1848 / 21 p. 4 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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übergiebt ei ĩ Einwohner 11 Stedtm ann übergiebt eine Einsprache mehrerer der Stadt Koblenz gegen bie Zurückberufung des Prinzen von Preußen

und beantragt: k ; Der iuschuß wolle beschließen, obige enn , Bundestage mitzulheilen und damit den Antrag zu ö inden, * hohe Bundestag möge den deutschen Regierungen die zuversicht

f aer usses aussprechen, keine der⸗ liche Erwartung des unff ge; m ie r g: . .

l reifen, . on der 6 , , , . . begründenden einheitlichen Ver⸗ thellig sein könnten.

. . ,, . zur Tagesordnung. Jürgens tritt bem bei und beantragt eventuell:

ie Sitzung zu verschieben. . er,, 2 Sache der konstituirenden National⸗

überweisen. en,, ö ng zieht Heckscher seinen Antrag zu— rück. Ber Antrag von Jürgens fällt aus Mangel an Unterstützung, der von Raveaux gestellte wird angenommen.

12) Adresse von Wiesbaden wie Nr. 10.

13) Desgleichen aus Frankenberg. 12 und 13 zu den Alten.

14 Gesuch mehrerer Einwohner zu Hannover, betreffend Ver⸗ tretung des Aibeiterstandes bei der konstituirenden National-Ver⸗ sammlung. An die letztere.

15) Adresse wie Nr. 19 aus Neudorf. Zu den Akten.

16 Abe king in Berlin, Bemerkung über das goldene Kalb. Aufgelegt. ;

177 Dr. Fenneberg von Prechtingshausen übersendet Galgen lieder. Aufgelegt. . 18) Kraus zu Bensheim übersendet Andeutungen über die Ursachen des Verfalls der Gewerbe in Deutschland, die Mittel und Wege zur Abhülfe ꝛc. An die konstituirende National-Ver⸗ sammlung.

19) Viebahn zu Berlin, als Vorstand des Central-Vereins für das Wohl der arbeitenden Klassen, übersendet Exemplare eines Aufrufs. Aufgelegt.

20) Adresse verschiedener Wehrmänner zu Biebrich, wie Nr. 10. Zu den Akten.

Das Protokoll der vorigen Sitzung wird verlesen und genehmigt.

Die Tagesordnung führt zur Erstattung des Berichts über das Wirken des Funfziger⸗Ausschusses. Duckwitz erstattet diesen Be— richt. Nach längerer Verhandlung wird der Bericht genehmigt und beschlossen, den Bericht mit den von der Kommission zu bezeichnenden Beilagen drucken zu lassen.

Präsidium zeigt an, daß die Geschäfte des Funfziger-Ausschusses beendigt sind, derselbe hebt hervor, daß der Ausschuß mit dem Zu— sammentritte der konstituirenden Nationalversammlung sein Ende er— reicht haben werde, aber doch nicht eher sich auflösen könne, als in dem Moment, da jener Zusammientritt wirklich erfolgt. Es werde deshalb vorgeschlagen, daß die Mitglieder des Funfziger-Ausschusses sich eine Stunde vor Eröffnung der National-Versammlung zu einer Schlußsitzung versammeln und hier beschließen möchten, daß der Funf— ziger-Ausschuß in dem Augenblicke für aufgelöst zu erachten sel, in welchem die Eröffnung der konstituirenden National-Versanimlung thatsächlich erfolgt sein wird.

Eisenmann beantragt, daß die Auflösung im Moment der Konstituirung der National⸗Versammlung stattfinde.

Heckscher schlägt Vertagung auf unbestimmte Zeit vor und nach erfolgter Konstituirung der National-Versammlung pro Forma zu sitzen und zu schließen.

Dieser Antrag wird verworfen, Eisenmann's Antrag ange— nommen.

Wedemeyer erinnert an den Druck der Vorschläge des Herrn Venator, die Volks⸗Bewaffnung betreffend.

Schwarzenberg fragt, ob Antwort vom Bunde erfolgt ist in Betreff der Mittheilung der Wahlgesetze. Auf verneinende Ant⸗— wort beantragt Schwarzenberg Erlaß eines Erinnerungsschreibens, welches beschlossen wird.

Der Vorsitzende verliest noch eine Eingabe von Ems, wie oben Nr. 10, welche zu den Akten geht, und schließt Abends 7 Uhr die Sitzung. Der stenographische Bericht über die heutige Sitzung soll durch den Druck veröffentlicht werden.

Zur Beurkundung: (gez) Soiron. (gez Briegleb, als Schriftführer.

Hamburg. (Börs. H.) Hamburg, 20. Mai. In der Sitzung der Erbgesessenen Bürgerschaft, welche am 25sten d. M. stattsinden wird, beabsichtigt der Senat, nachstehenden Antrag vor— zulegen:

„Da die gegenwärtigen ungewöhnlichen Jeitumstände mannigfache außerordentliche Ausgaben, namentlich für die Mobilmachung unseres Bun— des Kontingents und die Sicherung und Vertheidigung unserer Küsten, noth— wendig machen, so trägt E. E. Rath, indem Er Sich auf die Auseinander— setzung in der Anlage Nr. 1 bezieht, bei Erbgesessener Bürgerschaft darauf an, es mitgenehmigen zu wollen, daß eine außerordentliche Steuer vom Vermögen, von der Einnahme und dem Erwerbe zur Deckung der haupt⸗ sächlich Lurch die Mobismachung unseres Kontingents und die Sicherung und Vertheidigung unferer Küsten, außerdem durch einige andere außerordent.

liche Verwendungen der gegenwärtigen Zeit veranlaßten Ausgaben, sofort ausgeschrieben werde, und zwar zum Betrage eines Drittheils der Brand— steuer . Basirung der Steuerquoten auf die Taxen des Jahres 1847 3. 9 „„ wie die selben nach Erledigung ber desfalistgen Reclamalionen sest= wobei jedoch diejenigen tent pslisficn, welche zu einer , m 1500 Mark und darunter taxirt sind, von der Steuer aus- In der dem Antrage beigefü ĩ e ĩ z 5 s gefügten Auseinandersetzung wird als . durch den kommandirenden Bundes-Generngl in Hol— mn hleswig unter dem 12ten d. M. erlassenen Aufforderung zur . n uunseres Kontingents aufgeführl. Nach ben Vor anschlägen des Mitar- Tepartementg wert die desfallsigen augen⸗ blicklichen Kosten für die Infanterie, den Trai ger ; . Len Train, das Jäger- Detasche⸗ * valletie auf 6,705 Mark DYund für j Equipirungsgelder d Ofsizi 2 und. für 9 4 gög er sert auf 2M. Mart, zusammen als

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auf 63. 00 Mat, veran schlagt, Es hab

manche andere bedeütende außer srcbentliche . (aber noch außerdem , beziehen. Dahin gehört die von ben betrlnern mn, iegsderhältnisse des 19ten Armeecorps nothwendig erachtete 2 Sachverständigen zen zum 52 a . Hafens auf dem Die n n bn, Vorstadt St. Pauli, welche na irder in der =* 6 en Man , 6 nig der Küsten in Nitzebüttel, so wie diem I standsez ing un n.,

die Bera⸗

120 durch Privat⸗Beiträge gesorgt worden; ferner die 13,000 Mark be— tragenden Kosten wegen der auch hier durch die Zeitverhãltnisse her⸗ beigeführten Unruhen; sodann die Ausgaben für die in den jetzigen Verhältnissen ungewöhnlich zahlreichen Abordnungen aller Art. Wenn demnach auf diese Weise eine außerordentliche Ausgabe von reich⸗ lich 130, 000 Mark schon jetzt in bestimmteren Posten anzunehmen ist, so müssen ferner nicht nur andere, noch nicht mit völliger Bestimmtheit vorherzusehende, aber doch nicht unwahrschein= liche außerordentliche Ausgaben berücksichtigt, sondern es darf auch nicht übersehen werden, daß in unseren indirekten Steuern wahrschein⸗ lich erhebliche Minder⸗-Erträge eintreten werden. Bis ult. April d. J. hat, gegen den Ertrag des vorigen Jahres, im Zoll eine Minder— Einnahme von 35,000 Mark und im Stempel von 22,000 Mark stattgefunden; auch die Accise ist um 10,000 Mark gegen das vo⸗ rige Jahr zurück. Dazu kommt, daß aus dem regelmäßigen Staats⸗ Haushalte feine Hülfsmittel für die außerordentlichen Verwendungen zu entnehmen sind. Das in Anspruch genommene Drittel der Brand⸗ steuer wird seinem Ertrage nach auf 250,900 Mark berechnet. Frankreich. Paris, 18. Mai. Der Constitutionnel behauptet, Blanqui besinde sich nicht mehr in den Händen der Justiz. Das genannte Blatt fordert die Regierung auf, eine Erklärung über den Sachverhalt zu geben. Blanqui soll aus seinem Gefäng⸗ niß entkommen und bereits in Brüssel angelangt sein. Auch Huber

von der Behörde selbst freigelassen, weil er nicht mit den Waffen in der Hand ergriffen worden. Oberst Rey, der sich am 15. Mai auch verdächtig gemacht hat,

Als gestern früh um 6 Uhr wieder Generalmarsch geschlagen wurde, lösten die Tages zuvor unbeschäftigt gewesenen National gardisten ihre Kameraden ab. Die am meisten bloßgestellten Punlte, gegen welche sich die Emeutenmacher gewöhnlich wenden, das Stadt— haus, das Palais⸗-National, das Louvre, die National-Versammlung,

Sitz hat, wurden rasch durch starke Massen Nationalgarde, bewegliche Garde und Linientruppen besetzt. Die 12. Legion, deren Sberst Barbes war, erschien besonders vollzählig, und gerade ihr ergaben sich die Montagnards in ihrer Kaserne der Straße Victor ohne den mindesten Widerstand. Gleichzeitig mit ihr war um Mittag die 2te Legion nach der Polizeipräfektur gezogen, um die Entwaffnung der republikanischen Garde zu bewirken. Dies verzögerte sich aber, und die Legion ward um 3 Uhr durch Infanterie und Mobilgarde abgelöst. Späterhin ging die Entwaffnung der republikanischen Garde, welche die anrückenden Mannschaften nach langem Weigern in die Präfektur einließ, vor sich; es befanden sich dort höchstens 400 Mann dieser Montagnards. General Courtais, welchem nebst Caussidisre besonders schuldgegeben wird, daß er die Vollziehung der von der Regierung vorgestern ge⸗ gebenen Befehle großentheils verhindert und dadurch das Attentat auf die National-Versammlung möglich gemacht habe, wird durch

nach dem Spital gebracht werden mußte. Mazarin will gehört haben, daß General Courtais am Montag früh zu den Montagnards sagte: „Wenn Ihr Generalmarsch schla gen hört, ermächtige ich Euch, die Trommeln zu zerschlagen.“ Das Luxembourg war gestern stark beschützt. Alle dahim führenden Straßen hatte die 11. Legion abgesperrt; im Innern des Ge— bäudes bildeten die Zöglinge der polytechnischen und der anderen Schulen ein starkes Vertheidigungs-Corps. Schon um 6 Uhr wur— den übrigens die meisten Posten von der Nationalgarde wieder verlassen, weil die Ruhe überall gesichert war; sie wurde auch weder

am Abend, noch heute Vormittag irgendwie gestört. Der Polizei Präfekt Caussidire erließ, ehe er gestern Abend dem Präsidenten schriftlich seine Demission als Volksvertreter einsandte, noch eine Proclamation an die Bürger, worin er seine Mißbillignng des Atten— tats auf die National-Versammlung ausspricht, die Nationalgarde und seine eigene Pflichttreue belobt, den Sieg des Gesetzes und der Ord nung preist und zum Schlusse alle Bürger auffordert, eine irregeleitete Schaar getäuschter Arbeiter auf den rechten Weg zurückzuführen. Gestern früh trafen zwei Linien-Bataillone von Orleaus auf der Eisenbahn und gestern Abend ein großer Theil der Na— tionalgarde von Versailles, so wie 206 Nationalgardisten von Amiens, hier ein. Gleichzeitig laugte ein Bataillon National— garde von Suresnes und heute Morgen ein Corps von 300 Natio— nalgardisten von Tours hier an. Alle diese Bürger gaben ihre ti fste Entrüstung über das Attentat auf die National-Versammlung kund. Die Nationalgarde hat noch vorgestern Abend spät alle Klubs geschlossen und die Lokale nach ihrer Räumung militairisch besetzt. Im Klub Blanqui hielt man noch um 10 Uhr aufrührerische Reden und lud für 11 Uhr zu einem Angriffe auf die Präfektur ein, um die dortigen Verhafteten zu befreien. Blanqui ist unter den zu Vincennes Ein⸗ , . deren jeder eine besondere Kammer hat. Das Fort von

incennes ist sehr fest und stark bewacht. Zwei der Wagen, welche die Gefangenen dorthin brachten, sind später, mit Patronen beladen, von dort zurückgekehrt.

Lord Holland ist von London in Paris angekommen.

Die deutschen Flüchtlinge, welche nach den Departements im Innern verwiesen worden, kosten Frankreich jeden Monat 18— 20,009) Franken.

Der Bruder L. Blanc's hat seine Stelle als Direktor der Mu— seen niedergelegt. L. Blanc sucht heute in einem Schreiben in der Presse seine vorgestrige aufreizende Anrede an die Sectionschefs der Klubs als unverfänglich darzustellen.

Nahe bei der National- Versammlung wurde gestern ein mit Waffen und Munition beladener Karren weggenommen.

Die Commune de Paris und ein' zweites demagogisches Journal haben bereits zu erscheinen aufgehött.

Cabet ist nicht verhaftet; er befindet sich zu Marseille, wo er einem Klub präsidirt und kommunistische Vorträge hält.

Ostrowski hat gestern im Namen der Polen eine Protestation gegen das Attentat auf die National-Versammlung erlassen; er ver— wahrt sich dagegen, daß man die polnische Sache zum Vorwande nehme, um Ruhestörungen zu veranlassen und den Bürgerkrieg her— beizuführen.

In den benachbarten Departements wurde vorgestern und gestern überall Generalmarsch geschlagen, und die Nationalgarden rüsteten sich, der Nationalgarde von Paris zu Hülfe zu eilen. Ju Folge der Aufschlüsse, die man in den weggenommenen Papieren der Hegg m? renen fand, sollen zahlreiche Verhaftungen in den Departements an⸗

weren und leichten Geschützes zum Gebrauch! d iw y Küsten und des Hafens und die k ee er n n Pulvers and der Kugeln, für welchen letzteren Gegenstant i) nn, 6 11, MM Mark zeranschlagt sind. An sonstigen, durch die außerordentliche Umstan de schon jegßt geranlaßten Ausgaben sind als bedeutendere zu erwãäh⸗ nen; eine auf Veranlassung der Srückenden Verhältnisse der unbemittieiten Volkaklasse abermals n Sen ersten Monaten d. J. gemachte Bewilli⸗ gung von 16M) Mark zur , brodloser Arbeiter und eine außerordentliche Bewilligung von Mark an die allgemeine Armen⸗-Ordnung zu dem nämlichen Zweck; spter sst dafür bekanntlich

befohlen sein. Nach unverbürgten Angaben wäre der Prinz von Joinville ann, nn. z Paris gewesen. ine t s Deves si ĩ * lous⸗ e al egraphische Depesche meldet, daß Cabrera sich in Tou 2 hiesigen Vorgänge am 135ten übten sofort zu Rouen ihren Sinstiß; e gende gil nal Garbe mußte ausrücken und die Haupt⸗

punkte besegzt Halten. j . b ku ele. * e n. aber ruhig, sobald man den Sieg wieber in Thätigkeit, sao baß dort Mangel an Beschäftigung nicht

Die meisten Fabriken zu Rouen sindð

soll wieder auf freien Füßen sein, und zwar nicht entflohen, sondern

ist des Kommando's im Stadthause entsetzt und befindet sich in Haft.

die Tuilerieen und das Luxembourg, wo die vollziehende Gewalt ihren

einen Capitain und 200 Mann der Nationalgarde im Palais-National bewacht. Courtais brachte vorgestern Nachmsttag einem jungen Manne, der ihn verhaften wollte, eine tiefe Schenkelwunde bei, so daß er Ein Bäcker in der Straße

länger einen Vorwand zu Ruhestörungen abgeben kann. Die Natio— nal-⸗Garde zu Rouen, welche schon bereit stand, in großer Zahl zum Schutze der National-Versammlung hierher zu eilen, als sie erfuhr, daß ihre Hülfe nicht nöthig sei, hat der National⸗Versammlung eine energische Adresse eingeschickt, worin sie gegen jede Spaltung durch Parkeimänner, gegen jede Unterdrückung der einen Bürgerklasse durch . andere protestirt und angelobt, daß sie auf den ersten Ruf der Vational-Versammlung, wie Ein Mann, nach Paris eilen werde. Die National, Garde von Havre hat der National-Versammlung eine ähnliche Adresse überreichen lassen. ; ö nn,, unterm 15. Mai der Vraie R e⸗ ,,, ,, ec Central-Comité's der deutschen Republi⸗ aner die Bildung dieses Comité's unter Struve's Präsidentschaft, so wie die Verweisung desselben nach Chalons sur-⸗ Marne, gemeldet.

Der neue General-Gouverneur von Algerien, Changarnie, traf am 11. Mai zu Algier ein; Cavaignac wollte unverzüglich nach Frankreich zurückreisen. .

In Sebrier's Wohnung hat man unter Anderem folgende Schrift gefunden: „Tie als Patrioten Bekannten werden eine bewaffnete Macht bilden und den Namen arbeitende Gewalt annehmen. Der übrige Theil der National-Garde, und vorzüglich der bürgerliche, wird sich nicht mehr bewaffnet oder in Uniform zeigen dürfen. Die dem Munizipal-Comité als solche bekannten Kapitalisten werden bin- nen fünf Tagen zahlen: eine Summe von 200 Fr. für ein Einkom— men von 10090 bis 3500 Fr., von 250 Fr. für ein Einkommen von 3500 bis 5000 Fr. und so weiter in verhältnißmäßiger Zunahme bis zur Hälfte des Vermögens. Jeder Gutsbesitzer, welcher 25 Fr. Steuern zahlt, wird 50 Fr. entrichten; wer 250 bis 1000 Fr. be⸗ zahlt, wird 100 Fr. für jede 50 Fr. abgeben.“

Lyon, 15. Mai. (Köln. Ztg.) Wir haben fast täglich Stra— ßen-Aufläufe und kleine Emeuten, die zum Theile von den Eifer süchteleien der Klubs gegen einander herrühren und angezettelt wer— den. Schaaren junger Leute und Knaben von 10 bis 15 Jahren sind sehr oft die hervorragendsten Helden derartiger Gassen-Begeben— heiten, an die man sich allmälig gewöhnt, ohne darüber ängstlich und besorgt zu werden. Einem bekannten Jansenisten, welcher neulich sein Haus nicht beleuchtete (er that das bei keiner Gelegenheit, weder un ter dem Kaiserreiche, noch unter der Restauration und Ludwig Phi⸗ lipp. wurden Fenster und Thüren eingeschlagen. Das Militair und die Nationalgarde zeigen leider nicht jene energische Dazwischenkunft, die bei uns so nothwendig wäre. In den Fabriken kömmt es jeden Tag zu Mißhelligkeiten zwischen Arbeitern und Lohnherren, daher das häufige Feiern von Tausenden, obwohl es ihnen an Brod fehlt. Alles will in den National-Werkstätten beschäfstigt sein, und dort wird nichts gearbeitet. Nun hat man neulich die Vorarbeiten für eine Eisenbahn nach Genf begonnen, ohne bei den Besitzern von Liegenschaften, auf deren Gebiete man zu arbeiten angefangen, die nöthigen Expropriations - Förmlichkeiten beobachtet zu haben. Die Staatskasse verschleudert bei uns auf diese Weise mehrere Millionen Francs, die, wären sie zur Unterstützung der Fabriken verwendet wor— den, Ersprießlicheres hätten leisten können. Unter dem Militgir, wel⸗ ches unaufhörlich zu Verbrüderungs-Festen von den Bürger Arbeitern eingeladen wird, hatte die Mannszucht eine Zeit lang tüchtig gelitten, allein jetzt herrscht wieder strenge Subordination. Zur Reserve-Di- vision des Alpen-Heeres sind von hier mehrere Aitillerie⸗Abtheilungen abgegangen, die bereits in Valence ihr Quartier aufgeschlagen haben. Aus Spanien werden die Nachrichten immer trüber. Unser sonst so blühender Handel mit jenem Lande liegt gänzlich danieder. Die meisten Häuser in Madrid sind in Folge der Februar-Revolution fallit geworden.

Großbritanien nnd Irland. London, 17. Mai. Die Aenderungen, welche die Regierung mit der Schifffahrtsakte beab⸗ sichtigt, beziehen sich nach der gestrigen Rede des Handelsamts⸗Prä⸗ sidenten Herrn Labouchere vollständig auf folgende punkte: Erstens sei es nicht die Absicht der Regierung, irgend eine wesentliche Aenderung in den Gesetzen, welche sich auf den Küsten⸗ handel dieses Landes bezögen, zu empfehlen, obgleich man. überzeugt sei, daß, wenn auch dieser Küstenhandel den Fremden eröffnet werde, dirs doch keinen Nachtheil herbeiführen werde, denn dieser Handel sei durch seine eigene Natur fest gesichert. Zweitens beabsichtige er (der Minister) auch nicht, irgend eine Aenderung in den Gesetzen zu bean tragen, welche die Fischerei auf britische Schiffe beschränkten. Mit Ausnahme dieser beiden Bestimmungen beantrage er jedoch, mit den übrigen Bestimmungen des Systems der Schifffahrts⸗Gesetze große Aenderungen zu treffen. Wenn er nämlich darin die Bestimmungen erwäge, durch welche verboten werde, Güter aus Asien, Afrika und Amerita aus irgend einem Hafen Europa's in England einzuführen, oder die Bestimmungen, durch welche England der Frachthandel mit anderen Ländern gesichert werden solle; so sei er überzeugt, daß England kein reelles Interesse habe, diese Bestinmungen gegen Länder aufrecht zu erhalten, welche geneigt wären, ein desfallsiges Reciprozitäts- System einzugehen. Er beantrage daher, durch eine Parlaments- Alte diese Gesetze aufzuheben. Er empfehle aber dabei dem Hause, der Köni⸗ gin im Geheimen Rathe die Ermächtigung zu belassen, welche sie bisher immer gehabt habe, von Schiffen fremder Staaten, welche das britische Schifffahrts-Interesse mit Ungerechtigkeit behandelten, entsprechende Abgaben zu erheben. Dies seien die Ansichten Ihrer Masestät Negierung über die eigentlich sogenannten Schifffahrts,- Ge— setze. Außerdem müsse er aber auch noch die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Bestimmungen lenken, welche über den Charakter von britischen Schiffen beständen. 1) Wenn man den britischen Schiffs⸗ Eigenthümern der unbeschräkten Konkurrenz mit den Schiffs- Eigen⸗ thümern in jedem Theile der Welt aussetze, so müsse man ihm auch alle Erleichterung gewähren, daß er sein Schiff auf die wohlfeilste Weise erhalten könne,, Er beantrage daher, zu be— schließen, daß es nicht mehr nöthig sein solle, daß sein Schiff ein in England gebautes Schiff sein müsse. Er beantrage ferner, daß ein Schiff, welches im Auslande von einem hritischen Unter thanen erbaut wäre, berechtigt sei, als britisches Schiff einregistrirt zu werden. Was das Eigenthum eines Schiffes betreffe, so bean⸗ trage er darin keine wesentlichen Aenderungen, außer daß er suchen werbe, einige kleine Anomalieen darin zu verbessern. 2) Was die Bemannung betreffe, so beantrage er, daß es ferner nothwendig bleibe, daß die Mannschaft auf britischen Schifen, welche . NKüstenhandel verwendet würden, auch ferner durchaus 6 riti⸗ schen Matrosen bestehen müsse. Für britische Schiffe, welche in dem Handel mit dem Auslande verwendet würden, fordere er, daß auch jetzt noch drei Viertel der Bemannung i . und nur ein Viertel auswärtige Matrosen en anißten Er beantrage. fer⸗ ner, daß die Laskaren (die , n, als n. Matrosen zugelassen würden; enn Vorrecht, won dieselben dung ihr gutes Betragen und durch ihre Treue berechtigt waren. 3 r beantrage ferner, daß der Zwang, welcher britischen Schisseigen⸗ thümern auferlegt sei, Schiffsjungen anzunehmen, aufgehohen werde. Die Wirlung dieses Systems der Schiffsjungen sei für den Schiffseigenthümer unzuträglich und lästig. Das Gesetz be⸗ stimme nämlich, daß ein Sechstheil der Bemannung aus Schiffs jun- gen bestehen, müsse; dadurch werde aber eine Ueberfüllung mit Ma— frosen herbeigeführt und geschickte Seeleute von der britischen Han—

bels⸗Marine in die Hanbels-Marine von Schweden und Amerika ge⸗ trieben. 3) Was den Küstenhandel in den Kolonieen betreffe, so be⸗ antrage er endlich, daß derselbe den Kolonieen vorbehalten bleibe, wie dies bei dem Mutterlande der Fall wäre; er werde es jedoch jeder Kolonie frei stellen, wenn sie es für zweckmäßig halte, durch einen Beschluß der gesetzgebenden Versammlung der Kolonie ihren Küsten⸗ handel für Fremde zu öffnen. Das seien die Grundzüge der Aen⸗ derungen, welche er dem Parlamente zur Erwägung vorlege, und welche er nach vielseitiger und reiflicher Erwägung den großen In⸗— teressen des Landes für entsprechend halte.

Schweiz. Ba sel, 15. Mai. (Schw. Merk.) General-Lieute⸗ nant von Miller hat in voriger Woche von Lörrach aus an die hiesige Re⸗ gierung das Begehren der Auslieferung der württembergischen Mili— tairs gestellt, welche unlängst in Folge des Vorfalls beim Riehenthor hier verhaftet wurden. Ta nach unserem Gesetz und Rechtsbrauch die auf unserem Boden begangenen Vergehen oder Verbrechen auch von hiesigen Gerichten behandelt werden müssen, mithin nie eine Aus—= lieferung der Angeschuldigten stattsindet, so konnte dem Verlangen des württembergischen Befehlshabers nicht entsprochen werden, uͤnd ist letzten Sonnabend beschlossen worden, daß die Verhafteten vor das hiesige correctionelle Gericht gestellt werden sollen. Da unser Ge— richtsgang ziemlich rasch ist, so wird wohl schon im Laufe dieser Woche der obschwebende Fall seine Erledigung finden.

Italien. Rom, 6. Mai. (A. 3.) Der österreichische Bot⸗ schafter hat nach Empfang einer verspätet hier eingetroffenen De⸗ pesche gestern seine Pässe verlangt. Dies war bereits geschehen, als sich gestern Abend Ciceruacchio bei ihm melden ließ. Dieser erklärte ihm, daß er als Graf Lützow die allgemeine Achtung und wahre Verehrung bei dem römischen Volk genieße, daß er aber als österrei⸗ chischer Botschafter länger nicht gern hier gesehen sei, und daß er Gefahr laufe, von dem Volk zur Abreise gezwungen und bis nach Ancona gebracht zu werden. Der treffliche Staatsmann soll sich auch hierbei mit jener Fassung gezeigt haben, die seine ganze Würde unter allen Verhältnissen aufrecht zu erhalten im Stande ist. Nach—⸗ dem er dem Volks⸗-Repräsentanten für seine in treuherzigem Ton vorgetragene Mittheilung gedankt, suchte er ihm begreiflich zu machen, daß seine Entfernung oder sein längerer Auf⸗ enthalt nicht von seiner Wahl abhängig sei. Es handle sich dabei um ein Ding, von dem er wahrscheinlich nicht habe reden hören, und welches man das Völkerrecht nenne. Nachdem er ihm seine Verhältnisse, so gut es gehen wollte, begreiflich gemacht hatte, entfernte sich der römische Volksmann, kehrte aber bereits heute früh zurück, leitete abermals mit den Versicherungen unveränderlicher Hoch⸗ achtung ein, fügte aber hinzu, daß die Partei, welche er mit dem Ausdruck „Volk“ bezeichnete, von seinem längeren Verweilen nichts wissen wolle. Der Graf Lützow verlor auch diesmal seine gewohnte Ruhe nicht, erklärte ihm, daß er, wenn er über seine Verhältnisse nicht hinreichend unterrichtet sei, sich ja bei den vornehmen Herrschaf⸗ ten, ja bei den Ministern, bei welchen er ein- und ausgehe, aufklä⸗ ren lassen könne, und deutete damit verneh mbar genug die von ihm bereits eingeleiteten Schritte an. .

Das neue Ministerium hat sein Programm mit der gestrigen Gazzetta di Roma ausgegeben. Es hält sich ganz allgemein, ist aber schön und würdig abgefaßt. Es soll aus der Feder des Gra— fen Terenzio Mamiani geflossen sein. Es sichert dem Volk die För— derung der heiligen italienischen Sache und die weitere En!wickelung der eonstitutionellen Freiheit zu und verspricht Vorschläge zu politisch= sozialen Verbesserungen, welche das Jahrhundert der Weisheit unserer Tage mit Ungeduld verlange. Heute ist der Befehl zu einer Wer— bung von 6000 Mann regulairer Truppen erfolgt.

Der Namenstag des Papstes ging gestern ziemlich ruhig vor— über, nur von einem kolossalen Blumenstraͤuß hört man, den ihm die Civica überreicht.

Civitavecchia ist durch die Ankunft des Herzogs von Parma in Aufregung versetzt worden. Er wollte sich nach Rom begeben, wie in der Provinz behauptet wurde, um eine Steinkohlengruͤbe neu in Gang zu versetzen.

Rom, 9. Mai. Die österreichische Botschaft ist seit gestern auf⸗ gelöst. Baron von Binder ist bereits über Civitavecchia nach Mar— seille abgegangen, und den gleichen Weg wird wahrscheinlich in etwa Ss8—10 Tagen der Graf von Lützow nehmen, welcher gestern englich seine Pässe erhalten hat. Das Ministerium hat sie ihm ausgefertigt mit Bezugnahme auf die päpstliche Allocution, wobei eine förmliche Kriegserklärung in Abrede gestellt, gleichzeitig aber eingestanden wird, daß das Gouvernement unfähig sei, die nach der Lombardei zum Kampf strömenden Schaaren zurückzuhalten. In Beziehung auf die geforderte Ehrenrettung wegen des Wappen⸗ Skandals ward in glei chen Ausdrücken geantwortet. Man erklärt sich für machtlos, die— selbe gewähren zu können. n geistlichen Angelegenheiten zurüchzulassen, ward dankbar angenommen. Mit der Führung der dahin einschlagenden Geschäfte ist der Kaiserl. Botschafts Rath von Ohms beauftragt worden.

Auch die Commissaire von Sicilien, Venedig und der Lombardei haben eine Adresse an den Papst gerichtet und ihn darin ersucht, sich über den wahren Sinn der Allocution unzweideutig zu erklären. Dem großen Befreiungswerk sich entgegenzustellen, könne unmöglich seine Absicht gewesen sein. Unterschrieben sind als Commissaire für Sicilien: P. Ventura, Emerico Amari, Casimiro Pisani und Gin seppe La Farina; für die Lombardei: Tommaso Piazzoni und Al— berto Quinterio; für Venedig: Delfin-Boldü und Castellani.

Auswärtige Börsen.

Wien, 20. Mai. Met. sproz. 59, 4proz. 51 à 53, 3proz 34, 35. Anl. 34: 96, 98., 39: 58, 59. Nordb. 71 a 75. Glogn= 74 a2 76 a 74. Mail. 495. Livorno 49. Pesth 477. Bank⸗Actien io, 875.

Wech sel. Amsterdam 150. Frankf. 109. London 12. Augs—

burg 108. Hamburg 165. Paris 128.

Paris, 19. Mai. Der ministerielle Entwurf des Eisenbahn— Gesetzes scheint die Speculation von den Fonds abzuziehen und dem Bahnmarkt zuzuwenden. Daher das Steigen der Actien bei Flauheit y— Fonds. Zproz. Rente 47. 25. 576 do. 69. 25. Nordbahn 361. 26.

London, 18. Mai. Zproz. Cons. p. C. u. a. 3. SJ19. Z Uproz. S33. Arb. 13, 1243. Iproz. 279, 3. Pass. Zr. Int. 4proz. 62. Portug; 4proz. 175, 17. Engl. ruff. 875. Bias. 68. Mex. 153. Perun 364. Engl. Fonts sind seit gestern 1ꝗ , gestiegen. Der Markt in fremden Fonds war fest.

Am sterdam, 19. Mai. Holl. Fonds, welche anfangs zu hö— heren. Preisen gesucht waren, blicben fpäter, in Folge verschiedener Verläufe in Int. und 43, noch etwas niedriger als gestern. In fremden Fonds war wenig Beränderung und der Handel nicht le=

bendig. Holl. Integr. 6, I, J. Zproöz. neue 17, 463, 3. 4proz.

Das Anerbieten, einen Agenten für die

121 Span. Ard. M3. Gr. Pisecen 93, . Coupons h,

ostind. 62, 61. ; Stiegl. 0, 3. Portug. proz. I57. Met.

. Russ.⸗engl. Sr, . 2proz. 273, 27.

Antwerpen, 18. Mai. Die Börse war fest. span. Fonds williger. Belg. proz. 677, 67. 2zproz. 346, 4. Ard. 95, , *.

Madrid, 13. Mai. Zproz. 215 27 G. (n. b. B. 22 Pap.) proz. 14 Pap. (n. d. B. 133 G. ). Passive h Pap. (n. d. B. Coupons 8 Pap. Ferdinands⸗Bank 89 G. Pariser Wechsel 4. 50. Londoner 41 G. Unkonsolidirte Staatsschuld 7.

Belg. und 4 proz. 6h24, 62.

Markt ⸗Berichte. Königsberg, 19. Mai. Die Zufuhr war gering. Weizen 52 bis 690 Sgr. pr. Schffl., Roggen 34 bis 40 Sgr., kleine Gerste 27 bis 28 Sgr., Hafer 21 bis 21 Sgr., graue Erbsen 50 Sg. weiße Erbsen 38 Sgr., Kartoffeln 22 bis 36 Sgr., der Centuer Heu 12 kis 15 Sgr., das Schock Stroh 9 Sgr.“

Danzig, 19. Mai. An der Börse wurden heute 23 L. 1295630pfd. inl. Weizen zu 375 Fl. preuß. Cour. pr. Last verkauft.

Stettin, 19. Mai. (O. 3.) Wochenbericht. Seit gestern haben wir, nach langer Dürre, endlich Regen bekommen, und steht zu hoffen, daß dadurch die Feldfrüchte neue Nahrung erhalten und der Schaden, der seither an ihnen entstanden war, noch wieder gut gemacht werden wird. ;

Getraide. Mit Weizen ist es neuerdings stiller geworden, und Preise sind 5 a 6 Nthlr. billiger, als vor 7 Tagen. Für 129— IZ0psd. wß. pomm. ist 46 a 47 Rthlr. gefordert, 45 Rthlr. nur ge⸗ boten, 128 29pfd. gelb. pomm. und ukerm. 45 a 46 Rthlr. gefordert, 44 Rthlr, nur geboten. Roggen ebenfalls stiller, in loco für S, 87pfd. pr. Schffl. 27 Rthlr. gefordert, zu 26 Rthlr. begeben, pr. Juni/Juli 27 Rthlr. bezahlt, Juli / August 28 Rthlr. bezahlt. Gerste ist sehr wenig vorräthig und daher neuerdings etwas höher, große 105— 107pf8. pomm. 25 a 257 Rthlr. bezahlt, jetzt auf 27 Rthir. gehal⸗ ten, ab Stralsund für England unter engl. Flagge 106pfd. große 28 Rthlr. bezahlt. Hafer, pomm. augenblicklich fenlend, andere Sor— ten nicht beachtet. Erbsen, kleine Koch- 30 Rthlr., große 32 Rthlr., Futter⸗ 28 Rihlr bezahlt und zu diesen Preisen noch zu haben.

Heutiger Lastadie-Landmarkt:

Weizen Roggen Gerste Hafer Erbsen 37 a 43 25 a2 27 20 a 27 162 17 26 a2 28 Rthlr.

Saamen. Winter-Rapps zu 68 Rthlr. noch zu haben, aber nicht gefragt. Man glaubt sich von der bevorstehenden Äerndte die— ser Oelfrucht nur einen halben Ertrag versprechen zu können. Schlag— leinsaamen 50 a 51 Rthlr nominell. Kleesaamen ganz ohne Leben und billig zu kaufen, Preise augenblicklich nicht anzugeben. Säelein— saamen, pernauer 97 Rthlr., rigaer 7 Rthlr., memeler 6 Nthlr.,

wozu kleine Partieen noch immer zu haben sind.

Spiritus seit kurzem ziemlich stabil, augenblicklich aber eher wieder etwas zum Fallen neigend. Aus erster Hand zur Stelle 24 bis 125 97h, aus zweiter Hand ohne F. 24. 24 5 bezahlt, auf Liefe⸗ rung nichts gemacht.

Von Butter ist die Zufuhr gerade nicht stärker wie bisher, jedoch ist die Kauflust matt, und sind deshalb Preise 3 bis 6 Pf. pr. Pfund billiger anzunehmen, wie letzt notirt. Feine 7 277 Sgr. mittel 66 a 67 Sgr., ord. 6 a 6 Sgr. Man erwartet einen bal digen, noch weiteren Rückgang der Preise.

Holländ. Süßmilchskäse ist auf 22 Rthlr. gestiegen.

Metalle. Zink 35 Rthlr.,, ohne Umsatz. Roheisen, schott., zu 17 Rthlr. erlassen, 15 Rthlr. geboten.

Fettwaaren. Rüböl findet auf Lieferung pr. Herbst noch immer einzelne Beachtung, pr. Sept.“ Okt. 119 a . Rthlr. bezahlt, in loco 9 Rthlr., Juli / August 107 Rthlr. zu haben. Leinöl ist zu Sat a 9 Rthlr. gekauft und noch zu haben. Palmöl 121 a2 Rthlr. bezahlt, auf 127 Rthlr. ferner fest gehalten. Kokusnußöl 23 2 24 Rthlr. nominell. Baumöl neuerdings etwas angenehmer, Gallipoly 163 a 3 Rthlr. unversteuert bezablt, 17 Rthlr. jetzt dafür verlangt. Malaza 157 a2 3 Rthlr. unverst. bezahlt, auf 16 Rthlr. ferner ge— halten. Thran still und unverändert. Südsee 9 a 94 Rthlr. Br. Leber Berger 20 a 21 Rthlr., blanker 22 Rthlr. zu haben.

Köln, 19. Mai. Markt-Bericht. Die bessere Stimmung die sich in der vorigen Woche nur auf kurze Zeit an unserem Ge traide⸗-Markt bemerkbar gemacht hatte, hat im Laufe dieser Woche wieder nachgelassen. Eben so hat die Frage nach Weizen für den Export und namentlich von Belgien gänzlich aufgehört. Es er⸗ scheint daher wohl als ziemlich wahrscheinlich, daß bei den nicht unbedeutenden Vorräthen, die sowohl noch auf dem Lande, als auch an unserem Platze selbst lagern, und bei den so äußerst günstigen Aussichten auf die nächste Aerndte, ein nicht unwesentlicher Rückgang der Getraide-Preise unausbleiblich sein wind.

Weizen (25 Schffl.), bei ziemlich starker Zufuhr vom Lande, wurde heute mit 55 a 55 Rthlr. nach Qualität bezahlt. Pt. Laufe dieses Monats 6 Rthlr. Br. und 55 Rthlr. Gld., pr. Juni 64 Rthlr. Br., 6 Rthlr. Gld., pr. Juli 6 Rthlr. Br.

Roggen, effekt. 4 a 4 Rthlr., ged. russ. ohne Handel; hie⸗ sige 1847 Waare pr. Laufe dieses Monats 4 Rthlr., pr. Juni 4 Rthlr. Br. und 45 Rthlr. Gld., pr. Juli 4 Rthlr. Br., pr. November 43 Rthlr. Br.

Gerste, hiesige Wintergerste 3 a 35 Rthlr. oberländische Sommergerste 37 Rthlr.

Hafer mit wenig Handel, in loco 2 25 Rthlr.

Erbsen, 57 a 5s Rthlr. nach Qualität.

Bohnen, 7 a2 8 Rthlr. nach Qualität.

Kleesaat, rothe, 25 Sgr. bis 3 Sgr., weiße 3 a3 pr. Pfd., jedoch ohne allen Umsatz.

Rappsaat, 9 a 9 Rthlr. nach Qualität.

Rüböl, noch immer sehr gesucht, sowohl in effektiver Waare, als auch auf spätere Termine, effektis faßweise 28 Rthlr., in Par⸗ tieen 28 Rthlr., pr. Laufe dieses Monats 28 Rthlr. B. und 27 Rthlr. G., pr. Ott. 30 Rthlr. B. und 30 Rthlr. G., geläutert 295 Rthlr.

Rübkuch en, pr. 2000 Pfd. 28 Rthlr.

Leinöl, 25 Rthlr. pr. 260 Pfd. mit Faß.

Palmöl, 137 Rthlr. pr. 1090 Pfd.

Thran, hell, 48 Rthlr. pr. 457 Pfd. inkl. Faß. ö

Südsee⸗Thran, orig. 137 Rthlr. pr. 157 Pfd. inkl. Faß.

dito klar 1443 Rthlr. pr. 457 Pfd. inkl. Faß.

Spiritus, unverändert; effektiv 191 Rthlr. B. und 191 Rthlr. G., pr. Lieferung auf spätere Termine fehlen Abgeber, 90 9, gereinigter in loco 26 Rthlr.

Neu sz, 19. Mai. Getraidepreise. (23 Schfl.) Weizen 2 Rthlr. 6 Sgr., Roggen 1 Rthlr. 16 Sgr., Wintergerste 1 Rthlr. 6 Sgr., Sommergerste 1 Rthlr. 6 Sgr., Buchweizen 1 Rthlr. 20 Sgr., Ha- fer 29 Sgr., Erbsen 2 Rthlr. 21 Sgr., Rappsaamen 3 Rthlr. 15 Sgr.,

nach Qualität,

Sgr.

Kartoffeln 20 Sgr., Heu pr. Ctr. von 110 Pfd. 25 i Stroh pr. Schock von 1200 Pfd. 6 Rthlre, kleiner Saamen 3 Rthlr. 15 Sgr. Rüböl pr. Ohm à 282 Pf. o. J. 31 Rthlr. 15 Sgr., dito pr. Oktober 32 Rthlr. 15 Sgr., Rübkuchen pr. 1000 St. St. 36 Rthlr., Preßkuchen pr. 2000 Pfd. 34 Rthlr., Branntwein pr. Ohm 18 Gr. 10 Rthlr. 20 Sgr., Gereinigtes Oel 33 Rthlr. Getraide lustlos. Mit Rüböl eher etwas stiller.

Odessa, 5. Mai. In unserem Hafen liegen jetzt 120 Schiffe, die keine Verwendung finden. Der Getraide⸗Umsatz erlangte während der letzten vier Tage eine größere Thätigkeit. 22,000 Tschetw. wei⸗ cher Weizen wurden je nach Qualität zu 137 —20 Rub. Assign., 800 Ischetw, harter zu 114– 17 und 7006 Tschetw. Leinsaat zu 19320 Rub. Assign. verkauft. Bei größerer Flüssigkeit des Geldes würde der Absatz ein stärkeres Quantum erreicht haben, da die Besitzer noch vor Ankunft bedeutender Getraidemengen aus dem Innern ihre La— ger zu räumen wünschen. Bis jetzt ist die Zufuhr aus dem Innern noch geringfügig; sie wird sich aber binnen einigen Wochen merklich steigern, da die Straßen gut fahrbar sind und es auch dem Vieh jetzt nicht an Futter fehlt. Man sieht voraus, daß die Preise sich heuer sehr mäßig stellen werden, und es wird uns nicht befremben, wenn ordinairer Weizen auf 10—12 und besserer auf 14 16 Rub. fällt.

Riga, 39. April 12. Mai. Die Inhaber von Hanf in der ersten Hand haben durch Herabsetzung der Preise Absatz für ein Paar Tausend Berk. gefunden. Es wurde gewöhnlicher Hanf zu 87, 82 und 77 Ro. in Particen gemacht, kleinere Bedürfnisse konnten nur zu S5. 83 a 8 und 78 a 79 Ro erstanden werden. Feiner Rein⸗ und Marinehanf galt 93 Ro., feiner Ausschuß⸗ 88 Ro., Paß- S3 Ro., schwarzer Paßhanf von 77 bis 72 Ro.

Torg, langer wurde von 60 bis 55 Ro. nach Qualität gemacht.

Flachs. Die Frage dafür ist sizwer zu befriedigen, da sehr wenig an den Markt kommt; wer kaufen muß, muß die Notirungen mehr oder weniger überschreiten, je nachdem das verlangte Assorti⸗ ment ist. Die Notirungen sind: heller Marienb. 25, Marienb. und Partiegut 24 Ro.“, Engl. Kron⸗ 223, BG 21, RD 17, PHD 23, Ih 235 Ro.

Flachsheede war zu 13 Ro. zu haben.

Schlagleinsamen. Es wurden davon 5000 Tschetw. von 21 (140), 222 (15) Ro. nach Qualität genommen.

Für Hanfsamen schien keine feste Kauflust zu sein.

Getreide. Roggen wurde 1151 16pfd. Russ. pr. ult. Mai und Kurischer pr. compt. zu 70 Ro. gemacht. Von 102pfd. Kurischer Gerste wurde etwas zu 62 Ro. genommen. Russischer Weizen in hoher Qualität wurde zu 128 Ro. für den Platzverbrauch genommen. Hafer hat keinen festen Preis, schwerer ist zu 50 Ro. nominell an⸗ zunehmen.

Amsterdam, 19. Mai. Getraidemarkt. Weizen zum Verbrauch an Konsumenten verkauft; 128pfd. bunt. poln. 335 Fl.; 132pfd. gering. odess. 246 Fl.; 128pfd. groning. 238 Fl. an der Zaan; 127psd. seeländ. 244 Fl. Roggen ebenfalls an Konsumen⸗ ten verkauft; 120, 122pf8d. odess. 162, 168 Fl.; 126pfd. pomm. 178 Fl. in Partieen; 118pfd. petersb. 160 Fl. Gerste und Hafer ohne Handel.

Kohlsaat, auf 9 Faß im Sept. und Okt. 61 L. Leinsaat flauer; 110pfd. memel. 230 Fl. .

Rüböl gleich mit wenig Handel wie früher, auf Lieferung nicht williger. Leinöl flau. Rüböl pr. 6 Woch. 36 Fl.; effekt. 35 Fl.; Sept. 348 a 5 Fl.; Okt. 35 a 343 Fl.; Rov. 35 81. Dez. 3575 a Z5Fl. Leinöl pr. 6 Woch. 28 Fl.; effekt. 27 a Fl. Hanföl pr. 6 Woch. 36 Fl.; effekt. 35 Fl.

Eisenbahn⸗Verkehr.

Berlin⸗Stettiner Eisenbahn. Jahres⸗-Bericht pro 1847.

zu der am 25sten d. M. stattfindenden General-Versammlung der Berlin- Stettiner Eisenbahn⸗-Gesellschaft ist der Jahres-Bericht pro 1847 als Vorlage von Seiten des Direktoriums und des Ver⸗ waltungs-Rathes ausgearbeitet, welchem wir Folgendes entnehmen: Im Jahre 1817 wurden auf der Hauptbahn befördert: 297,499 Per⸗ sonen (1846: 289,372, also mehr 1847: 8127 Personenj, davon sind befördert erste Klasse: 5091 (1846: 4510, also mehr 1847: 584M), zweite Klasse: Sli, 960 (1846: 77, 058, also mehr 1847: 4902) und dritte Klasse: 210,445 Personen (1846: 207, 804, also mehr 2641 Personen. Die Einnahme für den Personen⸗Verkehr betrug: 333,888 Rthlr. 6 Sgr. 7 Pf. (1846: 302,782 Rthlr. 16 Sgr. 8 Pf., also mehr 1817 31, 105 Rthlr. 19 Sgr. 11 Pf) Es sind von Endstation zu Endstation Personen befördert worden, 1847: Sb, 930 (18469: 72,851), streckenweise 1847: 210,569 (1846: 216,521), täglich 1847: 815,00 (1846: 792,30); durchschnittlich sind für die Persen eingekommen 1847: 1 Rthlr. 3 Sgr. 8, oz Pf. (1816: 1 Rthlr. 1 Sgr. 4,68 Pf.); für jede Person und Meile (einschließlich Passagier⸗Gepäck) sind eingekommen 1847: 3,50 Sgr. (1816: 3,11 Sgr. An Gütern, einschließlich Passagiergut, Equi= pagen und Vieh sind transportirt worden im Jahre 1847: 1,590,790 Ctr. 27 Pfd. (1846: 952,446 Ctr. 20 Pfd., also mehr 1847: 638,344 Ctr. 7 Pfd.); die Einnahme dafür betrug 1847: 274,984 Rthlr. 24 Sgr. 1 Pf. (1846: 178,128 Rthlr. 106 Sgr. 6 Pf., also mehr 1847: 96,856 Rthlr. 13 Sgr. 7 Pf.) Es sind von Endstation zu Endstation an Gütern befördert worden 1847: 781,366 Ctr. 100 Pfd. (1846: 334, 1456 Ctr. 36 Pfd.), streckenweise 1847: 869, 423 Ctr. 37 Pfd. (1846: 617,989 Ctr. 94 Pfd.); im Durchschnitt täglich sind über die Bahn gegangen 1847: 4358 Ctr. 36,24 Pfd. (1846: 2609 Ctr. 18,7 Pfd.). Für den Ctr. Gut sind eingekommen 1847: 5 Sgr.

223 Pf. (18146: 5 Sgr. 7,33 Pf.), für jeden Ctr. Gut und für die Meile (ausschließlich Passagiergepäckn sind eingekommen 1847: 4,95 Pf. (1846: 6,44 Pf.). Diese Minder⸗Einnahme für den Ctr. Gut gegen das Jahr 1846 ist eine Folge der mit dem 1. Januar 1847 eingetretenen Tarif⸗Ermäßigung. Die Gesammt⸗-Einnahme aus dem Personen= und Güterverkehr der Hauptbahn pr. 1847 beträgt 1) für Personenverkehr 333,888 Rthlr. 6 Sgr. 7 Pf. 2) Für Güterver⸗ kehr 274,984 Rthlr. 24 Sgr. 1 Pf. 3) Für Extrazüge 4460 Rthlr. 4 Sgr. 3 Pf. 4) Für mit der Post befördertes, nicht postzwange⸗ pflichtiges Gut 1021 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf, zusammen 614, 354 Rthlr. 6 Sgr. 2 Pf. Im Jahre 1816 wurden eingenommen 489, 157 Rthlr. 3 Sgr. 8 Pf. Im Jahre 1817 also mehr 125,197 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.

Der Betrieb auf der Zweigbahn (Stettin-Stargard) ist auf Grund des Kontraktes auf die Stargard⸗Posener e, schaft am 10. August v. J. übergegangen. Bis zu diesem Jeit⸗ raum waren im vergangenen Jahre auf dieser Strecke 68, 338 Per⸗ sonen und 1770814 Cir. 38 Pfd. Gut befördert und dafür resp. 2t, 122 Nthlr. 6 Sgr. und 12,ů is Rthlr. 2 Sgr. 5 Pf. in Summa 3.517 Röhr. 8 Sgr. 5 Pf., außerdem für Ertrag 29. i 1 Sgr. und für nicht postzwangspflichtiges Postgut 39 Nthlr.

; ĩ d des Betriebes seitens der Sgr. eingenommen worden. Wahrend de. 8 itt Siargard- Posener Eisenbahn - Gesellschaft ist in Summa 28 6

17 Sgr. 5 Pf. eingekommen, wovon aber nur 65 pCt. mit 18,