370 Span. und Portug. bei mattem Geschäft fast wie gestern. Dest. gefragter. tiegl. 727. Oest. Met. 61, 52. 23 proz. 313,
7 215, *
Russ. fest. Roggen 26, 27 bis 305 Sgr. Gerste 22, 24 bis 26 Sgr. Hafer 16, 18 bis 195 Sgr. Rapps 66 bis 63 Sgr. ᷣ Winter⸗Rips 53 bis 56 Sgr. bezahlt. Spiritus 85 Rthlr. Br., 87 Gld. 5 . . Zink 3 Rthlr. . ö Theilen der Monarchie 3 Zuführen, besonders von 4 3 waren schwach, weshalb n . preis- Erhöhung. derselbe heute höher bezahlt werden mußte. Bei einzelnen Nummern wird
. . ; in mit 25 Sgr. berechnet. Köln, 5. Juli. Getraidepreise. Weizen direkt 5 Rthlr. 20 der Bogin mit n Sg Har
Sgr. do. pi. Nod. 5 Rthlr. 15 Sgr. Gerste 2 Rthlr. 25 Sgr. Hafer 2 Rthlr. Z Sgr. Reuer Samen 9 Rthlr. Rübkuchen 26 Rthlr.
Auswärtige Börsen.
u, 8. Juli. Louisd'or vollw. 11235 Br. Poln. Pa- , 5. ren, Banknoten 872, S8 u. S7 bez. u. * Staats Schuldscheine, 3 proz. 36 bez. u. Gld. Schles. Pfandbr. 3ꝑproz. M; bez. u. Br. do. Lit. B. 4proz. 35 Gld., do. Zr proz. 795 Gld. Poln. Pfandbriefe, neue 4proz. S5 etw. bez. u. Br. do. Par⸗ tial ⸗LSoose a 300 Fl. S5 Gld. . Actien. Oberschl. Litt. A. 33 proz. S0 bez. u. Br.; do. Litt. B. 35 proz. 80 bez. u. Br. Breslau Schweidn. Freiburg Aproz. S80 Br. Niederschles. Märk. 3 proz. 665 Gld.; do. Prior. 5 proz. 90 Gldb.; do. Ser. III. 5 proz. 86 Gld. Krakau⸗Oberschl. 4 proz. 34 Br. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 4proz. 36 bez. Wechsel⸗Course.
Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. fũr . Jahr. 1XRtchlr. * Jahr.
8 Athlr. 1 Jahr.
Preußischer
Alle post⸗Anstalten des In⸗ und
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dieses Blatt an, für Berlin die
Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers.
Behren⸗ Straße Ur. 657.
Wechsel. London 2 M. 11. 877 G., k. S. 11. 973 G. Petersburg 1745 G.
Antwerpen, 5. Juli. Durch höhere Notirungen aus Paris war die Börse heute sehr fest und williger. 5 proz. 72. 43 proz. ö. 643. 21 proz. 37, bz, 3, z. Span. Ard. M, P.
Paris 557 G. Wien 297 G. Frankf. 3 G. Hamburg 315 G.
Amsterdam 2 M. 1421 Gld. Hamburg a vista 15042, Br.
do. 2 M. 1497 Gld. London 1X. St. 3 M. 6. 24 Gld. Berlin a vista 995 Gld.
do. 2 M. 99 Gld.
Wien, 7. Juli. Pesth 67. Budw. 697. B 7 -= 4173.
Leipzig, S8. Juli. A. 150 Br. Sächs. Schles. 2 G. Chemn. Riesa 26 G. Magdeb. Leipz. 162 Br., 161 G. Berl. Anh. A. 80 Br. Altona⸗Kiel 85 G.
London, 5. Juli.
S775. Arb. 1277 Z proz. 22. Pass. 37
blieben steigend. Eisenbahn-Actien sehr fest.
Amsterdam, 6. Juli.
angenehm. Der Handel ziemlich lebhaft.
Met. 5 proz. 743. 4 proz. 653. Anl. 34: 120, 39: 87. Gloggn. 95, 97. Mail. 66: 70. Livorno 713. B. A. 1115. Nordb. 108.
L. Dr. Part. Oblig. 92 G. Leipz. Dr. E. A. 90 G. Sächs. Bayer. 78 G. Löbau⸗Zittau 23 G. 35 G., do. B. Deß. B. A. 815 G.
Cons. p. C. S67 a. Z. 863. Belg. 45 proz. 62. 45, 4proz. 683. Bras. 66. Mey. 173, J. Peru 35. Englische Fonds Fremde Fonds fest, wenngleich nur wenig Geschäft.
6. Für alle Gattungen holl. Fonds zeigte sich heute viel Kauflust, und die Stimmung war allgemein sehr Actien der Handels-Maat⸗
Königsberg, 6. Juli.
3 proz. 46. Ctr. Heu 16 Sgr.
K. K. Gold
det Stettin, 8. Juli.
356 proz.
Int. bezahlt.
Breslau, 8. Juli.
schappy und Eisenbahn-Actien waren zu höheren Preisen sehr gefragt. gelber 43, 46 bis 49 Sgr.
Bekanntmachungen. 14921 k
Der nachfolgend näher bezeichnete Arbeitsmann Au— gust Friedrich Zachel, welcher des Verbrechens des Diebstahls angeklagt worden, ist am 1sten d. M. aus dem Kriminal-Gefängniß hierselbst entwichen und soll auf das schleunigste zur Haft gebracht werden.
Jeder, wer von dem gegenwärtigen Aufenthaltsort des Entwichenen Kenntuiß hat, wird aufgefordert, sol- chen dem Gerichte oder der Polizei seines Wohnorts augenblicklich anzuzeigen, und diese Behörden und Gen— darmen werden ersucht, auf den Entwichenen genau Acht zu haben und denselben im Betretungsfalle unter siche - rem Geleite gefesselt in unser Kriminal-Gefängniß ge— gen Erstattung der Geleits- und Verpflegungs-Kosten abliefern zu lassen.
Danzig, den 4. Juli 1848.
Dig, Land- und Stadtgericht. Beschreibung der Person:
Größe: 5 Fuß 3 Zoll; Haare: blond; Stirn: hoch; Augenbrauen: blond; Augen: grau; Nase: lang, ge— bogen; Mund: gewöhnlich; Bart: keinen; Zähne: voll; inn: lang und stark; Gesichtsbildung: lang; Gesichts- farbe: gesund; Statur: klein; Füße: gerade. Beson— dere Kennzeichen: feine.
Persönliche Verhältnisse:
Alter: 25 Jahre; Religion: evangelisch; Gewerbe: keines; Sprache: deutsch; Geburtsort: Graudenz; frü— herer Aufenthaltsort: Graudenz, woselbst er aus dem Gefängniß entsprungen.
Bekleidung:
Rock: schwarz, englischlederner; Weste: schwarztu— chene; Hosen: schwarztuchene; Schuhe: lederne; Mütze: schwarztuchene; Halstuch: roth und buntkattunenes; Hemde: leinenes.
Effekten, die derselbe bei sich hat: keine.
1491 Bekanntmachung. Nachstehend aufgeführte, heute durch das Loos zum Umtausch bestimmte Westpreußische Pfandbriefe aus dem Bromberger Landschafts⸗-Departement: Balczewo Nr. 9. a 500 Thlr. Janoczino Nr. 16. a 100 Thlr., Nr. 17. und 18. a 25 Thlr. Lubochin Nr. 15. 2 100 Thlr. Mlodocin Nr. 21. a 200 Thlr. Obudno Nr. 69. a 50 Thlr. en Nr. 16. a 500 Thlr. Slabenezyn Nr. 5. a 100 Thlr.ͥ, Nr. 7. und 21. a 590 Thlr. Sukowy Nr. 24. a 1000 Thlr., Nr. 32. a 500 Thlr. Szubin Nr. 11. a 1000 Thlr. Tuczno Nr. 7. a 1000 Thlt. Zoche Nr. 22. 4 500 Thlr., so wie die auf Rowienica hastenden Pfandbriefe aus dem Bereiche der Nummern 2 bis incl. 28. werden auf Grund der Allerhöchsten Kabinets - Ordre vom 24. Februar 1835 (Hef. Sammlung pro 1838, S. 2) hiermit öffentlich aufgerufen und die Inhaber derselben aufgesordert, diese Pfandbriefe in cours fahi⸗ gem Zustgnde nebst lausendin Coupons unverzüglich und spätestens bis zum 15. November 1848 der Pro vinzial - Landschaste. Directien zu Bromberg einzureichen und dagegen gleichhaltige Ersatz Pfandbriefe nẽbst lau⸗ , oupons * aan . nehmen. erden die vorstehend gekündigten Pfandbriefe ni bis zum 15. November 1848 der r schafts⸗Direction zu Bromberg eingereicht, so haben die Inhaber nach der Allerhöchsten Kabinets Ordre vom 11. Juli 1838 (Ges.-Samml. pro 1838 S. 366) den daraus entstehenden Verzug bei der Extradition der Er⸗ , , sich selbst beizumessen, auch demnächst die Einleitung des vorgeschriebenen Präklusions ⸗Verfah= rens zu erwarten. ; Maͤrienwerder, den 28. Juni 1548. . Königlich Westpreußische General ⸗Landschasts⸗Direction. (gez.) Freiherr von Rosenberg.
lag Nothwendiger Verkauf.
Das im ,, . Kreise gelegene freie Allodial⸗ Rittergut Waldau Nr. 181, besage der nebst Hypothe= aun, und Bedingungen in hiesiger Registratur ein- zuschenden Taxe landschaftlich auf 27,710 Thlr. 41 Pf. abgeschätzt, soll auf den Antrag der Eigenthümer im
Wege der nothwendigen Subhastation in dem
am 16. (sechzehnten ) Dezember d. J.,
Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Ober-Landesgerichts-Rath Gerlach an hiesiger Gerichtsstelle anstehenden Termin meistbietend verkauft werden. Marienwerder, den 27. Mai 1848. Civil ⸗Senat des Königl. Ober -Landesgerichts.
Niederschlesisch⸗Märkische liier Eisenbahn.
Nach Vorschrift des die Emission von 52,590 Stück Prioritäts⸗Obligationen über zusammen 3,500,990 Thlr. betreffenden zweiten Nachtrages zum Gesellschafts-Sta⸗ tut (Gesetz⸗Sammlung pro 1846 Seite 238) soll die Ausloosung der pro 1818 zu amortisirenden
87 Stück Prior. Obligationen Ser. J. à 100 Thlr. und
176 Stück dergl. Ser. II. 2 59 Thlr.,
im Gesammtbetrage von 17,500 Thlr., im Monat Juli stattfinden. Wir haben daher den Ausloosungs-Termin auf den 26sten d. M., Vormittags 10 Uhr, im Haupt-Verwaltungs Gebäude auf dem hiesigen Bahnhofe der Gesellschaft festgesetzt und stellen den Inhabern von Prioritäts Obligationen der gedachten
Serie anheim, demselben beliebig beizuwohnen. Berlin, den 3. Juli 1848. ö der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn⸗Gesellschaft.
Niederschlesisch⸗Märkische
laat vl Eisenbahn.
In Folge des Beschlusses der General⸗Versammlung vom 360. Mai c. laden wir hierdurch die Actionaire der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn⸗Gesellschast zu einer
außerordentlichen General⸗Versammlung ein, die am 27sten d. M., Nachmittags 4 Uhr, im hiesigen Bahnhofs-Lokale der Gesell⸗ schaft staltfinden wird. Gegenstände der Berathung sind:
1) die Abänderung der Statuten,
2) die Feuer-Versicherungs Angelegenheiten der Ge⸗ , .
3) die Bewilligung einer extraordinairen Entschädigung in einer Grund⸗Erwerbssache, und
4) die beantragte Erstattung von Conventionalstrafen, die durch verspätete Einzahlungen verwirkt sind.
Die Vorschläge zu Abänderung der Statuten, welche die in der letzten General⸗Versammlung ernannte Kom— mission bevorworten zu müssen glaubt, werden den Ac— tiongiren, die sich zur General-Versammlung melden, in den letzten Tagen vor dem anberaumten Termine gedruckt mitgetheilt werden.
An der General⸗Versammlung Theil zu nehmen, sind nur diejenigen Actionaire befugt, welche spätestens 8 Tage vor der Versammlung ihre Actien bei der Haupt— kasse der Gesellschaft auf dem hiesigen Bahnhofe oder sonst auf eine von der unterzeichneten Direction als genügend anzuerkennende Weise niederlegen und da— durch die Zahl der Stimmen, zu denen sie berechtigt sind, nachweisen. Hierüber empfangen dieselben eine Bescheinigung, welche zugleich als Einlaßkarte in die Versammlung dient, und gegen deren Rückgabe die de⸗ ponirten Actien in den nächsten Tagen nach der Gene—= ral⸗Versammlung wieder in Empfang zu nehmen sind. Es steht jedoch den Actionairen auch frei, ihre Actien spätestens am 19ten d. M., als dem achten Tage vor der General-Versammlung, sowohl bei dem hierzu kom⸗ mittirten Haupt ⸗Rendanten Riese in der Hauptkasse auf dem hiesigen Bahnhofe, als auch in Breslau bei dem Billet-⸗Einnehmer Reinicke auf dem dortigen Bahnhofe der Gesellschaft, nur anzumelden und vorzu— zeigen, die Actien aber in ihrem Besitz zu behalten. Dieselben empfangen in diesem Falle üben die geschehene
Aumeldung eine Bescheinigung, die gleichfalls als Ein= laßkarte in die Versammlung dient, sie sind aber ver⸗ pflichtet, außer dieser Bescheinigung guch die Ac—w lien selbst beim Eintritt Un? die General—
Versammlung dem Haupt-Rendanten Riese
dor zuß sigen, welcher dieselben mit den Nummern
des bei der Anmeldung aufzunehmenden Verzeichnisses zu irh, hat. ᷣ
Die Inhaber von Prioritäts. Actien (nicht Prioritäts—- Obligationen) der 5 sind e. iu er,
—
Markt⸗Berichte.
Die Zufuhr war gering. 54 bis 57 Sgr. pr. Schfss., Roggen 32 bis 35 Sgr., kleine Gerste 23 Sgr., Hafer 20 bis 21 Sgr., frische Kartoffeln 40 Sgr.
Danzig, 6. Juli. An der Börse wurden heute nur verkauft: 2 L. 123 5s8. inländ. Roggen zu 195 Fl. und 10 L. poln. Lein⸗ saat zu 320 Fl. preuß. Cour. die Last.
Roggen in loco ohne Geschäft, S6pfd. 25 Rthlr. zu haben, S2pfd. pr. August 24 Rthlr. bezahlt, S2pfd. pr. Sept. Oktober 24 Rthlr. bezahlt und Geld. ist bereits in diesen Tagen Roggen gemäht worden, was um circa drei Wochen früher ist, als es gewöhnlich der Fall zu sein pflegt. Rapps und Rübsen am Landmarkt heute 52 a 53 Rthlr.
Spiritus aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand ohne Fässer 217 — 2136 ber.; mit Fässern 225 — August 22 95 zu machen; pr. Sept Okt. 22 76 zu haben.
Rüböl in loco 9 Rthlr. bezahlt und Geld, pr. Sept. / Okt. 10 Rthlr. bezahlt und Geld, pr. Okt.! Nov. 1019 Rthlr. bezahlt.
Weizen, weißer 46, 49 bis 52 Sgr.;
Weizen
Der niedriger
In unserer Gegend
Roggen direkt 3 Rthlr. 20 Sgr. Rüböl compt. 28 Rthlr..
Hamburg, 6. Juli. ꝛ s einigen Tagen eingetretene schöne Wetter den flauen Eindruck nicht verfehlt. Weizen in loco, wie ab den Ostseehäfen ist 4 a 5 Rthlr. anzunehmen, 131 /„132 pfd. oberländ. Waare 116 a 118 Rthlr. Cour. pr. Last.! Roggen in loco 2 a 3 Rthlr. Cour. unter letztnotirten Preisen zu haben; ab Ostsee keine Offerten. — Ger ste, loco Saale 106/108 985, zuletzt mit 686 a 72 Rthlr. Cour. pr. Last bezahlt, ist vor der hand fast geräumt; die Kauflust ist schwächer. m für iI, 1I2pfd. 5 Mrk. 12 Sch. 2 6 Mik. Beo. pr. Tonne; Käu= fer sind zu 5 Mrk. S a 5 Mik. 10 Sch. — Hafer, Eibsen unverändert still. — Beo. pr. Last gefordert, uf Liefe von der neuen Aerndte, welche in der nächsten Woche, bei günstigster Wüterung, beginnt, fehlen noch Anerbietungen.
do. pr. Nov. 3 Rthlr. 203 Sgr. do. pr. Okt. 2843 a z Rthlr.
Auf den Getraidemarkt hat das seit
wenngleich wenig davon angeboten ist
Ab Dänemark fordert man
Bohnen und Rappsamen ab Elbe 129 Nthlr.
116 a 118 Rthlr. geboten. Auf Lieferung
* 2
22 96 bez.; pr.
vorstehender Bedingungen ebenfalls berechtigt, der Ge⸗
neral⸗-Versammlung beizuwohnen, ohne jedoch stimm— fähig zu sein, Berlin, den 7. Juli 1818. Die rer ti on der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft.
Rheinische Eisenbahn— Gesellschaft.
Nachdem in der am 30. Mai (. in Aachen stattgehabten ordentlichen Gene⸗ Trral-Versammlung beschlossen worden ist: R den Actionaiten eine Dividende von 4 Prozent für das Jahr 1817 zu gewähren, diese aber vor der Hand noch nicht baar auszuzahlen, sondern das für mit 5 Prozent jährlich zu verzinsinde, auf den Inhaber lautende Obligationen a 40 Thlr. das Stück auszugeben, , ( so haben wir die zur Ausführung dieses Beschlusses in Gemäßheit des Gesetzes vom 17. Juni 1833 erforder⸗ liche landesherrliche Genehmigung nachgesucht. Wir dürfen diese in kürzester Frist erwarten und werden gleich nach deren Eingang die Actionaire der Gesellschaft durch die öffentlichen Blatter davon benachrichtigen, woselbst sie ihre Dividenden-Coupons gegen die zu emittir enden 5 Prozent-Obligationen umtauschen können. Köln, den 29. Juni 1818. Die i ee t ion.
430 6
, ,,
490 . . Aachen-Maestrichter Eisenb.
Mit Bezugnahme auf die Bekannt⸗
machung in Nr. 121. des Allgemeinen g. Anzeigers der Allgemeinen Preüß. Zei— EMtung und auf das Gesetz über die Ac— tien - Gesellschaften vom 9. November . Wig43 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die in diesem Jahre statuten⸗ mäßig ausgeschiedenen Directions-Mitglieder, Herren W. Elerm ont zu Maestricht und Franz Nellessen zu Aachen, in der vorgestrigen General- Versammlung wieder gewählt worden sind. Aachen, den 28. Juni 1848. . 0 1 o n.
Magdeburg-Halberstädter
ahn.
Die nach §. 24 des Statuts der Magdeburg- Halberstädter Eisenbahn⸗ Gesellschaft abzuhaltende General ⸗Versammlung der Actionaire wird, nach⸗
Ltg. dem nunmehr die für r ar diesen Zweck erforderli⸗ Y chen Materialien seitens
der Verwaltung einge⸗
gangen sind, auf ö l Sonnabend, den 12. Angust d. J.,, Vor mit⸗ tags 10 Uhr, im Bahnhofs-Gebäude zu Gr. Oschersleben,
hierdurch anberaumt.
In derselben wird . .
1) der Geschäfts-Bericht des Direktoriums vorge— tragen
2 bg h nung für das Verwaltungs ⸗ Jahr 1847 vorgelegt und ein gedruckter Rechnungs ⸗Abschluß an die Actionaire vertheilt,
3) zur Wahl zweier Stellvertreter von Aus schuß. Mitgliedern, aus Braunschweig oder Wolfenbüttel oder der Umgegend dieser Städte, geschritten,
4) über den i n Abschluß des Betriebs - Ueber⸗= lassungs⸗Verirages zwischen unserer und der Berlin⸗ Potsdam Magdeburger Eisenbahn ⸗Gesellschaft Be= richt erstattet, und k
5) i. die von stimmberechtigten at e mn etwa anzubringenden Anträge abgestimmt en LCiatuts)
Theilnahmeberechtigte Actiongire (5. 25 * f e n. welche an dieser General Verfammlung Theil ne
Mit der heutigen Nu zeigers werden Bogen 68 — 70 der Verhandlungen zur Vereinbarung der Preuß. Verfassung ausgegeben.
Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober · vosbuhhdruckete
Nummer des Staats-An⸗
wollen, haben sich nach 8. 27 des Statuts, der Be—=
stimmung des Direftoriums gemäß, — s . 16 Au n st d. J:, in den Vormittagsstunden
von 9 bis 12 Uhr oder in den Nachmittagsstun
3 bis 6 Uhr, nn 1 urg' int Geschäfts - Lokale der Gesell.
f Zrückthore, - , ,, dem Rathhause beim Herrn S rath Köhler, J , auf dem Rathhause beim Herrn Stadtrath Hinke ö u melden und durch Vorzeigung von fünf, oder mehr Hesellschafts-Actien zu legitimiren, und erhalt alsdann jeder eine Eintrittskarte, auf welcher die Jahl der ihm gebührenden Stimmen vermerkt ist. Frühere oder spä⸗ tere Meldungen können nicht berüchsichtigt werden. Wer für einen Actionair, als dessen Bevollmächtigter, eine Einlaßkarte lösen will, hat sich dazu durch Voll⸗ macht, deren Unterschrist den Beamten des Direltoriums bekannt, event. durch eine Behörde oder einen Beamten mit öffentlichem Siegel beglaubigt ist, zu legitimiren. Bevollmächtigte können zur General-Versammlung nach s. 25 des Statuts nur zugelassen werden, wenn sie selbst stimmfähige Actionaire sind und als solche eine auf ihren Namen lautende Eintrütskarte erhalten haben. Sie haben außerdem eine Eintrittskarte ihres Macht⸗ gebers und eine schrist iche Vollmacht desselben zu pro= duziren. Niemand darf jedoch in der Eigenschaft als Bevollmächtigter mehr als 20 Stimmen abgeben. Actionaire, welche einen Gegenstand in der General— Versammlüng zum Vortrage bringen wollen, müssen ihr Vorhaben, unter ausführlicher Angabe der Motive, mindestens 10 Tage vor der Versammlung dem unter⸗ zeichneten Vositzenden schristlich anzeigen (8. 30. ö. verfassungsmäßigen Beschlüsse der bevorstel enden, Ge⸗ neral⸗-Versammlung, zu welcher die stimmfähigen Actio- naire der Bahn hierdurch eingeladen werden, haben nach §. 25 des Statuts, ohne Nüchicht auf die Anzahl. der Erscheinenden, für alle Actionaire verbindende Kraft. Die Einlaßkarten zur General- Versammleng dienen übrigens sür die Herren Actionaire als Legitimation zur freien Fahrt auf unserer Bahn zu und von der General-⸗Versammlung, und wird am Tage derselben, Morgens 8 Uhr, ein Extrazug von Magdeburg nach Gr. Oschersleben abgehen.
Halberstadt, den 3. Juli 1848. h Der Vorsitzende des Ausschusses der Magdeburg al- berstädter Eisenbahn ⸗Gesellschaft.
Fin den.
Bonn-⸗Kölner Eisenbahn— a ol Gesellschaft.
Die General. Versammlung, ben Actio⸗
naire vom 18. Mai d. J. hat beschlossen:
8. 1 daß die Dividende für 1847 an⸗ 2 Wderthalb Thlr. per Actie betragen, jedoch . Micht am i. Juli ausgezahlt, sondern bis auf nähere Anzeige gestundet wer-
Genehmigung der Staatsbe örde für die 360 Thlin. Prioritäts- Obligationen
Obligationen wer- inhundert resp. von
nach Be 9 Be
Bonn, den 21. Juni 1848. ! Die Direction.
Z3nha Amtlicher Theil. halt.
Deutschland Bundes⸗Angelegenheiten. Fran j der dentschen lans nal. era msi ! 9, ee , n, Preußen. Berlin. Allerhöchster Erlaß. — Allerhö
; ; h. chste Genehmigungs⸗ Urkunde. — Verordnungen des General post mts chs nan, ,
der etwa eintretenden asigtischen Cholerd. Bres 2 f dien chm . reslau. Ankunft des 1 hen Staats-Ministers von Wessenberg. — Erzherzog Johann . Dresden. Kammer⸗-Verhandlungen. — 13 . Vertagung der Slände⸗Versammlung. — Er⸗ 6 esammt⸗Ministeriums an die Stände in Betreff des Reichs⸗ Hessen und bei Rhein. Darmstadt. . zur Einkommensteuer. , . Weimar. Bekanntmachung des Ministeriums. 9 t⸗ Köthen. Cöthen. Die Vereinigungsfrage. eswig⸗Holstein. Nendsburg. Verfahren der Dänen in Ha— ders leben. — Altong. Preußische Truppen. ö? Reuß gobenstein. Lohbenst ein. Landtagswahlen. n, nn, Frankfurt a. M. Unruhen in Sachsenhausen. remen. Bremen. n t des Dampfschiffs „Hermann“. ; Ausland. e n,, . , . des Erzherzogs Johann an den Ba— Jellachich. — Verhandlungen des L . ĩ i ö. 9 Landtages. Venedig. Die Frankreich Paris. Unter-Befehlshaber des Geschwaders im MittelA— meer. — Entlassungs - Gesuche J. Revnaud's. — Schreiben Lamartine's. — Shateaubriand Exequien. — Verwaltungs-Maßregel. — Depesche aus 8 oulon. — Die Leichenseier. — Verhaftungen. — E. von Girardin. roßbritanien und Irland, London. Hofsnachricht. — Parla—Q— mengg. Berhgndlungen; Irländische Repeal. — Die Staats-Einnahme. 23 Verurtheilung des Chartisten Fussell. — Die jährliche Communeration in Orford. — Rückzug des amerikanischen Heeres aus Mexiko. Rußland und Polen. St. Petersburg. Todes fälle und Erkran— kungen an der Cholera in den beiden Hauptstädten.
elgien. Brüssel. zn 56 . Sr e , 2 Eiern ntwort des Königs auf die Repräsentanten⸗-Adresse
Aegypten. Alexandrien. Be ö Handels⸗ und Börfen⸗ drache libtn n dehmed Ali .
— —
Zuziehung der prinzlichen
Beilage.
Amtlicher Theil.
Se. Königl. Hoheit der Prinz Adalbert ist aus Schleswig⸗ Holstein hierher zurückgekehrt.
Die Ziehung der Üsten Klasse J8ster Königl. Klassen - Lotterie wird nach planmäßiger Bestimmung den 19ten d. M. früh uhr ihren Anfang nehmen; das Einzählen der sämmtlichen Jö, 00 Zie⸗ hungs-Nummern aber, nebst den 4000 Gewinnen gedachter 1ster Klasse, schon den 181en d. M., Nachmittags 3 Uhr, durch die Königl. Ziehungs⸗-Kommissarien öffentlich und im Beisein der dazu besenders aufgeforderten hiesigen Lotterie⸗Einnehmer Stadtrath Seeger, Alevin und Matzdorff im Ziehungs⸗Saal des Lotterie⸗Hauses stattfinden.
Berlin, den 11. Juli 1848. .
Königl. Feneral-Lotterie⸗Direction.
— ——
Der General-Major und Commandeur der 6ten
Abgereist: ö ; Webern, nach Angermünde.
Landwehr-Brigade, von
1
nichtamtlicher Theil. Dent sehland.
8undes Angelegenheiten.
Frankfurt a. M., 9. Juli. (Fr. J) 33ste Sitzumg der deutschen National-Versammlung am J. Juli. Im Namen des Militair-Ausschusses erstattete zuerst Abg. Stavenha— gen Bericht über verschiedene Eingaben. Sie betreffen die Vorstel⸗ fung Militairpflichtiger in Michelstadt gegen die ausgeschriebene Re⸗ krutirung, zwei Anträge auf Errichtung von Freicorps für Schleswig⸗ Holstein und zum Schutze der National-Versammlung, einen Plan, um eine Citadelle in ebener Fläche mit 200 Mann und 2 Kanonen gegen 50, 00 Mann und 100 Kanonen zu vertheidigen, ein Gesuch von oggersheimer Bürgern um Aufhebung der Militairgerichtsbarkeit. Der AÄAusschuß beantragt, über diese Anträge zur Tagesordnung überzugehen, jene der Abgeordneten von Mayern und Möhring auf Errichtung eines Bundes⸗Generalstabs, und, eines Bundes- Genie⸗-Corps aber der Centralgewalt zu überweisen. Der Prio⸗ ritäts Ausschuß berichtet über drei Eingaben: die Beschwerde der mannheimer Bürger über Einquartierung, einen Antrag von 800 elberfelder Bürgerin in Bezug auf die von Blum angeregte Norrespon- denz zwischen der preußischen und anderen deutschen Regierungen in Betreff der konstituirenden Landtage (die Elberfelder verlangen, daß Blum seine Quelle nenne) und endlich das Wiederanstellungsgesuch eines Mauthners in Ehrenbreitstein betreffend. Der Aus schuß begut⸗ achtet, diese Eingaben als erledigt zu betrachten. Merck referirt für den volkswirthschaftlichen Ausschuß über das österreichische Geld⸗ Ausfuhrverbot. Der Ausschuß-Antrag geht dahin: das Verbot als für Oesterreich und die übrigen deutschen Staaten verderblich und mit der deutschen Einheit unvereinbarlich zu erklären und diese Erklä⸗ rung der österreichischen Regierung mitzutheilen. Neue Beiträge für
—
Berlin, Dienstag den 11. Juli
die deutsche Flotte: 100 Rthlr. aus Moskau, 18 Rthlr. aus dem Reußischen, 991 Fl.. 36 Kr. von Gießen durch Dr, med. Ernst Dieffenbach. Die Tages⸗Ordnung führt zur Berathung des Antrags von Grumbrecht auf Einsetzung eines eigenen Ausschusses für Ku= chen⸗ und Schul-Angelegenheiten. Bauer beantragt, daß die Ab- theilungen nicht gehalten sein sollen, die Ausschuß-Mitglieder aus= schließlich aus ihrer Mitte zu wählen. Er wünscht, ba alle Kon⸗ fessionen möglichst vertreten seien. Pfeiffer äußert u. A. der Ver- fassungs⸗-Ausschuß werde Zeit genug haben, sich von Rom, das jetzt gegen deutsche Waffen rüste, Instructionen für das Verhalten der deutschen Kirche zu holen. Präsident glaubt, daß zu der Voraussetzung der Verfassungs - Ausschuß hole Instruꝑetisnen von Riom ein, keine Veranlaf⸗ su ig vorhanden sei. Der Redner bemerkt ferner, man habe Beweise, daß die Geistlichkeit sich der politischen Wiedergeburt Deutschlands widerfetze worauf der Präsident ermahnt: man möge Verdächtigungen unter las⸗ sen und Eintracht der Konfessionen als Grundsatz voranstellen. Der Nedner ist für zwei getrennte Ausschüsse, einen für Kirche, einen für Schule. Die Kirche wolle sich vom Staate trennen, die Schule da⸗
gegen sich mit dem Staate vereinigen und von der Kirche lossagen.
Die Kirche habe freie Bürger zu erziehen für die Institutionen des Staates. Thinnes erklärt sich gegen einen besonderen Aus schuß theils des Zeitverlustes wegen, theils weil die Versammlung auf Ab⸗ wege gerathen könnte. Er will die Kirchen- und Schul⸗Ängelegen⸗ heiten dem Verfassungs-Ausschuß überlassen. Reinhard befürwortet die Errichung eines eigenen Ausschusses für die Schul⸗Angelegenheiten mit einer eigenen Section für die Volkoschule. Die Trennung der Schule und der Kirche werde von Lehrern und Gemeinden gewünscht, selbs von einzelnen Geisilichen gebilligt und von der Natur der Sache ge⸗ fordert. Er hofft, das Schlepptau, an welchem bisher die Schule hinter der Kirche her geschleppt worden, bald gekappt zu sehen. Die höheren Lehranstalten hätten sich bereits von der Vormundschaft der Kirche losgesagt; nur die Volksschule werde noch festgehalten. Aufsicht und Ueberwachung müsse sein, aber durch Männer von Fach; auch die Schule verlange Selbstregierung. Die Geistlichkeit werde sich auf den Nechteboden berufen; auf diesem stehe auch der Sultan und der Kaiser von Marokko. Die Berufung auf das Her⸗ kommen sei seit vier Monaten ein Wechsel geworden, auf den Nie⸗ mand mehr einen Kreuzer bezahle. Der Stasnt verlange eine freisinnige und vernünftige Erziehung. Ein Verfassungs⸗Katechismus möchte eben so heilsam sein, als alle probirten und approbirten Katechismen. Ter Keim und Anfang des Proletariats liege in der bisherigen Erziehung. Das Proletariat werde nicht geboren, sondern erzogen. „Wollen Sie Sicherheit des Eigenthums und des Lebensgenusses, so sorgen Sie für eine tüchtige Volks-Erziehung; dann sorgen Sie für sich selbst. Der Staat aber wird seinen Kredit haben.“ (Beifalh. Lassaulx erklärt sich gegen einen Ausschuß (Gelächter) Der Rerner bemerkt er sei gegen Invektiven durch Natur und vielfache Lebens Schicksale abgehärtet. Die Aufgabe der Nat onal-Versammlung sei, eine Con- stitution zu schaffen. Die prinzipiellen Fragen in Bezug auf Kirche und Schule lägen in den Grundrechten; in? das Detasl einzugehen, sei nicht Beruf der Versammlung. Die Kirche werde sich selbst organistren die Schule möge man den Partifular⸗Gesetzgebungen überlassen. „Lassen Sie uns“, so schließt er, „alle unsere Kräfte auf unsere Aufgabe konzentriren und das, was wir sind, ganz sein: ein verfassungsgebender Reichstag.“ Engel stimmt für einen Ausschuß für das Schulwesen. Es sei dringendes Bedürfniß. Der Art. 4 der Grundrechte sei nicht aus⸗ reichend. Dieser Artikel handle blos von der Freiheit des Unterrichts; es gebe aber noch andere Lebensfragen; so z. B. die Emancipation der Volksschule. Die Schule dürfe nicht mehr die dienende Magd der Kirche sein; sie müsse sich frei und ungehindert bewegen können. Der religiöse Unterricht möge immerhin von einem Geistlichen ertheilt werden; aber zur Beaufsichtigung der Schulen bedürfe man nicht vorzugsweise der Geistlichen, sondern der Männer von Fich. Auch Emancipation von der büreaukratischen Vormundschaft thue der Schule Noth. Dieringer will einigen Aeußerungen gegenüber das Beispiel der Mäßigung geben, darum nicht von Rom sprechen, noch von den Vortheilen oder Nachthei⸗— len des Einflusses der Geistlichkeit auf die Schulen. Den Gemeinden, welche die Schulen unterhielten, stehe wohl auch ein Wort dabei zu. Es sei nicht Sache der National-Versamm— lung, ins Einzelne einzugehen. Die Petitionen könnten vom Ver— fassunge⸗Ansschuß erledigt werden. Er selbst habe deren über 50 in Händen gehabt; sie seien aber alle oleichen Inhalts (links: sogar gleichlautend). Waitz bemerkt, der Verfassungs-Ausschuß habe sich eifrig mit den Kirchen- und Schulfragen beschäftigt. Einen Aus⸗— 3. von Geistlichen und Schulmännern würde er perhorresziren. Die Grundrechte sollten keine Kirchen- und Schulordnungen wer— den, und der verfassunggebende Reichstag sei kein gesetzgebender. Rösler von Oels entgegnet: Der Verfassungs⸗Ausschuß habe keine Zeit für diesen Gegenstand. Die speziellen Ausschüsse sollten besonders entscheiden über das, was den einzelnen Staaten ver bleibe, und was der Reichsgewalt zufalle. Daß es Zeitverlust und unnütze Geschäftigkeit wäre, sich mit diesen Gegenständen zu befassen, dagegen müsse er im Namen Deutschlands protestiren. Die Erzie⸗ hung des Volks sei einer der wichtigsten Gegenstände. Er wünsche alle Religionsparteien in der Kommission vertreten und würde eben so ungern den gelehrten Vertreter der jüdischen Religionsfreiheit darin vermissen, als den Vertreter der freien Gemeinden und jene der Deutsch⸗ Katholiken; selbst Herrn Lassaulx wolle er in der Kommission sehen. Er ist aber gegen einen gemeinschastlichen Ausschuß. Man könne ein trefflicher Theolog und doch ein Stümper im Schulfache sein. Darum stinmmt er für zwei Kommissionen: eine für Kirchen-, eine für Schulwesen. Trennung der Schule von der Kirche werde von ganz Deutschland verlangt. Kein Stand habe so viel gelei⸗ stet; auf keinem habe die jüngste Zeit so schwer gelastet, wie auf den Stand der Schullehrer. „Wenn sie so“, schließt der Red— ner, „die Kirche mit der Schule zusammenwerfen, so sprechen Sie ein schweres Präjudiz aus; sprechen Sie es nicht aus. Wir Lehrer sind von jeher gewöhnt, uns mit schmalen Hoffnungen zu trösten; lassen Sie uns wenigstens diese Hoffnung.“ Schwarze ist für die
1848.
Hader zu beseitigen. Freiheit der Kirche vom Staat sei ein schönes Wort, aber auch gefährlich. Es sei die Parole vieler hierarchischer Bestrebungen gewesen und könne es wieder werden. Eisen—⸗ mann citirt den Bibelspruch: Gebet Gott, was Gottes, und dem Naiser, was des Kaisers ist. Er will zwei getrennte Kommisssonen für Kirche und Schule, die aber ein gemeinschastliches Präsidium haben und in geeigneten Fällen gemeinsam arbeiten sollen. Was solle ein Ausschuß für Kirchensachen, da es keine Staatékirche mehr geben, sondern die Kirche blos im Innern des Menschen thronen solle? „Was hat. fragt er, „das verruchte gestürzte System 33 Jahre lang gethan, um das deutsche Volk für die über Nacht gekommene Freiheit vorzubereiten? Nichts. Darum wußte (s sich in der Freiheit nicht zurechtzufinden. Der Staat hat kirchliche Unterthanen gebildet; er sollte religiöse Menschen bilden.“ Ostendorf will für Kirchen⸗-An= gelegenheiten gar keinen Ausschuß und für Schulsachen einen von 30 Mitgliedern, von Redern einen Ausschuß für Schul⸗Angelegenheiten und Volls⸗ Erziehung. Bei der Abstimmung wurde der Ausschuß für Kirchen- Angelegenheiten verworfen, jener für Schul⸗-An elegenheiten (aus 15 Mitgliedern bestehend) angenommen. (Schluß en.
Frankfurt, 7. Juli. Den nachfolgenden Brief der nach Wien entsendeten Deputation der National -Versammlung, d. d. Linz den 14. Juli, Morgens 7 Uhr, hat der unterzeichnete Präsident heute nach Schluß der Sitzung erhalten. Er will mit der Veröffentlichung, bei dem lebhaften Interesse, welches das gesammte Publikum an der Sache nimmt, nicht bis zur Montagssitzung warten.
Der Präsident der National-Versammlung. . H. Gagern.
An den Präsidenten der National-Versammlung zu Frankfurt. „Herr Präsident! Wenn wir seit vorgestern schwiegen, so lag der Grund unseres Schweigens lediglich in der Ueberfülle von Jubel, der uns überall umgiebt, und der uns zum Berichterstatten die Zeit nicht finden läßt. Wie in Franken, so beurkundete das Volk in Bayern und in Ober⸗Oesterreich durch die Ehren, die es uns erwies, durch den sestlichen, ja rührenden Empfang, den es uns allerwärts bereitete, seine Freude über die Wahl der National⸗Versammlung. Das Geiühl, als sei das Volk, als sei das deutsche Vaterland jetzt einer großen Gefahr entheben, sprach sich in Reden, im Jubel, in Festlichkeiten aus, und wie man uns nicht ver⸗— hehlte, daß man bisher noch immer mit einer gzwissen Beklom⸗ menheit nach Feankfurt gesehen und von der National-Versammlung sür die Selbstständigkeit der einzelnen deutschen Stämme gefürchtet habe: so gab sich jetzt frstes Vertrauen zu der National-Versamm⸗
Kommission, um die versöhnende Formel zu finden, den konfessionellen
lung, Bereitwilligkeit, das Sonder- Interesse dem Interesse des ge⸗ meinsamen Vaterlandes unterzuordnen, und aufrichtige Liebe zu dem Vaterlande, inniges Verlangen des Anschlusses an dasselbe auf un⸗ zweideutigste Weise kund. Am unzweidentigsten und offensten sprach sich diese Stinmung aus in den Städten Regeneburg und Linz, deren Bewohner, wie sie Deutsche, doch eben sowohl Bayern und (beziehungswerse) Desterreicher sein und bleiben wollen. Theilen Sie, Herr Präsident, der National ⸗Ver⸗ sammlung mit, daß ihrer Deputation, in der man die Versamm⸗ lung selbst die Vertreter des gesammten deutschen Volkes verehrte, in den Städten, die sie durchreiste, ein Empfang geworden, wie man ihn sonst nur Fürsten zu bereiten pflegte. Der Stadtrath in Re⸗ gensburg und viele Bürger waren uns zu Fuß und zu Wagen meh— rere Stunden Weges entgegengekommen; schon vor der Stadt em⸗ pfingen uns die Massen dis Volls mit lautem Jubel und Geschütz= donner, wehente Flaggen und Nachtmusik gaben Zeugniß von der Freude der Negensburger, die uns des anderen Tages durch eine De⸗= putation nech mehrere Stunden Weges auf der Donau geleiten ließen. Die Städte und Oerter, an denen wir auf dem Strome vorbeifuh⸗ ren, begrüßten uns jubeld durch Deputationen, die sie auf das Schiff sandten, durch Lösen der Böller, durch wehende Fahnen, durch die Bürgerwehr, die sie am Ufer aufgestellt, durch Musik und durch lauten Jubel des Volkes. Aber fast über alle Beschreibung ist unser Empfang zu Linz. Unter lautem Jubel des in unzählbater Menge an den Ufern der schönen Donau und den Bergen hinauf versammelten Vol⸗ kes und unter Kanonendonner landeten wir. Die ganze National⸗ garde von Linz war in festlichem Schmuck am Ufer aufgestellt, aus allen Fenstern, mit schönen Frauen reich besetzt, wehten uns freudig grüßende Tücher entgegen und, empfangen von den Behörden der Stadt, geleitet von der Nationalgarde, zogen wir durch deren Reihen, Musik voran, in den für uns bestimmten Gasthof auf dem schönen Markte Linz's. Unaufhörlicher Jubel folgte uns, und vielfache Lebehochs, Nachtmusik und festliche Beleuchtung der Stadt Linz gaben Zeugniß von der Freude der Bewohner. Man ist der festen Zuversicht, daß die Wahl der National-Ver⸗ sammlung dem Vaterlande Einheit und Stärke geben, daß sie die Freiheit festigen und die Ruhe und Ordnung begründen wird. Möge Gott des Volkes Wünsche und Hoffnungen erfüllen. Wir zeichnen mit ausgezeichneter Hochachtung, verehrter Herr Präsident, Ihre ergebenen (gez) von Andrian, Francke, von Saucken, von Rotenhan, Raveaux, Heckscher, Jucho.
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Preußen. Berlin, 10. Juli. Die heute ausgegebene Nr. 29 der Gesetz-Sammlung enthält den Allerhöchsten Erlaß vom 24. Mai 1848, die Annahme und Auszahlung kleiner Geldbeträge für Privatpersonen durch Vermittelung der Post⸗Anstalten betreffend:
„Auf den gemeinschaftlichen Bericht des Finanz⸗Ministeriums und des Ministeriums fuͤr Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten bestimme Ich hierdurch, daß die preußischen Post-Anstalten, bei Aufgabe von Briefen oder Brief⸗-Adressen, auf Verlangen baare Zahlungen in Beträgen bis zu fünf- undzwanzig Thalern einschließlich zur Wiederauszahlung an einen bestimm- ten Empfänger im Bereiche des preußischen Postverwaltungs-Bezirkes 23 nehmen verpflichtet sein sollen. Für die richtige Auszahlung dieser Betrage hat die Post-Verwaltung in derselben Weise Garantie zu n . i die Versendung von Geldern. Die zur Postfasse 44 , 56 dergleichen Za , , kilere, n. ilbergro ( Thaler und für jeden Theil eine ale kö ; r; Th Dar . sür Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten