1848 / 8 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Offenbarung der * der . ** 2 3 ue, w in allen Werlen des Geistes. Er wies d 6 usb u Hellenen die Anlage hierzu schon verräth, und wie 3. ung er e. durch die günstigsten Bedingungen der . des, des Klima's, der Sitte, der Erziehung, . w r ** des dorischen und jonischen Stammes, so wie 3a 1 Geschichte, wundersam gefördert worden ist. Er 6 k anische Entwickelung der verschiedenen Künste en, und hohe Auskil⸗ Einsiuß besonders hervorhebt, welchen die * . dun em * dung der epischen Poesie im Homer so 2 . 2. * die Entwickelung der dramatischen Poe e c fumrissenrr Men lte nste, für die Ausprägung zahlreicher, schöner und scharun 6. Jener Gestalten, wie für die Aueprag S'olgesetzt, ausgeübt haben. Er verweilte sodann etwas für die re, . * 2573 4. eitalter des Peritles, wo sich die sich , . en ne des dorischen und jonischen Stammes zur schön durchdringen den 4 pie höchste Blüthenkrone der ganzen hellenischen y', , rn. Entfaltung gelangt. Die Hauptursache der ungemeinen Höhe, worauf sich die bildenden Künste der Hellenen von dieser Zeit an bis zur zeit des Hadrian erhalten haben, linde er in dem seineren Takt, von ben einmal volllommen ausgebildeten Idealen nicht mehr wesentlich abzu⸗ weichen, sondern sich an seinen Moriñ ationen innerhalb derselben genügen zu lassen. Die wunderbare Eigenthümlichteit der Werke hellenischer Posie und Kunst besteht nach ihm in der Vereinigung der originellsten und schön sten, den jedesmaligen Gegenstand erschöpfenden Erfindung, der schäissten und naturgemäßesten Charakteristig, mit dem Maße der Formenfchönheit, welche die Charakfteristik irgend zuläßt, einer durchaus einfachen und natür— lichen Anmuth der Bewegung und einer strengen Beobachtung der einen seden Kunst durch ihr Material, wie durch ihre Vertheilung in Zeit und Raum, vorgeschriebenen Stolgesetze. Vie Bewunderung der Künste der Hellenen nimmt seines Erachtens abe noch zu durch einen Vergleich mit den Runst⸗ leistungen der gebildetsten Völker Europa's, vom Mittelalter bis auf. die neüueste Zeit, indem sich bei keinem derselben eine ähnliche organische Ent— wickelung sämmtlicher Künste bis zu ihrer ganzen Höhe vorfindet, gson dern bei dem einen nur diese, bei dem anderen jene Kunst zur vollen Aus bildung gelangt. Dieses wird im Einzelnen kurz bei den Deutschen, den Italienern, den Niederländern, den Engländern, den Saniern und den Franzosen nachgewiesen und schließlich bemerkt, daß die Musik . einzige Kunst sein möchte, worin die neuen Völker den Griechen in der Ausbildung entschieden überlegen sind. J . Ferner las Herr Abeken eine durch die neuesten Schristen von JZester mann und Urlichs hervorgerufene Untersuchung über römische Basiliken. Nach einer fast durchgängigen bisherigen Ansicht waren dieselben ringsum, also auch nach vorn, mit einer Mauer abgeschlossen; dagegen Herr Abeken geneigter ist, anzunehmen, daß dieselben nach vorn offen waren und man durch eine offene Säulenhalle in das Innere derselben hineinsah. Schon ihre Entstehung aus den das Forum umgebenden offenen Hallen, von wel chen sie nur eine prachtvollere Entwickelung waren, dann ihre Lage an den wärmsten Orten (wie Vitruv sie sordert) und der fortwährende Verkehr zwischen ihnen und dem Forum scheint dafür zu sprechen; ferner die Abbil⸗ dungen zweier der bedeutendsten Basiliken auf Münzen, welche doch

wohl die Vorderseite darstellen und nur Säulen zeigen, so wie einige andere monumentale Reste; endlich auch mehrere Stellen der

Alten, namentlich des Plautus. Diese Gründe bewogen Herrn A., wenn auch nicht bei allen, doch bei den meisten Basiliken, namentlich der ilteren Zeit, eine vorn offene Säulenhalle anzunehmen, später kamen allerdings Beispiele vor, die ganz umschlossene Säle da stellen. Herr Gerha rd legte die Zeichnung eines unteritalienischen Gefäßes vor, dessen oberwärls mit einem sogenannten Mosterien-Genius geschmückte Form aus einem Frauen⸗ kopf besteht, den Kuhhörner auszeichnen. Aehnliche Frauenköpfe finden auch hier und da in schönen Terrakotten sich vor; statt der hin und wieder dafür obwaltenden Deutung auf Jo war Heir G. geneigt, Köpfe der als gehörnten Mond— göttin gedachten Kora darin zu erkennen, eine Meinung, welcher auch Herr Panofka beipflichtete, zumal Kora in Cozicus in Gestalt einer Kuh Vereh— jung genoß. Weiter berichtete Herr Gerhard aus Mittheilungen des Herrn Charles Newton über genauere durch Capitain Beaufort angestellte Untersuchungen des Lokals von Halikarneß (Vergl. Archäol. Zeit. N. Folge Taf. XII.); als Hauptergebniß ward die Notiz angeführt, daß auf der vermuthlichen Stelle des Mausoleums eine Plattform von 70 englischen Ellen Länge und 55 Breite nachgewiesen ward. Außerdem ward die An lündigung eines von Herrn Lavard bezweckten wichtigen Werkes über die Alterthünter von Niniveh (109 Platten; Subscriptionspreis 8 Pfund) und die von Lord Nonhampton mitgetheilte Publication einer auf Achill's Kampf mit Memnon bezüglichen Vase des Nikosthenes vorgelegt, welche mit Be— merkungen über alte Schildzeichen begleitet ist. Herr Zahn hatte das 18te Heft seiner Ornamente aller klassischen Kunstepochen, mit 4 antiken Elfen

bein⸗Skulpturen, einem Terrakotta-Relief und 8 Mosaiken aus Herkulanum ausgestattet, beigebracht und zugleich 5 Probeblätter aus seinem großen Weike: „Pompeji, Herkulanum und Stabiae“, dritte Folge Taf. 2. Köpse der Auge und des Faun in Originalgröße aus dem herkulanischen Gemälde Auge und Telephus. Taf. 5. Das große Jagdstück in der Casa di De

dalo e Pasifas den 2. November 1834 in Pompeji ausgegraben (12 F. hoch, 18 F. breit). Taf. 7. Ankunft der Jo in Aegypten.

Zur Geschichte des A§ten Jahrhunderts.

Choiseul und seine Zeit, von Hurd von Sch lüzer. Berlin, Wilhelm Besser. 1848.

Mit wenigen Worten soll auf eine Schrist aufmerksam gemacht wer⸗ den, von der es Schade wäre, wenn sie von dem Geiste unseret großen Zeit so ganz in den Hintergrund gedrängt und verschlungen würde, daß die in ihr verfolgte neueste Richtung deutscher Geschichtsschreibung der Beachtung, deren sie werth ist, entzogen bliebe. Ich sage „deutsche Geschichtsschreibung“ und beziehe diesen Ausdruck, wie schon der Eitel des Werkes andeutet trotzdem daß auch von unserem Vaterlande, namentlich von Oesterreich, wie⸗ derholt die Rede ist nicht so sehr auf den behandelten Gegenstand, als

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den Schriftsteller. Viele Leute unter uns und auch vielleicht nicht wenig Gelehrte selbst sind geneigt, jedes geschichtliche Werk ohne Noten und Er= kurse für eine . fremder, insbesondere französischer Dar⸗ stellungsweise zu halten; mögen sie hier sehen, daß sie Unrecht haben! Das oben genannte Buch giebt in fließender Sprache die Erzählung der Begebenheiten aus dem 161en Jahrhundert, die sich an die Person des Her= zogs von Choiseul reihen; es ist ein Lesebuch im besten Sinne des Wor- tes, und mit wahrem Vergnügen entdeckt man überall in demselben das unverkennbarste Talent der Darstellung, die glückliche Gabe der Combina⸗ tion und das Geschick, die Resultate eines gewissenhaften Fleißes in der ge— fälligsten Weise zu vereinigen. Es ist keine Frage, daß diese Art der Ge— schichtschreibung unter uns neu und noch so gut wie nicht angebaut ist; man trifft wenigstens nach einer Seite hin das Richtige, wenn man sie da- hin charakterisirt, daß sie die ungeheure und für den Forscher eben so un- entbehrliche als für den Leser auf die Dauer ermüdende Memoiren-Lite— ratur auf das geschickteste für die eigentlich geschichtliche Darstellung aus—Q beutet, ohne ihr das Pikante der Quellen, das Unmittelbare in den Erzäh— lungen jener ersten Berichterstatter zu nehmen.

Der Zweck dieser flüchtigen Anzeige ist lediglich, das Buch zur recht eifrigen Leftüre und Nacheiferung zu empfehlen; die leßtere wird die Fehler, deren es natürlich hat, zu vermeiden wissen, namentlich eine noch innigere Verbindung der einzelnen Haupt-Begebenheiten, die unser Autor jede für sich in einzelnen Kapiteln zusammenfaßt, zu erstreben. Dem Verfasser selbst wird es nicht entgehen, daß der Mittelpunkft der ganzen Darstellung oft nicht energisch genug in den Vordergrund gestellt ist, daß, ich möchte sagen, die Begebenheiten oft nicht genug als das Wert Choiseul's, wo sie es unverkennbar sind, hingestellt werden. Aber ich will es mir lieber vorbehalten, ein anderesmal ausführlicher über Einzelnes mit ihm zu reden; heute soll nur das Gute an dem Buche her— ausgehoben werden; Viele werden mir darin beistimmen, namentlich wenn sie die vortrefflich geschriebene Episode aus der korsischen Geschichte, wie sie das sechste Kapitel giebt, gelesen haben. Die Kritik ist sa nicht nur zu Rügen und zum Kritteln da; sie darf auch aus vollem Herzen ein Wort der Aufmunterung sprechen, der Anerkennung, heute mehr als je, denn der Raum ist beschränkter als je und die Lust am Kritteln und Verkleinern auch; so ist es uns denn eine reine Freude, einmal frei und offen gelobt zu ha—⸗ ben, wo, wie hier, trotz der Möglichkeit des Tadels im Einzelnen, das Lob im Ganzen so gerechtfenigt ist.

Dringende Bitte.

Vor etwa drei Jahren sind hier einige Männer zusammengetreten, um sich, so viel thunlich, der Kinder anzunehmen, welche, zur Zeit noch gesund an Leib und Seele, einer ordentlichen älterlichen Zucht entbehren, (in herum— schweifendes Leben führen und nach aller Wahrscheinlichkeit cinem leiblichen Verkommen entgegengehen oder zu einem späteren Verbrecherleben aufwach— sen. Solche Kinder sollen aufgenommen, zu Familien vereint und durch treue Pflege und gute Erziehung mit Gottes Hülfe zu ordentlichen, tüchti— gen Leuten herangebildet werden.

Das Unternehmen wurde in der Stille immer weiter gefördert. Es ist mit privatim zusammengelegten und erbetenen Mitteln die Anstalt er— richtet und im Kleinen bisher erhalten. Für dieselbe ist ein Gartengrund— stück von 67 Morgen mit einem Hause in der neuen Hochstraße vor dem Oranienburger⸗Thore angekauft.

In dem Hause haben seit vorigem Sommer 6 Kinder ihr Unterkom— men gefunden. Sie stehen in der Pflege eines zu diesem Zwecke im Rau— hen Hause bei Hamburg ausgebildeten Hausvaters. Im vorigen Herbste erhielt das Haus einen Anbau, der es zuließ, daß zu diesem Frühjahr wie der 6 Kinder hätten aufgenommen werden können. Zu einem zweiten Hause, welches wieder für 12 Kinder Raum gewährt hätte, war der Plan gemacht. Gerade mit diesem Frühjahre sollte die Anstalt als eine bereikls sestgegrün⸗ dete und in einem gedeihlichen Wirken stehende zur Kenntniß des größeren Publikums gebracht und es sollte die Vermittelung dazu geboten werden, in aller Ausdehnung, welche die Wohlthätigkeit der hiesigen Einwohner zu lassen würde, solchen armen Kindern, von denen die Stadt eine so sehr große Zahl hat, zur Hülfe zu kommen und sie vor ihrem Untergange zu bewahren. .

Da sind nun die Zustände eingetreten, in denen auf die gehoffte aus gedehnte Unterstützung wenigstens für jetzt nicht gerechnet werden kann, und in denen es selbst eines recht dringenden Hülferufs bedarf, wenn das bis— her Erlangte nicht ganz untergehen soll. Alle Kräfte sollen daran gesetzt werden, die kleine Anstalt zu erhalten, damit sie der Kern bleibe für eine größere Ausdehnung des segenverheißenden Unternehmens in besserer Zeit.

Und das wird möglich sein, wenn sie nicht ohne Hülfe mitleidiger Per⸗ sonen bleibt. An diese hier im Orte und außerhalb desselben ergeht daher die recht dringende und herzliche Bitte, die Hand zu bieten, daß jener Un—= tergang vermieden werde, und durch Beisteuern zu diesem Zwecke mitzuwir— ken. Gaben, auch Kleidungsstücke für die Kinder, werden von den unten ge⸗ nannten Mitgliedern des Vorstandes dankbar angenommen und treulich ver⸗ wandt werden. Jedem, der von dem Zustande der Anstalt Kenniniß neh⸗— men will, steht der Besuch derselben frei.

Berlin, den 29. April 1848.

Götze, Präsident. (Linksstr. 3. Kober, Superintendent. (Kano⸗ nierstr. 4.) Büch sel, Superintendent. (Linksstr. 4.) Ba chmann, Prediger. (Alte Jatebsstr. 113.) Schmidt, Kanzlei-Vorsteher. (Mohrenstr. 59.) Liedke, General-⸗Staats-Kassen-Buchhalter. (Li⸗ nienstt. 76.) Salin, Prediger. (Louisenstr. 13.) Schmidt, Leh— rer. (Alexandrinenstr. 85.) Albert Devaranne, Medailleur (Zimmerstr. 91.)

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Bekanntmachungen.

Nothwendiger Verkauf. Das Königliche hohe Ministerium des Innern hat die für den diesjährigen Leipziger Wolktmarkt be stimmt gewesenen Tage dahin abgeändert, daß derselbe erst .

2089 . Stadtgericht zu Berlin, den 26. Februar i818. Das dem Zimmermeister Daniel Gottlieb Hauschultz

gehörige, hierselbst in der Deßauerstraße Nr. 17 bele— den ene, im Hypothelenbuche von den Umgebungen Vol. 2). beginnen und mit Nr. 1873. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt dem

zu 16,090 Thlr. 14 Sgr. 3 Pf., soll

an der Gerichts telle subhastirt werden. Tare und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

2141 Nothwendiger Verkauf.

Wollmarkt.

endigen soll, was wir zur Berichtigung unserer Bekannt—

Leipzig, den 2. Mai 1848. Der Rath der Stadt Leipzig.

10 Kr. mit

19. Juni Abends

Klinger.

1 1

Stadtgericht zu Berlin, den 28. Februar 1848.

Das hierselbst in der Cöthener Straße Nr. 31 be— legene und im Hypothekenbuche von den Umgebungen Vol. 29. Nr. 1834. auf den Namen des Barons Friedrich Oskar von Zeschwitz verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 21,542 Thli. 10 Sgr. 3 Pf, soll

am 29. September 1848, Vorm. 11 ühr, an der Gerichtsstelle subhastirt weiden. Tare und Hö— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der Baron Friedrich Oskar von Zeschwißz und der Rittergutsbesitzer Christian Carl Zahn werden hierdurch öffentlich vorgeladen.

376

lung nöthig.

am 26. September 1818, Vorm. 11 u hr, machung vom 17. Aprll d. J. hiermit veröffentlichen. Bekanntmachung. z ;. ?

Königl. Bayerische konzessionirte

mf uüjlꝛis 1as Pfälzische Ludwigsbahn (Ludwigshafen -Berbach). Zur Vestreitung der Bau- Ausgaben der Pfälzi Ludwigsbahn ist die Leistung .. ih er, r en

Unter Bezugnahme auf 5. 33. der Stat ie ; , , . uten we die Besitzer der Interimsscheine eingeladen, 9

Mannheim

München Neustadt a. H.

meidung der leisten.

his zum 1. Juni . 3. l die letzte Einzahlung von 10 99 nach Abzug der Zinsen vom 1. Janugr bis 1. Juni, resp. 1. Juli, als dem Termine der Zins-Coupons der Aetien, à 4 5h zu 981.

. 9 . . * F * 27 10 Fl. 50 Kr. p. Interimsschein an einen der nachbenannten Herren Banquiers der Gesellschaft, durch welche den Einzahlern alsbald die Actien- Dokumente zugehen werden, als:

in Augsburg J. L. Schaezler,

„Frankfurt a. M. Gebr. Goldschmidt,

Ph. Nic. Schmidt,

W. H. Ladenburg C Söhne, J. Wm. Reinhardt,

J. T Sch el er,

L. Dacgqgü s, oder

in Speyer bei der Direktorial-Kasse daselbst, wo die Umwechselung gegen die Actien⸗Dokumente un— mittelbar vorgenommen werden kann.

Von den Besitzern der nachbezeich neten Interimsscheine ist die neunte Einzahlung pr. J. Januar nicht in ge— höriger Weise geleistet worden, dieselben werden daher nochmals aufgefordert, die neunte Einzahlung, zur Ver—

e e ric el Nachtheile, nachträglich zu

Bekanntmachung.

Seit unserer letzten Bekanntmachung vom 27. März C., nach welcher wir die bis dahin bei uns eingelieferten Beiträge für die Nothleidenden in Ober⸗Schlesien im Gesammtbetrage von 29, 577 Rthlr. 28 Sgr. 10 Pf. dem Central⸗Comitè in Breslau überwiesen hatten, sind ferner noch an milden Gaben bei uns eingegangen:

Durch die Königliche Gesandtschaft in Kopenhagen, von zwei hochgestellten Damen, welche nicht genannt zu werden wünschen, (h Nthlr. Von Herrn Sgfd. Otto Levinstein in Leipzig den Rest seiner Sammlung 24 Nthlr. 3 Sgr. 2 Pf. Von der Haude-Speneischen Zeitungs - Erpedition als gie Ablieferung 511 Rthlr. 2 Pf. Durch den Gesandten, Derrn von Sydow, in' Basel, als Ausgleichung für 800 Schweizer Franten, welche der Redacteur des Volk sb oten, Herr Pfarrer Sarasin, in Basel gesammelt, 320 Rthlr. Durch die Frau Ober Präsidentin von Bassewitz 5 Rthlr. 20 Sgr. Durch die Legations Kasse den Betrag von 58 Rbthlr. ] Mrk. dänisch, welche der Redacteur der in Kopenhagen erscheinenden Zeitschrift Nys Aftenblad, Herr Troyel, für die verwaisten Kinder in Ober- Schle sien eingesandt hat, 44 Rihlr. Von Frau Justizräthin von Tempel hoff auf, Skorzewo 19 Rthlr. Herr Eduard Hoffmann 5 Rthlr. Durch die Legationskasse von dem Redacteur der „Kjöbenhavn Post“, Hrn. Grüne, den Betrag von 9 Rthlr. dänisch für die verwaisten Kinder in Ober-Schlesien mit 5 Rthlr. 22 Sgr. 4 Pf. Die von dem General⸗Lieutenant Hrn. von Hüser in Mainz eingesandten Be träge und zwar: Hr. Kriegsrath von Spankeren 3 Rthlr. 10 Sgr., vom mainzer Kunstverein als Ertrag einer veranstalteten Sammlung von 45 Gulden oder 25 Rthlr. 21 Sgr. 5 Pf., durch das main' zer Wochenblatt gesammelt 169 Rthlr. 28 Sgr. 7 Pf. Von der Redaction der Mainzer Zeitung gesammelt 55 Rthlr. 4 Sgr. Von dem Herrn Diakonus Werner su Hannover gesammelt 21 Rthlr. 10 Sgr. Von Herrn Ferd. Joseph Lesser 3 Rthlr. Gesammelt im Saale des Herrn Prediger Schwartz, Klosterstraße 64, von den Ent— haltsamkeits Freunden 5 Rthlr. 106 Sgr. Durch den Herrn Jarl Grimmer in Güstrow, der Ertrag einer dort veranstalteten Kollekte, 106 Rthlr. 5 Sgr. Durch den Herrn Prediger Stämmler in Quitzöbel den Ertrag der in den Gemeinden Quitzöbel, Lenewitz und Nodahn veranstalteten Kollekte 14 Rthlr. Von dem Herrn Diakonus Th. Werner in Hannover als Ertrag seiner Sammlung ferner ein gesandt: von O. N. „Aus Dank gegen Gott“ 2 Rthlr., von einigen jungen Damen in Rehburg 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., von F. B. in Rehburg 2 Rthlr., von Herrn Pastor Hausmann und dessen Gemal lin 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. Durch Herrn Assessor Westfeld in Syke 79 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. Aus der Gemeinde Hagen, Amt Wölpe, 5 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf. v. A. in 1 Louisd'or 5 Rthlr. 20 Sgr. Der Ertrag einer Lotterie von Damen-Arbeiten in Münden, durch Frau Pastor Lauenstein 30 Rthlr. Durch Hrn. Superinten dent Hildebrandt in Göttingen 27 Rthlr. 12 Sgr.) Pf, von Mad. Völker 2 Rthle,, aus Kloster Wienhausen 2 Rihlr., aus dem Klin gelbeutel der Marktkirche in der Montags-Fastenpredigt 7 Sgr. 6 Pf. Durch Hrn. W. Neßler und F. Schultz den Ertrag einer Sammlung in Korsun, der Herrschaft Sr. Durchlaucht des Fürsten Lapuchin ini kiewschen Gouvernement Rußlands 8 Stück halbe Imperials 14 Rthli. 2 Sgr. Von L. v. S. aus Neu-Ruppin eingesandt 22 Sgr. 6 Pf. Von Angermünde und Umgegend, 3Zte Sendung, 124 Rthlr.

zusammen: 1962 Rthlr. Sgr. 8 Pf.

Hiervon sind:

1) dem Central⸗Comité in Breslau überwiesen:

,, 16h, 83. ) in Staatsschuldschein⸗Cou⸗ ö n,, ,, 7 15

,

2) beim Umsatz ausländischen Papier- und ande ren Geldes verloren gegangen ..... .... ..... ö 3) an Unkosten zu verausgaben gewesen ...... ... 6 6 6 wie ohn he. 8

Berlin, den 5. Mai 1848.

Das Comité zur Unterstützung der Ober⸗Schlesien.

Nothleidenden in

Unterzeichnete beabsichtigen eine Lotterie zum Besten der hinterbliebenen Wittwen und Waisen der in Schleswig -Holstein für Deutschlands Ehre und Ruhm gefallenen Soldaten des Garde Schützen Bataillons, der beiden Grenadler-⸗Regimenter Kaiser Franz und Alexander und der Gaide- Artillerie Brigade zu veranstalten. Vertrauend auf den wohlthätigen Sinn, welchen Berlins Bewohner stets bewiesen haben, hoffen auch wir, daß unser Vor haben Anklang und Unterstützung finden wird. Milde Gaben, bestehend in Tapisserie und anderen Gegenständen, die sich zu einer Lotterie eignen, wer den bei den Unterzeichneten dankbar entgegengenommen.

Auch sind bei denselben von Mittwoch ab Loose 3 5 Sgr. zu haben.

Frau Generalin von Knobels dorf, Karlsbald Nr. 12. Frau Oberst-Lieutenant Mohrenberg, Lindenstr. Nr. 36. Frau Lieutenant Girodz von Gaudi, Kömmandantenstr. Nr. 81 am Dönhofsplatz. Major Harpe, Kommandantenstr. Nr. 8.

Interimsschein Litt. X. 261 - 285. 2297. 2642, 27066. 3096. 3264 3267. 3629 3633. 3786. 3788. 3899. 4284. 6394. 6363. Litt. B. 1787 - 1810. 3146. 3260. 3452. 3453. 3986. 3987. 4047. 43601. 4427. 4613 4617. 4666. 4873. . .

§. 33. der Statuten lautet: „Wer eine Einzahlung zur festgesetzten Zeit und spätestens einen Monat nach— her nicht leistet, wird dadurch aller seiner Rechte als Actionair, so wie der bereits gemachten Einschüsse zum Besten des Gesellschafts⸗Vermögens verlustig.“

Speyer, den 1. Mai 1848.

Das Direktorium der Königl. Baverischen konzessionir=

ö ten Pfälzischen Ludwigsbahn.

K

33661 Bekanntmachung.,

Laut heute eingegangener Anzeige aus Riqᷣ hat das Börsen Comité daselbst beschlossen, das Dampfschiff „Düna“ am 6. Mai, nicht wie angekündigt auf hier sondern Lübeck zu bestimmen, von wo es am 13. Mai nach Riga zurückkehren solll.

Ob auf diesen Reifen die „Düna“ in Swinemünde anlaufen wird, ist ungewiß. Stettin, den 6. Mai 1848. , ,,

Agent des Dampfschiffs „Dünga“ .

Das Abonnement beträgt:

Preußischer

2 Rthlr. für * ö

1 Acht er *** Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und

8 Rthlr. . I Jahr. Aus landes nehmen Bestenung anf h Jah dieses Blatt an, für Berlin die

in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung.

Bei einzelnen Nummern wird

der Bogen mit 25 Sgr. berechnet,

Staats- Anzeiger.

Jnhalt.

Deutschland. Bundes⸗Augelegenheiten. Ira nkrfurt a. M. Bundes Versammlung. Preußen. Berlin. Amts. Neu fahrw asser.

kanntmachung. Oesterreich. Wien. Berichtigung. Triest. Vermischtes. Bayern. München. Kammer! Verhandlungen. Die bayerischen Truppen am Ober-Rhein. Haunover. Hannover. Weihe des Hauptbanners der Bürgerwehr. Baden. Karlsruhe. Hofnachrichten. Hessen und bei Rhein. Mainz. gung der Arbeiter. Schleswig⸗Holstein. Nachrichten vom Kriegsschauplatze. Frankfurt. Franffurt a. M. Verhandlungen der gesetzgebenden Ver⸗

sammlung. nm gla nd.

Frankreich. r . Wahl des Präsidenten und der anderen Büreau— Beamten der ational · Versammlung. Die Prüfung der Vollmachten nd Interpellationen. Die Stimmentheilung bei der Präsidenten- Wahl. „Die Eides Frage. Projefte für ein neues Provisorium.

ra der Bank. Dekreie. Beziehungen zu Oesterreich.

Großbritanien und Irland. Lond'on. Hofnachricht. Parla⸗ ments- Verhandlungen: Interpellationen über die spanische Frage und die englische Vermittelung in dem dänischen Kriege. Juden-Emanci— öionbill. Proclamatien, des Lord Licutenanis von Irland. Jal— lissements. Kaperer bei Plymouth. 2

ten land und Polen. St. Peters burg. Die Bestätigung städti—

er Ausgaben. Neue Stadt am Asowschen Meer.

Belgien. Brüssel. Annahme von Gesetzentwürfen im Graf Apponyx. Eisenbahn⸗Unfall. ö

Schweiz. Va sel. Einberufung der Tagsatzung.

Spanien. Madrid. Revue der Besatzung.

Handels- und Börsen⸗Nachrichten

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Etappen⸗Inspektor, In n ,, von Schwedler zu Hersfeld, dem Friedensrichter Justizrath Meckel zu Blanken— heim, im Regierungs⸗Bezirk Aachen, und dem Regierungs⸗Secretair Sünder zu Potsdam den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; dem Friedensgerichts- Schreiber Hack zu Dudeldorf, im Regierung ⸗Be⸗ zirk Trier, das Allgemeine Ehrenzeichen, und dem Jimmeigesellen Christian Kaelber in Berlin die Rettungs- Medaille am Bande zu verleihen; so wie ;

. Beförderung .. Konsist-rial⸗Raths und Alumnats-Direk⸗ tors Dr, Sauer zum Numerar-Kanonikus bei der ral-Ki zu Breslau zu genehmigen. ö gutt tl ne

Amtlicher Theil. Verhandlungen der

Die Wahlen. Verordnungen des General -Post— Sicherung des Hafens. Trier. Be—

Sammlungen für die Beschäfti⸗

Senat.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl und Höchstdessen Tochter die Prinzessin Louise, Königl. Hoheit, sind nach Weimar ab- gereist.

Laut Bundestags-Beschlusses vom 26. April l. J. sind sämmt— liche Regierungen ersucht worden, alle zur deutschen National⸗Ver— sanimlung gewählten Abgeordneten einzuladen, sich spätestens bis zum 18. Mai in Frankfurt einzufinden. Dem entsprechend, fordern wir alle diejenigen, welche auf den Grund der Verordnung vom 11. April l. J. zu preußischen Abgeordneten für die deutsche National-Ver— sammlung gewählt werden und diese Wahl annehmen, hierdurch auf, ihre Abreise nach Frankfurt am Main so sehr zu beschleunigen, daß sie bis zum 18. Mai daselbst eintreffen können.“ Da nach dem Re⸗ glement zur Ausführung der obenerwähnten Verordnung vom 11. April die, Wahlverhandlungen dem Königlichen Bundestags- Gesandten zur Mittheilung an die Versammlung zugesandt werden, so haben die er⸗ wählten Abgeordneten nur mit den zu ihrer persönlichen Legitimation erforderlichen Papieren sich zu versehen.

Berlin, den 9. Mai 1848.

Königliches Staats⸗Ministerium. gez. Camphausen. Graf von Schwerin. von Auerswald Bornemann. von Arnim. Hansemann. j

Graf von Kanitz. von Patow.

Bekanntmachung, die Bildung von Aus schüssen und Kommissionen für die Erörterung der Verhältnisse zwischen den Gewerbetrei⸗

benden und den von ihnen beschäftigten Arbeitern betreffend.

Die bebrängte Lage der Gewerbetreibenden und der von ihnen beschäftigten Arbeiter, deren Erwerb durch das Zusammentreffen ver? schiedener Ursachen beeinträchtigt ist, nimmt die einste Fürsorge der Regierung in Auspruch und macht es nothwendig, den hervortreten den Uebelständen mit vereinten Kräften entgegenzuwirken.

So dringend das Verlangen nach Abhülfe ist, und so zahlreiche Vorschläge dazu gemacht worden, so große Vorsicht gebietet das eigene in Zeiten der Bedrängniß leicht verkannte Interesse der Betheiligten Durch einseitiges Eingreifen in bestehende Zustände kann dem Man gel an lohnender Beschäftigung unmöglich abgeholfen werden. Die

Verhältnisse zwischen den zahlreichen Arten der gewerblichen Produc⸗ tion und den zu ihrer Unterstützung und Verwerthung unentbehrlichen Handelsgeschäften, zwischen Kapital und Arbeit, so wie zwischen den Arbeitgebern und Arbeitern, stehen unter sich in einem unzertrennlichen Zusammenhange. Keine der Bedingungen, auf welchen der Betrieb einzelner Gewerbe beruht, kann zu Gunsten eines Theils aufgehoben oder abgeändert werden, ohne nach anderen Seiten hin viele damit in Verbindung stehende Geschäfte zu stören, und manche scheinbar nahe liegende Maßregeln, welche von dem Standpunkte bestimmter örtlicher Verhältnisse oder einzelner Gewerbe aus heilsam erscheinen, sind dennoch

ch den 10. Mai

Berlin, Mitt wo

unaus führbar, weil sie die gleichberechtigten Interessen anderer Orte oder verwandter Gewerbs⸗- und Hanbelszweige verletzen, oder weil sie mit dem Gemeinwohl aller übrigen Staatsbürger sich nicht vereinigen lassen. Wollte, jede Klasse der Gewerbetreibenden das Mittel zur Verbesse⸗ rung ihrer Lage nur darin suchen, daß der Lohn ihrer Arbeit auf Kosten Anderer erhöht und jebe Mitbe werbung ausgeschlossen werde, so könnte die hieraus folgende gegenseitige Beschränfung der verschiedenen gewerblichen Thätigfeiten keinesweges die Lage Aller erleichtern, sondern sie würde unfehlbar die Gelegenheit zur Arbeit im Ganzen vermindern und mit der Hemmung des allgemeinen Ver— ee auch auf die gesammte Gewerbsamkeit nachtheilig zurück⸗ wirken. .

Die bestehenden Mißverhältnisse sind in ihren Ursachen und Wir- kungen so verschiedenartig, daß die Mittel zu ihrer Beseitigung sich überwiegend nach den örtlichen Verhältnissen und nach den Eigenthüm⸗ lichkeiten der betreffenden Gewerbszweige richten müssen.

Ein großer Theil der zwischen den Arbeitgebern und Arbeitern entstandenen Mißhelligkeiten kann nur durch freiwillige Vereinbarung beider Theile über die künftige Feststellung ihres gegenseitigen Ver⸗ hältnisses gehoben werden. /

Anderen Uebelständen ist durch örtliche Einrichtungen zur Erhal— tung des Nahrungsstandes, zur leichteren Erörterung und Entscheidung der vorkommenden Streitigkeiten über Lohnzahlungen, über den Aus“ tritt aus der Arbeit 2c. zur Nachweisung' von Beschäftigung und zu ähnlichen Zwecken zu begegnen. j

Endlich kann sich das Bedürfniß allgemeiner gesetzlicher Anord⸗ nungen zur zeitgemäßen Umgestaltung gewerblicher Zustände heraus— stellen. Derartige Anordnungen bedürfen einer gründlichen Erwägung nicht blos für sich, sondern auch hinsichtlich ihrer entfernteren Einwir kung auf die Gesammtheit, und es kann damit ohne vorgängige An⸗ hörung aller Betheiligten eben so wenig wie ohne Zuslimmung der künftigen Volksvertretung vorgegangen werden.

Von der Ueberzeugung ausgehend, daß die selbstthätige Mitwir= kung derjenigen, welche das gemeinsame Uebel empfinden, die besten und sichersten Mittel zu dessen Hebung darbieten wird, und daß vor allen Dingen eine genaue Kenntniß und Erörterung der vorhandenen llebelstände erforderlich ist, um über die Möglichkeit ihrer Beseitigung ein begründetes Urtheil fällen zu können, hält sich das unterzeichnete Ministerium der Beistimmung bes Gewerbe. und Arbeiterstandes ver⸗ sichert, wenn es zu jener Mitwirkung in nachstehender Weise auf⸗

fordert:

. 96. 1) Lo kal⸗Ausschüsse.

In denjenigen Orten oder Distrikten, wo unter einzelnen oder mehreren Klassen der Gewerbetreibenden die Beseitigung schädlicher Gewohnheiten oder Mißbräuche als nothwendig erkannt oder das Be— dürfniß veränderter Einrichtungen im Bereiche ihrer Beschäftigung gefühlt wird, mögen die durch gleiche Interessen verbundenen Arbeit? geber (Fabrifanten oder Meister) mit den von ihnen beschäftigten Ar⸗ beitern Fabrik⸗ Arbeitern, Gesellen und Gewerbegehülfen) zur Wahl von Ausschüssen aus ihrer Mitte (in der Zahl von sechs bis zehn Mitgliedern) zusammentreten, welche besser als größere Versammlun—⸗ gen im Stande sind, die vorhandenen Mängel zu untersuchen, die etwaigen Streitfragen sestzustellen und die zur Abhülfe geeigneten Maßregeln vorzuschlagen. ö.

Es bleibt dem Ermessen der Gewerbetreibenden und Arbeiter überlassen, welche verschie dene Ausschüsse sie bilden wollen, und wo sich die Arbeitgeber und Arbeiter zur Wahl gemeinsamer Ausschüsse nicht vereinigen, ist ihnen die Wahl gesonderter Vertreter unbenom⸗ men. In dem obengedachten Falle müssen die Ausschüsse der Arbeit⸗ geber mit denen der Arbeiter in Verhandlung treten, um die nöthige Vereinbarung über die gegenseitigen Anforderungen herbeizuführen.

Die Kommunal-Behörden haben sich überall der Leitung der Verhandlungen zu unterziehen und, wenn“ es sich um Ausgleichung vorübergehender Mißhelligkeiten handelt, ihre Vermittelung zur so⸗ sortigen Beseitigung der Störungen eintreten zu lassen. Sie sind berufen, die Angehörigen ihrer Gemeinden über die gesetzlichen Vor⸗ schriften, welche bei der Behandlung der verschiedenen' Anträge berück⸗ sichtigt werden müssen, zu belehrend und mit Zuziehung der Antrag⸗ steller zu erörtern, wiefern durch administrative Anordnungen oder durch Crrichtung von Ortsstatuten auf Grund der §§. 168, 169 der Gewerbe⸗Ordnung vom 17. Januar 1845 eine den Bedürfnissen ent⸗ sprechende Ordnung der gewerblichen Verhältnisse erreicht werden kann. Die hierauf gerichteten Anträge, ingleichen diejenigen Vorschläge, welche eine Aenderung der bestehenden Gesetzgebung in Aussicht neh⸗ men, sind der unter 2. bezeichneten Bezirks Kommission des betref⸗ fenden Regierungsbezirks zur weiteren Veranlassung einzureichen.

2) Bezirks Kommissionen.

In jedem Regierungsbezirke soll unter der Leitung eines oder mehrerer Mitglieder der Regierung eine Bezirks ⸗Kommission aus Arbeitgebern und Arbeitern des Bezirks gebildet werden, welche dazu bestimmt ist, die von den Lokal Ausschüssen und Ortsbehörden ein⸗ gehenden Anträge zu prüfen, deren Erörterung zu vervollständigen und die in ihrem Bezirk gesammelten Unterlagen für allgemeine Au= ordnungen zur weiteren Entscheidung vorzubereiten. Die Bezirks⸗ Kommissionen bilden sich aus Abgeordneten der zu 1 erwähnten Aus schüssc. Ueber die Zahl ihrer Mitglieder und 'über deren Auswahl bleiben die näheren Bestimmungen vorbehalten, damit die in den einzelnen Negierungsbezirken sehr verschiedenen Verhältnisse der Fabrication und der Gewerbe bei der Zusanimensetzung der Kommis⸗ sionen berücksichtigt werden können. .

Für die Stadt Berlin tritt eine besondere Bezirks -Kommission unter dem Vorsitzt von Abgeordneten des Magistrates in Wirk⸗ samkeit. .

3) Central-Kkommission.

Unter dem Vorsitze des Chefs des Ministeriums wird eine Cen— tral = Kemmüissson gebildet, welche sich hauptsächlich mit der Prüfung der durch die Lolal-Ausschüsse, durch die Ortebehörden und durch die Bezirks Kommissionen noch nicht erledigten Fragen zu beschäftigen hat. Nusbesondere wird dleselbe allgemeine legislative Anordnungen zur Befbrderung der Gewerbsamkeit und zur erbesserung der Lage

Erpedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers:

Behren⸗Straße r. 57.

1848.

der arbeitenden Klassen in Erwägun nehmen, zu welchem cke i alle dahin gehörigen Anträge . 26 ** bleibt der Central⸗Kommission vorbehalten, die Berathungen der Be⸗ zirks⸗Kommissionen und durch letztere die Verhandlungen der Lokal- Ausschüsse zu leiten.

Es wird beabsichtigt, in die Central⸗Kommission, welche aus meh⸗ reren Abtheilungen bestehen wird, sachkundige Vertreter verschiedener Industrie⸗ Zweige des Landes, und zwar sowohl aus der Klasse der Fabrikanten und Meister, wie aus der Klasse der Fabrik⸗Arbeiter, Ge⸗ sellen und Gewerbegehülfen zu berufen. Die Zahl dieser Vertreter und die Art ihrer Wahl kann erst nach erlangter Uebersicht über die Zahl der in den Provinzen gebilbeten Ausschüsse und über die Aus⸗ dehnung der von diesen vertretenen Gewerbe festgesetzt werden.

In Berlin hat die Bildung von Ausschüssen nach den oben zu angedeuteten Grundsätzen unter der vermittelnden Einwirkung des Magistrats zur gütlichen Beilegung mehrfacher Streitigkeiten ei welche zwischen Arbeitgebern und Gesellen oder Fabrik⸗Arbeitern ent⸗ standen waren. Daneben sind theils durch die hierüber gepflogenen Verhandlungen, theils durch zahlreiche bei den Central Behörben eingegangene Gesuche und Anträge die wichtigsten der zu einer nähe⸗ ren und umfassenden Erörterung geeigneten Gegenstände zur Sprache gebracht, über welche auch die Vernehmung der an anderen Orten zu wählenden Ausschüsse und der Bezirks⸗-Kemmissionen von Nutzen sein wird. Aus diesen bereits vorliegenden Materialien sollen mit Zuzie⸗ hung sachkundiger Männer aus dem Gewerbestande unverzüglich be- stimmte Fragen ausgesondert und diese den erwähnten Ausschüssen und Kommissionen zur gutachtlichen Aeußerung vorgelegt werden, um der sonst zu besorgenden Zersplitterung der Berathungen vorzubeugen. Die freie Erörterung jeder anderen für erheblich erachteten Frage wird hierdurch nicht ausgeschlossen.

Indem das Ministerium den Wunsch ausspricht, daß ihm die Unterstützung aller wohldenkenden und besonnenen Gewerbetreibenden zu Theil werde, hofft dasselbe, das zur Hebung des Verkehrs noth⸗ wendige Vertrauen auf eine bessere Gestaltung der Arbeits -Verhält⸗ nisse zu beleben und den von allen Seiten erhobenen Anforderungen, so weit es überhaupt möglich ist, Geltung zu verschaffen, so weit aber dies nicht , kann, wenigstens die Ueberzeugung zu begründen, daß die Berücksichtigung der unerfüllt bleibenden Wünsche entweder mit den eigenen Interessen der Antragsteller oder mit dem Gemein wohl nicht vereinbar sein würde.

Berlin, den 8. Mai 1848.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

von Patow.

Das dem Civil-Ingenieur von Szezepanowski zu Posen unterm 18. Januar 1816 ertheilte Patent auf eine Vorrichtung zum Stellen der Ausweichungen auf Eisenbahnen, in der durch Zeichnung und Beschreibung nach⸗ gewiesenen Zusammensetzung, ist erloschen.

Das dem Ingenieur Premier- Lieutenant a. D. Au u zu Arnstadt unter dem 27. März 1847 ertheilte Patent . auf eine Verbindung zwischen Eisenbahnwagen, durch welche beim Umwerfen des einen Wagens dieser von den anderen sich selbst lösen soll, in der durch Modell und Beschreibung nachgewiesenen Weise, ist erloschen.

Nichtamtlicher Theil. Deutschland.

Bundes - Angelegenheiten.

Frankfurt a. M., 8. Mai. (O. P. A. 3. 18ste Si der deutschen , . . n. gi. . die neuen Gesandten für Braunschweig

egat. Nath Dr. Liebe, und für die 15e Kurie (Osd 4 Oberst Moele, ein. . n .

Die Großh, hess. so wie die Herz. sächs. Regierung in Gotha und Meiningen ließen anzeigen, daß wegen der allgemeinen Volks⸗ bewaffnung die erforderlichen gesetzlichen Einleitungen getroffen seien.

Die Großherz. sachsen - weimarische, die sachsen - meiningensche und die Herzogl. nassauische Regierung ließen anzeigen, daß die Ab- geordneten zur Nationalversammlung gewählt seien.

Ein Erinnerungsschreiben des Funfziger⸗Ausschusses bezüglich gleichzeitiger Abhaltung von Ständeversammlungen in einzelnen Staaten mit der Nationalversammlung hatte seine Erledigung durch den Bundesbeschluß vom 26. April bereits erhalten.

Anf ein Schreiben des Funfziger⸗Ausschusses, den Durchzug der Polen betreffend, wurde beschlossen: demfelben den Drnt . be hej vom 2. Mai nebst Motiven mitzutheilen, zugleich wurde angezeigt, daß von badischer Seite auf preußischen Antrag alle Vorkehrungen getroffen seien, um, so weit thunlich, zu verhindern, daß solche Polen in Baden eingelassen und weiter befördert werden, welche von der russischen und österreichischen Gränze nach den neuerdings bekannt ge⸗ wordenen Verfügungen der russischen und österreichischen Behörden zurückgewiesen werden.

Auf den Kommissions Bericht wegen der Störungen der Dampf⸗ schleppschifffahrt auf dem Rheine wurde beschlossen: die Königl. preu. ßische, Großherzoglich hessische und die Herzoglich nassauische Regie- rung aufzufordern, unverzüglich im Einverständniß die geeignersten energischsten Maßregeln zu ergreifen, um die gewalisamen Stoͤrungen der Dampfschleppschifffahrt, welche den Handel und die Gewerbe so sehr gefährden, baldigst zu beseitigen.

Bezüglich der Verhältnisse des Herzogthums Lauenburg wurde