1848 / 12 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ĩ ö d in heiterer Keine Stellung, kein Ruhm machte ihn stolz. Er stan irg; 8 Königen. In gesellschaftlichem Kreise . . um ihn, wenn er sprach, denn, was er sagte, war (.

und wohlwollend. 1

wissenschaft und Kunst.

a mie der Künste.

Ausstellung in der Königlichen Akadem si

Erser Arnie, dow. K. Begas

Biblische Gegenstände: W. von . . i. ö ; (atßsen Gebiete werden heut zu Tage nicht so Bildwerke aus dem en, Zimmerzier oder als passender Kir— häufig mehr als Genuß ge Denn wo sich bei dem im Ganzen selte⸗= chenschmuck auf Tafeln a sich auch in den Dimensionen beschrantt, ner werdenden airchen n, ert die Freskomalerei in Wirksamkeit, oder geignet Wann e bestellten Altarblatte. Es ist einmal die Rich= man begnügt sich nan sich von dem bloßen Gefühlsleben mehr abwendet ng 6 r 6. Arbeit überall das anerkannte Beste ins Leben zu ru— und 6 Bewußtsein davon in allen Sphären der Gesellschaft lebendig y sucht. Bei dieser lebens kräftigen, Richtung bleibt es gleichwohl erflärlich, wenn einzelne Maler mit ihren Mitteln da eingreifen wollen, wo tas Wort allein in seiner belehrenden und überzeugenden Geltung wirken Sie kommen dabei nur in Gefahr, eben so unkünstlerisch zu werden, wie die Dichter der Lieder, welche blos politisch sind. Etwas Unnatürliches haben dagegen Kunstschöpfungen, welche auf eine schon überwundene Ent— wickelungsstufe des Menschengeschlechts zurückführen und erst durch langes Nachdenken zum Genusse führen, der dann kaum ein kfünstlerischer wird. Dies gilt zum Theil von Wilhelm von Schado ws großem Bilde

(Nr. S? 7), welches den „Quell des Lebens“ darstellen soll. 3. In einem Palmenhaine, der nach der Erklärung das Symbol des fried lichen Sieges ist, steht eine Kapelle. Eine Nische enthält Grau in Grau die Madonna mit dem Leichname des Sohnes auf dem Schooße. Dem Sockel entströmt der Quell und ergießt sich in ein weites Marmorbecken, aus welchem theils benannte, theils unbenannte Charaktere das unversieg⸗ bare Wasser schbpfen. Unter jenen befinden sich: Otto der Große, als de— sinitiver Begründer des Christenthums in Nord-Deutschland, Hieronymus als Philosoßh und Kardinal, St. Augustinus als Bischof. Hier ist also

soll.

die weltliche und geistliche Macht, der Staat und die Wissenschaft vertreten; Wir le , Daß Man erbsickt Dante als christlichen Dichter Wasser ausfließt, als von oben hineinkommt.

Michel Angelo als Bildhauer und F. B. Angelico da Fiesole als Maler, ic s ob er der größeste in seinem Fache wäre, sondern weil er, nach . nicht als ob er der größeste in f 5 * Wulteism r, mheraustommt. senkrecht herabhängenden Arme nicht gut aus.

ner Pieta von Engeln unterstützen.

unbefriedigend gearbeitet. Wir haben die größte Achtung vor der be—

links dagegen die Kunst.

der Erklärung, der ganz ausschließlich christliche Maler war. Aquitanien ist so zu sagen der Saulus in der Versammlung. Sein Tag von Damaskus ist gekommen, hier steht der früher gewaltsame Herrscher als bußfertiger Pilger. Ein junges Mädchen, das einen kranken Mann zum Quell der Genesung (d. i. zum Quell des Lebens) geleitet, wird als eine Art Symbol der Hoffnung bezeichnet. wird Nikolaus von der Flüe genannt. Abflusse des Brunnens.“ auf welchem der Säugling von der göttlichen Nahrung empfängt. denke sich eine junge Mutter, die den ganzen Himmel ihrer liebenden Seele aus dem Sonnenblick ihres Auges auf ihren Säugling senkt in stummer Versunkenheit in ihr großes Glück. Was kann da das Kind anders ein— saugen, als die göttliche Nahrung, die ewige Liebe selbst, die eben in allen Menschenherzen lebt, als der wahre Lebensquell, ein Evangelium, das nur einen Augenstern braucht, um überzeugend gepredigt zu werden. Aber von dem Allen ist hier nichts zu finden. Während der Säugling ganz für sich seine Nahrung nimmt, läßt die Mutter ihren Becher an' dem Brunnen voll laufen, scheint aber nebenbei mit anderen Gedanken beschäftigt oder auf

kannten Wirksamkeit Schadow's als Lehrer der Küns

Ein Landmann im Vordergrunde Er trinkt mit den Seinen „von dem ö fi 9 ; So kalt wie das Wasser ist der indirelte Weg, nur als eine unlünstlerische bezeichnen. Man

den Ausdruck, als hätten sie sich zu einer conventionellen Handlung zusam= mengesunden, oder als führten sie ein eingeübtes Schauspiel auf. Daher ist auch die Verbindung der Personen unter einander mehr eine rein äußer= iche. Sie tragen einen stulpturartigen Indifferentismus an sich, eine Ün— behaglichkeit, die fast Niemanden an seinem Platze erscheinen läßt, außer etwa den durstigen Landmann, der des Wiesenquells genießt, weil er schon weit gewandert ist. Der nötkige innere Zusammenhang aber ist dem Ge⸗ danken aufgeopfert, daß der Zuschauer sehen soll, das Christenthum sei für alle Zeiten, bis auf die unsrigen herab, unter den Menschen gewesen. Das seiner Sombolik entkleidete Bild soll die Idee von der Ueberlieferung der Lehre Christi an die Menschheit aller Zeiten versinnlichen. Einfach und natürlich würde das etwa durch einen Christus in seinem Lehramte mit einer Zuhörerschaft ausgedrückt werden können, an welcher der Eindruck der heilbringenden Worte wahrzunehmen wäre. Es ist dies freilich ein oft ausgeführter Vorwurf. Wir erinnern nur an Lessing's Hussitenpredigt. Hier hätte es nun gegolten, an den Hörern die Gewißheih unauslöschlicher Ueber⸗ zeugung und unendlicher Sehnsucht nach den Worten des Lehrers zur An- schauung zu bringen. Dabei käme man leicht auf die Repräsentanten der verschiedensten Volks- Charaktere, auf die Apostel. Kurz, wo Christus dar— gestellt erscheint, ist er fast immer die ons vitas und soll es fein. Diese einfache Art ist der sich selbst in Fesseln schlagenden Kunst so müffen wir die in Rede stehende Richtung bezeichnen fremd geworden. Der In— halt wird daher ein anderer. Wir schen in ihm fast nir den mit unklaren Auslegungen und Verstellungen beschäftigten Geist, der, statt sich zur Ein— heit zu sammeln und mit der Fülle eines einzigen, einfachen Kunstgedan= kens zu wirken, sich der quantitativen Breite kleinerer Beziehungen und dunk— ler Andeutungen hingiebt. Die Erscheinung eines soschen Kunstwerks er⸗ greift daher auch nicht tiefer und inniger; sie wirkt nur durch Einzelnhei⸗ ten, denen wir hier und da in der Technik die Anerkennung nicht versagen können, die aber meistentheils im Ausdrucke ganz außerhalb der Idee des Bildes liegen. So tritt hier z. B. das blos Conventionelle besonders her— vor an der Figur, welche die Hoffnung repräsentiren soll, ferner an dem Kaiser. Einen ganz fremden Ausdruck aber, der deutlich das Bewußtsein darlegt, als gelte es nur der Theilnahme an einem bald endenden, feierlichen Akte, tragen in der Gruppe rechts der Knabe und eine geistliche Gestalt. Natürlich erscheinen allein der sich an den Brunnen anklammernde Alte und der Landmann, der mit der Begier eines Durstigen schlürft. Auch der Knabe, dem er zugleich die Erquickung darreicht, ist von großer Lieblichkeit. Wir legen kein Gewicht darauf, daß aus dem großen Becken unten mehr aus Das ist durch ein Wunder schon möglich. Als Mangel der Ausführung möchten wir dagegen bezeich— nen, daß die Kapelle, die sich über dem Brunnen erhebt, etwas zu weit An der Gestalt Christi darin nehmen sich die steif und fast M. Angelo läßt sie in sei⸗ Die Luftperspektive ist zu hart und ; r stler, wodurch er sich ein unsterbliches Verdienst erworben hat und erwirbt; aber wir können eine Richtung des Geistes, die sich in Schöpfungen wie diese offenbart,

84

Wenden wir uns von dieser Verheißung des ewigen Lebens zu der Einführung des phosischen Todes auf dieser Erde zu dem Bilde von Beg as: Adam und Eva, die ihren Sohn Abel von Kain erschlagen finden (Nr. 62). Ein düsterer, bewölkter Ton herrscht in der Landschaft, welche den ersten Mord sah. Im Mittelgrunde steht der Altar des Mörders, von welchem die Nauchwolken niedrig und gestört davon schleichen. Im Vordergrunde der des erschlagenen Schäfers, welcher mit blutigem Haupte daran lehnt, und dessen treuer Hund die unglücklichen Aeltern herbeigerufen zu haben scheint. Sie erblicken eben den todten Sohn. Hier tritt nun die Intention des Künstlers hervor, den Mord als den ersten darzustellen, der in der menschlichen

als sie den Tod, selbst den gewaltsamen, von den Thieren her, die ja Abel zu schlachten pflegte, schon kennen müssen. Oder der Maler hielt den näch— sten Moment, der die ganze Trostlosigkeit des Jammers vor Augen bringen mußte, für zu gräßlich, um dargestellt zu werden. Dann müssen die Aeltern glauben, der Sohn schliefe nur, und der Künstler erreicht dadurch eine grö— ßere Folter beim Beschauer, als bei unverhülltem, schmerzzerrissenem Anllitz. Genug, es ist zu viel Reflexion dabei. Vergleichen wir einmal, wie Byron in seinem Kain diese Aufgabe gelöst hat, wobei man natürlich nicht ver gessen darf, daß der dramalischen Dichtkunst reichere Mittel zu Gebote stehen. Die zuerst herzutretende Zillah erkennt sofort mit Schrecken, was vorge gangen ist, aber sie hat keine Vorstellung von dem Wie. Der Gedanke des Brudermordes ist ein noch ungedachter. Es sei erlaubt, die be treffende Stelle anzuführen: Schläft er? o Himmel!

Was will dies bleiche Antlitz, jener Strom,

Nein, nein! es ist nicht Blut; wer könnte wohl

Sein Blut vergießen? Abel i was ist das?

Sprich, wer hat dies gethan? er regt sich nicht;

Er athmet nicht, und seine Hände fallen

So leblos steinern aus den meinigen!

Grausamer Kain! warum kamst Du nicht

Zur rechten Zeit, ihn vor Gewalt zu schützen?

Was immer ihn getödtet hat, Du waist

Der Stärkere und solltest zwischen ihn

Und jeden Angriff Dich geworfen haben!

Und der herbeigerufene Adam fragt weiter:

O, was hat diese That erzeugt, sprich Kain,

Du warst dabei, war es ein böser Engel,

Der nimmer mit Jehovah geht, war es

. Ein wildes Thier des Waldes?

Dieser charakteristische Zug, bei voller Erkenntniß des schrecklichen Er— eignisses, keine Vorstellung zu haben von der Art, wie es herbeigeführt werden konnte, ist für die Malerei freilich unmöglich. Sie muß in ihren Gränzen bleiben und vor Allem nicht den Weg der Reflexion betreten.

Aus der eigenthümlichen Art, wie der Künstler den Gegenstand aufge— faßt, ist nun wohl auch das etwas genreartige Auftreten der beiden Ge stalten zu erklären. Sie haben etwas Modern Weiches, was namentlich in den vollen Formen der Eva hervortritt. Bei Adam scheint uns der linke Arm etwas zu lang und schwer.

Wir, werden später mit wahrem Vergnügen auf die übrigen Bilder des trefflichen Meisters zurückkommen.

verstorbener Aeltern in den vom Nothstande heimgesuchten Kreisen Robnick und Pleß ausgestellt und verkauft worden sind, haben mit Einschluß des bei der Ausstellung erhobenen Eintrittsgeldes und eines Allerhöchsten Gna— dengeschenkes Ihrer Majestät der Königin einen Ertrag von zusammen 7255 Rthlr. 25 Sgr. 7 Pf. geliefert. Diese Summe haben wir dem Co mité zur Unterstützüng der Nothleidenden in Oberschlesien zu Breslau zu gleichmäßigen Verwendung in den beiden oben genannten Kreisen überwie— sen und demselben überlassen, Kapital und Zinsen nach bester Einsicht in einem Zeitraume von 14 Jahren, nach deren Ablauf voraussichtlich auch die jüngste der Waisen der weiteren Unterstützung entbehren kann, zum ge dachten Zwecke zu verwenden. Indem wir allen denen, welche sich bei die— sem Unternehmen menschenfreundlich betheiligt haben, unter wiederholter Ab— stattung unseres verbindlichsten Dankes diese Mittheilung machen, bemerken wir nur noch ganz ergebenst, daß die unverkauft gebliebenen Gaben in einer im Herbste dieses Jahres zu veranstaltenden Auction verwerthet wer— den sollen. Berlin, den 22. April 1848.

Jemanden zu hören, der mit ihr spricht.

Im Allgemeinen mangelt Wärme und lebendiges Interesse fast sämmt— Die Figuren haben mit wenigen Ausnahmen

lichen Köpfen des Bildes.

.

Zekanntmachungen. 382 . .

Der unten näher bezeichnete Arbeitsmann Ludwig Almendinger, von hier gebürtig, ist der Verübung q eines Diebstahls dringend verdächtig und hat sich von hier entfernt, ohne daß sein gegenwärtiger Aufenthalt zu ermitteln gewesen ist.

Es werden alle Civil und Militair-Behörden des In und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den— selben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzuneh⸗ men und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegen— ständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Gefängniß⸗Erpedition abzuliefern.

Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent— standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.

Berlin, den 10. Mai 1848.

Der unter suchungsrichter des Königlichen Kriminalgerichts hiesiger Residenz. Sig nalement

des Arbeitsmanis Ludwig Almendinger. Derselbe ist 20 Jahr alt, katholischer Religion und in Berlin geboren. Räher kann derselbe nicht bezeich= net werden.

——

lies! Subhastations-Patent. „Das in der großen Scharrnstraße Nr. 39 gelegene, Vol. J. Nr. Oh. Fol. 301. des Hypothekenbuchs ver— zeichnete, der Ehefrau des Hauptmanns und Geheimen Registraiors Carl Eduard Manche, Juliane Wilhel— mine, geborenen Harenberg, gehörige Haus nebst 4 Ru— herr esche, melches zufolge der nebst dem Hypo— gh . 97 n NRegistratur einzusehenden Taxe auf ö 21 4 66 ö. P ghgescha ei worden, soll salt ahn en, er 18, Vorm. 11 Uhr, Alle unbekannten Real - Prätendenten boten, sich bei Vermei der Präflus⸗ e, guftz. diesem , prailusen spttesten in Frankfurt a. O., den 26. Januar 1818 Königl. Land- und Stadtgericht.

———

3831 Nothwendiger Verkauf Stadtgericht zu Berlin, den 39. April 1848 Das dem Kausmann Moritz Gerson Jürst früh dem Schlächtermeister Johann Gottfried Christian hun cher gehörige, in der Linienstraße Nr. 110 belegene im stadtgerichtlichen Hopothekenbuche von der Königastadi vol 12. No. She. vetzeichnete Grundstuck, gerichtlich abgeschätzt zu 7255 Thlr. 23 Sgr. 6 Pf., soll am g. Dezember 1848, Vormitt. 11 Uhr an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

384

Gemäß der Allerhöchsten Ordre vom 25. Mai v. J. beginnt in diesem Jahre der hiesige Wollmarkt bestimmt am 7. und endet am 109. Juni é.

Bekanntmachung.

Dem betheiligten Publikum bringen wir dieses hier— durch nochmals in Erinnerung, mit dem Bemerken, daß auch während des Wollmarktes zur Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnung alle Maßregeln getroffen fein werden.

lieberhaupt sind Angriffe auf das Eigenthum außer einemmale hirerorls nicht vorgekommen und nicht zu be=

sorgen. Breslau, den 6. Mai 1848. Der Magistrat hiesiger Haupt- und Residenzstadt.

Gesellschaft verübt wunde.

Denn mit der Miene des äußersten Erstaunens und Uagender Forschung sehen beide Aeltern auf den mit dem Ausdrucke des Schmerzes verschiedenen Jüngling. Das erscheint insofern unnatürlich,

3741 Bad Lauchstädt.

Am 1. Juni beginnt die Kurzeit bei unserer altbe— rühmten Stahlquelle. Was dieselbe Nervenkranken und Unterleibsleidenden leistet, wie sicher Lähmungen, Gicht, Bleichsucht und hysterische Beschwerden hier geheilt wer⸗ den, darüber findet man in der unlängst erschienenen kleinen Schrift: Bad Lauchstädt son st und jetzt u. . w. von Dr. Krieg (Merseburg bei Garcke, 1848. 125 Sgr.), hinlängliche Belehrung. Gerade in so be⸗ wegten stürmischen Zeiten, wie die gegenwärtige, hat Lauchstädt von jeher Familien und Einzelnen, die der Sammlung und der ländlichen Ruhe bedurften, eine friedliche Zuflucht gewährt.

Die Königl. Bade-Direction.

Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger Eisenbahn.

Unsere Bahnzüge werden vom 14ten d. M. ab an jedem Sonntage Vormittags 5 und 10 Uhr, ; Nachmittags 2 Uhr, Mon Berlin ohne Erhöhung des ; sFahrgeldes bis zur Wildparks— Station jenseits Potsdam gehen und dort Abends 6e und 8s Uhr nach Berlin fahrende Personen ein—⸗ nehmen. Potsdam, den 9. Mai 1848. .

3426

Berlin-Hamburger Eisenbahn.

Ertrafahrt nach Spandow 1 jeden Sonntag. Abfahrt von Berlin 2 Uhr Nachmittags, WW Rückfahrt von Spandow 83 Uhr Abends.

343 p]

Niederschlesische Zweigbahn. 6 . In Gemäßheit des 8. ö 20. des Statuts wird die diesjährige

, ordentliche te General-Ver— sammlung

der Actionaire d 4. derschlesischen Zweigbahn· Gesell shaff stongire er Nic

6 Mm n; 2 ö den 27. Mai, Vorm. 11 Uhr, hig r selbst stattfinden. ; a nn auf §. 25. d halb die Herren Actionai an dieser Gene een ergebenst auf, zeschnisses in u auf welcher da sein wird, bis spa

wollen, 8 Ver⸗

n anwes 86

esenden

das Erscheinen in der ene al e so ang erleich kern, werden wir in Betreff der Deponirung ihrer Action das Weitere noch öffentlich bekann machen.

dieser Versammlung werden sein:

1) Vortrag des Berichts der Direction über das Be— triebsjahr 1847; Darstellung der finanziellen Lage; Feststellung der Dividende und Auszahlungszeit; Auseinandersetzung des Sachverhältnisses über die obschwebenden Differenzen mit dem Bau-Unterneh— mer Gewiese, und Beschlußnahme darüber.

Glogau, den 1. Mai 1848. Die Direction der Niederschlesischen Zweigbahngesellschaft.

3416 J In Folge neuerdings eingetroffener offizieller Nach- richten, laut welchen die Blokade von Swinemünde auf das Ein- und Auslaufen des Danipsschifses „Düna?“ keine Anwendung sindet, wird dasselke, von Lübeck kommend, Sornntag den 14ten d. M., Vormittags, in Swinemünde erwartet und mit Passagieren und Gütern solort nach Riga expedirt werden. Stettin, den 10. Mai 1848. 11 Agent des Damptschiffs „Düna“.

Magdeburg-Wittenbergesche lsz / y senbahn.

Die geehrten Actio⸗ naire werden hierdurch eingeladen, sich Donner⸗

sag den 8. Juni a d. J., Vormit— tags 9 Uhr,

im hiesigen Börsen⸗

n ,,

.

hause zu der im §. 24. des Statuts angeordneten

General⸗Versammlung emnusunden in

welcher

1) der Geschäftsbericht des Direktoriums vorgetragen,

2) der Rechnungs-Abschluß für das letzte Verwal= tungsjahr vertheilt,

3) die Ergänzungswahl für den Ausschuß vorgenommen,

4) folgender Antrag des Herrn August Libbach in Berlin zur Berathung und Beschlußnahme vorge— legt werden soll:

Die General-Versammlung wolle beschließen:

a) daß für jetzt und bis auf Weiteres keine neuen Einzahlungen ausgeschrieben oder resp. angenom— men werden, .

b) daß diejenigen Actionaire, welche die ausgeschrie— bene Tie Einzahlung bis zum letzten Mai nicht anz oder gar nicht geleistet haben, weder einer Tonventionalstrafe verfallen, noch mit der Annulli— rung und resp. Amortisations-Erklärung ihrer resp. Actien bestraft werden,

c) daß den gedachten Actionairen zur Einzahlung oder Ergänzung der bereits ausgeschriebenen 7ten Rate eine Frist bis zum 1. Januar 1849 gelassen werde.

Jeder Actionair, welcher an dieser Versammlung

Theil nehmen will, hat am 3. oder 5. Juni, Vor—

mittags von s 12 Uhr, im Büreau der Gesell⸗

schast, Schifferstraße Nr, 1s„2, die auf seinen Namen lautenden oder ihm cedirten Quittungsbogen niederzu⸗ legen und darauf eine Bescheinigung, welche als Ein-

Gegenstände der Berathung und Beschlußnahme in

Geheime Kommerzien⸗Räthin Carl. Frau von Natzmer. Gräfin von Nostitz.

Ministerin von Rother. Gräfin zu Stolberg.

laßkarte dient, zu empfangen, auf welcher die Anzahl der ihm gebührenden Stimmen vermerkt ist. Es steht jedoch auch frei, die Quittungsbogen an jenen Tagen im Büreau nur vorzuweisen, worüber eine ähnliche Karte ausgefertigt wird. Da jedoch in diesem Falle dieselben Quittungsbogen beim Eintritt in die Versamm— lung nochmals vorgezeigt und kontrollirt werden müssen, so ist es zur Vermeidung lästiger Verzögerungen wün schenswerth, daß nur jener Weg der Legitimationsfüh⸗— rung eingeschlagen werde. Die deponirten Quittungs-— bogen können am 9. und 109. Juni in den Vormittags— stunden gegen Rückgabe der Bescheinigung in Empfang genommen werden. Magdeburg, den 6. Mai 1848. d n n der Magdeburg-Wittenbergeschen Eisenbahn-Gesellschaft. (gez. Deneke, Vorsitzender.

3801

Auf Antrag des Friedrich Dudy zu Beestland und des Gutsbesitzers L. Nicolai auf Passentin, als Vor— mundes des Ludwig und des Wilhelm Dudyo, wird hier durch bekannt gemacht, daß der in den Ladungen vom 22. April d. J. auf den 21. Juni d. J. angesetzte Ter⸗ min zum Verkauf der Güter Adams dorff und Liepen bereits

am zweiten Junius d. J.,

übrigens allen Inhalts der erlassenen Ladungen, abge halten werden soll.

Gegeben Güstrow, den 5. Mai 1848. Großherzogl. Mecklenburg-Schwerinsche Justiz-Kanzlei.

G. v. Suckow.

381 Wann auf Antrag der verwittweten Steuerräthin Jargow und der verwittweten Advokatin Schneider, Ge— schwister Kavatz, hierselbst zur bestimmten Anmeldung und gehörigen Bescheinigung etwaniger Ansprüche und Forderungen an den Nachlaß ihrer Mutter, der veiwitt weten Justizräthin Jargow, geborenen Thomsen allhier, sub hodierno publica proclamata praeclusiva erkannt, Terminus peremtorius auf din 8 dul d J

vor hiesiger Großherzoglicher Justiz-Kanzlei anberaumt und die Insertion solcher proclamatum in extenso in die Schwerinschen Anzeigen verfügt worden: so wird solches fernerweitig hierdurch gemeinkundig gemacht.

Gegeben Güstrow, den 2. Mai 1848. Großherzogl. Mecklenburg-Schwerinsche Justiz-Kanzlei.

G. v. Suckow.

Dampfschifffahrt 313 b zwischen 2 R 7 Bremen und New-York. er,, Das amerikanische Post⸗Dampschiff 1 m „Washington“, . 5 Pai er' Wes * 2X vird am 15. Mai von der Weser

Capitain Johnston,

nach New-⸗Mork zurücktehren. . Passagepreis nach New-Nork in 1. Kaj. . Ld'or. Thlr. H y . k l 9 Southampton 30 *

für Kinder und Domestiken die Hälfte. ; Güterfracht 25 und 35 8. mit 5 pCt. Primage für 40 Kubiffuß. C. A. Heineken h Co.

Das Abonnement beträgt:

2 Rthlr. für Jahr. 1 Rthlr.⸗ 3 Jahr. 8 Rthlr.⸗ᷓ 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Ppreis⸗Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 23 Sgr. berechnet.

914

Deutschland.

Bundes⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Bundes⸗Versammjung und des Funfziger⸗Ausschusses.

Preußen. Berlin. Die leichzeitige Einberufung der preußischen und der deutschen hal ei ee ne Die Wahlen für Berlin und Frankfurt. Der Turn- Unterricht in den Schusen. Beförderungen und Abschieds Bewilligungen in der Armee.

Lesterreich. Wien. Ernennungen.

Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin. Wismar.

Nassau. Wies bgden. Erklärung über die nassauischen Truppen in Baden.

Schleswig⸗Holstein. Rends burg. Vereitelte Landung der Dänen. Dänische Kriegsschiffe. Bericht über den Kampf bei Schleswig. Schleswig. Beerdigung eines braunschweigischen Offiziers. Al tona. Preußische Arfilleristen. .

Ausland.

Frankreich. Paris. Verhandlungen der National-Versammlung über die Konstituirung einer interimistischen vollzichenden Gewalt. Großbritanien und Irland. London. Hofnachricht. Parla- ments⸗Verhandlungen: Hesundheisbill; Lord Palmerston über die Ver—

mittelung im dänischen Kriege.

Schweiz. Basel. Ochsenbein nimmt seine Entlassung. ;

Italien. Rom. Fortdauer der Aufregung. Proclamation des Papstes. Neapel. Waffenstillstand auf Sicilien. Neue Organisi- rung der Ministerien. Vermischtes.

Spanien. Madrid. Aufhebung des Belagerungs⸗Zustandes. Ver⸗ mischtes. Die Anerlennung der Königin von Seilen Preußens. Hofnachrichten. Neue Schatzscheine. Vermischtes.

Handels- und Börsen⸗Nachrichten.

Amtlicher Theil.

Verhandlungen der

Sicherung des Hasens von

Beilage.

Amtlicher Theil.

2 wen t wegen Einberufung der Versammlung zur Vereinba⸗— rung der preußischen Staats -Verfassung.

Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, sönig von Preußen ꝛc. ꝛc. r haben beschlossen, die zur Vereinbarung der preußischen Staats-Ver— fassung bestimmte Versammlung, nachdem die Wahlen der Abgeord—⸗ neten für dieselbe auf Grund des Wahlgesetzes vom 8. April d. J. vollzogen sind, am 22. Mai d. J. in Unserer Haupt- und Residenz= stadt Berlin zu eröffnen. Wir berufen demnach die zur Vereinbarung der preußischen Staats-Verfassung gewählten Vertreter Unseres ge—= treuen Volkes auf den 22. Mai d. J. und beauftragen Unser Staats⸗ Ministerium, hiernach die weiter erforderlichen Einleitungen zu treffen. Gegeben Potsdam, den 13. Mai 1848. (gez. Friedrich Wilhelm. Graf von Schwerin. von Auerswald.

von Arnim. Hansemann. von Patow.

Camphausen. Bornemann. von, Graf von Kanitz.

In Erläuterung des Wahl-Reglements wird in Gemäßheit des 8&. 12 des Wahl Gesetzes für die zur Vereinbarung der preußischen Staats-Verfassung zu berufende Versammlung vom 8. April d. J. und §. 12 der Verordnung über die Wahl der preußischen Abgeord—⸗ neten zur deutschen National-Versammlung vom 11. April d. J. zur

Beseitiguug von Zweifeln darüber, wie es in Fällen von Doppel-

Wahlen zu halten sei, Folgendes bestimmt: Von Abgeordneten, welche in mehreren Bezirken für die National— Versammlung in Berlin oder in Frankfurt gewählt worden sind, hat der Wahl⸗-Kommissarius sofort die Erklärung zu erfordern, für welchen Wahl⸗Bezirk sie die Wahl annehmen wollen. In den Wahl-Bezirken, für welche die Wahl abgelehnt wird, ist von den betreffenden Wahl -Kommissarien sogleich eine neue Wahl anzu ordnen. Berlin, den 12. Mai 1848. Das Stagts-Ministerium. (gez) Camphausen. Graf von Schwerin. von Au er wald. Bornemann. von Arnim. Hansemann. Graf von Kanitz. von Patow.

Die vom Staats⸗-Ministerium Sr. Majestaͤt dem Könige vorgeschlagene Zuruͤckberufung Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen von Preußen hat bei einem Theil der Bevölkerung der Hauptstadt Widerspruch gefun— den. Unser von des Königs Majestaͤt genehmigter Vorschlag beruht auf der Ueberzeugung von der Nothwendigkeit, daß der Naͤchste am Throne nicht außerhalb der Graͤnzen des Vaterlandes weilen darf zu der Zeit, wo das neue Verfassungswerk zwischen dem Köoͤnige und seinem Volke vereinbart werden soll. Wir erblicken hierin eine Buͤrgschaft fuͤr die Zu⸗ kunft des Vaterlandes, fuͤr die Einigkeit zwischen Thron und Volk, fuͤr die Kraft des Staates, dop—

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Berlin, Sonntag den 11. Mai

pelt wichtig in einem Augenblicke, wo Preußen mit den Waffen an den deutschen Graͤnzen, mit dem Worte in zwei großen Versammlungen feinen alten Ruhm der Tapferkeit und Intelligenz zu bewaͤhren berufen ist. Wir zweifeln auch nicht, daß die Ver— handlungen in der Versammlung, die wir allein als die wahre Vertretung des gesammten preußischen Volkes anzuerkennen vermoͤgen, Gelegenheit darbie— ten werden, den Zweck des Aufenthaltes des Prin— zen von Preußen in dem freien England und des Seine Heimkehr verzoͤgernden Ruͤckweges uͤber das durch seine Institutionen sich bewaͤhrende Belgien in das wahre Licht zu stellen. Das ganze Land wird dann die Ueberzeugung gewinnen, daß der Prinz mit freudiger Zuversicht die von der Regie⸗ rung Sr. Majestaͤt des Köoͤnigs betretene neue Bahn zu verfolgen fest entschlossen ist, und daß die Regierung von Ihm eine kraͤf— tige Unterstuͤtzung bei Ausführung der Vorschlaͤge zu erwarten hat, welche sie im Interesse der Be— festigung der Freiheit an die zu berufende Versamm— lung zu bringen beabsichtigt. Damit werden dann alle Besorgnisse vor reactionairen Tendenzen schwin—⸗ den, und es wird das leider noch immer gestoͤrte Vertrauen zu Gesetz und Ordnung, zum Heile aller Klassen des Volkes, zuruͤckkehren!

Berlins Bewohner werden mit uns die Ueber— zeugung theilen, daß dieses Ziel nicht erreicht wer— den kann, wenn, wie es am gestrigen Tage gesche— hen ist, auch ferner Versuche gemacht werden sollten, durch Deputationen in Begleitung großer Massen auf die Entschließung der Regierung einzuwirken. Jede geordnete Regierungsgewalt und mit ihr die Herrschaft der Gesetze, worauf allein die wahre Freiheit beruht, ist gefaͤhrdet, wenn durch solche Demonstratio— nen die Abaͤnderung von Regierungs-Beschluͤssen ge— fordert wird. So sehr es den Wuͤnschen der Regierung entspricht, daß die oͤͤffentliche Stimmung sowohl aus der Hauptstadt, als aus allen Theilen des Landes sich kundgiebt, so darf sie doch verlangen, daß dies nur auf geordnetem Wege geschehe. Die schließliche Entscheidung uͤber ihre Maßregeln wird sie von der Volksvertretung erwarten. In dieser ihrer Ansicht nach allein wuͤrdigen Stellung baut die Regierung auf die gute, oft bewaͤhrte Gesinnung und auf die Anerkennung der Bewohner Berlins.

Berlin, den 13. Mai 1848.

Das Staats⸗Ministerium.

Camphausen. Gr. 9. Schwerin. v. Auerswald. Bornemann. v. Arnim. Han semann. Gr. v. Kanitz. v. Patow.

Angekommen: Se. Durchlaucht der Herzog von Schles— wig-Holstein-⸗Sonderburg-Augustenburg und Höchstdessen Sohn, der Prinz Friedrich, von Hamburg.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Fürst zu genstein⸗Berleburg, nach Deutz.

Der General-Masor und militairische Bevollmächtigte bei der n n Bundes-Versammlung, von Peucker, nach' Frankfurt a. M.

Sayn⸗Witt⸗

Auszug aus dem Bericht des General von Pfuel, vom 11. Mai 1848.

Der General-Lieutenant von Wedell hat bei Piatkowoczarne, wo die Capitulation in Ausführung kommen sollte, nur 35 Insurgenten ohne Waffen gefunden. Alle übrigen hatten sich zerstreut, und heute eingegangenen Nachrichten zufolge zogen sie in einzelnen Trupps, zum Theil ohne Waffen, herum, verkauften ihre Pferde und übten allerlei Unfug und Plünderung aus. Der General von Wedell schickt Te— taschements nach allen Richtungen aus, um Gefangene zu machen, und morgen soll ein Durchsuchen der Wälder längs der ganzen Warthe ssattfinden. Es ward gestern Abend mit einbrechender Nacht ein starkes Detaschement von hier nach Rogalin abgeschickt, in der Absicht, diejenigen Insurgentenhaufen, die sich seit dem Ueberfall von vorgestern dort etwa wieder gesammelt haben möchten, so wie die vom Haupt- Corps von Schroda Flüchtigen, die sich nach Rogalin gewandt hätten, um da die Warthe zu passiren, zu überfallen. Nach o eben eingegangener Meldung war aber nichts in Rogalin als ein kleiner Haufen Sensenmänner, die beim ersten Schusse sogleich ent⸗ flohen, mit Hinterlassung von 4 Böllern, 2 Wagen mit Munition und einigen Gewehren. In den Kellern des Schlosses wurden noch 100 Säcke Salz gefunden, die von dem festgenommenen Salztransport ge⸗

1848.

raubt worden waren. Ich werde jetzt mit der Entwaffnung systema⸗ tisch vorgehen, um nenen Versuchen zum Aufstande zuvorzukommen. So eben wird Miroslawski gefänglich eingebracht, er hatte sich mit noch 3 anderen bei einem Edelmanne 25 Meilen von hier verborgen; ich werde ihn sobald als thunlich nach Küstrin schicken. Er hatte sich der Capitulation unterwerfen wollen, es aber nicht gewagt, ins La⸗ ger zurückzukehren, wie ich schon vorgestern durch Herrn von Tacza⸗ nowski wußte.

Die heutige große Feierlichkeit der Bewohner Posens zur Ver- herrlichung ihrer Aufnahme in den deutschen Bund ist ohne alle Stö⸗ rung vorübergegangen.

Der General der Infanterie (gez) von Pfuel.

Aus dem Bericht des Generals von Wrangel vom 8. Mai 1848.

Ew. Königl. Majestät melde ich unterthänigst, daß seit meinen Berichten vom Zten und hten é. sich nichts Wesentliches in der Stel- lung der Truppen meines Armee Corps verändert hat. Da die dänischen Truppen das ganze Festland, bis auf einige kleinere De⸗ taschements, welche sich ganz in den Norden von Jütland zurückgezo⸗ gen haben sollen, geräumt haben, war für Infanterie und Kavallerie kein neuer Ruhm zu erwerben; dagegen hat aber Ew. Majestät Ar⸗ tillerie sich bei wiederholten Gelegenheiten mit einer Kaltblütigkeit und Tüchtigkeit genommen, welche das schönste Lob verdient.

Schon am Zten Nachmittags legten vier feindliche Kanonenböte sich bis auf Kartätschschußweite von Snoghoy (Middelfahrt gegen⸗ über) und beschossen den von Jufanterie besetzten Ort. Die reitende Batterie Nr. 7, Hauptmann Kühne, eilte aus ihrem nahe gelegenen Cantonnement herbei, begann den Kampf gegen den an Stärke des Kalibers so bedeutend überlegenen Feind und nöthigte denselben nach Verlauf von Stunden, das Gefecht aufzugeben, wobei eines seiner Böte so stark beschädigt worden, daß es von den übrigen ans Schlepp⸗ tau genommen werden mußte.

Heute morgen um 75 Uhr wurde bei Fridericia selbst ein noch stärkerer kombinirter Angriff der feindlichen Marine versucht.

Sechs Kanonenböte und 1 Kriegs⸗Dampfschiff kamen von Mid⸗

delfahrt heran, legten sich in weitem Bogen um die südliche Front des See⸗-Bastions und begannen ein sehr lebhaftes Feuer gegen die⸗ ses und die Stadt selbst. Die reitende Batterie Nr. 7 war wieder zuerst bei der Hand, um den Kampf durch eine Stellung in der Flanke des Feiudes zu beginnen, und bald nahmen auch 6. Geschütze der Fuß⸗ Batterie Nr. 11, Hauptmann von Decker, von den Wällen der Stadt und des Forts aus, an demselben den lebhaftesten Antheil. Der Feind legte das in Fachwerk gebaute Arsenal des Seeforts in Asche, zerstörte das leere Pulver-Magazin in demselben und richtete bedeu⸗ tenden Schaden an mehreren Gebäuzen der Stadt, namentlich an dem Königlichen Schloß, an. Aber schon um 9. Uhr nöthigten ihn die wohlgezielten Schüsse unserer Feld⸗ Artillerie, den Kampf abzu⸗ brechen uͤnd sich in Unordnung gegen die Küste Fühnens zurückzu- iehen. ; Um 9. Uhr konnten ihn unsere Kugeln und Granaten nicht mehr erreichen. Zwei von den Kanonenböten abgeschossene kleinere Böte trieben an das Land und fielen in unsere Hände. Jenseits des Belt brannte das stark vom Feinde besetzte Dorf Strub, von den Grana⸗ ten der reitenden Batterie in Brand gesteckt, und in der Süd⸗Bastion des Seeforts hatten 2 Geschütze der pfündigen Fuß Batterie das konzentrirte Feuer von 7 feindlichen Schiffen ununterbrochen erwie⸗ dert, obgleich hinter ihr die Gebäude des Forts brannten.

Der Verlust während dieser zweitägigen Gefechte ist gottlob nur unbedeutend gewesen, er beläuft sich auf 1 Todten und 3 Verwun⸗ dete, ein verletztes Geschütz und 1 verletzte Laffette (welche beide in— deß nicht unbrauchbar geworden sind). Von den Einwohnern der Stadt wurden angeblich mehrere Personen, unter diesen zwei Frauen, schwer verwundet.

Kolding, den s. Mai 1848.

Uichtamtlicher Theil. Deutschland.

Bundes - Angelegenheiten.

Frankfurt a. M., 11. Mai. (O. P. A. 3.) Funfzig te Sitzung der deutschen Bundesversammlung vom 16. Mai. In der heutigen Sitzung wurde auf eine Anzeige des Funfziger⸗ Ausschusses beschlossen, nähere Erkundigung einzuziehen, ob die Ge— rüchte begründet seien, daß in der Schweiz gegen die Deutschen als solche Mißhandlungen verübt werden.

Sodann wurde der großherzoglich Luremburgischen Gesandtschaft angesonnen, über die Wahlen zur Nationalversammlung in Limburg und die deßhalb getroffenen Anordnungen baldigst Auskunft zu eben.

ö Auf mehrere von den Vertrauensmännern eingeschickte Adressen, welche den Wunsch aussprechen, es möge der deutsche Bund, ebenso wie dies früher von den übrigen europässchen Großmächten geschehen sei, die beständige Neutralität von Belgien garantiren, wurde be—⸗ schlossen, den in Aussicht gestellten Eröffnungen von Seiten der bel⸗ gischen Regierung selbst entgegen zu sehen.

Eine Anfrage der Vertrauensmänner über ihre fernere Stellung und etwaige Ergänzungen wurde an einen Ausschuß zur Begutach= tung verwiesen. :

Von der Königlich preußischen Regierung wurde angezeigt, daß für die Unterkunft und Verpfligung der aus Krakau und von der russischen Grenze e, , . nach Frankreich aber nicht zurück- kehrenwollenden Polen Vorkehrungen getroffen seien. ;

Von derselben, daß sie übereinkunftsmäßig die Bundeskontin-