1848 / 38 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Meteorologische Beobachtungen.

1848. 7 Juni.

Morgens

Nachmittags Abends 6 Uhr.

2 U 0 ur.

Nach einmaliger Keobachtung.

Lusidruck 337, 260 T.. 336,1 Ft. 36, 20 Par. Quellwärme 7, 8ꝰ R.˖

Luft wärme Thaupunkt 4 11,05 R. 14,87 R.; 4 9, 29 R. Boden wärme Duustsattiguns. SS pet. A9 pCt. 78 pet Aus dũustung Wetter palbbeiter. halbbeiter. trüb. 5 —y Sw. .

Wolkenzug..

Q 1 4 10,90 336, 06s“ Par.. I5, 37 R... 10,7” n.

——

Tagesiittel:

* 12,8 R. 21,1 R. 2 R. Flusswärme 15,27 R.

Diederschlas (, oo2 Rh. SW. Warme wechsel 21, s“

65 pCt. sw.

214 Königliche Schauspiele.

Freitag, 9. Juni. Im Opernhause. 66ste Abonnements⸗ Vorstellung: Ouvertüre zur Oper: „Lenore“, von L. van Beethoven. Hierauf: Fidelio, Oper in 2 Abth., nach dem Französischen, von F. Treitschke. Musik von L. van Beethoven. (Frau Louise Köster: Fidelio. Fräul. Tuczek: Marzelline.) Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Preisen verkauft:

Ein Billet im Parquet, zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 20 Sgr.; ein Billet in den Logen des ersten Ran⸗ ges und im ersten Balkon daselbst 1 Rthlr.; ein Billet im Parterre, in, den Logen und im Balkon des dritten Ranges 15 Sgr.; ein Billet im Amphitheater 775 Sgr.

Im Schauspielhause. 7öõste französische Abonnements-Vorstellung.

a premiere représentation de: Lhomme blaséè, vaudeville

nouveau en 2 4ctes, par MI. Duvert et Lauzanne. Un homme sidèle, vaude ville en 1 acte.

Sonnabend, 10. Juni, sind die Königlichen Theater geschlossen.

. Rönigsstädtisches Theater.

Freitag, 9. Juni. Einmal Hunderttausend Thaler. Posse mit Gesang in 3 Akten, von D. Kalisch. Musik vom Königl. Musit⸗ Direktor Gährich. .

Sonnabend, 10. Juni. Kein Schauspiel. Sonntag, 11. Juni. Der Glöckner von Notre-Dame. mantisches Drama in 6 Tableau, von Charlotte Birch⸗-Pfeiffer.

Ro⸗

er (iner HK ü6rSCe o

O m S. Neem i.

M echsel- Course.

Brief.

Geld.

Eis enkba hn -- Actien.

C

215

Ynh alt.

; Deu t s ch land. ipzi Sachsen. Dres den. Kammer-Verhandlungen. Leipzig. tation aus Siebenbüre ü gen. dege k Schleswig⸗-Holstein. Rendsburg. Verfügung, wegen, vermehrter Aushebunz zum sehenden Heere, Vermischtes vom Kriegs schauplatz.⸗ Schleswig. Reform der Kommunal- Verwaltung. Abmarsch prenßi= sche TrunrR. * ermischtes. Kiel. Ankunft von Kranken und Ver—

wundeten.

Depu⸗

Ausland. Schweden und Norwegen. Christiania. Storthings. Italien. Nom.

Verhandlungen des

Vermischtes.

Wissenschaft und Kunst. Gesellschaft für mittelalterliche Kunst. GEisenbahn⸗Verkehr.

das Volk, und daß er im voraus gegen alle Beschlüsse des Kriminal-Amts Protest einlegen müsse. Er (der Minister) glaube, sich getrost vor das säch= sische Volk stellen zu können, und fürchte nicht, daß ihm Jemand sage, er sei der Förderung des Fortschritts entgegen; wenn aber eine solche Erklä⸗ rung, wie die des demokratischen Vereins, nicht als ungesetzlich, nicht als eine Proclamatson der Anarchie angesehen werde, so wise er nicht, was er davon halten solle. (Beifall der Kammer und theilweise der Tribünen. Der Präsident macht die Tribüne aufmerksam, daß die Landtags- Ordnung Zeichen des Beifalls oder Mißfalls nicht gestatte, worauf der Abgeordnete Evans bemerkt, daß hier der Beifall von der Kammer ausgegangen sei) Der Abgeordnete von Eriegern sprach sich in Bezug auf das For⸗ melle der Debatte dahin aus, daß es sich darum handle, das Interpella—⸗ tionsrecht der Kammer zu wahren. Was das Materielle des Gegenstandes anlange, so stehe der Regierung das Necht zu, darüber zu wachen, daß in den Vereinen feine unzweckmäßigen Verhandlungen stattfänden; ob aber eine theorctische Verhandlung über Republik in einer großen Volksversammlung als zweckmäßig erachtet werden könne, müsse sehr bezweifelt werden. Gegen diese Ansicht trat der Abgeordnete Tzschirner auf und bemerkte, wenn die

zu vergessen. Die Herren werden in gleicher Absicht ihre Reise über Halle, Jena nach Frankfurt fortsetzen, um, so viel in ihren Kräften liegt, auch dort für ihre, die deutsche Sache zu wirken.

Schleswig⸗Holstein. Rendsburg, 5. Juni. (H. C.) Die provisorische' Regierung hat nachstehende Verfügung über eine vermehrte Aushebung zum stehenden Heere erlassen:

„Die Lage des Vaterlandes macht es der provisorischen Regierung zur Pflicht, alle Kräfte des Landes aufzurufen, um den wieder eingedrungenen, Feind möglichst bald über die Gränze zurückzutreihen. Hierzu bedarf es dor allen Pingen einer bedeutenden Verstäͤrkung der Armee. Es wird des. halb beabsichtigt, die bisher von der Militairpflicht befreiten Klassen mit hinzuzuziehen. Die hierdurch zu erreichende Verstärtung genügt indessen nicht, vielmehr ist daneben auch noch eine vermehrte Aushebung aus der Klasse der bisher Militairpflichtigen erforderlich. In Betracht dessen verfügt die pro⸗ visorische Regierung: §. 14. Die auf den diesjährigen Sessionen dienst tüchtig befundenen, zum Dienste aber noch nicht aue gehobenen

Aunisterdam .... 250 FI. 143, 1433 do. 250 EI. IIam burg 3(RM M. do. 300 Mr. London 1ñ13t. d 300 Fr. wie ,, 150 FI. Augsburs 150 FI. 160 Tulr.

RKuræa

.

Stamm- Aclien. Aapilal. 2 7* ß -

lie, ,, em, d, , ,,

6666 2095 in der dazu kestimmten Rubrik ausgelsüll

4 1 J 6

149 119 Die mit 3 pet. bez. Actien sind v. Itaat gar. *

6 24356 21 243 21*

8 Berl. Anhalt Lit. A B. 33, 300, 000 do. Hamburg

/ 1014 do. Stettin - Starg. .

do. Potsd. Magd. . .

110 TpIx. 6 latz Magd Halberstadt .

Mt. do. Leipziger

k 1 ; eren, e. em. Regierung das Recht haben solle, über die. Zweckmäßigkeit der Verhand- Aljährigen sind zum aktiven Dienste mit hinzuzuziehen. S. 2. Alle diejenigen

. lungen ber Vereine zu entscheiden, dann sei das Vereinsrecht lein freies 2 23. 21. und 25sährigen, welche nach gezogenem Freiloose vorlänsig mehr, sondern von der Polizei abhängig. In gleichem Sinne sprach auch bei der Verstärkung angesetzt worden sind, haben sich auf näheren Befehl der Abgeordnete Helbig und äußerte dabei, wie er seine Indignation zur Erfüllung der ihnen nach §. 10 der Verordnung vom 28. Juli 1842 darüber nicht bergen könne, daß die Kammer sich zu einem Polizei- Institut noch obliegenden Dienstoflicht bein stehenden Heere einzufinden. 8. 3. We⸗

S 000.600 2 herabgewürdigt habe. (Zeichen des Mißfalls in der Kammer; gen der Zeit, zu welcher, so wie hinsichtlich des Ortes, an welchem sich die . 0 . za 3 do. t h

1.4L 13 24 ö un . 1.824, 100 ; , . e, den ö RJ ichtamtlich er 164 eil der Präsident rügt, den Ausdruck „herabgewürdigt“ als einen „un— n den s§. J und 2 Genannten zur Waffenübung einzufinden haben, wer⸗= 8409 do. Potsd. Magd... 2.367.200 . ** 1 11 ; 9 0. angemessenen.“ Die Kammer habe dies dadurch gethan, daß sie

4. 0ng. 9009 ö 10 do. 3. 13.800 ö die Erklärung des Justiz⸗— Ministers, es würden Erörterungen angestellt Dent schland ert fehlan d.

Glogau⸗Saganer Eisenbahn.

Tages- Cours. Tuges - Cours.

Zinssuss

jä;rliche Verloosung a 100 pCt., amoriis.

Sämmitliche Prioritäts-Actien werden dureh

82

Berl. Anhalt. ..

& d di

To d

Breslau

den die näheren Befehle durch die Obrigkeit jenes Disteiktes fördersamst er⸗ 1,760,000 Magdeb. - Leipziger .. 1.788.060 werden, provozirt und hierdurch das Recht der Interpellation weit über⸗

gehen. 5. 4. Nach Beendigung der jetzt angesetzten Sessionen sind neue 2360600 e nnn Landmilitair-Sessionen im ganzen Lande abzuhalten. Auf diesen ist sodann Ard. hä! Halle Ihüringer .... 4. 00, 000, schritten habe. Die Erklärung des Ministers des Innern habe ihn mit Be—

Leipzis in Courant im 14 Thlr. Fuss.. die 20jährige Altersklasse auszuheben.“

Frankfurt a. M. südd. W. .... ......

Cöln - Minden

Petersbur.

. 100 snhl 3 Wochen Inländlische Fonds, Ha mdbrics-. Kommunal- Hapiene Cel Coumrsèe.

Brief. Geld. Gem. Zf. St. Schuld-Seh. 3 69 Seeh. Pram. Sch. 83) K. u. N!X SchuDuldv. 3 Berl. Stadt- Obl. . Westpr. Ffandhbr. 35 743 74 Grosab. Posen do. . 855

Brief. Geld. Kur- u. Nm. Pfabr. 37 88 / Schlesische do. 3 do. Lt. B. gar. 2. 3 76 Pr. Ek-Anth. sc =

do. do. . 75 Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. 88

Friedriehsd'or. And. Goldu.- à 5th.

160 *I. 2 56 128 / Halle Thüringer Göln Minden 13.000, 0090 un d 3 Düsseld. Elberfeld Steele Vohwinkel. .. Niederschl. Märkisch.

Oberschl. Lit. A. Cosel

Breslau Krakau

Berl. Anhalt. Lit. B.

Stargard- Posen

Berg. Märk.

Ruas IIamb. Cert = Foln neue Pfdbr. do. beillopea 4.8.5 do. Lart 560 FI. do. do. 1. Anl. 4 do. d0 300 FI Ka. Stiegl. 2. 4. A. IHIamb. Feuer- Cas. 40. do. 5. A. 4 do. Staats-Pr. Anl. do. v. niebo. 1a. 5 95 Holl. 2 96 Int. do. Poln. Schatz 0. 4 59 Rurh. Pr. O. 40 th. do. do. Cert. L. A. 5 Sardin. do. 2365 Fr. - ͤ do. do. L. B. 200FI. N. Bad. do. 35 EI. 145 pol. a. Pfdbr. a. c. 4 35 .

ͤ

Magdeb.- W ittenb. . Aachen-Mastricht ... Thür.

Ausl. Quit lungshog. Ludw. Bexbach 24 . Festher Friedr. Wilh. Nordhb.

483 v 66 a 67 bæ. 4d. 465 a 46 bæ. 1.151.260

I.527. 000 1.100.000 19.000, 000 1.500, 0600 1.429, 700 2,400,000 1.200, 000 1.700, 000 1,505,000

9. 006.000

*

do. Aachen 506.000

zonn - Cöln ö

do. zweighahn

do. ü 6 Oderberg Freiburg... Oherschl. . . .

Qui ltungs - Hogen.

Ende

75 a 74 br 5, 000, 090 50 54 2 53 bz. u G. 4,000,000 * 90 43 vr .. 1.100, 009 4 90

4.500, 000 60 415 a 413 ba. 2,750, 009 4 30 5. 600, 0090 4 20 8. 555,0 . 4 90 8, C00, 9000 * 80 S, 000,900 4 85

2,500, 000

Verhind.- Bahn

JJ

335. 33 n.

Schluss- Course von Cöln-Minden 662 6

3. 6574, 500 Rhein. v. Staat gar. . 1.432, 80 do. 1 PFPrigritü. 2 69) do. Stamm- Prior. . 1.250, 0090 Düsseldorf-Elberfeld. 1, 069, 00 Niederschl. Märkisch. 4,175, 0 do. do. 3.506, 0600

do. III. Serie. 2, 300, 00

do. zweighahn 152,000

do. do. 1418, 000 Oberschlesische ... . . 1.276. 600 Cosel - Oderberg. . . .. 250, 00 Steele - Vohwinkel. . . 325, 000. Breslau - Freiburg.. 400,00. Ausl. Stamm- Act. 1 1,000,000

r sen-

p

Dresden- Görlitz .. Leipzig Dresden 4,500, 000 Chemnitz Risa 3,000,000 Sächsisch- Bayerische 6, 00,000, Kiel - Altona .. . . . Sp. 2, 050, 000 Amsterd. Rotterd. FI. 6, 590, 000 Mecklenburger Thlr. 1, 310, 00

1

von Preussischen Bank- Antheilen 72

B.

1 2

Fase Sescãdaft war weniger lebhaft, die Course von Bank- Antheilen und Kön - FvVsndener Eisenbahn- Actien besser, als gestern am Schlusfs der Börse, die übrigen Bahnen und russ. Fonds bi

liger angeboten.

Auswärtige Börsen.

Breslau, 7. Juni. Louisd'or 113 Br. 905 Br. DOesterr. Banknoten 9J 4 u. I. Staate⸗Schuldscheine 33 proz. 70 u. 5 bez. u. Gld. Seehandl. Prämien ⸗-Scheine 250 Rthlr. S0; Gld. Schles. Pfandbr. 3kproz. 89 u. 89 bez. und Gld. do. Lit. B. proz. S7 bez. u. Gld., do. Z3zyproz. 77 Gld. Poln. Pfdbr. alte 4proz. 857 Gld., do. neue 4 proz. S5 u. bez. do. Partial⸗Loose à 500 Fl. 59 Gld., do. Bank- Certif. a 209 Fl. 11 Gld. Russ. Poln. Schatz Obligat. 4 proz. 587 Gld.

Actien. Oberschl. Lit. A. 33 proz. 75 Gld., do. Litt. H. Z3zproz. 75 Gld. Niederschlesisch Märk. 3 proz. 65 Gld., do. Ser. III. Iproz. 738 Gld. Bresl. Schweidn.⸗Freiburg 4prez. 75 Gld. Krakau⸗ Oberschlesische proz. 32 bez. u. Gld. Friedr. Wilhelms-Nordbahn 4proz. 343 bez. u. Gld.

Wien, 6. Juni. Met. proz. 66, 4proz. 54, 3Zproz. 40, 42. Anl. 34: 108, 39: 669. Nordb. 925. Gloggn. 84. Mail. 59. Livorno 545. Pesth 53. B. A. 976.

Wechsel. Amsterdam 158. Augsb. 114. burg 172. London 12 f. Br. Paris 134.

In Folge der Nachrichten vom Kriegsschauplatze die Course besser; Gold gefallen. ;

Leipzig, 7. Juni. 8. Dr. Part. Oblig. 887 G. Leipz B. A. 156 Br. L. Dr. E. A. Sb Br. S5 G. Sächs. Beyer. ot G. Sächs. Schles. 6 G. Chemn. Riesa 246 G. Löbau Zit, 225 G. Magdeb. Leipz. 155 G. Berl. Anh. X. 83 Br. 82 G. do. B. 76 G. Altona⸗Kiel 8837 G. Deß. B. A. 80 G. Preuß. B. A. 76 Br.

Hamburg, 6. Juni. Paris 1883 G. London 13.7 G. Amsterdam 35. 70 G. 172 G. Breslau 154 G. 741 Br., 74 G. St. 667 Br., 655 G. 57 Br. 28 G.

2. Jonds 4 Eisenbahn-Actien eiwas Geschäft.

aris, 5. Juni. Der h f sserte si , Markt begann sehr flau, besserte sich

3 55 4868, 45 . 60, 53, 68z. Tresorbons 22. Bank-Actien 1180. Spanische Innere 173 u. 18 baar. Piemont 885. Römische 54. Pariser Stadt- Obligationen 1200. Versailles rechts 115 links 933. Orleans 565. Rouen 400. Havre 205. Marseille 215. Bordeaux 2975. Nord 355. Lyon 3085. Straßburg 3733.

Amsterdam, 5. Juni. Jür alle Gattungen holländischer Fonds, besonders aber, für Integr., zeigten sich heute zu erböhten Preisen verschiedene Käufer, und war der Handel hierin ziemlich le⸗ bendiz. Span. und Portug. bei geringem Umsatz fast unverän⸗ dert. Dest. preishaltend. Russ., besonders 4proz, wiederum sehr willig. Peru mehr angeboten. Met. 21proz. 28.

Holl. Integr. 41 , 3. Zproz. neue 18, 5. Aproz. ostind 63, . Span. Ard. Jai. Gr. Piecen 95. Portug. Aproz. 15' Russ. engl. 14, 92. proz. Hope 657, 674, 5. Stiegl. 66, 7. Peru 1835, 18. .

Wech sel. Paris 55] G. Wien 39 G. Frankf. 3 G. Lon⸗ don 2 M. 11. 875 G., k. S. 11. 977 G. Hamburg 345 G. Pe⸗ tersburg 169 G.

Antwerpen, 1. Juni. nig Geschäft. Belg. 43 proz. 61. 94 etwas gemacht.

Poln. Papiergeld

Frankf. 115. Ham⸗

Petersburg 31 G. Frankf. 88 G. Wien Louisd'or 11. 47 G. ZI proz. p. C. P. Oblg. 75 Br., E. R. 87 G. Dän. ; Ard. 9 Br. proz. 138 Br. Hamb. Berlin. Altona⸗Kiel 837 Br., 827 G. Mecklenburg 283 Br.,

In der Effekten⸗Sozietät war we⸗ 21proz. 335 G. Ard. zu

Geld 7 Pap.) dinands-Bank 80 G. 84 Pap.

5 bis Fh Sgr. pr. Schffl., Roggen 35 bis 39 Sgr., große Gerste 8 Sgt., Kartoffeln 26 bis 28 Sgr., das Schock Stroh 87 bis 90 Sgr. inländ. Welzen 67 L. 126pfd. zu 340 Fl., 10. inländ. Roggen 64 L. und 10 2. 120pfd. zu 196 Fl,, 8 L. 122pfd. zu 204 Fl., 11 L. 1185f8. zu (2) Fl., und 8 L. zu nicht bekannten Preisen.

24 Rthlr. zu haben, pr. Juni / Juli 82pfd. 23 Rthlr., pr. Juli / Au⸗ gust 213 Rthlr. Geld.

Lastadie 17 16 Paradeplatz 18 20 8 1

223 23 96 bez., pr. Aug. 21 56 bez. bez., pr. Sept. / Okt. 103 Rthlr. Geld.

gelber do. 42, 46 bis 49 Sgr.

einige Partieen begeben worden,

Preise doch billiger anzugehmen, weil Käufer mangeln.

war dieser Tage still und Preise amerikanischer Sorten 3 Pee. nie⸗ driger anzunehmen. sige Markt bleibt nominell.

fizit in der diesjährigen Indigo-Kultur mit ca. 20 36 an. Die Frühlings Aussaat war auf Bengal propre circa zum dritten Theil besorgt. Tirhoot stand die junge Pflanze gut. 1. Januar bis 31. Mai:

Madrid, 31. Mai. 3proz. 213 a baar (N. d. B. 21 3

5proz. 13 baar. Passive 57 Papier 5 G. Fer— ——

Markt ⸗Berichte.

Königsberg, 5. Juni. Die Zufuhr war gering. Weizen

kleine Gerste 25 bis 27 Sgr., Hafer 20 bis 23 Sgr.,

Danzig, 5. Juni. An der Vörse wurden verkauft, heute: 128pfd. zu 355 Fl., inländ. w. Erbsen 10 L., 5 zu 260 Fl. pr. Cour. die Last, 8 X.

Stettin, 7. Juni. Roggen in loco nach Qualität zu 23 a

Heutiger Landmarkt: . Weizen. Hafer.

Erbsen. 65 2

Roggen. Gerste. 1

Heu pr. Ctr. 75 a 15 Sgr. Stroh pr. Schock 2 Rthlr. 20 Sgr. 2 3

Kartoffeln 20 Sgr. pr. Schffl. . P Spiritus aus erster Hand zur Stelle 23 6, aus zweiter Hand

ö

Rüböl in loco zu 9 Rthlr. zu haben, pr. Juli 9 Rthlr.

Breslau, 7. Juni. Weizen, weißer 46, 50 bis 53 Sgr., Roggen 30, 33 bis 36 Sgr.

Gerste 27, 29 bis 31 Sgr.

Hafer 19, 204 bis 225 Sgr. ö . Von Rapps sind pr. August zu liefern von Dominien a 55 Sgr.

Spiritus von 875 bis „a Rthlr. Einiges begeben.

Rüböl 93 Rthlr. Brief. .

Zink ab Gleiwitz 2 3 Rthlr. offerirt. . Dbgleich die Zuführen heute auch sehr klein waren, waren die London, 3. Juni. Baumwolle. Der liverpooler Markt Der hie⸗

Umsatz letzter fünf Tage 22,900 B. Umsãätzen

flau und der Werth bei schwachen

Indigo. Die heute eingetroffene indische Post giebt das De⸗

Das Wetter war günstig, und in Kishnaghur, Jessore und Hier war die Ablieferung vom

1848. 6,271 K. 4,571 * IJ, 72 R. 26,377 *

1817.

05 K. n Ti T 29.795 *

1846. 7, 461 K. ö 4, 3565 *

, Vorrath am 1. Juni. ... 32,151 »

Export.... Konsumo

Aus diesen Angaben zeigt es sich, daß die statistischen Verhältnisse des Artifels sich im Laufe des letzten Monats im Ganzen nicht ver⸗ schlechtert haben, und wenn auch das Defizit in der Ausfuhr noch eben so groß erscheint, als vor vier Wochen, so fängt die Besserung im inländischen Geschäft an, sich dagegen etwas bemerklich zu machen. Ueber Umsätze haben wir sehr wenig zu berichten; sie blieben in den letzten acht Tagen lediglich auf den Ankauf einzelner Kisten für den Konsum beschränkt; denn seitdem das Resultat der holländischen Auctio⸗ nen bekannt wurde, hat einstweilen auch die Frage für Rußland aus⸗ gehört. Seit einigen Tagen ist nun auch mit den Declarationen für die am 11. Juli beginnende große Quartal-Auction (prompt 7. Ott.) der Anfang gemacht, und dieselben betragen bis jetzt 2149 K.

Indigo in Suronen. Vorrath am 1. Juni 1770 Sur., 1848: S895 Sur. Guatimala⸗ ist in Auction 3 a 4 Pce. billiger aus gebo⸗ ten, ohne Kauflust zu erwecken; ord. bis m. Cortex 1 Sh. 10 Pee. a 2 Sh. 3 Pee., gute Corter 2 Sh. 4 Pee. a 2 Sh. 6 Pee.

Tochelille.“ Ablieferung vom J. Jan. bis 31. Mai 1817 3579 Sur, 1848: 3833 Sur. Vorrath am 1. Juni 1847: 1772 Sur., 1848: 2906 Sur. Alle Sorten, mit Ausnahme von Silber— Honduras-, sind gedrückt und ausgeboten. Mexik. Zaccatille war nie so billig, wie jetzt. Der Werth ist: Honduras ond. klein fuchsig bis mittel Gilber⸗ A Sh. a 4 Sh. 3 Pee. gut bis schön mittel 4 Sh. 4 a 4 Sh. 9 Pee., feine fehlt. Mexikan. fuchsig bis gut graue 3 Sh. 6 Pce. a 3 Sh. 9 Pee. Teneriffe bunt 4 Sh. a Sh. 3 Pee. Zacc. Honduras⸗- nach Qualität 4 Sh. 3 Pee. a 6 Sh. Mexik. 4 Sh. a 4 Sh. 4 Pee. Sh. 6 Pee. a 4 Sh. 9 Pee.

Zink war mehr angetragen und wurde bei Kleinigkeiten zu 13 Pfd. St. 5 Sh. a 13 Pfd. St. abgegeben, Heute wurde wieder fester auf 13 Pfd. St. 10 Sh. gehalten. Die Ankünfte im vorigen Monat betrugen 150 Tons, wovon 150 Tons von Belgien und ca. 730 Tons von Frankreich. Zum Export wurden 236 Tons auskla— rirt. Vorrath am 1sten d. ca. 3500 Tons.

Amsterdam, 5. Juni. Getraidemanktz. Weizen an Konsumenten verkauft zu den vorigen Preisen: 127 128psd. bunter polnischer 295, 300 Fl.; 132pfd. rostocker 265 Fl. 131pfd. gelder. 246 Fl.; 121pfd. groning. 185 Fl. 124pfd. fries. fleck. 200 F 130pfd. gering. gelber 237 Fl.; 125pfd. fries. 2151. 127pfd. gelder 220 Fl.; 127pfd. best. seeländ. 245 Il 2 Roggen mit wenig Handel; 116 /117pf8. Petersb. 146, 148 Fl.; 127pfd. rostock. 170 Fl.; 121pfd. norder. 160 Fl. Gerste: 112pf0, dän. 150 Il; 1I09pfd. pomm. 141 Il. Buchweizen wie früher mit wenig Handel: 119. 120 / 122pfd. holst. 194, 196, 290 Il. Kohlsaat ohne Handel. Leinsaat wie früher; 110pfd riga. 1 th l gleich etwas flauer, auch auf 8 eferung nich. williger. Leinöl flau. Rüböl pr. 6 Woch. 351 Fl.; effekt. 31 51. . 345 Fl.; Okt. 34 Fl. ; Nov. 35 Fl. Dez. 35 . ( . 23 pr. 6 Woch. 283 Fl. effekt. 27 Fl.; auf Sept. 273 a 6 Fl. z Olt. 273 Fl.; Nov. 27* Fl.

T 1 n 4 Tenerifft

** 237

Hanföl pr. 6 Woch. 36 Fl.; effekt. 35 Fl. Rübkuchen 60 a 65 Fl. Leinkuchen 75 a 975 Fl.

Mit der heutigen Nummer des Staats⸗ Anzeigers wird Bogen 24 der Verhandlungen zur Vereinbarung der Preuß. Verfassung ausgegeben.

Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober · Hofbuchdruderei. Beilage

ĩ.

Sachsen. Dresden, 5 Juni. (D. A. 3.) Die heutige Sitzung der zweiten Kammer erhielt eine besondere Wichtigkeit durch eine Interpellation des Abgeordneten Küttner, die derselbe an die Minister der Justiz und des Innern richtete und in folgender Weise einleitete: ö

Viel sei in neuester Zeit über die Vorzüge der Regierungsformen theils in öffentlichen Blättern, theils in Versammlungen geschrieben und gespro— chen worden. Namentlich habe man auch die Republik angepriesen, und insoweit sich die Verhandlungen über diese Frage lediglich darauf beschränkt hätten, das Für und Wider hierüber abzugeben, sei nichts dagegen zu sa⸗ gen gewesen. Aus den neuesten öffentlichen Blättern gehe jedoch hervor, daß innerhalb der Gränzen Sachsens ein Antrag auf Einführung der Re⸗ publik gestellt worden sei. Ob dies wahr sei, könne er natürlich nicht er⸗ wägen; das sei Sache der Staats-Regierung. Aber wie nach dem auf die Verfassung geleisteten Eide jedem Abgeordneten die Pflicht obliege, darüber zu wachen, daß derartige Awräge, wenn sie irgendwo

geschehen, die unbedingteste Zurück—

e 8

innerhalb der Gränze des Landes weisung fänden, so müsse es wohl auch im Interesse der Staats-Regierung liegen, Veranlassung zu erhalten, daß sie gegen derartige Bestrebungen ein⸗ schreite; ein Antrag auf Einführung der Republik beeinträchtige offenbar die Regierungs-Befugniß des Staats—⸗ Oberhauptes, ja er hebe diese sogar auf und falle daher sofort unter die 88. 81 und 84 des Kriminalgesetz⸗ buches, und es würde also, wenn, wie das Leipziger Tageblatt melde, ein derartiger Antrag wirklich gestellt worden sei, jedenfalls ein Versuch zu einem hochverrätherischen Unternehmen vorliegen. Ueber die Sache selbst wolle er sich hier nicht verbreiten, sondern nur berichtigt wissen, was die öffentlichen Blätter melden, und stelle deshlb den Antrag, die Kammer wolle die Herren Justiz und des Innern ersuchen, Auskunft zu geben, ob die Negierung von diesen Vorgängen Kennmniß genommen, und welche Maßregeln sie in dieser Beziehung ergriffen habe. Staats-Winister Dr. Braun erwiederte hierauf, daß die Regierung von dem Antrage, den der Abgeordnete zum Gegenstande seiner Interpella⸗ tion gemacht, keine offizielle Kenntniß. erhalten habe, obwohl Gerüchte hier— über auch zu ihr gedrungen seien. So viel aber stehe fest, daß die Regie⸗ rung bereit sei, wie es ihre Pflicht gebiete, allen Verletzungen der Gesetze des Landes, und besonders der VerfasJung, mit Nachdruck und mit den Waffen des Gesetzes entgegenzutreten. Die Negierung habe bereits in ihrer Proelamation sämmtliche Polizei? und Justiz- Behörden des Landes ange— wiesen, gegen alle Verbrechen, die amtlich zu untersuchen seien, also auch gegen solche, die wider den Staat begangen oder beabsichtigt werden, auf Grund des Kriminal Gesetzbuches einzuschreiten. Hätten Behörden diese ihnen durch das Gesetz gebotene Pslicht nicht erfüllt, so sei wenigstens die Regierung nicht Schuld daran. Uebrigens werde die heutige Interpellation er Regierung Veranlassung sein, über den treffenden Thatbestand nähere

Erkundigungen einzuziehen und, Erörterungen anzustellen. Stäats-Minister Oberländer fügte dem hinzu, daß das Ministe⸗ r Innern von dem, was in dieser Beziehung in öffentlichen Blät⸗ ern gesagt worden, bereits Notiz genommen habe. Es sei hierbei von Seiten der Regierung davon ausgegangen, daß, wenn ein Verein die be— stimmte Ansicht ausspreche: es sei jetzt an der Zeit, sich für Einführung ber Republik zu erklären, und daß man dafür thätig sein wolle, und wenn dieser Verein sämmtliche Vereine des Landes zur Theilnahme hieran auf— geradezu verbrecherische Vereine vorhanden seien, die keines zu den erlaubten gehörten. Dann aber werde es nicht bei dem Einschreiten der Justizbehörden bewenden können, sondern es werde auch der Zeitpunkt gekommen sein, wo Präventiv⸗Maßregeln angewendet müßten, und deshalb werde heute noch eine General-⸗Verordnung hörden erlassen werden, diese Bestrebungen der Vereine ge zen und, wenn wirklich verbrecherische Tendenzen vorliegen,

zu schließen. Tzschirner, der hierauf das Wort ergriff, meinte, der Abgeordnete Küttner seine Interpellation auf die neuesten deutschen Vaterlands-Verein zu Leipzig gegründet habe, die einem Mißverständniß zu beruhen scheine. Ein Antrag auf Ein⸗ un der Republik sei von diesem Vereine nicht gestellt, sondern nur der / gefaßt worden, sich darüber auszusprechen, welche Negierungsform vorzüglichste zu betrachten sei, und da habe denn die Regierungs⸗ der Republik bei der Mehrheit den Vorzug erhalten. Daß hierbei von einem Einzelnen ein Antrag auf Einsührung der Republik gestellt worden, könne nicht dem ganzen Vereine zur Schuld angerechnet werden, da er die⸗ sen Antrag nicht zum Beschluß erhoben habe. Es habe sich nur um einen Austausch! der Ansichten, um eine Berathung gehandelt; eine Berathung fönne aber nicht ohne Weiteres für verbrecherisch gelten, wenn man sie nicht ausführen wolle, und in keinem Falle habe die Kammer darüber zu ent- scheiden, was verbrecherisch sei, denn sie sei kein Polizei⸗Institut. (Lebhaf⸗ ter Beifall der Tribünen.) Diese Entscheidung müsse Sache des Richter- stuhles bleiben. Nicht Polizeistellen wünsche män im Laude, sondern Nich— terstellen, auf daß Jedermann recht beurtheilt werde,

Minister der

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fordere, dann allerdings

und diesen Behörden müsse es dann überlassen werden, was sie zu thun für geeignet hielten. Diese Worte veranlaßten den Abgeordneten Küttner zu der Hinweisung, daß er leinesweges gesagt habe, ein Antrag auf Einführung der Republik sei vom deutschen Vaterlands⸗Vereine zu Leipzig ausgegangen, sondern nun, daß ein solcher Antrag laut Zeitungsnachrichten in diesem Vereine gestellt worden sei. Es gehöre aber schon viel dazu, daß ein Antrag der Art über= haupt in einem Vereine des Landes gestellt werden lonnte, denn wer es treu mit dem Vaterland, ehrlich mit der Versassung und gut mit dem Kö⸗ nige meine, könne unmöglich zu einem solchen Standpunkte gelangen. Daß die Kammer kein Polizei-Institut sei, darin stimme er mit dem letzten Sprecher vollkommen überein, habe sie auch nicht zu einem solchen machen wollen; sein Zweck sei gewesen, den Gegenstand in der Kammer zur Sprache zu bringen, und dies zu thun, habe er für Pflicht gehalten. Staals-Minister OBberländer äußerte, daß in Bezug auf die neue⸗ sten Vorgänge im deutschen Vaterlands-Verein allerdings noch ein Dunkel obwalte. Aber Thatsache sei es, daß der demokratische Verein in Leipzig ein Schreiben an das dortige Kriminal-Amt eingereicht habe, worin förm⸗ liche Anarchie gepredigt werde, ja, es habe sich dieser Verein nicht entblödet, zu erklären, daß es nach Konstituirung der National-Versammlung zu Frank⸗ furt einen Hochverrath gegen Fürsten nicht mehr gebe, sondern nur gegen

klemmung erfüllt; er hoffe indessen, daß auch in Zukunft der von der Re⸗ gierung in ihrem Programm angekündigte Fortschritt von ihr ohne Präven⸗ tiv Maßregeln gefordert werden würde, da hierzu keine Ursache vorhanden sei und gerade durch solche Maßregeln, wie z. B. die Unterdrückung des Vereinsrechts und der Presse, die jetzigen traurigen Zustände herbeigeführt worden seien.

Staats-Minister Oberländer fügte hierauf seiner obigen Erllä— rungen einige Erläuterung bei. Das Wort „Präventiv⸗ Maßregeln“ sei von' ihm allerdings gebraucht worden. Wo aber der Fall eintrete, daß ein Verein ausspreche, die bestehende Verfassung umzustoßen und eine an— dere einzuführen, und alle anderen Vereine auffordere, dasselbe zu thun, da könné kaum noch von Präventiv⸗ Maßregeln gesprochen werden; in einem solchen Falle müsse jede Polizei⸗ Maßregel aufhören, er müsse der Justiz anheimfallen. Der Abgeordnete Harkort sprach den Wunsch aus, daß die „Beklemmung“, welche die Erklärung der Regierung den Abgeordneten Helbig habe empfinden lassen, noch von recht Vielen im Lande möge em pfundin werden. Eine Herabwürdigung der Kammer vermöge er seiner⸗ feits in der Verhandlung über diesen Gegenstand durchaus nicht zu er= blicken; nur eine Pflicht erfülle sie dadurch. Was die in neuester Zeit herausgetretene Tendenz des leipziger Deutschen Vaterlands Vereins be freffe, so könne über dieselbe bei denjenigen, die da sehen wollten, wohl nicht mehr ein Mißverständniß stattfinden. Es sei in den Verhandlun— gen desselben bereits von den Mitteln die Nede gewesen, die Republik herbeizuführen; man habe geschwankt zwischen Fgesetzlichen“ und „hu⸗ manen“ Mitteln und sich für letztere entschieden. Das scheine ihm so viel zu sagen: wir wollen vorläufig nicht köpfen, sondern blos absetzen, denn absetzen sei jedenfalls ein humanes Mittel. Die Regierung habe ihn durch die gegebene Zusicherung beruhigt, und er danke ihr für diefe Energie. Der Abgeordnete Kaiser vindizirte den Vereinen das Recht, sich über alle Ge⸗ genstande des Staatsrechts zu besprechen, also auch über die Regierungs⸗ form; dieses Recht zu vertreten und zu wahren, ssei Pflicht jedes Volksver— treters, und er müsse daher gegen jede Beschränkung desselben protestiren.

Der Abgeordn. Brockhaus wünschte, daß sich die Kammer, gegen den von dem Abgeordn. Helbig ihr gemachten Vorwurf der Herabwürdigung aus⸗ prechen möge, wurde aber vom Präsidenten dahin beschieden, daß, da die⸗ er Ausdruck des gedachten Abgeordneten seitens des Präsidiums bereits gerügt worden, hierauf nicht nochmals zurückgegangen werden könne. Auch Staats- Minister Dr. Braun ergriff hierauf nochmals das Wort. Die Regierung habe in ihrer Antritts-Proclamation das freie Versammlungs⸗ und Vereinsrecht anerkannt; sie erkenne dieses Recht noch fortwährend an und sei weit davon entfernt, es irgendwie zu beschränken. Jedes Recht habe aber auch seine Pflichten, seine Gränzen, und wo diese Gränzen überschritten würden, wo den Gesetzen des Landes zu⸗— wider gehandelt würde, da müsse die Strafjustiz ihr Amt verwalten. In den Rechtsgang werde der Justiz-Minister sich nicht einmischen; eine andere Frage aber sei es, zu erörtern, ob die Gerichte eine Untersuchung über einen Fall eingeleitet hätten, und, wenn dies nicht geschehen, diese Üntersuchung zu beantragen, und hierin werde er, als Vorstand des Justiz⸗Ministeriums, Fieselben Grundsätze festhalten, zu denen er sich früher als Vorstand der zweiten Kammer bekannt habe.

Abgeordn. Evans fand in der heutigen Verhandlung einen gewissen Drang zur Ablegung des polizischen Glaubensbekenntnisses. Das seinige sei einfach. Er sei in republikanischen Grundsätzen erzogen, und von Ju⸗ gend auf sei ihm die republikanische Staats ⸗Verfassung als die beste ge⸗— schildert worden; im Verlaufe seines Lebens habe er nicht Veranlassung gesunden, dem widersprechen zu müsseu. Er glaube, daß diese offene Erklärung mit seinem geleisteten Eide nicht im Widerspruch stehe, denn er‘ sei sich keiner Sünde gegen das Vaterland und den König bewußt; sei jedoch die Kammer anderer Ansicht, so bedürfe es nur ihres Ausspruchs, und er werde seinen Sitz verlassen. Was übrigens die Angelegenheiten der Vereine anlange, so seien sie wohl mit etwas zu grellen Farben geschildert, durch eine zu schwarze Brille angesehen worden. Die neue Freiheit fei wie ein neues Kleid zu betrachten, in das man sich erst gewöhnen müsse; nun, könnten sich in diesen Vereinen allerdings so Manche nicht gleich in die neuen Formen sinden, obwohl es dem Volke gegenüber ausgesprochen werden müsse, daß es nothwendig set, ernstlich da— hin zu streben, sich mit diesen Formen, mit diesem neuen Kleide vertraut zu machen.

Der Abgeordnete Harkort glaubte diese Gelegenheit benutzen zu müssen, um auch sein politisches Glaubensbekenntniß abzulegen. Es sei dies nicht minder einfach, als das des letzten Sprechers, und laute: Fürchte Gott, chre den König, liebe das Vaterland., Dieses Glaubensbekennt— niß möge freilich bei Vielen ein mitleidiges Lächeln erregen; das komme wohl daher, daß er einer etwas älteren Schule angehöre, „wo das Zeit- bewußtsein noch nicht auf der Höhe stand, daß man Recht und Ord- nung ungestraft mit Füßen treten durfte; wo es noch nicht ein Verdienst war, gegen die gesetzmäßige Autorität mit den Waffen in der Hand zu kämpfen; wo die Souverainetät des Volks noch nicht auf den Gipfel ge— stellt war, daß ihr die Macht zustand, die heiligsten Verpflichtungen einseiig zu lösen; wo man denjenigen, der sich bestrebte, Anarchie und Ungesetzlich—= keit herbeizuführen, als einen Feind des Vaterlandes und denjenigen als einen Meineidigen betrachtete, der die geschworene Treue brach.“ „In die⸗ sen Grundsätzen“, so schloß der Abgeordnete seine Rede, „bin ich erzogen, in diesen Grundsätzen habe ich bisher gelebt, und in diesen Grundsatzen will ich suchen, mein Leben zu beschließen.“

Als hierauf noch der Abgeordnete Helbig seine obige Aeußerung da—= hin berichtigt hatte, daß er nicht sowohl die Kammer ein Polizei ⸗-Institut nennen, sondern vielmehr habe sagen wollen, daß sie auf dem Wege sei, es zu werden, und nachdem der Abgeordnete Küttner erklärt hatte, daß er seine Interpellation durch die von dem Ministertische aus gegebenen Er— klarungen fur erledigt hatte, wurde die Diskussion über diesen Gegenstand von dem Präsidenten für geschlossen erklärt, und die Kammer ging zur Ta⸗ ges⸗Ordnung über.

Leipzig, 6. Juni. Gestern ist hier eine Deputation der sie⸗ benbürger Deutschen, bestehend aus Dr. Geltch und drei Studirenden, über Breslau und Berlin hier angelangt, um in einer Studenten⸗ Versammlung die deutsche akademische Jugend aufzufordern, der fer⸗ nen Brüder im Osten in den Tagen der Noth und der Gefahr nicht

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Auf dem Kriegsschauplatz ist in den letzten Tagen nichts vorge⸗ fallen. Die beiderseitigen Vorposten stehen sich auf Sundewitt ein⸗ ander gegenüber, die unsrigen, d. h. jetzt die preußischen, nicht so weit vorgerückt, wie früher die des 10ten Corps. Heute hat die große Heerschau bei Bau statt, zu Ehren des Geburtstages des Kö⸗ nigs von Hannover, an der auch die preußischen Truppen Theil neh⸗ men werden. Flensburg ist am Nachmittage des Zten d. M. durch das rasch nach einander erfolgte Erscheinen zweier dänischer Parla⸗ mentaire in große Spannung versetzt worden, die sich zum Theil in nicht geringe Augst verwandelte, als sich die Kunde verbreitete, es sei von den Dänen ein Bombardement der Stadt angekündigt wor⸗ den. Das war zwar nicht direkt der ostensible Auftrag, den die Par⸗ samentaire auszurichten hatten, sondern dieser beschräukte sich auf die einfache Anzeige, daß im Fall eines Bombartements man dänischer⸗ seits die Schonung der Lazarethe nicht garantiren könne, doch solle eine Stunde vor dem Beginne desselben die gehörige Anzeige gemacht werden. Man will seitt em eine beschleunigte Wegschaffung der Kran⸗ ken aus den Lazarethen bemerkt haben. Indessen sind die leichteren Kranken schon seit längerer Zeit, so wie es irgend anging, nach den südlichen Lazarethen transportirt worden. . ; Nach Berichten aus Tondern vom Zten d. war dort am 3. Juni Nachmittags durch eine Dragoner-Ordonnanz die Meldung eingegan⸗ gen, daß 40 50 dänische Dragoner in Lygumkloster eingerückt wä⸗ en und mehrere 109 hätten nachfolgen sollen; als die Ordonnanz Lygumkloster verließ, sei die Vorspitze der Feinde schon in dem Flecken gewesen. Bald nachher kam durch flüchtende Einwohner die weitere Meldung, daß 4 500 feindliche Dragoner dieselbe besetzt hätten. In Tondern ließ darauf der kommandirende Ofsizier die transporta- Dein Kranken und die Bagage nach Flensburg schaffen, übrigens die Thore und Ausgänge der Stadt durch die ihm zu Gebote stehende Eompagnie Infanterie besetzen. Bald nachher erschien dort die 2te Eskabron des 2ten schleswig-holsteinischen Dragoner Regiments, wo⸗ von eine Patrouille von 40 Mann sofort wieder Lygumkloster be⸗ setzte. Das letzte feindliche Detaschement verließ den Ort, als diese einrückten. Zu heute (5. Juni) ward eine starle Rekognoszirung von unserer Seite nach Tondern hin erwartet. Es sind auch schon in der Nacht vom 3ten auf den 4ten d. ein Infanterie⸗ Bataillon und ein Dragoner-Regiment von Flensburg wahrscheinlich zu diesem

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Zwecke abgegangen.

Schleswig, 5. Juni. (Alt. Merk.) Ein Comité des hie⸗ sigen Bürger- Vereins hat beim Magistrate auf eine Reform der Kommunal-Verwaltung angetragen und namentlich um die Ernennung einer aus Mitgliedern beider städtischen Kollegien beste⸗ henden Kömmission gebeten, um mit derselben zu einer Berathung über einen vorgelegten Entwurf von Grundzügen der hiesigen Kom⸗ munal-Verfassung zusammenzutreten. Es ist diesem Antrage von Seiten des Magistrats und der Deputirten der Freihaus⸗Besitzer durch Ernennung einer Kommission entsprochen worden.

Am 2ten hat ein Theil der hier seit dem Siege am ersten Oster⸗ tage anwesenden preußischen Krieger Schleswig verlassen, und heute ist der übrige Theil derselben gefolgt, Beide sind nordwärts gezogen; sie hatten die Bestimmung, am ersten Taze Oeversee, am zweiten Bau zu erreichen, sie freuten sich der Aussict auf einen baldigen Kampf. Gestern Mittag zog das Corps Freiwilliger, das jetzt, neu organisirt, unter der Leitung des bayerischen Majors von der Tann steht, hier von Rendsburg ein und hat heute seinen Marsch nach Flensburg fortgesetzt; es ist demselben versprochen worden, daß es baldmöglichst und voran dem Feinde entgegengestellt werden solle. Schleswig-⸗holsteinische Truppen sind theils wieder dafür hier in der Stadt einquartiert, theils zur Besetzung Angelns beordert worden, wo die Jäger bei Holnis vielleicht zuerst einem feindlichen Angriff ausgesetzt sein werden.

Gestern Abend um 10 Uhr reiste der Höchstkommandirende der schleswig⸗ holsteinischen Truppen, Prinz Friedrich von Augustenburg, von einer nach dem Süden gemachten Tour wieder von Rendsburg hier durch nach Fleneburg.

Als Kommandant ist hiesigen Ortes nach dem Ausrücken der preußischen Truppen an die Stelle des Hauptmanns Lenz der Kam⸗— merjunker Krabbe getreten. Mit dem v. d. Tannschen Freiwilligen⸗ Corps ist gleichzeitig wieder schweres Geschütz hinaufgegangen; dage—⸗ gen werden 5 Bataillone Hannoveraner noch immerfort erwartet.

Im Laufe des Tages geht hier die zuverlässtge Kunde ein, daß Apenrade bereits wieder von den Dänen ge äumt ist; auch nach der westlichen Seite hin sind mehrere Abtheilungen der deutschen Trup— pen wieder bis nach Tondern und Logumkloster hin vorwärts gerückt.

Kiel, 5. Juni. (Alt. Merk.) Gestern und heute ist hier eine große Zahl von Kranken und leichter Verwundeten aus den Mi⸗ litair⸗Hospitälern in Flensburg angekommen und in den verschiedenen Krankenhäusern untergebracht worden. Man erwartet wahrscheinlich in der Gegend von Flensburg ernste Gefechte, welche eine Leerung der dortigen Spitäler wünschen lietzen, denn daß jener Transport (wie das Gerücht sagen wollte) in Erwartung eines Bombardements angeordnet sei, glaubt Niemand. Zu. bedauern ist übrigens die große Zahl der Fieberkranken unter dem Militair, welche freillch der längere Aufenthalt an den Ostküsten, wo das kalte Fieber auch unter, den Einwohnern häufig grassirt, sebr erklärbar macht. In Neumünster

allein liegen gegen 300 kranke Soldaten.