1848 / 49 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Auswärtige Börsen. .

Breslau, 19. Juni. Louisd'or 112 Gld. Poln. Papier-

eld 887 Br. HSesterr. Banknoten 83 bez. u. Gld. Staate Schuld⸗

cheine 3e proz. 685 bez. u. G. Schles. Pfandbr. 3hproz. 87 Gld., do. Lit. B. 4proz. 88 Gld., do. Z33wproz. 765 Br.

Poln. Pfdbr. alte proz. 81 Gld., do. neue proz. Sd bez. u.

Gld., do. Partial⸗Loose à 300) Fl. 83 Gld., do. 2 560 Jl. 54 Gld.,

do. Bank⸗Certif. a 200 Fl. 11 Gld. Russ.⸗poln. Schatz⸗Obligationen

4proz. 514 Gld. ;

Actien. Oberschl. Lit. A. 33 proz. 723 Br., do. Litt. B. 3 proz. 727 Br. Breslau⸗Schweidn.⸗ Freiburg 4proz. 70 und 3 bez. Niederschles. Märk. Z3Y proz. 62 Br., do. Priorit. 5proz. 85 Gld., do. Ser. III. H5proz. 795 Br. Krakau⸗Oberschl. proz. 293 bez. u. Br. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 4proz. 333 und 33 bez. u. Br.

Leipzig, 19. Juni. L. Dr. Part. Oblig. 89 G. Leipz . B. A. 156 Br. Leipz. Dr. E. A. 87 Br., v;6 G. Sächs. Bayer. 71 Br. 707 G. Sächs. Schles. 63 Br., 627 G. Chemn. Riesa 264 Br., 255 G. Löbau⸗Zitt. 23 Bre, 2235 G. Magdeb. Leipz. 151 Br., 1497 G. Berl. Anh. A. 79 Br., 79 G. do. B. 74 Br., 73 G. Altona⸗Kiel 837 Br. Deß. B. A. 827 G. Preuß. B. A. 71 G.

Paris, 17. Juni. Die Nachricht, der russische Kaiser habe Befehl gegeben, seine 50 Millionen 5proz. Renten zu verkaufen, ver— breitete einige Bestürzung.

Zproz. 457 (477 ustimo). proz. 685. Tresorbons 25 55 Ver⸗ lust. Bank 1265. Span. (nichts). Röm. 593. Orleans 5873. Rouen 1415. Nord 360, baar 3625 Zeit. Lyon 3133. Straßburg 3583. ;

London, 16. Juni. Unsere Fonds sind fest und zeigen sogar Neigung zum Steigen, obgleich die Geschäfte sehr schwach sind. Iproz. Stocks eröffneten Mittags 833, für die Juli⸗Rechnung und 83, 3z baar, zu welchem Preise sie sich bis 3 Uhr hin lten. Schatzkam— merscheine 3) a 42 Sh. Prämie. Bank-A tien 191 a 193. Unser Bahnmarkt sehr flau. In fremden Fonds wurden gemacht: Span. Aftiva 123, dito 223. Passiva 37. Holländ. 4proz. 637, dito 2Iproz. 423. Russ. 966. In dänischen und österreichischen kein Um— satz. 3proz. Stocks um 4 Ühr 833 ohne C. Der Wechsel-Couis von New-⸗YJork auf London ist 111 4.

Amsterdam, 17. Juni. Die Stimmung für holländ. Fonds war heute sehr fest; in Int. zeigte der Handel sogar etwas Leben. In Span. war wenig Geschäft und unbedeutende Veränderung. Russ. folgten ihrer steigenden Bewegung. DOest. und Mex. etwas angenehmer. .

Holl. Integr. 413, 42, 41435. Zproz. neue 18 3, 3. 4proz.

ostind. 635, 3. Act. der Handels⸗Maatschappy 122. Span. Ard.

268

25. Gr; Piecen 995. Portug. neue 135. Russ. engl. Q, J. Aproz. Hope 693. Stiegl. 69. Bes Met. 25proz. 277, 27, .

Austerdam, 17. Juni. Der hiesige Fondsmarkt zeichnete sich durch nichts Erhebliches während dieser Woche aus; der Umsatz 6 äußerst träg bei täglichen kleinen Schwankungen in den Prei en, je nachdem die Berichte von den auswärtigen Börsen lauteten. Am ersten Geschäststage war die Stimmung im Ganzen flau und mehr, besonders für russische Staatspapiere, von denen 5proz. alte Hopesche Obligationen 1. 5 niedriger wie verwichenen Freitag gin= gen und zu 90 59 abgelassen wurden; 4proz. Certififate bei Hope feen 14 546 und standen mehrere Tage auf 68 36; gestern zeigte sich aber auf einmal wieder lebhafte Kauflust für diese Fonds, wodurch erstere 9lz 6 und letztere 693 3. erreichten. Diese Preis⸗Verbesse⸗ rung hatte a. ich einen günstigen Einfluß auf holländische Staatspa— piere, von denen die auf 16 gedrückten Integrale bis 4116 3, die Zproz. wirkliche Schuld von 14875 bis 185 und die 4proz. dito von 62 bis 63. , emporkamen. In den seit längerer Zeit ver⸗ nachlässigten Actien der Handels-Maatschappy hat diese Woche wie⸗ der einiger Umsatz stattgefunden, veranlaßt durch Ankündigung, daß die diesjährige Dioidende auf 30 Fl. pr. Actie festgesetzt worden sei, wodurch sich deren Cours von 118 allmälig bis 122 4 gehoben hat. In den Preisen der österreichischen Fonds fiel wenig Abwechselung vor; Fproz. Metalliques standen fest auf 515 , und 2zproz. dito erholten sich von 263 zaletzt wieder bis 273 55. Das Geschäft in spanischen Schuld⸗Dokumenten blieb ziemlich verlassen. Ardoin-Obli⸗ gationen wichen dadurch von 95 auf 95 c33; die bis auf 155 96 ge⸗ sunkenen 3proz. binnenländischen Obligationen haben sich auf die Aus⸗ sicht der nahen Zinsen-Berichtigung auf 1645 26 gebessert; Ardoin⸗ Coupons galten 6 a 66 56. Portugiesische Obligationen sind gestern zu 164 76 vergeben. Bie Frage nach Geld ist wieder verringert und der Zinscours daher auf 3 I66 gekommen.

Antwerpen, 16. Juni. Die Börse flau und wenig Geschäft. Belg. 5proz. 65x. A4KApröz. 608. 23proz. 325, z. Span. Ard. blieben 9r angeboten

*

Markt ⸗Berichte. Berliner Getraidebericht.

Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen 40 46 Rthlr. Roagen loco 23 26 Rthlr. Hafer 48/52pfd. 17—18 Rthlr. Gerste 22 24 Rthlr. Rapps 50 Rthlr. G. Rüböl loco 9 Rthlr. G., 935 Br.

Sept. / Okt. 105 Rthlr. Spiritus loco 177 Rthlr. bez.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 19. Juni. 26 Sgr. Lande: Weizen 1 Rthlr. 28 Sgr. 2 Pf., auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.; Hafer 26 Sgr. 3 Pf.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr., auch 1 Rthlr. 25 Sgr. und 1 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf.; Roggen 1 Rthlr., auch 28 Sgr. 9 Pf.; große Gerste 1 Rthlr., auch 28 Sgr. 9 Pf.; Hafer 23 Sgr. 9 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr. 5 Sgr. schlechte Sorte.

Sonnabend, den 17. Juni.

Das Schock Stroh 7 Rthlr., auch 6 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.; der Zentner Heu 27 Sgr. 6 Pf., auch 26 Sgr.

Danzig, 16. Juni. An der Bahn wird gezahlt für Weizen 18 3 Sgr. Roggen 25 33 Sgr., Gerste 20 26 Sgr., Erb⸗ sen 35 45 Sgr., Hafer 17 19 Sgr. pro Scheffel. Spiritus 17 Thaler pro 120 Quart 80 , Tr.

Breslau, 19. Juni. Weizen, weißer 46, 50 bis 53 Sgr.; gelber do. 43, 7 bis 50 Sgr.

Roggen 29, 32 bis 35 Sgr.

Gerste 25, 27 bis 29 Sgr.

Hafer 194, 20 bis 22 Sgr.

Rapps, 860 Rthlr. pr. AuMust zu liefern, a 51 Sgr. verkauft.

Winterrapps 60 Scheffel Ende Juni zu liefern, a 48 Sgr. begeben.

Spiritus ohne Handel mit 84 bis 83ᷓ Rthlr. ausgeboten.

Rüböl 97 Rthlr. Br.

Zink eine bedeutende Pest loco a 34 Rthlr. begeben.

Köln, 17. Juni. Getraidepreise. (23 Schffl.) Wei⸗ zen direkt 5 Rthlr. 123 Sgr., dito p. Juli 5 Rthlr. 15 Sgr. Gerste 2 Rthlr. 25 Sgr. Hafer 2 Rthlr. 5 Sgr. Roggen dirett 3 Rthlr. 25 Sgr., dito p. Juli 3 Rthlr. 25 Sgr. Rüböl compt. 285 Rthlr., dits p. Ott. 287 Rthlr.

Ländon, 16. Jani. Getraidemarkt. Die Zuführen von Getraide während der Woche waren gering, mit Ausnahme von Gerste und Hafer von auswärts. Weizen, sowohl englischer wie fremder, behauptete die höchsten Montagspreise, aber die Ver⸗ käufe sind beschränkt. In Gerste, Erbsen und Bohnen keine Veränderung. Hafer gedrückt und geringere Sorten etwas niedri⸗ ger. Mais auf irländischen Märkten etwas niedriger.

Mit der heutigen Nummer des Staats-An⸗ zeigers werden Bogen 44 —45 der Verhandlungen zur Vereinbarung der Preuß. Verfassung, Petitionen enthaltend, ausgegeben.

1

Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.

Hekanntmachungen. laõb] k Der unten näher bezeichnete Schlosser und Maschi— nenbauer Carl Friedrich Wilhelm Siegerist von hier ist des Verbrechens der Erregung von Aufruhr drin- gend verdächtig und hat sich von hier entfernt, ohne daß ein gegenwärtiger Ausenihalt zu ermitteln gewesen ist. . Es werden alle Civil und Militam-Behoörden des In- um Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den selben zu vigiliren, ihn im Betretun 6 falle festzuneh⸗· men und mit allen bei ihm sich vorsindenden Gegen— ständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Gefängniß⸗Eipedition abzuliefern. . Es wird die urgesäunite Erstattung der dadurch ent— standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert. Berlin, den 20. Juni 1848. ;

Der Staats Anwalt beim Königlichen Kriminalgericht. .

Neumann. Signalement des Siegerist. Derselbe ist 335 Jahr alt, evangelischen Religion, in Braunschweig geboren, näher fann derselbe nicht bezeich⸗ net und die Befleidung nicht angegeben werden.

3381 k

Der abwesende Stadt⸗Wundarzt und Geburtshelfer Friedrich Hesse wird auf Ansuchen seiner Ehegatlin Ma— rianne Henriette Wilhelmine, geb. Mohr, welche behaup⸗— tet, von seinem Aufenthalte aller angewandten Mühe ungeachtet keine Nachricht erhallen zu haben, hierdurch aufgefordert, sich binnen drei Monaten, und spätestens in dem auf den 4. Novem ber d. J., Vormittags 10 Uhr, im Kammergerichte angesetzsen Termine vor dem Kammergerichts-Nath Harrassowiß zu gestellen und die wegen böslicher Verlassung angestellte Ehescheidungs— klage zu beantworten, widrigenfalls die bösliche Ver lassung für dargethan angensmmen und auf Trennung der Ehe erkannt und der ausbleibende Ehegatte für den allein schuldigen Theil erklärt werden wird.

Berlin, den 15. März 1843.

Das Ehegericht des Königl. Preuß. Kammergerichts.

l3637. Bekanntmachung.

Auf den Antrag des Kaufmanns Barüch Burchardt zu Berlin soll das Rittergut Bosenz, ein o? Podewils⸗ sches Lehn, zur nothwendigen Subhastation gestellt wer⸗ den. Dieser muß die Propocktion der Aghaten vor— aufgehen. Es werden daher alle Agnaten dis Ge— schlechts der v. Podewils und unter denselben namentlich:

a) Friedrich Gustav v. Podewils auf Krisow in Meck⸗ lenburg, des Hans Heinrich Sohn j

3 . Carl Friedrich v. Podewils

e) Carl August Friedrich v. vis Ernst Peier auf De er Ce ii, des Landraths

2 . raf v. Podewils, Otto Friedrich's

e) Curt Ernst Adrian Heinrich v. Podewils 9 gierungs Raths Franz dhch 3 . Dauptmann bei dem Gräflich v. Wartens libenschen Infanterie⸗Negiment zu Liegnitz, ;

f) Ernst Christian Friedrich Albrecht von Podewils Lieutenant bei den v. Prillwitzschen Dragonein, später auf Woitzel bei Labes, z

e) Georg Friedrich Richard v. Podewils, früher Lieu⸗ tenant im Infanterie-Regiment v. Steinwehr

é) Friedrich Ernst Julius Eduard v Podewils, des Lieutenants Carl Georg Adolph Felix Sohn,

i) Edwin Carl Friedrich Bogie lav v. Podewils, Sohn des Württembergischen Majors Carl August Wil⸗ helm, angeblich zu Stuttgart,

k) der Rittmeister v. Podewils auf Penken bei Creuz- burg und Pr. Evlau in Ostpreußen,

I der Ednard Wilhelm Heinrich v. Podewils, an— geblich in Creuzburg,

so wie die Agnaten aller sonstigen Geschlechter, welche an dem im Schlaweschen Kreise belegenen Lehngute Bosens etwanige Lehns-Ansprüche haben, aufgefordert, innerhalb sechs Monaten, und längstens in dem perem- torischen Termine,

den 3. November d. J., Vorm. 11 Uhr, vor dem Deputirten, dem Ober-Landesgerichts⸗Assessor Rothe, allhier im Ober -Landesgerichts-Kollegienhause persoͤnlich oder durch gesetzmäßige, mit gehöriger Infor mation und Vollmacht versehene Bevollmächtigte, wozu ihnen die Justizräthe Naumann, Teßmar, Hildebrand und Villnow und die Justiz-Kꝛommissarien Lorenz und Eckardt vorgeschlagen werden, zu erscheinen und die ihnen an dem vorgenannten Lehngute und dessen Per⸗ tinenzien etwa zustehenden Lehnre hte auszuüben, auch in diejem Fall die zur Begründung derselben erferderlichen Beweismutel urschriftlich beizubringen, mit ven sich etwa meldenden übrigen Agnaten zu verhandeln und hier— nächst rechtliches Erkenntniß, bei ihrem Ausble ben in dem gedachten Termine aber zu gewärtigen, daß sie sämmtlich und alle ihre etwanigen männlichen lehnsfä— higen Deseendenten mit sämmtlichen an dem genannten Lehngute und dessen Pertinenzien ihnen etwa zustehen— den Lehnrechten, namentlich mit dem benesicio taxae, jure pratimiseos, jure reluendi vel revozandi, oder wie sie sonst Namen haben mögen, werden präkludirt, ihnen dieserhalb ein ewiges Sillschweigen wird aufer—Q legt und das gedachte Gut nebst Pertinenzien für ein Allodium wird erklärt werden.

Zugleich werden alle sonstigen unbekannten Real— Prätendenten zub poena prarelusi vorgeladen.

Bemerkt wird, daß der jetzige Besitzer das Gut laut gerichtlichen Vertrages vom 16. September 1812 für 42,9009 Thlr. erworben hat.

Cöslin, den 25. Februar 1848.

Königl. Ober⸗Landesgericht. Erster Senat. 4511

Ueber das Vermögen des Kaufmanns Jacob Stern⸗ berg hierselbst ist am 24sten v. M. der Konkfurs-Prozeß eröffnet worden.

Der Termin zur Anmeldung aller Ansprüche an die Konkursmasse steht am

20. September e., Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Land- und Stadtgerichts-Nath Engel im Parteienzimmer des hi sigen Gerichts an.

Wer sich in diesem Termine nicht meldet, wird mit seinen Ansprüchen an die Masse ausgeschlossen und ihm deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Still— schweigen auferlegt werden.

Culm, den 10. Juni 1818.

Königliches Land und Stadtgericht. Der Richter: Schülke, Land- und Stadtgerichts-Rath.

4551 Bekannt m ach ung.

Bei einem wegen Diebstahls bereits bestraften Indi— viduum, welches vor seiner Veihaftung mehrere Wochen sich in West⸗ und Ostpreußen, so wie in Litthauen, auf einer Reise befunden haben will, sind die in der Anlage verzeichneten Gegenstände in Beschlag genommen wor— den, und ist der Verdacht entstanden, daß solche von ihm entwendet worden sind.

Alle resp. Gerichts- und Polizei-Behörden werden daher ergebenst ersucht, einschlagende Nachrichten uns gesälligst mitzutheilen.

Eisleben, den 15. Juni 1848.

Das Untersuchungs⸗Amt des Königlichen Land- und Stadtgerichts. ; n

3) 1 Tischtuch, gezeichnet B. J. E. b) 4 derglei⸗ ri Aer i hre FE, A. é) 3 Servietten ohne Zeichen. ) 1 Stück dergleichen, gezeichnet L. B. e) 4 Frauen-

nden eri net e T, ez r, hr, sse üb, . Stuck Handtü Zei 9 geyeclchait . ber n. ohne Zeichen. I) 1 Betttuch,

1

3761 Einladung

zur General⸗Versammlung des Vereins der Kunstfreunde im Preußischen Staate am 26. Juli 1848s.

Durch die diesj ihrige Verl'gung der Ranst⸗Angstel- lung auf die Frühlings ˖Monaie ist es dar n , 2

worden, die Jahres⸗Versammlung des Vereins der Kunst⸗ freunde im Preußischen Staate in Gemäßheit des §. 21. des revidirten Statuts im Mai d. J. abzuhalten, weil die Mehrzahl der zu verloosenden Kunstwerke auf der Aunst-Ausstellung angekauft werden mußte, vor deren Beendigung aber nicht abgefordert und in Gemäßheit des §. 20. des revidirten Statuts im Vereins-Lokale ausgestellt werden konnte.

Es wird daher die diesjährige Jahres-General-Ver-— sammlung des Vereins zur Erstattung des Jahresbe⸗ richts, Berathung der Vereins⸗Angelegenheiten und Ver— loosung der angekauften Kunst⸗Gegenstände

aufden 36. Juli d. J, Vo rmitt. S1 Uhr,

im Vereins-Lokale, Unter den Linden Nr. 21, anberaumt und die sämmtlichen Müglieder des Vereins zu derselben mit dem Bemerken eingeladen, daß, wer auf die Vereins -Angelegenheiten bezugliche Anträge zu stellen hat, solche, wenn darüber in der bevorstehenden General-⸗Versammlung soll ein Beschluß gefaßt werden tönnen, so zeitig dem Vorstande schriftlich einreichen muß, daß dieselben noch 4 Wochen vor der General— Versammlung statutenmäßig zur Kenntniß sämmuilicher Vereins -Mäitglieder gebracht werden kön en. (S5. 23. und 24. des revidirten Statuts.) Das diesmalige Rechnungsjahr des Vereins schließt mit dem

18. Juli 1848 ab, und ist bis dahin die Einzahlung rückständiger Bei träge pro 1847/48 und der Beitritt neuer Mitglieder zulässig.

Wer nicht bis zu diesem letzteren Termine beitritt und den ersten Beitrag zahlt, so wie die Mitglieder des Vereins, welche bis zu diesem Termine ihre rückständi⸗ gen Beiträge nicht abführen, können an der Verloesung der pro 1817/48 angetauften Kunst⸗Gegenstände nicht theilnehmen, auch auf die Vereinsgaben pro 184748 keinen Anspruch machen (S. 10. des revidirten Statuts).

Berlin, den 4. Juni 1848.

D VB or and des Vereins der Kunstfreunde im Preußischen Staate.

Auszug aus dem Protokolle über die Gene— ral Versammlung der Actionaire der Mag⸗ deburg⸗Wittenbergeschen Eisenbahn-Gesell⸗ 49045 schaft am §ten d. M.

a, , Nachdem der Geschäfts⸗ Bericht des Direktoriums über das letzte Geschäfts—⸗ jahr und der Rechnungs— Abschluß vertheilt waren, wurde erwähnt, daß im g Laufe dieses Jahres vier auswärtige Mitglieder des Gesellschasts⸗Aus⸗ schusses definitiv aus dem⸗= selben geschieden seien, und beschlossen, vier neue aus— wärtige Metglieder zu wählen und keinen Stellvertreter einrücken zu lassen.

Die Wahl fiel hiernächst auf He in C. L. Zuckschwerdt hier,

.

Wilhelm Deneke »Gerichtsrath Lehmann * Dber Landesgerichts - Assessor Parrisius in Naumburg, ; Der⸗Landes gerichts-Rath Crelinger, in „Doktor Tappert . » KommerzienRath Hevmann lin. Der Antrag des Herrn A. Libbach: . daß den Actionairen zur Einzahlung oder Ergän= zung der bereits ausgeschriebenen siebenten Rate eine Frist bis zum 1. Januar 1819 bewilligt werde, wurde abgelehnt, dagegen das dazu gestellte Amendement, daß eine solche Frist unter der Verpflichtung zur Zinszahlung bis zum 15ten f. M bewilligt werde, ohne bis dahin die angedrohte Conventionalstrafe oder Amortisation eintreten zu lassen, angenommen, obwohl Herr F. H. Jacobsen aus Hamburg gegen derartige Abstimmungen als statuten⸗ widrig überhaupt protestirt hatte, well durch den VBe⸗ schluß der letzten Generai-Versammlung diese Frage völlig erledigt sei.

Außerdem nahm die Versammlung burch Acclamation den Vorschlag an, daß eine Kommission, aus Mitglie⸗ dern des Direktoriums und des Ausschusses gebildet, zusammentrete, um in Verbindung mit dem Comité der in Berlin wohnhasten Actionagire diejenigen Schritte zu berathen, welche bei den Königlichen Ministerien zu dem Zwecke zu unternehmen seien, ; . daß entweder der Staat die Bahn übernehmen oder zur Vollendung derselben durch Bewilligunz von Geldmitteln eine Beihülfe gewähren möge. Die übrigen, von Herrn A. Libbach für diese Ge— neral⸗Versammlung gestellten Anträge wurden zurück- gezogen. Magdeburg, den 15. Juni 1848. ö Der Vorsitzende des Gesellschafts-Ausschusses. (gez.) Deneke.

403 p

Oberschlesische Eisenbahn.

Die Bezahlung der am 2. Juli e. fälligen Zinsen auf un ere Stamm⸗ und Prioritäts⸗-Actien erfolgt (mit Aus- nahme der Sonntage) täglich vom , 2. bis 15. Juli e.

in Breslau bei der Hauptkasse der Gesenschast auf dem Bahnhofe, Vormittags von 8 bis 1 Uhr,

5

in Berlin bei den Herren M. Oppenheim's Söhne, Burgstraße Nr. 27, Vormittags von 9 bis 12 Uhr, gegen Einlieferung der mit einem Verzeichnisse zu ver— sehenden Coupons. Breslau, den 16. Juni 1843. . m.

4035p] . Niederschlesische Zweigbahn.

Die Gul d. J. fälliaen 3inse J Die am 1. Juli d. J. fälligen Zinsen

J a. unserer 45 und 5prozentigen Prio⸗ w ritäts-Obligationen l'iu Wes, A. und B. können in den Tagen vom 1. bis 31. Juli d. J. entweder

9X 9rͤli ; F T rens

in B erlin bei dem Herm E. J Meeyer,

Heilige Geiststraß e wohnhast, oder bei u nserer

Hauptkasse hierselbst 34 gegen Aushändigung der Coupons, unter Beifügung eines die Nummern und den Geldbetrag enthaltenden Verzeichnisses, in Empfang genommen werden.

Glogau, den 18. Juni 1818. .

J

XV *

der Niederschlesischen Zweigbahn⸗Gesellschaft.

r

371 ö .

Zu Befestigung des zwischen dem Tuchmachermeister Johann Wilhelm Weiß allhier und dessen bekannten Gläubiger abgeschlossenen Vergleichs werden nun guch die etwanigen unbelannten Gläubiger gedachten Wei— ßens noch vorgeladen,

den 2. Oktober 1878 an hiesiger geordneter Gerichtsstelle in Person oder durch gehörig legitimirte Bevollmächtigle zu irscheinen, ihre Forderungen bei Strafe des Ausschlisses von der Wei⸗ ßischen Masse und bei Verlust der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gehörig zu liquidiren und zu be⸗ scheinigen, sich auch wegen Beitritts zu dem abgeschlos= senen Vergleich unter der Verwarnung, daß außerdem angenommen werde, als genehmigen sie denselben, zu erllären, sodann aber den 27. Oktober 1848

der Publication cines Präklusiv-Bescheids, die Außen= gebliebenen betreffend, ub poena publicati sich zu ge⸗ wärtigen.

Lengenseld im Königlich Sächsischen Voigtlande, den 1. Mai 1848.

Herrlich Förstersche Gerichte daselbst. Kunze, Ger.-Dir.

Das Abonnement beträgt:

2 Athlr. für 3 Jahr.

4 Rthlr.« 3 Jahr.

8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie

: ohne Preis⸗-Erhöhung. . cinzelnen nummern wird er Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

reuß ischer

Staats-Anzeiger.

—— ——

Berlin, Donnerstag deu 22. Juni

Alle Post-Anstalten des In⸗ und

Auslandes nehmen Bestellung auf

dieses Blatt an, für Berlin die

Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers.

Behren⸗Straße Ur. 57.

, ee.

—— me re

Inhalt.

Autlicher Theil.

Bund De e un nt k ö M. Verhandlungen undes iten. r J . t , . der , , der deutschen National ⸗Versammlung.

Or ltere; m Nachrichten vom Kriegsschauplatze. Prag. lieberaabe ber Stabt. Die letzten Ereignisse. Triest. Bekannt⸗ machungen.

Bayern. München. Protestation gegen die Blokirung von Triest.

Hannover. Hannover. Ernennung. - .

Heffen und bei Rhein. Darm stadt. Ansprache des Großherzogs an das Militair. Beisetzung der Leiche des verstorbenen Großher—

vgs. S* h fen Altenburg. Altenburg. Bekanntmachung.

Aäœuslan d.

Frankreich. Paris. Die Verfassungs-Kommission. Berathung in den Abtheilungen der National -Versammlung über die National-Wer!?— stätten.

Großbritanien und Irland. London. Kabinetsrath. . ments Verhandlungen: Lord Stanley für Beibehaltung der Kornzölle. Schauspieler⸗-Petition im Oberhause. Lord John Russell's Antrag auf Aenderung des Zuckergesetzes von 1846. Diskonto- Herabsetzung. Protectionisten⸗Versammlungen. Nachrichten aus Malta.

Italien. Turin. Geseßz⸗-Entwurf über Gleichstellung aller Glaubens⸗ Bekenntnisse. Adresse der Deputirten⸗Kammer.

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Steuer-Inspektor Knörle in Jakobshagen den Rothen Adler-Orden vierter Klasse und dem Küster Sanders in Appel⸗ hülsen, Regierungs- Bezirk Münster, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen; . .

Den Land- und Stadtgerichts-Direktor von Tabouillot zu Lübbecke zum Direktor des Land und Stadtgerichts zu Seehausen in der Altmark zu ernennen; .

Dem bei dem Land- und Stadtgerichte zu Darkehmen angestell⸗ ten Qber-Landesgerichts-Assessor Wolff den Charafter als Tand— und Stadtgerichts-Rath; und

Dem Land- und Stadtgerichts⸗-Assessor Kullack zu Gumbin— nen den Charakter als Land- und Stadtgerichts-Rath zu verleihen.

.

Das korrespondirende Publikum wird darauf aufmierksam gemacht, daß die in Gemäßheit der Allerhöchsten Kabinets-Ordre vom 8S. April d. J. in die Stelle der früheren Geldporto-Taxe, neben dem Porto nach dem Gewichte, getretene Assekuranz-Gebühr nach dem dekla— rirten Werthe zur Erhebung kommt. Bei der Versendung von courshabenden Papieren und Bokumenten ist daher nicht der Nenn⸗ werth, sondern nur derjenige Werth auf den Adressen anzugeben, welcher bei eintretendem Verluste zur Anschaffung anderer den ver⸗ lorenen im Werthe gleichstehenden Stücke zu verwenden, mithin auch nur zu ersetzen sein würde. ö

Bei courshabenden Papieren ist demnach nur der wirkliche Cours— Werth, bei hypothekarischen oder anderen Dokumenten dagegen nur derjenige Kosten-Betrag anzugeben, welcher zur Erlangung einer rechtsgültigen neuen Ausfertigung des betreffenden Dokuments vor⸗ aussichtlich aufzuwenden sein würde, damit demgemäß die Assekuranz⸗ Gebühr richtig erhoben werden kann.

Berlin, den 18. Juni 1848.

Der General⸗Postmeister von Schaper.

. e e, , = , e , mr ere e e- e - m e. e e = . - . . , - O 2 2 2 e .

Uichtamtlicher Theil.

Dent schland.

Bundes- Angelegenheiten.

Frankfurt a. M., 19. Juni. (O. P. A. 3) 64ste Sitzung der deutschen Bundes-Versammlung am 17. Juni. (Vormittags 8 Uhr.) Zuvörderst wurde von dem Vorsitzenden mit⸗ getheilt, daß der Gesandte für die 16. Stimme die gewöhnliche Re⸗ vision der Bundeskassen vorgenommen, Bericht darüber erstattet und nach diesem die Kassen mit den Journal⸗-Abschlüssen übereinstimmend gefunden habe.

Sodann kamen drei Berichte des Syndikus Banks aus London vom S., 9. und 10. d. M., die Angelegenheit von Schleswig⸗Holstein, so wie die Marine⸗Frage betreffend, zum Vortrag und wurden zur Kenntniß genommen.

Von dem Königlich preußischen Gesandten wurden mehrere Mit- theilungen bezüglich der schleswig⸗-holsteinischen Angelegenheit gemacht. Aus einer derselben war zu ersehen, welche Maßregeln von Seiten des preußischen Gesandten in London ergriffen worden sind, um die deutschen Schiffe vor Verlusten zu bewahren. Insonderheit wurde

bemerkt, daß ein Dampfschiff gemiethet worden sei, welches die deut schen Schiffe vor den dänischen Schiffen warne und ihnen dadurch die Mög⸗ lichkeit gewähre, einen englischen Hafen zu suchen. Diese Maßregel ist auch bis jetzt nicht ohne Erfolg gewesen, indem auf diefe Wésse bereits 2b Schiffe aus verschiedenen deutschen Staaten gewarnt und somit geschützt worden sind. Der dadurch entstehende, monatlich ca. 209 Pfd. Sterl. betragende Aufwand soll in Betracht des dem Gan— zen zu Gute kommenden Vortheils der Maßregel und da eine Re— parition ohnehin schwierig sein würde, von Bundes wegen übertragen werden. ; ;

Eben so wurden in einer der Mittheilungen die zwischen einigen norddeutschen Staaten und Dänemark bestehenden direkten Verkehrs Verhältnisse zur Sprache gebracht und dabei angefragt, welche Mit⸗ tel zu Gebote stehen, dieselben aufzuheben. .

Als einzelne Thatsachen, die hierbei in Frage kamen, wurden er— wähnt: die nach der Ankündigung in einem hamburger Blatte an— geblich geschehene Befrachtung eines dänischen Schiffs in Hamburg, die russischen Geldsendungen nach Dänemark durch deutsche Vermik— telung, so wie Briefbeförderung von Lübeck aus nach Dänemark.

Zur näheren Erörterung dieser Frage wurde der Embargo-Aus—⸗ schuß in Gemeinschaft mit dem politischen Ausschusse beauftragt.

Da bei Gelegenheit dieser verschiedenen Mittheiünngen von dem Königl. württembergischen Gesandten die Frage angeregt wurde, ob es nicht an der Zeit sei, den in der 49sten Sitzung der Bundes— Versann lung vom 8. Mai d. J. erfolgten Bundes ⸗-Beschluß, daß, ungead et dänischerseits auf deutsche Schiffe Embargo gelegt worden, doch diesseits von einer gleichen Maßregel abgesehen werden soll, jetzt wieder aufzuheben? So soll auch über diese Frage eine nochmalige Erwägung des Embargo in Verbindung mit dem politischen Ausschusfe eintreten. Hierauf wurden vom Militair⸗-Ausschusse durch den Ge— sandten von Oldenburg verschiedene Vorträge erstattet:

a) In Betreff der Sätze für Verpflegung und Quartier bei Aufnahme von Trappen eines anderen Staates wurde, nach dem An— trage des Ausschusses, beschlossen, daß bis zum Erlasse eines allge— meinen Verpflegungs⸗Reglements diejenigen Verpflegungs-Sätze gel⸗ ten sollen, welche für die eigenen Truppen des Staates gelten, wo die auswärtigen Truppen nntergebracht sind, insofern nicht durch Ver— träge zwischen den betheiligten Staaten bereits eiwas Anderes festge⸗ setzt ist.

b) In Gemäßheit der in der 46. Sitzung der Bundes-Ver⸗ sammlung vom 3. Mai d. J. geschehenen Ermittelung der Matriku— lar-Bevölkerung Preußens nach Aufnahme von Ost⸗ und Westpreu⸗ ßen in den deutschen Bund wurde das matrikularmäßige Kontingent dieses Staates festgestellt und dem preußischen Gesagdten eine Ab— schrift dieser Berechnung zuzustellen beschlossen. Hiernach beträgt das fragliche Kontingent, welches früher auf 79,484 Mann berechnet war, nunmehr 95,73 Mann.

e) Auf das von den Deputirten der Nat onal-Versammlung aus Luxemburg angebrachte Gesuch um Wiederaufhebung des von Bundes wegen erfolgten Verbots der Ausführung von Pferden sah man sich außer Stande, beifälligen Beschluß zu fassen, da sich die Umstände, welche den von der Bundes⸗-Versammlung am 8. Marz d. J. desfalls gefaßten Beschluß herbeigeführt haben, inmittelst nicht geändert haben und neue Gründe für die Wiederaufhebung des Verbots, außer den in der 36sten Sitzung der Bundes⸗-Versammlung vom 17. April d. J. bereits erwogenen, nicht angeführt worden sind.

d) Was endlich das in der 60sten Stzung der Bundes-Ver⸗ sammlung am 2ten d. M. zum Vortrag gekommene Erbieten des preußischen Majors Klapproth wegen Exrichtung eines dentschen Jä— gercorps anlangt, so sieht sich die Bundes-Versammlung der Zeit nicht in der Lige, auf dieses Erbieten eingehen zu können.

Schließlich wurden von einzelnen Gesandten noch Anzeigen er⸗ stattet und zwar vom Königreich Sachsen, Württomberg und Groß— herzogthum Hessen in Betreff der Stärke der streitbaren Bundes⸗ Kontingente und deren Standorte zu Anfang d. M. in Gemäßheit des Bundes-⸗-Beschlusses vom 29sten v. M. (59ste Sitzung), so wie von dem Gesandten aus Oldenburg füc Schwarzburg-Sondershau⸗ sen und Rudolstadt in Betreff der Kontingente für die Bundes⸗ Festungen.

Frankfurt 4. M., 18. Juni. (O, P. J. 3) n der deutschen National-Versammlung am 17. Juni. (Schluß.)

Briegleb von Koburg stellte Namens des Prioritäts⸗Ausschusses den von der Nalional-Versammlung zum Beschluß erhobenen Antrag, daß der Prioritäts-Ausschuß bei denjenigen Beschwerden gegen Re⸗ gierungs-Maßregeln, welche nicht ihrer Natur nach an einen der an⸗ deren bestehenden Ausschüsse zu gehen haben, auch über das Mate— rielle zu berichten habe, wenn er nicht die Verweisung an einen eige⸗— nen Ausschuß für nöthig halte. Sodann wurde von Grumbrecht, als Berichterstatter des VerfassungsAueschusses, die Niedersetzung eines besonderen Ausschusses für Kirchen- und Schul⸗-Angelegenheiten, auf welche sich viele Petitionen und Anträge bezögen, beantragt. Der Gegenstand wird vom Präsidenten demnächst auf die Tages- ordnung gesetzt werden. Der fernere Antrag von Riesser, Na⸗ mens des Verfassungs-Ausschusses einen besonderen Ausschuß von 15 Mitgliedern für Gesetzgebung in der gewöhnlichen Weise zu bil⸗ den, wurde sofort angenommen und demselben nach §. 24 der Ge⸗ schäftsordnung die Ermächtigung ertheilt, mit Sachverständigen in Verbindung zu treten.

Sodann wurde auf Jordan's für den Marine-Ausschuß er⸗ statteten Bericht genehmigt, daß der Marine⸗Ausschuß die nothwen— digen Anzeigen und Aufforderungen in öffentlichen Blättern selbst— ständig erlasse. Ferner soll bei den Regierungen Portofreiheit für die zahlreichen Baarsendungen in Marinesachen, so wie Befreiung des Materials für Flottenbau von den Eingangs- und Durchgangszöllen, erwirkt werden. Bezüglich eines vom Abgeordneten Bally auf Oeffentlichkeit der Sitzungen des volkswirthschaftlichen Ausschusses gestellten Antrags beschloß die National-Versammlung, nach dem n nn des gedachten Ausschusses, jenem Antrage keine Folge zu geben.

Durch von Stavenhagen, Flottwell ꝛc. wurde der als

dringlich bezeichnete Antrag gestellt, die Bundes -Versammlung zu veranlassen, ihren Beschluß vom 8. Mai (die Maßregeln gegen Dä⸗ nemark betreffend) zurückzunehmen und gemeinsame Retorssons⸗Maß⸗ regeln aller deutschen Staaten zu bewirken. Stavenhagen be⸗ gründete die Dringlichkeit durch Hinweisung auf die Schritte einzel⸗ ner Staaten, welche das auf die dänischen Schiffe gelegte Embargo wieder aufhoben und Preußen dadurch in Verlegenheit und Nachtheil brachten. In jenem Bundes-Beschluß ist nur die Berechtigung, nicht die Verpflichtung zur Beschlagnahme dänischer Schiffe und daͤnischen Eigenthums ausgesprochen, während die Dänen fortwährend deutsches und insbesondere preußisches Eigenthum beeinträchtigen. von Re⸗ den kam, unter großem Beifall der Versammlung, auf einen bereits früher gestellten Antrag zurück, nach welchem in der schleswig⸗-dänischen Sache jede Sonderunterhandtung als eine Verletzung deutscher Ehre und ein Verrath am deutschen Valerlande zu betrachten ist. Nau werk stellte den Vorbereitungs⸗Antrag, von der Bundes⸗Versammlung die Akten über die stattgehabten Sonderverhandlungen einzelner Staaten einzuver— langen. Nach kurzer Debatte wurde, mit Veiwerfung des von Vene⸗ dey gestellten Antrags, „die drei Vorschläge ohne Bericht auf die Tagesordnung zu setzen“, beschlossen, die Sache an den volkerrecht⸗ lichen Ausschuß zu weisen.

Hierauf verlangten Vogt von Gießen und Zimmermann von Spandau die Dringlichkeit des nachstehenden Antrags zu be⸗ gründen: „Bis die Regelung der diplomatischen Beziehungen Deutsch⸗ land,s im In— und Auslande durch die National-Versammlung er— folgt sein wird, macht dieselbe sämmtliche Regierungen der Einzeln⸗ staaten Deutschland für die Schritte und Handlungen ihrer Gesand⸗ ten verantwortlich und verlangt, daß die Gesandten einzig und allein mit den verantwortlichen Ministern der Einzelnstaaten diplo:snatischen Veikehr pflegen.“ Bei Begründung der Dringlichkit wies Vogt auf die Reise der bei dem wiener Hofe aktreditirten Gesandten nach Inns⸗ bruck hin und erwähnte, daß der preußische Minister des Auswärtigen auf eine desfallsige Interpellation in der National-Versammlung zu Ber⸗ lin geäußert habe, „daß die Abreise auch des preußischen Gesandten gerechtfertigt erscheine, da die Kreditive nur auf die Personen (also auf diejenige des Kaisers von Oesterreich) lauteten.“ Diese Antwort beweist dem Redner, daß der preußische Minister noch keinen Begriff von einem constitutionellen Staat habe, wie er mit Bedauern sagen müsse. Denn in einem solchen kann der Fürst nur durch seine ver⸗ antwortlichen Minister unterhandelu; des Fürst. n Sache ist es, das KreLditive formell in Empfang zu nehmen und dem Minister zu über— geben. In manchen Staaten Deutschlands gebe (s neben dem ver antwortlichen Min sterium noch eine versteckte Camarilla, deten Wirk⸗ samkeit nicht geduldet werden kürse. von Wartensleben stellt die Frage, „ob der Vorredner den Beweis in der Tasche habe, datz, wie er behaupte, in Junsbruck gegen die Constitution gehandelt werde.“ (Gelächter auf der Linken,. Mühlfeld macht darauf auf⸗ merksam, daß in Junsbrüc verantwortliche Minister um den Kaiser seien,. von Beckerath ist gegen sofortige Berathung, da die Behaup⸗ tung der Dringlichkeit nicht nachgewiesen sei. Die Versammlung müsse bei ihrer Hauptaufgabe bleiben. Arndt von Bonn ist gleichfalls gegen sofortige Verhandlung und knüpft daran allgemeinere Bemerkungen über constitutionelle Verantwortlichkeit. Ka pp von Heidelberg spricht mit größter Lebhaftigkeit für den Antrag und gegen die Versuche der Reaction, der, um Deutschland vom Untergang zu retten, auf das entschiedenste entgegengetreten werden müsse. Seine Rede wurde mehrmals durch die laäntesten Zeichen des Mißfallens der Rechten un— terbrochen. Berger von Wien: Die in Jnnsbruck sich befindenden zwei deutschen Minister seien nur dort, um die Camarilla abzuhalten, und hätten keine eigentlich constitutionelle Wirksamkeit. Der Kaiser selbst scheine die schiese Stellung zu fühlen, in die man ihn gebracht habe, da er nach Wien zurückgehen wolle. Raveaux ist' für die Dringlichkeit und wundert sich, daß diejenigen, welche stets Freiheit und Ordnung im Munde führen, gegen jede Maßregel sind, bei welcher entschieden dafür gehandelt werden soll. Sommaruga von Wien hebt hervor, daß der preußische und dänische Gesandte auch bei dem König von Ungarn akkreditirt seien, und daß deshalb der Erstere nach Innsbruck nachgefolgt sei, der Letztere trotz des Krieges mit Dänemark nicht seine Pässe erhalten habe. Vogt schloß als Antragsteller die Diskussion. Man habe von ihm Beweise verlangt. Der Kaiser sei von Wien ohne Vorwissen seines Ministeriums geflo⸗ hen, und die Minister seien später in Innsbruck gewesen, als die Gesandten. Der Redmer will sich übrigens nicht an den einzelnen Fall halten, er verlangt das Aussprechen eines Prinzips. Jast über⸗ all sind noch die Gesandten vom alten System, die mit diesem noch nicht gebrochen haben. Der Redner würde es ihnen auch verden⸗ ken, wenn sie es sofort gethan hätten, nachdem sie sich in dem⸗ selben dreißig Jahre wohl befunden. Einen Beweis habe er in der Zeitung gelesen; der Graf von Schulenberg habe den Kö⸗ nig von Neapel bekomlimentirt über seinen Sieg mit Hülfe der Lazzaroni. Die Versammlung beschloß den Antrag an den völker⸗ rechtlichen Ausschuß, unter Aussprechung des Wunsches zu weisen, bal⸗ digen Bericht zu erstatten. Bresgen entwickelt einen Antrag, nach welchem jeder Neuangestellte seine Stelle als Abgeordneter verlie ren soll, eben so derjenige, der eine höhere Besoldung erhält. Schlöffel aus Schlesien verlangt als dringlich einen Gesetzvor⸗ schlag wegen Unverletzlchkeit der Abgeordneten, des Inhalts zu be⸗ gründen: „Jeder Abgeordnete ist unverletzlich und jeder Beamte oder sede Behörde des Hochverraths schuldig, welche gegen dies Prinzip handelt.“ Der Redner wies darauf hin, daß eben jetzt die Frage verhandelt werde, den Abgeordneten Peter zur Haft zu bringen. Grumbnecht halt die Sache nicht für so dringlich, daß nicht der in Aussicht stehende Bericht des Ausschusses, einen ähnlichen Antrag des Abgeordneten Leue betreffend, abgewartet werden könne. Leut ist für unmittelbare Verhandlung; desgleichen Wesendong, der auf den Fall des Abgeordneten zur preußischen lonstituirenden Versamm⸗ lung, von Valdenaire, zu sprechen kommt. In Berlin . es geheißen, die Abgeordneten sollten nach parlanientar schen Gesetzen

; n be .

allerdings unverletzlich sein; aber man befinde sh 286. g. eigenthümlichen Falle, noch kein solches Geseß zu haben. In olge dessen