1848 / 35 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

„Ich finde mich veranlaßt, hiervon Ew. Ercellenz mit dem Beifügen achricht zu geben, daß ich in einem an den Gubernial- Präsidenten in öbmen gerichteten Erlasse jenen Schritt für ganz illegal, in eng Ver⸗ in seinen Folgen höchst bedenklich und den Absich⸗ Sr. Majestät geradezu entgegen, *sonach aber für null und nichtig er= zen . 2 jener i en Verfüg! his zu öntscheidung Sr. Majestät keine jener illegalen Versügung bis zur Ents g Mr ister n nachzukommen, so wie ich denselben für alle Folgen und Nachtheile verant- wortlich mache, welche aus jenem ungesetzlichen Vorgange entstanden sind oder entstehen können, und diese Verantwortlichkeit auf all' Jene ausdehne, welche an dem diesfälligen Beschlusse Theil genommen haben. 2 dere ich den Gubernigl-Präsidenten auf, fur den Fall, als er sich dennoch Beschluß gebunden halten glaube, das Präsidium der Lan—Q desstelle und die Leitung des Landes dem dortigen Vice ⸗Präsidenten zu

anlassung unbegründet,

Anordnungen

Endlich for⸗

an den bezogenen

ung die nachdrückliche Aufforderung ver⸗ binden, im Falle ähnlicher Zumuthungen sich jeder ungesetzlichen Konstitui⸗ rung zu enthalten, jeden Versuch dazu zu vereiteln und unter Ihrer schwe— ren Verantwortung jeden Schritt zu vermeiden, welcher in diesem wichtigen Momente die Einheit der Regierung schwächen und sie in jener Kraftent⸗ wickelung hindern könnte, welche die Ehre, das Wohl und der Bestand der Monarchie mehr als je in der größten Ausdehnung unerläßlich fordert.“ (S. den Art. Prag.)

„Ich muß mit dieser Mittheil

(J. d. Oestr. Lloyd.) Antwortschreiben des Gouverneurs des Küstenlandes auf die (in Nr. 33 taats⸗-Anzeigers mitgetheilte) Reclamation des sardinischen Contre⸗Admirals Albini:

„An Se. Excellenz den Herrn Contre-Admiral Albini, Marine ⸗Kom⸗ mandanten Sr. Majestät des Königs von Se lichen Fregatte „San Michele Angelo.“

„Excellenz! Jepesche empfangen, mit welcher Ew. Excellenz

Triest 31. Mai. Folgendes ist das

des Preuß.

ord der König⸗

Ich habe die 27. Mai I. J. beehrten.

„Ich sehe mich veranlaßt zu erklären und erkläre:

L Daß keines der in der Beilage zur erwähnten Depesche verzeichneten Schiffe sich hier unter Sequester oder sonst mit Zwang zurückgehalten be—

II. Daß keines jener Schiffe oder sonst irgend eines von den österrei⸗ chischen Kriegsschiffen genöthigt worden ist, sich wider Willen nach beladene Pieleghen ausgenommen, welche ihre nach Ancona genommen hatten, statt dessen aber einlaufen wollten, weswegen sie von den Kaiserl. Kreuzer⸗Sch allein wenige Tage hernach wurden sie nichtsdestoweniger und sie haben bereits den hiesigen Ha

begeben, blos mit Brennholz

jsiffen hierher gebracht wurden; mit ihrer Ladung in Freiheit gesetzt fen verlassen.

„Ew. Ercellenz werden sich demnach überzeugen können, daß das öster— keinesweges die Handelsrechte gegen irgend Jemand verletzt, sondern im Gegentheile stets thatsächlich den Handel geachtet hat, ingleichen, wie Ew. Excellenz mir mitzutheilen belieb schwader unter Ihrem Befehle ihn stets geachtet hat.

„Es ist daher unzweifelhaft, daß, wenn von Seiten de Ew. Errellenz die Rücksichten für die Handelsschifffahrt beobachtet wurden, welche durch die am 8. April J. J. von dem Königl. sardinischen Konsulate veröffentlichte Erklärung Sr. Masestät des Königs von Sardinien verheißen nicht minder von dem österreichischen Geschwader die eben so von der österreichischen Regierung befohlene strengste Gegenseitigkeit beobach⸗ tet worden ist. .

„Ich zweifle daher nicht, daß Ew. Excellenz von Seiten der Marine unter Ihrem Befehle die Achtung und Rüchicht für die von Segelfahrzeu—⸗ gen wie von Dampfböten betriebene Handelsschifffahrt aufrecht zu erhalten wissen werden, so wie eine gleiche Achtung und Rücksicht von dem Geschwa— der und den Behörden Sr. Majestät des Kaisers und Königs fortwährend beobachtet werden wird.

„Genehmigen Ew.

reichische Geschwader

ten, das vereinigte Ge⸗—

worden sind,

fxeellenz u. s. Altgraf von Salm.“ as gestern hier eingetroffene englische Kriegs- Dampfschiff „Lo— eust“ hat sich mit dem hier residirenden englischen Vice-Konsul, Herrn H. Raven, und dem Kommandanten des auf unserer Rhede ankernden englischen Dampfschiffs „Terrible“ mit wichtigen Mittheilungen des Admirals Parker zur feindlichen Flotte begeben, welche heute seit 3 Uhr von unserem Leuchtthurm Der Capitain Wilson der englischen Handelebrigg „Great Bri— tain“, welcher Sonntag Venedig verlassen hat und heute Nachmitta hier eingetroffen ist, berichtet, daß drei von den fünf neapoliranisch f welche bis dahin auf der Höhe von Malamocco vor Anker lagen, von dort in südlicher Richtung abgegangen sind.

signalisirt wird.

Dampfschiffen,

Prag, 30. Mai. Gestern Abend machte der Gonverneur Graf Leo Thun dem National-Comité bekannt, daß zufolge der neuesten wiener Vorfälle jedes Verhältniß zwischen den wiener und prager Behörden völlig aufgehört habe; deshalb finde er es für nöthig, eine Art obersten Rath oder eine provisorische Regierung für die böhmi— Zu Mitgliedern desselben ernenne er die Herren Palacky, Boroß, Brauner, Rieger, Strobach und Graf Graf Nostie und Rieger gehen heute nach Tyrol eses Rath es zu bitten.

schen Angelegenheiten

Albert Nostic. ab, um Se. Majestät um Bestätigung slawische Versammlung, die am 1. Juni eröffnet wird, theilt sich in drei, Abtheilungen: 1) Czechen, Mähren und Schlester (aus dem österreichischen Schlesien) und Siawaken; 2) Polen und Rus⸗ sinen; 3) Slowenzen Caus Kärnthen, Krain u. s (Kroaten, Slawonier), Serben und Dalmatiner.

Chorwaten

Innsbruck, 30. Mai. Die hier angekommene putation der Kroaten und Slavonier hatte einen Aufruf an die Ty Die Letzteren gaben ihnen folgenden Gegengruß: und Slavonier! Männlich fest, treuherzig warm s. aus welchem er aufrichtig mpften stets mit den unseren wetteifernd theilen mit uns manchen Lorbeer glorreichen

roler veröffentlicht. „Brüder Kroaten sprach Euer Gruß zu unserem Herzen, wiederklingt. Eure Söhne an Muth und Treue, Kampfes der letzten er Kaiser seine geheiligte Person, das uns zur Bewachung anvertraute, so ward uns da— jn einer Gesinnung zu Theil, die auch Euch beseelt Seid uns darum herzlich will— noch länger, um Zeugen der Liebe zu sein, wo⸗ zolk sich bei uns zu Land umschlingen! Die Tyroler.“

Palladium unserer neuen Freiheit,

und Kaiserlicher Huld würdig dasteht.

mit Thron und V

chen, 31. Mai. (A. 3.) Die Kammer der eine kurze Sstzung, in welcher lediglich 1 Nachdem dieses geschehen, er— Färst Leinin gen das Wort, um der Kam— ken, und fuhr dann fort: „Wie neulich Prinz Luitpold) sagte, lagen uns erheischten, nicht nur materielle, ie hohe Kammer hat es jedesmal Wohl und Beste im Auge hatte, Ich hoffe, daß sie utschen Vaterlande setzlichen Zustand und

folgte Fürst Waller⸗ andtag der wichtigste war, g die Grundvesten

Der neue Bau sten Landtage bleibt

Reichsräthe hielt heute ein formelles Geschäft vor griff der erste Präsident mer für ihr Vertrauen z schon ein Königliches Mitgli Gesetze vor, welche große Opfer

sondern auch moralische; indessen d bewiesen, daß sie nur das allgemein als sie den Beschlüssen ihre Zustimmu nicht nur im bayerischen, sondern im

die Ruhe wiederherstellen, segensreiche Früchte bringen werden. st ein: „Es wurde richtig bemerkt, daß diefer L den Bayern je erlebt. Wir haben in dieser Vers des alten politischen Baues zusammensinken sehen. ist begonnen, aber noch nicht vollendet; dem näch

ng ertheilte. allgemeinen de einen gesicherten ge

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die große mächtige Aufgabe des Ausbaues. Was an einem anderen Orte sich entscheidet, darüber können wir heute nicht entscheiden. Ich hoffe, daß, Alles, was geschehen ist und noch geschehen wird, zu Ein⸗ heit, Größe, Ruhm und Kraft des deutschen Vaterlandes gereiche. Ist dieser Zweck erreicht, so werden gewiß alle Klassen, welchen große Opfer angesonnen wurden, mit Beruhigung, selbst Stolz, auf die ge— brachten Opfer zurückblicken.“ Schließlich drückte der Redner dem ersten Präsidenten den Dank der Kammer für die freundliche und un parteiische Leitung der Verhandlungen aus. Die Reichsräthe stimm— ten dem durch Erhebung von ihren Sitzen bei. Der feierliche Schluß der Stände Versammlung ist noch nicht festgesetzt, wird aber wahr— scheinlich schon Freitag oder Sonnabend erfolgen. Noch verlautet nicht, ob der Abschied durch den König selbst oder durch einen Spe⸗ zial-⸗Bevollmächtigten ertheilt werde.

Zum Beschluß der Debatte in der Kammer der Abgeordneten über das Ablösungsgesetz sprach Pfarrer Ruland noch einmal ge— gen dasselbe: indem die Krone ohne Zweifel das Gesetz sanctionire, höre sie auf, Schutzherr der katholtschen Kirche zu sein, und hiermit höre auch der Segen auf, der auf ihr tuhe. Noch diesem unerhör— ten Eingriff in die Temporalrechte der Kirche würden auch allmälich Eingriffe in geistliche höhere Rechte kommen. Die Kirche müsse sich selbst künttig schützen durch Stärke und Ausdauer in der Wahrheit, auf ihre Trennung müsse künftig hingearbeitet werden. Freiherr von Lerchenfeld verwahrt sich gegen solche Theorie und ihre Folgerungen und hofft, die Zukunft werde zeigen, daß der von der Negierung versuchte Weg ein für des ganzen Volkes Heil ersprießlicher sein, die aus— gesprochenen Unheils-Verkündigungen aber sich nie bewähren w'r— den. In der Reichsraths-Kammer empfahl Prinz Luitpold den mehr aus formellen Gründen von den Abgeordneten abgelehnten Wunsch, um Ergänzung der durch die Ablösung verringerten Kongrua der Geistlichen und schloß sein Votum mit den Worten: „Es sind große Opfer gebracht worden, um das Gesetz zu Stande zu bringen; Opfer an Geld Geld ist leicht zu verschmerzen aber auch' an Rechten, die durch Geld nicht zu ersetzen, die durch Jahrhunderte ehr— würdig geworden sind. Möge die Zukunft lehren, daß diese Opfer wirklich zun Wohle unseres geliebten Bayerns gebracht worden sind. Wir haben ritterlich gekämpft, den Rechtsboden so viel als möglich zu wahren. Ist es uns nur theilweise gelungen, so haben wir den Trost, wenigstens das Unstige gethan zu haben.“

Hannover. Hannover, 3. Juni. Aus dem neuesten Be— richte des General-Lieutenants Halkett theilt die Hannov. Ztg. Folgendes mit: „Hauptquartier ckerup, den 1. Juni. Etwas Wichtiges hat sich heute nicht ereignet, indeß dauert auf den Vor posten bei Gravenstein das Gewehrfeuer und auch Geschützfeuer mit einzelnen Unterbrechungen fort. Feindliche Kanonenböte sind durch den Eckensund in das Nübelnoer gegangen und haben Gravenstein beschossen. Die braunschweigische Batterie hat ihnen geantwortet. Gleichzeitig haben die Dänen von Eckensund aus ein ziemlich heftiges Feuer eröffnet. Die feindlichen Vorposten stehen eine halbe Stunde östlich von Atzbüll.“

Hessen. Kassel, J. Juni. (Kass. Ztg.) Ein Ausschrei⸗ ben des Finanz⸗Ministeriums vom 25. Mai macht bekannt, daß zur Ausführung der Verordnung vom 12. Mai, die Ueberweisung der Domanialien der ehemaligen rotenburger Quart an die Staats— Finanz-Verwaltung betreffend, das Perfonal der durch jene Verord nung aufgehobenen Hof⸗Domainen-Kammer die Verwaltung der ge⸗ dachten Tomaniglien einstweilen auftragsweise, als besondere Abthei lung der Ober⸗-Finanz⸗Kammer, fortsetzen wird.

. .

an

odten 1 Offizier, 1 Unteroffizier, 18 Mann; an Verwundeten

ffiziere, 16 Unteroffiziere, 132 Mann; an Vermißten 40 Mann

usammen 210 Mann.

Ploen, 3). Mai. Die Subscription für den Bau einer deut—

schen Flotte, welche durch die aus dem Bürger⸗Verein erwählte Kom

mission in voriger Woche beschafft worden, hat den Ertrag von ca.

1000 Mark ergeben; außerdem liefert di Schillings Sammlung, welche noch ferner statthaben wird, wöchentlich 30 Mark.

Sachsen-Altenburg. Altenburg, 3. Juni. (D. A. 3.) In Folge der von den Püitgliedern des Ministeriums bei dem He zog Eingereichten und auge emmenen Abdankung sind folgende Per o nal-Veranderungen in dem Her oglichen Ministerium vor sich gegan gen: Minister von Braun, bisheriger Dirigent des Monisterrums, schridet gaanz aus dem aktiven Staatsdienste und sst von den Herzog

„Kroaten und Slavonier! Se. Kaiseil. apostolische Majestät haben geruht, migtelst Allerhöchstdessen Handbillets vom E. Mai 1848 den Gefer—⸗ tigten durch das Organ Sr. Kasserl. Hoheit des Erzherzogs Stephan Pa— latin und Statthalter von Ungarn zum Königlichen bevollmächtigten Com⸗— missair in den Königreichen Eroalien und Slavonien allergnädigst zu er⸗ nennen, um den dortigen separatistischen Bewegungen Schranken? zu setzen. Der unabänderliche allerhöchste Wunsch Sr. Majestaͤt ist die Au frechthaltung des gesetzhchen Verbandes der besagten Neiche mit dem Königreiche Ungarn und dessen Krone, der Einheit der Regierung, wie auch die Sicherstellung der Sprache und Nationalität dieser der Krone Ungarns unzertrennlich angehbrigen Theile. Se. Excellenz der Banus von Eroatien, Dalmatien und Ssaro— nien, Herr Baron Joseph Jellachisch de Buzin, erhielt von Sr. apostolischen Masestät ein eigenes allerhöchstes Handbillet vom 7. Mai 1848, kraft welchem ihm anbefohsen wird, nicht nur Sr. Kaiserl. Hoheit dem Erzher⸗

og Stephan als, Reichs palatin und Königlichen Statthalter von Ungarn

und Len angehörigen Theilen, sondern auch dem durch Se. Majestät em

nannten oerantwortlichen Ministerium im Sinne des Gesetz⸗Artikels III

348 ding Tulas 2 i ste 8 7 ö . 6 6

e,, , n. Folge zu leisten, Slavonier und Kroaten! Eure heiligsten

Interessen, „die Sprache, die Nationalität und die Religion“ sind Euch ** *

nach vollbrachten 3! Dienstjahren in den Herzoglich sächsi chen Lan den, unttr dem Vorbehalt fernerer Benutzu g seiner Eriahrungen und Geschästsfertigk eiten, durch das nene Minist'rium in dazu geeigneten Fällen in den Rabestand vorsetzt worden. Die kommissarisch zu Ur beitern als Ministeria⸗-Räthe berufen gewes-nen Kollcgin-Metgäeieder, Geh, Regierungs⸗-Rath Schuderoff und Landes Jujizrath Pierer tre n in ihre früheren Stellen zurück. Der bisherige Geh. Justizrath von der Panitz ist zum Minister und Wihklichen Geheimen Rah, r nannt worden. Wegen der Mitarbeiter desselben im neuen Ministe rium ist bis jetzt definitive Entschließung insowreit faßt, daß der bis erige Justiz⸗Amtmann Jese zu Roda zum ersten Ministeri l-⸗Rath berufen und ernannt worden ist.

Hamburg. Hamburg, 3. Juni. (B. H.) Gestein be⸗ gann hier der Kongreß deutscher Gewerotreibender. Die erste Haupt⸗ Versammlung fand im großen Saale der Tonhalle statt und war äuß rst zahlreich besucht. Die Berathung bezog sich nur auf Forma lien und führte nur zur Niedersttzung einer Kommission, welche über die den verschiedenen Abgeordneten mitgegebenen Instructionen und die eingereichten schriftlichen Anträge berichten sollte, damit bei der groß en Uebereinstimmung visller Anträge nicht mehrmals dieselben Sachen vorkommen. In diese Kommission wurden gewählt für Preu⸗ ßen Behrens, für Mecklenburg Bäcker Hilgendorff. aus Parchim, für Oldenburg Herr Inhülsen, für Schleswig- Holstein Wagenmacher Wienbarg, für Hannover Tischler Gerke, für Braunschweig Buchbin— der Selenka, für Hessen⸗Kassel Professor Winckelblech, für Berlin Schlossermeister Eisendorff, für Hamburg Tischler Koll und Buch⸗ drucker Reckahn, für Lauenburg Tischler Blismer. Lübeck war gar nicht erschienen. Heute Morgen wurde das Büreau gewählt, und man behielt das gestrige provisorische Büreau bei; es blieben also Präsident Aeltermann Wichmann aus Bremen, Vice⸗Präsidenten Se⸗= lenka aus Braunschweig und Behrens aus Magdeburg. Die Ver— sammlung hat sich auf Antrag des Professors Winckelblech einstimmig gegen unbedingte Gewerbefreiheit und für die Herbeiführung einer zeitgemäßen allgemeinen deutschen Gewerbeordnung durch Einberufung eines aus Sachverständigen bestehenden Gewerbe- Parlaments ent? schieden.

.

Ausland.

Oesterreich. Esseg, 28. Mai. (Allg. Oesterr. Ztg.) Der außterordentliche Königliche Kommmissar, Freiherr von Hrabowskh,

hat nachstehende Proclamalion erlassen:

gesichert, das Gesetz durch den König sanctionirt, verbürgt sie Euch.

„Die Beobachtung der Gesetze,“ die Ordnung und die Ruhe und die nie wanfende Treue und Liebe zum Monarchen sind die besten Garantieen für die Aufrechthaltung der constitutionellen Freiheiten, für die Sicherheit der Personen und des Eigenthums und der einzige Weg zur Entwickelung des allgemeinen Wohls. Euren Landesfindern stehen alle Aemter und Vor? theile auch in Ungarn gleich den Eing borenen offen und frei.

„Bereits ist eine Section im Ministerium gebildet, mehrere von Euch ernannt, die blos Eure Angelegenheiten besorgen werden. Auch Eure ganze Gränze wird an den constitutionellen Rechten und Freiheiten, gleich den anderen Landesbewohnern, Antheil nehmen. Bereits erhielt ich die Auto—= rität, Konzessionen zu machen, wie auch eine Kommission aus allen Klassen der Gränzbewohner zusammenzustellen, deren Aufgabe es wird, in Rüchsicht der Rechte und Obliegenheiten, constitutioneller Freiheiten, der Verwaltung, ja, wo es möglich, selbst des militairischen Gränz⸗Sostems, so es Verbesse— rungen und Erleichterungen erheischen dürften, Vorschläge für die nächste Gesetzgebung auszuarbeiten. = Kroaten und Slavonier! Im Namen unseres gekrönten Hauptes, unseres vielgeliebten Kaisers und Königs, dem das Wohl aller seiner Völker gleich am Herzen liegt, rufe ich Euch zu, schaaret Euch um das Banner der gesetz⸗ mäßigen Verfassung, erfüllet den allerhöchsten Willen Sr. Majestät des Königs, meidet die separatistischen Tendenzen, geht Hand in Hand mit dem Gesetze und Ihr werdet glücklich sein. Eu Wohlstand wird blühen, und die Vorsehung wird Euch und Eure Nachkommen segnen.

„Es lebe der König! das Gesetz! und die Constitution!

Sr. Kaiserl. apostol. Majestät Wirklicher Gcheimer Rath und Käm⸗ merer, kommandirender General in Slavonien und Syrmien und außer— ordentlicher Königlicher Commissair. ;

Freiherr von Hrabowsky.“ Deputation

Pesth, 30. Mai. (D. A. 3.) Eine wall achisch aus Siebenbürgen ist hier durchgereist, um dem Kaiser einen Pro⸗ test gegen die Union zu überreichen. Eine andere eputation, von vielen wallachischen Geistlichen ausgesendet, hat unserem Ministerium die Bereitwilligkeit für die Union erklärt. Die Aufrufe der beiden leipziger Vereine an die Magyaren und die Sachsen in Siebenbür—

gen haben hier einen sehr guten Eindruck gemacht.

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Frankreich. National-Versammlu ng. Sitzung vom 2. Juni. Vice-Präsident Senard las der Versammlung einen Brief von Barbes aus Vincennes vor. In diesem Briefe schreibt Barbes, daß die Phrase rücksichtlich des Petitionsrechts, die man Louis Blanc zur Last lege, von ihm (Barbes) ausgesprochen worden sei, wofür er sich auf den Monitenr berufe (Sensation). Nach dieser Erklärung, welche das Zeugniß einiger Deputirten in ein sehr schiefes Licht stellt, entwickelte Berthölon die Proposition rücksichtlich der Einverleibung Algeriens mit Frankreich. Sie dringt auf völlige politische Gleichstellung der Nolonie mit dem Mutterlande, Ueberweisung des Antrags an den Verfassungs-Ausschuß, damit diese Gleim heits Erklärung in die neue Verfassung auf enommen werde. Loi set lenkt die A. fmerksamkeit der Ver⸗ sammlung auf die häufigen Unglücksfälle der Arbeiter in Fabriken, Maschi⸗ nen- Anstalten, Minen Hochöfen u. s. w., in welchen Fällen er das gesammte Vaterland zu Jahres-Unterstützung für die Verunglückten und ihrer Ange⸗ hörigen verpflichten möchte. Aw die Abtheilung gewiese . Hierauf bestieg Jules Favre die Rednerbühne, um im Namen der Achtzehner⸗ Kommission Bericht abzustatten, ob Lonis Blanc den Gerichten über— liefert werden dürfe oder nicht. (Tiefe Stille) „Die Bef eiung eines Volksvertreters“, erk ärt er nach kurzer Einleitung, „von jeder gerichtlichen Verfolgung ist durch krin Gesetz unbedingt ausgesprochen. Nachdem sich daher die Kommission jedes politischen Partei⸗ gefühls enthalten, nachdem sie ferner unter ucht hat, daß rie Staats nwaltschaft nicht in blinden Leidenschaft den Antrag gegen ihren Kellegen gestellt hat, sendern in den Gränzen ihres Amts

geblieben ist, schlägt sie ihren folgenden Beschluß vor: „„Die

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Nation il-Versammlung ernmächtigt die vom General Prokurator

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und Prokurgtor der Republik nachgesuchte Verfolgung gegen den Bür ger Louis Blanc, Repräsentanten.““ Dieser Beschluß, bemerkt der tedner, sei von 15 gegen 3 Mitglieder des Prüfungs Ausschusses efaßt worden. Derselbe erkläre durch sein Organ ferner, daß er in eine Erörterung der Entscheidungsgrünse nicht eingehe. Varabit: Die ser Berimt solle gedruckt und vertheilt werden, um morgen diskutirt werden zu können. F vre: „Ter Ausschuß widersetzt sich diesem Ant age nicht.“ (Zahlreiche Stimmen: Auf Rwontag!! von Mor— Pay: „Ueber ssen wir es unsrem Kollegen Lou s Blanc, selbst den Tg zu bestimmen.“ Louis Blaue besteigt die Tribüne. Tiefe Stille im Saale: „Bürger-Nepräsentanten! Als Repräsentant glaubte ich (im Schoße der Kommission) gegen ein System protestiren zu müssen, das ich für verderblich halte. Als Mensch glaube ich mich dessen enthalten zu müssen.“ (Sensation.) Degeorge schlug den möglichst entfernten Termin zur Disfussion vor. Ein Mitglied der Rechten hielt dies für überflüssig, indem sich der Prüfungs Ausschuß hinlänglich unterrichtet habe. Die Versammlung bestimmte die Diskussion des Ausschuß-Beschlusses auf morgen. Diesem Stimm⸗Entscheid folgte eine große Aufregung. Die Sitzung blieb eine Weile unter= brochen. Louis Blanc, umg ben von vier oder fünf seiner Kollegen, verläßt den Sitzungsaal. Nach dieser Pause schritt, die Versammlung zur Berathung der Pleignardschen Proposition rücksichtlich des Modus über die Verfassungs⸗Entwurfs⸗Diskussion, die, ihr zufolge, vorher in den Abtheilungen und dann erst auf öffentlicher Tribüne stattfin⸗— den soll.

Paris, 2. Juni. Wegen Unpäßlichkeit Ljamartine's nahm Fran⸗ ois Arago aus den Händen des Fürsten von Ligne dessen Beglau⸗ igungs- Schreiben. Bei dieser Gelegenheit sprach der belgische Bot⸗ schafter folgende Worte: „Die Instrüctionen meiner Regierung schrei⸗ ben mir vor, alle Mittel aufzusuchen, um die Bande guter Nachbar⸗ schaft und fester Freundschaft zwischen Belgien und Frankreich zu erhalten und enger zu schließen. Die Beziehungen, die seit lange mein Land mit der mächtigen französischen, Nation verbinden, werden durch gegenseitige Interessen und Sympathien befestigt. Belgien hat 1839 mit seinem Blute seine Nationalität wiedererobert. Seit 18 Jahren lebt es glücklich unter seinem neuen Geschick, im Schutz sei⸗ ner politischen Neutralität und der umfassendsten und edelsten Freiheiten. Es war ihm vorbehalten, der französischen Republik ein lebhaftes Zeugniß des guten Einvernehmens zu geben, welches zwischen beiden Natio- nen und Regierungen herrschen zu fehen sein lebhaftester Wunsch ist.

Ich bin glücklich, das Organ der Wünsche Belgiens für die Wohl— fahrt und den Ruhm des französischen Volks zu sein.“ drückte in seiner Antwort die lebhaftesten Wünsche für die und Wohlfahrt Belgiens aus. nung aus, daß die geringen Störungen, die in Folge bedauernswer⸗ sich erhoben, denen die französische Regierung ganz fremd gewesen sei, ohne irgend eine Spur verschwinden würden, da jetzt offizielle Beziehungen zwischen beiden Ländern beständen. Fürst von Ligne

Unabhängigkeit Er sprach die Hoff⸗

ther Vorgänge

als Botschafter zu Paris bleiben, dann wird Belgien nur durch einen bevollmächtigten Minister hier vertreten werden.

Das Finanz-Comité der National-Versammlung und seine Unter⸗ Comités halten täglich lange Sitzungen. Man glaubt, daß das Co- einen Bericht wegen der Schatzbons und der Sparbanken heute werde vorlegen können. Das Comité, welches vorgestern den Finanz⸗ sammlung vorschlagen, seierlich zu erklä— unverzüglich seine Zahlungen wieder aufzuneh- flichtungen zu erfüllen beabsichtige. welches die Umwandlung der 256 Millionen Schatzbons in fünsprozentige Renten zum Tages -Course bezweckt. Auch den Einlegern in die Sparkassen soll fre welcher in Schatzbons und fünfprozentigen Renten al in fünsprozentige Renten zum Tages⸗

Das mit der Prüfung des Dekret⸗ Entwurfs en beauftragte Unter-Comité soll einmüthig auf Reg erungsplanes antragen wollen, weil derselkbe die estehenden Kontrakten schuldige Achtung daß der Präsident

und jeder Quästor mo⸗ die täglichen Diäten von

einige Wochen

Minister hörte, will der Ver daß der Staat men und alle seine Verp ein Dekret vorschlagen,

istehen, denjenigen Theil ihrer Einlagen, pari ausbezahlt werden sollte, Course umzuwandeln. wegen der Eisenbahn Verwerfung des dem Eigenthum und den b Das Rechnungs-Comitèé hat entschleden, der National-Versammlung monatlich 40060 natlich 500 Fr. als Gehalt beziehen soll, 25 Fr. ungerechnet. Caussidiere erklärt, werthen Aufschlüsse geb Uebrigens bel

daß er in einer Broschüre alle wünschens—⸗ en werde, die das Publikum befriedigen wür— Mai keinen Befehl er zu begeben; denn hätte er Secretair hingesandt haben, Auch hätte er am 15ten die lational⸗Versammlung Lage der Dinge in Kenntniß

auptet er, am 13. sich in die Exekutis-Kommissio! alten, so würde er seinen General da er nicht hätte dahin gehen können. Regierungs⸗Ftommission, den Präsidenten der und den General Courtais von der

Als Kandidaten für die werden für den nächsten Dornés genannt.

Aus der Festung Vincennes sind Militairschule gebracht und den Be egierung hat entschieden, daß Vin aus welchem Munition verabfolgt werden kann. durch Infanterie besetzt, und die Kasematten, bis⸗ her mit Artillerie- Vorräthen angefüllt, macht m sie die in wenigen Tagen erwarteten neuen“ Re

Präsidentschaft der National-Versamm⸗ Monat die Herren Sänard, Marrast

200,000 Patronen nach der hörden zur Verfügung gestellt wor— cennes fortan das ein— zige Depot sein soll, Die Forts werden an jetzt leer, damit gimenter ausnehmen

Großbritanien und Irland. Lo ndon, 1. Juni.

lt das Kabinet im auswärtigen Amte eine mehrstündige Be—

Tie gestrige Ausschuß⸗Berathung im Unterhause über die stehenden Beschränkungen der hatte keinen rechten Fortgang, cheu Partei durch Herrn Law Theile zu theilen welcher gegen die gegen die Jesuiten, gerichtet

Bill, durch welche die gefetzlich noch be Katholiken aufgehoben werden sollen,

da von Seiten der streng protestantis gestellt wurde, die Bill in zwei und abgesondert über denjenigen Theil zu berathen, religiösen Genossenschaften Herr Anstey, Antrage, für

ein Amendement

welchen die Herren N ewdegate, andere Tories das Wort führten.

zeigen, daß die Bill vorzugsweise trete, daß die Jesuiten die Feinde Palmerston selbst in schweizer W testantischen Religion erklärt habe. Herr 2 ü Vertretung der Interessen der Jesniten vom Papste erst kürzlich zum Ritter des St. Georgs-Ordens ernannt worden. merkungen gelang es auch dem

Sir R. Inglis und Der Erstere suchte namentlich zu die Interessen der Jesuiten ver— der Freiheit seien, und daß Lord in seinem amtlichen Schreiben bei Gelegenheit der rren die Jesuiten für die unruhigen Widersacher der lnstey sei überdies für seine

katholischen Grafen von Arundel nicht, gegen die Theilung der Bill wirksam aufzutreten, und Herrn Law's Amendement wurde mit 129 gegen 42 Stimmen angenommen. Das Haus ging hierauf zur Berathung der Klauseln über sich indeß kurze Zeit darauf.

Die Times meldet aus Madrid, länder, der Oberst Bristowe, ins Gefangniß geworfen worden sst, ohne Angabe der Ursache. Alle Versuche des Herrn das englische Interesse vertritt, waren Der Obesst hält sich seit fünf Jahren in Madrid auf, um eine Schuld von 500 Pfd. St. von der f Ein Brief, den er an den Finanz-Minister, vielleicht zu dringlich, geschrieben, wird als di⸗ Ursache seiner Verhaftung Er ward nach 36 Stunden, von zwei Polizeidienern be— gleitet, aus Madrid geschafft. . ö ; Der Bazar für das deutsche Krankenhaus ist äußerst glänzend „Königlichen welche die Königliche Familie von England und die deutschen Fürstin Ihre Majestät die Königin von Württemberg hat einen sehr schönen Teppich eingesandt. Nadel⸗Kunstwerke“, sagt die Times, „welche die Damen aus al Deutschlands geschickt haben, können gar nicht genug geprie⸗ sen werden; sie waren in ihrer Art unvergleichlich, und besonders z prachtvoller Teppich, welchen die haben, die allgemeine Bewunderung auf sich.“

Die Nachrichten aus Australien über die dortige Arbeit bestätigen sich von allen Seiten. Herr Waghorn sagt in einer eben erscheinenden Flugschrift über Auswanderum daß dort auf 180,900 Ansiedler Häupter Rindvieh und mittel verdürben, weil weil keine Schnitter, die Regierung in Adelaide hat eine Bekanntmac nach Jedem, welcher ach Ueberfahrt für drei von ihm zu nennende erw sechs Kinder unter 14 Jahren gewährt werde

Niederlande.

dort am 24sten ein Eng

Itway, der nach der Abreise Sir H noch am folgenden Tage vergebens.

Regierung einzutreiben.

ausgefallen. Stickereien,

nen beigetragen.

Damen von Köln angefertigt lachfrage nach ig nach Australien,

8 Millionen Schafe kämen, die Nahrungs— nicht Mäuler genug vorhanden, das Korn, Wolle, weil keine Scheerer dort wären. chung ergehen lassen, wo⸗ ig englische Morgen Landes ankauft, freie achsene Personen oder

Aus dem Haag, 1. Juni. (Am st. Hoheit der Prinz von Preußen ist el hier angekommen und begab sich sogleich Prinzessin Friedrich der Niederlande. um dem Könige einen Besuch zu

Mittag von Brüss. Prinzen und der

kehrte der P Um 9 Uhr ehrte der

rinz hierher zurück,

Schweiz.

eine Stunde dauernden Verlesun für Rückberufung der werden noch Schreiben der Kons

(Eidg. Zeitung.) Sitzung vom schon erwähnt, nach der Protokolls die Motion Genfs Regimenter. el, Livorno und Mailand

agesordnung war, wie

Schweizer⸗ uln in Neap

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verlesen. Ersterer berichtet unter Anderem die Auflösung der Depu— tirten⸗Kammer und die Anordnung neuer Wahlen in Neapel, so wie auch die gemachten Entschädigungs⸗Reclamationen hinsichtlich mehre⸗ rer Schweizerhäuser in Neapel und Palermo. Der Konsul von Li⸗ vorno schildert die Erbitterung des Volkes gegen die Schweizer, und eine Demonstration gegen das Konsulat sei nur durch die mißbilligen⸗ den Bemühungen des besseren Theiles der Bevölkerung unterblieben. Man wolle die Schweizer forthaben, und eine Anzahl Maurer aus dem Kanton Tessin mußten wegen Drohungen den Rückweg nach der Heimat nehmen. Das Konsulat meldet ferner, wie sehr es von schwei⸗ zerischen Arbeitern, die aus Algier ausgewiesen, und begnadigten Soldaten in Anspruch genommen werde. Der Konsul von Maisand (Reymond) schildert die schlechte Aufnahme von schwejzerischen Frei- willigen, besonders wenn sie deutsch sprechen, da man sie dann leicht mit Oesterreichern verwechsele und als deutsche Barbaren behandle. Mahnt von der Sendung eines Abgeordneten zur Anknüpfung von Handelsbedingungen ab, da dieselbe fruchtlos sem würde, indem be— sonders durch die letzten Ereignisse in Neapel die Sympathie fir die Schweizer beträchtlich erkaltet sei. Berichtet, daß General Pepe dem Befehle des Königs, nach Neapel zurückzukehren, nicht gefolgt sei, sondern den Marsch mit der neapolitanischen Armee nach der Lombardei fortsetze, und daß demnächst zur Regulirung der italienischen Angelegenheiten ein Kongreß der italienischen Staa— ten in Rom stattfinden werde. Genf begründet nun seinen Antrag auf seine gewöhnliche und ziemlich heftige Weise durch Ausfälle, daß die Tagsatzung die Werbungen zur Unterstützung der Freiheit nicht erlaubt, wohl aber das Kämpfen der Schweizer für den Despotismus und im Dienste der Reaction gegen die Freiheit gestattet habe. Es sieht die Militair-Capitulation mit Neapel als faktisch aufgelöst an, da man mit dem König beider Sicilien traktirt und nun Sieilien sich bereits getrennt und unabhängig erklärt habe. Es besteht heftig darauf, daß man zum Wohle der Schweiz, so gut als gegen den Sonderbund, auch gegen diese Anhängsel desselben auftrete und diese Militair-Capitulation auflöse. Das Präsidium sieht sich dieser Ausfälle des Herrn Fazy halber genöthigt, der Ver—

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sammlung eine ihm von einem Gesandten vor ein paar Tagen

machte confidentielle Mittheilung zu machen, und läßt daher das Pu blikum und die Zeitungsschreiber und Konzipienten abtreten. Nach einigen Minuten ist, die Sitzung wieder offen, und

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Genf behauptet, daß die gemachte Mittheilung des Präsidenten durch- aus keinen Bezug auf seinen Antrag und die dafür entwickelten Gründe habe, was aber der Präsident verneint und auf die Ver—⸗ sammlung sich berufend erklärt, daß sie ja freilich im engsten Zusam menhange sei. Die Umfrage wird nun begonnen. Die meisten Stände sprechen zwar ihr Bedauern aus, daß die Schweizer sich für eine solche Sache schlagen mußten, sinden aber, daß die Schweizer ihre Pflicht gethan und einen ehrenwerthen Muth bewiesen hätten. Auch erwähne bis jetzt noch kein offizieller Bericht, daß ihr Ruhm durch Theilnahme an Exzessen befleckt worden sei. Uri, Schwyz und Unterwalden wahren besonders kräftig die Ehre diefer Schwei? zer-Regimenter gegen Verleumdungen und unerwiesene Angaben, so wie sie deshalb anch die Ausfälle von Genf gegen die alté Schweiz zurückweisen, wollen auch durchaus nicht in den Antrag von Genf eintreten, während Zürich und Lu zern glauben, daß man der öffentlichen Meinung wegen etwas thnn und sein Bedauern aus. drücken müsse, auch den Vorort mit einer Untersuchung beauftragen oder die betreffenden Kantone einladen könne, dahin zu wirken, daß diese Capitulatlonen beförderlich st aufgehoben werden könnten. Nach einer achtstündigen Diskussion wurde, betreffend die Ereignisse in Nea pel, der Antrag von Th ung au mit 1575 Stimmen zum Beschluß er hoben, wonach eine Untersuchung über die Stellung und das Benel— men der Schweijerregimenter eingelestet und der Vorort beauftrag werden soll, den Kantonen seine Mitwirkung zur Auflösung der Capitulationen und Zurückberufung der Truppen angedeihen zu lassen. Der Antrag von Genf erhält nur die Stimmen von Freiburg, Waadt, Neuenburg, Genf und Te ssin. Für Uri's Antrag, in die Sache gar nicht einzutreten, ergeben sich nur die Stimmen von Uri, Unterwalden, Sch ö n e Geheimniß, das die letzte Sitzung theilweise zu einern geheimen machte, enthüllt sich, indem der Präsident eine Huschrift des lombardischen Gesandten, Prinétti, verle en läßt, worin derselbe seinen schon vor gestern dem Präsidenten mündlich eröffneten und dann der Versamm ung mitgetheilten Wunsch bestätigt, daß die Eidgenossenschaft den Durchmarsch einer republikanischen französisch ita lienichen L, gion, 4000 Mann stark, welche bereits von Paris abmarschirt sei und sich nach der Lombardei zu begebe, verhindern möchte, indem sie aus Leuten be stehe, welche eben nicht das größte Zutrauen verdienen. Dielser Wunsch wurde aber neuerdings zurückgezogen.

Bern, 31. Mai. Die Berner Zeitung rechtfertigt ihre

arste lung der „politischen Scheidung im Großen Rathe“, welche

ihr von verschietenen Seiten zum Vorwurf gemacht wird, weil man sich gegenseitig das Wort gegeben habe, das Geschehene zu vergessen und jeden offenen Hader in Zukunft zu vermeiden, hauptsöächlich durch ie Rücksicht, daß das jüngste Verhalten und die Politik des Herrn Präsidenten Ochsenbein den Kanton und die Eidgenossenschaft in furchtbare Verwickelungen führen werde. „Nicht nur im bernischen Regierungs-Rathe und im bernischen Großrathe“, sagt dies Blatt, „sondern auch in der Tagsatzung ist eine nämliche Spaltung eingetre⸗ ten; sechs oder sieben Kantone gegen funfzehn stehen sich in den ob— schwebenden politischen Fragen gegenüber, die deutsche und französische Schweiz drohen, auseinanderzufahren, wenn nicht bald eine verträglicher Politik und ein verträglicheres Verhalten eingeschlagen wird. Und diese verträglichere Politik, diese Vermittelung zwischen der deutschen und fran zösischen Schweiz ist besonders die Aufgabe des Kantons Bern. Bis setzt aber hat dieser Kanton durch das Organ des Herrn Präsidenten Ochsenbein einseitig zu den östlichen Kantonen gehalten und durch sein schroffes Auftreten wesentlich zu dem vorhandenen Bruche beige tragen. Berns politischer Einfluß, den es seinen Verhältnissen und seiner Geschichte nach wesentlich in der westlichen Schweiz suchen muß

freilich ohne die östliche abzustoßen und der Friede und die Eintracht in der Eidgenossenschaft drohen hierdurch zugleich ver⸗ loren zu gehen, und länger hierzu zu schweigen, erachteten wir mit unserer Bürgerpflicht nicht verträglich.“ „Dieser Vorwurf gegen Ochsenbein“, erwiedert die Eidg'n. Ztg., „ist höchst unge⸗ recht und auch die Gefahr, die hier geschildert wird, sehr übertrieben. Wenn es allerdings richtig ist, daß den das Prinzip unserer Neutra— lität gefährdenden Sympathiten der westlichen Schweiz von Seiten der östlichen Kantone und namentlich auch von Herrn Ochsenbein entschiedener Widerstand entgegengesetzt wurde und in dieser Frage die westliche Schweiz und gewiß zum Heile des ganzen Vaterlandes unterlegen ist, so hat dagegen die Bedeutung der westlichen Kantone in einer anderen Frage eben so vollkommene Anerkennung gefunden. Es läßt sich nämlich nicht bezweifeln, daß die Idee des Zweikammer Systems wesentlich von diesem Theile der Schweiz verfochten und dieselbe dadurch, wie wir hoffen, in unserer neuen Bundes ⸗Organi⸗ sation aufgenommen werden wird. In dieser Frage stand aber Herr Ochsenbein eben so entschieden zu der westlichen Schweiz wie in der Neutralitätefrage zu der östlichen.“

Der dreifache Landrath hat das Votum unserer Tagsatzungsgesandtschaft, die zuletzt dem Zweikemmer⸗ An der Landsgemeinde wurde der An⸗ Antrag, durch welchen es künftighin verboten ist, Jesuiten⸗ Zöglinge anzustellen, trotz allem Widerstreben einiger Katholiken, beinahe ein⸗ stimmig angenommen.

Mailand, 31. Mai. eingenommen

(Eidg. Ztg.)

System beistimmte, ratifizirt.

(FIrkf. J.) Peschiera oder besser, es hat sich im entschei⸗ Karl Albert ist leicht am Backen unter sein Sohn am Schenkel, Beide nicht gefährlich. gleicher Zeit fiel ein Gefecht bei Pastrengo vor, worüber die Vetails fehlen; doch war dasselbe glücklich für uns.

Italien. ist endlich wirklich denden Augenblick dem Auge verwundet

/ /ä‚ö‚

Berliner Börse.

So lange wir über unsere Börse referiren, sstenmal über den Liquidations-Termin hin— kai nichts zu reguliren, da alle Nichts destoweniger sserung ein örsenschluß behauptet, obwohl bestimmte Üirsachen an der steigenden Bewegung sondern sogar gewichen sind. Eisenbahn⸗Actien, die in Er⸗ zertheilung bis 48 56 gestiegen wa⸗ wichen, weil man wissen wollte, daß, obwohl ahn günstig gewesen, dennoch durch andere Verluste und Mittel geschwunden sind und die Stamm⸗Actien gezahlt werten können. über diese der Bestätigung übrigens noch bedür— war um so allgemei

Berlin, 4. Juni. können wir diesmal zum er weggehen, denn es war am ultimo Y schon früher erledigt worden sind. an jenem Tage eine bedeutende Cours-Verbe und hat sich auch bis zum heutigen B einige Effekten durch nicht nur keinen Theil Hierzu gehören insbesondere Rheinische wartung einer guten Dividenden-V ren, aher heute bis 45 die Resultate dieser B unternommene B deshalb keine Zinsen für Die Mißstimmung fenden Nachrichten lange auf den Genuß der sultate durch die Vermehru sich übrigens bei dieser Eisenb Rente. Abgesehen von den Uebelständen,

Engagements

nehmen konnten,

die Einnahme

als die Besitzer Renten warten und die erfreulichsten Re— ug der Einnahmen erwarten durften. n um eine ganze Jahres⸗ welche die Unregelmäßig⸗ und Dividenden-Zahlungen bei vielen Eisenbah⸗ nen erzeugen, wird doch der gegenwärtige Coursstand im Al für so niedrig gehalten, daß sich für manch

keiten in den Zins— ze Effekten immer größere

rmehrte Lebendigkeit im Geschäft eingetr Pote dam⸗Magdeb

eten ist. Gedrückt blieben noch irger Eisenbahn-Actien, weil die Verw seit einiger Zeit ihre Wechsel nicht b über namhafte Summen an der Börse zwar, daß diese Bahn durch wird angenommen, daß Zinsen benutzt werden wird.

altung schon hlt und mehrfache Proteste zirkulirten; man sagte nun Darlehne unterstützt worden sei, indeß diese Aushülfe hauptsächlich zu den am'4. Die Actien dieser Bahn blieben Br., 447 bezahlt. Besonders gestiegen dagegen sind Berlin- An— Thüringer von 43 bis 4655, Nieder⸗ Oberschlesische Lit. X. 66 bis indener von 62 bis 657 99, ; Bergisch⸗Märkische von ilhelms Nordbahn der Umsatz w bedeutendes Geschäft tien sind Berlin-Hamburger v

burger fand g

tiner von 76 bis 7729 schlesisch Märkische von 57 7 1 57 bis 7019 ,

iesen Gattun doch ist auf Von Prioritäts H gewichen; dagegen st egen . bis 78 99. Nüiede schl. Märk. e von 890 bis S3 65h, und blieben diese Effekten heute Geld ohne Brie Juländische Fonds und namentlich preußische Prämienscheine und sehr gesucht und ohne

ziemlich be⸗

in Potsdam⸗Magde Halle⸗Thüringer von 70 bis 71 3 9h. Ftamm-Prior. von 49 bis 4pro. von 7153 proz. IIte IIIte Serie

Staatsschuld⸗

posener Pfandhrie dagegen preit⸗

scheine vernachlässigt ö Bank⸗Antheile begehrt und von 644

In Wechselgesch ft ging e Amsterdam,

die meisten eslau, blieben offerirt, ttungen war der Umgang nur

dagegen fehlte

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KRMeteorologische Be

Nach einmaliger

Heobachtung.

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PDunstsättigung Niedersehlag 0, S 18 Rb. Würme wechsel 2 13,8 2

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Schauspiele. DOpernhause. 6é4ste Abonnements⸗ Figaro, Oper in 4 Abth., mit (Frau Louise Köster:

Vorstellung: ie Hochzeit de Musik von Mozart. halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets

ie Gräfin.) zu folgenden Preisen

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comédie-vaudeville. Kein Schauspiel.

Königsstädtisches Theater. Die verhängnißvolle Faschingsnacht. Posse Musik von A. Müller.

Dienstag, 6. mit Gesang in 3 Akten, von J. Nesmrov. Kein Schauspiel.

Feurige Kohlen, oder: Ein Mann aus Schauspiel in 3 Akten, nach der Idee von Auvray's Hierauf: List und Phlegma, Vaudeville= Akt, frei nach Patrat, von L. Angely.

Donnerstag, 8. Juni. dem Volke. Lenoir, von Friedr. Adami.