enthält die Königliche Verordnung postdebits der Zeitungen. Der Postdebit ist für alle in⸗ Zeitungen ausnahmslos freigegeben. Die bisherige

Postspeditions-Gebühren für die inländischen Zeitun⸗

weg, und an deren Stelle tritt ein einfacher Rabatt von des Abonnements-Preises ohne jede weitere Tax- Erhebung. „Speditions-Gebühren für die ausländischen Zeitschriften wer 25pCt der ursprünglichen Abonnementspreise, höchstens aber ich, berechnet. Dadurch werden alle Zeitungen bedeu⸗—

(Alt. u. Hamb. Bl.) Kiel, nach einem Grunde gesucht, der sich ohne einen Rettungsversuch Unsere Leute Endlich mußten sie zurück. Als die Stellung ü halten war, sammelte der eben erst ernannte 25 Mann Jäger, 6 Turner und 8 Studenten mit gefälltem Basonett mitten durch die Dänen Westen. Er ist angeblich in Rendsburg ange⸗ kommen. Eine andere Abtheilung von etwa 20 Mann Jägern und Turnern gefälltem Bajonett durch die dänischen Truppen z nach Flensburg hindurch. Aber das Norderthor war bereits be d Verbindung abgeschnitten. Jetzt zogen sich die Gesam Eisengießerei, stiegen durch die Fenster und vertheidig em größten Muthe, bis, ganz von der Ueberzahl um—

en, die noch lebten, sich ergaben.

folgendes Schreiben vom 12. April eingegangen: jetzt im Dorfe Groß-Königsförde in Quartier. Gestern l zi um die retiritende Armee aufzusuchen, in Verbindung mit einem rger Frei⸗Corps von 120 Mann und einigen 20 anderen freiwilligen n Borgstedt, weil wir die anderen Straßen nicht sicher hiel⸗ ten. Da wir des Abends Schüsse hörten, mußten wir uns die ganze Nacht bereit halten und gingen heute Morgen bei Borgstedt über die Eid m und bei Kluvensier wieder über den Kanal, trafen in Sehstedt das Haupt⸗Quartier und wurden zusam⸗ mien unter das Komniando des baverischen Majors von der Tann gestellt, mit dem wir dann hierher gingen.“

In Beziehung auf die Auflösung des Lucknerschen Freicorps ist zu berichtigen, daß dieselbe nicht durch den Grafen von Luckner ver⸗— anlaßt, sondern von dem Major von Lange ausgegangen ist, indem derselbe ch einige Bemerkungen gegen den Grafen von Luckner er— laubt habe, die den Letzteren nöthigten, das Kommando niederzulegen.

Unsers Truppen stehen heute Morgen längs des Kanals bis bei Holtenau; es scheint jedoch nicht, daß im Dänen sind. Flüchtende Familien von dort kommen

Herzogthum Holstein. il. Wir haben vergebens nee genöthigt hätte,

stehenden Truppen zurückzuziehen.

il

Fam

nach dessen dänischen Wohld fortwährend an.

In den bordesholmschen Dörfern an der Eisenbahn sind heute

sarkiere angesagt für mecklenburgische Kavallerie, welche von Preetz

Plön nach Rendsburg ziehen soll.

Vom 16ten Bata sllon sind verwundet oder werden vermißt.

Heute, da die Dänen Eckernförde wieder besetzt hatten, soll ein Scharmützel auf den Vorposten bei Marienthal vorgefallen sein.

welche in dem noch zu Achterwehr stehenden Hauptquar⸗ tier gewesen, wollen dort heute Nachmittag die Meldung der Ein⸗ bringung von 40 Gefangenen nebst einer Kanone gehört haben. Nach Anderen' wären Dänen bei Noer gelandet und dort ein kleines Ge— fecht vorgefallen. Kanonenschüsse will man an verschiedenen Seiten gehört haben.

Es haben sich gestern die in dem Gefechte bei Flensburg von dem Hauptheere abgesprengten Freicorps, abgesehen von dem Corps der lieler Studenten und Turner, von welchem bis jetzt nur Einzelne nach Holstein entkamen, sehr vollständig hier wieder eingefunden. Sie rücken heute wieder aus, hoffentlich unter Anführung von geüb— ten Offizieren, die sie zum Theil sehr vermissen. Auch wären ihnen tächtige Unteroffiziere zu wünschen, deren Mangel sehr fühlbar ist.

Einen ausführlicheren und genaueren Bericht über die Affaire bei Flensburg wird man nächstens zu geben im Stande sein, noch sind die Nachrichten über den, Rückzug der einzelnen Corps nicht hin= länglich gesichtet, um eine einigermaßen richtige Darstellung im Detail zu liefern. Vorläusig möge nur bemerkt werden, daß das, dem

30 Mann gefallen und ungefähr 55

Personen,

933

Montag den 17. April.

Gerücht zufolge, aufgeriebene 16te Bataillon höchstens gegen 50 Mann verloren; daß alle Kanonen gerettet sind, daß die Bracklowsche Com- pagnie, welche bei Handewitt gestanden, eben so wie die dort postirte te Compagnie des Ranzauschen Freicorps, unversehrt hier angekom— men und heute Morgen bereits nach der neuen Position aufge⸗ brochen sind. .

Gestern Nachmittag sind zwei dänische Kriegsschiffe, wie ein Augenzeuge berichtet, von größerer Qualität (Dreimaster) mit einem Dampfschiff bei Eckernförde gelandet. Die große Koppel zwischen Eckernförde und Windebye soll von Dänen gewimmelt haben. Es scheint, als ob man beabsichtigt hat, gegen eine etwa bei Schleswig genommene Position unserer Truppen dasselbe Manöver auszuführen, wie bei Flensburg. Die Nothwendigkeit, Schleswig aufzugeben, so lange wir nicht hinlänglich mit Artillerie und Kavallerie versehen sind, rechtfertigt sich danach von selbst, wenn auch einzelne, wie es scheint, strategisch gebildete Korrespondenten deutscher Blätter dieser Maßregel ihre Billigung versagt haben. Auch nach Angeln sind dänische Streif- corps eingedrungen, und man fürchtet, daß auch von dort die der Sache des Landes ergebenen Männer gefangen fortgeführt werden.

Der Lieutenant Sachau vom 5ten Jäger -— Corps ist, wie wir vernehmen, mit 50 Mann in Sehestedt glücklich angekommen.

Von der zersprengten Turnerschaar haben sich bis jetzt 24 Mann hier wieder gesammelt.

Bei Osterrade ist gestern ein Freicorps von 30 Mann aufgeho— ben worden, welches ein gewisser Schirmer, der mit dem braunschwei⸗ gischen Freicorps in Rendsburg eingerückt, aber weil er seine Kame⸗ raden den Dänen zuführen wollte, kassirt worden war, in dänischem Interesse errichtet hatte.

Altona, 14. April. Zu den gestern gekommenen 756 Mann hannoverischer Infanterie und den 16 oder 18 Stück Geschütz nebst Zubehör an Mannschaft, Pferden c. ist noch braunschweigische rei⸗ tende Artillerie (6 St.) und Infanterie gekommen. Die Marschordre für die Hannoveraner war, wie man hört, gestern erst eine Stunde vor ihrem Abmarsche angekommen.

Von Reisenden wird berichtet, daß eine dänische Feldwache von den Preußen aufgehoben worden und höchst erstaunt gewesen sei, die⸗ selbe als Feinde im Schleswigschen zu treffen. Dies scheint mit der Art übereinzustimmen, wie man die Hülse Preußens in Kopenhagen dargestellt hat.

Der Prinz Friedrich zu Schleswig-Holstein hat nachstehenden Armee-Befehl erlassen:

Wenngleich die Resultate der in den letzten Tagen vorgefallenen Gefechte nur traurige waren, so kann das General- Kommando dennoch nicht umhin, den höhen Muth und die Ausdauer der Truppen rühmend anzuerkennen. Zu diesen letzteren gehören ganz besonders die Artillerie, das 5. Jäger-Corps, die im Gesecht gewesenen Compagnieen der Linien- Infanterle-Bataillone, besonders des 16. und 15. Bataillons, die kieler Studenten und Turner, so wie das 1. Frei- Corps. Diese sthaten Alles, was man von elner guten Truppe erwarten kann, und so schmerzlich auch die Opfer sind, welche hier dem theuren Vaterlande fielen, so wird dennoch ihr heldenmüthiges Beispiel der Armee zum rühmlichen Vorbilde dienen.

Außerdem hat das General -Kommando noch Folgendes zu erinnern:

H). Die Marsch-Ordnung auf dem Rückzuge war durchaus nicht vorhanden. Für die Folge ist mit der größten Strenge darauf zu halten, daß Jeder auf seinem Platze bleibt, und die Herren Offiziere und Unteroffiziere werden dafür verantwortlich gemacht. Den Leuten ist zu sagen, daß diese Ordnung nicht nur zu ihrer Erleichterung, sondern auch zum künftigen Begegnen seindli= cher Angriffe dient. Nachzügler sind nicht zu dulden und streng zu bestra— fen. 2) Es muß gerügt werden, daß die Truppen so oft unnöthig allar⸗ mirt wurden. Nicht nur die Kräfte der Mannschaft, sondern auch das Vertrauen derselben wird dadurch erschüttert. 3) Ist es vorgekemmen, daß die Soldaten ihre Gewehre in den Quartieren abgeschossen. Dieser Unfug sst durchaus nicht zu dulden. Eine Revision der Munition durch die Un⸗ teroffiziere auf den Appells wird eine derartige Verschleuderung derselben möglichst verhindern. 4) Bei den Appells sind die Mannschaften nament⸗ lich' zu verlesen, und nach jedem Gefecht ist ungesäumt eine namentliche Liste der Verwundeten und Todten einzuschicken.

Wenn die letzten Tage uns auch manchen harten Verlust gebracht und unserer Erinnerung nur schmerzlich sein können, so liegt darin gerade um so mehr eine Aufforderung, alle unsere Kräste aufzubieten, um eine Wie⸗ erholung derselben unmöglich zu machen. Benutzen wir also die gemach-— ten Erfahrungen, dann ist nichts verloren. ;

Rendsburg, den 12. April 1848.

Friedrich, Prinz zu Schleswig⸗Holstein.

Unter den Gefangenen befinden sich auch drei Grafen von Rantzau, sehr wackere junge Männer, von denen zwei am Bein ver⸗ wundet sein sollen.

Freie Stadt Frankfurt. (O. P. A. 3.) Frankfurt, 12. April. Bevor in der haltigen Sitzung des Funfziger-AUus⸗ schusses zur Tages- Ordnung geschritten wurde, trug der Präsident viele eingelaufene Schreiben und Anträge vor, von denen wir nur die wichkigsten hervorheben: 1) Professor Buren warnt in einem Schreiben vor unregelmäßiger Zusammensetzung der Freischaaren und wünschte, daß jemand vom Funfziger-Ausschusse ernannt werde, die Freischaaren zu organisiren. Es wurden 5 Mitglieder als Kommission zur Bildung der Freischaaren ernannt. (Kuranda, Graf Bissing, Raveauxr, Stedmann und Wedemeyer). 2) Aufruf zur Bildung eines deutschen National-Vereins von Dr. Strecker in Mainz. Hierauf stellte Herr Stedmann den Antrag, eine Präsenzliste aufzulegen, um in jeder Sitzung zu wissen, welches von den Mitgliedern fehle. 3) Wurde ein Schreiben des XVII Ausschusses in Betreff der Angele⸗ genheit von Schleswig-Holstein vorgetragen. 4) Eine Eingabe der weilburger Mitglieder des Sicherheits -Ausschusses, daß die Be⸗ setzung der deutschen Gränze gegen Frankreich auf die Gränzfestun⸗ gen beschränkt werden möge. 5) Frankfurter Kaufleute bitten, ein Verbot gegen Aussuhr des Geldes aus Deutschland zu erlassen. Hierzu wurde eine Kommission ernannt, welche aus den Herren Duck⸗ witz, Hornbostel, Mühlfeld, Biedermann und Wiesener besteht. 6) Die Permissionisten in Frankfurt beantragten die Erlaubniß, daselbst ihr Wahlrecht auszuüben. Wurde der Wahl ⸗Kommission überwiesen. 7) Ein Mitglied des Funfziger= Ausschusses beantragte die Bildung einer Petitions-Kommission. Dieser Antrag wurde verworfen. 8 Vogel von Frankfurt glaubt in seinem Schreiben, es sei Aufgabe des Funfziger⸗Ausschusses, brodlosen Arbeitern Brod und Arbeit zu ver⸗ schaffen. Herr Siemens meinte, man solle die Eingabe für die kon⸗ stituirende Versammlung aufheben. Robert Blum glaubte, der Funf⸗ ziger-Ausschuß sei es sich selbst schuldig, das Schreiben einer Kom— mission zu überweisen. Die Herren Wächter und Freudentheil stimmten bei. Zur Kommission wurden erwählt: die Herren Ra⸗ vegur, Abegg, Rüder, Schilling und Hergenhahn. 9) Ein⸗ gabe des lespziger Vaterlands Vereins, die Unabhängigkeits-Er⸗ e,, Italiens bezweckend. Wurde der Kommission des Auswärti⸗ gen überwiesen. Auf der Tagesordnung stand unter Anderem der Antrag des Herrn Andriani, daß die einzelnen Nationalitäten in Deutschland garantirt werden möchten. Herr Kuranda machte diesen Antrag zu dem seinigen und bemerkte, der Ausschuß möge bei dem Bunde die Erklärung veranlassen, daß den fremden Sprachstämmen angehörenden Bewohnern des deutschen Bundes, ungeachtet ihres

Verbandes mit Deutschland, die Freiheit ihrer Sprache und der dar⸗ auf bezüglichen Institutionen innerhalb ihres Landes gesichert werden. Herr Schuselka berichtigte einige Aeußerungen des Herrn Kuranda, insbesondere hinsichtlich der Czechen. So vlel er aus Böhmen wisse, so werde dort den Czechen in Hinsicht des Unterrichts genügt. Sie sollen nicht Unterthanen Deutschlands, sondern Glieder desselben sein. Sie stifteten ihr Wappen im deutschen Reiche, sie kämpften mit und für uns Schlachten, ihre Fürsten saßen auf unserem Throne. Wir wollen sie ja nicht unterdrücken, sie seien Bundesgenossen und mögen Theil nehmen an allen Rechten des deutschen Vaterlandes. Mühlfeld sprach für Garantie ihrer Sprachen und aller ihnen gebüh— nn, ,. Wiesner erinnerte, daß er im Vorparlament wieder- . für, die Unanastbarkeit der slavischen Nationalität gesprochen jabe. (Auf seinen Antrag wurde damals in den Wahl⸗Artikeln statt: Jeder deutsche Staatsbürger, jeder Staats⸗-Angehörige in den deut⸗ schen Bundeslanden gesetzt). Seiner Ansicht nach genügt die Erklä⸗ rung, daß die Slaven unbeschadet ihrer Nationalstät berufen seien, an den großen Errungenschaften und bürgerlichen Freiheiten Deutsch—⸗ lands brüderlich Antheil zu nehmen. Auersperg (Anast. Grün) sprach herzliche Worte über Illirien, Steyermark, Krain und Kärnthen. Nach ihm sprachen noch die Herren Abegg, Bissing, Blum und Venedey, welcher Letztere insbesondere in der Bürgschast der Freiheit auch schon die Bürgschaft für die nationalen, Bestrebungen erblickte. Rüder stellte den Antrag, für heute der Wichtigkeit des Gegenstandes wegen keinen Beschluß zu fassen. Dieser Antrag wurde angenommen, die Sitzung geschlossen.

Der Gesetzentwurf in Betreff der Wahlen zur konstituirenden Nationalversammlung ist heute vom Senat an die gesetzgebende Ver⸗ sammlung gelangt und von dieser an eine vorberathende Kommission von 7 Mitgliedern gewiesen worden. Es beruht auf dem Prinzip der direkten Wahl, erkennt das Wahlrecht allen volljährigen, selbst⸗ ständigen hiesigen Staatsangehörigen zu und richtet sich im Uebrigen hinsichtlich der Bedingungen des aktiven und passiven Wahlrechts ganz nach den Beschlüssen des Vorparlaments. Er werden ein Ab⸗ geordneter und ein Stellvertreter, und zwar mittelst eines in der Stadt- und in den Landgemeinden zu gleicher Zeit vorzunehmenden Wahlakts, gewählt. Ein Antrag des Hrn. Dr. Stiebel, Organisa⸗ sation des Gewerbstandes betreffend, wurde von der gesetzgebenden Versammlung als zulässig erkannt. ;

Frankfurt, 13. April. Sämmtliche österreichische Abgeord⸗ nete und die sie begleitenden wiener Studenten begeben sich heute nach Heidelberg, un der dortigen Hochschule einen feierlichen Besuch abzustatten und der Immatrikulirung eines ihrer Landsleute auf dieser 1 beizuwohnen. Sie werden sodann wieder hierher zurück⸗ kehren.

Verhandlungen der 17 Beigeordneten am Bund estage.

Frankfurt, 12. April. Siebente Sitzung. Vorsitzender; oon Ga⸗ gern. Der Vorsitzende legte eine durch das provisorische Comité des con stitutionellen Vereins in Danzig eingesandte Petition vieler Einwohner der Stadt Danzig vor, in welcher der lebhafte und dringende Wunsch ausge— sprochen wurde, „daß die Provinz Preußen und der Netze-Distrikt so fort und für alle Zulunft als integrirender Theil dem vereinigten Deutschland untrennbar angeschlossen werde.“ Denselben Wunsch, in Betreff des Netze= Distrikts, drückle eine andere vom Vorsitzenden vorgelegte Petition der deut— schen Bewohner des Regierungs-Bezirks Bromberg aus. Beide waren von Dahlmann übergeben worden. Sie waren an die am 31 sten v. M. und an den folgenden Tagen hier versammelt gewesenen Abgeordneten der deut- schen Nation gerichtet und hierher abgegeben, weil die Versammlung der Abgeordneten zur Zeit ihres Eingangs sich bereits getrennt hatte. Da der Vertreter jener Versammlung der Funfziger-Ausschuß ist, so wurde beschlos⸗ sen, die beiden Petitionen an ihn gelangen zu lassen.

Ein Mitglied der Versammlung brachte die Nothwendigkeit einer Um- gestaltung der deutschen Wehrverfassung zur Sprache und legte spezielle Vor= schläge vor über die Errichtung einer allgemeinen Volks bewaffnung unter Leitung der Central-Behörde des Bundes, so wie über die Schritte, welche erforderlich seien, für die Gründung eines bewaffneten Schutzes der gemein⸗ samen Interessen Deutschlands zur See das Geeignete vorzubereiten. Von dem nämlichen Mitgliede wurde zugleich dringend empfohlen, auf eine den gegen⸗ wärtigen Verhältnsssen Deutschlands entsprechende Umgestaltung der für die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten des Bundes bestehenden Einrich—⸗ tungen schon jetzt das Augenmerk zu richten. Der Proponent übergab einen schrifilichen Aufsatz, in welchem er seine Ansichten über die von ihm ange— regten Gegenstände näher entwickelt hatte. ö

Als zur Berathung hierüber geschritten werden sollte, gelangte eine Mittheilung des Herrn Bundes-⸗Präsidial⸗Gesandten an die Versammlung, durch welche diese eingeladen wurde, mit dem von hoher Bundes-Versamm⸗ lung zur Revision der Bundes -Verfassung ernannten Ausschusse zur gemein— samen Berathung zusammenzutreten. J )

Die Versammlung begab sich in das Sitzungs-Lokal der Bundes-Ver— sammlung. Hier wurde ihr von dem anwesenden Ausschusse eröffnet, daß der Gegenstand der gemeinsamen Berathung der von den XVII am 19ten d. M. in Betreff der schleswig - holsteinischen Angelegenheit an die hohe Bundes -Versammlung gestellte Antrag sei. z

Bei der gemeinsamen Erörterung hierüber kamen hauptsächlich die durch den Bundes -Beschluß vom 4ten d. Mts. festgestellten Verhältnisse, dann aber auch die Umstände in Erwägung, daß das Herzogthum Schleswig durch die in der Union mit dem Herzogthum Holstein enthaltene Gemein= schastlichkeit der landständischen Rechte für beide Herzogthümer bereits als ein mittelbares Bundesland anzusehen sei, und daß dem Gesuche der schles⸗ wig - holsteinischen provisorischen Regierung um Aufnahme in den Bund der auf eine Incorporation des Herzogthums in Dänemark gerichtete Aus— spruch der Königlich dänischen Regierung vorausgegangen.

Die XVI P vereinigten sich zu dem einstimmigen Antrage an die hohe Bundes-Versammlung, die hohe Bundes -Versammlung möge erklären:

1) Die schleswig-holsteinische Sache sei durch die Einsetzung der pro— visorischen Regierung und die Bildung von Freischaaren zugleich Angele— genheit des inneren Friedens Deutschlands geworden; ö

2) langjährige Erfahrung habe gezeigt, daß für die nähere Verbindung Schleswigs mit Holstein von der Königl. dänischen Regierung unter den bisherigen Verhältnissen keine befriedigende Garantie zu eiwarten sei;

3) der deutsche Bund verlange von der Königl. dänischen Regierung die Bewilligung der Aufnahme Schleswigs in den Bund als die einzige befriedigende Garantie für jene Verbindung. ;

Feiner stellten die XVil einstimmig den Antrag, zie hohe Bundes ver- sammlung möge die mit der Vermittelung beauftragte Königl. preußische Regierung veranlassen: . . . .

daß sie die sofortige Räumung des Herzogthums Schleswig von dänischen

Trarpen fordere und sie nöthigenfalls mit den Waffen erzwinge,.

In Betreff der Anerkennung der schleswig - holsteinischen provisorischen Regierung seitens des deutschen Bundes nahmen die XVII wiederholt auf den Antrag vom 101en d. M. Bezug; J

Hermit wurde die gemeinsame Sitzung beschlossen.

Nachdem die Versammlung zu besonderer Sitzung wieder zusammen⸗ getreten war, wurde eine Deputalion des Ausschusses der Funsziger ange= neidet, welche, eingetreten, der Versammlung die gestern vom Funfziger= Ausschusse in Betreff Schleswig-Holsteins gefaßten Beschlüsse mittheilte und deren Berücksichtigung empfahl. Die Deputation wurde von den eben mit dem Revisions⸗Ausschusse der hohen Bundes ⸗Versammlung gepflogenen Ver⸗ handlungen in Kenntniß gesetzt, durch welche fene Beschlüsse im 5 sich erledigt fanden.

Nach Entfernung der Deputation wurde auf die zu Anfang der Siz— zung zur Berathung verstellten Gegenstände zurückgegangen. bi Erõrte