1848 / 58 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

324

Sonntag, 2. Juli. Im Opernhause. 73ste Abonnements⸗ Vorstellung, als letzte Opern -Vorstellung vor den Opern- Ferien: Eurpanthe, große romantische Oper in 3 Abth. mit Tanz. Musik von C. M. v. Weber. (Frau Louise Köster: Euryanthe, als letzte Gastrolle. ) Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Preisen verkauft:

Ein Billet im Parquet, zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr., ein Billet in den Logen des ersten Ranges, im ersten Balkon daselbst und Proscenium 1 Rthlr. 10 Sgr., ein Billet im Parterre, in den Logen des dritten Ranges und im Balkon daselbst 20 Sgr., ein Billet im Amphitheater 10 Sgr., ein Billet zur Fremden⸗Loge 2 Rthlr.

325 Zeilage zum Preußischen Staats-Anzeiger.

è —— *

ausüben soll, keunt bis jetzt Niemand weder der Ab⸗

* nach, noch Endresultate. So weit aber scheint sich das Ur-

theil derjenigen, welche mit ihm in nähere Berührung kamen, festge⸗

siellt zu haben, daß er gerecht in der Anschauung, mild im Urtheil

und versöhnend in seinen Gesinnungen sei, was zunächst die Angele⸗ genheiten Griechenlands betrifft.

Meteorologische Beobachtungen. gisch chtung Sonnabend den 1. Juli.

S 53.

1848. 29. Juni.

Abends 10 Ubr.

Morgens 6 Uhr.

Nachmittags 2 Uhr.

Nach eimmaliger Beobachtung.

333,0 i τν. 334 40 P. 332, i p. Quell g arme 7,97 R. II, R. 4 17, RN. 4 II, 27 R. Fluss warme 14,22 M. Thaupunlet 10,70 R. 4 12,8 R. 4 8, S) R. Hoden arme D . . z Dunsiss tigung. 147 pct. 67 pCt. S0 pCt. Ausdũnstuns 8 . . = 9 n ssch I 4 n d. euer ee ,. * reguig. PDiedersclas O0, gi RL. Sachsen. Dresden. Kammer ⸗Verhandlungen Türkei. Truppensendunger

a W. w. W. Warme wechsel- 17,87 A u 8 lan d. 9 Apostole ĩ die . 333, 37“ n,. * 13,49 n. .. * 10,77 n. .. 81 po. w. po stole Nadir an die türkische Regier ng.

werde diesem dann nicht widerstreben. Ein anderer Grund, warum die Regierung sich jetzt nicht über diese Frage entschieden habe, seien die bestehenden Verträge, die durch Aufhebung der ersten Kammer gelöst werden müßten, was die Regierung seit der kurzen Zeit ihres Bestehens bis zur Einberufung des gegenwärtigen außerordentlichen Landtags nicht zu errei- chen vermocht haben würde. Halte jedoch die Kammer diese Frage für so präjudiziell, daß sie ohne deren Lösung gegenwärtig keine Entscheidung über das vorliegende Wahlgesetz fassen zu können glaube, so erkläre er im Na- men der Staatsregierung, daß dieselbe geneigt sei, hierüber in Berathung zu treten, um wo möglich noch auf diesem Landtage den Ständen einen des fallsigen Gesetz Entwurf vorzulegen, obgleich dies eine sehr umfangreiche Arbeit sein müsse, da sie nichts weniger als eine vollständige Revision der Verfassungs- Urkunde nöthig mache. Zu diesem Zwecke werde es der, Re⸗ gierung angenehm sein, die Ansichten der Kammer über die wichtigsten Punkte des Deputations-Gutachtens zu erféhren. 3 1 Der Abg. Hecker war der Ansicht, daß ein Einkammer - System, wie die Majorität der Deputation es wolle, nicht die nöthige Garantie für die wahre Volkswohlfahrt in sich trage, auch dahin führen könne, daß gar keine Regierung mehr existire, sondern die Kammer regiere. In ähnlicher Weise sprachen die Abgeordneten von Rostiz und von Beust. Letzterer hob hervor, daß vor Allem der Stand, welcher bei der Finanz⸗Frage am mei— sten betheiligt sei, bei einem Wahl- Gesetz im Sinne der Majorität der Deputation zu wenig Garantieen finde; denn nach diesem Wahl Gesetz würde die Kammer künftighin hauptsächlich aus Advokaten, Literaten, Studenten und Proletariern zusammengesetzt sein, und von solchen Leuten könnte der Besitz nicht abhängig gemacht werden. Staats ⸗-Minister von der Pfordten rechtfertigt das Verfah en der Regierung vom stgats= männischen Gesichtspunkte aus, obwohl er zugeben müsse, daß es scheine, als habe die Regierung der Masorität der Kammer gegenüber hier in manchen Puntten einen Fehlgriff gethan. Um aber ähnliche Fehlgriffe zu vermeiden, sei es nothwendig, daß die Regierung die An⸗ sichten der Kammer kennen lerne; dies sei aus einer bloßen ö der bemerkt Bezi . Gesetz- Entwürfe nicht möglich, sondern nur dann, wenn die Kammer sich daß er es über alle diese Punkte eben so offen ausspreche, wie die Regierung es jetzt thue. (Beifall auf den Tribünen.) Staats -Minister Oberländer äußerte, daß der Regierung Alles recht sein werde, wodurch sie die Mei nung der Majorität der Kammer erfahre. Hierbei wolle er zugleich die aufgetauchte Ansicht zurückweisen, als sei die Regierung bei der Ausstellung der ländlichen und städtischen Wahlbezirke von dem Gedanken geleitet wor= den, die Intelligenz der numerischen Gewalt unterzuordnen. Dies müsse er entfchieden in Abrede stellen, und ehe er ein Wahlgesetz unterzeichne das hierin solche Bestimmungen enthalte, wie sie die Minorität der Deputation in ihren Anträgen fordere, würde er sich lieber die Finger abhauen lassen. (Beifall in der Kammer und auf den Tribünen.) . . Die Abgeordneten v. d. Planitz und Harkort sprachen sich in glei⸗ chem Sinne aus, wie oben die Abgeordneten Hecker und Reiche Eisenstuck; dagegen erklärten sich die Abgeordneten Evans, Kaiser und Küttner entschieden für das Einkammer-System. Nachdem sodann das Minoritäts⸗ Gutachten vom Abgeordneten Schäffer, das der Masjorität aber vom Abge⸗

der Mitglied einer Gemeinde sei, so seien die Gränzen dieses Wahl- gesetzes doch gewiß nicht zu eng gezegen, denn andere als selbststän= kige und andere als unbescholtene Personen könnten unmöglich über das Wohl des Vaterlandes entscheiden. Wenn die Majorität der Deputation wäch die Almosen-Perzipienken als wählbar erklärt wissen wolle, so sei ihm ene Verfasfung in und außer Europa kekannt, in welcher dies vorgeschrie⸗ ben sc. Er umfasse seine ärmeren Mitbürger mit gleicher Liebe wie die seichtren, möge ihnen aber nicht noch mehr Mühen dadurch aufbürden, daß man sie in Versuchung führe. Man möge lieber dafür sorgen, daß Almo⸗ sen-⸗Perzipienten verschwinden, aber sie nicht in den Ständesaal einführen wollen; denn das Letztere würden sie gewiß selbst nicht wünschen. Wenn

Jnhalt

Der zoologische Garten ist Sonntags von 2 Uhr Nachmittags an dem Publikum für die Hälste des Eintrittspreises geöffnet.

Aus lieserung französische Ge inische Kaper⸗

r 2. er ; 9. Konstantinovpel. w ö 1 ittel: D s. z agesmittel sandte. Der deutsche Verein.

Königliche Schauspiele. schiffe. Nachrichten aus Griechenland Sonnabend, 1. Juli. Im Schauspielhause. 103te Abonnements⸗ Berliner Rennen 1818. ö

Vorstellung: Die Karlsschüler, Schauspiel in 5 Akten, von Laube. . ; . tere 2 . ö =. * st 8 a. gan ; Markt⸗Berichte. sich die Regierung hinsichtlich der Wahlart für das Wahlmänner-Institut —— ö ——— —— = 2. ee. ö. g ö ausgesprochen habe, so schließe dies doch nicht Aus, daß, wenn sich die . 2. x h I 12 = Aanmer für eine andere Wahlart entscheide, dieser Punki nochmals in Ei⸗

Æerliner Er 30. ichtamtliche

J RC )* GH r SC CTO * 20 M 2X. Der Referent erwiederte hierauf, er glaube, daß in dem Berichte 2. 9 2 hinlänglich ausgeführt sei, warum die Gesetz⸗Vorlage zurückzugeben sei.

e 2 on . 2 2 n, ö. 1 * z * EIs en hHp na hn A Ct i en. Dent eh lan dz. Die Deputation habe keinesweges verkannt, daß die Regierung in Vielem . hier der öffentlichen Meinung entgegengekommen sei, allein mehrere Haupt 641 3.) Heute be⸗ fragen seien unberücksichtigt geblieben. Allerdings sei die Opposition vor neuen Wahlgesetzes, der Revolution etwas Anderes, als die Opposition nach der Revolution. . g, welche zur größten Hälfte Die Masorität wolle nur durchführen, was der allgemeine Wunsch des durch Vortrag der Regierungsvorlagen Depuͤtatlonsberichts Vostes sei, was von diesem in einem ganzen Stoß eingegangener Petitio= ausgefüllt wurde, noch kein Resultat geliefert hat nen gefordert werde. Dasf der Minister des ynnern frei sei in seiner Ge Die über den Gesetz-Entwurf berichterstattende erste Deputation hat ] sinnung, davon halte er sich fest überzeugt; allein daß derselbe doch Man⸗ sich in ihren Ansichten nicht zu vereinigen vermocht und ist in eine Majo ches anders ansehen würde, wenn er noch im Volke stände, glaube er eben rität und Minorität zerfallen. Die erstere, bestehend aus den Abgeordneten so gewiß, da doch Vieles von der Ministerbank aus in einem anderen Lichte

Tzschirner (Referent), Helbig, Kuntzsch, Haden und Maulisch, findet die erscheine

Gesetzvorlage nicht entsprechend und schlägt der Kammer vor, dieselbe ab zulehnen. Die Majorität hat ihre Gründe zu diesem Antrag in acht Punk ien auseinandergesetzt;

M—myrnga 41d

. 1 ' wägung gezogen werde.

M echsel- Course.

Sachsen. Dresden, 26. Jun D. gann in der zweiten Kammer die Berathunged

„ling des

die jedoch bis zum Schlusse der Sitzung, wel

2

8.

Ampoterdam. ...... 250 *I. a. Stamm - Actien. AKapilal. do. 250 *I. 2 Mi.

Hamburg-... 300 Mr. Kurz do. 300 M. 2 Mt.

London 113. 3 Mt.

300 Ex. 2 Mt. . Berl. Anhalt Lit. A B. 3.500, 000

150 *I. 2 Mi. 8 do. Hamburg

150 FI. 2 Mi. . do. Stettin - Starg. .

100 TI. 2M do. Potsd. Magd. ..

Leipzis in Courant im 141 TPII. Fuss.. 1090 Thlr. 8 Late Magd. Halberstadt ö.

nr. . do. Leipziger Frankfurt a. M. südd. W. ..... ...... 100 I. 2 Mt. —656— 26 Halle Thüringer . Petershiurts 1090 s8Rhb]

1 . 2 3 Wochen 12 Cöln - Minden. . .. .. .. Inländische Fonds, Handhriej-, KRommimul - Papiere und do. Aachen . ...... 3 Cel (Conn.

Bonn - Cöln . Düsseld. Elberfeld .. xf. Brief. Geld. Gem. Er. Brief. Geld. Gem. . . . . ; .

St. Schuld- Sch. 3 70 697 Kur- u. Nm. Efdbr. 33 9 . . * 1 A. Seeb. Prüm. Sch. gehlesiuche do. 33 op 39 a ahn H. u. Nẽm. Sehuldv. do. Li. Iz. gar. do. 27 . i. 6. . herl. Stadt- Obl. pr. BK Anih. Sch - 75 à cos. Oderber ö er, err, e . 74 Breslau J . . . Krakau- Oberschl. . . .

do. do. Ostpr. Pfandbr. Quillungs - Rogen. , Berl. Anhalt. Lit. B.

Stargard- Posen ..... Berg. Märk.

Prioritäts - Actien. Kapital

ssuss.

1 25 , . ö Der Reinertrag wird nach ersolgter Bekanntm. ag es- Cours. Tuges Cours. in der dazu bestimmten Rubrib ausgefüllt.

Die mit 38 pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.

Sämmtiiche Prioritäts-Actien werden durch jährliche Verloosung à 100 pCt. amortis.

Rechnung.

In

1 82 111 2

Börs en- Zins- 3.

Rein- Ertra 1842.

Berl. Anhalt

17 1.411, 8o0 8, 000, 000 4 do. Hambur 4

wien iw 20 Xr... ...... 5. 000, 000

Augsburgs Breslau

4,824, 00 4 do. Potsd. Magd. . . 2, 367, 200 do. do. . 3. 132, 800 1, 700,000 4 NMaagdeb. Leipziger .. I. 788, 000 2, 300, 000 4 Hal e - Thüringer . 4,000, 000 er dieses sind in ihren Resultaten folgende: 1 Ohne 9, 000,000 4 Cöln Minden. .. . . . . . 3, 674,500 4 be. Einkammer-Sostem keine Garantie für eine wahre Volks veitretung; 2) nur 13,000,000 35 Rhein. v. Staat gar. 1.492, 800 3! der direkte Wahlmodus ist der richtige; 3) hinsichtlich dez AÄllers zur 4,500, 000 4 . do. 1. Priorität.... 2, 487, 250 Stimmberechtigung und Wählbarkeit genügt die erlangte lsähriakeit. Al l, I5l, 200 4 do. Stamm -Prior.. 1, 250, 000 mosenperzipienten sind nicht ausgeschlossen; 4) ͤ ; 1,527, 000 4 Düsseldorf - Elberfeld. 1, 000, 000 sind zwar stimmfähig, aber nicht wählbar; s) ein Zw. 1, 100, 000 4 Niederschl. Märkisch. 4, 175, 0090 der erfolgten Wahl und andererseits gewisse Ent grun be erfcheinen ber 10,000,000 33 64 a 63 ba. do. do. 3,500, 000 Würde der Sache nicht angemessen; 6) die Regierung hat sich aller Beteiligung 1,500,000 4 do. III. Serie. 2, 300, 000 bei den Wahlen zu enthalten; 7) die Wahl dauert 2 1, 429, 700 3 745 a 74 ba do. Lweigbahn 152, 0090 tag und 8) jedes Jahr wird ein Las dtag abgehalten. müsse er entschieden widersprechen, wie er denn auch keine andere Opposition 2, 400,000 33 745 a 74 bæ. do. do. 148,000 Abgeordneten Schäffer und Oehmigen, stimmt im Allgemeinen mit der Re als richtig und heilsam anzuerkennen vermöge, als die, welche sich das Wohl l, 200,000 4 Oberschlesische ..... l, 276, 600 gierungsvorlage, ist jedoch auch in mehreren Fällen mit der Masorstät ein des Vaterlandes zum Ziele gesteckt habe. 1, 700,000 4 k Cosel - Oderberg. .. .. 250, 000 verstanden. Als besonders abweichend von in ihrem Gut Ter Abgeordn. Tzschibner hält an seinen Worten fest. Es sei zwar I, 500,000 4 36038. Steele - Vohwinkel... q 325,000 achten folgende Anträge gestellt: *. Tie Kammer möge ären di möglich, daß es Leute gebe, die von der März-Revolution nichts gehört Breslau - Freiburg. 100,000 Trennung der städtischen Wahlbezirke von den ländlichen in der Art und hätlen, gelefen aber würden sie gewiß davon haben. Nicht jede Revolution Weise geschehe, daß außer den Städten Dresden, Leipzig und Chemnit müsse eine blutige sein, es gebe auch eine Revolution der Gedanken, der noch 25 städtische, auf dem platten Lande dageg Ideen, und diese fei dagewesen, der Sturz des alten Systems beweise es. werden, von denen jeder einen Abgeordneten Hinsichtlich der Opposition sei jetzt die Anschauungsweise doch vielfach eine schließen, daß, um ein Abgeordneter eines re geworden; es handle sich jetzt um eine konsequente Durchführung des

4,000, 000

Bevölkerung, die rittel, die Städter. Der Wegfall alles Census scheine ihm bedenklich, agegen stimme er für direkte Wahlen, nur müsse die Wählbarkeit nicht auf zu'sunge Männer ausgedehnt werden. Der Meinung aber, daß Sachsen durch eine Revolution auf den Standpunkt gelangt sei, wo es jetzt stehe,

d

82 E

blos für einen Land⸗

.

w

e Minorität, die

dieser aber sind

Friedrichsd'or. And. Goldm. à Fth. Diseconto.

Ausländische Fonds.

1 n 2

. . 7

2.500, 000 4 733 et. b. 5. 000, 000 4 56 . 55 h 1.0060, 000. 4 435. 45 be. .. h.

Reinert. 184

Ausl. Stamm- Acl.

Dresden-Görlitz.. .. 6, 000, 000

Russ Hamb. Cert do. beillope3. 4.8. do. do. 1. Anl. do. Stiegl. 2. 4. A. do. do. 5. A. do. v. Rthseb. Lst. do. Poln. SehataO. do. do. Cert. L. A. do. do. L. B. 200RFI. Pol. a. Pfabr. a. G. 4

Poln neue Pfabr. 4 do. Part soo FI. 4 do. do. 300 FI. Iamb. Feuer- Cas. 3* do. Staats-Pr. Anl. Holl. 23 9h Int. 23 Kurh. Pr. O. 40 ih. Sardin. do. 36 Fr. R. Bad. do. 35 FI.

w D Q 991

Brieg Neisse ö Magdeb. Wittenb. . . . Aachen-Mastricht ... Thür. Verbind. Bahn

Ausl. uittungobog.

Ludw. Bexbach 24 FI. S, 525,000 4 . Pesther 26. ͤ 8 h ooh * 4 1 Friedr. Wilh. Nordb. . 6. , hh 4 55 34. 336 b.

1. 100, 000 4 ö 14,590,000 4 105 B. 70 e 397 6. 2,750,000 4 * 5. 600, 009 4 *

Schluss -Course von Cöln- Minden 65) 6.

Leipzig Dresden 4,500, 000 Chemnitz Risa 3,000, 000 Sächsisch- Bayerische 6, 000, 000 Kiel Altona Sp. 2, 650,000 4 Amsterd. Rotterd. Fl. 6,500,000 4 Mecklenburger Thlr. 4,300,000 4

von Preussischen Bank-Antheilen 75 a 74 b,.

Tifang-. Tr ß, re, . Tours, m Treis, n Tie eisen Fisenbasin- ctsen wurden Feen sr Tesrrsge Foz Fezasst. Später traten mehrseitige Verkäufer auf, in Folge dessen

ein Rückgang eintrat, der jedoch keine weiteren Fortschritte machte—

Preuss. Staats -Schuldscheine durch verschiedene Einkäufe 1 , höher bezahlt.

Auswärtige Börsen.

Breslau, 29. Juni. Louisd'or vollw. 1125 Gld. Poln. Pa⸗ piergeld S77 Gld. Oesterreich. Banknoten 87 Br. Staats⸗Schuld⸗ scheine 3zproz. 685 bezahlt und Gld. Schles. Pfandbr. Z3proz. 96 Glö., do. Lit. B. 4proz. S9 bez. und Gld., do. 33 proz. 76 und 765 bez.

Poln. Pfdbr. nene proz. 81 Br., do. Partial-Loose à 300 Fl. 833 Gld. Russ. - poln. Schatz Obtigat. in Slb.-Rbl. 4 proz. 545 und 5 bez.

Actien. SOberschl. Litt. A. 33 proz. 727 bez. und Gld., do. Priorit. proz. 75 Gld., do. Litt. B. 3 proz. 727 bez. und Gld. Breslau⸗-Schweidn. Freiburg proz. 71 Gld., do. Priorität 4 proz. 5 Gld. Niederschles. Märk. 37 proz. 62 Gld., do. Priorit. h proz. s85 (Id., do. 5 proz. Ser. III. 78 Gld. Krakau⸗-Oberschl. A proz. 30 Br. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn Zus. Sch. 4proz. 327.

und 3 bez. Wechsel⸗Course. Amsterdam 2 M. 1427 G. Hamburg a Vista 150 G. do. 2 M. 1495 G. London 3 M. 6. 265 Br. Berlin a Vista 997 G. do. 2 M. 99 G. Wien, 28. Juni. Met. 5proz. 68 a 695 683 69.

Aproz. 54, - 55. 3proz. 39 10. z

Anl. 34: 110 —112, 39: : 69 76. . 4 . Gloggn. 89 a 91—90, 91. Nai. a bt'—bI J. Livorno 62 a 633, 632, 633). esth 59 60 603. B. A. 1005 a 16010 = 1055. . . Wech sel. Amsterbd. 162. Augsb. 1165. Frankf. 1171. Paris 138. K. k. Gold

, 173. London 12.2, 12 * B. Die Nachrichten von Paris vom 23sten war t 2 en bekannt, dessen⸗ 1 die Börse fest, Fonds und Actien steigend. . zig, 29. Juni. L. Dr. Part. Oblig. S9 G. Lei 5 ., Fei. Hi; C. A. S6 B. Sia Wer Go r, 66 *. 1 Br. Chemn. Riesa 25 Br., 21 G. Löbau Zit . eb, Leipz. 155 Br., 1635 G. Perf. Anh. . 77. Br., . 3 . . B. A. S1 Br. Preuß. B. A. 71. ran kurt a. Mr, 23. Juni. Darmstadt 50 Jl. . 63, 53 do Fl. 1835. 17. Baden Ʒ0 Fl. 373. 37 6 23. 2 Kurhess. 21. 266. Sardin. . 21) pr?“ Poln. 300 Fl. L. 84 Br., do. 5 7 57 66. 65. Berbach 6s. 53. Fri . Gold und Silber. j Preiß Frie n G gi gen . Souverains 12 Fl. 2 Kr. Gold al Marco 382 FR , . , 24 Fl. 24 Kr. Gering und mittelhaltig 24 Jl. 15 Kyältig Silber

Paris, 27. Juni. Keine Börse.

London, 25. Juni. Die Citywelt hält die Majoritä , , bein Ministerium in der Zuckerfrage , , . ufstand in Paris unterdrückt, darum zeigten ssch unsere Fonds, dit ö. nur eine Erschütterung von R a d P erlitten, heute wie⸗ er fest.

Zproz. schlossen um 4 Uhr S335 verlangt. Spanische Aktive 11 a 4, 3proz. 22. Holländ. 64x. Sonst wenig Umsatz. Amsterdam, 27. Juni. Der holländische Fonds-Markt war heute sehr fest, ohne daß der Handel darin besonderes Leben zeigte. Ruß. und österr., auch span. waren bei einigen Geschäf— ten etwas angenehmer. .

Holl. Int. 415, 4, z. Zproz. neue 483, 3, 4. 633. Span. Ard. gr. Piecen 855, JZ. Russ. engl. 924, 4. Stiegl. 695. DOesterr. Met. 5proz. 51, 2proz. 28, 3, .

Antwerpen, 26. Juni. Ungeachtet der Berichte aus Paris waren belg. Fonds, bei zwar geringen Geschäften, doch willig und sehr fest. 5proz. b5 G. 4proz. 60, 599. 2lproz. 323. Span. verlassen und ohne Handel.

4proz. ostind. Aproꝛ.

Markt ⸗Berichte. Berliner Getraidebericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen 48 50 Rthlr. Roggen loco 26 28 Rthlr. 1 Juli Aug. 27 Rthlr. 33 Sept. / Okt. 28 Rthlr. Br., 253 G. Hafer 18/52 pfd. I6 18 Rthlr. Rüböl loco 93 Rthlr. „Sept. / Skt. 109 Rthlr. Br., * G. Spiritus loco 16. Rthlr. y Sept. / Skt. 16 Rthlr. Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 29. Juni. Zu Lande: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 28 Sgr.? Pf, auch 1Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. und 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; große Gerste 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 25 Sgr., auch 21 Sgr. 3 Pf. Zu Wasfer: Weizen 1 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 5 Sgre, auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; große Gerste J Rthlr.; Hafer 23 Sgr. 9 Pf; Erbsen 1 Rthlr. 5 Sgr. (schlechte Sorte.) ; Mittwoch, den 28. Juni. Das Schock Stroh 7 Rthlr., auch 6 Rthlr.; der Centner Heu 27 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr. Kartoffel -Preise. Der Scheffel 1 RNthlr., auch 20 Sgr.; metzenweis 2 Sgr., auch 1 Sgr. 3 Pf. ; . Branntwein ⸗Preise. Die Preise von Kartoffel-Spiritus waren am 23. Juni 1848 174 Rthlr. u. 17 Rthlr. 24. 174 frei ins Haus geliefert 26. 17 p. 200 Quart à 54 9h 27. 16 oder 10, 800 96 nach 28. 3 Tralles. 29. n Korn⸗Spiritus: ohne Geschäft. Berlin, den 29. Juni 1848. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Königsberg, 27. Juni. Die Zufuhr war gering. Weizen

feln 26 bis 30 Sgr., der Ctr. Heu 13 bis 15 Sgr., das Schock Stroh 0 Sgr.

Danzig, 27. Juni. An der Börse wurden folgende Par⸗ tieen polnischer Weizen verkauft: gestern noch: 12 L. 130 pfd. zu 340 Fl., 26 L. 1253 pfd. holländisches Gewicht) und 25 2. 130 pfö. (h. G.) zu 315 Fl., 255 8. 130 31 pfd. (h. G) zu 370 Il. heute? 7 L. 137 pfd. zu 360 Fl., 20 L. 130 pfd. (9. G.) zu 367 Fl. preuß Four. die Last, 25 L. 130 31 pfd. (h. G.) und 213. [30 * pfd. zu unbekannten Preisen.

Stettin, 29. Juni. Roggen angenehmer, in loco Söbpfd—

23 bis 5 Sgr. Fr. Schffl., Roggen 31 bis 3, Sgr., Kartof⸗

28a 263 Rt. bezahlt, pr. August 265 Rt, gefordert.

Spiritus aus erster Hand zur Stelle 22— 22 753; aus zwei⸗ ter Hand ohne Fässer 22 bez., mit Fässern pr. Juni Juli zu 229 zu haben, pr. August 22 9 Brf.

Rüböl in loͤco S Rt. bez., pr. Sept. / kt. 93 Rt. bes. und Brief.

Breslau, 29. Juni. gelber 41, 45 bis 148 Sgr.

Roggen 26, 29 bis 32 Sgr.

Gerste 23, 25 bis 27 Sgr.

Hafer 18, 19 bis 20 Sar.

Rapps 53 Sgr.

Spiritus flaut sehr. Heute ist Mehreres a 85 Rthlr. begeben worden.

Rüböl 97 Brief.

Zink auf 35 Rihlr. loco gehalten, Käufer wollen es aber nicht anlegen. U

Die Zufuhren waren heute klein, daher Roggen und Weizen bei vielem Begehr theurer bezahlt wurden.

Neuß, 27. Juni. Getraidepreise. Weizen 2 Nthlr. 2 Sgr., Roggen 1 Rthlr. 12 Sgr., Wintergerste 1 Rthlr. 4 Sgr., Sommergerste 1 Rthlr. 4 Sgr., Buchweizen 1 Rthlr. 17 Sgr., Ha= fer 26 Sgr., Erbsen 2 Rthlr. 15 Sgr., Nappsaamen 3 Rthlr. 18 Sgr., Kartoffeln 20 Sgr., kleiner Saamen 3 Rthlr. 5 Sgr.

Jüböl pr. Shm a 282 Pf. o. J. 31 Rthlr. 15 Sgr., dito pr. Oktober 31 Rthlr., Rübkuchen pr. 1000 St. St. 35 Rthlr., Preßkuchen pr. 2006 Pfd. 34 Rthlr., Branntwein pr. Ohm 18 Gr. 10 Rthlr. 10 Sgr., gereinigtes Oel 33 Rthli,

Getraide weniger begehrt. Rüböl ohne Frage.

London, 26. Juni. Getraidemarkt. Von englischem Weizen fand sich an heutigem Markte eine züimliche Zufuhr zu Preisen wie vor acht Tagen. Fremder wurde mäßig gefragt, und eine BVerbesserung der Presse trat nicht ein. Die Zuführen, von fremder Gerste dauern fort und sind mehr gefragt zu 1 bis 2 Sh. niedri⸗ geren Preisen. Bohnen und Erbsen 4 Sh. pr. Or, niedriger. Hafer ist mehr gefragt, aber niedriger. Mehl unverändert.

Amsterdam, 27. Juni. Heute verkaust an Weizen bei Partieen 127 pfd. n. b. poln. 263 Fl., und von Roggen 118pfd. än. 130 Il. 116 pfd. archaugel. 133 51.

Mit der heutigen Nummer des Staats-An⸗ ers werden Bogen 53 und 54 der Verhandlun⸗ Vereinbarung der Preuß. Verfassung aus⸗

Weizen, weißer 13, 47 bio 50 Sgr.;

zeig gen zur gegeben. d.

Druck und Veülag der Deckerschen Geheimen Ober-Hosbuchdruckerei. . Beilage

können, nöthig sei, daß der Gewählte das

ein Fabrikgeschäst, und zwar das eine wie das

treibe, ingleichen c) sich dahin einigen,

eines ländlichen Wahlbezirks nur aus der

bezirks erfolgen könne, in welchem die Wahl vorgenommen wi Deputation beauftragen, diese Bestimmungen bei

des Gesetz-Entwurfs zum Grunde zu legen.

Der Referent leitete die allgemeine Diskussion durch der Grundsätze ein, welche die Majorität für angenommen habe. Nur ein freies Wahlgeset thaten, welche die Verfassungs-Urkunde dem Volke zusichere, zur würden und nicht todte Buchstaben blieben. Nicht der Donastieen, sondern des Volkes wegen würden Verfassungen gegeben O müsse daher jedes Hinderniß beseitigt werden, welches dem Volkswohl im Wege stehe. Völker kennten bei ihren Wahlen keine anderen Erfordernisse, al und Talente. Von diesen Ansichten sei die ö Berichts ausgegangen, und er hoffe und wünsche rathung die Arbeit krönen werde.

Der erste Sprecher war sodann der Abgeordnete s hebt hervor, daß die an die Stände gelangte Vorlage h Reform des Wahlverfahrens der zweiten Kammer betreffe, während zug auf die künftige Zusammensetzung der ersten Kammer jede ab— Unterlage fehle. Wenn die Regierung für die t ammer blos zweier lei Wahlbezirke künftig feststelle, städtische ändliche, und die Ritter gutsbesitzer den letzteren anschließe, so sei wohl folgerichtig, daß das liche auch auf die Rittergutsbesitzer der ersten Lammer Anwendung sinde; denn wenn die Vorrechte derselben in der zweiten Kammer als gefallen be trachtet würden, so müßte dies auch in Bezug erste Kammer der Fall sein. Geschehe dies, so würden in der ersten Kammer allein 22 Plätze seer, die vielleicht durch Kapazitäten aus dem 5 els Fabri stand oder auch unter Feststellung eines gewissen Census aus l durch die Wahl des Volks hervorgegangen, besetzt werder ten. diese Weise würde die erste Kammer künftig eine ganz e Gestalt erhalten, als sie jetzt habe, und dies werde ein sehr wesentlicher Punkt sein, der bei der Abstimmung Frage: ob Ein oder Zweikammersystem, in Betracht er stelle deshalb den Antrag: die Kammer möge heschließen, die beiden Gesetz-Entwürfe, insoweit sie die Wahlen der Rittergutshesitzer in der ersten Kammer betreffen, abzulehnen und mit spezieller Berathung der übrigen Be— stimmungen der Geseßvorlage so lange Anstand zu nehmen, bis von Sei— ten der Regierung hinsichtlich gedachter Wahlen eine neue Vorlage, analog den Vestimmungen für die Wahlen der Nittergutsbesitzer in der zweiten Kammer, an die Stände gelangt sein werde. Dieser Antrag fand sehr zahl reiche Unterstützung, doch kam er in der heutigen Sitzung noch nicht zur Abstimmung. , ? . .

Der Abgeordn. Neidhardt erklärte sich im Allgemeinen für die An⸗ sicht der Masorität der Deputation und sprach sich ziemlich start gegen das Gutachten der Minorität aus, von dem er äußerte, es könne. ihm „gestoh— len werden.“ Namentlich konnte sich derselbe nicht damit befreunden, daß 45 ländliche und nur 30 städtische Wahlbezirke geschaffen werden sollten; er nannte dies „ungerecht“, und die Motive dazu seien keine wah ren, sondern gesuchte Motive. Er sei ein Anhänger der con stitutionell⸗ monarchischen Regierungsform, doch verlange ei, für diese die breiteste demokratische Grundlage; fehle diese, so werde er sich dem Ne— publikanismus in die Arme werfen. (Bravo auf den, Tribünen.) Im Sinne der Majorität sprach auch der Abgeordnete Albrecht, der sich beson⸗ ders gegen jede Vertretung nach Ständen erklärte, da der allgemeine Volks- wunsch, die öffentliche Meinung, gegen eine solche Vertretung und der öf— fentlichen Meinung nicht zu widerstehen sei.

Staats- Minister Sberländer vertheidigte die Gesetz⸗ Vorlage. Zwar wolle er den Gesetz-Entwurf nicht für ein Muͤster ausgeben, denn die Zeit der ministeriellen Infallibilität sei vorüber; aber daß derselbe so schlecht sei, daß er ganz abgelehnt zu werden verdiene, könne nicht zugegeben werden. Vor Allem sei nach der Ansicht der Regierung die zweite Kammer zu Liner wahren Volls⸗Kammer zu machen; sei dies erreicht, so werde es Aufgabe diefer Volkskammer sein, eine konsequente Revision der sächsischen Verfas⸗ sungs-Urkunde vorzunehmen, und deshalb fehlten im Gesetz- Entwurse die Bestimmungen über die künftige Gestaltung der ersten Kammer. Dabe sich die Regierung auch für das Zweikammersystem ausge—= sprochen, so könne er doch schon so viel erklären, daß der Sitz in der ersten Kammer künftighin nicht mehr durch Vorrechte bedingt sein könne. Noch wenige Tage vor Abtritt des alten Ministeriums habe eine Berathung der sächsischen Radikalen in Leipzig stattgefunden, an der er als solcher theilgenommen; allein dort sei keinesweges, von einer Aufcb= sung der ersten Kammer die Rede gewesen, man sei keinesweges so weit hierin gegangen, als es jetzt von der Majorität geschehe. Wenn das neue Wahlgesetz von dem Gruͤndsatz ausgehe, daß jeder unbescholtene selbst ständige Mann des Landes als Abgeordneter gewählt werden könne, und daß Jeder zur Ausübung des Wahlrechts zulässig sein solle,

eine Darlegung ihr Gutachten als maßgebend das die W

Kii 8aFrir biülge dafl! Leh

8358 —1 1 Wahrheit

Freie Tugend ,

Mhnsfa el übsassung ihres

Näm

auf die

kommen

ofratischen Prinzips. Der Abgeordn. Kretschmar stimmt sür Ablehnung z Gesetz⸗ Entwurfs. Das Volk wolle keine erste Kammer mehr, sondern ine unbeschränkte Vertretung. Der Zeitgeist, die öffentliche Meinung sei erwägen, denn sie seien die Uhr, an welcher man sehen könne, wie viel eschlagen habe. Der Abg. von Criegern erklärt sich für den Antrag des Abgeordne— Der Bericht der Deputation erscheine nur als ein Vorbericht, ip zur Entscheidung bringen wolle; sei dies geschehen, so werde ein anderer Gesetz-Entwurf nöthig. Im Prinzip erscheine eine allgemeine Volksvertrefung gerechtsertigt, aber eine Vertretung gewisser spezieller Inter= essen würde nicht auszuschließen sein; denn wenn auch alle Vorrechte auf— gehoben würden, so würde es doch nicht möglich sein, auch alle Standes und Berufs-Unterschiede verschwinden zu machen, wenn man nicht vollkom= menen Kommunismus einführen wolle. Gleichheit vor dem Gesetze, Freiheit Jeder Staatsbürger müsse das Recht ha—⸗ sich auszubilden, wie er wolle, und zu ringen nach irdischen Gütern. Wer mehr Pflichten gegen den Staat habe wie Andere, müsse auch zum Schutze seiner größeren Rechte mehr Berücksichtigung in der Vertretung finden. Sb Ein- oder Jweikammersostem, könne erst enischieden werden, wenn sich die beabsichtigte Umgestaltung der ersten Kammer übersehen lasse. Von einer Re⸗ volution in Sachsen habé'er weder etwas gehört, noch gelesen; denn Revolution heiße ein gewaltsamer Umsturz der bestehenden Verfassung, dieser sei in

im Staate sei sein Wahlspruch.

ordneten Tzschirner, als beiderseitigen Referenten, nochmals ausführlich ver- theidigt worden war, wurde die allgemeine Debatte für geschlossen erklärt und zur speziellen Berathung des Devutations-Berichts übergegangen. Als derselbe über den ersten Punkt, die Frage des Zweikammer⸗ Systems. vor⸗ getragen war, erklärte jedoch der Präsident die heutige Sitzung wegen vor- gerückter Zeit für geschlossen, so daß die spezielle Debatte und Abstimmung hierüber erst morgen eintreten wird. ; l

Die erste Kammer hatte für ihre heutige Sitzung den Deputations Bericht über das Dekret, die Entschädigung der Nationalvertreter 6 Frant⸗ furt betreffend, auf die Tages⸗Ordnung gebracht und nahm die Vorschläge der Regierung sofort ohne alle Diskussion einstimmig an.

Ausland.

Türkei. Konstantinopel, 14. Juni. (D. A. 3.) Die Truppensendungen nach dem Norden dauern noch immer fort. Am 10ten ist auch Rifaat Pascha mit einem Kriegsschiffe als Divistons, General mit noch drei Bataillonen Truppen von hier nach Rustschut abgegangen. Die Stellung Serbiens zu den Slawen der ungarisch⸗

Sachsen nicht dagewesen, nur Reformen hätten stattgefunden.

Der Abgeordn. Helbig sprach gegen den Haaseschen Antrag; es hieße die Geduld des Volks auf zu lange Warteprobe stellen, wenn man ihn anz nehme. Das Einkammershstem fördere die Einheit, lasse den Kastengeist schwinden und habe die mindere Kostspieligkeit, durch die Einfachheit der Verhandlungen, für sich. Die Volksstimme, die sich in den eingegangenen etitsonen und in der Presse ausgesprochen, fordere die Aufhebung der ersten Kammer, weil sie die „ewige Barrikade, gegen den Fortschritt/ sei, ein Eistoloß, der in der Julisonne der Freiheit nicht mehr bestehen könne.

Der Abgeordnete Sachße trat dem Antrage des Abgeordneten Haase hei, sprach dem reiferen Alter viele Vorzüge vor zu großer Jugend zu, na= mentlich den, im edlen Sinne des Wortes konservativ zu sein, und fand S nothwendig, daß die Veimögenden hinreichend vertreten würden gegen Uiebergriffe der Besitzlosen. Eine hierdurch veranlaßte Bemerkung des Ne⸗ ferenten, daß gerade die Besitzlosen, die Aermeren es seien, von denen die Vermögenden geschützt würden, da ja meistentheils die Söhne der Ersteren den Feinden des Vaterlandes entgegengesendet würden und für Letztere fämosen müßten, rief den lebhaftesten Beifall der Tribüne hervor. Hiermit wurde zugleich die heutige Sitzung vom Präsidenten für geschlossen erklärt und die Fortsttzung der Berathung auf morgen anberaumt.

Dresden, 27. Juni. (D. A, 3.) Die zweite Kammer setzte

e die Berathung über das neue Wahlgesetz fort und gelangte darin zum Schluß der allgemeinen Debatte, ohne daß auch in der heutigen Sitzung ein Antrag zur Abstimmung kam.

Der erste Sprecher war der Abgeordnete Secretair Siegel, welcher mit einem Vermittelungs-Vorschlage hervortrat, der dahin ging: das vorge⸗ legte Wahlgesetz ohne Diskussion als ein provisorisches anzunehmen, sich jedoch mit der Staats⸗-Regierung über die Grundlinien zu einigen, welche einem neuen, der nächsten ordentlichen Stände⸗Versammlung vorzulegenden, auf das Einkammersystem gebauten Wahlgesetze zu unterlegen sein würden. Es blieb jedoch dieser Antrag ohne alle Ünterstuüͤtzung und konnte sonach nicht weiter diskutirt werden. Der Abgeordnete Reich e⸗Eisenstuck for= derte von dem neuen Wahlgeskctze, daß es eine solche Bürgschaft des Be⸗ stehens in sich trage, die es auch, wenn der Wellenschlag der Zeitbewegung sich gelegt haben würde, befriedigend erscheinen lasse und keine Abänderun⸗ gen nöthig mache. Derselbe wies besonders auf die belgische Verfassung hin, die, gegründet durch das Volk, sich bewährt habe im drohendsten Sturme, daß man dort das Zweikammer-System sehr wohl bestehen sehe, und glaubte, daß dies auch in Sachsen geschehen könne, sobald die Zusammensetzung der ersten Kammer künftig der Art sei, daß das Volk sich mit ihr zu befreun⸗ den vermöge.

Staats-Minister Dr. Braun beleuchtete hierauf die vorliegenden Ge⸗ setz- Entwürfe und meinte, daß die Regierung in denselben im Ganzen ge⸗ wiß den Umgestaltungen Rechnung getragen habe, welche seit Anfang die⸗ ses Jahres zur Geltung gelangt seien, denn ein Wahlgesetz ohne Census, welches die Wählbarkeit und Wahlsähigkeit von keinem Grundbesitz abhän⸗ gig mache, beruhe in der That auf einer, breiten Grundlage, und sehr we= nig Staaten möchten gefunden werden, die hierin weiter gingen. Die künf⸗ tige Zusammensetzung der ersten Kammer sei in den vorliegenden Gesetz Entwürfen deshalb nicht berührt worden, weil man von Seiten der Regie rung der Ansicht gewesen, daß die Frage: ob Ein- oder Zweilammerspstem nicht wohl eher entschieden werden könne, als bis die deutsche Reichs Ver fassung fertig sei und sich ersehen lasse, welche Vertretung den Einzel⸗ staaten verbleibe; ergebe sich, daß für die Einzelstaaten künftig hin eine Art Provinzial-Vertretung genüge, so müsse allerdings das Einkammmerspstem ausreichend erscheinen, und die Regierung

österreichischen Gränze wird für die nur in der ruhigen Fortentwicke⸗ lung gedeihende Pforte sehr bedenklich, um so viel mehr, als es schwer wird, zu entscheiden, ob ein kräftiges Eingreifen rathsamer oder eine beobachtende Politik, die erst, wenn der erste Rausch vorüberge⸗ gangen, eingreift.

Die griechische Regierung hat endlich den energischen Reclama⸗ tionen der Pforte nachgegeben und den türkischen Hellenen Apostole Nadir, Urheber des bekannten Attentats auf Mussurus in Athen, der türkischen Gesandschaft überliefert, damit er vor seine Richter in Kon⸗ stantinopel gestellt werde.

General Aupick's Stellung ist noch immer die alte; er steht fast ganz isolirt da. Nur der sardinische Gesandte, H. B. Tecco, macht bei ihm Besuche und empfängt deren. Die Pforte soll erklärt ha—⸗ ben, daß sie sich für jetzt noch nicht zur Anerkennung desselben als Gesandten der französischen Republik entschließen könne, indem sie ihre fernere Konsolidirung erst abwarten wolle.

Der hiesige deutsche Verein ist in der Geburt gestorben und droht den früheren evangelischen Wohlthätigkeitsverein mit sich fort⸗ zuziehen, wenigstens haben sich zwei Geistliche von der orthodoxen schottischen Mission aus demselben streichen lassen. In den Händen dieser Geistlichen lag bisher allein der Gottesdienst der hier wohnen den Evangelischen. Jetzt hat jedoch außerdem in dem preußischen Gesandtschafts Hotel ein Gottesdienst alle 14 Tage statt, zu welchem Kandidat Hoffmann, Hauslehrer des Obersten von Kurzkowsky, be— sonders von Skutari herüberkommt. Demselben waren früher von Seiten der schottischen Mission immer Hindernisse in den Weg gelegt worden, weun er predigen wollte, und man verschrie ihn als einen Rationalisten. Als einen solchen hat ihn die am 9. Juni abgehal⸗ tene Predigt keinesweges dargestellt.

Smyrna, 9. Juni. (D. A. 3.) Die Sardinier scheinen Lust zu haben, die in der Levante befindlichen österreichischen Schiffe auf— zubringen; eine ihrer Kriegs- Korvetten liegt bei Tenedos, und nur seiner Schnelligkeit hat es das Dampfschiff des österreichischen Lloyd „Orient“ (Baron Eichhof) zu danken, daß er der Wegnahme ent⸗ ging. Auch auf die österreichische Kriegs Goelette (Elisabeth“ machte die Korvette Jagd. Wie es heißt, hat gestern ein sardinisches Kriegs—⸗ Dampfschiff bei Ourlac gekreuzt. J .

Aus Griechenland laͤufen immer noch die betrübendsten Nachrich= ten hier ein. Die dortigen Verhãltnisse haben bis jetzt noch keine günstigere Wendung genommen; hier unterdrückte Aufstände, die an⸗ derwärts immer wieder ausbrechen, vollständige Anarchie, große Geld⸗ noth und die tägliche Auflösung aller ohnehin sehr lockeren gesellschaft= lichen Bande. Während auf der einen Seite die Aufrührer Kondo⸗ jannis, Papakosta und ihre Anhänger sich von Hypates auf türkisches Gebiet flüchten mußten, hat Lysander Vileati in Pyrgos, einer der angesehensten Männer, revoltirt sich jedoch nicht lange halten können, sondern nach Zante fliehen müssen. Alle diese sich immer folgenden Aufstände stellen am besten den Geist, der im Volke herrscht, und dessen Lage dar. Mit Ausnahme von zwei oder drei der Regierung

ergebenen? Blättern beklagt sich die ganze griechische Presse und ver-