1848 / 118 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

der Anzahl einfinden werden, um die Versammlung spätestens am 18. Mai eröffnen zu können. f Heckscher geht noch weiter und bestreitet dem Bundestag überhaupt die Befugniß, sich in diese Einberufung einzumischen, will auch dies ausdrück—⸗ lich ausgesprochen wissen in folgendem Antrage: daß der Bundes-Versammlung zu eröffnen sei, daß die Zusammenkunft der konstituirenden Versammlung vom Vonparlament auf den 1. Mai sestgesetzt, der Funfziger · Ausschuß lediglich mit Ausführung solchen Be⸗ schlusses beauftragt sel, und daß er, der Funfziger⸗Ausschuß, dem Bun⸗ destage ein Recht der Berufung der konstituirenden Versammlung über⸗ haupt und insbesondere die Ansetzung eines späteren Termines für die

Zusammenkunft absprechen müsse.

Reh will, daß man dem Bundestag erkläre;

1) daß der 1. Mai als Tag des Zusammentritts der konstituirenden Ver- sammlung nach den Beschlüssen des Vorparlaments gelten müsse;

2) daß der Tag der Konstituirung der Versammlung von der Zahl der eingetroffenen Mitglieder bedingt sei, sich also nicht im voraus be stimmen lasse;

3) daß hiernach die Bundes -Versammlung von einem Beschluß in Be— treff sowohl des Zusammentritts als der Konstituirung der National⸗ Versammlung abzustehen ersucht werde.

In ähnlichem Sinne sprechen sich Raveaux, Biedermann, Venedeh, Abegg, Blum aus, Letzterer mit besonderer Hinweisung darauf, daß der von 'der Versammlung verlangte, aber bis jetzt noch lange nicht vollständig erfolgte Zurücktritt der alten Bundestags-Gesandten sofort wieder in Erin⸗ nerung gebracht werde.

Gegen den Lehneschen Antrag, aber für den Mathy.

Im Laufe einer längeren Debatte stellt Freudentheil den vermittelnden Antrag: entweder die ganze Beschlußfassung bis dahin zu vertagen, wo die

Murschelschen erklärt sich

Kommission des Ausschusses mit der des Bundestages sich über die eigent= liche Absicht des Bundestages vernommen haben werde; oder, wenn heute beschlossen werden solle, folgende Fassung zu wählen: Wir haben aus den öffentlichen Mittheilungen der Bundes -Verhandlun gen ersehen, daß Preußen und Hannover darauf angetragen, daß der Ter min zum Zusammentritt des Vorparlaments auf den 18. Mai zu ver— legen.

Indem wir es als sich von selbst verstehend ansehen, daß es nicht in der Absicht der Bundes-Versammlung gelegen, hinsichtlich jener Anträge Beschlüsse ohne unsere Zuziehung und Zustimmung zu fassen, machen wir die Bundes-Versammlung darauf aufmerksam, daß jede Prolonga— tion nachtheilig auf die öffentlichen Interessen einwirken werde; wir ver⸗ anlassen und ersuchen daher die Bundes Versammlung, die Anträge von Hannover und Preußen zurückuweisen,

eventuell endlich, daß in den Heckscherschen Antrag das Wort „einseitig“ vor „Berufung“ eingeschaltet werde.

Gülich will den Blumschen Antrag nicht an den Bundestag, sondern an die einzelnen Regierungen gerichtet wissen.

Jürgens und Stedtmann modifiziren den Murschelschen Antrag durch Veränderung des 15. Mai in den 18. Mai.

Ein Antrag Schuselka's, der dahin abzielt, vom Bundestage eine Er klärung zu erhalten, ob derselbe die Beschlüsse des Vorparlaments noch an erkenne oder nicht, damit im Bejahungsfalle die Einberufung der konstitui renden Versammlung unter Mitwirkung des Ausschusses friedlich zu Stande gebracht werde, wird vor der Abstimmung zurückgezogen.

Bei der Abstimmung fällt zuerst der Freudentheilsche Antrag auf Ver—= tagung, sodann der Heckschersche, dem Lehne sich, unter Verzicht auf den semnigen, angeschlossen hatte, gegen 18 Stimmen, eben so derselbe mit Ein schaltung des „einseitig“ gegen 19. Der Rehsche Antrag wird dagegen mit 22 gegen 21 Stimmen angenommen. Damit fallen alle anderen Anträge, nur wird, auf Schnelle's Antrag, beschlossen, diesen Beschluß sofort durch eine besondere Veröffentlichung (da am Lssten die frankfurter Zeitungen nicht erschienen) zu verbreiten *).

Stedtmann verlangt, daß zu Protokoll bemerkt werde: er sei nicht zur Begründung seines Sons-Amendements zugelassen worden.

Hierauf wird der Blumsche Antrag, welcher so lautet:

Der Ausschuß möge beschließen, dem Bundestage in Erinnerung zu

e , mere. . 2 2 2 6 , r int zur Her doth ingung nnd Ausführung der verfassungswidrigen Aus nahme. Heschlu s gewirkt“, jetzt nach 3 Wochen, noch nicht entspro chen sei und man daher die Ausführung von den betreffenden Re gierungen dringend verlange

einstimmig angenommen.

Am Schlusse dieser Verhandlungen macht Mathy darauf aufmerksam wie der zweite Punkt des Rehschen Antrags zu Mißverständnissen und Miß deutungen Anlaß geben könne, und beantragt deshalb den Zusatz:

Der Ausschuß spreche die Erwartung aus, daß die Mitglieder sich in hinreichender Anzahl einfinden werden, damit die Konstituirung der Ver una spätestens bis 2u y s⸗ . E

ö . k shatestene bis zum 48. Mai stattfinden werde.

D Antrag wird mit 23 gegen 19 Stimmen angenommen.

) Dieser Beschluß war unausführbar, weil am ersten Feiertage über⸗

haupt nicht gedruckt wurde. Das Sekretariat.

Allgemeiner Nothwendiger Verkauf.

Die in Güntershagen belegene und im Hypotheken— buche Vol. II. No. ; pachts-Walkmühle des Gottlieb Schuster, abgeschätzt auf S062 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. zufolge der nebst Hyppotheken= schein und Bedingungen in der Registratur einzusehen—

Bekanntmachungen. 1. lii9s]! Subhastions-⸗Patent.

Die im Dt. Croneschen Kreise gelegene freie Allo— dial - Herrschaft Märk. Friedland Nr. 70, besage der nebst dem neuesten Hopothekenschein in hiesiger Regi⸗ stratur einzusehenden Taxen, mit Einschluß sammtlicher Pertinenzien und Hinzurechnung des Tarwerthes des hierher nicht gehörigen und darum zur Subhastation nicht gestellten vommerschen Antheils von Zadow, land— schaftlich auf 6s, M9 Thir. iz Sgr. 2 Pf abgischätz soll auf den Antrag zweier Miteigenthümer in Lem am 16. September e., Vormittags 10 Uhr vor dem Herrn Ober- Landesgerichts -Raih Gerlach an hiesiger Gerichtsstelle anstehenden Termin im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich verkauft werden.

Marienwerder, den 8. Februar 1848.

Civil⸗Senat des Königl. Ober-Landesgerichts.

den Taxe, soll

178

[273 Oeffentliche Bekanntmachung.

Von dem unterzeichneten Vormundschaftsgericht wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Verlags Buchhandlung des verstorbenen Buchhändlers George Heinrich Wilhelm Ferdinand Dümmler unter der Firma „Ferdinand Dümmlersche Verlags⸗Buchhand⸗ lung“ am 18. Januar 1848 mit allen den Erben des

am 7. August d. J., Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle hierselbst subhastirt werden. Dramburg, den 21. Januar 1848. Königl. Land- und Stadtgericht.

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 14. Februar 1848. Das hierselbst in der Zimmerstraße Nr. 75 belegene, im Hoypothekenbuche von der Friedrichsstadt Band 20 Nr. 1465. auf den Namen des Viktualienhändlers Jo⸗ hann Christian Gottlieb Trolldenier verzeichnete Jetzt dessen Erben zugehörige abge schätzt zu 8369 Thlr. 24 Sgr. 9 Pf., soll

am 18. September 1848, Vorm. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. ü pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

. Die unbekannten Real-Prätendenten werden unter der Verwarnung der Präklusion hierdurch öffentlich vorgeladen.

990

Viele Mitglieder der Minorität verlangen, daß ihre Namen zu Pro⸗

tokoll bemerkt werden. Es ist dies durch Einreichung folgender Erklärung

geschehen: . ö. „Die Unterzeichneten fühlen das Bedürfniß, öffentlich zu erklären, daß sie gogen den Antrag des Abgeordneten Matho: ; man' erwarte, daß die zur konstituirenden National-Versammlung Ge⸗ wählten sich so zahlreich in Frankfurt versammeln werden, daß spätestens am 18. Mai die Verhandlungen beginnen können, gestimmt haben, weil es den Anschein gewinnen kann, daß durch diesen An= irag der frühere Beschluß, der in derselben Sitzung gefaßt wurde, daß es beim ersten Mai als Tag der Eröffnung der konstituirenden Na⸗ tional⸗Versammlung bleibe, ; zum großen Theile wieder aufgehoben und damit gegen den Beschluß des Vorpärlaments verstoßen wird. Frankfurt, 22. April 1848. Robert Blum. Dr. Jakoby. Heckscher. C. Spatz. A. Wies⸗ ner. Nonne. Venedey. Biedermann. Brunck. F. Raveaur. S. Schnelle. Abegg. Namens des Herrn Kolb und für denselben Brunck. Franz Schusella. Hübner.

Auch wird beantragt und beschlossn, daß der stenographische Bericht über diese Verhandlung veröffentlicht werde. 4 ;

Man kommt nun zur Tagesordnung. Die Wahl- Kommission trägt ihr Gutachten über die Eingabe der bergedorfer Bevölkerung vorz sie schlägt vor: Dieser Bevölkerung einen besonderen Vertreter zuzugestehen und dem—= gemäß die Eingabe empfehlend an die Bundes Versammlung zu verweisen.

Behn spricht dafür, weil sonst der Bezirk zerrissen und halb zu Ham⸗ burg, halb zu Lübeck geschlagen werden müsse. Dagegen erklären sich Brunck und Schleiden, da Bergedorf kein besonderer Staat sei und eben so gut zu einem der beiden Haupßtstaaten geschlagen werden könne, wie anderwärts Verwaltungs- Bezirke behufs der Wahlen zertheilt oder zusammengelegt wür⸗· den. Schuselka befürwortet, mit Rücksicht auf den unnatürlichen Justand Bergedorfs, den Antrag. Auch Heckscher verwendet sich dafür.

Kyrulf, als Minorität der Deputation, spricht gegen den Antrag, weil Bergedorf kein besonderer Staat sei, vielmehr Hamburg und Lübeck sich über dessen Vertretung verständigen könnten.

Der Antrag der Majörität wird verworfen.

Nächste öffentliche Sitzung Dienstag früh 9 Uhr im Kaisersaale.

Tagesordnung: Bericht der Wahl⸗Kommission. Bericht über die Arbeiterfrage. Antrag von Wiesner auf Proclamation an die Tproler. ; Desgl' von Wiesner auf eine Eingabe an den Bundestag: daß er auf Anerkennung der schwarzrothgoldenen Flagge hinwirke. Bericht über die Polensrage.

Schließlich bemerkt Venedey, daß ein Herr Diederichs wegen zweier Eingaben über die Nationalität und die Nicht-Intervention deren nichl im Protokolle Erwähnung geschehen, reklamirt habe. Beide Eingaben sind an die Kommission für das Auswärtige gegeben worden.

Zur Verstärkung des Sekretariats wurden gewählt; Schott und Rüder.

Zur Beurkundung: Biedermann.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 21. April. Mittelst Kaiserlichen Tages befehls vom 18. d. M. ist der Prinz Georg von Oldenburg als Fähnrich in das Preobraschenskische Garde⸗Regiment eingeschrieben. Im Kreise Menselinsk des Gouvernements Orenburg erkrankten zwischen dem 18. und 22. März an der Cholera 19 Personen und starb 1; außerdem zeigte sich am 8. März die Cholera aufs neue im Kreise Belebei, wo sie bereits im November erloschen war. Hier starben vom 8. bis zum 22. März 32 Personen von 89 Erkrankten. Im Kreise Alatyr des Gouvernements Ssimbirsk erkrankten zwi⸗ schen dem 25. März und 1. April 4 Personen und starben 2. Im Gouvernement Poltawa sind seit dem 25. März keine Cholerafälle mehr vorgekommen. Von den früher Erkrankten sind die meisten genesen. Am 1. April zählte man nur noch 8 Kranke. Aus den siichr eingegangen. 0 6 4

Schweden und Horwegen.

Stockholm, 19. April. (B. H.) Die Direction der Gesell schaft der Reformfreunde hat heute eine Audienz beim Könige gehabt, in welcher sie ihm eine Adresse über die Umbildung der National— Repräsentation übergab. Der König verwies sie auf seine bereits kundgegebene Absicht, den Reichsständen in kurzer Zeit einen auf all— gemeine Wahl begründeten Vorschlag zur Reform der National Repräsentation zu übergeben.

13. Fol. 13— 18. verzeichnete Erb⸗

Magdeburg, den 24. April 1848.

308 h

w Grundstück, gerichtlich abge⸗

Taxe und Hy⸗

gedachten Dümmler zustehenden Verlagsrechten, Verlags⸗ und Kommissions- Artikeln auf den Buchhändler Herrn Ernst Wilhelm Grube und Doctor philosophia Herrn Julius Harrwitz eigenthümlich übergegangen ist, so wie, daß die Dümmlerschen Erben,

der Dr. medic. Herr Ferdinand Leberecht Dümmler,

die verehelichte Frau Gutsbesitzer Brandt, Wilhel⸗

mine Caroline, geb. Dümmler, und der minorenne

Ernst Ludwig Dümmler, seit dem genannten Tage aus der verkauften Buchhand- lung ausgeschieden sind.

erlin, den 6. März 1848. Königliches Vormundschaftsgericht. Abtheilung J. pig.

352

Witte.

318 v

Berlin-Stettiner Eisenbahn.

Wir haben vom 1. Mai . ab bei M. L. Müller, Neuen Markt Nr. 16 A. Legeler, Alexanderstraße Nr. 15 ; . n,, , Nr. 52 in Berlin, für die mit unserer? Güter inmelde· Comtoirs . e nm, Stettin, den 18. April 1848. Virgitgrinm.

Bekannntmach ung. Von dem unterzeichneten Ausschusse wird dem Sta—

kann.

zu nehmen.

Anzeiger.

tute gemäß hierdurch öffentlich bekannt gemacht, daß der bisherige Vorsitzende im Direktorium, Herr Kaufmann Carl Hartung, auf sein Ansuchen von seinem Amte als Vorsitzender entbunden worden ist.

Ausschuß der Magdeburg -Cöthen-Halle-Leipziger Eisenbahn-⸗Gesellschaft. ; Dr. Reiche.

Friedrich⸗Wilhelms⸗

dordhahn. Sechzehnte Einzahlung.

Die Besitzer von Certi— fikaten der Friedrich⸗Wil⸗ helms⸗Nordbahn werden hierdurch daß die sechzehnte Ein⸗ . zahlung von 5 96 nach

45 Abrechnung der auf den

Rrö bisherigen Einzahlungen F hastenden Zinsen von 24 mm. Sgr. für jedes Certifikat bei uns täglich bis zum 1. Mai aà. c., mit Ausnahme der Sonntage, von 9 bis 12 Uhr Vormittags geschehen ; Zu diesem Behufe sind die Certifikate mit spe— ziellem Nummern -Verzeichniß auf unserem Comtoir, Burgstraße Nr. 25, einzureichen, um dagegen die neuen sofort oder erst nach erfolgter Einsendung in Empfang Berlin, den 22. April 1848.

Jacobson & Rieß.

wissenschaftliche und Kunst nachrichten. Königliches Schauspielhaus.

Zum erstenmal: Ein Heirathsprojekt, Lustspiel in 2 Akten nach Henrie Hertz von Schlivian. Hierauf: Ein höflicher Mann, Original-Lustspiel in 3 Akten von Feldmann.

(Den 25. April.)

Diese beiden neuen Lustspiele haben ein sehr altes Ansehen. Ver⸗ brauchte Sachen, die schon tausendmal ihre Dienste geleistet haben, werden darin von neuem zum Vorschein gebracht. Das Schlimmste ist, daß diese Sachen in der wirklichen Welt weder jetzt existiren noch jemals überhaupt existirt haben, sondern nur durch eine mehr als hundertzährige Bühnentra dition von einem Lustspiel-Dichter zum anderen bis auf unsere Tage ver— schleppt worden sind. Was aber nicht existirt, kann uns auch nicht erbauen, und es heißt die Geduld und Langmuth des Publikums besonders zu setzi= ger Zeit auf eine harte Probe stellen, wenn man es einen ganzen Abend mit unwesentlichen Dingen unterhalten will. Im Drama soll unser Leben sich abspiegeln, das große nationale im historischen Schauspiel, das kleine der Familie und hes hon im nationalen Lustspiel; wir müssen es fühlen, daß wir es selbst sind, die der Dichter erfaßt und gestaltet hat, daß unsere eigenen Tugenden belohnt, unsere eigenen Fehler durch ihre Lächerlichkeit ge⸗ straft werden. Wir müssen endlich einmal aufhören, uns in einer saft⸗ und krastlosen Allgemeinheit zu gefallen und der Charalteristik des Beson⸗ deren zuwenden, auf das unsere Natur uns hinweist. Daß dies nicht ge⸗ schieht, daß man großentheils noch immer, anstatt die wirlliche Welt das alltägliche Leben zu studiren, aus alten Lustspielen lernt, wie man neue? macht, zeugt von einer bettelhaften Armuth des dichterischen Productions Vermögens. Das „Heirathsprojekt“ ist ein Lustspiel im Zopfstol, nur mit dem Unterschiede, daß die Leute nicht gepuderte Perücken und gestickte Röcke tragen, sondern modern gekleidet ge— hen. Sonst finden sich die Erbärmlichkeiten jener alten Zeit wieder, die schale Aeußerlichkeit des Familienlebens ohne irgend einen Hintergrund, ver— liebte Mädchen, heirathslustige Junggesellen, guimüthige betrogene Alte und gewaltsam herbeigeführte Mißserständnisse und Verwechselungen, die endlich damit enden, daß Jeder sein Mädchen bekömmt. Das Heirathen ist die Haupt fache. Ein Oberst hat zwei Töchter; die eine ist schüchtern und sanft, Tie andere kokett und lebhaft. Jene ist einem Offizier versprochen, den sie nicht mag, der sie aber doch durch den Civilrock eines Referendarius gewinnt, sei— nes Stuben⸗-Kameraden, für den er von den Mädchen unfreiwillig gehalten wird. Der Referendarius zieht sich dagegen den Offiziers rock an und gewinnt die zweite Tochter. Der Vater, durch die Verkleidung der jungen Leute ebenfalls ge— fäuscht, verspricht Beiden seine Töchter, sogar dem als Referendarius verkleideten Offizier, der ihm ganz fremd ist, und der im Hause versteckt gefunden wird. An dem Andeien ist ihm wenigstens der Soldatenrock bekannt, an diesem aber nichts. Menschen, die sich einander nie gesehen und gesprochen, ma⸗ chen sich LZiebes-Erklärungen und verloben sich; ein Vater vergiebt seine Töch-= ter an' unbekannte Schwiegersöhne! So etwas kann nur auf der alten Bühne vorkommen. Durch Verwechselung der Mädchen -Namen, so daß der Alte zuletzt nicht weiß, wem er die eine oder die andere Tochter versprochen hat, wirb zum Schluß eine lomische Situation herbeigeführt, die einzige, welche das Lustspiel hat. Die Schauspieler gewannen sich Beifall und hiel- ten durch ihr gutes Spiel das Stück. Fräulein Unzelmann gab die schüchterne, Fräulein Viereck die lebhafte Tochter. Herr Rott, der gut müthige Alte so gut spielt, als er Heldenrollen schlecht giebt, machte den Vater. Die übrigen Personen (die Herren Lavallade, Hiltl und Franz) sind ohne alle Charalteristik. .

Das zweite Lustspiel von Feldmann steht nicht viel höher, als das erste, in der dramatischen Entwickelung vielmehr noch unter demselben; denn es nimmt seinen Verlauf nur unter einer Reihe willkürlich zusammengewür⸗ felter Zufälle, die einem aus übertriebener Höflichkeit gränzenlos schwachen Manne das Leben verbittern. Doch dieser höfliche Mann ist wenigstens ein origineller Charakter, und was er erlebt, kann uns deshalb auf eine Weile wenigstens interessiren. Seine Höflichkeit bringt ihn in die schlimmsten und possirlichsten Lagen. Ein unverschämter Chirurg (Herr Schneider), der 22 .. 1.* M aS . S 30 6te3Y-sennh e m Ratentirung einer neu ersfun den Ale h eriffrinn g . Maschin haben will, zwingt ihn zu einer unfreiwilli= gen Operation, welcher er sich wirklich, im den Mann nicht zu beleidigen unterwerfen will, und von der er nur durch seine Tochter befreit wird. Für diese Tochter will er dann die Einwilligung zur Heirath von der Mutter ihres Geliebten erbitten, und diese von ihrem Sohne, aus freilich unbe greislichen Gründen, zu dem Glauben bestimmt, der höfliche Justizrath Fein komme, um sie, die 18 jährige Frau, selbst zu freien, fühlt sich badurch ge⸗ schmeichelt und deutet seine Bewerbung auf sich, nicht auf den Sohn. Der höfliche Mann verlobt sich aus Höflichkeit und macht sich auf eine J'it lang unglücklich, bis ihn ein herbeigekommener Referendarius lehrt, grob zu sein und die eingegangene Verbindung zu lösen. Einige Mißverständnisse müssen die Lösung noch hinhalten, ehe die Versöhnung ünd die Heirath des versprochenen Brautpaares erfolgen kann. Herr Hopp hat eine gute Rolle an dem höflichen Mann, er ist in Kostüm und Haltung ergötzlich. Die übrigen Personen sind ohne die geringste Bedeutung. ö 1

*

wird dieses Jahr in Kopenhagen am Montag den 29. Mai, um 6 Uhr Nachmittags, im Vorsaale des höchsten Gerichts, Prinzens Palais, Fredericksholms Kanal Nr. 240, abgehalten, wozu die Herren Actionaire hierbei eingeladen werden.

Kopenhagen, den 19. April 1848.

Der Ausschuß der Seeländischen Eisenbahn-⸗Gesellschaft.

3141

K *

Meine Wohnung und Werkstatt ist jetzt Spandauerstr. Nr. 75. Gleichzeitig empfehle ich mich mi feuerfesten Geldspinden mit Brama⸗ und Schaubschlössern, wie auch mit und

ohne Combination, so wie eisernen Bettstellen und allen

vert Arten S sser⸗ Arbei ö J benachrichtigt, lrten Schlosser Arbeiten. M. Fa bian.

3016 . . n g. Versteigerung von Köln-Min— dener Eisenbahn-Actien in Dresden betreffend.

In der Eypedition des unterzeichneten Notars, Dres- den, große Brüdergasse Nr. 27,

Montags den 1. Mai, Mittags 12 Uhr, sollen

55,000 Thlr. Nennwerth Köln—

Kutsch er. Lenke.

Seeländi sche Eisenbahn.

I Die im 8. 23 der Statuten bestimmte Womdingire jährliche General-Versammlun Diesden, den 16. April 1848. e der Seeländischen ir n ,

Mindener Eisenbahn-Actien

in größeren und kleineren Partieen gegen sofortige baare Zahlung an den Meistbietenden überlassen werden.

Schriftliche Aufträge, welchen wenigstens 10 Prozent der Erstehungssumme baar beigefügt werden, werden bestens besorgt werden.

Krause, Advokat und Notar.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für Jahr. 4 Rthlr.— * Jahr. 8 Rthlr. . 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis-Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 27 Sgr. berechnet.

Berlin,

// 2 ——

Amtlicher Theil.

1

Bekannt machung. über die Annahme der zur Bestreitung des Staatsbe⸗— darfs eingehenden freiwilligen Beiträge.

Den vielfach an mich ergangenen Aufforderungen zur Eröffnung einer freiwilligen Anleihe, ist durch die dieserhalb auf Antrag des Königlichen Staats-Ministeriums am 25sten d. M. von des Königs Majestät erlassenen Bestimmungen gewillfahrt worden. Möge sich nun auch der in jenen Aufforderungen kundgegebene patriotische Sinn allgemein zeigen und durch Beiträge bethätigen. Es wird dies wefentlich gefördert werden, wenn die Behörden durch Beispiel und Anregung vorangehen, und wenn auch Einzelne oder Vereine es sich

zur Aufgabe machen, durch Wort und That zu gleichen Kundgebun⸗—

gen des Patriotismus innerhalb des Kreises ihrer Wirksamkeit auf⸗ zumuntern. Ueber das bei der Annahme der Beiträge zu beobachtende Ver— fahren wird hierdurch Folgendes bestimmt. 5 Die Beiträge werden in Berlin bei der Kasse der Haupt⸗Ver⸗ waltung der Staatsschulden, in den Provinzen bei den Regierungs⸗ Haupt- Kassen angenommen. Sie werden von der Post portofrei befördert. N

8

Die Beiträge können bestehen: 1) in solchen Geldsorten, deren in den

gestattet 1st; in Gold od

Staats-Kassen Silber in Barren; in verarbeitetem Golde oder Silber. 8. 3. Der Einsender erhält von der Kasse (8. sheinigung über den eingelieferten Beitrag, in welcher der Tag r Einlieferung vermerkt ist. Auswärtigen Einsendern wird diese escheinigung portofrei zugesendet. 8, Beiträge welche in Gold oder Silber in Barren, oder in ver⸗ arbeitetem Gold oder Silber bestehen, werden behufs der Einschmel und Ausprägung zur Münze abgeliefert. Die Münze setzt den

nach dem Feingehäalte in der Art sest, daß der der feinen Mark Silber zu vierzehn Thaler (14 Rthlr.) und Werth der feinen Mark Gold zu zweihundert und neunzehn neun zehntheile Thaler (2193, Rthlr.) Courant gerechnet wird. Der m hiernach festgesetzten Werthe benachrichtigt. 8.5 solcher Beiträge über bei der künftigen Verbriefung der Allerhöchsten Kabinets vom . schreibungen nicht auszufertigen, und welche daher auch nicht sind, können durch nachträgliche Einzahlungen einen An— Verbriefung und Verzinsung ihrer Beiträge erwerben. ie Verzinsung läuft alsdann von dem ersten Tage des auf den Lag der läßten Einzahlung folgenden Monats an.

. . §. 6 ach Ablauf einer noch näher zu bestimmenden Frist wird die von Beiträgen für geschlossen erklärt werden. Es werden die Verbriefung der eingegangenen Beiträge und über ꝰis dahin aufgelaufenen und später fällig werdenden nöthigen Falls über die in der Allerhöchsten Kabi⸗ Ordre vom 25sten d. Mts. vorbehaltene Anrechnung derselben auf Verhältniß des Vermögens zu erhebende Anleihe oder Steuer, sofern zu einer solchen Maßregel geschritten

heren Bestimmungen ergehen. 5

pril 1848.

oder

1.) eine Empfangs

derselben ĩ ö 1

zeiträge,

96 25sten d.

*

L 11 er Finanz⸗Minister Hansemann.

1 Allerhöchste Bestimmung Bestreitung des Staatsbedarfs vom 25sten d. M setz g Nr. 19.) und auf die wegen Ausführung derselben erlassene Bekanntmachung vom heutigen Tage, wird zur öf fentlichen Kenntniß gebracht, daß die bisher bei dem Finanz- Ministe

J

wegen Annahme

am J

rium eingegangenen Beiträge dieser Art, soweit sich solche nach 8§. 2. der erwähnten Bekanntmachung zur Annahme eigenen, an die RKasse der Königlichen Haupt⸗-Verwaltung der Staatsschulden abgegeben sind, welcheden Einsendern die im 8. 3 der Bekanntmachung vorgeschriebene Em pfangebescheinigung wird zugehen lassen. Diejenigen Einsender, welche sich nicht genannt werden ersucht, sich bei der genannten Kasse,

melden. Die

M5 fa (Frfkeilun der (§5inpf . Behufs Ertheiluug, der Empfangs Bescheinigung, zu . tmachung zur Annahme nicht geeigneten Bei—

nach 5.

é Einsendern zurückgestellt werden. Die bei dem anz⸗Ministerium eingegangenen Anerbietungen zu Beiträgen sinden rch die im Eingange erwähnten Bestimmungen ihre Erledigung d werden daher im Einzelnen nicht beantwortet werden. Allen denjenigen, welche Beiträge eingesendet oder angeboten haben, wird hiermit der durch eine solche Bethätigung patriotischer Gesinnung in

D 6gesprochen. .

1 trage werden de FSFine 81 du 1m un

vollem Maaße verdiente Dank ar Berlin, den 27. April 1848. Der Finanz ⸗-Minister Hansemann.

Ihre Köni e Hohe ie r Prinz es; 9 8e Ire n tönigliche Hoheit die Frau Prinzessin Karl ist nach Weimar abgereist.

11 emeine

Sonntag den 30sten

fichtamtlicher Theil.

8

Deutsche Bundesstaaten.

Herzogthum Holstein. Kiel, den 26. April. (H. 6.) Die deutsche Hauptmacht mit ungefähr 13,9) Mann war die letzte Nacht in Flensburg, wo General von Wrangel im Hause des Kauf— manns Fedder Mommsen sein Hauptquartier hatte. In den Ge bäuden des entflohenen Kaufmanns A. Christiansen waren 1609 Preußen einquartirt. Unsere Freischaaren hatten ihre Quartiere nicht in der Stadt, daher die Vermeidung aller Excesse im danisch gesinnten Stadt— theile um so leichter gewesen ist. Nach dem Treffen bei Schleswig sind einige Truppentheile an die offene Küste zurückverlegt worden, so ein Balaillon preußischer Garde nach Eckernförde, unser vormali— ges 17tes (5tes) Bataillon nach Dänischwohld, von wo morgen einige Compagnieen hier zur Besatzung einrücken werden. Fär Kiel kann dies sehr erwünscht sein, da noch heute wieder eine dänische Corvette und 2 Kanonenböte bei Bülk erschienen, welche später nach Norden abgingen. In Flensburg sind noch einzelne von unsern Frei— schärlern wieder zum Vorscheine gekommen, welche seit dem Gefechte vom ten d. dort von Bürgern versteckt waren. Flensburg hat jetzt in der Aufnahme der Armee lebhafte Sympathieen für unsere Sache an den Tag gelegt. Auch die Straße lnach Norden war gestern reichlich mit deutschen Fahnen behängt.

Kiel, 27. April. Es heißt hier, daß der König von Däne mark den Grafen Karl Moltke zu sich entboten habe, welcher aller dings unter den jetzigen Verhältnissen der geeignetste Mann wäre, um dänischerseits das Vermittelunge⸗Geschäft zu übernehmen. Wenn man weiß, daß der König in Flensburg gesagt hat, er wolle nicht, daß mehr Bürgerblut vergossen werde, so ist dieses Gerächt keines weges unglaublich.

Heute haben wir hier das erste Militair erhalten; zwei Com— pagnieen vom Aten schleswig holsteinischen (früher 17ten) Bataillon,

bei welchem mehrere preußische Offiziere angestellt sind.

Frankfurt a. M., 24. April. (D. P. A. 3.) Ueber den Marsch der kurhessischen Truppen nach dem Süden vernehmen wir aus zuverlässiger Quelle Folgendes:? Das Hauvtgquartier war in Bellenhausen, ist heute in Nauheim und wird morgen in Bergen sein. Die Truppen haben die Bestimmung, nach den Anordnungen des Kommandirenden des achten Armee-Corps an letzteres sich anzu— schließen. Wann, wo und wie dieser Anschluß erfolgen soll, darüber sind bis jetzt keine Befehle des Kommando's des achten Armee⸗-Corps an den Kommandirenden der kurhessischen Truppen gelangt. Ein kur⸗ hessischer Generalstabs-Offizier, Hauptinann von Meyerfeld, ist indes fen unterweges nach Karlsruhe, um die gedachten Befehle möglichst schnell einzuholen. Schon vor Eingang derselben werden, in Folge eines von der badischen Regierung ergangenen Ersuchens, zwei kur hessische Regimenter nach Mannheim und Heidelberg abgehen, sobald die durch angestrengte Märsche und grundlose Wege aus er schöpfte Mannschaft durch die nöthige Rast dazu in den Stand setzt sein wird. Diese Thatsachen werden genügen, die Grundlosi keit des Gerüchtes darzulegen, daß die kurhessischen Truppen zur? der Provinz Hanau bestimmt seien.

Funfziger-Ausschusses vom 22sten verlas inlassung der heutigen außerordentlichen Sitzung, zu Hanau, welche sich sowohl gegen die Auf— stellung von kurhessisch im hanauer Kreis zu vermeintlichem Schutz der National⸗Versan gegen Verwendung der Truppen gegen die von Hecker verursachter e erklärt und in beiden Beziehungen den Ausschuß zur Abhülfe auffordert. Der Vorsitzende bemerkt dabei, er habe sich zum Bundes- Präsidial-Gesandten begeben und die Erklärung erhalten, daß jene Truppen icht zum Schutz des Parlaments bestimmt seien. Jene Truppen Süden ziehen, denn die ganze Gränze igen der in Frankreich entlassenen Ar—

ern. ippermann: Kurhessen ist auf Requisition des

Bundestags verfahren.? ste Aufforderung war, an die Südgränze zu rücken, um bei der Hand zu sein. Um che Provinz nicht zu drücken, habe Kurhessen Gegenvorstellung gemacht. indes versammlung sei aber darauf bestanden, die Truppen nach der Fränze zu dirigiren, um sich dem Sten Armee⸗Corps anzuschließen er Ausdruck „südliche Gränze“ sei zweideu tig; in Kassel habe man darunter die südliche Gränze von Kurhessen ver— standen. Es werde zweckmäßig s daß der Ausschuß nähere Erläuterung des Sachver alts von der Bundes-Versammlung sich verschaffe. Siemens spricht sich gegen die Petiti Venedey: Man müsse die Hanauer aufklären, aber den Br ebenfalls. Jürgens: Man solle offen sagen, daß die Unterdrücku Aufruhrs kein Angriff auf die Freiheit sei. Blum ist den Hanauern danlbar, daß sie die Sache zur Sprache bringen. Unter Bajonnetten könne man nicht berathen. In Hanau seien Kontrakte geschlossen sür die Verpflegung der Truppen, auf so lange das Parlament beisammen sei. Sch Mainz mit seiner Garnison sei zu nahe, wenn aber auch in Hanau 1000 Mann Hessen stehen, in Nassau 4000 Nas- sauer 2c., so könne man nicht berathen. Wedemeyer: Es sei gut, daß die Hanauer Vorsicht zeigten, er fürchte die Gewalt nicht, er werde nach seiner Ueberzeugung votiren, wenn ihm die geladenen Haubitzen gegenüberstän den. Spatz dankt den Hanauern für ihre Wachsamkeit. Preußen habe die Wahlen auf den 8. Mai ausgeschrieben, damit entstehe der dringende Verdacht, daß die Eröffnung des Parlaments verzögert werden solle, man müsse vom Bund Erläuterung fordern, und wenn diese nicht befriedige, so müßten wir die Turner und überhaupt die Jugend Deutschlands zu unse rem Schutz aufrufen. Venedes: Daß man keine Truppen uns Parlament legen duͤrfe, verstehe sich, aber gegen den Ausstand solle man Truppen sen— den. Heckscher: Darüber muͤsse Jeder einverstanden sein, daß dem deut schen Volke eine Verfassungsform in keiner Weise mit Gewalt aufgedrungen werden dürfe. Aufstand müsse deshalb unterdrückt werden. Damit sei der lebte Antrag der hanauer Petition abzuweisen. Der andere Antrag theile sich wieder. Denn einmal hat man sich erklärt gegen eine dermalige Truppen Konzentrirung zum Schutze der National Nersammlung. Dann aber hat man die Maßregel überh aupt und für alle Zeit als unzulässig bezeichnet. Bestände jetzt eine begleichen Maßregel, so wäre sie verwerflich. Nicht eben so könne man fan alle Fälle und für alle Zukunft dergleichen ausschließen. Er weiche hierin ganz ab von den von Blum gedußerten Ansichten. Für Eventnali⸗ aten müsse man sich die Hand frei lassen. Hiernach müsse man den Ha nauern antworten. Wilhelmi: Man solle nicht nur gut heißen, daß zu Unterdrückung des Aufstandes Truppen abgesendet werden, sondern man solle auch seinen Abscheu aussprechen über das Treiben jener Aufständischen.

ö.

der iBgu des In der 165 une des Vorsitzen

eine Cingabe

Preußische Zeitung.

April

J

Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf diefes Blatt an, für Berlin die Expedition der Allgem. Preuß. Zeitung: ö. Behren⸗-Straße Ur. 57.

Insertions-⸗Gebühr für den aum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

ö

Mathw stimmt mit Jürgens und Heckscher, man solle den Hanauern dan ken für ihre Wachsamkeit gegen etwaige Reactions -Versuche. Das Vor⸗ handensein solcher Aufmerksamkeit in weiterem Kreise gebe Beruhigung. Aber die Verhältnisse seien noch unbekannt, man solle sie erör- tern. Die Hanauer solle man aufklären hinsichtlich der Bedeutung der Truppen an der bedrohten Gränze, dagegen solle der Aus⸗ schuß selbst Aufklärung vom Bundestag begehren, insbesondere auch dar— über, ob es nicht eine Schuld der hessischen Regierung war, daß sie die Truppen nicht weiter als bis an die hessische Gränze vorrücken ließ. Wippermann: Die kurhessische Regierung sehe die Truppen überall lie⸗ ber, als in der Provinz Hanau, sie habe den Bundes- Beschluß so verstan⸗ den, als solle sie Truppen an die hessische Gränze rücken lassen. Schu⸗ selkasstimmt mit Heckscher. Blum: Er habe nur vom ersten Punkt ge— sprochen. Er meine mit Venedev, daß eine von Truppen umstellte National- Versammlung, wenn sie nicht unfrei werde, doch für unfrei gehalten werde. Jede National-Versammlung in Frankfurt ist ausreichend geschützt durch den Willen der Bürger zu Frankfurt. Reichte das nicht aus, so habe sie das Volk zum Schutz. Cetto findet die Sache aufgeklärt und will nur bemerken, daß die preußischen Wahlen ihm zugegangener Rachrichten nach nicht früher beendigt werden können. Jacoby erinnert an die Aeuße⸗ rung, daß in Hanau Kontrakte abgeschlossen seien über die Verpflegung der Truppen während der Parlamentssitzungen. Diese Sache müsse festgestellt verden, ehé den Hanauern eine Antwort ertheilt werde. Er trage hier⸗ auf an.

Die Berathung wird geschlossen. bstimmung: 1) Venedegy's Antrag: Art, wie sie sich gegen jede esetzung der Umgegend von Frankfurt durch ruppen ausgesprochen haben. 2) Heckscher's Antrag: Den Hanauern Dank abzustatten für ihre patriotische Wachsamkleit. Der erste Antrag wird verworfen, der zweite angenommen.

Weiter kommt zur Abstimmung: 3) der Die Hanauer af das Unbegründete ihrer als ob die Verwendung deutscher Truppen Bundestags gegen offenen Aufruhr im Innern und bewaffneten Zuzug von außen ungesetzlich oder unzweckmäßig sei, wird ange⸗ nommen. 4) Der Antrag Heckscher's: über den Zweck und die Bestim⸗ mung der Konzentrirung kurhessischer Truppen bei Hangu weitere Auskunft beim Bundestag einzuholen, wird angenommen. 5) Der Antrag Ja co bö's: eine Kommission möge, bevor wir den Hanauern antworten, feststellen, ob Kontrakte zur Verpflegung der hessischen Truppen während der Dauer des Parlaments abgeschlossen seien, wird verworfen. 6) Heck⸗ ssch er's Antrag: eventuell für jetzt eine solche Konzentrirung von Truppen bei Hanau zu dem Zwecke, die konstituirende Ver— sammlung zu schützen, zu mißbilligen, wird verworfen.?) Der Antrag: die nach dem Beschluß zu 4 einzuholende Erkundigung auch auf die Erörterung auszudehnen, ob in Betreff der Verpflegung hessischer Truppen in Hanau während der Dauer des Parlaments Kontrakte abgeschlossen worden seien, wird angenommen. Brunck stellt den Antrag auf Abdruck des steno— graphischen Berichts über die heutige Sitzung. Der Druck wird angeordnet. Jacoby beantragt, zur Beschleunigung des Abdrucks der stenographischen Berichte eine Redactions-Kommission zu er— nennen.

Stedtmann weist darauf hin, was das Vaterland an Friedrich von Gagern verloren hat, und fordert den Funfziger⸗-Ausschuß auf, dieses Aner⸗ kenntniß, so wie vor der Rotte, von welcher ein so treu loser Frevel ausgeg st, auszusprechen. Alle Mitglieder erheben sich zum Zeichen der Beistimmung von ihren Sitzen.

Ber Vorsitzende schließt die Sitzung Mittags 1 Uhr. Er setzt die nächste auf heute Nachmittags 4 Uhr an. Zur Beurkundung: (gez.) Soiron.

ĩ (ges.) Briegleb, als Schriftführer.“

8 ĩ .

Es kommen folgende Anträge zur

2 Den Hanauern zu danken für die

8 ; 3

Antrag Heckscher's: Meinung hinzuweisen, auf Requisition des

1 1

Paris, 26. April. Der heutige Moniteur bringt folgendes Dekret, mittelst dessen die Auflösung der deutschen Freischaaren an

*

der Gränze anbefohlen wird: Französische Republik. Freiheit, Gleich heit, Brüderschaft. Im Namen des französischen Volks! In Exr⸗ wägung, daß sich die in den östlichen Departements versammelten Deutschen organisiren und ungeachtet der dagegenlautenden obrigkeit lichen Vorschriften bewaffnen; in Erwägung, daß diese Anhäufungen von Fremden auf Einem Punkte eine Nacht für die Bevölkerung jener Departements werden; in Erwägung, daß die Regierungen Deutschlands ihre Gränzen der Laudesangehörigen, wenn sie einzeln und ohne Waffen zurückkehren, öffnen; in Erwägung, daß diese Versamm— lungen Veranlassung zur Unruhe und einen Vorwand zur Bewaffnung der deukschen Gränzländer abgeben und zum Grund eines Mißverständnisses zwischen Deutschland und der französischen Republik werden können; in Erwägung endlich, daß der Friede existirt und sich zwischen den Staaten! des deutschen Bundes und der französchen Republik enger schließen soll, und es vom Willen einiger bewaffneten Fremden nicht abhängen darf, die Gefühle des republikanischen Frankreichs gegen Deutschland zu entstellen, verordnet die proviso rische Regierung: die Versammlungen von Deutschen in den Ostdepar tements werden aufgelöst. Die Minister des Auswärtigen, des Innern und des Krieges sind mit Ausführung des gegenwärtigen Dekrets beauftragt. So geschehen zu Paris, im Rathe der Regie⸗ rung am 19. April 1848.“ (Unterschriften.)

Die Wahlen zur National-Versammlung sind in Paris und so

viel man bis jetzt weiß auch in den Departements ohne irgend eine erhebliche Ruhestörung vorübergegaugen. ;

Straßburg, 23. April. (Fr kf. Journ) Nachdem gestern etwa 700 Mitglieder der deutschen Demokraten⸗Legion von hier ab⸗ gezogen waren, trafen auf den Abend wieder hundert aus dem süd sichen Frankreich bei uns ein, welche diesen Morgen nun ebenfalls Stadt verließen und sich nach dem Ober⸗-Elsaß wendeten. Ob ihren vorangegangenen Gesährten über den Rhein kommen, da die jenseitige Gränze allenthalben sehr stark von deutschen Bundestruppen besetzt ist. Hier verharrt die Behörde auf dem Beschlusse, keinem der polnischen oder deutschen Flüchtlinge Waffen auszuliefern. Frankreich will mit Deutschland im Frieden bleiben.

unsere sie mit ) wird bezweifelt,

Sraßbritanien und Irland.

London, 25. April. Die Times will wissen, daß an Stelle des Herrn Milner Gibson Herr Wilson, das neue Parlaments⸗ mitglied für Westbury und Herausgeber des Econo mist, Vice— Praͤsident des Handelsamtes werden solle.

Die ostindische Post hat Nachrichten aus Bombay lbis zum 15. Mär; und aus Hong-Kong bis zum 28. Februar über⸗ bracht. Die Nachrichten aus Ostindien sind ohne besondere Wich⸗