1848 / 48 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

92.258 Rthlr. 1 Sgr., d. Miethen und Pachten: ĩ . * 265 Sar 6 e. Verschiedene Einnahmen; 3152 Rthlr. 8 Sgr. 11 Pf. Summa aller Einnahmen: 609, 709 Rthlr. M Sgr. 1 Pf. 2. Ausgaben. 2. Unterhaltung der Bahn, inkl. Brücken, Durchlässe und Wege-Uebergänge: 50, 608 Rthlr. 6 Sgr. 9 Pf., P. Unterhaltung der Gebäude;: 2188 Rthlr. 13 Sgr. 4 Pf. . Be⸗ triebskosten. Allgemeine: S8, 88 Rthlr. Sgr. 1 Pf., Werkstätte: 19.369 Rthlr. 25 Sgr. 10 Pf., Maschinen: Ib. 248 Rthlr. 20 Sgr. 10 Pf, zusammen 204,486 Rthlr. 16 Sgr. 9 Pf., d. Verwaltungs⸗ fosten: 16,982 Rthlr. 5 Sgr. 2 Pf., e. Amortisation der Prio⸗ ritäts⸗Actien: 29 Rthlr. 21 Sgr. 11 Pf. Summa aller Aus⸗ gaben, dieselben ab von der Einnahme von 600,709 Rthlr. 9 Sgr. 1 Pf., bleibt Rein⸗Ertrag: 332,414 Rthlr. 5 Sgr. 5 Pf.

Stand der Baurechnung und Höhe des Anlagekapi⸗ tals. Es haben die früheren Voranschläge durch die im Laufe des Jahres geleisteten Zahlungen bedeutende Ueberschreitungen erlitten. Es stellt sich eine Mehrausgabe von 960,960 Rthlr. 22 Sgr. 11 Pf. heraus, welcher Betrag jedoch nur zum geringeren Theile eigentliche Ueberschreitungen des Anschlages ist, vielmehr sind nach den früheren Anschlägen nachstehende Posten entweder gar nicht in Ansatz gebracht oder vom Bedarfe wieder abgesetzt: Grunder⸗ werb. Die disponibel werdenden Grundstücke, deren Preiserwerb beträgt: 1) Für die auf der verlassenen Bahnlinie durch die Stadt Potsdam erworbenen Grundstücke: 23,500 Rthlr., 2) das jetzige Directions-Lokal, nebst Garten, als Brücken-Baustelle erworben: 22,500 Rthlr., 3) die Grundstücke an der Werderschen Brücke: 7392 Rthlr. 24 Sgr. 2 Pf., 4) Wiesen bei Brandenburg: 13,009 Rthlr., 5) das zum interimistischen Bahnhofe in der Friedrichsstadt verwandte Brandtsche Grundstück: 11,bb6 Rthlr. 20 Sgr., 6) die auf das Sonntagsche Grundstück in Magdeburg geleisteten Zahlungen: 35,556 Rthlr. 20 Sgr., in Summa: 113,516 Rthlr. 4 Sgr. 2 Pf., welches gegen den Mehrbedarf von a) wirklich verausgabten: 56,843 Rihlr. 7 Sgr. 4 Pf., h) und noch nöthigen 506 000 Rthlr., zusammen 196,843 Rthlr. 7 Sgr. 4 Pf. gehalten, keine wesentliche Abweichung zeigt. Gebäude sind drei, mit 30,000 Rthlr. Ko⸗ sten, in den früheren Anschlägen nicht mit enthalten, weil sie sich erst später als Bedarf herausgestellt haben. Betriebsmittel sind von der Größe des Verkehrs abhängig und vorher so wenig als noch jetzt vollständig zu übersehen. Die Mehrausgaben dafür betragen bis jetzt 172,194 Rthlr. 25 Sgr. 7 Pf., noch erforderlich sind 6, 000 Rthlre, zusammen: 233,494 Rthlr. 25 Sgr. 7 Pf. Verzinsung des Actien⸗Kapitals: 109,697 Rthir. 11 Sgr. 1 Pf. Die im vorjährigen Anschlage nicht enthaltenen Fortificationskosten, welche weder vorhergesehen, noch für so bedeutend gehalten werden konnten, belaufen sich bis jetzt auf 24,500 Rthlr. Die Werk— stätten, welche erst neuerdings stärker ausgerüstet sind, nahmen bis jetzt in Anspruch: 27,886 Rthlr. 13 Sgr. Das Betriebs⸗Kapital des Coaks⸗Etablissements betrug Anfangs Mai: 39,274 Rthlr. 20 Sgr. 4 Pf., welches früher auf die laufenden Einnahmen ange— wiesen war, aber in der That zum nothwendigen Anlage-Kapital ge— hört, wie nicht minder en Betriebs⸗Kapstal für das Materialien⸗ Magazin, das mit 28,885 Rthlr. 8 Sgr. 5 Pf. angenommen ist, da— her die Summe der in früheren Anschlägen nicht mit aufgeführten Titel beträgt: 667, 354 Rthlr. 22 Sgr. 7 Pf. iche schlags⸗Ueberschreitungen dagegen sind vorgekommen bei: Erdarbei

ten; 24,938 Rthlr. 4 Sgr. 2 Pf., Wegeübergänge: 5,297 Rthlr.

2 Sgr. 1 Pf., Abtheilungszeichen: 1719 Rthlr. 24 Sgr. 2 Pf.,

Gebäude: 20,900 Rthlr. 25 Sgr., insgemein bis jetzt 46,145 Rthlr.!

Wirkliche An-

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S8 Sgr. 7 Pf, noch zu erwarten: 10000 Rtblr., Section Berlin- Potsdam bis jetzt: 171,670 Rthlr. 17 Sgr. 9 Pf. und der fernere Bedarf mit 65,723 Nthlr. 18 Sgr. 4 Pf., ins gesanimt: 346, 395 Rthlr. 11 Sgr. 1 Pf., welches mit dem obigen Betrage von 607, 354 Rthlr. 22 Sgr. 7 Pf. die Summe von 9533, 750 Rthir. 3 Sgr. 8 Pf. er⸗ giebt, welcher Betrag dem obigen Mehrbedarf so nahé kommt, daß man nur die Summe von 352,395 Rthlr. 9 Sgr. 1 Pf. als eigent= liche Anschlagsüberschreitung ansehen darf, wovon 200,552 Rthlr. 20 Sgr. 4 Pf. auf Oberbau⸗Arbeiten der Berlin⸗Potsdamer Strecke kommen, welche entschieden zu den Ausgaben des zweiten Geleises ge⸗ hören, wogegen nicht genau zu ermitteln ist, ob der Anschlag in Be— treff der Kosten des ersten Geleises innegehalten ist. Je nachdem man nun annimmt, daß die Gesellschaft nur die bisher für beide Geleise ausgesetzte Summe von 2,739,337 Rthlr. 21 Sgr. 11 Pf. auf den Oberbau zu verwenden habe, oder ob sie schon jetzt den etwanigen Mehrbedarf zu schaffen sich angelegen sein lassen soll, wird die Beschaffung einer Summe von gö56.000 Rthlr. oder nur von 750,000 Rthlr. erforderlich sein.

Die Verwendung des bisherigen Anlage⸗Kapitals von zwei Sei⸗ ten betrachtet, wird in folgenden Zahlen dargethan: A. Wenn das= selbe in der Summe von 9, 500 600 Rthlr. besteht, wovon zunächst der Erwerb und die Schulden der Berlin⸗Potsdamer Bahn mit 2,453,727 Rthlr. 2 Sgr. 1 Pf. abzüglich der amortisirten Priori⸗ täts Obligationen mit 56,200 Rthlr.R, zusammen: 2,397,527 Rthlr. 2 Sgr. 1 Pf., dann aber die Auegaben auf den Bau⸗Titel bis ult. April 1848 berechnete Verwendung mit: 6,651,092 Rthlr. 10 Sgr., zusammen 9, 948,519 Rthlr. 12 Sgr. 1 Pf., abgehen, so verbleiben: 151,380 Rthlr. 17 Sgr. 11 Pf, welche, außer den noch nicht durch alle Bücher gegangenen Ausgaben, Ende April d. J. verwendbar sein sollten. B. Geht man dagegen die einzelnen Anschlagstitel durch und zieht eine Balance zwischen den noch verwendbar gebliebenen Be⸗ trägen und den Mehrausgaben, so ergiebt sich ein dem obigen ganz nahe kommendes Resultat. Es blieb nämlich übrig von Brücken und Durchlässen resp. 155,200 Rthlr. und 218,494 Rthlr. 14 Sgr. 11 Pf., vom Oberbau, vom Anschlage des ersten Geleises ad 1,239, 337 Rthlr. 21 Sgr. 11 Pf. und den für das zweite Geleis bestimmten 1,500, 000 Rthlr., zusammen: 2,739,337 Rthlr. 21 Sgr. 11 Pf., sind bei die⸗ sem Titel als verwendbar berechnet: 1,984,747 Rthlr. 20 Sgr. 2 Pf., indem die Oberbauarbeiten bei Berlin⸗Potsdam mit 200,552 Rthlr. 20 Sgr. 4 Pf. unter den Mehrausgaben dieser Section figuriren; mithin bleiben bei diesem Titel 754,590 Rthlr. 1 Sgr. 9 Pf., in Summa: 1,128,284 Rthlr. 16 Sgr. 8 Pf. Dagegen betrugen: 1) obige Mehrausgaben: 634,538 Rthlr. 23 Sgr. 6H Pf., 2) der Verlust an verkauften Obligationen: 25,410 Rthlr. 27 Sgr., 3) die Verwendung auf Erwerb und Schuldentilgung von Berl. - Potsd.: 30, 323 Rthlr. 2 Sgr. 1 Pf., zusammen mit: 690,272 Rthlr. 22 Sgr. 7 Pf., so daß nur verbleiben: 138,012 Rthlr. 24 Sgr. 1 Pf., wor⸗ auf ebenfalls die für Zins-(Dividende⸗)Zahlungen bestimmten Betriebs⸗ Ueberschüsse lasten, welche auf früher bezahlte Zinsen des Actien— Kapitals abgerechnet sind, deren Betrag als verwendeter Theil des Anlage-Kapitals, als Mehrausgabe über den vorjährigen Anschlag hinaus, wieder erscheinen wird.

Niederschlesisch⸗Märkische Eisenbahn.

Die Frequenz auf der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn be⸗ trug in der Woche vom 4. bis 10. Juni 1848: 12,128 Personen und 29,252 Rthlr. 7 Sgr. Gesammt⸗Einnahme für Personen⸗, Güter⸗ und Vieh Transport z2c., vorbehaltlich späterer Feststellung durch die Kontrolle.

Personen⸗Frequenz der Magdeburg Leipziger Eisen—⸗ Ha. Bis inkt. 3. Juni c. wurden befördert. 258,371 Personen vom 4. Juni bis inkl. 10. Juni é. inkl. 1135 Personen aus dem Zwischenverkehr 12,856 v in Summa 271,227 Personen.

Markt⸗Berichte.

London, 12. Juni. Getraidebericht. Die Zufuhren auf

den Märkten des Inlandes waren während der vorigen Woche gering, das f

Weizen, engl. p. Qrt. (frei) Spw. 40 a 54, danz., königsb., span. u. weißer toscan. 45 a 48, do. feiner weißer und ausgewähl⸗ ter 50 a 56, rostocker, pomm., rhein., hamb. u. dän. 40 a 45, do. bester 45 a 50, schles., rother 40 a 45, odessaer, petersb. u. vom Schwarzen Meere 34 a 40, poln., Odessa u. Marianopel 40 a 44. Mais (Indian Corn), weißer 28 a 34, do. gelber 27 a 33. Erb⸗ sen, engl. 31 a 37, fremde grüne 35 a 16, do. graue 31 a 34, do. weiße Koch⸗ 33 a 37, do. gelbe 34 a 37, do. Futter⸗ 26 a 30. Roggen, engl. 25 a 28. Bohnen, fremde kleine 26 a 33, do. mittel 24 a 30, do. große 23 a 24, ägyptische 23 a 24. Gerste, Malz⸗ 26 a 31, Mahl⸗ und Destillir⸗23 a 29. Hafer, holländ. Futter⸗ 17 a 20, do. Brau⸗ 19 a 23, dän., schwed. u. russ. 17 4 23. Mehl, engl. p. Sack 36 a 44, amerikan. süßes p. Tonne 24 a 26, do. saures 20 a 24, Kanada⸗, süßes 23 a 25, do. saures 20 a 22. Wicken, königsb., dän. u. hamb. p. Qr. 26 a 32. Leinsaat, Odessa⸗p. Qrt. Sh. 47 a 54, Ostsee⸗ 40 a 456. Rapp⸗ saat, engl. p. Last Pf. 28 a32, fremdes 24 a 36. Klee sa at, wei⸗ ßes deutsches p. Ctr. Sh. 30 a 35, rothes französ. 32 a 38. Küm⸗ mel 35 237. Kanarien saat p. Qrt. 5b a64. Leinkuch en, deutsche u. französ. p. Ton 10 Pfd. a 10 Pfd. 10 Sh. Rappkuch en, deut⸗ sche u. holländische 5 Pfd. 10 Sh. a 6 Pfd. Roggenmehl, russ. 6H Pfd. a 6 Pfd. 10 Sh.

Ansterdam, 13. Juni. Weizen zu guten vorigen Preisen mit mehr Handel an Konsumenten; 123pfd. alt. bunt. poln. 3098 Fl., 128, 139pfd. neu. bunt. dito 292, 293 Fl., 425ksd. neun, bunt. Tito 288 Fl.; 128pfd. neu. bunt. dito 275 Fl.; 1256pfd, weißb. 36 280 Fl.; 128pfd. alt. und neu. dito 295 Fl.; 1350 pfd., lubank, 208 BI.; [34pfd. pomm. 260 Fl.; 131pf8. neu. gelder. 23, Fl.; 131d. Pe—⸗ tersb. 210 Fl. in Consumtion; 127, 128pfd. secländ. 225, 235 Fl.; 132pf8. münst. 240 Fl. , ,

Roggen mit gutem Handel in Consumtion; 119pfd, odess. 148 Fl.; 121pfd. mecklenb. 159 Fl. 126pfd. gelder. 165 Fl.; 126d. pommer. 163 Fl.; 116 /117pfd. petersb. 146 148 FI.; 117pfd. dän. 135 Fl.

Gerste ohne Handel.

Hafer: 82pfd. fein. 2 Fl.; 75pfd. Futterh. S1 Fl.

Hekanntmachungen.

152 J

der Posener 35prozentigen Pfandbriefe. h

Die Inhaber der Posener 34 prozentigen Pfandbriefe Vie werden hiermit in Kenntniß gesetzt, daß die Verzeichnisse der gezogenen und in termin Weihnachten 1818 an unsere Kasse gegen Baarzahlung des Nennwerths ein— zuliefernden 33 prozentigen Pfandbriefe bei den beiden landschaftlichen Kassen hierselbst, an den Börsen von Berlin und Breslau ausgehängt, so wie, daß solche in den hiesigen Zeitungen, in dem Intelligenz-⸗Blatte und in den öffentlichen Anzeigern der Königlichen Regie rungs-Amtsblätter in Posen und Bromberg, nicht min— der in der Berliner Haude⸗ und Spenerschen und der Breslauer Zeitung eingerückt worden sind.

Indem wir diese Pfandbriefe hiermit kündigen, for— dern wir die Inhaber derselben unter Hinweisung auf die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 15. April 1842 (Gesetz⸗ Sammlung Nr. 14. pro 1842) auf, solche nebst den dazu gehörigen Zins-Coupons von Johanni d. J. ab schon in dem pro Johanni d. J. bevorstehenden Zinsen-Auszahlungs-Termine, bei Vermeidung eines auf ihre Kosten zu erlassenden öffentlichen Aufgebots, an unsere Kasse gegen Empfangnahme einer dafür aus- er n nenn Recognition einzuliefern und demnächst den , er eingelieferten Pfandbriefe in baarem

elde am 2. Januar 1849 zu erheben.

Posen, den 2. Juni 1848.

General ⸗Landschafts⸗Direction.

ö . werden. n, ita git nt ton. stratur einzusehen. Oz über das Vermögen der Kaufleute Carl Wolff und Norberg und deren Handlung hierselbst der Kon⸗ kurs eröffnet ist, so haben wir einen Termin zur An⸗ meldung der Forderungen sämmtlicher Gläubiger auf den 30. September d. 8 Vorm, 1H Uhr vor dem Herrn Ober, Landesgerichts. Assessor von Wie⸗

werden.

46

thekenbuche

geladen.

den 7. August ., Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Land⸗ in unserem Instructionszimmer Nr. 2. angesetzt, zu wel⸗ chem sämmtliche Gläubiger hierdurch vorgeladen werden. jenigen Gläubiger, welche in diesem Termine nicht erscheinen, werden mit allen ihren Forderungen an die Masse präfkludirt, und wird ihnen deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Stillschweigen auferlegt

Zu Bevollmächtigten werden die hiesigen Justiz-⸗Kom⸗ missarien Langer und Witzenhusen und der Justiz⸗Rath D Bursig in Kupp vorgeschlagen.

Zu diesem Termine wird auch gleichzeitig der seinem Aufenthalte nach unbekannte Gemeinschuldner, Kauf— mann Friedrich Muhr, vorgeladen.

Oppeln, den 22. März 1848.

Königl. Land- und Stadtgericht.

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 3. Januar 1848.

Das zum Nachlaß des Buchbindermeisters Friedrich Christian Eckelberg gehörige, hier in der Wallstraße Nr. 15 und der Neuen Grünstraße Nr. 194. belegene, im stadtgerichtlichen, früher kammergerichtlichen Hypo— . Grundstück, taxirt zu 32,884 Thlr. 10 Sgr. 3 Pf., soll auf Antrag der Benefizial⸗Erben des genannten Buch- bindermeisters Eckelberg

am 25. August 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle an den Meistbietenden verkauft Tare und Hypothekenschein sind in der Regi—

Die dem Aufenthalte nach unbekannten Gläubiger, der Heinrich Gustav Adolph und die Fanny Julie Ju— stine, Geschwister Catel, oder deren Vormund, und die unbekannten Real⸗-Interessenten, letztere unter der War— nung der Präklusion, werden hierdurch öffentlich vor⸗

und Stadtgerichts⸗Rath Marx annullirt werden.

Magdeburg, den 14. Juni 1848.

402

Eisenbahn.

1) den Stamm-⸗Actien,

und II., und

No. 69. Fol. 241. verzeichnete

von 9 bis 1 Uhr, und zwar in Berlin bei der Hauptkasse, in Breslau bei der Tageskasse vom 20. Juni bis 31. Juli d. J.

ges einzureichen.

. im kiess in Derichte / Lolale angesetzt, und la en daher Alle diesenigen, welche einen Ansprüch an die Konkursmasse der Gemeinschuldner zu haben vermeinen hierdurch vor, in diesem Termine entweder personlich oder durch zulässige, mit gehöriger Vollmacht Uunb ö h sormation versehene Bevollmächtigte, wozu ihnen . hiesigen Justiz Kommissarien Heydemann und nin on vorgeschlagen werden, zu erscheinen und ihre . . Ansprüche an die Masse anzumelden, auch deren . tigkeit durch Einreichung der darüber sprechen ten kumente oder auf andere Art nachzuweisen. Wer sich nicht meldet, wird mit allen seinen Forderungen 3 Masse präkludirt und ihm deshalb gegen die übrigen Kreditoren ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden.

Stettin, den 30. Mai 1818. Königliches Land- und Stadtgericht.

39561

nachträ vention

Magdeburg-Wittenbergesche Eisenbahn.

werden. Berlin, den 13. Juni 1848. Die

Nachdem in der Ge— neral⸗Versammlung am . Sten d. M. der Beschluß 139851 . gefaßt worden, den Prä⸗ Mei sse⸗ xi klusiv⸗ Termin zur Ein⸗ Neisse⸗Bri zahlung der 7ten Rate K

Ka bis auf den 15ten k. M. 8 e hinauszuschieben und die⸗ ö jenigen Actionairs, welche 8 bis dahin die Zahlung

auch mit der bereits verwirkten Con—

gebenen Anrechte auf den Empfang von Actien für erloschen erklärt und die ertheilten Quittungs-Bogen Für die zweite Hälfte der 7Tten Rate tritt dagegen dieser Termin in Gemäßheit des S§. 14 unseres Statuts erst sechs Wochen nach dieser Bekannt- machung ein, so daß also, insofern die erste Hälfte frü—⸗ her berichtigt worden, die zweite noch in der Zeit vom pro 15. Juli bis zum Ablauf jener sechswöchentlichen Frist nebst 10 5h Conventionalstrafe eingezahlt werden kann.

t u n . der Magdeburg-⸗Wittenbergeschen Eisenbahn ⸗Gesellschaft. (gez.) Francke, Vorsitzender.

Niederschlesisch⸗Märkische

Die am 1. Juli d. J. fälligen und früher fällig ge— wesenen, bis dahin nicht abgehobenen Zinsen von

2) den 4prozentigen Prioritäts-Actien, 3) den 5prozentigen Prioritäts-Obligationen Serie l.

4) den 5prozentigen Prioritäts-Obligationen Serie III. unserer Gesellschaft werden an folgenden Tagen, mit Ausnahme der Sonntage, in den Vormittagsstunden

incl. auf den da— selbst belegenen Bahnhöfen der Gesellschaft bezahlt. Die Inhaber der Coupons werden ersucht, solche, nach den verschledenen Sorten und Fälligkeits⸗-Terminen ge⸗ hörig getrennt, mit besonderen nach der Reihefolge der Nummern geordneten Verzeichnissen versehen, während der genannien Tage gegen Empfangnahme des Betra—

Die bis zum 31. Juli e, nicht erhobenen Coupons können erst im nächsten Zinszahlungs-Termine realisirt

n . der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft.

ger Eisenbahn. Die Herren Actionaire der Neisse⸗Brieger Eisen⸗ bahn⸗Gesellschaft werden hiermit aufgefordert, die

zehnte u. letzte

Sechs Thaler Achtzehn Silbergroschen Elf Pfennige .

einzuzahlen. Gegen Zahlung dieser letzteren Summe und gleichzeitige Abgabe des Quittungsbogens von 90 Thlr. haben die Herren Actionaire die Original⸗ Actie mit einem vierprozentigen Zins-Coupon (Nr. 3.) II. Semester 1848 einen eventuellen Dividenden- schein für das Jahr 1848 und zehn Dividendenscheine vom Jahre 1849 ab in Empfang zu nehmen,.

Wir verweisen im Uebrigen die Herren Actionaire rücksichtlich der Folgen der Nichteinzahlung auf 5. 12. des Gesellschafts⸗Statuts.

Breslau, den 10. Juni 1848.

, , mi.

4531 B hne mach 8.

Nach einer Vereinbarung mit der Verwaltung der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft haben wir beschlossen, vom 20sten d. M. ab nachstehende Verän— derungen in unserem gegenwärtig geltenden Fahrplan eintreten zu lassen:

1) Es fallen ganz aus: der Zug Nr. II, welcher bis her 77 Uhr von Halle, und der Zug Nr. III., welcher um 11 Uhr von Eisenach abgegangen ist Die Abgangszeit des Abendzuges Nr. V. von Halle

nach Ersurt ist, statt wie bisher um 77, erst um

73 Uhr Abends, und so gleichmäßig auf allen

Stationen 3 Stunde später.

Die Abgangszeit des Abendzuges Nr. Eisenach ist, statt bisher um 6 Uhr, um 75 Uhr Abends, und demnach auf den Zwischen-Stationen bis Weimar gleichmäßig später. .

Zugleich bringen wir zur öffentlichen Kenntniß, daß die Züge vom 1. Juli c. ab bei Wutha anhalten werden.

Erfurt, den 17. Juni 1843. K Die Direction der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft.

Bolt von

——

Dampf⸗Packel

zwischen

M; or 2 Riga und Stettin in Korrespondenz mit den B airdschen Dampsschiffen nach Reval und St. Petersburg. , Das Dampfschiff „Düna“, Capt. G. hme, wird seine regelmäßigen Fahrten . „direst, ohne Lübeck zu berühren“, zwischen Riga und Stettin wie folgt öhortseßzen: aus Riga: aus Stettin: den 17. Juni Juni 1. Ihli

3966

3501 Edittal-⸗-Citation.

Ueber das Vermögen des hiesigen Kaufmanns Frie— drich Muhr ist unterm 27. August 1817 der Konkurs eröffnet worden.

Die Aktivmasse schließt mit 5165 Thlr. 17 Sgr. 5Pf. und die Passivmasse mit.. . 11133 ab, so daß sich eine Insuffi⸗ nn herausstellt.

Zur Anmeldung und Nachweisung der Richtigkeit der Ansprüche der Gläubiger haben wir einen Termin auf

* 6 * 1

Yb? Thlr. Id Sgr. 2 Pf.

nicht oder ufd e Ti ni

aupt-⸗K S. Herz, einzuzahlen. al 5 Nate ist dieser Termin mit ö. 686 ne vom ten v. i. verge! prällusivisch, daß im Fall der Nichtzahlung die geleisteten ? 6. Nalen. Zah⸗ lungen für verfallen, die durch die ursprüngliche Zeich nung und die früheren Zahlungen den Aciionairs ge⸗

Juli q 8 83 . 233. 5 Einzahlung 29. 2 5 August I

* 7 vom 20. bis 31. Juli d. ö Vormittags von s bis

1 Uhr (mit Ausnahme der Sonntage), an unsere Hauptkasse auf dem Oberschlesischen Bahnhofe zu leisten,. Auf jeden Quittungs bogen werden an Zinsen von 20 Thir. für die Zeit vom 23. Juli 1847 bis 30. Juni 1818 zu 455 3 Thlr. 1 Sgr. 1 Pf. in Anrechnung gebracht, und bleiben demnach 6 Thlr. 18 Sgr. 11 Pf. i. e.

12. August » 20. * * 3 „3. September

9. September ; . v 23. 2 Oktober J. Okftober 2 Stettin, den 14. Juni 1848. D n Agent des Dampfschiffs „Düna“.

Das Abonnement beträgt: 2 Athlr. für 4 Jahr. 1Rthlr. . Jahr. 8 Rthlr.« I Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 27 Sgr. berechnet.

Preußi scher

Staats- Anzeiger.

*

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Auslandes nehmen Bestellung auf

dieses Blatt an, für Berlin die

Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers.

Behren⸗ Straße Ur. 57.

M 48.

Berlin, Mittwoch den z1. Juni

1848.

1

Amtlicher Theil.

Deutschlan d.

Bunge, Angelegenheiten. Sitzung der deutschen National- Ver- ammlung.

Oesterreich. Wien. Ministerielle Bekanntmachungen wegen der erwar⸗ teten Ankunft des Kaisers und an die Böhmen; Prag ergiebt sich. Nachrichten vom Kriegsschauplatz.

Sachsen. Leipzig. Versammlung evangelisch⸗lutherischer Geistlichen. Sachsen-Altenburg. Altenburg. Unruhige Auftritte in den letzten Tagen. . Schleswig ⸗Holstein.

nach Norden.

General von Wraugel geht

Ausland.

Oesterreich. Klausenburg. Landtags⸗Verhandlungen.

Frankreich. Natio nal-⸗Versammlung. Das Resignationsschreiben Louis Benaparte's. Beschluß in Betreff Algeriens. Protestation Louis Blanc's. Antrag gegen Zeitungs-Abgaben. Petition der in Ruhestand versetzten Generale. Debatte über die Lage der Ackerbau— Bevölkerung. Paris. General Prokurator-Ernennung. Vorschläge der Verfassungs-Kommission. Lage der Eisenbahn-Verwaltungen. Beschluß des Finanz-⸗Ausschusses. Bankbericht. Kontrolle in den National-⸗Werlstätten. Abd el Kader. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London. Parlaments- Verhandlun⸗ gen: Interpellation in Betreff der Abreise des spanischen Gesandten. ö Times über diesen Gegenstand. Dividendenzahlung spanischer Bons.

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

Amtlicher Theil.

Der Königliche Hof legt morgen die Trauer auf vierzehn Tage an für Se. Königliche Hoheit den Großherzog von Hessen und bei Rhein.

Berlin, den 20. Juni 1848.

Flensburg.

Der Notar Friedrich Nellinger zu Neumagen ist vem 1. Juli d. J. ab zum Notar für den Friedensgerichts⸗ Bezirk Dülken, im Landgerichts-Bezirke Kleve, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Dül⸗ ken, bestellt worden.

Da die öffentliche Sitzung der preußischen National-Versamm— lung bis auf Montag, den 26sten d. M., ausgesetzt ist, so bleiben die zu den Zuhörer-Räumen bereits für morgen, den 21sten d. M., ausgegebenen Billets für den obengedachten Tag gültig.

Berlin, den 20. Juni 1848.

Das Sekretariat der National-Versammlung.

. ; Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Haupt⸗ Bank auch in diesem Jahre Darlehne auf Wolle gewähren wird. Berlin, den 3. Juni 1848. Königl. preuß. Haupt-Bank-Direktorium.

Uichtamtlicher Theil. Dent schland.

Bundes -Angelegenheiten.

Frankfurt a. M., 18. Juni. (O. P. A. 3.) Sitzung der deutschen National-Versammlung am 17. Juni. (Schluß.) Simon von Trier stellte den Antrag: 1) daß kein Abgeordneter, welcher be⸗ reits Mitglied eines Ausschusses sei, dessen Bericht noch nicht vor— liege, in einen anderen Ausschuß gewählt werden könne, 2) daß es jeden Mitgliede freistehen solle, die Annahme der Wahl wegen Ge⸗ schäfts Ueberhäufung abzulehnen, 3) daß der Vorsitzende des Aus⸗ schusses der Centralgewalt Auskunft gebe über den Stand der Sache. Auf diesen Punkt richte sich hauptsächlich die allgemeine Ungeduld, weil mit diesem gar Vieles entschieden werde. Rößler von Oels erinnerte an Börne, der gleichfalls viel Hohn und Spott über Deutsch⸗ land ausgegossen habe, und den man dann am Ende auch einen Va⸗ terlands-Verräther nennen müßte. Es werde in verschiedenen Punk— ten nicht an die Geschäfts-Ordnung gehalten. Der Petitions⸗Aus⸗ schuß solle jede Woche einmal Bericht erstatten. Seit 11 Tagen habe man diese Geschäfts-Ordnung, und es sei eigentlich noch nichts gesche⸗ hen, während man doch solche Tage, wo nichts Anderes vorliege, am geeignetsten dazu verwenden könnte. In den letzten Wochen habe die Bun⸗ des⸗Versammlung Verschiedenes besser gethan als die National-Versamm⸗ lung, und man könne es ihr allerdings nicht übel nehmen, wenn sie handle, um ihr Leben zu fristen. Der Redner verlangt Aufschlüsse von den einzelnen Ausschüssen über ihre Thätigkeit und geht verschie⸗ dene bereits gestellte Anträge durch, über welche hätte berichtet wer⸗ den können; so z. Be bezüglich der Unverletzlichkeit der Abgeordneten, über welche die Verhandlung prinzipiell mit Ruhe geschehen könne, wo aber, wenn sie im einzelnen Falle zur Sprache komme, Leiden— schaftlichkeit nicht zu vermeiden sein würde. Der Abg. Bassermann habe am Schlusse der vorigen Woche den Bericht über die Grund⸗ rechte nach Pfingsten in Aussicht gestellt; dieser sei noch nicht erstattet. Bassermann bemerkt, daß er allerdings geglaubt aber, daß der, Ausschuß früher werde fertig werden; allein die Redaction, bei welcher für ein Werk, das auf lange dauern solle, Alles wohl erwogen werden müsse, habe Zeit in An— spruch genommen. Auch sei die große Zahl der Mitglieder des Aus⸗ schusses schuls an mancher Verzögerung; ig Vorausslcht dessen habe er seiner Zeit die Beschränkung auf 15 Mitglieder verlangt. Der Redner kam nun auf die Frage wegen Aussetzung der auf gestern

anberaumt gewesenen Sitzung und machte darauf aufmerksam, daß

die Ausschüsse fortwährend arbeiteten und nicht feierten in der ihnen

obliegenden Vorbereitung. Man spreche von der Ungeduld des Vol

kes; allerdings sei ein Theil ungeduldig, allein ein großer Theil

wünsche Beschwichtigung der Aufregung und nicht, daß sie noch ge—

nährt werde. Der Redner bemerkt, daß die Versammlung seit den

4 Wochen ihres Bestandes allerdings bereits zwei große Binge ge⸗

than habe, nämlich die Vorbereitung für die neue Gewalt und für die

neue Verfassung. Die nächste Woche werde die Verhandlungen bringen.

Dann werde män begreifen, daß bei scheinbarer Unthätigkeit die wichtig

sten Dinge der Erledigung näher gebracht worden seien. Der Red—

ner schloß mit der Aufforderung, daß nicht zum Schaden der allseits

gewünschten Einheit Mißtrauen gesäet würde. Eisenberg bemerkte gegen Bassermann, daß es fast scheine, als ob er hätte sagen

wollen, die Leute hätten gut reden, die nicht in den Aus schüssen sä⸗ ßen. Das sei aber nicht Schuld der Linken. Es müßten alle Kräfte angestrengt werden; wenn Deutschland je in Gefahr war, so sei es jetz der Fall. Giskra weist die Vorwürfe gegen die Unthätigkeit der Versammlung nach außen zurück. Was habe man in Neapel thun können? Er sage übrigens, daß, wenn der König gehängt wor— den wäre, so wäre ihm recht geschehen, weil er sein Volk mit Füßen getreten habe. Was sei anders für Triest zu thun gewesen? Der Bundestag habe bereits eine Depesche abgeschickt mit der Erklärung, daß ein An‘ griff ein casus belli sein werde. Man solle nicht verlangen, daß alles Gute von der Versammlung aus geschehe. Auch in Prag sei das Genügende geschehen. Wenn Verzögerungen im Einzelnen bei den Verhandlungen stattgehabt, so sei die Linke daran schuld, welche Zwischen⸗Fragen hineinwarf. Er selbst bekenne sich zur Linken. (Stür— mischer Ruf: Niemals, wir brauchen Sie nicht) Der Redner bean— tragt, über die Interpellationen zur Tagesordnung überzugehen. Es gaben nunmehr die Vorstände der einzelnen Ausschüsse, wie von Lindenau, Auerswald, Stedtmann, von Reden, Jaup ꝛe., Aufschluß über die bisherige Thätigkeit der Ausschüsse, welche hier= nach fortwährend mit Vorbereitung der Erledigung der ihnen zuge— wiesenen Gegenstände beschältigt waren. Die im Vorhergehenden ge⸗ nannten Anträge wurden an den betreffenden Ausschuß gewiesen, be— züglich der Interpellationen an die Ausschüsse zur Tagesordnung überge⸗ gangen. Roß von Hamburg berichtete Namens des Marine⸗Ausschusses und erwähnte sehr erfreuliche Zeichen allgemeiner Theilnahme für die Flot⸗ ten⸗Angelegenheit. In Preußen werden viele Kanonenbste gebaut, und sind für die Marine vorläufig 500,000 Rthlr. ausgesetzt. Eine ähnliche Theilnahme zeigt sich in Bremen, Hamburg, Kiel 2c. Be— reits ist ein unentgeltlich von Schiffsrhedern überlassenes Schiff von S0 Tonnen als Fregatte ausgerüstet und hat den Namen „Deutsch— land“ erhalten. Desgleichen ist eine Korvette zur Verfügung gestellt. Fuchs berichtet für den Prioritäts Ausschuß über eine Beschwerde des Gemeinderaths, des Bürger-Ausschusses und vieler Bürger von Mannheim wegen Ueberlastung durch Einquartierung. Nach dieser Beschwerde sind anfänglich bei 8000 Mann bei den Einwohnern und auf deren Kosten einquartiert worden, die Besatzung ist jest auf 1000 bis 50 vermindert, fällt jedoch noch immer zum Theil gen Bürgern zur Last. Die bei der Regierung gestellte Bitte um Erleichterung blieb erfolg- los, du dieselbe sich auf die Anordnungen des Bundes berief. Die Bitt⸗

steller behaupten, daß die in den Kasernen unterzubringende Besatzung von

etwa 2500 Mann genügen werde; soll dies aber nicht der Fall sein,

so könne doch keinesfalls eine Verpflegung auf Kosten der Stadt ver—

langt werden. Der Berichterstatter bemerkte, es seien hier drei Fra⸗

gen zu berücksichtigen, 1) ob die angegebenen Thatsachen wahr, 2)

ob dadurch ein Unrecht geschehen und 3) ob die National Versamm⸗

lung zuständig sei. Die letzte Frage ist zuerst zu erörtern. Die Na⸗

tional⸗Versammlung ist ihrer Haupt⸗Aufgabe nach verfassungsgebend,

keine Aufsichts Behörde, und hat sich nicht in die laufenden Geschäfte

zu mischen. Es ist aber nicht zu vergessen, daß die neuen Verhält—

nisse noch nicht sest begründet sind, und daß die vom Volk gewählte

Versammlung, im ängstlichen Festhalten an einer Form, nicht gänzlich

der Theilnahme für solche Angelegenheiten, wo Rechtsverletzungen be— hauptet worden, sich entschlagen darf. Ueberdies haben im vorlie⸗ genden Fall die zuständigen Behörden keine Abhülfe gegeben. Eine Rechtsverletzung ist vorhanden, wenn die behaupteten Thatsachen wahr sind. Denn wenn die Besetzung aus militairischen Rücksichten auf Befehl des Bundes geschieht, so geht die Bestreitung der Ko⸗ sten die Bundeskasse an. Geschah die Besatzung im Inkeresse der inneren Sicherheit, so ist sie aus der Landeskasse zu bestreiten. Ist sie eine Strafmaßregel, so sind die Kosten von den Schuldigen, fei— nesfalls von der Stadt zu tragen. Der Ausschuß stellt deshalb den Antrag, ihm zur Untersuchung des Thatbestandes die Ermächtigung zur Vernehmung von Zeugen, Communication mit Behörden 20. (nach §. 24 der Geschäfts-Ordnung) zu ertheilen. Da die Abhülfe, wenn sie erforderlich sei, eine schnelle sein müsse, so werde heute darüber zu berathen sein. von Schmerling bemerkte, daß, als die mann— heimer Bürger vor drei Wochen reklamirten, die Bundes-Ver— sammlung sich sogleich mit der Eingabe beschäftigt habe. Sie habe jedoch erkannt, daß die Sache als eine militairische dem Ober⸗Kommandanten des 8. Armee-Corps zur Würdigung zu überlaffen sei. Vor einigen Tagen sei dessen Antwort eingegangen, und es soll den Wünschen der Einwohner Mannheims möglichst entsprochen wer— den. Gegenwärtig (die Vorstellung an die National-Versammlung sei bereits acht Tage alt) seien nur sehr wenige Truppen nicht in Kasernen, wo sie sich selbst zu verpflegen hätten. Auch diese sollten noch kasernirt werden. Es sei also eine weitere Untersuchung nicht mehr nöthig. Der Beschluß der National⸗Versammlung ging dahin, daß dem Ausschusse die erbetene Ermächtigung ertheilt werde. Noch erwähnen wir für heute des von dem Ausschuß für Bil⸗ dung einer provisorischen Exekutivgewalt erstatteten Berichts, der, von Dahlmann entworfen, in der heutigen Sitzung ge⸗ druckt vertheilt wurde. Der Antrag der Mehrheit des“ Aue= schusses geht dahin: die National- Versammlung beschließt: 1) Bis zur definitiven Begründung einer Regierungs-Gewalt für Deutschland soll ein Bundes- Direktorium zur Ausübung dieser obersten Gewalt in allen gemeinsamen Angelegenheiten der deutschen

Nation bestellt werden. 2) Dasselbe soll aus drei Männern bestehen, welche von den deutschen Regierungen bezeichnet und, nachdem die National⸗ Versammlung ihre zustimmende Erklärung durch eine einfache Abstim⸗ mung ohne Diskussion abgegeben haben wird, von denselben ernannt werden. 3) Das Bundes- FBirektorium hat provisorisch a. die vollzie= hende Gewalt zu üben in allen Angelegenheiten, welche die allgemeine Sicherheit und Wohlfahrt des deutschen Bundesstaats betreffen; b. die Oberleitung des gesammten Heerwesens zu übernehmen und nament⸗ lich den Oberfeldherrn der Bundestruppen zu ernennen; (. die völker= rechtliche Vertretung Deutschlands auszuüben und zu diesem Ende Ge⸗ sandte und Konsuln zu ernennen. 4) Ueber Krieg und Frieden und über Verträge mit auswärtigen Mächten beschließt das Bundes⸗Direktorium im Einverständniß mit der Nalional-Versammlung. 5) Die Errich⸗ tung des Verfassungswerkes bleibt von der Wirksamkeit des Bundes⸗ Direktoriums gef ee. 6) Das Bundes⸗Direktorium übt seine Gewalt durch von ihm ernannte, der National⸗Versammlung verant · wortliche Minister aus. Alle Anordnungen derselben bedürfen zu ih⸗ rer Giiltigkeit der Gegenzeichnnng wenigstens eines verantwortlichen Ministers. 7) Die Minister haben das Recht, den Berathungen der National-Versammlung beizuwohnen und von derselben jederzeit ge⸗— hört zu werden; sie haben jedoch das Stimmrecht in der National- Versammlung nur dann, wenn sie als Mitglieder derselben gewählt sind. Dagegen ist die Stellung eines Mitgliedes des Bundes⸗Di⸗ rektoriums mit der eines Abgeordneten zur National⸗Versammlung unvereinbar. 8) Sobald das Verfassungswerk für Deutschland voll- endet und in Ausführung gebracht ist, hört die Thätigkeit des Di⸗ rektoriums und seiner Minister auf. (Schluß folgt.)

Oesterreich. Wien, 18. Juni. Der Minister Pillersdorff 5 in Bezug auf die erwartete Ankunft des Kaisers Folgendes ekannt:

„Der lebhafte Wunsch der Bevölkerung Wiens und die Sorge sür den regelmäßigen Gang der Regierungs- Geschäfte fordert ig big die bal⸗ dige Nücklehr des Kaisers in seine Residen‚. Se. Majestät, von dieser Nothwendigkeit gleichmäßig durchdrungen und von dem gleichen Wunsch geleitet, dein allgemeinen Verlangen zu entsprechen, hatten nach den Mit- theilungen aus Innsbruck vom 13ten d. gegen die dort befindlichen Mi- nister bereits die Absicht ausgesprochen, Juͤnsbruck am heutigen Tage oder am Montage zu verlassen, um sich Wien zu nähern. Der Kaiser, wiewohl durch das ungewohnte Klima efwas in seiner Gesundheit angegriffen, wollte am 14ten noch cine Deputation des mährischen Landtags empfangen, und dieser war wirklich bereits in der Burg versammelt, um sich den Majestäten vorzustellen. Da fühlten Se. Majestät sich von einem Unwohlsein ergrif= sen, welches den Empfang der Deputation unmöglich und einen Ausschub der Reise, um die theure Gesundheit nicht Gefahren auszusetzen, unerläß- lich machte.

„Die Mittheilungen der Minister aus Innsbruck geben die Beruhigung, daß die Gesundheit Sr. Majestät nicht ernstlich angegriffen ist, und die größte Sorgfalt mit höherem Beistande läßt bald die gänzliche Herstellung hoffen; allein um die ertheilten Zusicherungen so weit zu erfüllen, als es in ihren Kräften steht, und die Vereinigung aller Regierungs-Organe in der Rest= denz so schnell als möglich zu erzielen, haben Se,. Majestät sich entschlossen Ihren durchlauchtigsten Herrn Bruder, Seine Kaiserl. Hoheit den Erzherzog Franz Karl, als Ihren Stellvertreter mit ausgedehnten Vollmachten zur Be sorgung aller Staats Angelegenheiten und Regierungsgeschäste im Namen Sr. Majestät, nach Wien abzuordnen, wo der Erzherzog mit den verant= wortlichen Ministern alle Vorbereitungen für den bevorstchenden konstituiren⸗ den Reichetag treffen und bis zu der mit Gottes Hülfe bald zu erwartenden gänzlichen Herstellung der Gesundheit Sr. Majestät und Ihrer demnächst zu erwartenden Ankunft in der Réidenz für die schleunige Erledigung der Geschäste Sorge tragen wird. Der durchlauchtigste Herr Erzherzog, welcher sich dieser Sendung mit der größten Bereit willigkeit un= terzogen hat, wird am 19. d. Innsbruck verlassen, am 21. in Linz uͤnd nach dem Aufenthalte eines Tages daselbst am 23. in Wien eintreffen.

. Die Minister, welche diese Mittheilung e hielten, hoffen täglich über die Gesundheit Sr. Majestät in Kenntniß gesetzt zu werden und werden die an Sie gelangenden Nachiichten jedesmal bekannt machen, da sie über⸗ zeugt sind, welche Theilnahme dieselben in der ganzen Bevõlkerung finden werden.

Wien, am 17. Juni 1848.

Pillersdorff.“

In Bezug auf die Vorgänge in Prag hat der Minister des In⸗ nern folgende Bekanntmachung erlassen:

„Die Erwiederung der tälegraphischen Anzeige des prager Bürgermei⸗ sters (s. das gestrige Blatt des Preuß. St.‘ Anz.) konnte gestern nicht mehr auf demselben Wege nach Prag gelangen. Erst um Mitternacht wurde die Mittheilung möglich. Bagegen langte gestern um halb 19 Uhr die kurze Anzeige des prager Telegraphisten ein: „„Prag ist in größtem Aufruhr ich kann nicht bleiben““, und um viertel auf 11 Uhr meldete derselbe: „„Prag an mehreren Orten in Flammen““. Das hierortige Te⸗ legraphenamt fügte in seiner Meldung von heute 7 Uhr Morgens hinzu, daß Prag seit 5 Uhr trotz oftmaligem Aufrufen nichts mehr meldet. Es mangeln daher, alle näheren verläßlichen Nachrichten über die Ereignisse in Prag, und die Erzählungen und Angaben einzelner Reisenden oder Kor⸗ respendenten können nur mit Mißtrauen aufgenommen werden.

„Das Ministerium schlägt alle ihm zu Gebote stehenden Wege ein, um so schleunig als möglich von dem wahren Stande der Dinge unterrichtet zu werden, und es wird das Verläßliche jedesmal unverzüglich bekannt machen. Seine nächste Bemühung muß darauf gerichtet sein, Bürgerkrieg und Anar— chie in Böhmen hintanzuhalten und, wo sie bereits ausgebrochen wären kräftig zu unterdrücken. Die rühmliche Haliung der Residenz und der dent⸗ schen Länder, in welchen kein Nationalhaß entflammt wurde, wird seinem Bestreben zur mächtigsten Stütze dienen. Versöhnende Ermahnung muß der Gewalt vorausgehen und die letztere dann in ihrer vollen Strenge ange- wendet, werden, wenn die erstere sich unwirksam zeigt. In dieser Absicht wird ein Aufruf an die Stadt Prag und ein zweiter an alle Sladt- und Landbewohner erlassen. (Siehe unten.) Die Kreisämter werden verpflichtet, während der Dauer dieses Zustandes in Prag das Zuströmen solcher, welche nicht dahin zuständig sind, auf jede Weise abzuhalten, Flüchtlingen Aufnahme und Schutz zu gewähren und der Verbreitung von Partei- und Nationalhaß auf das entschiedenste entgegenzutreten. ;

„Zu den durch die Umstände gebotenen Vorkehrungen in Prag sind die dahin abgeordnefen Hof- Commissaire mit den ausgedehntesten Vollmachten versehen. Im Lande Ruhe, Eintracht, festes Anschlicßen an as Centrum der Monarchie, Gehorsam gegen die Gesetze und genaue Vollziehung der