1848 / 119 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

tigkeit Der neue General- Gouverneur, Lord Dalhousie, hat in' Kalkutta bei der jährlichen Feier der Vertheilung von Stipendien und Preisen an die Zöglinge der Mohamedanischen, Hindostanischen und Sanfcrit-Colleges den Vorsitz geführt und bei dieser Gelegen⸗ heit an die Zöglinge eine Anrede gehalten, in welcher er seine Ueber⸗ raschung über die großen Fortschritte derselben aussprach. Der wirkliche Betrag der jährlichen Einnahmen von dem neu erworbenen Gebiete Sind, an dem mittleren und unteren Indus, beläuft sich auf etwas über 10 Lacs Rupien (ein Lac sind 106,09; eine Rupie ist fast 20 Sgr.), während die jährlichen Ausgaben für die Verwaltung auf 60 Lacs Rupien steigen. Bei der großen Ausdehnung der den Beludschen- Häuptlingen abgetretenen Ländereien und bei der gänz⸗ lichen Aufhebung anderer Steuern scheint keine Wahrscheinlichkeit vor⸗ handen, daß für jetzt eine höhere Einnahme erreicht werden kenne. Man glaubt, daß Ersparungen beantragt würden, um die Ausgaben bis zu einem gewissen Grade mit den Einnahmen auszugleichen.

Auch die Nachrichten aus China sind nicht von besonderer Wich⸗ tigkeit. Das Fest des chinesischen neuen Jahrs, am 5. Februar, ist mit großer Ruhe und geringem Drucke für die einheimischen Ranf— leute voörübergegangen. Das bemerkenswertheste Ereigniß ist die Aenderung, welche in der Politik der britischen Regierung vorgegan⸗ gen ist. Alle Kriegsschiffe, welche den Befehl erhalten hatten, von shren Stationen an der chinesischen Küste nach dem Kanton⸗Flusse zu den dortigen Unternehmungen zu kommen, sind zu ihren früheren Stationen wieder zurückgekehrt. Es scheint kein Zweifel mehr, daß der chinesische Kommissarlus, Kijing, Urlaub erhalten hat. Er wollte am 27. Februar Kanton verlassen. Es ist jedoch sehr zweifelhaft, ob der Kaiser ihm gestatten wird, seine Stelle ganz niederzulegen. Der General-Maͤjor d'Aquilar, der bisherige britische Oberbefehls⸗ haber, ist nach England zurückgekehrt.

e i g rk.

Kopenhagen, 25. April. (H. E) Das Befinden des Kö⸗ nigs ist überaus befriedigend und wird derselbe nächstens in der Haupt⸗ stadt zurückerwartet.

S c weis.

Kanton Aargau. Der Schweizerboote berichtet von der badischen Rheingränze, daß am 21. April mehrere Hunderte durch Rheinfelden geflüchtet seien. Den Flüchtigen, die sich auf aargauischen Boden begeben, werden auf Befehl der hiesigen Regierung die Waffen abgenommen, die ihnen nicht zurückerstattet werden sollen. Struve sei verhaftet gewesen, jedoch von der Bürgerschaft Säckingens wieder freigelassen worden und befinde sich nun auf Schweizergebiet.

Die Revue de Geneve theilt das der Tagsatzung in gehei— mer Sitzung vorgelegte Schreiben mit, welches der außerordentliche Abgesandte des Papstes, Monsignore Luquet, unterm 9. April an den h. Vorort gerichtet hat. Dasselbe lautet vollständig:

„Tit. Bevor ich in die wichtigen Fragen selbst eintrete, welche uns demnächst beschäftigen werden, fühle ich das Bedürfniß, Ihnen einige Prin⸗ zipien aus einander zu setzen, nach welchen ich mein Benehmen in allen unseren zukünftigen Beziehungen zu richten entschlossen bin. Diese Grund— sätze sind, wie ich glaube, auch diejenigen, welche Sie selbst in dieser schwie— rigen Verumständigung einzuhalten wünschen. Wir wollen in diesem Mo⸗ mente die Grundlagen einer festen Vereinbarung zwischen dem kathelischen Klerus und den Regierungen der Eidgenossenschast ausstellen. Zu dem Ende hin müssen wir vor Allem aus von allen Einzelheiten, allen persönlichen Porurtheisen und feindseligen Rivalitäten, die der allseitig gewünschten reli⸗ giösen Pacification unübersteigliche Hindernisse entgegensetzen könnten, ab— srahiren, und ich meinerseits bin dazu vollkommen bereit. Wir werden so burch die That beweisen, daß wir die Größe des Werkes begreifen, das wir unternchmen im Interesse Ihres ruhmvollen Vaterlandes und unserer heili⸗ gen Religion. Werfen wir einen Schleier über die Trennungen und die Schmer en der Vergangenheit, und suchen wir die Gegenwart zu benutzen und sie jener Zukunft entgegenzuführen, jener großen religiösen und sozialen Zukunft, deren Geschick uns jeder Tag klarer enthüllt. Der katholische Rlerus, meine Herren, und der heilige Vater, den ich repräsentire, schlagen Ihnen durch mein Organ vor, gemeinsam jent Bahn des Fottschritts zu deireten, weiche die Kirche im Laufe der Jahrhunderte schon oft den aufge flärten und civilisirten Nationen unter ihren Auspizien eröffnet hat. Wir sind heute das, was wir in den ersten Zeiten des Christenthums waren, Kinder des Lichts, wie der Apostel sagt. Wir sind darum weit entfernt, das Licht zu scheuen; der Irrthum allein sucht und erzeugt das Dunkel, das Licht ist die Tochter der Wahrheit. Nur Eins ist es, was wir für die

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Völker fürchten, die falschen Schimmer, die sie verführen, die Irrlichter, die J ben. 5) Erhaltung oder Gründung von Erziehungs⸗Anstalten, um unn

in den Abgrund leiten. Wenn daher die Kirche zuweilen und voraus in der neueren Zeit gegen gewisse geistige Bewegungen, welche die Völker hin⸗ reißen, zu kämpfen hatte, so ist das peinlichen Ursachen zuzu- schreiben, die, wie wir hoffen, von nun an immer seltener wer— ben und mit Gottes Hülfe am Ende ganz verschwinden werden. Diese Ursachen rührten in der That gar ost von Miß verständnissen, Leiden⸗ schaften, Gewaltthätigkeiten und partikularer Hartnäckigkeit her, welche die Geister in einem Satz über die rechten Gränzen hinaus trieben. Sie rühr⸗ ten vornehmlich von verschiedenen Interessen, nur zu ost, wenn man will, menschlichen Interessen her, welche indeß die Einen als ihr Recht verthei= digten, die Anderen als mißbräuchliche üsumpation angriffen. Mit einem Wort: es war eine alte Gesellschaft, die heuie in Stücke ging, um derjeni⸗ gen Platz zu machen, welche sich heute definitiv konstituiren soll. Nun wissen Sie, meine Herren, daß dieses alte gesellschaftliche Gebände unserer Väter der Kirche viel gegeben hatte, weil sie ihr auch viel verdankte; soll man sich nun wundern, daß bei jedem Schritte, der auf der neuen Bahn vorwärts gethan ward, und zwar auf Kosten des Alten, die Kirche mit Macht an⸗ fämpfte, um die Vortheile, die ihr einst zugesallen waren, die sie besaß, und deren sie nun wieder beraubt werden sollte, sich zu erhalten? Nein, wahr⸗ lich nicht; die Vortheile waren für sie die Frucht der Dankbarkeit der Völ⸗ ker, und' der Umstand, daß sie seit Jahrhunderten im Besitz derselben gewesen war, ließen ihr dieselbe doppelt werthvoll und geheiligt erscheinen. Jetzt aber ist beinahe unsere ganze soziale Vergangenheit zer= stört, und allem Ansehen nach wird sie es binnen kurzem vollständig sein. Was wird daraus für die Kirche folgen? Die Kirche, meine Herren, im Wesentlichen immer sich selbst gleich, wird die soziale Umgestaltung der Zeit acceptiren. Ich sage nicht genug: nicht blos aeceptiren wird, sie dieselbe, sondern, treu ihrer Mission des Fortschritts im Leben der Völker, wird sie jederzeit bereit sein, diese Umgestaltung auf der Bahn der Gerechtigkeit und der Wahrheit, die ihr angehören, zu unterstützen. Seien Sie davon fest überzeugt, meine Herren, sicher ihret ewigen Bestimmung, knüpft die Kirche ihre Hoffnungen nicht ausschließlich an irgend eine menschliche Institution. Lange hat sie dankbar die Wohlthaten der Mächtigen dieser Erde angenom men und thut es noch da, wo ihr diese vorübergehende Stütze geblieben ist. Sie wird es aber auch nicht von der Hand weisen, im geeigneten Moment das große Prinzip der Trennung zwischen Staat und Kirche anzuerkennen. Sie wird sogar, wenn die Umstände es mit sich bringen sollten, nicht an= stehen, selbst diesen obersten Ausdruck der Toleranz und Freiheit auf ihr Panier zu schreiben. Sie hat es im jungen Amerika längst gethan, sie wird es vielleicht morgen schon an Ihren Gränzen bei dem einen oder anderen sener Völker thun, welche so glorreiche Anstrengungen machen, um ihre Un⸗ abhängigkeit zu erkämpfen oder die erschütterte soziale Ordnung auf neuen Grundlagen aufzubauen. Was im Speziellen die Fragen betrifft, mit denen wir uns zunächst zu beschäftigen haben werden, so werden Sie sehen, daß die Kirche die Nothwendigkeiten der Zeit, in der wir leben, zu begreifen weiß, und daß sie, indem sie zu jeder Vermittelung, die von ihr abhängt, die Hand bietet, Ihnen bostbare Elemente des Friedens und der Eintracht für dieses schöre Land, dieses vortreffliche Volk darbringt. Ver zeihen Sie, meine Herren, Sie so lange mit diesen vorläufigen Betrachtun⸗ gen unterhalten zu haben. Ich hielt es sür nothwendig, damit Sie meinen Grundgedanken richtig verständen. Ich wandte mich an erleuchtete Geister, an solche, die gewöhnt sind an die höchsten Erwägungen der Philosophie, und glaubte darum Ihnen auseinandersetzen zu sollen, von welchem Stand- punkt aus ich die Gesammtheit der religiösen Fragen auffasse, welche die Welt und insonderheit auch die Eidgenossenschaft bewegen. Wir gehen der Zukunst entgegen, die letzten Trümmer der Vergangenheit stürzen zusammen, die Zeit der Ausgleichung naht. Schen wir auf Männer der Kirche, nicht blos Männer und Dinge der Vergangenheit, sondern Männer und Dinge der Zukunft. Bereiten wir dieser Kirche deren Mitwirkung so nöthig ist für das Glück der Völker, das, was Sie Niemanden verweigern, einen freien Platz an der Sonne, und seien Sie überzeugt, daß die Kirche, weit ent—⸗ serni, Sie zu hemmen, sie vielmehr mächtig fördern wird, um das Glück und den Ruhm der edlen Nation zu sichern, deren Schicksale die Vorsehung in Ihre Pände gelegt hat.“

Grundlagen für eine Uebereinkunft zwischen dem heiligen

Stuhl und der Eidgenossenschaft.

„Die Hauptpunkte, rücksichtlich der man, wie mir scheint, die Grundla— gen für eine Uebereinkunft zwischen dem heiligen Stuhle und der Eidge— nossenschaft feststellen könnte, möchten folgende sein: 1) Definitive Lösung der Schwierigkeiten, betreffend die Klöster, wobei auf die in der Zeit und in den besonderen Zuständen jedes Kantons liegende Nothwendigkeit Rück— sicht zu nehmen wäre. 2) Verbesserungen in der Umschreibung der bischöf⸗ lichen Jurisdiction, da, wo es das besondere Bedürfniß der Bevölkerungen zu erheischen scheint. 3) Prüfung der Frage, ob nicht die Wahlart der Bischöfe und anderer geistlicher Würdeträger und Benefiziaten zu verändern wäre, so daß der niedere Klerus auf dieselben einen gewissen Einfluß hätte, während zugleich sowohl dem heiligen Stuhle, als den Negierungen die Mittel blie—⸗ ben, Unwürdige oder solche, die unfähig wären, die gute Harmonie zwischen Staat und Kirche zu erhalten, zu beseitigen. 4) Eine neue Regulirung rücksichtlich der Immunitaten der Güter und der Dotation der Geistlichkeit in denjenigen Kantonen, in denen sich deshalb Schwierigkeiten erhoben ha—

den' Landeslindern felbst einen unterrichteten und moralischen latholischer Klerus zu bilden. 6] Modificationen, welche in die bisher übliche Diszi= plin rüchsichtlich der gemischten 93 gebotenen Fesltage u. dgl. einzuführen wären. Wenn, wie ich hoffe, dlefe derschiedenen Punkte zwischen den bei- den Autoritäten, der geistlichen und der weltlichen, friedlich und freundschaft⸗ lich regulirt werden lännten, so wäre der religiöse Friede in der ganzen Eidgenossenschaft auf die stärlsten und zugleich ehren vollsten Grundlagen hergestellt. In der Hoffnung, Tit., dieses Projekt bald durch unsere ge⸗ meinsamen Anstrengungen verwirklicht zu sehen, bitte ich Sie, die Versiche= rung ꝛc. ꝛc. J. J. Luquet, Bischof von Hesebon, außerordentlicher Ge⸗ sandter des heil. Stuhls und apostolischer Delegat.“

Da die Hindernisse, welche gestern das Erscheinen eines Blattes der Allg. Preuß. Ztg. unmöglich machten, und von denen die ge= ehrten Abonnenten dieser Zeitung durch ein Extrablatt in Kenntniß gesetzt worden, noch fortbestehen, so sieht die unterzeichnete Nedaktion sich auch heute noch nicht wieder in den Stand gesetzt, ein voll⸗ ständige s Blatt erscheinen zu lassen, und muß sich auf die Mitthei⸗ lungen desjenigen beschränken, was durch die in der Druckerei vor— handenen Arbeitskräfte zu erledigen war. . .

. Die Redaktion der Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Königliche Schauspiele. . Sonntag, 30. April. Im Opernhause. Mit aufgehobenem Abonnement: Der Kurmärker und die Picarde, Genre⸗Bild von L. Schneider. Hierauf, zum erstenmale wiederholt: Ein Heiraths⸗ projekt, Lustspiel in 2 Akten, nach Henrik Hertz, von Schlivian. Und; Die Marketenderin und der Postillon, Ballet ⸗Divertissement in * Akt, von St. Léon. Musik von Pugny— Irl A. Polin wird hierin zum letztenmale auftreten.) Anfang halb 7 Uhr. . Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Preisen verkauft: . . Ein Billet im Parquet, zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr., ein Billet in den Logen des ersten Ranges, im ersten Balkon daselbst und Proscenium 1 Rthlr. 10 Sgr., ein Billet im Parterre, in den Logen des dritten Ranges und im Balkon daselbst 2) Sgr., ein Billet im Amphitheater 10 Si; Im Schauspielhause. 6hste französische Abonnements— Vorstellung. Les malheurs d'un amant heureux, coméldie nouvelle en 2 actes, ar Scribe. Henriette et

Charlot, vaudeville nouveau.

La Seconde reprèsentation de:

Anfang halb 7 Uhr.

Königsstädtisches Theater. -

Sonntag, 30. April. Einmal Hunderttausend Thaler. Posse

mit Gesang in 3 Akten, von D. Kalisch. Musik vom Königl. Musik⸗ Direktor Gährich.

Montag, 1. Mai.

daleng. Ein bürgerliches Drama in

Zum erstenmale wiederholt: Maria Mag 3 Akten, von Friedrich Hebbel.

Redacteur: R. Wentzel. Im Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

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Kries. Geld. Kurz / ö 114 2 Mi. 1425 1423 Kurz 1503 150 2 Mt. 1485 1483 3 Mt. 6 255 2 Mt. ̃ 2 Mt.

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Stamm- Aclien. Aapilal. —— ] . 2 6 8 54 . 064 . Der Reinertrag wird nach ersolster Bekannim Ge S- Oꝛrs.˖ in der dar bestimmten Ruhrik ausgelillt. Lic mil 34 Ci. ber,. Actien sind v. Staat gar

1

. 2426 . r . Prioriläts - Actien. Kapital. . Tuges - Cours.

Simmtliche Prioritits-Actien werden dureh 8 ührliche Verloosung a 100 pCt., amortis

Berl. Anhalt Lit. A. B. do. Hamburg

do. Stettin Starg. . do. Potsd. Magd. Magd. Ilalberstadt

döõ. Leipziger ... Halle Thüringer .. Cöln Minden. . . . . . en, Bonn CGCöln - Disseld. Elberfeld Steele Vohwinkel. . . Niederschl. Märkisch. do. Fweighahn Oberschl. Lit. A.. do. Lit B

Cosel - Oderberg . . . . . Breslau - kreiburge. 1.700, 000 Krakau - Ohberschl. . . . 1,509, 000

¶K' Mil un S- HEogen. Berl. Anhalt. Lit. B. 2,500,000 60 685 67 ba. Stargard - Posen ..... 5, C00, 000 90 19 6.

Berg. Märk. 1, 000.0009 90 44 *. Brieg Neisse. 1,1009 90h 990 Magdeb.- Wittenb. . . . 1, 500,000 60 4115 ba. Aachen Mastricht ... 2750 600 4 306 ; Thür. Verbinde Bahn 56d, 4 20

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8 ; Lu dw .- Bexbach 24 3 Festher. .... 26 I. Friedr. Wilh. Nordb.

3,500,000 8, 000, 9000 4,824, 000 . 990, 900 1,700, 000 2.300, 000 9, 000,000 13, 000, 000 1. 500,000 1,151,200 1.527, 000 1,100, 000 10,900,000 1.500.000 1,429, 700 35 2. 100,000 35 b7 n. 1.200, 000

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8. 50 5. M00 1 S. 000, 90900 4 S. 000, 000 4

90 80 - 80 29 2 30 ba.

Schluss- Course von Cöln - Minden 63 4.

1.41 1,800 5. 000.000 2.367.200 3, 132,806 . 788,000 1.000.000

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Ausl. Slamm- Act.

Börsen Reinert. 1847.

Dresden- Görlitz .. Leipzig Dresden 1.500, 000 Chemnitz-Risa 3,000, 000 Sächsisch-Bayerische sö, 00, 000 kiel Altona... Sp. 2, 050, 0090 Amsterd. Rotterd. FI. 6 · . gg Mecklenburger Thlr. 4.300, 0090

en Bank- Antheilen 66 b.

1,000,000

e ß . . . .

von Preussisch

pie Guorse hatte heuten ein ruhiges und festeres Ansehen als gestern, auch sind einige Effekten gestiegen und der Umsatz war etwas lebhafte Aachen bereits influirt, was äls ein gutes Zeichen betrachtet werden muss,

Nolirungen aus Paris, so wie die höchst friedlichen Nachrichten von Ausland. Fonds

Bank Antheile ebenfalls beliebter und gesucht.

Regierung günstige Garantien in Aussicht stellt.

Preuss. Fonds unverändert.

xy als seither. Es scheint, als hätten die besseren Friedr. Wilh. Nordbahn im Steigen, weil die kassler zum Theil höher.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für * 1 Riehl, 8 Rthlr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 27 Sgr. berechnet.

14 119.

Berlin, Sonntag den 30

9 mii

Alle post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allgem. Preuß zeitung: Behren⸗-Straße Ur. 57. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

stten April Abends

Morgen wird der Urwahlen wegen kein Blatt der Allgemeinen Preußischen Zeitung ausgegeben.

Anhalt.

Amtlicher Theil.

Inland. Berlin. Magistrats.

Deutfsche Bundesstaaten. Königreich Württemberg. Groß= herzogthum Baden. Freiburg. Vermischtes. Ueberlingen. Die baperischen Truppen. Nachrichten von der Schweizergränze. Herzogthum Holstein. Nachrichten vom Kriegs Schauplatz. Frele Stadt Hamburg. Nachrichten aus Schleswig- Holstein. Verhaltungs-⸗Befehle an die schwedischnorwegischen Konsuln. Vermisch⸗ tes. Fieie Stadt Frankfurt. Verhandlungen der Bundes -⸗Ver= sammlung. Schreiben aus Frankfurt a. M. Der Funfziger⸗Aus⸗= schuß; Altentat auf einen Soldaten; die Nuhe in Mannheim hergestellt; Truppenmärsche; Beschlüsse des Funfziger⸗ Aus schusses.)

Oesterreichische Monarchie. Botzen. Nachrichten aus Italien und Tyrol, S Trient. Bekanntmachung. Krakau. Besiegter Aufstand. ;

Frankreich. Paris. Die Wahlen. Beilegung einer Differenz zwi schen Ledru Rollin und Armand Marrast. Abmarsch mobiler Natio- nalgarde. Regierungs⸗Dekrete. Anerlennung der französischen Ne⸗ publik seitens der Vereinigten Staaten. Die Wahlen im Seine⸗-De⸗ partement.

Großbritanien und Irland. London. Warnung an die, preußi— schen Schiffe. Neut Demonstrationen der Chartisten. Brie swechsel zwischen Orla Lehmann und dem preußischen Gesandten. Auflösung des Chartisten⸗Konvents.

Schweiz. Kanton Basel. Die Freischaaren.

Italien. Rom. Erklärung Lord Minto's. Palermo. lament erklärt die Absetzung des Königs.

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Ruhestörungen; Amnestie; mischtes.)

Handels- und Börsen⸗Nachrichten.

Bekanntmachungen des Polizei⸗Präsidenten und des

Das Par-

Ver⸗

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Den General-Lieutenant, Grafen von Canitz, zum Kriegs⸗ Minister zu ernennen;

Den Ober-Landesgerichts-Assessor Thilo und den Kammer gerichts Assessor Henke, Beide in ihrer Eigenschaft als Mitglieder des Land- und Stadtgerichts zu Aschersleben, zu Land- und Stadt- gerichtsRäthen zu ernennen;

Tie von dem Magistrate zu Anklam vollzogene Wahl des Ober

Lehrers Gottschick zum Direktor des dortigen Gymnasinms Aller⸗

höchst zu bestätigen; . ö .

An die Stelle des verstorbenen preußischen Konsuls Kröplin in Wismar den dortigen Kaufmann B. C. Frentz zum Konsul da⸗ selbst zu ernennen; und .

Den Möbel- Fabrikanten Johann Wilhelm Vetter und Friedrich Wilhelm Vetter zu Neuwied das Prädikat als Königl. Hof⸗Möbel-⸗-Fabrikanten zu verleihen.

Dem Justiz⸗-Kommissarius Neu haus ist auf seinen Antrag die

Verlegung seines Wohnsitzes von Lieberose nach Lübben gestattet

worden.

Die Wasserkünste im Garten zu Sanssouci werden zufolge Aller⸗ höchster Bestimmung in diesem Jahre folgendermaßen in Thätigkeit gesetzt werden:

à An Sonn- und Festtagen von 12 Uhr Mittags bis gegen Abend sämmtliche Wasserkünste, Dienstags und Donnerstags von 3 bis 8 ihr Rachmittags nur die Haupt-Fontaine vor der Terrasse.

Zanssouci, den 30. April 1848.

Königl. Garten⸗Intendantur.

Die Königliche Akademie der Künste hat den Wappenstecher Albert Wappenstein hierselbst, nach Vorlegung von Arbeiten desselben, zu ihrem akademischen Künstler ernannt und das Patent für denselben unter heutigem Datum ausgefertigt.

Den Maschinenbauern Schürmann und Jürgens zu Berlin ist unter dem 21. April 1848 ein Patent auf eine Maschine zum Beschneiden von Papier in der durch ein Modell nachgewiesenen Zusammensetzung auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden. Angekommen: Se. Durchlaucht der Fürst zu Sayn-Witt— genstein⸗ Berleburg, von Deutz. Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober-Schloß⸗Hauptmann, Graf von Arnim, nach Blumberg. Berichtigung: In der ersten der gestern veröffentlichten Bekanntmachungen des Finanz ⸗Ministers ist im 8. 4, Zeile 7 der Bruchtheil hinter der Ziffer 219, statt . zu lesen: , wie der— selbe auch vorher mit Buchstaben ausgedruckt ist.

Uichtamtlicher Theil. Inland.

Berlin, 30. April. Der Polizei⸗Präsident von Berlin Nachstehendes bekannt:

„Die Verordnung über einige Grundlagen der künftigen preu⸗ ßischen Verfassung vom 6ten d. M. (Gesetz⸗ Sammlung S. 87) bisponirt in §. 4 wörtlich: Alle Preußen sind berechtigt, sich fried⸗ lich und ohne Waffen in geschlossenen Räumen zu versammeln, ohne daß die Ausübung dieses Rechts einer vorgängigen polizeilichen Er⸗ laubniß unterworfen wäre. Auch Versammlungen unter freiem Him— mel können, insofern sie für die öffentliche Sicherheit und Ordnung nicht gefahrbringend sind, von der Obrigkeit gestattet werden ꝛc. Zur Vermeidung etwaniger Irrthümer sehe ich mich veranlaßt, die Ordner von Volks-Versammlungen auf die obigen gesetzlichen Vor schriften mit dem Bemerken hinzuweisen, daß von jeder beabsichtigten derartigen Versammlung hierher rechtzeitige Anzeige zu erstatten ist.

Berlin, den 28. April 1848.

Königlicher Polizei-Präsident. von Minutoli.“

„Die hier beschäftigten Buchdrucker-Gehülsen haben seit dem gestrigen Tage allgemein die Arbeit eingestellt. Da nach den geltenden Bestimmun⸗ gen alle fremde Gewerbe⸗Gehülfen, sobald sie 3 Tage lang ohne Arbeits- gelegenheit und Beschäftigung gewesen sind, aus der hiesigen Stadt entfernt werden sollen, so wird hiernach gegen sämmtliche nicht einheimische Buch— drucker⸗-Gehülfen, die bis zum Dienstag den 2. Mai nicht wiederum in Ar—= beit getreten sind, ohne Äufschub und mit aller Strenge verfahren werden. Berlin, 29. April 1848. Der Polizei- Präsident von Minu toli.“

Von Seiten des hiesigen Magistrats ist in Bezug auf die bevor stehenden Wahlen folgende öffentliche Bekanntmachung erschienen: „Am Montage, den 1. Mai d. J, Morgens 8 Uhr, werden zufolge Gesetzes vom 8. April c. in hiesiger Stadt, und zwar in den nachstehend näher bezeichneten Wahlbezirken und an den dazu bestimmten, gleichfalls namhaft gemachten Orten, die Wahlen der Wahlmänner beginnen, welche in Beziehung auf die Vereinbarung der preußischen Staats- Verfassung zu erwählen sind. Nach Beendigung dieses Wahlgeschäfts soll, zufolge Verord— nung vom 11. April d. J., sofort zur Wahl derjenigen Wahlmänner ge⸗ schrüten werden, welche die Abgeordneten zur dentschen National⸗Ver sammlung zu wählen haben. Indem wir hierdurch sämmtliche stimmberech⸗ tigte Urwähler einladen, sich zu der angegebenen Zeit in dem für jeden Wahlbezirk bestimmten Versammlungsorte einzufinden, wollen wir zwar nicht auf die große, gewiß allgemein richtig aufgefaßte Wichtigkeit des Wahlakts selbst aufmerksam machen, wohl aber den lebhaften Wunsch aussprechen, daß alle Wahlen so reglemenismäßig vollzogen werden mögen, daß sie etwanige Anfechtungen nicht zulassen. Wir ersuchen alle stimmberechtigten

Urwähler, hierzu nach Kräften mit beizutragen. Die große Zahl von Wahlbezirten, welche Lem Gesetze *rSprechend gevilrrt werden müßren, iso

wie der Mangel an Lokalitäten, welche geeignet sind, so große Versamm⸗ lungen aufzunehmen, haben uns in die Nothwendigkeit versetzt, einige Räumlichkeiten benutzen zu müssen, welche sowohl an sich, wie hinsichtlich ihrer Einrichtung, Manches zu wünschen übrig lassen. Unter den obwalten den Umständen glauben wir indeß auf die Nachsicht der betreffenden Wahl- Versammlungen rechnen und der bestimmten Ueberzeugung sein zu dürfen, daß überall mehr auf die Wichtigleit der Wahl -Verhandlung, als auf die Einrichtung des Versammlungs-Lokals gesehen werden wird. Die Abgrän— zung der einzelnen Wahlbezirke, die theilweise von der bisherigen Einthei— sung der Stadt-Bezirke abweicht, ist aus dem nachstehenden Tablegu er— sichlich. Die Namens-⸗Verzeichnisse der Urwähler liegen für jeden Wahl Bezirk am Freitag, den 28. April, Sonnabend, den 29. April, Sonntag, den 30. April bei den Herren Bezirks Vorst hern zur Einsicht aus. Bei der Eil, mit welcher, das Wahlgesetz ausgeführt werden muß, werden hin und wieder Berichtigungen in jenen Verzeichnissen sich nothig machen. Für diesen Fall wollen die betreffenden Urwähler sich an den Vorsteher ihres Bezirks wenden. Sollten aber etwanige Irrthümer an dieser Stelle nicht zu lösen sein, so wird zu diesem Zwecke an den vorgenannten drei Tagen Vormittags von 10 bis 1 Uhr und Nachmittags ven 4 bis 7 Uhr sich auf dem berlinischen Nathhause eine Kommission aufhalten, welche beauftragt sst, bescheinigte Einwendungen zu erledigen. Schließlich fügen wir hinzu, daß einem jeden Urwähler eine Einlaßkarte für das bestimmte Versamm⸗ lungs-Lokal e ngehändigt werden wird, daß solche aber mit zur Stelle ge— bracht, am Eingange vorg ce igt und abgegeben werden muß. Diejenigen Wähler, welche gesetzlich nichl an dem ersten Wahlakte, wohl aber an dem zweiten, die deutsche National-Versammlung betreffenden, Theil zu nehmen haben, werden zu diesem Theile der Verhandlung besondere Einlaßkarten zum Versammlungs-Lokale erhalten und wollen später in demselben nach Beendigung des ersten Wahlakts erscheinen. Berlin, 26. April 1848. Der Magistrat.“ (Folgt das Tableau.)

Deutsche Gundesstaaten.

Königreich Württemberg. (Schw. M. Stutt— gart, 26. April. Se. Königliche Hoheit der Prinz Karl von Bayern ist gestern Abend hier angekommen.

Großherzogthum Baden. (Karlsr. Ztg.) Frei— burg, 25. April. Zur Sicherung der zurückeroberten Stadt wurden von dem kommandirenden General folgende Forderungen gestellt: 1) Verhaftung der Rädelsführer oder Aufhetzer; 2) Auflösung des Turnvereins; 3) Ablieferung der Waffen.

Gestern schon sind mehrere Verhaftungen von besonders Gra⸗ virten vorgenommen worden. Heute liefern die Einwohner ihre Waffen ab.

Eine große Anzahl von Freischaaren ist theils im Gefecht, theils gleich nach demselben gefangen worden, oder sie von den Soldaten eingebracht, so daß bereits 209 in der Kaserne eingesperrt sind.

Heute Abend 4 Uhr wurden die in dem gestrigen Gefecht Ge⸗ bliebenen feierlich begraben. Detachements aller Bataillone und Truppenabtheilungen, und die sämmtlichen Offiziere, haben die neun Särge (1 Nassauer und 8 Badner) begleitet, welche von ihren Kameraden getragen wurden. Die katholische und protestantische Geist lichkeit functionirte dabei.

Die im Güntersthale und im Walde gebliebenen, deren Zahl wir noch nicht kennen, werden dort begraben werden. Dort sind, wie man annimmt, 9 Soldaten und 30 40 Freischärler geblieben. Die Zahl der verwundeten Soldaten beträgt in beiden Hospitälern gegen 30. Von den Freischaaren befinden sich im hiesigen Hospital an 12 16. Die Zahl der nach Güntersthal gebrachten und entflohenen Ver— wundeten, weitaus die größere, ist uns unbekannt. Offizielle Be— richte sind darüber nicht erschienen. Jedenfalls haben die zwei furzen Gefechte von 13 Stunden am 23. und 2 Stunden am 24. zwischen einer verhältnißmäßig kleinen Zahl der Kämpfenden, mehr

an Todten und Verwundeten gekostet, als der ganze Schweizer Sonderbundskrieg. Von den Führern und Lenkern ist keiner umge⸗ kommen; ebenso ist auch keiner der Turner geblieben. ;

Morgen wird der Erzbischoff ein feierliches Todtenamt für die Gefallenen im Münster abhalten.

Ein Zug von Elsaßer Arbeitern in Blusen und Mützen, gleich uniformirt, aber meist nur mit Säbeln und Pistolen schlecht bewaff⸗ net, ist wirklich über den Rhein eingebrochen und treibt sich hier im Gebirge herum.

Freiburg, 27. April. Hier ist Alles ruhig. Nach einge⸗ gangenen Meldungen sollen die Rebellen sich gegenwärtig in der Gegend von Kandern befinden, wo sie aller Wahrscheinlichkeit nach heute den Truppen des General v. Miller in die Hände fallen werden. Man sieht hier im Laufe des Tages der Nachricht von einem Treffen entgegen. Das Hauptquartier wird voraussichtlich einige Zeit hier bleiben.

Prinz Friedrich von Württemberg, der Oberbefehlshaber des 8. Armee-Corps, befindet sich seit heute unter uns, und wird wohl, so lange die kriegerischen Ereignisse seine Anwesenheit im Oberlande nöthig' machen, fein Hauptquartier hier haben. Heute sind die gefallenen Freischärler hier begraben worden. (Freib. 3)

Ueberlingen, 22. April. (O. P. A. 3.) Die hier im Quartier befindlichen, so wie die in den umliegenden Dörfern ein⸗ quartirten Bayern benehmen sich vorzüglich; sie sind äußerst leut⸗ selig, genügsam, und artig gegen Jedermann, und zeigen sich wirklich als deutsche Brüder. Dabei beweisen sie eine unbestechliche Treue gegen ihre Pflicht. Gestern ward ein Versuch zur Verführung eini⸗ ger Soldaten in einer Weinschenke, wie man sagt, von zwei Kon⸗ stanzern gemacht, der aber gänzlich scheiterte, und die Verhaftung der Verführer zur Folge gehabt haben soll.

Von der Schweizergränze, 23. April. (O. P. A. 3.) Der heutige Tag ist in unserer Gegend so ziemlich ruhig vorüberge⸗ gangen. Der größere Theil der gestern Abend aus der Schweiz auf badffches Gebiet eingetretenen deutschen Arbeiter hat in Weil über— nachtet und ist in früher Morgenstunde gegen Lörrach gezogen. Die⸗ sen Nachmittag um 2 Uhr erschienen gegen 600 bewaffnete Frei⸗ schärler am Wirthshaus beim Grenzacher Horn und nahmen von dem dortigen Zouhaus Besitz; der einzige dort noch befindliche Zollgardist mußte sich auf Schweizerboden flüchten. Aus dem Wiesenthale ver⸗ nimmt man, daß Schopfheim, Steinen und andere Orte entschieden erklärt haben, sich der republikanischen Bewegung nicht anzuschließen, und wahrscheinlich hat im Laufe des Nachmittags auch Lörrach in ei— nem ähnlichen Sinne sich ausgesprochen. Man spricht so eben von 250 Mann deutscher Arbeiter, die von Großhüningen über den Rhein gegangen seien. 24. April. Es waren nur zwölf Mann deutscher Freischärler, welche gestern Abend an der Schuster⸗Insel lande⸗ ten. Von einer dort ausgestellten Bürgerwache wurde ihnen das Versprechen abgenommen, kein Privateigenthum zu verletzen. Ueber badischen Boden sollen sie nach Grenzach gegangen sein. Man ver— sichert, daß Hecker seit einigen Tagen im Elsaß sich aufhalte und dort den Besuch seiner Frau und einiger nahen Verwandten empfan— gen habe. Wahrscheinlich wird in diesem Augenblick in der Umge⸗ gend zwischen badischen Truppen und den vom Elsaß herübergekom⸗ menen Freischaaren gekämpft. Ein zuverlässiger Mann, der heute um halb 1 Uhr durch Kandern kam, sah dort Letztere versammelt, zum großen Theil mit Gewehren, theilweise auch mit Sensen be⸗ waffnet. Die in unserer Umgegend liegenden Truppen hatten zu gu⸗ ter Zeit Kenntniß von dem stattgefundenen Einfall erhalten und zogen deshalb diesen Vormittag eiligst gegen Kandern. Ob auch Truppen von Schliengen aufwärts sich bewegen, wissen wir nicht. Man versichert, daß es diesen Nachmittag zu einem Treffen gekom⸗ men sei. Die Zahl der französischen Freischaaren wurde auf 1700 angegeben, wahrscheinlich ist aber die Angabe stark übertrieben.

Herzogthum Holstein. (Alt. und Hamb. Rendsburg, 28. April. Das Oberkommando in den Herzog⸗ thümern Schleswig-Holstein hat an die provisorische Regierung nach stehende Mittheilung erlassen: „Nach der Einnahme von Schleswig wurden die Truppen von den Einwohnern bei ihrem Einrücken mit Jubel empfangen, man bestrebte sich allgemein, den Soldaten eine freundliche Aufnahme zu bereiten und für Verpflegung nach Kräften zu sorgen. Dieser Empfang, der unseren Truppen in Schleswig zu Theil wurde, hat mir die Ueberzeugung verschafft, daß auch hier ein echt deutscher Sinn herrscht, und ersuche ich eine hohe Regierung ergebenst, Schleswigs Einwohnern meinen innigsten Dank für die freundliche Aufnahme geneigtest zu erkennen zu geben. Schleswig, den 26. April. Der Königl. preuß. General der Kavallerie. Wrangel.“

Die provisorische Regierung verfügt unterm 27. April, bestehenden Postverbindungen zwischen den Herzogthümern Schle Holstein und Dänemark bis auf Weiteres aufgehoben sind.

Ein von der Börs. Halle mitgetheiltes Schreiben aus Schles wig vom 27. April, 87 Uhr Morgens meldet: „Auch Apenrade ist von den Deutschen beseßt. Wo die Dänen geblieben, weiß Niemand genau. Es heißt, daß ein Theil sich über Sundewitt nach Sonder⸗ burg begeben, ein anderer sich eingeschifft, der Nest sich na zu gezogen habe. Gestern werden lie wohl noch in Hadersleben ge wesen sein; doch glaubt man nicht, daß sie da stel en In der Nähe von Bau, 2 Meilen nördlich von Flensburg, so srzählt ein aus dem Amte Rendeburg gebürtiger, von dort zurückge keßrter Freiwilliger (ein Gutsbesitzer) habe er weder Dänen ge sehen, noch in Erfahrung gebracht, wo sie sich befänden. Vier liegen etwa 600 Verwundete. Gestern wurden hier drei dänische Offiziere, unter ihnen ein Oberst, gefangen eingebracht. Auf der Landstraße zwischen hier und Rendsburg ist es selbst bei Nacht- zeit durchaus sicher. Daß bier schwer unterzukommen ist, rührt von der großen Anzahl Fremder ber, die theils das Schlachtfeld sehen, theils weiter nach Norden reisen wollen, sei es, um etwaige Kriegsoperationen aus der Nähe zu beobachten, sei es, um über

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