1848 / 23 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

urch das Loos für das ganze Jahr die Ordnung

bracht und hierbei auch d eschworenengericht zu

bestimmt, in welcher diese Reihen monatsweise das ben. .

. 64 Drei Tage vor der öffentlichen Sißung garn .

Nam'n der Reihe, welche eben an der Ordnung jst, 36 dur 1 oo

zogen und den Parteien und dem Staats- Anwalt bekannt, gemacht.

9 Der Kläger und der Angeklagte können jeder ein Drittel von diesen

ö. ,, der Privatkläger übt sein Recusations-Recht

k zroGgl oder, wenn deren mehr sind, die aus den übrigge— gen ?

. ; osung zu wählenden zwölf bilden das Geschworenen— e,, g eln, 2. gl ab n nner für mögliche Verhinderungsfälle bestimmt und zu diesem Ende weitere neue Geschworene durchs Loos gezo— gen werden, von denen jeden Theil drei zu verwerfen berechtigt ist.

5. 50. Der Gerichts Präsident hat den Geschworenen vor dem Beginne der Verhandlung, und zwar wenn den Angeklagte erscheint, in dessen Ge— genwart den Eid abzunehmen: „Daß sie der ganzen Verhandlung mit aller Nufmerfsamkfeit beiwohnen, alle Anschuldigungs- und Entschuldigengsgründe und Beweise sorgfältig prüfen und parteilos nach ihrem Gewissen und nach innerster Ueberzengung als Ehrenmänner ihren Ausspruch thun wollen.“

Der Präsident legt den Geschworenen die Eidesformel vor, und sie be schwören dieselbe mit den Worten: „Ich schwöre es, so wahr mir Gon helfe.“

S. 51. Da das Amt eines Geschwornen sowohl eine Bürgerehre als eine Bürgerpflicht ist, so kann Niemand, der dazu berufen wind, sich dessel⸗ ben entschlagen.

Gegen diejenigen, welche sich der Erfüllung dieser Pflicht ohne rechtfer— tigenden Hrund entziehen, ist von Seiten des Preßgerichies mit angemessener Ahndung vorzugehen.

Wien, den 18. Mai 1848.

Die interimistischen Minister: Sommaruga. Krauß. Latour. Baumgartner.

Pillersdorff. .

Bayern. München, 19. Mai. (N. K.) Das gestern er⸗ schienene Regierungsblatt enthält folgende Verordnung, die Er— läuterung des Artikels 12. der Bundes-Akte bezüglich der Versen— dung der Akten an deutsche Fakultäten und Schöppenstühle betreffend:

„Maximilian II. von Gottes Gnaden 24. Nachdem zufolge des in der 27sten Bundestags-Sitzung vom 3. April. I. J. gefaßten Beschlusses die dem Art. 12 der Bundes -Atte durch den Beschluß der Bundes -Versamm— lung vom 13. November 1834 hinsichtlich der Akten-Versendung an deut— sche Fakultäten und Schöppenstühle gegebene Erläuterung außer Wirksam— keit getreten ist, so sinden Wir Uns nach Einveinahme Unseres Gesammt-— Siagats-Ministeriums bewogen, das durch Verordnung vom 29. Januar 1335 verfügte Verbot der Annahme von Alten in Kriminal- und Polizei- Sachen von Seiten der bei den Juristen-Faktultäten Unserer Landes-Univer sitäten bestehenden Spruch-Kollegien hiermit (jedoch ohne Verände- rung der gesetzlichen Ausnahme bezüglich aller inländischen Rechtssachen) aufzuheben.“

Das Gesetz in Betreff der Kapital- Steuer ist gestern Abend nach 10 Uhr von der Kammer der Abgeordneten mit 85 gegen 10 Stimmen angenommen worden.

Augsburg, 19. Mai. (A. 3.) Heute früh um 6 Uhr traf auf der Eisenbahn von Donauwörth ein etwa 1560 Mann sstarkes Bataillon des nach Tyrol bestimmten österreichischen Regiments „La—

128 Ausland.

Spanien. Madrid, 14. Mai. Die Gaceta veröffentlicht hente folgendes Königliche Dekret:

„In Erwägung der mir von meinem Minister - Rathe vorgetra⸗ . Gründe und, ihrem Gutachten beitretend, verfüge ich Fol gendes:

Art. J. D. Enrique Maria de Borbon wird des Ranges und der Ehrenrechte eines Infanten von Spanien, die mein erlauch⸗ ter Vater ihm ertheilte, und aller übrigen Grade, Aemter und Ehren⸗ zeichen, die er besitzen mag, entsetzt. ö

Art. 2. Die Aktenstücke, welche die Veranlassung zu diesem Beschlusse geben, sind dem höchsten Gerichtshofe zum Behufe der in Gemäßheit der Gesetze entsprechenden Wirkungen zuzustellen.

Art. 3. Von diesem Dekrete und den es veranlassenden Ur— sachen soll den Cortes bei ihrem ersten Zusammentreten Rechenschaft gegeben werden, damit sie dasjenige, was sie in Bezug auf die Thron-Erbfolge für geeignet halten, beschließen mögen.

Gegeben im Palaste, den 13. Mai 1848. Von der Hand der Königin gezeichnet. Unterz, Der Präsident des Minister— Rathes, Herzog von Valencia.“ ;

In der diesem Dekrete voraufgeschickten Auseinandersetzung wird dem Ex -=-Infanten zur Last gelegt, die Regierung der franzoͤsischen Republik anerkannt und von Perpignan aus einen anstößigen Aufruf verbreitet zu haben, in welchem er die Spanier zum Aufstande gegen den Thron aufrief. „Die Regierung“, so heißt es, „nahm noch Än stand vor der Unwahrscheinlichkeit eines solchen Attentates, sie glaubte, sich von der Echtheit eines solchen Aftenstückes vergewissern zu müssen, und trug dies dem Königlichen Vice-Konsul in Bordeaur auf. Bie— ser Beamte, der sich zu diesem Behufe nach Toulouse begab und an D. Enrique Maria de Borbon mit solcher Artigkeit und Ehrfurcht wandte, daß daraus allein der Grad hervorgeht, bis auf welchen die Spanier die Ehrfurcht ver der erlauchten Familie Eurer Majestät treiben, bis auf welchen Punkt das verbrecherische Betragen Ton Enrique's als unglaublich erschien, hat von demselben schriftliche und eigenhändige Antworten solcher Beschaffenheit erhalten, daß sie jede Untersuchung früherer Handlungen überflssig machen, indem sie allein Verbrechen enthalten, welche weder das Herz, noch der Verstand irgend eines Spaniers zu begehen sich erkühnen würde, und welche die Re gierung Eurer Majestät nicht unbestraft lassen darf, wenn sie sich selbst achten soll.“

Griechenland. Athen, 8. Mai. (Journ. d. O est. Lloyd.) Die Nachrichten aus den Provinzen lauten keines weges befriedigend. Zwar ist die in Phthiotis stehende Schaar Vꝛlentza's durch den ihm entgegengefandten General— Lieutenant, Mamuri geschlagen worden; doch scheint an den anderen insurgirten Punkten die Macht der Rebellen sich zu verstärken. Auch in Korinth zeigte sich Aufregung, und man weiß über den dortigen Stand der Dinge nichts Genaues. Eben so ver⸗ dächtig ist die plötzliche Abreise Kalergis', der sich, gewiß nicht in guter Absicht, von Zante nach Patras begab, nicht minder der Um—

und das Volk zu un hr legen Schritten zu verleiten. Das Ministe⸗ rium bemüht sich, diesen Besorgnissen und Verführungskünsten durch Proclamationen und durch beruhigende Mittheilungen über den Stand der Insurrection, wie über die wider dieselbe in Anwendung gebrach⸗ ten Mittel, nach Kräften entgegenzuwirken; die Garnison der Haupt⸗ stadt wird, so gut es sich thun läßt, verstärkt, und an die Einwohner erging die Aufforderung, sich zur Erhaltung der Ruhe zu einer Art von Bürgerwehr zu vereinigen.

Zu diesen Verwickelungen kommt noch ein anderes Ereigniß. Am 5. Mai (23. April a. St.), am Feste des heiligen Georg, ge⸗ schah auf den Gesandten der Pforte, Herrn Muffurus, in seiner eige⸗ 9 Behausung ein Attentat durch einen seiner Diener, einen jungen Mann von 18 20 Jahren. Um drei Uhr Nachmittags trat der⸗ selbe in das Zimmer des Gesandten, schoß nach Einigen sogar in Anwesenheit seiner Gemahlin ein Pistol auf ihn ab und ver wundete ihn im Ellenbogen des rechten Armes. Der Thäter entkam und lief durch die Straßen unter dem beständigen Rufe, daß er einen der Tyrannen Griechenlands habe ermorden wollen. Man erzählt auch, daß er im Moment der That: „Es lebe Griechenland!“ gerufen habe, was ihr freilich den Anstrich einer politischen Tendenz geben würde. Doch giebt es dafür keine Gewißheit, da kein Augenzeuge zugegen war. Auf der Straße ward er von Bürgern und Soldaten ergriffen und ins Gefängniß geschleppt, wo sogleich ein strenges Ver⸗ hör begann. Die Untersuchung wird im Beisein eines Attach⸗ s der Gesandtschaft mit aller Sorgfalt geleitet, und auch außer den Verhörstunden befindet sich' unter der wachehaltenden Mannschaft ein Diener aus dem Gesandtschafts⸗Hotel, um je— den Verdacht eines fremdartigen Einflusses auf den Gesangenen fern zu halten. Derselbe ist von guter Herkunft, aus Konstantinopel ge— bürtig und war, als Mussurus wieder nach Athen zurückkehrte, von diesem hierher mitgebracht und im Hause wie auf dem Büreau zu mancherlei Diensten verwendet worden. Zuletzt verlangte der junge Mensch, da er eigentlich Studirens wegen nach Griechenland gekom men war, seinen Abschied, den er auch erhielt. Dagegen wurde ihm der erbetene Paß und eben so auch ein Zeugniß, auf das hin er einen griechischen Paß hätte erhalten können, von der Gesandischaft verweigert, und Rache hierfür, heißt es nun, habe ihn zu dem At— tentat getrieben, so daß die ganze Angelegenheit von rein persönli— chem Charakter wäre, ohne alle politische Bedeutung. Die Aerzte geben zu einer vollkommenen Wiederherstellung Mussurus' Hoffnung, ohne daß man zu einer Amputation zu schreiten oder eine Lähmung des Armes zu befürchten brauchte.

Be nt machn ng.

Die diesjährige Haupt-Versammlung des Stiftungs-Vereins des Civil Waisenhauses zu Potsdam, in welcher außer der Etats und Rechnungs- Prüfung auch über den Vorschlag zur Bildung eines Unterstützungs-Fonds für die von der Anstalt abgehenden mittellosen Zöglinge berathen und be— schlossen werden soll, sindet am Mittwoch, den 21. Juni d. J., Nach⸗ mittags z Uhr im Anstaltshause, Neue Königsstraße Nr. 38, hierselbst stait, und werden die verehrlichen Mitglieder des Vereins ersucht, sich hierzu

tour“ hier ein.

stimmige Lebehoch freudig erwiederten. In Bataillon übernachtet halte, war der gestrige Abend

weiter.

Trotz der frühen Stunde waren sehr viele Bewoh— ner von Augshurg, darunter besonders die Offiziere der hiesigen Be satzung, so wie zwei militairische Musik-Corps, auf dem Bahnhofe versammelt, um die Ankommenden zu begrüßen, welche das tausend— Donauwörth, zum fröhlichsten Fest geworden. Nach kurzer Frist fuhren die Truppen nach München

aufzuwiegeln, befürchten muß. wo das

stand, daß der berüchtigte Grivas Albanien verlassen und sich nach Santa Maura übergeschifft hat,

anta von wo aus man jeden Augen blick sein Weitervorrücken nach Aka

rnanien, um die dortige Gegend w Auch heißt es, daß Grssiottis sich von seinem Verbannungsort Brussa wieder aufgemacht habe und be reits in Euböa oder nach Anderen in xerochort, einem Dorfe der In— sel Negroponte, angekommen wäre. Der Zustand des Landes ist be⸗ klagenswerth, und auch hier in der Hauptstadt ist man nicht frei von Furcht. Demagogen suchen die hier herrschende Aufregung zu benutzen

recht zahlreich einzufinden. Potsdam, den 18. Mai 1848.

Das Civil⸗Waisen⸗Amt.

ü

Bekanntmachungen.

641 Bekanntmachung.

Der abwesende Cigarrenmacher Carl Gotthold Hum— mel wird auf Ansuchen seiner Ehegattin Johanne Luise Florentine, geb. Oppermann, zu Schwedt a. d. O., welche behauptet, von seinem Aufenthalte, aller ange⸗ wandten Mühe ungeachtet, keine Nachricht erhalten zu haben, hierdurch aufgefordert, sich binnen sechs Mona— ten, und spätestens in dem auf den 29. Juli 1848, Vormittags 11 Uhr, im Kammergerschte angesetz⸗ ten Termine vor dem Kammergerichts-Rath Eng zu gestellen und die wegen böslicher Verlassung angestellte Ehescheidungsellage zu beantworten, widrigenfalls die bösliche Verlassung für dargethan angenommen und auf Trennung der Ehe erkannt und der ausbleibende Ehe— gatte für den allein schuldigen Theil erklärt werden wird.

Berlin, den 10. Januar 1848.

Das Ehegericht des Königl. Preuß. Kammergerichts,

160] Nothwendiger Verkaus.

Stadtgericht zu Berlin, den 12. Februar 18418.

Das dem Tischlermeister August Ludolph Lamprecht gehörige, hierselbst in der Cöthener Straße Nr. 33 be— legene, im Hypothekenbuche von den Umgebungen Vol. 31. Nr. 2920. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 2277 Thir. 153 Sgr., soll

am 14. September 1818, Vorm. 1 Uhr, dungen Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hoö— votheklenschein sind in der Registratur einzusehen.

ö Nathwendiger Verkauf.

Der t gerig zu Berlin, den 10. März 1848. . er re, zend Hotnieb net ge. richtlichen Secelnisstiaße Nr. 23 belegene, im stadtge—= richtlichen Dypothelenbuche von den ke ng . 3.

Nr. 2017. verzeichnete f eisi H zu 17,545 Thir. 7 e,, er wu am 10. Oltober i gas nw ö ö . orm. an ö. Herichtastell subhastirt werden. . Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. ö

249 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 1. ln 1848

Das hierselbst in der Dresdener Strase gene, im Hopothekenbuche von der n n sr il Nr. 77. auf den Namen des Tischleim eite is d on 5. Jacob Wiegand verzeichnete Grundstäc 6 . . geschätzt zu 9353 Thlr. 2 Sgr. 9 Pf. cf gtlich ab⸗ am 12. Oktober 1845, Vorm. it uhr an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

3991 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 15. Mai 1818. Das dem Schiffbaumeister Friedrich Wilhelm Kamm—

holz gehörige, hierselbst am Schiffbauerdamm Ni. 28

we.

drichs⸗Wilhelmsstadt Vol. 109. Nr. 204. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 8145 Thlr. 5 Sgr. . pf, soil am 13. Dezember 1848, Vorm. 11 U . an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die unbekannten Real-Prätendenten werden hierdurch unter der Verwarnung der Prällusion öffentlich vorgeladen. 1001 Durch die Eiklärung mehrerer Herren Woll-Produ— zenten in der Vossischen Zeitung, „daß sie den diesjäh— rigen Berliner Wollmarkt mit ihrer Wolle nicht besu— chen wollen“, so wie nach der durch die Brandenbur— ger ökonomische Gesellschast erfolgten Aufforderung an den hiesigen Fabrikantenstand, hat letzterer sich veran— laßt gesehen, in der gestrigen Sitzung der Stadtver— ordneten darauf anzufragen, daß den Herren Woll— Produzenten Gelegenheit gegeben werden möge, in un— serem Orte ihre Wolle züm Verkauf auszulegen, und wenn der Verkauf nicht bewirkt wird, sie kostenfrei hier zu lagern. Auf diesen Antrag sind sowohl die Stadt— verordneten, als auch der Magistrat mit Bereitwilligkeit eingegangen, und da unser Srt alljährlich ein nicht unbedeutendes Quantum Wolle verbraucht, auch Hoff— nung vorhanden ist, daß die nahe gelegenen Fabrik- städte, insbesondere Burg, Ankäufe machen, sich auch ein Agent für ein englisches Haus im Oite befindet, so dürfte den Herren Woll-Produzenten der Vorschlag, ihr Produkt hier auszulegen, um so passender erschei— nen, als sie 1) Aussicht haben, dieselbe hier zu verkaufen, 2) wenn dies nicht geschieht, sie kostenfrei zu lagern, oder 3) durch die günstige Lage unseres Ortes die unver— taufte Wolle leicht und schnell per Eisenbahn, Chaussee und Wasserfracht weiter befördern können.

Indem wir auf die nachstehende nähere Erklärung des Magistrats verweisen, haben wir, in Uebereinstimmung mit den nächstbelegenen Produzenten und der ökonomi— schen Gesellschaft, den j 4. und 15. Juni sestgesetzt, um an diesen Tagen die desfallsigen Geschäfte abzu⸗ machen, da dieser Termin vor dem Berliner Wollmarkt fällt und die unverfaufte Wolle dann immer noch zum Berliner Markt gebracht werden kann; wenn dies im Interesse und Willen der Herren Produzenten liegt, so hoffen wir, daß dieselben von dieser günstigen Gelegen⸗ heit Gebrauch machen werden.

Brandenburg a. d. H., den 12. Mai 18433.

Mit Bezug auf vorstehende Aufforderung unseres Fa—= britstandes garantiren wir hierdurch allen Herten . e, ele die freie, Lagerung der Wolle in durchaus

rockenen und luftigen, auch seuersicheren Räumen auf in ganzes Jahr und sind auf bei! uns eingehende nä⸗ hee Anfragen zu jeder Austunst bereit so wie wir keine Mühe scheuen werden, den Herren Verlausein und Käusern jede Bequemlichteit zu vermitteln.

. , d. H., den 16. Mai üitzas.

er Magistrat.

——

und 29 belegene, im Hopothekenbuche von der Fiie—

Rheinische Eisenbahn— Gesellschaft.

Unter Bezugnahme auf die §§. 33. und 34. des Statuts wird die dies« jährige

ordentliche ꝓGeneral-Ver— sammlung

der Actiongire auf Dienstag den 30. Mai C., Vormittags 10 Uhr,

im Saale des Rathhauses zu Aachen hierdurch berusen. Nach Inhalt des §. 30. und des durch Beschluß der General-Versammlung vom 13. Mai 1844 abgeänder= ten S. 31, des Statuts sind nur diejenigen Actionaire zur Ausübung des Stimmrechts in den General-Ver sammlungen befugt, welche ihren Actienbesitz wenigstens 14 Tage vor dem Datum gegenwärtiger Bekannima— chung in die Register der Gesellschaft bei uns haben einschreiben lassen, und welche sich innerhalb der der General-Versammlung vorhergehenden letzten drei Tage durch Vorzeigung der Actien oder durch eine genügende Bescheinigung, die Bevollmächtigten außerdem durch Ein— reichung oder Vorzeigung der Vollmacht, bei uns legi— timiren, daß der Aetienbesitz noch immer so besteht, wie er in den Büchern der Gesellschast eingeschrieben ist. Köln, den 26. April 1848. , ei. Hirte, Spezial-Direltoꝛr.

34191 33 Kt. K. priv. und sür Preußen konzessionirter . 2 * w. 53 3 Adriat. Versicherungs-Verein (Eiunione Adriatica di Sicurta) .

Laut einer unterm 10ten d. M. von der Direction dieser Gesellschaft bei dem Königl. Preußischen Konsu— late in Triest abgegebenen Erklärung, daß sie die dem Henn Carl Drabitins als Vertreter ihrer hiesigen General Agentschaft gegebene Vollmacht förmlich wider= ruse und annullire, worüber das Original-Protofoll des Königl. Preußischen Konsulats in Triest bei hiesigen Herren Anhalt C Wagener niedergelegt ist, so hat nun Herr Carl Drabitius aufgehört, in seiner bis- herigen Eigenschaft als General-Agent zu fungiren, und wird dies hiermit zur Kenntniß des Publikums gebracht.

Der Unterzeichnete hat mit Beziehung auf das Vor— stehende noch bekannt zu machen, daß er von der Di rection zur Interinal-Avdministration der hiesigen, früher durch Heirn Carl Drabitius vertretenen General—

Agentschaft beauftragt wurde, weshalb laut allgemeiner und spezieller Vollmacht, welche im Originale bei Herren Anhalt C Wagenen liegt, er allein befähigt ist, die zu Gunsten der General-Agentschaft ausstehenden Gel— der einzuheben und überhaupt alle jene Functionen zu übernehmen, welche zur Verwaltung der sie betreffenden Geschäfte gehören. Berlin, den 15. Mai 1848. F Schweißer Bevollmächtigter priv. Riunione Adriatica di Sicurta Hotel Happoldt 9.

de R. R

ö * 2. 2

250 C bi tal! dgabnng.

Nachdem der Weber und Handelsmann Johann Hein— rich Hartenstein allhier bei uns seine Insolvenz erklärt und demzufolge sein Vermögen seinen Gläubigern ab— getreten hat und wir den Konkurs-Prozeß eröffnet ha— ben, so werden alle bekannten und unbekannten Gläu— biger gedachten Hartenstein's andurch Gerichts wegen vorgeladen,

den vierten Juli 1848 vor uns an hiesiger Gerichtsstelle in Person oder durch gehörig legitimirte Bevollmächtigte zu erscheinen, ihre Forderungen bei Strafe des Ausschlusses von dieser Konkursmasse und bei Verlust der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gehörig zu liquidiren und zu be⸗— scheinigen, hierüber mit dem Curator litis et honorunn und nach Befinden unter sich der Priorität halber bins nen 6 Wochen rechtlich zu verfahren, zu beschließen und

den 21. August 1848 der Publication eines Präklusivbescheids, die Außenge⸗ bliebenen betreffend, uh pocua puhblicati sich zu ge⸗ wärtigen, sodann aber

; den 22. August 1848 zu Treffung eines Vergleichs anderweit persönlich oder durch gehörig instruirte Bevollmächtigte vor uns an Ge— richtsstelle zu erscheinen, der Gütepflegung unter der Verwarnung, daß diejenigen, welche nicht erscheinen oder sich nicht bestimmt erklären, ob sie dem Vergleiche bei⸗r treten wollen oder nicht, für Einwilligende werden an— gesehen werden, beizuwohnen, und für den Fall, daß ein Vergleich in diesem Termin nicht zu Stande kom— men sollte, ; den 28. August 1848 des Aktenschlusses, und den 30. September 1848

der Publication eines Locations - Ertenntnisses zul poenn puhlicati gewartig 3u sein. J .

Auswärtige haben Bevollmächtigte zu Annahme kfüns— tiger Ladungen anher zu bestellen, und wird solches Alles zu Jedermanns Nachachtung zur össentlichen Kenntniß gebracht.

Lengenfeld im Königl. Sächs. Voigtlande, den 14. März 1848.

Herrlich Förstersche Gerichte das. Kunze, G.-D.

Das Abonnement beträgt:

2 Rthlr. für I Jahr. 4 Rthlr. * Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 235 Sgr. berechnet.

M 23.

Preußischer

Mai

Berlin, Donnerstag den 23.

Staats- Anzeiger.

Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und

Auslandes nehmen Bestellung auf

dieses Blatt an, für Berlin die

Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers:

Behren⸗Straße Ur. 57.

1848.

Um mehrfachen Anfragen zu begegnen, wiederholen wir unsere frühere Anzeige, daß der Preusfische Staats⸗Anzeiger die Versammlung so schnell wie möglich vollständig mittheilen wird. Um dabei den auf bequemeren Gebrauch gerichteten Wünschen die Einrichtung getroffen worden, daß diese Verhandlungen als besondere Beilage des Staats-Anzeigers

sollen. Eine Erhöhung des Abonnements-Preises findet deshalb eben so wenig statt, als besondere Abonnements auf d

Der Abonnements-Preis beträgt für die zwei Monate des laufenden Vierteljahres 1 Thlr. 10 Sgr.

.

Amtlicher Theil.

Deutschland.

Bundes-⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M. National⸗Versammlung.

Preußen,. Breslau. Schreiben des Finanz -Ministers. wehrschau. Nücktehr der Jiger aus Posen. Posen. wehrschau.

Bayern. München.

Szachsen. Dresden.

Württemberg. Ulm.

Baden. Karlsruhe. abgereist. Freiburg.

Sachsen⸗Weimar. Eisenach.

Schleswig⸗Holstein. Rendsbung. Anwort der provisorischen Re— gierung an den schwedischen General-Konsul. Verfügung wegen der Handelsflagge. Ernennung. Aufruf des Bracklowschen Scharf— schützen⸗Corps.

Hamburg. Hamburg. Truppenmärsche.

Ausland.

Frankreich. National-Versammlung.

gungen von Maßregeln in Arbeits- Angelegenheiten. Das Briesporto.

Herstellung der Nuhe. Der Verkehr init den Verhafteten. Neues Ab eichen für die Repräsentanten. Gefälschtes Entlassungsgesuch. Die National-Werlstätten. Auswärtige Verhältnisse. Paris. Die Proclamation der National-Versammlung an das französische Volk. Das Fest auf dem Marsfelde. Tagesbefehl des Kriegs-Ministers.

Beabsichtigte Klerus-Versammlung. Algierische Abschieds -A dresse an General Cavaignac. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London. Hofnachricht. Parla— ments-Verhandlungen: Geistliche in Wales. Prinz Albrecht über die Arbeiterklassen. Versammlung der Reform-Partei.

Rußland und Polen. St. Petersburg. Siädtische Getraide-Ab—= gabe. Cholera.

Schweden und Norwegen. Stockholm.

Schweiz. Bern. Großräthswahlen. Luzern. einem außerordentlichen Verhöramt. Schwyz. Gerüchts. Glarus. Landammans-Wahl. Wallis. Freiwillige. Waadt, Die Werbungen für die Lombardei.

Spanien. Madrid. Toscana erkennt die Königin an; fortdauernde Nuhe. K

Bericht eines Augenzeugen über die ütriegs . Ereignisse in Schleswig.

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Verhandlungen der

Bürger⸗ Bürger⸗

Kammer-Verhandlungen. Kammer-Verhandlungen. Truppen⸗Bewegungen. Prinz Friedrich von Württemberg nach Stuttgart Truppenmärsche. Die Herzogin von Orleans.

Vorschläge und Ankündi—

Nüstungen.

Dekretsvorschlag zu Widerlegung eines Mailänder

Beilage.

M- e, 0 Qᷣ—ᷣQKQi—ꝛ ꝛꝛ / /

Amtlicher Theil

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: . Den Militair-Intendanten des Ften Armee - Corps, Brie sen, zum Wirklichen Geheimen Kriegsrath und vortragenden Nath im Kriegs⸗Ministezium; und ö J Den bisherigen Oberlehrer am katholischen Gymnasium zu Bres⸗ lau, Dr. Julius Zastra, zum Direktor des katholischen Gymna—

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siums in Neisse zu ernennen; ö .

Die Wahl des ersten Predigers an der Johannis-Kirche zu Magdeburg, Br. Erler, zum städtischen Superintendenten daselbst zu bestätigen und die Ernennung desselben zum landesherrlichen Super⸗ intendenten über die Kirchen landesherrlichen Patronats der Stadt Magdeburg zu genehmigen.

Bekanntmachung.

Um den Absendern von Paketen u. s. w. das seit der Aufhebung des Scheingeldes ihnen entzogene Mittel wieder zu gewähren, sich von der richtigen Auflieferung und Beförderung ihrer Sendungen Ueberzeugung zu verschaffen, soll die Recommandation, welche bisher nur bei Briefen zulässig war, in Zukunft bei Postsendungen jeder Art stattsinden können. Die dabei eintretenden Bedingungen sind dieselben, wie bei der Recommandation von Briefen.

Berlin, den 22. Mai 1848.

General⸗Post⸗Amt. Bekanntmachung. Postdampfschiff⸗Verbindung zwischen Stettin und St. Petersburg.

Nach einer Mittheilung der Kaiserlich russischen Postverwaltung soll das Postdampfschiff „Wladimir“ am Sonnabend den 20sten d. Mts. neuen Styls zum erstenmale von Kronstadt nach Swine⸗ münde (Stettin) abgehen. Die erste Abfertigung desselben von Swinemünde (Stettin) nach Kronstadt wird demzufolge Sonnabend den 27sten d. Mts. stattsinden.

Ueber die ferneren Fahrten des „Wladimir“ bleibt weitere Be— kanntmachung vorbehalten.

Der Abgang des Personenschiffes „Borussia“, mit welchem, wie früher, die Passagiere des „Wladimir“ für Rechnung der Post-Ver— waltung zwischen Stettin und Swinemünde befördert werden, erfolgt gus Stettin an den für den „Wlabimir“ festgesetzten Abfahrtstagen Mittags nach Anlunst des ersten Dampfwagenzuges aus Berlin

Berlin, den 16. Mai 1848.

General -Post⸗ Amt.

Bei der heute fortgesetzten Jiehung der vierten Klasse 97ster Königlicher Klassen- Lotterie fielen 4 Gewinne zu 2000 Rthlr. auf

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Nr. 14A 750. 42,205. 72, 15s und Si, 727 nach Breslau 2mal bei Schreiber, Cöln bei Reimbold und nach Glogau bei Bamberger; 36 Gewinne zu 1900 Rthlr. auf Nr. 967. 1866. 1963. 3521. 3857. 1954. 775. 70,398. 39. 75,282. 77,982. 80,768. 81,409 und 84,031 in Berlin bei Alevin, bei Baller, bei Borchardt, bei Burg, bei Dettmann und 2mal bei Seeger, nach Breslau bei Froböß, 3mal bei Holschau und 2mal bei Schrei⸗ ber, Brieg bei Böhm, Cleve bei Coßmann, Danzig bei Meyer und bei Rotzoll, Vüsseldorf Amal bei Spatz, Eilenburg bei Kiesewetter, Frank⸗ furt bei Salzmann, Graudenz bei Lachmann, Halle bei Lehmann, Landsberg a. d. W. bei Borchardt, Liegnitz 3mal bei Leitgebel, Mag- deburg bei Büchting, Mühlhausen bei Blachstein, Neisse 2mal bei Jäkel, Nordhausen bei Schlichteweg, Potsdam bei Hiller, Stettin bei Rollin und bei Wilsnach und nach Stralsund bei Claussen; 40 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 3920. 7872. 8371. 13,840. 15,226. 16, 050. 18,621. 19, 905. 19.331. 21,517. 23,064. 27,598. 33,811. 36,013. 40, G6. 14, 920. 15,5 17. 16, 594. 19,953. 5h 133. 506, 828. 5. 803. 555401. 63,252. 63, 672. 64,045. 61,463. 66,346. 66,939. b7, 971. 69, 058. 71,293. 74,373. 75,416. 76, 177. 78,480. 80, 395. S2, 204. 83, 772 und Sd, 5ß8z in Berlin Amal bei Burg, bei Gever, bei Grack, 2mal bei Matzborff, bei Moser, bei Securius und 2mal bei Seeger, nach Barmen bei Holzschuher, Breslau 5mal bei Schreiber, Cöln bei Krauß und 3mal bei Reimbold, Danzig 2mal bei Rotzoll, Elberfeld bei Heymer, Glatz bei Braun, Königsberg i. Pr. 2mal bei Heyster, Liegnitz bei Leitgebel, Magdeburg bei Elbthal, Marienwerder bei Bestvater, Merseburg bei Kieselbach, Neisse bei Jäkel, Neu⸗ markt bei Wirsseg, Sagan bei Wiesenthal, Schönebeck bei Flitner, Stettin hei Rollin und bei Wilsnach und nach Tilsit 2mal bei Löwenberg; 45 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 1177. 1625. 3265. 3555. 3599. 3799. 4978. 7066. 7073. 9124. 9496. 11,011. 14,413. 18, 987. 23,6673. 25,355. 26,717. 27, 735. 29,532. 30, 654. 31,280. 39, 495. 40,470. 40,870. 44,877. 44,958. 48, 939. 51, 007. 51,401. 56,3633. 60, 039. 64,428. 67, 458. 68,38. 69,791. 69, 877. 71, 677, 71,979. 74,076. 74,555. 74, So3. 74, S6. 77,555. S0. gpl und 81, 226. Berlin, den 24. Mai 18418. Königl. General-Lotterie⸗Direction.

ö

Uichtamtlicher Theil. Dentsehland.

Bundes -Angelegenheiten.

Frankfurt a. M., 22. Mai. (O. P. A. 3.) In der heute stattgehabten dritten öffentlichen Sitzung der deutschen National-Ver— sammlung wurde nach lebhafter Debatte beschlossen, den in der letzten Sitzung auf die heutige Tagesordnung gesetzten Raveauxschen Antrag, das Zusammentreten der preußischen konstituirenden National-Versammlung betreffend, nach der Geschäftsordnung an einen Ausschuß zu verweisen. Der größte Theil der für die sofortige Verhandlung stimmenden Mit⸗ glieder erklärte, ihre Namen zu Protokoll geben zu wollen. Die Kom⸗ mission soll heute um 4 Uhr durch die Abtheilungen gewählt werden und um 6 Uhr zusammentreten.

Preußen. Breslau, 22. Mai. (Bresl. Ztg.) Der Finanz- Minister Herr Hansemann hat an mehrere hiesige Han— delshäuser das nachstehende Schreiben gerichtet: .

„Ew. Wohlgeboren eröffne ich in Verfolg meines Erlasses, daß die Königl. General- Direction der Seehandlung sich bereit erklärt hat, dem Verkehr während der bevorstehenden Wollmärkte, nament- lich in Breslau und Berlin, möglichst zu Hülfe zu kommen und zu dem Ende nicht nur die bisherigen Wolleinfäufe der Seehandlung in einem mäßigen Umfange fortzusetzen, sondern auch zuverlässigen eng lischen Wollkäufern durch Ankauf der Wechsel, welche sie auf sichere Bankhäuser in London gegen deren Akkreditive zu ziehen sich veran— laßt sehen möchten, die nöthigen Geldmittel zu gewähren.

Berlin, den 18. Mai 1848.

Der FJinanz-Minister Hansemann.“

Gestern zogen die Compagnieen der hiesigen Bürgerwehr mit flatternden Fahnen und unter Trommelschlag und Musik vor das Ni— kolai-Thor hinaus, um zum erstenmale ihren neuerwählten Obersten, den General⸗-Lieutenant von Safft, an ihrer Spitze zu begrüßen. Die Aufstellung der Wehr-Mannschaften erfolgte nach den vier Wehr— Bezirken, in welche Breslau eingetheilt ist, und zwar in Kolonnen, die Fahnen voran. Gegen 7 Uhr erschien der Oberst zu Pferde, umgeben von seinem Stabe. Er trug die Kleidung des Bürgers, über die Schultern die Farben von Breslau, auf der Brust den Stern, mit welchem der Nönig den verdienten Offizier geschmückt hatte. Sobald er an die Compagnieen herankam, begrüßte ihn voll= töniges Hochrufen, die Musik spielte und die Waffen salutirten. Langsam ritt der General die Reihen hinunter, herzlich grüßend und wiederbegrüßt und umwogt von Tausenden von Zuschauern, die un— gehindert die Mitte des Quarré's ausfüllten. Mehrmals hielt er vor den Kolonnen, um seinen Gruß, seinen Dank, seine Wünsche,

Verhandlungen der preußischen National⸗

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seine Hoffnungen für sagtt unter Anderem: „Ich vermag nicht in Worten auszudrücken, wie sehr mich die Wahl

zu Ihrem Obersten glücklich gemacht hat. Es ist eine Ehre, die mit den Ehren, die ich bisher erlebte, so gar nicht verglichen werden kann, es ist die Ehre, die nicht mein Veidienst ist, die lediglich in dem Vertrauen der Bürger dieser Stadt begründet ist. Dieses in mich gesetzte Vertrauen werde ich zu verdienen wissen, das ist mein fester Wille. Das schöne Instltut der Bürgerwehr werde ich mit allen meinen Kräften pflegen, fördern und auf die Höhe zu bringen streben, die es zu erreichen verdient, die es erreichen muß, sollen die Anstrengungen, die Sie, meine Herren, bis jetzt mit so vieler Aufopferung, ohne Nücksicht auf Ihre Privat Interessen und Berufspflichten, gemacht haben, nicht fruchtlos sein. Wir wollen keinen Dienst im Sinne des Soldaten üben, wir wollen nicht mehr sein, als wir sind Bürgerwehr. Das wollen wir aber sein im vollen Sinne des Wortes. Viel haben wir erreicht, aber noch nicht Alles. Es fehlt uns noch die Bürgschaft des Ge⸗ deihens unserer Zustände, der bürgerliche Friede. Noch befinden sich in un- seren Mauern Feinde genng, welche im Stillen die Ruhe des Gesetzes und der Ordnung untergraben. Gegen diese Feinde muß die Bürgerwehr die siegreiche Waffe sein. Glauben Sie, meine Herren, so ost diese Feinde es wagen werden, gegen unsere Kirchen, gegen unsere Gerichtshöfe, gegen un— sere Gesetze, gegen das Eigenthum und gegen die Personen Angriffe zu machen, so oft werden Sie mich an Ihrer Spitze sehen, entschlossen, mit Kraft ihnen unsere Macht zu zeigen, eine Macht, die ihnen beweisen soll, daß wir noch die Herren dieser Stadt sind, und daß wir weder frechen Uebermuth, noch die Beschimpfung dulden, mit der man uns Trotz bieten will. Meine Stimme reicht nicht aus, meinen Worten, die aus dem Her— zen kommen, Ausdruck zu geben: unterstützt von Ihnen, bringe ich der Bür— gerwehr von Breslau ein dreifaches Hoch!“

Mit Begeisterung stimmte Alles ein, als der General seinen Hut abnahm und diesen Gruß mit lauter Stimme rief, die Fah⸗ nen sich neigten und die Musik einfiel. Die Feierlichkeit schloß mit einem Vorbeimarsch, der über eine halbe Stunde dauerte und die numerische Macht der Bürgerwehr dem Zuschauer anschaulich entwit⸗ keltce. Gegen 9 Uhr marschirten die Mannschaften mit klingendem Spiele, umwogt von herbeiströmenden Männern und Frauen, in die Stadt zurück. .

Gestern um die Mittagszeit ist die Jäger-Abtheilung, welche im Großherzogthum Posen gegen die Jusurgenten gekämpft, mit klin⸗ gendem Spiele wieder in unsere Stadt eingezogen. Sie wurde ein geholt. von dem berittenen Bürger⸗-Corps und mehreren Abtheilungen des Linien Militairs. Dichte Menschenmassen füllten die Straßen, durch welche die Zurückkehrenden zogen, und lauter Jubelruf schallte ihnen von allen Seiten entgegen.

Po sen, 21. Mai. (Pos. Ztg.) Die hiesige Bürgerwehr, welche nunmehr ein geordnetes Ganzes bildet und ewa 1756 Mann zählt, hatte heute ihre erste Parade. Um 7! Uhr nahm sie ihre Stellung auf dem von der Kommandantur ihr zum Gebrauch angewiesenen Bernhardiner Platz. Sie stand längs der breitesten Seite desselben in 3 Linien, und zwar 2 Linien mit Gewehren und UL Linie mit Säbeln bewaffnet, voran die Fahne, welche ihr an dem- selben Morgen vom deutschen Comité verliehen worden. Um 8 Uhr erschienen, um der an sie ergangenen Bitte zu genügen, die Generale von Pfuel, von Colomb und von Steinäcker zu Pferde, mit einer glän⸗ zenden Suite die große Gerberstraße herunter kommend. Unter dem Klange der Musik des 18ten Infanterie-Regiments, welche mit Ge— nehmigung des Obersten von Blumenthal ihre Mitwirkung gewährt hatte, ritten die Generale die Linien entlang. Nachdem hier⸗ auf der Parademarsch in Zugfront beendet, wurde die Bür— gerwehr im Viereck aufgestellt, und der General von Pfuel richtete mit kräftiger Stimme an die um ihn versammelten Führer ungefähr folgende Worte: „Meine Herren! Der überraschende Ein— druck, den die durchaus gelungene Parade der Bürgerwehr gemacht hat, zeigt zugleich klar die Ursache dieser Erscheinung; es ist dies der Geist, der sie beseelt; Posen ist jetzt deutsch, und daß Sie Alle sich dessen bewußt sind, lehrt der heutige Tag. Ich spreche aus Ihrer Aller Sinn, wenn ich dem einigen Veutschland ein Hoch bringe.“ Donnerähnlich hallte dies Hoch durch die Reihen; eben so laut ant— worteten die Schaaren auf das durch den greisen Helden unserem Könige gebrachte Hoch und feierten dann ihn, so wie die Generale von Colomb und von Steinäcker, in gleicher Art. Nachdem der erstere noch in seiner herzlichen Weise zur Eintracht und zum Frieden er— mahnt, zog die Bürgerwehr in Sectionen zu 8 Rotten durch die Gerber⸗, Wasser- und Neue⸗Straße auf den Wilhelmsplatz. „Vater Steinäcker“ war es, dem sie besonders noch ihre Liebe und Achtung bezeigen wollte. „Vater Steinäcker“, dessen hiesige Verehrer ihrer Zahl nach gleich sind allen deutschen Bewohnern Posens. Er kam auf den Platz, sprach wenige Worte, aber Thränen der Rührung perlten über die gefurchten Wangen. Es ward ihm hierauf ein Hurrah gebracht, und nachdem der General mit einem Hoch auf die Bürgerwehr und mit Thränen in den Augen sich entfernt, stattete die erstere noch dem Comité ihren Dank ab für das Banner, wel⸗ ches durch eine Deputation bei dem kommandirenden General von Colomb niedergelegt wurde.

Bayern. München, 20. Mai. (A. 3.) Das Einkommen steuer-Gesetz ist in der gestrigen Sitzung der ,,, mit 85 gegen 39 Stimmen angenommen worten, 1

nnd . dieses Gesetz stimmten sämmtliche Pfälzer, während

die übrigen verneinenden Stimmen aus gemischten Elementen bestehen.

Vorgestern Abend und selbst gestern Morgen noch, bei Beginn der

die Bürgerwehr in Worten auszudrücken; er