/
deren Fortsetzung. — Der vormalige preuß. ,, m. gere, . g 1 . Bemerkungen über die rei⸗
Münzf aciens. — Herr Koner bestritt die in den Memoires y — 1 Petersbours (deren drittes Heft vor⸗ lag) enthaltene Köhnesche Annahme von Marcellus kopfen auf Münzen. — Besonders anziehend war Herin Panofka's von einer Zeichnung beglei⸗ ter Mittheilung über eine, zu Neapel von ihm angekaufte un⸗ teritalienische Vase, deren bildliche Darstellung die erste Scene aus res Aristopbanes Fröschen unverkennbar vor Augen führt. Herr P. bemerkte, daß dies die erste Vase sei, welche von auf uns gekommenen griechischen Komödienscenen ein treues Bild dar— bietet, und wies zugleich nach, wie zwei andere Komödien ⸗-Vasen vor ihm (Mus. Blacas PI. XRXXVI. und Cabin. Pourtalès PI. IX.) früher veröffentlicht, von Ottfr. Müller u. A. mit Unrecht als Scenen der Frösche des Aristophanes gedeutet wurden, zumal die darauf bezogenen Verse nicht die geringste Berechtigung dazu geben. — Schließlich handelte ein reichhal— tiger Bericht des Dr. Braun in Rom über die trotz der ungünstigen Zeit— Ercignisse bisher fortgeführte Thätigkeit des dortigen archäologischen Insti= tuts, wie auch über die wichtigen neuesten Entdeckungen des Herrn Cam- pana zu Cäre, — Entdeckungen, durch welche dieser unermüdliche Alter- thumsforscher die Kenniniß etruskischer Gräber und Wandmalereien von neuem bereichert hat. Sehr eigenthümlich und für die Geschichte der Ma⸗ lerei belehrend sind die dabei gefundenen, in die Gräberwand eingelassenen Thonplatten mit farbiger Malerei.
Von Neuigkeiten der archäologischen Literatur hatte 1) Herr Zahn das 19e und vorletzte Heft seiner „Ornamente aller klassischen Kunst - Epochen“ vorgezeigt, deren fünf Tafeln (mit Ausnahme von Taf. 93, Ornamente aus Monreale) auserlesene Verzierungen pompejanischer und herkulanischer Gebäude in bekannter sorgfältiger Farbenpracht enthalten. 2) Von Herrn Leemans zu Leiden waren Abbildung und Erläuterung eines anziehen den Vasenbildes eingesandt, welches eine von der Siegesgöttin bekrönte Uebung im Flötenspiel darstellt (Het Muzijk- Hamen, Utrecht 1847, d.) Auch war 3) die Ankündigung einer von J. Sabatier zu St. Peters burg vorbereiteten ‚„Icοnographie d'une collection choisie de 5000 médailles romaines, byzantines et celtibériennes“ vorgelegt. D
nigl. Hir al T onfu⸗ Geh.
. Das Werk, für dessen Wichtigkeit bei gewissenhafter Ausführung sein Inhalt hinlänglich spricht, soll 16 — 20 Lieferungen, jede mit 10 Münzplatten, enthalten und 60 Silber⸗Rubel kosten.
Eisenbahn⸗Verkehr. Köln⸗Meindener Eisenbahn.
Bericht über das Betriebsjahr 1847 und, Genexral⸗ Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben für den Bau der Bahn pro August 1843 bis 16. Juni 1848.
Bei der Beurtheilung der im Nachstehenden mitgetheilten Re⸗ sultate des Betriebes im Jahre 1847 ist nicht außer Acht zu lassen, daß es sich nicht von einer vollständigen Exploitation der ganzen Bahn, sondern von einer stückweisen Benutzung handelt, welche haupt— sächlich nur dem lokalen Verkehrs⸗Bedürfnisse zu entsprechen berufen sein konnte. Vom 1. Januar bis 14. Mai wurde nur die 87 Meilen lange Strecke von Deutz bis Duisburg, vom 15. Mai bis 14. Ok⸗ tober die 20 Meilen lange Strecke von Deutz bis Hamm, und erst vom 15. Oktober ab die ganze Bahn bis Minden befahren.
a) Personenverkehr. In dem Zeitraum vom 1. Januar bis 14. Mai (Bahnstrecke Deutz⸗-Daisburg, 8,4 Meilen) wurden beför⸗ dert: 217,5155 Personen und dafür eingenommen 58,659 Rthlr.ö 9 Pf.; es fuhren in der J. Wagenklasse: 1995 Personen oder O, 92 S6, Ein⸗ nahme 2129 Rthlr. 5 Sgr. 6 Pf. oder 3, 63 56; II. Klasse: 20, 112 Personen oder 9,26 O5, Einnahme 13,095 Rthlr. 9 Sgr. oder 22,32 56; III. Klasse: 64,405 Personen oder 29,59 9; IV. Klasse: 131,069 Personen oder 60,23 565, Einnahme 18,698 Rthlr. 12 Sgr. oder 31,ss 6; durchschnittlich hat jede Person 8 Sgr. 1 Pf. rechnet man jedoch die Neben -⸗Erträgnisse des Personen⸗Ver⸗ kehrs mit 1766 Rthlr. 28 Sgr. zu der Personen - Einnahme hinzu, so hat jede Person durchschnittlich 8 Sgr. 4 Pf. ein⸗ gebracht. — In dem Zeitraum vom 15. Mai bis 14. Oktober (Bahnstrecke Deutz bis Hamm, 20 Meilen) wurden befördert: 559,996 Pers. mit einer Einnahme von 185,B7514 Rthlrn. 10 Sgr.; es fuhren in J. Klasse 6247 Personen oder 1,11 560, Einnahme: 11,007 Rthlr. 7 Sgr. 3 Pf. oder 5,93 56; II. Klasse 60,570 Pers. oder 10,81 5, Einnahme: 53,185 Rthlr. 9 Sgr. oder 28,63 5h; III. Klasse 146,578 Pers. oder 26,17 S,, Einnahme: 71,6561 Rthlr. 10 Sgr. 9 Pf. oder 38,58 S6; IV. slasse 346,609 Pers. oder 61,9 1 Y, Einnahme 149,909 Rthlr. 13 Sgr. oder 26,s6 6; es hat jede Person
Bekanntmachungen.
226
11627. 11888. 1. 13051. 13293. 1. 13992. 14293.
14872. 14970. 15890. 16228. 17211. 17261. 18241. 18264. 19036. 19068. 19682.
Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 1. März 1848.
Das der Wittwe Leist, Henriette Wilhelmine, geb. Wartenberg, gehörige, vor dem Neuen Königsthore Nr. 5 belegene, im stadtgerichtlichen Hypothekenbuche von den Umgebungen Vol. 21. No. 147 B. pag. 433. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 8917 Thlr. 10 Sgr. 9 Pf., soll
am 39. September 1848, Vorm. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
⸗ nen Zins⸗Coupons
311 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 28. März 1848. Das hierselbst in der Langen Gasse Nr. 47 belegene, dem Ackerbürger Carl Ludwig Christian Schley zuge— hörige, im Hopothekenbuche Band 12. Nr. 210. ver- zeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 17,291
am 28. Oktober 1848, Vorm. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hyö— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Der dem Aufenthalt nach unbekannte Traugott Fe— dor Lautensack wird hierdurch öffentlich vorgeladen.
433 b]
Bberschlesische Eisenbahn.
ei der heute in Gemäßheit der Be—
stimmungen der §§. 11. und 13. des
unterm 11. Au 443 b
* . ir, , 3 2 expedirt werden.
nd
1194. 1367. 1656. 3369. 3544. 3576.
1733. 1832. 1910. 1946. 3031. 3814. 3976. 4172. 4592. 4622. 4784. 5185. 5390. 54098. 5570. 5896. 5936. 6205. 6562. 6609. 6804. 6940. 7480. 7610. 7879. 7911. S091. 817. 8143. S240. S60t. 9075. 9168. gas. 9126. 9801. 9809. 9827. 10026. 10138. 10189. 10246. 10366. 10725. 10863. 10897. 10968. 11225. 11596.
tags, von hier na
382
durchschnittlich eingebracht 9 Sgr. 11 Pf., mit Hinzurechnung der Nebenerträgnisse von 11,839 Rihlrn. 27 Sgr. 6 Pf. aber 10 Sgr. 7 Pf. In dem Zeitraum vom 15. Oktober bis 31. Dezember (ganze Bahn von Deutz bis Minden, 34,8? Meilen) wurden befördertz: 286,485 Personen mit einer Einnahme von 110,543 Rthlr. 29 Sgr. 6 Pf.; es fuhren J. Klasse 3,0807 Personen oder 1,08 pCt. Ein⸗ nahme: 7682 Rthlr. 25 Sgr. oder 6.85 pCt.; II. Klasse 29.291 Personen oder 10,23 pCt., Einnahme 32.691 Rthlr. 22 Sar. 6Pf. oder 29,87 pCt.; III. Klasse Z, 744 Personen oder 25,76 pCt;, Einnahme 40,695 Rthlr. 25 Sgr. oder 36,s? pCt.; JV. Klasse 180, 1223 Personen oder 62, 93 pCt., Einnahme 29,473 Rthlr. 16 Sgr. oder 26,56 pCt.; es brachte jede Person ein 11 Sgr. 7 Pf., mit Hinzurechnung der Nebenerträge 12 Sgr. 7 Pf. Es wurden sonach im ganzen Jahre 1847 befördert 1,063,849 Personen für eine Einnahme von 364,957 Rthlr. 10 Sgr. 3 Pf. b) Güterverkehr. An Postgütern wurden im Ganzen befördert 1644 Ctr., welche eine Einnahme von 534 Rthlr. 21 Sgr. 9 Pf. aufbrachten. An anderen Gü⸗ tern wurden befördert 1, 604,744 Ctr. für eine Einnahme von 185,451 Rthl. 9 Sgr. 4 Pf., und zwar vom 1. Januar bis 1. Juni 1847 (dem Tag der Eröffnung des Güterverkehrs für die Strecke von Duisburg bis Hamm) 58,563 Ctr. mit Einnahme: 26,226 Rthlr. 11 Sgr. 11 Pf.; vom 1. Juni bis 1. November (dem Tage der Eröffnung der Strecke Hamm Minden) 692,155 Ctr. mit Einnahme: 68,405 Nthlr. 17 Sgr. 3 Pf.; vom 1. November bis ult. Dezember 554,026 Ctr, mit Ein⸗ nahme: 90,819 Rthlr. 10 Sgr. 2 Pf., zusammen wie oben. Von dem Gesammt⸗Güterverkehr kommen auf die Köln-Mindener Bahn 1,539. 0653 Ctr. mit 179,493 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf.; die Brutto⸗ Einnahme pro Centner betrug 3 Sgr. 6 Pf. und auf den direkten Güterverkehr auf der Köln- Mindener und Düsseldorf⸗ Elberfelder Bahn 60, 830 Ctr. Frachtgüter mit Einnahme 5723 Rthlr. 10 Sgr. und 4861 Ctr. Rohprodukte mit Einnahme 234 Rthlr. 10 Sgr. 7 Pf., die Brutto- Einnahme pro Centner betrug 2 Sgr. 9 Pf. An Vieh wurden im Ganzen nur 956 St. transportirt, welche eine Einnahme von 458 Rthlrn. 12 Sgr. ergaben.
An Transport⸗Kräften waren im Dienst 23 Lokomotiven, 91 Per⸗ sonen⸗ und 650 Güter⸗, Vieh⸗ 2c. Wagen; die Lokomotiven haben im ganzen Jahre 60,364 Nutzmeilen, die Personen und Gepäck⸗ Wagen 282,751 und die Pferde⸗, Equipagen⸗, Vieh⸗ und Güter⸗ Wagen 270,808 Meilen durchlaufen. Die Kosten der Transport- Kräfte betragen pro Nutzmeile (inkl. für Reparaturen, Verschleiß der Lokomotiven und Tender und Zinsen à 54h von den Lokomotiven und Tendern) 1 Rthlr. 19 Sgr. 6 Pf.
Das Betriebs⸗-Resultat des Jahres 1847 stellt sich fol⸗ gendermaßen: J. Einnahme. a) Für Personen: 351,357 Rthlr. 10 Sgr. 9 Pf., h) Gepäck: 13,234 Rthir. 10 Sgr. 7 Pf., c) Gü⸗ ter: 185,451 Rthlr. 9 Sgr. 4 Pf., d) Hunde: 362 Rthlr. 19 Sgr., e) Vieh: 458 Rthlr. 12 Sgr, t) Equipagen: 8474 Rthlr. 19 Sgr, g) Pferde: 1085 Rthlr. 20 Sgr., h) an sonstigen Einnahmen: 20,628 Rthlr. 1 Sgr. 8 Pf., Summa aller Einnahmen: 584,292 Rthlr. 11 Sgr. 10 Pf. — II. Ausgaben: a) Bahn-Verwaltung: 90,950 Rthlr. 14 Sgr. 9 Pf. oder 37,s pCt. der sämmtlichen Aus⸗ gaben u. 15,6 pCt. der Brutto⸗Einnahme; b) Transport-Verwaltung: 150,694 Rthlr. 2 Sgr. 5 Pf., oder 62,0 pCt. der sämmtlichen Aus⸗ gabe und 25,8 pCt. der Brutto- Einnahme, c) allgemeine Verwal⸗ tung 1281 Rthlr. 21 Sgr. 6 Pf., oder (,s pCt. der sämmtlichen Ausgahen und (O,2 pCt. der Brutto- Einnahme. Summa aller Aus⸗ gaben: 242,926 Rthlr. 8 Sgr. 11 Sgr. Die Betriebs⸗Ausga ben und Einnahme des Jahres 1847 gegen einander balancirt, ergiebt sich ein Ueberschuß von 341,366 Rthlr. 2 Sgr. 11 Pf., wonach die
19103. 82. 19961. 20283.
Wir bringen dies mit dem Bemerken Kenntniß, daß die Auszahlung der Kapitals-Beträge zum Nennwerthe der gezogenen Actien vom 15. Dezem= ber d. J. ab gegen Aushändigung der Actien, nebst den für die Zeit vom 1. Januar 849 ab ausgegebe—
nigl. Regierungs-Hauptkasse in Breslau erfolgt. Der y v Betrag fehlender Zins-Coupons und Dixidendenscheine wird vem Kapitals⸗Betrage in Abzug gebracht.
Wenn der Inhaber einer ausgeloosten Actie dieselbe nebst den beizubringenden Zins-Coupons und Dividen denscheinen nicht vom 15. Dezember d. J. ab innerhalb
5 n. ., oder für den Fall ö. i ne .
. ren gerichtliche Mortifizirung nicht innerhalb dieses fünf⸗ Thlr. 2s Sgr. 6 Pf. soll jährigen Zeitraums , so wird von uns, dem 58. 15. des bezüglichen Statuten-Nachtrags entsprechend, das öffentliche Aufgebot der Actien nebst Coupons und Dividendenscheinen bei dem hiesigen Königl. Stadfge= richte nachgesucht, die Kosten des Verfahrens aus dem Kapitals-Betrage der Actien entnommen und der Ueber⸗
rest nach erfolgter Präklusion an die Pensions- und Un= terstützungs-Kasse der Gesellschafts Beamten ausgezahlt werden. Breslau, den 1. Juli 1848. Der Verwaltungs-Rath der Oberschlesischen Eisenbahn⸗-Gesellschaft.
wird von jetzt ab an den bestimmten Tagen, als Mittwochs und Sonn⸗ abends, statt 2 Uhr bereits um 1 Uhr Mittags von hier nach Swinemünde
Auch wird dasselbe außer jenen Tagen noch an sol⸗ genden Tagen, als Montag den 17. und 31. Juli, 14. und 28. 33 ,. erst um 2 Uhr Nachmit-
Gesammt⸗Ausgaben für den Betrieb 41,6 pCt. der Brutto⸗Einnahme absorbirt haben. Bei der Bahnverwaltung sind die Kosten für die Strecke Duisburg, Hamm und Hamm -Minden mit überschläglich 26,000 Rthlr. für das Jahr 1847, eben so die Directionskosten, das Gehalt 2c. des Spezialdirektors mit 12,000 Rthlr. noch zu dem Bau— Fonds gerechnet. Rechnet man diese Beträge der Gesammt-Ausgabe hinzu, so stellen sich letztere auf 48, 9s pCt. der Gesammt-Brutto⸗Einnahme des Jahres. Von dem obigen Ueberschusse von 341,366 Rthlr. 2 Sgr. 11Pf. ist dem Fonds für Erneuerungen der Schwellen, Schienen und Betriebsmittel ein Betrag von 60,000 Rthlr. überwiesen und der Rest mit 281,366 Rthlr. 2 Sgr. 11 Pf. auf den Baufonds verein— nahmt worden.
General- Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben für den Bau der Köln ⸗ Mindener Eisenbahn pro August 1843 bis 16. Juni
1848. 4) Einnahme: 1) Aus dem Actien-Kapital: 12,939,500
Rthlr., 2) durch Ausgabe von 45 Proz. Priorität — Obligationen: 3, 287,300 Rthlr., 3) Betriebs - Ueberschüsse pro 1846 und 1847: 346, 996 Rthlr. 28 Sgr. 5 Pf., 4) Extraordinaria: 153, 270 Rthlr. 3 Sgr. 1 Pf., Summe aller Einnahmen: 16,727,067 Rthlr. 1 Sgr. 6 Pf. b. Ausgaben: 1) Bau ⸗Ver⸗ waltungs ⸗Kosten: 13,827, 882 Rthlr. 8 Sgr. 5 Pf., 2) Auschaffung des Materials: 1,891,663 Rthlr. 11 Sgr. 7 Pf. 3) Zinsen von dem eingezahlten Actien⸗Kapital: S66, 829 Rthlr. 29 Sgr. 4 Pf., 4 Extraordinaria: 189,610 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., Summa der Ausgaben: 16,775,985 Rthlr. 21 Sgr. 10 Pf. ; ergiebt gegen die Einnahme eine Mehr- Ausgabe von 48,918 Rthlr. 20 Sgr. 4 Pf. — Es beträgt nämlich: 1) der Erneuerungs - Fonds aus den Betriebs Ueberschüssen pro 1846 und 1847 (inkl. 1000 Rthlr. Zinsen) S6, 000 Rthlr., 2) die in Baar deponirten Cautionen 11,875 Rthlr., 3) die Ueberschüsse aus dem Betriebe pro 1. Januar bis 16. Juni 1848: 259,341 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., ) der aus der Staate—⸗ kasse empfangene Vorschuß: 129,000 Rthlr., Summa 486,216 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. Die obige Mehrausgabe hiervon abgezogen, bleibt Bestand am 16. Juni 1818: 137,297 Rthlr. 12 Sar. 2 Pf., von diesem kom⸗= men die Vorschuß⸗Zahlungen mit 216,781 Rthlr. 23 Sgr. 4Pf. in Abzug, und beträgt demnach der baare Bestand 220,515 Rihlr. 18 Sgr. 1 Pf., welcher sich mit Hinzurechnung 1) des Restes auf die vom Staate übernommenen Actien, abzüglich der Zinsen, von 32,500 Rthlr. und 2) der vorhandenen 3872 Prioritäts⸗-Obligationen a 100 Rthlr. zum Course von 957 pCt. mit 368,808 Rthlr., zusam⸗ men von 401,308 Rthlr., auf die Summe von 621,823 Rthlr. 18 Sgr. 10 Pf. erhöht.
Berlin⸗Anhaltische Eisenbahn.
Im Monat Juni c. betrug die Einnahme
im Personenverkehr Güterverkehr
30, 256 Rthb. 12195 * T IssT.
211,338
D Vm.
Einnahme bis ult. Mai é.
Summa
Markt ⸗ Berichte.
Mainz, 7. Juli. Weder im Getraide⸗ noch im Oelhandel ist seit meinem jüngsten Berichte eine erhebliche Preisveränderung einge- treten, und die UÜmsätze beschränkten sich nur auf effektive Waare für den Konsumo. Wir notiren: Weizen 9 Fl. 40 Kr. 2.9 Fl. 50 Kr. pr. 106 Kilogr, Korn 5 Fl., Gerste 45 Fl., Hafer 3 Il. Pr. Malter. Hülsenfrüchté sationair: Bohnen 10) Fl. Linsen 10 Il, Erbsen 95. pr. Malter. Rüböl effektiv kostet Zb Rthlr;, pr. Oktb. 36 Rthir. In Rapps aus der neuen Aerndte wurde bereits Einiges r Delmiül⸗ lern a 125 Fl. gekauft, doch scheint dieser Preis unseren Land leuten noch zu gering, da sie nicht gern dazu verkaufen und auf 13 61. be⸗ stehen. Der bis jetzt zum Verkauf gekommene Rapps ist anscheinend in qualitativer Hinstcht gut; da derselbe jedoch nicht trocken geärndtet wurde, so läßt sich vorerst noch kein sicheres Urtheil abgeben. Aus eben diefem Grunde dürfen sich die Müller mit dem Einkauf des Saamens auch nicht sehr zu beeilen haben. Mohnöl ist neuerdings im Preise gestiegen und in reiner Qualität nicht unter 25 Rthlr. per 50 Kilogr. zu haben. Hessische Ludwigs-Eisenbahn⸗Actien bleiben a 77 bezahlt.
London, 7. Juli. Getraidemarkt. Die Zufuhren vom Inlande waren gering, die vom Auslande, besonders von Hafer und Gerste, beträchtlich. Weizen wurde wenig verkauft, und Preise sind unverändert. Hafer und Gerste etwas niedriger.
Durch eine von Damen Berlins veranstaltete Lotterie ist die Summe von 1204 Rthlr. eingegangen. Diese Summe, zur Unter stützung der in hiesiger Provinz verwundeten und invalide geworde= nen Soldaten bestimmt, ist mir durch den Königl. Wirkl. Geheimen Kriegsrath Herrn Schmidt zugefertigt worden. Indem ich, Namens meiner Kameraden Dank sage, bemerke ich noch, daß die reiche Gabe im Sinne der edlen Geberinnen gewissenhaft verwendet werden soll.
Posen, den 8. Juli 1848.
von Steinäcker, General-Lieutenant und Commandeur der 10. Diotsion.
12633. 13836. 14423. 15374. 16724. 17718. 18697. 19399.
12636. 13938. 14561. 15457. 16731. 17869. 18714. 19630.
12800. 3. 14825. 15732. 16746. 18114. ik. — . ic 18849. 6 . n n . 19656. i 6
13519.
14403. 6 Ji ,.
17398. 18348. 19254. 20359.
zur öffentlichen
444 pl
Es wird hiermit zur Kenntniß des Publikums gebracht,
von Schwerin nach Wismar am 12ten d. M. dem Ver. kehre übergeben werden wird. . von Schwerin in genauestem Zusammenhange nach folgendem
Mecklenburgische Eisenbahn—
daß die Bahnstrecke Die einzelnen Züge stehen mit denjenigen
w
Wismar-Hagenow.
1 3
Abfahrt von Wismar Kleinen
Schwerin Ankunft in Hagenow
und Dividendenscheinen, bei der Kö= 9 3
— Min. Morgens. 35 15
Hagenow⸗
— Min. Morgens. hr T5 Min. Nachmitt. 30 ) 2 1 — 45
9 M )* 30
* 4 9 ) y) D
5 5 3 ismar.
8 Uhr
J Y 3 *
Zug Nr.
W 5. J 6
4. n
Abfahrt von Lagenow 7 Uhr Schwerin 8 5 Kleinen 8 * Wismar 9 *
* 7)
* .
Ankunft in
Zug Nr. 1. ö 3 3 von Hamburg 6. Abfa
15 Min. Morgens. 9 35 10 2 ö Diefe Züge schließen sich den Zügen der Berlin-Hamburger Bahn wie folgt an: Ankunft in Hamburg 108 3 197 Uhr Vorm.
» 2. Ankunft in Hamburg 34 Uhr Nachmittags.
1
73 uhr Morgens.
50 25
Tire S383 Ni. Nachms. TS sihr — Min. Abends. ) ) 1 y) 30 J * 8 ) ) ö 2 * — ö 9 35 ) 1 10
* ) , D 2
* * 1 * * . . * 1 * 6. * 2 * * * Ankunft in Berlin 4 3 45 Uhr Nachmittags. Ankunft in Wittenberge io ä tz Uhr Abends. Abfahrt von Wittenberge 55 Uhr Morgens. Abfahrt von Berlin 75 Ühr Morgens.
* . * * * *
* 2 *
2
t von Homhnrg s nn Nöchmittagssg . so
Passagiere, welche von Wismar'und Schwerin nach Berlin, Ham hurg und Lu dw eig slust reisen, so wie auch umgekehrt, können am Abgangsorte Billets für die ganze Fahrt lösen. Hagenow ein neues Billet gelöst werden.
Personen-Tarif in Mecklenb. Courant,
Kleinen
Rach anderen Orten muß in
Schwerin Hagenow
nenschiff „Borussia“ Zwischen r
Sch.
Il. Sch.
III.
J. III. Giz.
m Sch. Sch. Thlr.
J. II. Sch. Sch.
II. Sch. Thlr. Sch.
Wismar 206 14
8 40 28 16 1 32 32
Kleinen
71 8 1 R
20
Schwerin. . . . . . . .
winemtinde abgehen. Stettin. ransporte auf der Eisenbahn
Schwerin,
beim Papieren begleitet sind.
— 10 Für die Tour zwischen Schberin ö. Hagenow und dem Anhaltspunkte bei Hesc dor ist der Fahrpreis in der II. Klasse 16 Sch., in der III. Klasse 8 Sch. Die übrigen Tarife und Reglements sind in
ĩ — emacht, ; Kean D , 3 , en, ,, Anwendung finden, sofern die Waaren mit den af n Legitimationè-
den 7. Juli 1848. Die
28 16
allen Büreaus und Expeditionen der Gesellschaft zu haben. daß die im Lande bestehenden Zoll-Privileglen auf Waaren auch recti
D o n.
Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für Rthlr.
28 RAthlr. . 1 Jahr. allen Theilen der monarchie ohne Preis⸗Erhöhung.
Bei einzelnen Nummern wird
der Bogen mit 23 Sgr. berechnet.
— ——
M
70.
nhalt. Amtlicher w,, an , m w.
Bundes⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M.
der dentschen tanional - Versammlung. ö. Preußen. Breslau. Neise des Erzherzogs Johann. Desterreich. Wien. Die Minister⸗ Krisis. Sachsen. Reise des Erzherzogs Johann.
Ausland. Oesterreich. Pesth.
Raiserliche Reskripte, . Fraukreich. Paris. Offiziose diplomatische Beziehungen zu Sieilien. — Ernennungen in der
Niarine. — Die Haussuchungen in spanischen Hotels. — Muthmaßlicher Nachfolger des Erzbischofs von Paris. — Die neue Verwaltungsschule. — Rundschreiben des Ackerbau⸗ und Dan · dels Ministers. — Lage der Bank. — General Duvivier . Ver⸗ mischtes. . ;
Großbritanien und Irland. London. Hof-⸗Nachrickten. — Par— laments- Verhandlungen: Lord Arbuthnot. — Zuckerzölle. — Der Char— tisten⸗Prozeß. — Irland.
Rußland und Polen. — Todesfälle und Erkrankungen städten.
Belgien.
Spanien.
Moldau und Wallachei. des Fürsten. 2
Türkei. Konstantinopel. Das Ministerium Reschid Pascha. — An- funft Sir Stratford Canning's. — Mißhelligkeiten mit Aegypten.
Handels- und Börsen⸗RNachrichten.
Verhandlungen
St. Petersburg. Prozessienen und Gebete. an der Cholera in den beiden Haupt—
Brüsset. Wechsel in der Gesandtschaft Frankreichs. Madrid. Karlisten Bewegungen. — Vermischtes. Buchatress. Revolution. — Abdankung
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Den Wirkichen Legationsrath Grafen von Bülow zum Unter— Staats-Secretair für die auswärtigen Angelegenheiten zu ernennen und demselben in dieser Eigenschaft den Rang eines Rathes erster Klasse beizulegen.
„Auf Ihren gemeinschaftlichen Antrag vom 24sten d. M. bewil⸗ lige Ich in Ansehung aller bis zum heutigen Tage begangenen Holz— Diebstähle und Forst⸗Frevel, so weit dieselben den Strafbestimmungen des Gesetzes vom 7. Juni 1821 und der Erlasse vom 5p. August 1838 und 4. Mai 1839 unterliegen, den Erlaß der verwirkten Stra—⸗ fen, so wie da, wo noch nicht rechtskräftig erkannt worden ist, die Niederschlagung der Untersuchung, unbeschadet jedoch der Ver— pflichtung des Schuldigen zum Ersatz des verursachten Schadens. Sanssouci, den 26. Juni 1848. (gez.) Friedrich Wilhelnt.
An die Staats-Minister Bornemann und Hansemann.
Vorstehender Allerhöchster Erlaß wird sämmtlichen Gerichts—⸗ behörden mit der Anweisung bekannt gemacht, zur Ausführung der darin von Seiner Majestät bewilligten Amnestie das Erforderliche unverzüglich zu , n,
in 110. Juli 1848. . J ö Justiz⸗Minister Märcker. Pots dam, den 11. Kö .
Ihre Königl. Hoheit die verwittwete Frau, G roßh erzogin von Mecklenburg- Schwerin, webst Höchstderen Tochter die Herzogin Louise Hoheit, sind von Schwerin kommend, auf Schloß Sanssouci eingetroffen.
Bekanntmachung.
Eine Umgestaltung des Gefängnißwesens, gehört zu den unab— weiebaren Bedürfnissen der Zeit und bildet einen wichtigen Theil der jetzt obschwebenden sozialen Fragen. ö . ö e aß ö Verhandlungen mit dem Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten eingeleitet und gut— achtliche Berichte von den betreffenden Behörden eingefordert worden. Da aber eine richtige Lösung dieser Frage nur von der allseitigsten Beleuchtung derselben zu erwarten ist, so ersuche ich alle diejenigen, welche dazu beitragen zu können glauben, ihre auf, eine Verbesserung des Gefängnißwesens hinzielenden Vorschläge spätestens bis zum 15. September d. J. an das Ministerium des Innern einreichen zu wollen.
Der sich überall kundgebende Sinn der Humanität und Gerech— tigkeit, welche auch in dem der Strafe des Gesetzes verfallenen Mit⸗ bürger die Menschen-Würde nicht verkennen, läßt mich die Ueberzeu⸗ gung hegen, daß diese Aufforderung keine vergebliche sein wird.
Zur Fördekung der Sache würde es wesentlich beitragen, wenn die dun ler, vorzugsweise auf . . —
die Verbesserung des Gefängnißwesens im Allgemeinen, sodann auf die Frage, ; . wie die Gefangenen ohne Beeinträchtigung des Erwerbes der Gewerbetreibenden in den Gefangenhäusern angemessen zu beschäftigen sind? und endlich darauf gerichtet wären, wie die Uebelstände zu beseitigen sind, welche sich den aus den Straf-Anstalten entlassenen Gefangenen bei der Wahl eines bürgerlichen Berufes entgegenstellen?
Die Bildung von Vereinen zur Lösung dieser Fragen erscheint ein um so empfehlenswertheres Mittel, als dadurch gleichzeitig auch denjenigen Personen ihre Ansichten und Erfahrungen hierüber aus— zusprechen Gelegenheit gegeben würde, deren Verhältnisse eine um⸗ fassendere Beschäftigung mit diesem Gegenstande nicht gestatten.
B
Preusischer
Staats- Anzeiger.
onnerstag den 13. Juli
e rlin, D
Die eingehenden Vorschläge werden der für die Umgestaltung des Gefängnißwesens demnächst zu bildenden Kommission als dankens⸗ werthes Material zum Anhalte und zur Grundlage ihrer Arbeiten dienen. .
Berlin, den 10. Juli 1848.
Ber Minister des Innern. Kühlwetter.
—
Wohlthätig keit.
Der in Frankfurt a. M. besteheude Verein zur Unterstützung der in der Schlacht von Belle-Alliance invalide gewordenen Krieger hat auch in dirsem Jahre zur Erinnerung an jene, große Vergangenheit Zweihundert und Sechzig Thaler zur gleichmäßigen Vertheilung an nachbenannte Invaliden des preußischen Heeres bestimmt, nämlich:
Daniel Mathies in Binow Christian Baehr in K adow Karl Heins in Tilsen Kreises Salzwede Dietrich Lüdcke in Ellenberg ? K Christian Günther in Zühlen, Kreises Osterburg. Friedrich Ludwig in Mühlrädlitz, Kreises Lüben. Wilhelm Müller in Sieversdorf, Kreises Ruppin. Thomas Rylski in Groß⸗Jeseritz, Kreises Marienwerder. Gustav Francke in Potsdam.
Friedrich Engel,
Varl Stahl, in Berlin. Karl Friedrich Wessely
Kreises Greifenhagen.
Ane post-Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf diefes Blatt an, für Berlin die Erpedition des Preaß. Staats⸗
Anzeigers. .
Behren⸗ Straße Ur. 57.
reren Directions-Mitgliedern der Oberschlesischen Eisenbahngesellschaft empfangen. Hier und in Ohlan besichtigte der Prinz die aufgestell⸗ ten Bürgerwehren.
Als der Zug sich dem breslanuer Bahnhofe, auf dessen Empfange⸗ Gebäude die deutsche Flagge aufgezogen war, näherte, wurde seine Ankunft der Stadt durch Kanonenschläge verlündet. Zahllos war hier die Menge der Anwesenden. Alle Perrons waren gedrängt voll, so wie die freien Plätze auf dem Bahnhofe und um denselben. Selbst die Dächer der zunächst stehenden Häuser waren dicht besetzt mit Zu⸗ schauern. Auf dem Empfangs-Perron befand sich das Magistrats⸗ und Stadtverordneten-Kollegium mit ihren Chefs an der Spitze, so wie ein Bataillon der Bürgerwehr. Se. Kaiserl. Heheit wurde zu⸗ erst von der Bürgerwehr empfangen, welche das Gewehr präsentirte, während ein lautes Hoch den Gefühlen der Zuschauer Luft machte. Der versammelte Megistrat und die Stadtverordneten in Amtstracht sprachen den Gruß der Stadt Breslau durch den Mund des Herrn Bürgermeister Bartsch in folgenden Worten aus:
„Mit Jubel und inniger Verehrung begrüßt auch Breslau, diese starke Gränz-Vorhut freier deutscher Bildung und Gesinnung, in Eu⸗ rer Kaiserl. Hoheit die Krone deutscher Nation, nachdem Höchstdiesel⸗ ben dem Rufe des Vaterlandes, an seine Spitze zu treten, gefolgt sind. Es beseelt uns der heiße Wunsch, daß es Eurer Kaiserlichen Hoheit, begleitet und getragen von der Liebe und dem Vertrauen al⸗ ler bieberen, uneigennützigen Vaterlandsgenossen, und deren Zahl ist Gott sei Dank überwiegend, unter des Himmels Beistande gelingen möge, die beglückende Verheißung eines freien, einigen und mächtigen Dentschlan?s zu verwirklichen.“
Erzherzog Johann erwiederte aus dem geöffneten Waggon un⸗
und Kaspar Daehne ) welche den Leuten heute von der unterzeichneten Abtheilung durch die betreffenden Lokal⸗Behörden überwiesen worden sind.
Die seit jener denkwürdigen Zeit unausgesetzte Wirksamkeit des
Vereins in ihrem vollen Werthe anerkennend, nimmt die Abtheilung
gern Veranlassung, den erneuten Beweis von der Theilnahme an dem Geschick der hülfsbedü ftigen Vertheidiger unseres Vaterlandes hierdurch zur allgemeinen Kenntniß zu bringen und dem Verein für diese Gabe im Namen der Empfänger recht herzlich zu danken. Berlin, den 4. Juli 1848. Kriegs-Ministerlum, Abtheilung für das Invalidenwesen. von Stosch. Kraut.
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Uichtamtlicher Theil. De rat sech lend.
Bundes- Angelegenheiten.
Frankfurt a. M., 10. Juli. (O. P. A. 3.) In der heuti- gen 34sten Sitzung beschloß die deutsche National-Versammlung be⸗ züglich des angeblich zwischen Preußen und Dänemark abgeschlossenen Waffenstillstandes nach längerer Verhandlung, in Anbetracht, daß bis⸗ her nur unverbürgte Gerüchte und nicht offizielle Zeitungeartikel vor⸗ liegen, und daß es gesetzlich nur dem Reichsverweser im Einverständ⸗ niß mit der National-Versammlung zusteht, Waffenstillstand oder Frie⸗ den abzuschließen, zur Tagesordnung überzugehen. Da nach einer vom Präsldenten am Schlusse gemachten weiteren Mittheilung der Erzherzog Johann von Oesterreich wahrscheinlich schon morgen früh hier eintreffen wird, so wurde auf morgen früh 8 Uhr Sitzung an= beraumt, um über die Art des Empfanges Beschluß zu fassen.
Preußen. Breslau, 10. Juli. (Schles. Ztg.) Erzherzog Johann langte gestern früh 7 Uhr mit dem Nacht-Train der Nordbahn an Schlesiens Graͤnze, in Oderberg, an. Da die Verbindungsbahn zwi⸗ schen der Nord- und Wilhelmsbahn noch nicht hergestellt ist, wurde er in einer Equipage des Fürsten Lichnowsky auf den nächsten Bahn— hof der Wilhelmsbahn bei Annaberg bofördert. In A1Annaberg hatten sich vorher schon die Directions Mitglieder der Wilhelmsbahn, so wie der Landrath des ratiborer Kreises, zur Begrüßung des hohen Reisenden versammelt. Auch in Ratibor harrte eine überaus zahl— reiche Menge des Ankommenden. Tausendstimmiges Hoch ertönte, als sich der Zug näherte, und wollte nicht enden, als der Erzherzog den Waggon verließ, um die längs des ganzen Perrous aufgestellte
Nationalgarde in Äugenschein zu nehmen. Auf der Station Kosel wurde der Reisende vön einem Kommissarius der Oberschlesischen Ei⸗ senbahn-Direction, dem Kommandanten der Festung und von dem Bürgermeister von Kosel empfangen. Auf die begrüßenden Worte erwiederte der Erzherzog in seiner bekannten leutseligen und herzge— winnenden Weise.
In Oppeln angekommen, wohin ihn der Kommandant und der Bür⸗
germesster von Kosel begleitet hatten, wurde derselbe von dem ge— sammten Regierungs- Kollegium, mit dem Präsidenten Grafen von Pückser an der Spitze, von dem Bürgermeister und von der Bürger⸗ wehr willkommen geheißen. Von Oppeln schloß sich Herr Graf von Pückler als Begleiter an und fuhr mit Sr. Naiserl. Hoheit in dem⸗ selben Coupé. In Löwen auf dem Bahnbhofe war ebenfalls die Bür⸗ gerwehr, der Bürgermeister und die Geistlichkeit, so wie ein großer Theil der dortigen Einwohnerschaft, zum feierlichen Empfange ver⸗ sammelt. Se. Kaiserl. Hoheit verließ jedoch nicht den Waggon, nahm aber von dem Kammerherrn Baron von Ziegler auf Dambrau ein Glas Champagner an und trank davon, iCndem er sich zu dem Prä⸗ sidenten Grafen von Pückler mit den Worten wendet: „Dieses Glas trinke ich auf Ihren König!“ In Brieg auf dem Bahnhofe hatten sich die Mitglieder des Over⸗-Bergamtes mit dem Berg⸗Hauptmann, Herrn von Seynhausen, so wie der Direktor des dortigen Land- und
Stadtgerichtes, der Magistrat und die Vürgerwehr aufgestellt. Der
Prinz wurde hier von unserem Herrn Ober-Praͤsidenten Pinder und meh⸗
gefähr Folgendes: „Er habe es gewagt, eine große Aufgabe zu übernehmen; er werde derselben als redlicher Mann seine ganze Kraft weihen und dürfe dabei auf den Beistand aller wahren Vaterlands⸗ freunde vertrauen.“ ̃ Ohne weiteren Aufenthalt wurde Se, Hoheit auf der Verbin⸗ dungsbahn nach dem Niederschlesisch⸗Märkischen Bahnhofe befördert, und hier verweilten die Reisenden längere Zeit, nahmen ein ihnen angebotenes Diner an und unterhielten sich mit der versammelten Generalität, den Chefs der Civilbehörden und den Hauptleuten der Bürgerwehr, die den Reichsverweser in Parade⸗Alufstellung mit klin⸗ gendem Spiel empfangen hatte. Einen trefflichen Eindruck hinter— ließen auch die frankfurter Deputirten, die den Erzherzog begleiteten. Um 54 Uhr ging die Reise weiter, zunächst nach Görlitz,. Das Ge⸗ solge des Prinzen war sehr klein, er führte nur drei Equipagen it sich. ; 2 2 glich der Mittheilung von Reisenden soll die Reise 2 Eiz- herzogs drüben in Oesterreich von Wien bis zur, preußischen Gr äinze ein foͤrmlicher Triumphzug gewesen sein. In Wien selbst wurde von der Kaiserlichen Burg bis zur Station der Nordbahn hin von ber Nationalgarde und der akademischen Legion ein Epalier , durch welches sich der Equipagenzug, welcher Se; Kais. Hoheit und seine Begleitung führte, unter dem Geläute der Glocken, dem Von⸗ ner der Kanonen und dem Zujauchzen der Menge nach dem Bahn⸗ hofe hin bewegte. Auf jeder einzelnen Station der Nordbahn, welche der Zug berührte, hatten die nächsten Stabt⸗ und Landbewohner Ehrenpforten mit sinnigen Inschriften aufgerichtet, und dies war selbst auf dem Anhaltepunkte bis zur Gränze hin der Fall, wo der Zug, ohne anzuhalten, vorbeifuhr.
Oesterreich. Wien, 10. Juli. Die Wie n. Ztg. sagt über die Bildung eines neuen Ministeriums: „Der Minister Toblhoff hat bereits gemäß dem Auftrage Sr. Kaiserlichen Hoheit des Erz⸗ herzogs Johann die nöthigen Schritte gethan, ein neues Ministerinm zu bilden. So schwierig diese Aufgabe im Augenblicke der Eröff⸗ nung der konstituirenden Reichsversammlung auch ist, so wird doch Alles aufgeboten, um diesen provisorischen Zustand abzutürzen und den konstituirenden Reichstag zur bestimmten Zeit mit einem Ministe⸗ rium zu eröffnen, welches in seiner Zusammensetzung eben so wie in seinem zu veröffentlichenden Programme die Bürgschaft einer inneren Einigkeit und des Vertrauens im Volke geben soll.“
Sachsen. Ueber den (bereits erwähnten) Empfang des Erz⸗ herzogs Johann in Dresden und Leipzig meldet die Deutsche All- gemeine Zeitung Nachstehendes:
Dresden, 19. Juis. Heute Morgen 9 Uhr ist der deutsche Reichsverweser, Erzherzog Johann, hier eingetroffen und mit eben so gebührender Auszeichnung wie großer Herzlichkeit empfangen worden. UÜnser verehrter König war ihm in Begleitung des Staats⸗Ministere, Pr. von der Pfordten, früh 5 Uhr auf der Sächsisch⸗Schlesischen Ei⸗ senbahn bis Löbau entgegengereist. Um 7 Uhr wirbelten die Trom⸗ meln Generalmarsch durch die Straßen. Unsere sämmtliche Bürger⸗ wehr rückte aus und bildete mit der Garnison aller Waffengattungen von dem Bahnhofe bis zum Königlichen Schlosse Spalier. Zum er⸗ sten Mal sahen wir die Feldzeichen der sächsischen Armee mit den deutschen Farben geschmückt, was einen überaus erfreulichen Eindruck machte. Der Eingang des Bahnhofes war, wie die umliegenden Gebäude, mit Fahnen in den deutschen und den Landesfarben festlich geschmückt, sogar aus den Fenstern unserer Garde-Kaserne wehte das deutsche Banner. Eine unermeßliche Menschenmenge war auf den Beinen und wogte hin und her, abgesehen davon, daß alle Häu⸗ ser am Bahnhofe bis auf die Dächer hinauf mit Menschen besetzt waren.
Mittlerweile hatten sich im Saale der Eisenbahn⸗-Restauration die Prinzen des Königlichen Hauses, die Minister, das dipomatische Corps uͤnd das nicht im Dienste besindliche Ofsizier⸗Corps, die Landstände ꝛc. eingefunden. Als endlich die mit einer Blumenfrone und Fahnen geschmückte Lokomotive mit dem Wagenzuge heranbrauste donnerten die Geschütze und erscholl das Geläute aller Glocken. ö. . kurzen Aufenthalt im Bahnhofe fuhr der Ersh . * unseres Königs im offenen Wagen laugsahh— nach der Stadt;
n,, ,, ; er und hinter demselben die Eska—⸗ dem Wagen ritt eine Eskadron Reiter und h G, Harsten fagen dron unserer Bürgerwehr mit ihrer Standarte.