1848 / 8 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

! ; ĩ Bundes⸗ beschlossen, die Regierung in Ratzeburg aufzufordern, ide Tn n re

ĩ öri ei in der B ni pflichten gehörig nachzukommen, und da seither in 1 . 6 K vereinigt gewesen sind, k . der Bundeslasten mit der provisorischen Regierung i l u verständigen. . a, . ; 4 l ienbergische Regierung ließ 9 2 stellen Sitzungen der Bundes-Versammlung öffentlich an, Ting iber die

Professor Berndt in Bonn überreichte 4 , ni. deutschen Farben und Buchhändler Weber 3 38 der Illustrirten Zeitung, welche den En fassung für Deutschland enthält.

———— Berlin, 9. Mai. Ergebnisse der bisher be⸗ Wahlen ü dem konstituirenden preußischen

Preußen. kannt gewordenen

. . ĩ ö. ͤ ĩ r 8 2 1ster Bahlbezirk (Nikolai-Kirche). Staats-⸗An

walt von Kirchmann und Kau mann, Zach arias. Stellvertreter: Prediger Jonas und Professor T iel i tz. ö. . ter Wahlbezirk Dorotheenstadtische Kirche). eh. e Tribunals- Rath Waldeck und Ober ⸗Bürgermeister wn, aus Prenzlau. Stellvertreter: Silberarbeiter Bisky und Dr. Bruno 9 . J . Wahlbezirk Jerusalemer Kirche). Bauer und . . ire, 1, edi Sydow und Justizrath Geppert. ; . 2 , r,. (St. Georgen⸗Nirche Geheimer 6 sions⸗Rath Jonas und Stadtverordneter J. Berne nds; . wahl. Stellvertreter; Dr. Woenigexr und Präsident e, . . ter Wahlbezirk. (Sophien Kirche.) Prediger . ö und Assessor Jung. Stellvertreter: Geheimer Finanz⸗Rath Kno lauch und Buchhändler Dr. Veit.

Geh. Revisionsrath Stellvertreter:

h . , Potsdam. Abgeordneter: Prediger Jonas aus Berlin. Stell ttreter: Regierungs-Rath Wilkens. vertreter: Negierungs⸗-Rath 64 1 5 Köln. Abgeordnete: Staats- Minister und . ö. nister⸗ Raths, Camphausen. Johannes von Geissel, Ei- bischof von Köln. J . ö

, r a. O. Abgeordneter: Polizei-Präsident a. V.

ö ; St kfreotur- Ander son.

von Gerlach. Stellvertreter:? . x Kreis Niederbarnim: Abgeordnete: Banquier von Becke⸗ rath in Krefeld, Kaufmann Milde in Bres lau ' ö 56

Kreis Luckau: Abgeordneter: Braukrüger Quassnick. Stellvertreter: Bürgermeister Rehme aus Sürstenwalde U

Kreis Lebus. Abgeordneter: Ober- Burggraf von Brünneck. . ; * termeister Arnold.

Stellvertreter: Maurermeister e . ö.

Solinger Kreis. Abgeordneter: Finanz-Minister Hanse⸗ mann.

Berlin, 10. Mai. Das Amtsblatt des Königlichen Post⸗ Departements enthält die Verordnung, betreffend die Portofreiheit in schleswig-holsteinischer Unterstützungssache;, desgleichen betreffend die Einrichtung österreichischer Post-Austalten in, Bizeszowice und, Chrza now; desgleichen betreffend die Portofreiheit in Angelegenheiten des Vereins zur Unterstützung der Nothleidenden in DOberschlesien zu Lp⸗ peln; desgleichen betreffend die Portofreiheit der Gelder zur Unter⸗ stützung der Angehörigen der am 18.19. März gefallenen, so wie der verwundeten Militairs; desgleichen betreffend die Veränderung der Seeportosätze für die mit den Dampfschiffen des österreichischen Lloyd zu befördernde Korrespondenz.

Neufahrwasser, 5. Mi. (Danz. Ztg.) Heute ist eine Vorrichtung zur Sperrung unseres Hafens mittelst Ankerketten und Prahmen in der Art hergestellt worden, daß die wirkliche Sperre, wenn sie ja nöthig werden sollte, in ö Stunde Zeit ausgeführt wer den kann. Die pillauer Schiffsliste vom Iten d;. meldet, daß nach der Aussage des in Pillau mit seinem Schiffe Gesing, augelkomme= nen Capitains Koning eine dänische Fregatte bei Rixhöft und eine zweite nördlich vom pillauer Hafen kreuzt.

Trier, 7. Mai. (Tr. Ztg.) Hier ist folgende Bekanntmachung U ienen: . ö

ö ursprünglich politische, aus den großen Ereignissin, ,, wart hervorgegangene Bewegung in der Stad Trier hatte in jüngster ei eine die Staatsgewalt lähmende und die Sicherheit der Person , Eigenthums gefährdende Richtung genommen. Eint in böswilliger Albsi t bewirste und unterhaltene Aufregung wurde am 2ten d. M. durch bedauer— liche Gerüchte, welche sich an die Verhaftung einiger Milizairs und an den Einmarsch eines Bataillons des 26sten Infanterie Regiments knüpsten, in so hohem Grade gesteigert, daß in der irrigen Voraus setzung sing auf die Stadt beabsichtigten Angriffs des Militairs am Aen Abends und am 3ten d. M. die Straßen mit Barrikaden in großer Zahl gesperrt und unter mehrstündigem wiederholten Sturmgeläute die BVürger⸗ wehr, alle anderen kampffähigen Einwohner der Stadt und selbst der be nachbarten Landgemeinden zu deren Vertheidig: ng aufgeboten wurden, Schon am solgenden Tage gelang es indessen der wohlgesinnten Bürger⸗ schaft, die Barrikaden hinwegzuräumen und die städtischen Thore und Straßen dem Verkehr wieder zu öffnen. Heute hat die seit einigen Wochen unterbrochene Erhebung der Mahl- und Schlachtsteuer wieder begonnen, und unter sernerer bereitwilliger Mitwirkung der Bürgerschaft wird die öffentliche Ruhe und Ordnung der Stadt Trier in der kürzesten Frist völlig wieder hergeslellt werden. Indem wir diese Ereignisse zur Kenntniß des Re= gierungs⸗Vezirks Trier bringen, sprechen wir zugleich die zuversichtliche Er⸗ wartung aus, daß fortan in keinem anderen Orte desselben die gesetzliche Ordnung gestört, insbesondere die pünktliche Entrichtung öffentlicher Abga— ben gesichert werde, und machen es allen Behörden zur Pflicht, im Vereine mit den wohlgesinnten Bürgern auf die Erreichung dieses Zieles mit Um—

sicht und Energie hinzuwirken.

Trier, den 6. Mai 1848. In Vertretung des kommandirenden Generals

des Sten Armee-Corps: Noth von Schrechenstein, General-Major und Commandeur der 15ten Division.

Oesterreich. Wien, 7. Mai. Die Oesterr. Ztg. ent—⸗ hält in ihrem heutigen Blatte folgende Berichtigung: *

„In der Abend -Beilage zur Allg. Oeste rr. Ztg. vom 4. Mai lesen wir mit Befremden aus Galizien die Angabe hing stellt,

Der Ober-Präsident der Rhein Provinz: Eichmann.“

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im Namen unseres Handelsstandes zur Beilegung der Differe, 3 schen diesen Provinzen und unserer Regierung beizutragen. s. 1 garnisonirenden Grenadiere haben Befehl zum Narsch ne 2 erhalten. An ihrer Stelle rückten gestern 1 * sind wir Kriegsschiffe kreuzen fortwährend im Golf. . e, ü ö sbon seit sechs Tagen, ohne Zeihungen, da, die Gan nete nn. Lande durch die Jerstörung eines Theils de, e lige; nde thatig terbrochen ist. An der Herstellung der 2 7. 2 a un gearbeitet, und so bofft man, daß das 6 . 13 n, * n 83 f . * welchen Tage Ancona erhielten wir gestern Bri k rhaftet der dortige Festungs- Kommandant und mehrere Bea te vetha

, 3 daß sie die Festung und die , . zur Aufnahme der Reapolitaner bestimmt sind, und sich selbst dazu in

die Luft sprengen wollten.

Bayern. München, 1. Mai. (A. 3.) Die Lammer der Abgeordneten beschäftigte sich in er. Sitzung ö 9 . . * Rückäußerung der ersten Kammer in Bezug 3 2 6 2 Grundlagen der neuen Gesetzgebung und. über die Freiheit der Presse. Bei ersterem Gesetz hatten die Neichsrathe beschlessen. die von den Abgeordneten eingefügte ausdrückliche Aufhebung des Vorrechts der Siegelmäßigkeit wegzulassen, nicht etwa um das neben den neuen Rechts-Institutionen und den Zeit⸗Anforderungen unhaltbare Insti⸗ tut der Siegelmäßigkeit zu retten, sondern nur aus formellen Giün⸗ den, namenklich weil sie darin das Ergreifen einer unzuständigen Initiative erblickten. Der Ausschuß der zweiten Kammer theilte diese Bedenken nicht, weil jenes Vorrecht mit der Gesetzgebung im innigsten Zusammenhang stehe und mit den neuen Gesetzen fallen müsse; überdies liege in der Stattgebung der politische Nachtheil, daß dem Volk, welches blos formelle Gründe selten vollkommen wür⸗ dige, die fragliche Weglassung als ein materieller Rückschritt erscheinen würde. Die Kammer der Abgeordneten schloß sich diesen Erwägungen an und beharrte auf ihre Fassung, so daß eine abermalige Communica⸗ tion an die Reichsräthe eintreten muß. Gleiches Schicksal hatten die Modificationen und Zusätze der Reichsräthe zu dem Preßgesetz. Ge— gen den Antrag, bezüglich der Vertheidigung der Staatsdiener gegen Ehrenangriffe durch Benutzung amtlicher Notizen. trat die Erwägung ein, daß es allerdings wünschenswerth sei, die Vorschriften über das Amtsgeheimniß in der Art erweitert zu sehen, daß unschuldig in ih⸗ rer Ehre angegriffene Staatsdiener nicht unbillig in ihrer Vertheidi⸗ gung eingeengt werden dürfen, anderxerseits Aber wäre auch der Schuld oder übermäßigen Empfindlichkeit jede Schranke des Amtsge heimnisses genommen, und die Regierung wäre wehrlos der Indis—⸗ eretion ihrer Beamten überliefert. Auch die beantragte Ermächtigung der Beamten, statistische Daten frei zu benutzen, wurde beanstandet und soll einer Revision der Amtsverschwiegenheits-Vorschriften vorbehalten bleiben, wobei dann erwogen werden kann, ob nicht auch außer den Inter⸗ essen der Landes -Vertheidigung noch andere Ausnahmen geboten seien, Diese Erwägungen theilte die Kammer nur Stock nger wollte mit noch einigen Abgeordneten die Anträge, der Reichsräthe als die frei⸗ sinnigeren aufrecht erhalten sehen fügte aber ihrem unsprünglichen Wunsche nach Revision der Gesetze über Amtsverschwiegenheit hoch den bei, daß dabei das Interesse der Statistik und die billigen 6. sprüche der Staatsdiener auf Vertheidigung gegen , griffe berücksichtigt werden. Die Vertheidigung gegen . griffe durch Zeitungen in diesen selbst soll die Bestimmung des Preß⸗ gesetzes von 1831 ermöglichen, lautend: Der Herausgeber einer Zei⸗ tung oder periodischen Schrift ist schuldig, in Beziehung auf . in derselben vorgetragenen Thatsachen jede amtliche ee amtlich . bigte Berichtigung unentgeltlich, jede solche des , ö. s gegen die gewöhnlichen Insertions-Gebühren sogleich nach deren

lit⸗ sheilung in das nächstfolgende Blatt, Stück oder Heft n, Auf Antrag des Grafen Hegnenberg ward dann noch eg, fig . ö zum Erscheinen eines Preßpolizei-Gesetzes an J ö. auf Amufen des Betheiligten durch ö Nichter zu . gbuße von 5 bis 25 Fl. verurtheilt werden. Auch bezüglich dieses Gesetzes hat daher die erste Kammer nochmals zu berathen, 6. . Die Stellung der bayerischen Truppen am Oberrhein, so wie in der Pfalz, hat sich seit den letzten Wochen ft wesentlich . Es stehen unter General-Lieutenant von Baligand in der Gegend um Stockach 6 Bataillone Infanterie, H Schwadronen Chevaurlegers und 12 Piecen Artillerie; 2 weitere Bataillone , . sind auf dem Marsch, um zu diesem Corps zu stoßen. In der Pfalz unter General-Lieutenant Fürst Taxis 7 Balaillone Infanterie, 1 Negiment Chevaurlegers und 1 Feldbatterie, ohne, die aus den r n, n, Festungen Landau und Germersheim für den Nothfall verfügbaren Truppen zu rechnen.

Hannover. (Hann. Ztg.) Ha nnover, . Am gestrigen Tage hat hier die feierliche Weihe des ,, ,,, Bürgerwehr der Residenzstadt Hannover sianege funden. ö ie ar n Compagnieen derselben, so wie die Abtheilungen der 9 olhtechni ö. der Vyceisten und der Thierarzneischüler, ingleichen die Feuerwgche und vie städtische Artillerie mit zwei Geschützen waren, zusammen über 300 Mann stark, jede Abtheilung mit ihrem schoar rail . denen Banner, in der Herrenhäuser Allee anfgestellt. Der Paster Bö⸗ derer hielt die Festrede; der Oberbefehlshaber, Hofrath Dr. Holscher, und Stadt⸗Direktor Evers schlugen die Nägel zur Befestigung des Haupt⸗ Banners ein, worauf Sr. Masjestät dem Könige, e, ,, ,. Hoch ausgebracht wurde. Dann defilirte die sämmtliche Bürgerwehr durch die Stadt an dem Palais Sr. Majestät des Königs vor⸗ über, und jede Abtbeilung brachte unter Senkung dern Fahnen und unter dem Rauschen der Musik Sr. Majestät dem Könige, welcher an dem Fenster erschien, ein jubelndes Hoch, das zum Sthlusse die vor dem Palais versammelte Volkemenge erneute. Tie ganze Feier war von der schönsten Frühlingssoune begünst gt und bis zu Ende von einer zahllosen Menge von Zuschauern umwogt.

n. Karlsruhe, 6. Mai. (Karlsr. Ztg.) Gestern earn Uhr sind Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl don Bayern und Se. Großherzogl. Hoheit der Prinz Friedrich von Ba⸗ den aus dem Oberland hierher zurückgekehrt. Ihre Königl. Hoheiten die verwittwete Großherzogin Stephanie von Baden, die Prinzessin Luise von Wasa und Höchstderen Prinzessin Tochter Karola haben

als ob vom Kaiserlichen Militair⸗Kommando in Krakau unter ge⸗ wissen Umständen russische Waffenhülfe dahin hätte verlangt werden können. Das Kriegs ⸗Ministerium sindet sich daher veranlaßt, zu er⸗ flären, daß schon am 23. März dem Kaiserlichen Militair Kommando in Krakau die Weisung ertheilt wurde, „„für den Fall, als der Kai⸗ serlich russische Truppen Kommandant au der dortigen Gränze seine militairische Hülfe anbieten sollte, diese zwar mit gebührender Rück⸗ sicht, jedoch mit nicht minderer Entschiedenheit abzulehnen sei.“

Eine gleiche Weisung ist von Seiten des Kriegs -Ministeriums unterm 13. April auch an den kommandirenden General in Gali—

zien ergangen.“

Triest, 30. April. (A. 3.)

) , . e. einige un⸗ igesehensten Kaufleute, welche mit Mailand in Verbin= , für die lombardisch venetianischen Provinzen anzuschließen und auch

sich heute Mittag gegen 12 Uhr nach Baden begeben.

en und bei Rhein. Mainz, 6. Mai. (Fr. IJ) Zur vesg fen arbeitsloser Handwerker sind hier die Mittel durch eine Subseription aufgebracht, die einen wöchentlichen Ertrag 1 etwa 1560 Il. liefert. Alle, die sich unterzeichneten haben die Verbind⸗ lichkeit übernommen, ein Vierteljahr hindurch Beiträge zu geben, so daß in dieser Zeit eine Summe von 19,500 Fl. zusammenkommt.

Schleswig⸗Holstein.

Ziegler und von Fride.

Mancher noch so schwer an den Wunden daniederläge und in der freundlichen Aufnahme des Regiments eine hinreichende Kundgebung der deutschen Gesinnung der Stadt liege, sie aber nur ihre Pflicht gethan hätten. ; .

Es sterben noch immer Verwundete. Der Gesundheitszustand des Herrn A. von Berg ist sehr bedenklich, so auch der der Herren von Der Bruder des Nedaeteurs des Faedre⸗ landet, Ploug, liegt ebenfalls an einer gefährlichen Verwundung hier.

Der Nitter Bunsen ist von den heute erschienenen 473 Wählern unserer Stadt mit 425 gegen 47 Stimmen, welche dem Dr. Stein- dorf zufielen, erwählt, während der Graf von Moltke dem Professor Gerzinus feine Stimme gab. Der eine ländliche Wahlbezirk hat bbenfalls Bunsen gewählt, so wie auch die Stadt Eckernförde sich für ihn aussprechen wird. .

Flensburg, 5. Mai. (2. C.) Großes Aufsehen hat heute das Erscheinen der schwedischen Fahne am Hause des hiesigen schwe— dischen Konsuls erregt, was die dänisch Gesinnten in ihrem Sinne ausbeuteten. Nun aber erfäkrt man, daß dem schwedischen Konsul von seiner Regierung die Mittheilung geworden, die provisorische Regierung unserer deutschen Herzogthümer anzuerkennen.

Gestern hat ein Kriegsschiff einige Bomben ins Dorf Rinkenis geworsen. Es ist glücklicherweise nicht viel Schaden angerichtet worden. Die erste Bombe traf die Scheune eines patriotischen Bauers; er zog sogleich die schwarz-roth-goldene Fahne auf.

Kiel, 6. Mai. (H. C.) Es sind der unseren Hafen noch im— mer blokirenden „Galathea“ Depeschen zugegangen, wonach sie die Weisung erhalten hat, alle nicht deutschen, jedenfalls alle schwedi⸗—

schen, holländischen und englischen Schiffe an der Aus- und Einfahrt in unseren Hafen ferner nicht zu hindern. 9 Was die beabsichtigte Auflösung unserer Freicorps betrifft, von der die Schlesw. Holst. Ztg. zuerst berichtete, so erfährt man aus sehr zuverlässiger Quelle, daß eine solche Auflösung derselben niemals weder beabsichtigt, noch auch demgemäß sistirt worden ist. Man hat nur eine Anzahl aus den einzelnen Corps, namentlich auch die körperlich Schwachen, ausgeschieden. Wenn nun etwa bei dieser Gelegenheit, vielleicht aus Irrthum, auch manche Andere, als irgend⸗ wie Üntaugliche, ihren Abschied genommen haben, so berechtigt dieser Umstand doch keinesweges zu der, wie es scheint, allgemein verbreite⸗ ten Ansicht, Jeder könne in den nächsten Tagen die Seinigen nun wieder zurückerwarten, indem keine Anderen aus der Zahl der Frei⸗ willigen noch länger im Dienste bleiben würden, als die sich etwa dem Linien-Militair einverleiben ließen. . Gestern traf hier die sichere Nachricht von dem Ableben des Majors Michelsen ein. Derselbe wurde bekanntlich in der ungliick⸗ lichen flensburger Affaire im linken Arm verwundet und gefangen ge⸗ nommen, nachdem er mit dem größten Muthe die Rettung des ihm untergebenen Corps versucht hatte. Er wurde im fleusburger Hospi⸗ tal von dem gleichfalls gefangenen Dr, Roß aus Riel amputirt und befand sich so leidlich, als die Dänen ihre so eilige Jucht von . burg antraten. Ungeachtet der Erklärungen der Aer e, daß der Transport dem Verwundeten schaden würde, wurde 3 in auf das Dampfschiff geschleppt, woselbst er so leidend war, deß er h in die Kajüte gebracht werden konnte, sondern auf dem Verdeck bleiben mußte. Die Folge davon war ein akuter Gelenk-Rheumatismus und nach wenigen Tagen der Tod. . Altona, 7. Mai. (H. C.) Der Herzog von Augustenburg traf gestern Abend mit seinem Sohne, dem Prinzen Friesrich, hier ein und begab sich sogleich nach Hamburg. . . Gestein Abend langte hier eine Anzahl invalider Freischärler vom Kriegsschauplatze an.

Frankfurt. (Fr. J.) Frankfurt a. M., 6. Mai. Der gesetzgebenden Versammlung wurde heute über Lie Nevisien der. Her- fassung von der damit beauftragten Kommission Bericht erstattet. Die Kommission erkennt das Bedürfniß einer Aenderung der Verfas⸗ sung an, ist jedoch über die Zusammensetzung des „Berfassungs ta thes getheilter Meinung, indem die Majorität mit geringen n, ngen dem Senats-Vorschlage beistimmt, die Minorität aber die e. der Mitglieder aus der Bürgerschaft nicht der gesetzgebenden Versamm⸗ lung, sondern den Bürgern übertragen will. Da inzwischen vom Se⸗ nat eine Petition, des Inhalts, daß der gesammte Verfassungsrath aus dem Schoße der Bürgerschast hervorgehen. möge, an die gesetz⸗ gebende Versammlung abgegeben wurde, so beschloß dieselbe, den Ge⸗ genstand zu erneuter Berathung an die Kommission zu verweisen.

Elna s land.

Frankreich. Paris, 6. Mai. Die gestrige Sitzung der National-Versammlung begann um 1 Uhr und endigte nach Mitter⸗ nacht. Ungeachtet diesec Länge läßt sie sich in wenige Worte zu⸗ sammenziehen, ihr ganzer Inhalt kestand im Sammeln von Stimm⸗ zetteln. Eine einzige Prinzipienfrage gab zu n ,, , . Veranlassung, nämlich die Amtsdauer des Präsidenten. Men, m. glieder drangen auf eine Dauer von zwölf oder mindestens drei Mo⸗ naten. Der Verschlag der provisorischen Regierung, ihn nur auf einen Monat zu wählen, siegte. Von 382 unter 727 Mitgliedern wurde Buchez, Adjunkt des Maire von Paris und, bekannt As Verfasser einer Hlistoire parlementaire, zum, Präsidenten, die Bürger Recurt, Cavaigna', Corbon, Guinard, Cormenin,

36 ĩ rar Henn ' ; Senart zu Vice-Präsidenten und die Bürger Peupin, Robert (Ardennen⸗- Departement), Dégeorge, Felix Pyat, der bekannte

dramatische Schriftsteller, Laerosse und, Emile Pean zu 1 gewählt. Nach diesen Wahlen, die bis 11 Uhr . . trat der Alters-Präsident Audry de Puyraveau 4 Neugewähl, ten den Vorsitz mit einer Rede ab, worin er , , , Die Republik, die Sie so eben bestätigt haben, muß groß, stark un

(H. C.), Schleswig, 5. Mai. Die Sfsiziere des hler garnisonirenden Kaiser Franz-RNegiments, so wie die Stabsärzte und der Kommandant von Gottorf, sind von ei⸗ nem Comité zu einem Mittagsmahle auf, morgen auf der Stampf⸗ mühle in der Nähe der Stadt am Gehölze, wo das Treffen mit statthatte, eingeladen. Der Oberst hatte anfangs abgelehnt, weil so

hig wie das Volk sein, daß sie eroberte. (Beifall.) Lassen Sie, nr n, dieses 6 nie ö Ihren Gedanken. Möchten die Staats-Einrichtungen, über die Sie zu berathen hier sind, des hohen Verstandes würdig sein, den es gezeigt: die Republik muß demolra⸗ tisch sein. (Ja! Ja!) Das souveraine Volk proklamirte sie vor Ihnen. Stürmischer Beifall schloß diese Rede, nach welcher Buchez ,, stuhl einnahm und sein Amt mit. folgender Rede begann: ,. R h danke Ihnen für die mir erwiesene, Ehre. Ich betrachte . nahme als eine Pflicht, deren Erfüllung, hoffe ich k 6 tern werden. Nie besaß eine Versammlung größere . 61 iese. Sie sind von Millionen Stimmen erwählt; Sie stellen 6 . einigte Frankreich dar; Sie haben seinen Willen mit ö ö. bekundet. Sie haben in Ihrer gestrigen Sitzung siebzehnma die demokratische Republik begrüßt. (Bravos.) Ich , . ö (i. weil es eine Verpflichtung unsererseits für die Zu unft enthält. * sa Wir sind durch Alle erwählt und haben daher auch die Pflicht, für Alle zu sorgen und ganz besonders uns mit jener armen, un= glücklichen Klasse zu beschäftigen, mit der man sich nie beschäftigte. Beifall.) Wir wollen es nicht wie die gestürzte Regierung machen, welche diese der Theilnahme so würdige Klasse nothleiden ließ. Wir wollen nicht die Augen schließen, nicht die Fragen aufschieben. (Nein, nein!) . Fragen können gelöst werden, und sie werden es ohne Zweifel nun

werben durch die Reife, Weisheit und Erfahrung von Männern, die

eine große Nation vertreten; von Männern, die eine Nation vertre⸗ ten, welche in ihren Werken stets vorsichtig war, zwar langsam im Handeln, aber stets in bestimmter, fester und vollständiger Veise auf⸗ tretend.“ Ungeachtet des Vorschlages, die Wahl der Quästoren auf den anderen Tag zu verschieben, zog es die Versammlung vor, die⸗ selbe sogleich vorzunehmen, und die Bürger Degonsée, Ingenieur, Bureaur de Pusy, Er -Deputirter, und General Negrier wurden zu Quästoren ernannt. Vierzig Minuten nach Mitternacht ging die Versammlung aus einander.

Den Anfang der gestrigen Sitzung der National- Versammlung machte die Fortsetzung der Vollmachtenprüfung. Dieses Geschäft wurde durch Fragen über die Lage in Limoges, worüber Ledru⸗ Rollin jedoch die begehrte Auskunft nicht ertheilte, so wie durch Klagen über die schlechte Akustik des Saales, welke den im Centrum Sitzenden die Reden auf der Tribüne unverständlich läßt, wiederholt unterbrochen. Mehrere Mitglieder verlangten, daß die Tribüne in die Mitte des Saales verlegt werden solle. Schon in der ersten Sitzung waren 528 Wahlen für gültig erklärt worden; die zur Berechtigung der Versammlung, sich zu konstituiren, erforderliche Zahl von 600 zu⸗ gelassenen Mitgliedern wurde gestern ziemlich schneil voll und sogar weit überschritten. Als die Gültigerklärung von mehr als 7ii0 Wahlen (einige streitige Wahlen wurden an Kommissionen verwie⸗ sen) ausgesprochen worden war, fragte der Alterspräsid ent, ob die Versammlung, da sie sehr zahlreich sei, zur Wahl des Prä⸗ sidenten schreiten wolle? (Ja! Ja!) Ein Mitglied beantragte, die Versammlung solle zuerst über die Dauer ihrer Functionen entscheiden; die provisorische Regierung habe zwar in dieser Frage die Initiative ergriffen, aber nur der Versammlung stehe die Entscheidung darüber zu, da sie allein über ihre Dauer zu bestimmen habe. Der Antrag fand keine Unterstützung. Auf Hrn. Bac's Vorschlag wurde sest— gesetzt, daß diejenigen Mitglieder, deren Wahlen wegen Ausbleibens der Wahlprotokolle noch nicht gültig erklärt werden konnten, dennoch an der Abstimmung Theil zu nehmen berechtigt seien. Hr. Baroche bemerkte, daß man vor der Wahl des Präsidenten bestimmen müsse, auf wie lange er zu wählen sei; er beantrage, daß man ihn für einen Monat wähle. Andere Mitglieder entgegneten, die Bestimmung der Amtsdauer sei Sache des Reglements; jetzt handele es sich blos um die Ernennung des Präsidenteii. Man beschloß darauf, die Frage der Amtsdauer offen zu lassen, und setzte noch fest, daß absolute Majorität erforderlich sei. Die Skrutatoren wurden ernannt, und man schritt dann zur Präsidentenwahl.

Da die Zahl der anwesenden Volksvertreter bei der Präsidenten⸗ wahl sich auf 727 belief, so war die absolute Majorität 364. Die Stimmen theilten sich folgendermaßen: für Buchez 382, Trelat 234, Recurt 91, Voirhaye 5, Tormenin 3. Die Moderirten, Legitimisten und Barrotisten haben, wie verlautet, für Buchez gestimmt, weil sie diesen immer noch den beiden folgenden Kandidaten, Trelat und Re— curt, vorzogen, welche für Exaltirte gelten. Die beiden Letzteren sind Aerzte. Auch hat, dem Vernehmen nach, Mancher von den Freunden der Letzteren seine Stimme an Buchez gegeben, um nur dessen Wahl zu sichern. Die Stärke der entschiedenen Bewegungs- Partei in der Versammlung wird von ihren Organen auf etwa 430 Stimmen ge— schätzt. j

Als in der ersten Sitzung der National Versammlung Herr Olivier darauf antrug, daß nach der Verification der Vollmachten jeder Repräsentant der „einen und untheilbaren“ Republik einen Eid leisten solle, erhob sich der Justizminister Cremienxr und sagte: Der Skandal des Eides in den letzten sechszig Jahren het so vie! Reclamationen hervorgerufen, daß einer der ersten Akte der provise⸗ rischen Regierung darin bestand, ihn abzuschaffen. Von dem Mo— ment an, wo ein Bürger die Ehre hat, in dieser Versammlung zu sitzen, kann er nur Republikaner sein.“ Man rief: Ja, Ja! Herr Olivier bestand auf Annahme seines Antrages. Der Lärm der

Versammlung übertönte seine Stimme. Herr Decoux: „Nicht durch einen lächerlichen Eid, sondern durch Thaten werden die Mitglieder der National-⸗Versammlnng ihre Anhänglichkeit an die Republik be⸗ thätigen. Wir wollen nicht nur die eine und untheilbare Republik, sondern wir wollen auch die demokratische Republik. Sehr gut!)

41 ein Hinderniß entgegenstehe, denselben auf die Tafel des Hauses zu legen. Der erste Lord des Schatzes, Lord John Russe ll, erwiederte in Abwesenheit Lord Palmerston's: Es finde sich in diesem Noten⸗ wechsel eine bedeutende Lücke, indem die erste Depesche, welche von dem Staats ⸗Secretair des Aeußern erlassen worden sei, nicht ver⸗ öffentlich worden wäre,. Dieselbe habe im Wefentlichen ent— halten, daß, wenn sich eine Veranlassung dazu darbiete, der britische Gesandte in Madrid dem spanischen Minister empfeh⸗ len werde, einen liberaleren Weg der Politik einzuschlagen. Man müsse sich erinnern, daß England große Opfer gebracht Und große Geldsummen gezahlt habe, um die Königin von Spanien auf dem Throne zu erhalten, und daß England daher berechtigt sei, der spanischen Regierung freundlichen Rath zu ertheilen. Der britische Staats- Secretair des Aeußern habe weiter nichts thun wollen. Er glaube, es liege kein Hinderniß vor, daß dieser Notenwechsel auf die Tafel des Hauses gelegt werde. Lord Palmer ston, welcher hier in das Haus trat, erklärte ferner in Erwiederung auf eine des— fallsige Frage des Herrn Urquhart, daß die Ehrenbtzeugung, weiche man beabsichtigt habe, Herrn Bulwer zu beweisen (die Ertheilung des Civil-Großkreuzes des Bath-Ordens), demselben trotz dieses Notenwechsels zwischen dem spanischen Minister und dem briti— schen Gesandten verliehen werden würde. Was die Abberufung des britischen Gesandten betreffe, so habe darüber kein Schrift wechsel stattgefunden. Herr Urquhart fragte hierauf, ob die „Vermittelung Englands in Sachen der dänischen Her— zogthümer“ von den betheiligten Parteien angenommen worden sei? Lord Palmerston erwiederte: Von den betheiligten Parteien sei gegen die Vermittelung Englands kein Widerspruch erhoben wor— den, und die englische Regierung stehe mit beiden Parteien über die— sen Gegenstand in Verbindung. (Beifall.) Herr Bankes wünschte von dem Staats⸗Secretair des Aeußern zu wissen, wie es gekommen sei, daß die Depesche des britischen Gesandten in Madrid eher in ei— nem spanischen Blatte erschienen sei, als sie bei dem spanischen Mi nister des Aeußern eingegangen wäre. Lord Palmerston erwiederte: Er könne erklären, daß dies nicht der Fall sei. (Beifall.) Der Artikel, welcher in dem spanischen Blatte erschienen wäre, sei aus dem franzö— sischen Blatte la Pre sse entnommen gewesen. Wie dies ihn erhalten, habe er nicht zu untersuchen. Der Artikel würde jedoch, zugleich mit dem übrigen Notenwechsel, welcher morgen dem Hause vorgelegt werden solle, mitgethrilt werden. Nach Beendigung dieser auf die auswärti— gen Verhältnisse bezüglichen Verhandlungen ging das Unterhaus gestern zu der an der Tagesordnung besindlichen Debatte über die dritte Verlesung der Juden-Emancipations-Bill über. Sir F. The— füger beantragte die Verwerfung der Bill in einer längeren Rede, der mehrere andere von gleicher Tendenz folgten; namentlich sprachen die Herren Raphael, Napier, Lord Mahon und Sir R. H. Inglis gegen die Bill. Die Freunde derselben schienen es nicht der Mühe werth zu halten, ihr das Wort zu reden, und nur wenige un— bedeutende Redner erhoben sich zu ihren Gunsten, bis endlich am Schlusse Lord John Russell noch einmal die Haupt- Argumente für die Emanzipirung der Juden zusammenfaßte. Das Amendement des Sir F. Thesiger wurde darauf mit 234 gegen 173 Stimmen verworfen und die Bill zum drittenmale verlesen. Im Oberhause kam gestern nichts von Bedeutung vor.

Die schon erwähnte Proclamation, welche der Lord Lieutenant gegen die Bildung eines National-Konvents und gegen die Errich— tung einer Nationalgarde erlassen hat, ist folgende:

„Von dem Lord-Lieutenant von Irland, Clarendon.

„Da verschiedene übelgesinnte Personen jn verschiedenen Veröffentli- chungen, in Zeitungen und auf sonstige Weise, so wie durch Adressen und Reden bei öffentlichen Versammlungen, in diesem Theile Ihrer Majestät Besitzungen die Wahl einer Repräsentativ -Versammlung, welche National⸗ Konvent, oder National-Rath, oder Rath der Dreihundert genannt werden

soll, angerathen und Ihrer Majestät Unterthanen eingeladen und aufgemuntert haben, die Wahl von Abgeordneten oder Mit— gliedern, welche sie oder gewisse Distrifte oder Abtheilungen Les

Landes in solcher Versammlung vertreten sollten, vorzunehmen; und, da dieselben oder andere übelgesinnte Personen auf gleiche

Noch einmal, wir brauchen keinen Eid, sondern Handlungen. Ich weise mithin jeden politischen Eid zurück, er könnte uns nur noch einmal täuschen.“ (Beifall. Der Antragsteller nahm darauf seine Motion zurück.

Heute gegen 2 Uhr wird die provisorische Regierung der Na— tional⸗Versammlung ihren Rechenschafts- Bericht über die Verwaltung seit dem 24. Februar vorlegen, und dann wird die Versammlung, wie man glaubt, zur Ernennung einer neuen provisorischen Regierung schreiten, welche die Staatsgeschäfte Frankreichs bis zur desnitiven Verfassungs-Annahme zu leiten haben würde. Das Journal des Débats stellt zwei Mittel in Aussicht: 1) fünf Mitglieder zu er— nennen, die sich verantwortliche Minister beizuordnen hätten; 2) eine Art Ministerrath, mit einem Präsidenten an der Spitze.

Die Lage der Bank von Frankreich hat sich vorige Woche wesentlich gebessert; ihr Metallvorrath ist um 1,750, 100 Fr. gestiegen und beläuft sich auf etwas über 90 Millionen. Der Betrag der fälligen Wechsel ist um 20 Millionen geringer, als in der Woche vorher, und der Noteaumlauf hat sich um 10 Millionen vermindert. An der Börse hat der Verlauf der ersten Sitzung der Nationalver— sammlung einen günstigen Eindruck gemacht.

Ein Regierungs⸗-Dekret vom 3. Mai eröffnet dem Kriegsminister auf das Jahr 1848 einen außerordentlichen Keedit von 80, 119,419 Fr. für „dringende und unvorhergesehene, auf die verschie denen Dienste der Armee bezügliche Ausgaben. Ein anderes Defret verfügt, daß die Domainen⸗Verwaltung alles Real= und Personal⸗Eigenthum, welches die ehemalige Dotation der Civilliste bildete, in Besitz nehmen soll, in so weit es nicht schon durch die befugten Behörden für öffentliche Dienst— zweige überwiesen wurde. Ein drittes Dekret erhöht den Verkaufs preis des Rauch- und Schnupftabacks an die Krämer.

Das große republikanische Fest guf- dem Marsfelde sist jetzt desi— nitiv auf den 14. Mai (Sonntag) festgesetzt; die ursprünglichen Anordnungen für dasselbe sollen bedeutend abgeändert werden.

Der Constitutionnel erklärt das Gerücht für ungegründet, daß die provisorische Regierung an Oesterreich den Krieg e klärt und an die Alpen-Armee den Befehl zum Ueberschreiten der Gränze ge⸗ sandt hätte. Graf Appony habe Paris nur darum verlassen, weil Frankreich in Wien nicht länger durch einen Botschafter, sondern nur durch einen Gesandten vertreten werden solle, also auch Oesterreich künftig nur einen Gesandten, keinen Botschafter in Paris haben werde. Die Armee aber, welche General Oudinot unter sein Kommando erhalte, dürfte bis jetzt höchstens 18— 20, 9)0 Mann stark sein.

Großbritanien und Irland. London, 5. Mai. Ge— stern hielt die Königin ein Kapitel des Hosenband-Ordens, in welchem 26 Herzog von Norsolk mit den Insignien dieses Ordens bekleidet

urde.

Die Interpellationen des Herrn Urquhart in der gestrigen Unterhsaus-Sitzung waren darauf gerichtet, dem Minister des Auswärtigen Verlegenheiten zu bereiten. Zuvörderst verlangte Herr Urquhart zu wissen, ob der Notenwechsel mit der spanischen Regie⸗ rung, welcher in der vergangenen Woche in den öffentlichen Blättern mitgetheilt worden sei, echt wäre, und ob, wenn ür dies sei, irgend

Weise und unter falschen und erdichteten Ansührungen, und ohne irgend einen Schein von gesetzlicher Autorität, Ihrer Majestät Unterthanen in Ir⸗ land aufgefordert und ermahnt haben, einen bewaffneten Verein, der Na⸗— tional⸗Garde genannt werden soll, zu bilden oder ihren Namen als solche, welche willig wären, Mitglieder eines solchen Vereins zu sein und in den— selben aufgenommen zu werden, eintragen und aufzeichnen zu lassen; und da uns dargelegt worden ist, und uns auch offenbar so scheint, daß dieses Verfahren zu dem Zwecke angerathen und beabsichtigt ist, um dadurch, und durch Gewalt und Einschüchterung, in den Gesetzen und in der Verfassung dieses Reiches Abänderungen zu bewirken; und da es uns scheint, daß alle solche Pläne und Absichten solcher übelgesinnten Personen nicht nur nicht verfassungsmäßig und nicht gesetzlich sind, und zur Störung der öffentlichen Ruhe dienen; sondern daß sie auch durch die Wahl eines solchen Eoön— vints oder durch die Bildung eines solchen bewaffneten Vereins nicht in Wirtsamkeit gesetzt werden können, ohne die ausdrücklichen Verbote gewisser Atten des Parlaments zu verletzen; nämlich der Akte, welche in den Par— lamente von Irland im 33sten Jahre der Regierung Seiner verstorbenen Majestät Georg's III. erlassen worden ist, betitelt: „Eine Akte zur Ver

hütung der Wahl oder der Niedersetzung ungesetzlicher Versammlungen, unter dem Vorwande, öffentliche Bittschrifien oder andere Adressen an Se. Majestät oder das Parlament vorzubereiten oder vorzulegen;“ und der Alte, welche in dem Parlamente des Vereinigten Königreichs in dem 16ten Jahre Seiner besagten verstorbenen Majestät erlassen worden ist, betitelt: „Eine Akte zur Verhütung der Ausbildung von Personen zum Gebrauche der Waffen und der Ausbildung in militairischen Bewegungen und Uebun— gen;“ „So erklären wir, Georg Wilhelm Friedrich Graf von Claren

don, Ihrer Majestät Lord-Lieutenant-General und General-Gouverneur von Irland, demgemäß hiermit, daß jeder solcher National-Konvent oder Rath, oder mit welchem sonstigen Namen er auch genannt werde, und alle Wah len von Mitgliedern und Abgeordneten dazu, und jeder solcher bewaffnete Verein unter dem Namen National-Garde, oder mit welchem sonstigen Na⸗ men er auch genannt werde, ungesetzlich sind. Und wir verbieten hiermit gänzlich die Wahl, Niedersetzung oder Bildung irgend eines solchen Kon vents oder Raths, einer solchen National-Garde oder anderen ähnlichen Vereins, so wie alles Ererziren, Einüben in den Waffen oder Ausbildung in militairischen Bewegungen und Uebungen, welche damit in Verbindung stehen, oder irgend andere, als den Bestimmungen der besagten Alte aus dem 16ten Jahre der Regierung Seiner verstorbenen Majestät entgegen. Und wir mahnen und warnen alle wohlgesinnten Unterthanen Ihrer Ma⸗ jestät vor denselben und vor der Theilnahme an irgend solcher Wahl oder Vertretung, oder an der Bildung irgend solcher National-Gardé ober be— waffneten Vereins, oder unter irgend einem Vorwande sich zu verpflichten oder zu versprechen, solches zu thun; und wir fordern auf und ersuchen alle Sheriffe, Friedensrichter, Constables und andere Unterthanen Ihrer Maje⸗ stät, welche zu deren Hülfe mitwirken, wachsam zu sein, um allt solche Kon⸗ vente, Wahlen, Vereine und ungesetzliche ebungen zu verhüten und zu un— terdrücken, so weit sie nach din Gesetzen dies zu thun autorisirt und er— mächtigt sind. Gegeben in Dublin Castle, am heutigen 29. Tage des Aprils 18185. Auf Sr. Excellenz Befehl W. M. Somerdilse.“

In Aberdeen haben Hadden u. Comp. mit 300,900 Pfund und Leys, Masson u. Comp. (Passiva nicht angegeben), in Glasgow Eceles, Burnley u. Conip. in Verbindung mit W. u. J. Eccles u. Comp. mit mehr als 300,009 Pfund ihre Zahlungen eingestellt.

Aus Plymouth wird gemeldet, daß am Zten auf der Höhe von Start Point ein sehr verdächtig aussehender kaperartiger Schooner unter dänischer Flagge, der mehrere den Kanal hinaufsegelnde Kauf⸗

fahrteischiffe anhielt, von Lootsen gesehen worden sei.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 2. Mai. Auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers ist es dem Yi er des Innern anheimgestellt, die für die städtischen Ausgaben aller Städte erfor⸗ derlichen Bestätigungen, mit Ausnahme der für die beiden Residen⸗ zen, zu ertheilen.

Um den Bewohnern des Gouvernements Stawropol und des Landes der tschernomorischeu Kosaken neue Mittel zur vortheilhaften

Ausfuhr ihrer landwirthschaftlichen Erzeugnisse zu verschaffen und so⸗ mit die Auebildung aller Industriezweige jener Gebiete zu befördern, hat der Kaiser, gemäß der Vorstellung des Statthalters von Kauka⸗ sien und des Gutachtens des kaukasischen Comité's, befohlen, am Asowschen Mere innerhalb der Gränzen des tschernomorischen Kosakengebiets, an der sogenannten jeißkischen Landspitze, einen Hafen und eine Stadt zu bauen, welche letztere den Ramen Ha⸗ fenstadt Jeißk führen soll. In dieser Stadt sollen sich Einwohner aller Stände ohne Ausnabme niederlassen dürfen, mit Beobachtung der allgemeinen, für solche Fälle vorgeschriebenen Regeln. Denen, welche in der Stadt Jeißk Häuser und in ihrer Nachbarschaft Land— häuser bauen wollen, soll bis zum J. Januar 1859 Land unentgelt⸗ lich gegeben werden. Alle verschiedenen Abgaben und Leistungen unterworfene Personen, welche bis zum 1. Januar 1859 sich in der Hafenstadt Jeißk niederlassen und sich daselbst ansässig machen, sollen auf 15 Jahr, von der Zeit an, wo sie sich dort anstedeln, von allen Gildensteuern und anderen Kronabgaben und Leistungen befreit sein.

Belgien. Brüssel, 7. Mai. Der Senat hat gestern den Gesetz⸗ entwurf über die Anleihe einstimmig angenommen. Auch die Gesetzentwürfe, durch welche das gegenwärtige Münzgesetz abgeändert, eine Summe von 200, O00 Fr. zur Anfertigung von Kupfermünze bewilligt und die Erneuerung der Provinzial-Conseils augeordnet wird, sind gestern vom Senate genehmigt worden.

. Graf Appony, der am Aten von Paris hier eintraf, hat nach einer Unterredung mit dem Grafen Woyna seine Reise nach Wien sortgesetzt.

Ein ziemlich ernster Unfall verzögerte vorgestern Abend die An⸗ kunft des Eisenbahnzuges von Paris um fast drei Stunden. Einige Kilometer von Pontoise stieß dieser Zug gegen Waggons, die, mit Sand beladen, auf der Bahn sianden. Zwei Wagen des Zuges wurden zertrümmert und mehrere Personen verletzt, sedoch zum Glück nicht gefährlich. Man mußte andere Wagen vom Bahnhof zu Pon⸗ toise holen lassen, um die Fahrt fortsetzen zu können. Erst um halb 12 Uhr langte der Zug in Brüssel an.

Schweiz. Basel, 6. Mai. (Bas. Ztg.) Mit heute ein⸗ gelaufenem vorörtlichen Schreiben wird die Tagsatzung schon auf nächsten Donnerstag, 11. Mai, zusammenberufen. Der Vorort mo= tivirt diese eilige Zusammenberufung der auf den 15. Mai angesetz⸗ ten Bundes-Versammlung damit, „daß laut bestimmten Nachrichten durch den Zusammenzug starker österreichischer Truppenmassen die öst⸗ liche Schweizer gränze bedroht sei.“

Spanien. Madrid, 30. April. Gestern Nachmittag fand die große Revue der hiesigen Besatzung statt. Um 4 Uhr waren zehn Bataillone Infanterie, drei Regimenter Kavallerie, elf Batte⸗ rieen Artillerie, zwei Compagnicen und eine Schwadron Gendarme— rie und 400 Zollsoldaten im Prado bis vor das Thor von Atocha aufgestellt. Um 5 Uhr erschien die Königin zu Pferde in der Uni form eines Feldmarschalls, mit einem Federhut, rother Schärpe und mit dem großen Bande des militairischen S. Fernando⸗Ordens ge— schmückt. Ihr zur Rechten ritt der Minister-Präsident, Herzog von Valencia, zur Linken der Kriegs-Minister. Dreißig bis vierzig Ge— nerale ritten in ihrer Suite. Nachdem die Königin die Reihen der Truppen zweimal durchritten hatte, stellte sie sich in der Alcalastraße vor dem Kriegs- Ministerium auf und ließ jene vor sich vorüber de⸗ filiren. Erst nach 7 Uhr war die Revue beendigt, so daß die Kö⸗— nigin volle zwei Stunden zu Pferde zubrachte. Die Haltung sämmt— licher Truppen war musterhaft, und namentlich verdient die Mann schaft und Ausrüstung des Ingenieur-Regiments das größte Lob.

Der englische Gesandte, Herr Bulwer, wird binnen kurzem nach England abreisen und dem ersten Attaché, Herrn Loftus Otway, die Leitung der gewöhnlichen Geschäfte überlassen.

WMeteorologische Beobachtungen.

18 . . . . ] ö FP ö ede. . * . Abends Nach einmaliger 3. Mai. Ihr. P Uhr. 10 Uhr. Keohachtung. Luftdruck ..... 338, 75 Par. 338, 46“ Par. 338, 9!“ par. Quellw arme

Luftwürme..

8,27 R. 18, i n. 4 12,57 R. Fjusswßrme

Thaupuukt. .... . 3,00 R. 4 . R. 2. R. Boden wärme Dunstsittigung. 64 pCt. 25 pCt. 41 pCt Ausdünstung

8 heiter. heiter. heiter. Niedersehlag Win! 0s. os. 6s. Würme wechsel 4 18,5“ Wolkenzug. ... ͤ 980. ;

7290 Tagesinittel: 338, 3 3“ 1. 13,00 R. .. 1 2 n, pCt. O.

Königliche Schauspiele. Mittwoch, 19. Mai. Im Schauspielhause. öste Abonnements⸗

Vorstellung: Vor hundert Jahren, Sittengemälde in 4 Abth., von

Raupach. Anfang halb 7 Uhr. ; ;

Donnerstag, 11. Mai. Im Schauspielhause. T6öste Abonne— ments -Vorstellung: Ein höflicher Mann, Original-Lustspiel in 3 Ak— ten, von Feldmann. Hierauf: Der reisende Student, mustkalisches Quodlibet in 2 Abth. Anfang halb 7 Uhr.

Freitag, 12. Mai. Im Opernhause. Mit Abonnement: Die Hugenotten, Oper in 5 Akten, nach schen des Scribe, übeisetzt von Castelli. General⸗Musik⸗Direkter Meyerbeer. Ballets von dem Königl. Ballet⸗ meister Hoguet. (Frau Luise Köster: Valentine. Herr Pecz, vom Herzeglichen Hoftheater zu Wiesbaden: Raoul de Nangis, als erste Gastrolle. Fräul. Tuczek wird in der Partie der Margarethe wieder auftreten.) Anfang 6 Uhr. z ;

Zu dieser Vorstellung werden Billets verkauft:

Ein Billet im Parquet, zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr., ein Billet in den Logen des ersten Ranges, im ersten Balkon daselbst und Proscenium 1 Rthlr. 10 Sgr., ein Billet im Parterre, in den Logen des dritten Ranges und im Balkon daselbst 0 Sgr., ein Billet im Amphitheater 10 Sgr.

Im Schauspielhause. Gäste französische Abonnements⸗Vorstellung.

aufgehobenem ten, dem Französi⸗ Musik von dem Königl.

zu folgenden Preisen

Käönigsstädtisches Theater.

Mittwoch, 10. Mai. Einmal Hunderttausend Thaler. Posse mit Gesang in 3 Akten, von D. Kalisch.

Donnerstag, 11. Mai. Der Vater der Debütantin. Posse in 4 Akten, von B. A. Herrmann.

Hierauf: Dreiunddreißig Minuten in Grüneberg, oder: Der halbe Weg. Posse in 1 Akt, von K. von Holtei.