1848 / 110 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

944

RÆRerliner Eörse com 18. April.

H echael- Course.

Brief.

Kurz 14414 2 Mt. 142 HRKurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. ĩ 2 Mt. 100 Thlr. 2 Mt.

1060 11. 8 T8.

52 M. 100 *I. 2 Mt 100 skRkbl l 3 Wochen 1063

875 2 Pandhbrisf-, Kommunal- Papiere Geld- Course.

zt. Brief. Geld. Gem. zt. Briet. Geld. Gem. St. Schuld- Seh. 33 767 753 Kur- u. Nm. Pfdbr. 3 ; 86 Seeh. Präm. Seh. 797 79 Schlesische do. 3 R. u. Nin. Sehuldv. 3 do. Li. B. ar. do. 3 Berl. Stadt-Obl. Pr. B- Aut. Seb. Westpr. Pfandbr. 3) w Grossb. Posen do.

do. 3 Friedriebsdryor.

; And. Goldi. à 5ib. do. 3. 39 Disconto.

Breslau Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss..

Frankfurt a. M südd. W Fetersburg....

Inländische Fonds,

& C

or -/

M

Pomun.

Ausländische Fonds.

Russ nlenb. Cori. Poln neue Pfahr. lo beillopes 4. 8. do. Part S800 FI. do. do. . do. do., 300 FI do. Stiegl. 2. 4. Ilamb. Feuer- Cas. do. do. 5. A. do. Staats- Pr. Anl. 3 Holl. 23 Yo Int. Kurh. Pr. O. 40 th. Sardin. do. 26 Er. N. Bad. do. 35 FI.

do. Poln. Sebatz O. do. do. Cert. L. A. do. do. L. B. 200. Pol. a. Pfdbr. a. C.

.

Eisenbahn- ACctienm.

68.

Stamm - Actien.

Börsen-Lins- Rechnung.

RNapital.

X * .

Der Reinertrag wird nach ersolsgter Bekannim. Tages Cours in der dar bestimmten Rubri aua ge sülli.

Die mit 35 pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.

Rein- Ertra 1842.

Aapital.

Prioritäts - Actien.

Tuges - Cours.

Zins suss.

Sämmtliche Prioritits-Actien werden durch jährliche Verloosung a 100 pCt. amortis.

78 bæ. 53 B. 80 B.

Berl. Anhalt Lit. A. B. 3.500, 000 do. Hamburg 8, 000, 9000 do. Stettin -Starg. . 4,824, 000 do. Potsd. Magd... 4, 0900, 000

Magd. Halberstadt. 1,700,000

do. Leipziger 2,300, 000

Halle Thüringer 9, 000,000

Cõöln - Minden. . ...... 13, 000, 000 do. Aachen 4,500, 000

Bonn -Cöln 1,151,260

Düsseld. Elberfeld .. 14527, 000

Steele Vohwinkel. . . 1.100, 000

Niederschl. Märkisch. 10,000, 000

do. zweigbahn 1.500.000

Oberschl. Lit. A.... 1.429.700

do. ö 2, 400, 000

Cosel - Oderberg 1.200, 000

Breslau- Freiburg. 1,700,000

krakau- Oberschl. .. . 1,509, 000

.

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4

Quilt lungs- Bogen.

Berl. Anhalt. Lit. B. Stargard - Posen

y,, ö Magdeb. Wittenb. . .. Aachen-Mastricht ... Thür. Verbind. - Bahn

Ausl. Quitiungshog. Ludw.- Bexbach 24 5. Pesther 26 FI. Friedr. Wilh.-Nordb.

2,500, 000 5. 000.000 4.000, 000 1. 100.000 1. 500, 060 2.750. 000 5, 600, 000

8. 525, 000 4 8. 000, 000 4 S. 000, 000 4

Schluss -Course von Cöln- Minden 637 B

1.

Berl. Anhalt 14411, 800 do. Hamburg 5, 000,000 do. Potsd.- Magd. .. 2, 367, 200 do. do. 3, 132, 800

NMagdeb.- Leipziger .. 1.788, 0090

Halle · Thüringer .... 4, 000, 0090

e 3, 674, 500

Rhein. v. Staat gar. . 1.492, 800 do. 1. Priorität. 2, 457, 250 do. Stamm -Prior. . 1, 250, 000

Düsseldorf - Elberfeld. 1, 000,000

Niederschl. Märkisch. 4, 1735, 007

do. do. 3,5006, 000 do. III. Serie. 2, 300, 000 do. Zweighahn 152, 000 do. do. 118,000

Oberschlesische ..... 1, 276, 600

Cosel Oderberg. .... 250, 000

Steele Vohwinkel... 325, 000

Breslau - Freiburg. 100,000

s 2 8 2

ü *

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Ausl. Stamm- Act.

Börsen-

4, 000,000 4. 500,000 3, 000,000

Dresden-Görlitz .. Leipzig- Dresden Chemnitz Risa....

Sächsisch- Bayerische ö, 000, 000 kiel. Altona? Sp. 2.050, 000 Amsterd. Rotterd. Fl. 6, 500,000 Mecklenburger Thlr. mg eg

von Preussischen Bank- Antheilen 66? 8 (gestern statt 68 G. 65 G

—60tirt)

Die Börse war heute sehr geschäftslos und nicht so animirt, als gestern; im Gegentheile drückten sich die Course, wenngleich nicht bedeutend. Ausnahme hiervon machten

Stargard - Posen

und Magdeburg- Wittenberge, die meéhr gesucht waren. In Staats- Schuldscheinen gingen zu den gestrigen Coursen nur Kleinigkeiten um. Bank- Antheile etwas niedriger, aber fest.

LTelezraphischae Ibepeschen. Hondon, 15. April. Consols am Schlusse der Börse baar S3. 815 Rechn. Amsterdam, 16. April. Int. 38.

Auswärtige Börsen.

KHreskam, 17. April. Louisd'ors 114 Br. Oesterr. Bank- noten 9887 bz. Staats- Schuldscheine 72 Gld. Posen. Pfandbr. 4 96 84 Br. dito 33 S 68 bez. und Gld. Schles. Pfandbr. A. 88 Br., dito B. A 66 S8Sz Br., dito 35 S 82 Br. Poln. Pfdbr. alte

und neue 743 EGld.

e ron itt A 78 Br Litt B. 73 Br. Breslau Schweidnitz- Freiburg 74 bez. Niederschlesisch - Märkische 63 G. Köln- Minden 64 Gld. Neisse - Brieg 23 Br. Krakau -Ober- schlesische 29 Gld. Friedr. Wilh. Nordbahn 30 Br.

An der Börse war bereits das Gesetz wegen Errichtung der Darlehns-Kassen bekannt. Die Stimmung hesserte sich bedeu— tend, und ein grösserer Umsatz wurde nur durch den Mangel an Abgebern * erhindert.

wien, 16. April. Nordbahn 68 69. Gloggnitz es 70. Mailänder 48 - 183. Livorneser 473 - 477. Pesther 527 - 53.

Fenris. 15. April. Unsere Börse ungemein still. Renten und Bahnen gleich . geboten. 33 37 a 371. 596 56 a 653. 4. 3. Bank 1100 Nordbahn 337 a 330. LvVon 306 a 305.

Londddnm, 14. April. Unser heimischer Effektenmarkt erm öffnete mit Festigkeit, konnte sich aber nicht halten. Von Mit-— tags Sez gingen 3proz. Stocks um 2 Uhr auf S2 und um 3 Uhr gar auf S2 herunter. Reduzirte do. galten St, nachdem sie um Mittag schon s2z gestanden. 3proz. Stocks Silz. Schatzkammer— scheine 38 a 41 je nach der Grösfse. Bank- Actien 184 a 187. India-Fonds 228. Unser heimischer Bahnmarkt scheint sich et- was erholen zu wollen. Er zeigte etwas Festigkeit. In fremden Fonds folgende Notirungen: Spanische Aktive 1093. do. 394 1993 a . Port. 15. 14 a 3. Bras. 59. 573 a 59. Mex. 145 a 3. Holländ. 495 53 a 54. do. 23756 37. Chili 80 a 83. In russischen, däni- schen, österreichischen kein Geschäft. 356 Stocks um 4 Uhr S827 a 4.

Anmesterddlam., 14. April. Es herrscht seit einigen Tagen ein ganz anderer Geist an der Börse. Statt der früheren Ver- käufer zeigen sich jetzt Käufer, die das Vertrauen erhöhen und eine bessere Stimmung herbeiführen. In holländischen Fonds war der Umsatz sehr belangreich, doch die EFreiserhöhung nicht so he- deutend als gestern. Auch in fremden Fonds war bei leben- diger Frage zu viel höheren Preisen viel Umsatz. Holl. Integr. 38. 37. 46. 3proz. 435. 454. 4proz. 57. 604 60. 5923. 33proz. Synd. b0. Engl. Russ. So. Span. Ardoins s, gr. Piecen 63. . 3proæ. do. 20. Coupons 64. 3. Portug. 4proz. 133. 143.

Angnerpenm, 13. April. Span. Fonds willig und höher— Ardoins 7ꝑ. 5. 3. . Gld.

Madriä dk. 10. April. 3 R 212. baar (Nd.- B. 213. 4 G. 212 PFap.). 576 133 Pap. (N d-B. 13 G.). Pass. 4 Pap. (Nd.-B. 4756.) Ferdinands - Bank 105 G. 107 Pap.

Wechsel-Cours 4. 90. London. 421.

Coupons 97 Pap.

2 Amsterdam, 15. April. Zu den vielen ängstlichen Besorgnis⸗ sen, wozu die Ereignisse der letzten Zeit berechtigen, hatte sich die nicht ge— ringe Furcht vor den Ausgang der Chartisten⸗Demonstration in Londen ge— sellt, welche denn auch zu Anfang dieser Woche schwer auf den hiesigen Fondsmarlt drückte und die Preise der Staatspapiere auf die niebrigste Gränze brachte; als daher die ersten Nachrichten von jenem Platze melte— ten, daß keine gefährliche Unordnungen vorgefallen wären, wendete sich das Blatt und meldeten sich Käufer, die, nachdem auch von anderen Ländern weniger beunruhigende Berichte eingingen, sich so mehrten und mit solchem Eifer zudrängten, daß die meisten Course prozentweise höher gingen unt das Vertrauen sichtlich wieder hergestellt wurde. Den niedrigsten Stand hatten die Fond am verwichenen Montag: Integrale blieben auf 34 56 stehen und erreichten mit Absätzen von 1 und 2595 gestern 39. 5; 3proz. wiilliche Schuld ging auf selbige Weise von 357 bis 14535 6; 4proz. do. von 19 bis 59 F,. und 31proz. Sondikat-Obligationen von 493 bis 60 3, Noch bedeutender war der Aufschwung der russ. Staatsschulden, indem alte proz. Obligationen bei Hope u. Comp. von 653 bis 50 c. und 4proz. Certifikate bei denselben von 48 bis 5858 3 emporkamen; ferner hoben sich proz. wie ner Metalliques von 40 auf 52339 und 2proz. do. von 203 auf 28 '; ein Posten preuß. Prämienscheine wurde zu 146 Fl. abgenommen., Von span. Schuld dokumenten stiegen Ardoin⸗Obligationen von 55 auf 8 7b. 3proz. binnenländ. von 12 auf 165 71h. Ardoin⸗Coup. von 45 a 56 76 auf 6 2 736. Portug. Obligationen gingen von 11 auf 13 , und brasil. hoben sich gestern um 5 56, indem zuletzt 61 76 bewilligt wurden. Peruanische bes= serten sich von 9 auf 115 3. In Actien von der Handelsmaatschappy und den Eisenbahnen sind wiederum gar keine Geschäfte gemacht. Der

Cours des Geldes blieb zwar noch 69, dasselbe ist jedoch mit weniger Mühe zu finden.

Markt ⸗Berichte.

Berliner Getraidebericht.

So lange die Umsätze in Getraide sich auf den Loco-Bedarf beschrän⸗ ken, werden wir nur die Preise das Konsumo notiren. Solche waren heute:

Weizen nach Qualität 44 48 Rthlr.

Roggen 82 s(85pfd. 28 30 Rthlr.

In übrigen Korn⸗Arten ging nichts um.

Rüböl 1040 10 Nthlr.

pr. April/Mai 10 Rthlr. Brief.

Spiritus 100 153 Nihlr. bezahlt.

9 pr. Frühjahr 157 Rthlr. bezahlt.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 17. April.

Zu Lande: Weizen 2 Rthlr., auch 1 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf.; Roggen 1èRthlr.7 Sgr. 6 Pf, auch 1 Rthlr. 5 Sgr.; Hafer 25 Sgr., auch 23 Sgr. 5 9 f ; u Wasser: Weizen 1 Rthlr. 28 Sgr. 9Pf., auch 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf.; große Gerste 1 Rihlr. 1 Sgr. 3 Pf.; Hafer 25 Sgr., auch 20 Sgr.; Erbsen (schlechte Sorte) 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf.

Sonnabend, den 15. April.

Das Schock Stroh 8 Rthlr. 10 Sgr., auch 6 Rthlr. 15 Sgr.; der

Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 25 Sgr.

Stettin, 17. April. Während der letzten Nächte hat es hier ziem- lich stark gefroͤren, doch steht zu hoffen, daß die schon bemerkbar vorge— schrittene Vegetation keinen irgend erheblichen Schaden dadurch erleiden werde.

Getraide. Für Weizen wird nach Qualität und Gewicht 46 2 50 Rihlr. gefordert, was aber nicht zu machen ist. Roggen ist in der Preis— besserung noch etwas weiter vorgeschritten, in loes schwere Waare stei— gend von 26 a 27 Rthlr. bezahlt und unter 27 Rthlr. ferner nicht zu haben, auf Frühjahrs- Lieferung 20 a 27 Rthlr. zu machen, Abgeber zurückhal-= tend. Gerste gr. pommersche 20 Rthlr. bezahlt, 20 Rthlr. vergebens ge⸗ boten und auf 21 Rthlr. ferner gehalten Hafer, pomm., 18 Rthlr. ver- langt, 17 4 17 Rthlr. geboten. Erbsen 28 a 30 Rthlr. nominell.

Roggenmehl, russ., 1 Rthlr.

Saamen. Was von Winter-Rapps noch vorhanden, wird auf 67 Rthlr. gehalten. Schlag- Leinsaamen 40 a 45 Rthlr., Kleesaamen und Säe⸗Leinsaamen wie letztbemerkt.

Späritus aus erster Hand zur Stelle 235 RP, aus zweiter Hand 23 3 gefordert, 24 Ih geboten, 237 P6 mit Fässein zuletzt bezahlt, auf Ter- mine ohne Umsatz.

Rüböl neuerdings angenehmer, in loco und pr. April / Mai 97 Rthlr. verlangt, pr. Juni / Jüli 10 Rthlr. bezahlt, Sept. Okt. 10 bez. Andere Fettwaaren nicht verändert.

P. S. Rüböl pr. Sept Okt. 11 Rthlr. bez. und G.

P Breslau, 17. April. Weizen, weißer 45, 52 bis 58 Sgr., gel⸗ ber 42, 48 bis 53 Sgr., beide Sorten waren vernachlässigter als am letz- ten Markte.

Weg wieder für Oberschlesien Mehreres gehandelt und 32, 37 bis 425 Sgr. bez.

Gerste und Hafer gingen wegen kleinerer Kauflust im Preise zurück, er- steres Prodult holte 28, 37 bis 35 Sgr., letzteres 22, 24 bis 26 Sgr.

Spiritus eiwas sester, loco 8 Nthlr., bei Kleinigkeiten Sa Rthlr. bez., bleibt 8; Rthlr. Gld. Termine ohne Handel. Die Aufregung, welche heute in Folge einiger gestern stattgehabten Erzesse herrschte, war so groß, daß das Geschäft eine bedeutende Störung erlitt.

Köln, 15. April. Getraidepreise. (23 Scheffel.) Wei en direlt

35 Rthlr., dito pro Mai 6 Rthlr., Gerste 3 Rthtr., Hofer 23 Rihlr., Roggen direlt 498 Rthlr., dito pro Mai 48 Rthlr., Rüböl kompt. 255 Rthlr., dito pio Mai 1818 25 a 259 Rthlr., dito pro Okt. 27 Rthlr.

Amsterdam, 14. April. CGetraidemarkt.) Weizen bei Klei⸗ nigkeiten an Konsumenten 130pf8d. poln. 350 Fl. Neuer inl. Roggen etwas höher an Konsumenten verkauft, andere Sorten wie früher, 121pfd. n. ostfries. 160 Fl., bei Partien 120pfd. odessa 168 170 Fl. Gerste wie früher, 41298. dänisch. 152 Fl. an den Molen. Von Buchweizen bei Äleinigkeiten zu folgenden Preisen verkaust. 11208. holst. 163 Fl., geringere Sorten do. 158 Fl., 116pfd. gron. Sand 175 51.

Kohl saamen auf 5 F5. im April 55 L., Sept. und Ott. 58 L. Leinsaamen wie früher 114, 115 pf. Romebrick 2623 Fl., 113 pfd. odess. 252 Fl.

Nüb sl gleich und auf Lieferung reichlich preishaltend, per 6 W. 343, flieg. 3, Mai 324, Sept. 32 2 33. Leinbl per 6 W. 263, flieg. 25. Hanföl per 6 W. 331, flieg. 32.

——

Eisenbahn⸗Verkehr. Personen-Frequenz der Magdeburg-Leipziger Eisen— bahn. Bis inkl. 1. April c. wurden befördert. vom 2. April bis inkl. 8. April c. inkl. 1122 Personen aus dem Zwischenverkehr. 13.180 n in Summa 135,996 Personen

122,816 Personen

Thüringische Eisenbahn.

Frequenz und Einnahme bis ultimo März 1848. A. Personen⸗Frequenz. . im Januar und Februar wurden befördert 66,591 Personen. * 49, 854 2 (gegen 28,573 Personen im März 1847.) in Summa B. Güter⸗Freguenz. im Januar und Februar wurden befördert —Mãrz. (gegen 36,217 Centner im März 18

116,445 Personen.

178,783 Centner. 110,550 *

in Summa 29, 433 Tentner. , 64,052 Rthlr. ⸗Mãärz: a) im Personen⸗Verkehr 21,292 Rt. 13 Sg. Pf. (gegen 9860 Rthlr. 19 Sgr. 10 Pf. im März 1847.) b) im Güter-, Gepäck⸗, Equipagen 2c. Ver⸗ kehr, unter Vorbehalt späterer Festsetzung. . 22,707 (gegen 5549 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf. im März 1847.)

44,000 Rthlr. in Summa 108,052 Rthlr.

Viertel jahres⸗Bericht der holländischen Eisenbahnen.

Auf der Amsterdam-Rotterdamer Eisenbahn wurden im 1. Quartal des Jahres 1848 befördert 159,978 Personen, die Einnahme betrug aus dem Personen-Verkehr 142,384 Fl., aus dem Güterverkehr 38, 508 Fl. 36 Ct., oder Gesammt⸗Einnahme 180,892 81. 36 Ct.; in demselben Zeitraume 1847 wurden befördert 190,869 Per⸗ sonen, die Gesammt-Einnahme betrug 122,557 Fl. 2 Ct. oder mehr 1848 gegen 1847: 59, 109 Personen und Gesammt⸗Einnahme 58,335 Fl. 335 Ct., welche Mehr⸗ Einnahme eine natürliche Folge des im Jahre 1848 erweiterten Betriebs durch die 4. Section von Rotter— dam bis zum Haag ist.

Auf der Amsterdam⸗-Arnheimer Eisenbahn wurden im 1sten Quartale 1848 befördert 70, 288 Personen, die Einnahme be— trug: aus dem Personen⸗-Verkehr 84,886 Fl. 435 Ct., aus dem Güter ⸗Verkehr 35,121 Fl. 92 Ct. oder Gesammt Einnahme 120,)08 Fl. 36 Et.; in demselben Zeitraume des Jahres 1847 wurden befördert 69,242 Personen, die Einnahme betrug: aus dem Personen⸗ Verkehr 83,056 Fl. S5 Ct., aus dem Güter ⸗-Verkehr 35,943 Fl. S1 Et. oder Gesammt-Einnahme 119, 0090 Fl. 66 Ct. Es ist sonach in der Frequenz und Einnahme beider Jahre kein so bedeutender Unterschied, denn es wurden nur mehr befördert im ersten Quartale 1848 gegen 1847: 1046 Personen, die Einnahme aus dem Personen⸗-Verkehr brachte mehr ein 1829 Fl. 583 Ct, die Einnahme aus dem Güter⸗ Verkehr war aber um 821 Fl. 88 Ct; geringe? folglich ergab dieser Zeitraum im Jahre 1848 gegen 1847 mehl: 10657 Fl. 70 Ct. .

Redacteur: R. We ntze l. ö.

Im Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

Beilage

M 110.

nhalt.

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. München. Proclamation des Königs. Rücktritt des Kriegs -Ministers von der Mark. Herzogthum Holstein. Nachrichten aus Schleswig -Holstein. Fürstenthum Hohenzollern-Heching en. Eröffnung der Stände—⸗ Versammlung.

Oesterreichische Monarchie. Wien. Veränderungen in der Armee. Truppenmärsche. Waffensendung. Klagen aus den Provinzen. Prag. Bürgermeisterwahl. Rückkehr der Deputirten aus Wien und Volksversammlung. Botzen. Verstärkung der Armee in der Lombardei. Tagesbefehl Radetzky's.

Schweiz. Kanton Graubündten. Erlaß der provisorischen Negie— rung von Mailand zur Erleichterung des Transits. Kommando des östli= chen Observations⸗-Corps. Kanton Genf. Protestation gegen die Ausweisung schweizerischer Arbeiter aus Frankreich. Näheres über die Ereignisse in Savoyen.

Spanien. Madrid.

Der zoologische Garten.

Exilirungen.

ö

Königreich Bayern. (A. 3.) München, 14. So eben erscheint folgende Königliche Proclamation:

„Bavern! An Euch ergeht unter allen deutschen Stämmen zuerst der Ruf, aus Eurer Mitte, aus der des ganzen Volkes die Abgeordneten zu wählen zur deutschen Nationalvertretung. Seid stolz darauf und erkennt die Größe Eurer Aufgabe! Einer der aͤltesten, edelsten deutschen Stämme, im Herzen unseres Gesammtvaterlandes gelegen, seid Ihr bestimmt, mitzu— wirten zur Gestaltung des großen Nationalwerks. Deutschland soll, nach innen und außen gekräftigt, die ihm gebührende, achtunggebietende Stellung einnehmen unter den Staaten Europa's, zum mächtigen Schutz seiner Freunde, zur Abwehr seiner Feinde. Dieses Jiel zu erreichen, thut Eintracht noth; mit Deusschland stehen und fallen wir. Wir sind Alle Kinder einer Mutter, Söhne eines Volkes. Ihm verdanken wir Sprache, Gesittung, Freiheit und Recht, der Mensch— heit höchste Güter. Doch jeder deutsche Stamm in seiner eigenthümlichen, selbstständigen Entwickelung trug zu ihrer Erlangung bei, durch Wort und That, durch Gut und Blut. Darum vergesset auch nicht, daß wir Bayern sind! Ueber ein Jahrtausend zählt unsere Geschichte. Bavern wollen wir sein und bleiben. Schreitet nun mit Gott dem Herrn an Euer wichtiges Werk, flehet seinen allmächtigen Beistand an, daß er Euch erleuchte und stä ke. Wählet nach Pflicht und Gewissen, frei von Leidenschaft und nie— drigen Parteizwecken. Bavein, höret auf die Stimme Eures Kö⸗ nigs, er trägt Euch Alle in seinem Herzen: Eure Ehre, Euer Ruhm, Euer Glück sind die seinen! Lasset uns zusammen— halten in guten, wie in bösen Tagen, wie es unsere Vorfahren gethan; sie haben vollendet, wir haben noch zu kämpfen. Gedenket des Gebers unserer Verfassung, unseres Vaters Mar; er blickt segnend auf uns herab; sein Geist umschwebe Euch in der Stunde einster Berathung über das Wert nationaler Einigung zwischen Deutschlands Fürsten und Völkern. Ringen wir vereint nach innerer herrlicherer Entfaltung des heiligen Vermächtnisses der Vergangenheit in Religion, Recht und Wahr- heit. Kinder und Kindeskinder werden auch auf uns einst stolz und zu— frieden zurückblicken, wenn wir unsere Aufgabe gelöst: Bayern und Deut— sche zu sein. München, 14. April 1848. Maximilian.“

Durch Königliche Verfügung ist der Kriegs-Minister-Verwe— ser, General-Lieutenant von der Mark, auf sein Ansuchen von der ihm übertragenen Verwesung des Kriegs-Ministeriums entho⸗ ben worden.

Herzogthum Holstein. (Alt. u. Hamb. Bl.) Rends-⸗ burg, 15. April. Gestern Nacht um 1 Uhr kam eine Deputation aus Flensburg hier an. Außer dem Bürgermeister Justizrath Callisen bestand sie aus einigen Hauptmännern der dänisch-schleswigschen Partei, den Kaufleuten Josias Danielsen, Petersen und Schwensen. Se. Majestät der König von Dänemaik hatte den Geleitsbrief des Bür⸗ germeisters, wie man sagt, selbst unterschrieben. Der König hat sich nach Apenrade zurückgezogen. Der Oberst Bonin wies sie an die provisorische Regierung. Wie man sagt, fürchtet Flensburg in jener Partei die Zukunft, weil sie bisher des Glaubens gewesen, daß die Preußen nicht weiter gehen würden. Genauere Nachrichten, die wir erhalten, besagen indessen, daß man die Aufrechthaltung des gegen⸗ wärtigen Status quo beantragt habe, so daß Flensburg und Schles⸗ wig, also das Herzogthum Schleswig, vermuthlich bis zum Danne⸗ werk, eine Beute der Dänen, mithin dänisch bleiben sollten. Daß die provisorische Regierung darauf nicht eingetreten, ist gewiß. Sie hat auch dazu keine Machtvollkommenheit. Die Parole des Volkes lautet: erst müssen die Dänen über die Königsau hinaus, dann kön⸗ nen wir unterhaadeln. Die Deputation ist bereits um 12 Uhr fort— gereist. Viele glauben jetzt, daß die Dänen sich zurückziehen werden.

Die provisorische Regierung hat im Auftrage des General-Kom⸗ mando's den Befehl ertheilt, die Strom- und Wasser-Zeichen der Eider und Hover, desgleichen die Baken und Tonnen auf den nor⸗ derdithmarsischen Watten wegzunehmen; doch sollen die Behörden be— freundete Handelsschiffe durch Auslegung von Lootsen-Böten oder auf sonstige Weise warnen.

Die erste Escadron des itzehöer Dragoner⸗Regiments, welches, der Kugeln wegen von den Kanonenböten entsandt, bei Glücksburg aushalten mußte, ohne irgend einen Schritt dagegen thun zu können, ist unversehrt unter der Führung des Grafen J. von Baudissin über Sehestedt in Rendsburg zur weiteren Bestimmung angelangt. Wäh— rend ein Theil der Freiwilligen des Corps des Grafen von Ranzau heute mit der Eisenbahn wegging, kamen mit dem nächsten Zuge eben so viele wieder an.

Es ist heute die erste Nummer der Schleswig- Holsteini— schen Zeitung erschienen; Herr Hansen, früher bei dem Alto— naer Merkur betheiligt, ist Redacteur.

Das Bracklowsche Schützen-Corps ist gestern neu organisirt un⸗ ter einen preußischen Offizier gestellt. Ein anderer preußischer Of—⸗ sizier ist mit 200 Mann Freiwilligen aus Köln angelangt; man er— wartet noch gegen 400. Der Aeüßerung des Offiziers zufolge hätte der König von Hannover die Equipirung übernommen.

Die dänischen Offiziere, die in Rendsburg ihr Wort nicht geben wollten, nicht gegen Schleswig- Holstein zu dienen, dasselbe aber ge— geben hatten, Rendsburg nicht zu verlassen, wurden später nach Al⸗ aan gebracht. Hier erklärten sie plötzlich, daß, wenn sie binnen einer nde ihres Wortes nicht entbunden wären, sie sich desselben als entbunden betrachten würden. Die Folge war, daß man sie bewachte

don nach Segeberg brachte, wo sie sich sehr unruhig betragen sollen, so daß ihre Versetzung nach Glückstadt oder einer sonstigen sicheren Verwahr⸗Anstalt in Aussicht stehen dürfte.

Es sind heute Nachrichten aus Schleswig eingegangen. Die Einquartierung ist sehr stark, der Margarethen-Wall wird sehr stark

„chanzt; der König soll einen Tag in Schleswig gewesen sein. Vie von dem Könige von Dänemark ernannte provisorische Regierungs⸗— Kommission hat ein aus Hadersleber e tes Cirkular an alle Beamte, mit Einschluß der Konimunc! *‘ eher, erlassen, welches sechs Fragen zur Beantwortung enthält. rrste ist z. B. die: Ob sie den Kö⸗ nig von Dänemark als ihren angestammten Landesherrn anerkennen und versprechen, demselben tren, hold und gewärtig sein zu wollen? Ferner, ob sie die provisorische Regierung anerkannt hätten? Welche

April.

Beilage zur Allgemei

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nen Preußischen Zeitung.

Mittwoch den 19. April.

Befehle sie in Ausführung gebracht? Ferner die Angelobung, keine erworben, eine National Belohnung erhalte; 2) Herr Ruppert, ein

Akte derselben oder ihrer Handlanger (der offizielle Name der schles⸗ wig⸗holsteinischen Regierung) zu vollziehen.

Kiel, 16. April. So eben wird der Capitain-Lieutenant Dir— kink-Holmfeld, Bruder des Publizisten Konstant von Dirkink-Holm⸗ feld, durch einen Kolbenschlag im Gesicht verletzt, gefangen von Fehmarn hier eingebracht. Die Geschichte wird so erzählt: Der Ge⸗— nannte mit zwei anderen Offizieren von der bei Fehmarn liegenden Korvette „Najaden“ begibt sich ans Land und verlangt den Abgeordne⸗ teu, vormaligen dänischen Justizrath von Leesen. Derselbe erscheint in Begleitung Bewaffneter, Dirkink-Holmfeld zeigt dem Abgeordne⸗ ten an, daß er ihm auf die Korvette folgen müsse. Es wird ihm erwiedert, daß das so nicht angehe, da man ihn schützen werde. Dir⸗ kink⸗Holmfeld droht mit Beschießung der Insel, worauf sich ein Kampf entspinnt, in welchem ein Offizier (Andere sagen, ein Matrose) ge⸗ tödtet und Dirkink-Holmfeld nach verzweifelter Gegenwehr gefangen ward. (Er ist bereits in Rendsburg angelangt.)

Von der „Sorge“ bis zum eckernförder Hafen scheinen unsere Truppen eine Linie zu bilden. Von der Kroppharde an dagegen bis zur Stadt Eckernförde scheinen die Dänen zu stehen. Eine Anzahl ihrer Schiffe ist gestern und heute wieder im Hafen von Eckernförde gesehen worden. Das hamburg - kieler Freicorps, das dem eckernför⸗ der Hafen am nächsten liegt, scheint dann und wann Streifzüge bis dicht an die Stadt heran zu machen. Auch heute ist dasselbe, wie wir so eben vernehmen, vom Schnellmarker Holz aus auf Eckernförde zu marschirt, wie weit es jedoch vorgedrungen, und ob es mit Fein— den zusammengekommen, wissen wir hier noch nicht.

Itzehoe, 14. April. Man vermuthet, daß unsere Truppen in diesen Tagen den Dänen eine Schlacht anbieten werden. Der König von Dänemark ist vorgestern in Schleswig eingetroffen; in seinem Gefolge soll Scheel sein und die Instructionen und Befehle erthei⸗ len, nach welchen alle deutsche Beamte und politische Notabilitäten, welche sich nicht durch die Flucht gerettet haben, aufgehoben und nach Dänemark geschleppt werden. Scheel sell eine vollständige Pro— scriptions-Liste mitgebracht haben, in welcher sogar die Angehörigen von Mäunern aufgeführt sind, welche, selbst ihm unerreichbar, sich der Sache Schleswig-Holsteins geweiht haben.

Altona, 16. April. Der Herzog von Braunschweig ist heute Abend hier angekommen und wurde von einer zahlreichen Menschen menge mit unermeßlichem Jubel begrüßt. Auch traf eine Batterie hannoverscher reitender Artillerie von 6 Stück Geschütz ein.

Fürstenthum Hohenzollern⸗Hechingen. (Schwäb. Merk.) Hechingen, 11. April. Gestern haben sich die 58 De⸗ putirten sämmtlicher Gemeinden des Fürstenthums im hiesigen Rath— haus⸗-Saale versammelt. Etwas nach 9 Uhr Morgens eröffnete Se. Durchl. der Landesfürst, welcher beim Eins und Austritte mit einem dreimaligen Hoch begrüßt wurde, die Versammlung mit folgender Rede:

„Getreue Deputirte! Mit dem deutschen Gruß: „Grüß Gott!“ er— öffne ich mit Zuversicht und mit warmem deutschen Herzen diese Versamm— lung und heiße Sie Alle herzlich willkommen! Vor Allem aber wenden wir zuerst unsere Blicke nach oben, denn alles Gute kommt von oben. Der Herr erleuchte uns und schenke uns seinen heiligen Segen zum Ge— deihen, zum Frieden, zum Blühen des gesammten deutschen Vaterlandes, wie unseres Fürstenthumes. Ohne gewissenhafte und strenge Gesetzhaltung be— steht kein Recht, ohne Recht keine Freiheit! Gegenseitiges Vertrauen, Bil— ligkeit und gesetzliche Freiheit sollen allein die Grundlagen unseres Staates bilden! Ein rechts- und gesetzloser Zustand aber ist der Untergang, das Grab unseres Landes. Die von mir zu den Verhandlungen ernannten Commissaire werden Ihnen die geeigneten Anträge und Vorlagen machen. Prüfen Sie Alles gewissenhaft, streben Sie nur nach dem Möglichen, dem- senigen, wo, nach Maßgabe der Sache, Folge geleistet werden kann, denn das Unmögliche zerfällt stets in sich und hinterläßt nur Verwirrung, Un— glück und unberechenbare Nachwehen! Um so mehr traue ich zu Gott, auf Ihren deutschen Biedersinn, auf Ihr Rechtlichkeits⸗- und Billigkeitsgefühl, nur dieses allein führt zum Ziel, zum Glück, zur Wohlfahrt und zum Heil. Vertrauen Sie auf mein Herz, es wird Sie nie täuschen. Gott mit Ihnen, Gott mit mir! Gott erhalte und schütze unser Vaterland!“

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 14. April. (Schles. Ztg.) Im Kaiserlichen Heere sind abermals mehrere Veränderungen eingetreten. Unter anderen ist an die Stelle des in den Ruhestand versetzten Grafen von Auersperg der erst kürzlich zum General-Major und Banus ernannte Oberst Freiherr von Jellachich, unterogleichzeitiger Beförderung zum Feld⸗ marschall-Lieutenant, zum kommandirenden General von Croatien er— nannt worden. Drei Grenadier-Bataillone (18 Compagnieen) der hiesigen Garnison haben gestern die Ordre erhalten, sich in Bereit⸗ schaft zu halten, um in den ersten Tagen der nächsten Woche zum Armee⸗-Corps des General von Nugent abzugehen. Dagegen kommt ein Grenadier⸗Bataillon aus Preßburg hierher. Die Truppensendun⸗ gen nach Norden nehmen bereits ihren Anfang. Gestern ist von hier ein großer Transport Urlauber des Infanterie⸗Regiments Hoch⸗ und Deutschmeister, von welchem der Stab in Lemberg steht, mittelst der Eisenbahn dahin abgegangen. Für das in Tyrol aufzustellende Scharf schützen Corps werden hier seit mehreren Tagen Stutzen und Finten angekauft oder auch gegen Revers geliehen. Gestern wurden mittelst der Gloggnitzer Eisenbahn gegen 140,900 Stück Jägerstutzen nach Tyrol gesandt.

(Bresl. Ztg.) Aus Laibach hatte gestern eine Deputation Audienz, welche die Entfernung des (Gouverneurs) Grafen Hohenvarth verlangt, und aus Bochnia traf eine andere von Edelleuten ein, welche Drohbriefe der Bauern mitbringt, nach denen 4000 bewaff— nete Bauern wieder bereit sind, gegen die Edelleute zu ziehen. In Prag hat der Oberst Burggraf Rudolf Stadion der Opposition des Adels weichen müssen, und aus Lemberg wird heute gemeldet, der dortige Gouverneur Stadion, den man hier als den liberalsten Gou— verneur erkannte, solle durch eine unbesonnene Aeußerung gegen eine Deputation, worin er mit den Russen drohte, alle seine Popularität verloren haben. Aus Pesth sind die heutigen Nachrichten eben so bedrohlich. Dort widersetzte sich das Volk dem Abmarsch einiger Er⸗ gänzungs-Truppen nach den außer Ungarn gelegenen Provinzen, und aus Dalmatien erhalten wir eben die Nachricht, daß Zara in vollem Aufstande gegen die österreichische Regierung ist. Man fragt sich unter solchen Ümständen, was für ein Ministerium Rath und Hülfe verschaffen kann.

Prag, 13. April. (Bresl. Ztg.) Unsere Bürgermeister⸗ Wahl ist am 10ten glücklich vor sich gegangen, und der erste von Bürgern aus ihrer Mitte gewählte Bürgermeister ist Dr. Strohbach, ein noch junger, aber in jeder Beziehung ausgezeichneter Mann; er hatte von den 100 Stimmen des zur Wahl bestimmten Ausschusses T5, der nachfolgende Kandidat blos 6. Er wurde sogleich installirt, nahm aber die Würde nur unter den Bedingungen an, daß 15 Herr Faster, ein sehr populairer Mann, der sich um die erste Versammlung im St. Wenzelsbade und Entwerfung der Petition große Verdienste

tüchtiger Redner und Volksmann, sein Secretair werde; 3) der Bür⸗ ger⸗Ausschuß permanent bleibe, und 4) er die Stelle einstweilen nur auf sechs Wochen annehme, um dem Magistrat und sich eine Chance übrig zu lassen, falls er beim Publikum Opposition fände. Seine Wahl befriedigt beide Parteien, und Abends wurde ihm ein groß⸗ artiger Facke'zug gebracht.

Am 121en trafen unsere Deputirten aus Wien mit der Eisen⸗ bahn ein und gingen vom Bahnhofe, von Nationalgarden begleitet, aufs Rathhaus, wo sie sowohl mündlich als durch gedruckte Plakate den Erfolg ihrer Sendung veröffentlichten. Der König hat alle ihre Punkte genehmigt, Volksvertretung auf der breitesten Bafls bewilligt, und nun ist es Sache des Landtags, die Constitution auf das libe⸗ ralste auszuarbeiten, Dr. Strohbach ging mit zwei Deputirten hinab auf den großen Ring und bestieg die Tribüne, auf derselben Stelle erbaut, wo nach der Schlacht am weißen Berge Graf Schlick und die übrigen Märtyrer für Böhmens Freiheit verbluteten, dort verkün⸗ dete er die Resolution unter donnerndem Vivat- und Slava-Rufe. Nach diesem Akte begab sich die Deputation in das Lokal des Ge⸗ werbe⸗Vereins, dem Sitzungs- Lokale des Bürger Comité 's. Früh war große Volks- Versammlung im St. Wenzelsbade gewesen, wo⸗ selbst folgende Beschlüsse gefaßt wurden: 1) Erweiterung des bisher bestandenen Comité's durch neu durch Acclamation gewählte Mit⸗ glieder unter dem Namen „National-Ausschuß“; 2) Verschmelzung dieses Comité's mit dem provisorischen Verfassungs⸗ Comité unter Vorsitz des Oberstburggrafen (größtentheils aus Aristokraten zusammengesetzt, vom Grafen Stadion selbst, genoß es im Volke ohnehin gar kein Vertrauen) soll ungesäumt angesucht werden; 3) die Studenten sollen aus jeder Fakultät einen Abgeordneten aus ihrer Mitte in den National⸗Ausschuß wählen; 4) derselbe soll das Recht haben, qualifizirte Personen zur Berathung zu ziehen; 5) der Natio⸗ nal-Ausschuß soll sich mit den Ausschüssen der Stadt- und Landge⸗ meinden sogleich in Verbindung setzen; 6) die übrigen Punkte des Programms, worunter Anschluß an Deutschland, sogleich in Bera⸗ thung ziehen. Vor diesem Comité gaben nun die Deputirten Rechen⸗ schaft über ihr langes Ausbleiben und die Details ihrer wiener Ver⸗ handlungen. Am 12ten war feierliches Hochamt in St. Veit's Dome, wo unter Begleitung und Spalier der Nationalgarde, der Studenten Kohorte und des Bürger-Infanterie⸗Corps die Deputirten, der Aus⸗— schuß, der Bürgermeister und die Wahlmänner und in der Kirche aufgestellten Nationalgarde-Compagnieen Konkordia und Svornost erschienen: auch die Generalität, die Offiziere der Garnison und höchsten Beamten waren anwesend. Aus der Kirche ging der Natio⸗ nal-Ausschuß zum Oberstburggrafen, um von demselben anerkannt und sanctionirt zu werden, was erfolgte. Abends war große Be⸗ leuchtung der Stadt. Heute erste Sitzung des National⸗-Aus⸗ schusses.

Botz en, 9. April. (A. Z.) Die Vereinigung der Corps der Generale Nugent und Gyulai, und deren verstärktes Vordringen zur Vergrößerung der Haupt ⸗Armee in Italien ist in diesem Augenblick ohne Zweifel bewerkstelligt. Wie man so eben aus zuverlässiger Quelle vernimmt, hat Graf Gyulai die Stadt Treviso genommen. Die Vorposten =- Gefechte der Truppen des Gros der Almee unter Feld⸗ marschall Radetzky verschafften den Veronesern bereits das Vergnilgen, einen Transport gefangener piemontesischen Ulanen in der Nähe zu betrachten. Ueber die Auswechselung der Gefangenen hat sich zwi⸗ schen dem Feldmarschall Radetzky und dem Haupte der provisorischen Regierung, Casati, in Mailand eine interessante Korrespondenz entsponnen. Radetzky fordert für die wenigen, von Mailand mitgenommenen, mit den Waffen in der Hand gefangenen, vor⸗— nehmen Mailänder die Freilassung aller österreichischen Gefangenen. In Venedig scheinen die republikanischen Einrichtungen ziemlich ge⸗ lockert und starkem Wechsel unterworfen; so wurde der Minister des Innern, Trotti, entlassen, weil er ein unbeliebtes Individuum zum Polizei-Direktor vorgeschlagen; eben so wurde der Kriegs ⸗Minister Solera seines Amtes enthoben. In Trient traf Oberst Zobl mit einem Bataillon des Kaiser-Jäger-Regiments ein. Mehrere Mata⸗ dore, welche das Feuer des Aufstandes geschürt, wurden aufgehoben und passirten heute hier durch, wahrscheinlich nach Kufstein. Auch der berüchtigte Bauernaufhetzer Devarda ist verhaftet. Wir hoffen, daß man zur Erhaltung der Integrität des Landes Tyrol entschie⸗ dene Schritte thun wird.

Der Feldmarschall Radetzkh hat in Verona am 3. April nachste⸗ henden Tagesbefehl erlassen:

„Die beiden unter meinem Befehle stehenden Armee⸗Corps sind nun ver⸗ einigt und bilden eine Truppenmasse, die jeden Feind, der es wagen sollte, uns anzugreifen, blutig zurückweisen wird. Schon setzte sich auf Befehl Sr. Majestät unseres Kaisers eine zweite Armee zur Unterstützung in Marsch. und bald werden unsere Fahnen auf den Mauern unserer abgefal- lenen Städte wehen. Soldaten! Ihr habt mit Ausdauer und festem Muth die Mühseligkeiten eines Kampfes gegen einen Feind bestanden, der nicht den Muth hatte, Euch unter die Augen zu treten, sondern hinter Mauern und verschlossenen Thüren mit den Waffen des Verraths gegen Euch kämpfte. Wegen Mangel an allen Bedürfnissen, die der Krieg erheischt, in unserem Rücken durch einen wortbrüchigen Bundesgenossen bedroht, sind wir bis hierher zurückgegangen. Aus höheren Rücksichten der Kriegskunst bin ich als General gewichen, nicht Ihr Ihr wart nicht besiegt, Ihr selbst wißt es, daß Ihr auf allen Punkten, wo Ihr erschienet, Sieger ge⸗ blieben. Soldaten! Vertraut mir, wie ich Euch vertraue; bald werde ich Euch wieder vorwärts führen, um den Verrath und die Treulosigkeit zu rächen, die man an Euch beging. (unterz.) Radetzky.“

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Kanton Graubündten. Eine nach Chur gelangte Ver⸗ ordnung der provisorischen Regierung in Mailand zur Erleichterung des Transits lautet: ö

„I) Die Ausfuhr der Transitwaaren für die Zollstätten von Sesto— Calende und Angera wird in den vorigen Stand gesttzt. 2) Die fremden Waaren, welche durch die Lombardei ins Ausland gehen, sind vom Transit zoll frei, bezüglich der bestehenden am 25. Juni 1829 veröffentlichten Transit Tarife, indem jedoch die Eintreibung des coursmaßigen Betrages sür den sogenannten Ballettenschnitt beibehalten wird. 38 Die Ver- pflichtung, in den Declarationen der Transitwaaren das Nettogewicht und den Werth anzugeben, ist aufgehoben. 47 Die innere Durch suchung der Ballen und Rezipienten, die für den Transit deklarirte Waaren enthalten, ist abgeschafft, sei es beim Eingang oder Ausgang oder bei den dazwischen liegenden Zollstätten, insofern der andere Theil (also der Nachbarstaat) beim Eingang doppelte Bleizeichen aufdrücken läßt, die Fälle ausgenommen, wenn die Ballen nach 8. 1567 des Reglement für die Douanen und Privaten äußerlich beschädigt sein sollten. 5) Die Magazin Taren sür genannte Transitwaaren werden auf die Hälfte der bisher im Course gestandenen reduzirt. 6) Diese Begünstigungen werden vom 15. April 1848 an in Kraft treten und sind auch auf die fremden Waaren an= wendbar, die sich im Depot der Verwaltungs Magazine vorfinden und von obengenanntem Tage an ins Ausland gehen wollten, wobei jedoch die vor= eschriebene Uebung des doppelten Bleizeichens von dem Amte, bei dem sie in Verwahrung liegen, beobachtet werden muß. Mailand, 5. April

1848.“

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