1848 / 74 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

für Muscovada und anderen Zucker, der nicht mit dem

ĩ ucker gleichsteht, vom 5. Juli 1848 bis 33 err 313 Ie, nr fn belastet werden sollte, begann Herr Hume die alten Einwendungen gegen eine Aenderung des Jolles. Lord George Bentinck folgte ihm mit einer langen Rede, in welcher er versicherte, daß die Minister von der Zucker- Frage nicht das Geringste verständen; ihre Berechnungen wären falsch und Ge— nauigkeit nur in seinen Angaben zu finden. Er trete dem Vorschlage des Herrn Barkley bei, nach welchem die westindischen Pflanzer we⸗ nigstens für ihren Zucker auf sechs Jahre einen Schutz von 7 bis 15 Sh. für den Centner fänden; die Minister wollten im Ganzen nur 32 Sh. 6 P. gewähren. Indessen genügte auch der Vorschlag des Herrn Barkley noch lange nicht. Der Lord beschloß seine lange, sorgsam vorbereitete Rede mit der Erklärung, das englische Volk sei nicht ge⸗ sonnen, wegen eines Farthings für das Pfund Zucker seine Kolonien aufzuopfern, wie die Freihändler, deren Wahlspruch sei: Geld, sorge für Geld nur, wenn du es kannst, mit Ehren, wo nicht, auf jegliche Weise. Lord G. Bentinck nahm für sich und seine auf Schutz dringende Partei das Motto in Anspruch: „Sil⸗ ber ist schlechter als Gold, und Gold ist schlechter als Tugend!“ Lord J. Russell sagte, er wolle Lord G. Bentinck, der nichts thäte, als die Sache verschleppen und lateinische Sprüche anführen, auch mit einem lateinischen Spruche dienen, den er bei seinen An⸗ trägen auf Vertagung zu befolgen scheine: Einer allein hat uns durch Zögern die Sache gewonnen! (Gelächter. Lord J. Russell sprach gegen den Vorschlag des Herrn Barkley, durch welchen den Verzehrern eine Mehrausgabe von 1,200,900 Pfd. St. erwach⸗ sen werde. Auch auf den Vorschlag des Herrn Gladstone, die Zölle zu erhöhen, könne er für jetzt nicht eingehen. Er gebe zu, wenn im Anfange des nächsten Jahres die Lage Europa's so drohend sein sollte, daß wir unsere Ausgaben für Heer und Flotte nicht beschränken dürften, dann müßten wir un⸗ sere Einnahmen vergrößern durch Steuer⸗-Erhöhung. Aber wenn

friedliche Nathschläge, wie er hoffe, bis dahin die Oberhand gewon⸗

400

nen haben, so glaube er, durch strenge Sparsamkeit die öffentlichen Einnahmen den Ausgaben gleich machen zu können. Die Minister erhielten diesmal die ungleich größere Mehrheit von 56 Stimmen, denn das Amendement wurde mit 180 gegen 124 Stimmen ver— worfen. Die übrigen Verbesserungs-Vorschläge, welche gegen den Antrag des Ministeriums gemacht wurden, gingen durch noch größere Mehrheiten verloren.

Nach Parlaments⸗Berichten verlor England in den Jahren 1815 und 1816 durchschnittlich jährlich 538 Schiffe durch Seeschaden, mit 74, 000 Tonnen Gehalt, bei einer Gesammtlast von 3, 820,000 Tonnen. Man rechnet, daß die Vereinigten Staaten ungefähr 2 Prozent, England 2 und Frankreich 37 Prozent an Sees baden einbüßen, was einen

Schluß auf Güte der Schiffe und Geschicklichkeit der Mannschaft

erlaubt.

Der Liverpooler Mercur bemerkt: „Fast 3009 Geistliche haben bereits ihren Namen unter die Bittschrift gegen die diploma⸗ tische Verbindung mit Rom gesetzt. Fremde müssen sich daher nicht wundern, daß der Glaube an Hexen, Zauberei, Wahrsagerei und die Herrschaft der Planeten noch unter dem Volke in England herrscht.“

Schweiz. Bern, 8. Juli. Das Anerbieten der lombardischen NVegierung, der Eidgenossenschaft die Kosten der Gränzbesetzung gegen Oesterreich zu vergüten, ist vom Vorert abgelehnt worden. „Diese Kosten⸗Vergütung“, bemerkt die Eidg. Ztg., „hätte doch zur Be— hauptung unserer Neutralität auch gar zu schlecht gepaßt.“

Gestern hat der Regierunge⸗Rath mit 5 gegen 3 Stimmen be⸗ schlossen, die Verwerfung des Entwurfs der Bundes⸗Versassung zu beantragen.

Uri. (Eidg. Ztg.) Im Landrathe, der wegen ordentlicher Geschäfte versammelt war, ist die Frage über die Garantie der Kan⸗ tons⸗Verfassungen wieder aufgegriffen worden. Die beiden Gesand ten Muheim und Jauch waren erpreß und unerwartet von Bern ein— getroffen. Nach einer langen und hitzigen Diskussion zog Landam— mann Lusser seinen vor acht Tagen zum Beschluß erhobenen Antrag

auf Verweigerung der Garantie zurück, und der frühes e regierr ng räthliche Antrag wurde nun angenommen.

Spanien. Madrid, 8. Juli. Die Königin ist in B? tung ihres Gemahls, der Königin Mutter und des Herzogs Rienzares gestern nach St. Ildefonso abgereist. Von den Minn wird sich nur der Marine⸗Minister dorthin begeben.

Meteorologische Beobachtungen. . * ng.

Abends 10 br.

1848. 14 Juli.

Nachmittags

Morgens 2 Ubr.

6 Uhr.

Luft qruck . Lustwä‚rme Thaupunkt

Dunstsũttigung -. 75 pCt. Wetter halbbheiter. halbheiter. Niedersehlas O Rh.

wn, ,,, 80. 80. 80. Würme we chsol 4 20,2 Wolkenzug ... 5 80. 12. 0

Tagesmittel- Z38S, 26“ Par... 4 15,27 R... 4 10,17 R.,. 68 pet. so.

... 338, s 1“ Par. 338, 22“ Par. 338, 00 Par. duellwirme . 13,19 n. 4 20,0 R. 4 12,6 R. Flusswürme 1

49,67 R. 11,47 3

ͤ

.

. . 9, 3* R. Boden wärme

51 pet. 77 pCt., Ausdünstung

halbheiter. ee.

Königliche Schauspielt.

16. Juli. Im Opernhause. 75ste Abonnemente⸗ Geistige Liebe, Lustspiel in 3 Abth., von Dr. Ir. Le— derer. Hierauf: Esmeralda, großes Ballet in 2 Abth. und in 5 Bildern, von J. Perrot. Anfang halb 7 Uhr.

Montag, 17. Juli. Im Schauspielhause. 116te Abonnements⸗ Vorstellung: Hamlet, Prinz von Dänemark, Trauerspiel in 5 Abth., von Shakespeare. Anfang 6 Uhr. h

Dienstag, 18. Juli. Im Schauspielhause. 117te Abonnement s⸗ Vorstellung: Doif und Stadt, Schauspiel in 2 Aobth. und. 5 Atten, mit freier Benutzung der Auerbachschen Erzählung: „Die Frau Pro⸗ fessorin“, von Ch. Birch-Pfceiffer.

Sonntag, Vorstellung:

x

Her (än er IV rS§SCe rOm 15. Adi.

IH echsel- Course.

Geld.

250 FI.

do. 250 FI. amburg ...... ...... 306 Me.

do. ; 300 Mr. 1186. 300 Fr. 150 FI. Mt. 5 150 FI. 101 100 Thlr. 995 6. 993 Leipziß in Courant im 14 TblIr. Fuss.. 1930 TbII. ö gh in ag g, ,, 100 1. 57 24 656 29

100 sRhl 3 Wochen 1013 1013

Amsterdam

London

Augsburg Breslau

Frankfurt a,. M. Hetersburg J

Inländische Fonds, Hfcndlhries-, HNommeandl- Papiere und G elcl - ums.

7f. ies. Geld. Gem St. Sehuld- Seh. 3 735 Sceh. Präm. Sch. SS 88 K. u. Nm. Sebuldv. 31 do. Lt. B. gar. a0. 3 Berl. Stadt- Obl. 3 70 Pr. kRkK- Anth. Seh - Westpr. Pfandbr. 3 764 Grosab. Posen do. 90 do. do. 3 ] Frie drichsd'or-. Osipr. Pfandhr. 823 And. Goldin. à 5ih. Pomm. do. 924

Ausländische Hon(ls.

Ef. Brief. C eld. Gem.

Kur- u. Nm. Pfdhr. 37 92 1 Schleaisehe do. 3 92

Disconto. ö.

Poln neue Pfalbr.“ do. Part 500 FI. do. do. 300 FI. Ilamb. Feuer- Cas. do. Staats-Pr. Anl.

Russ Iamb. Cert do. beillope3 4.8. do. do. 1. Anl. do. Stiegl. 2. 4. A. 41 80 79

do. do. 5. A. 4 do. v. Rthsch. Lat. 5 99 . Iloll. 2 Ih Aut. do. Polu. Sebatz 0. 4 60 - 59 Kurh. r. O. 40 1h. do. do. Cert. L. A. 5 73) Sardin. do. 36 Er-

do. do. L. B. 200FII.— N. Nad. do. 35 FI. Pol a. Ffdbr. a. C. 4 87

Eis enhahn -- ACcticnm.

Slamm - Actien. / I apilal.

* *

3 ges- Coums.

Der einertrag wird nach ersolater Rekauntm Tag ö in der dazu kestimmtfen Rukrik ausgeläll 6

Die mit 33 pCt. ber. Actien sind v.. Flad gar *

Hriori / S- Acllen. ͤ Kapilal. J w Tuges- Cours.

Zins sus:

Simmtliche Prioritits-Actien werden durch jülirliche Verloosuntz a 100 pCt., amortis.

Berl. Anhalt Lit. A B. 3.560.000 do. Hamburg 8. O 0, 00 do. Stettin -Starg. . 4.824, 1100 do. Pots d. Magd... 4. 00.000

Magd. Hal berstailt.. 1.700. M0,

do. Leipziger 2. 300, 06

Halle Thüringer I. M .

Cöln - Minden. . . .. . .. 13.000.000 do. Aachen. . ...... 4, 500, 090

Bonn - Cöln 1, 151.200

Diüsseld. Elberfeld .. 1,527,000

Steele - Vohwinkel. . .] 1, 100,000

Niederschl. Märkisch. 10,040, 00

do. Zweigbahn 1,500, 600

Oberschl. Lit. d.. 1,429. 700

do. Lit B 2,400. 000

Cosel Oderberg 1, 200.000

Breslau - Freiburg . . . 1,700,000

Krakau - Oherschl.: .. 1.50 000

Berg. ,,,, 4.900.000

Stargard- Posen 5, 9000, 000

86 2 61 bz. 84 bꝛ. u. G. 14 H. ö 50 R. 16 bz 56 ba.

= =

52 83

84 B 83 6. 84 B. S3 6.

& o e =

80 G. 363 B. 36 etw. ba.

66 ba. a. B.

Quil lungs- Bogen.

Berl. Anhalt. Lit. B. Brieg. Nei sse Magdeb. - Wittenb. . . . Aachen-Mastricht . . . Thür. Verbind. Bahn

2, 500,000 60 1. 100,000 4 90 4,500,000 4 60 4223 6. 2, 750,000 4 30 5, 600,* 000 20

84 Bk. 83 6.

Ausl. CQuil sungshog. Ludv. Bexbach 24 RI. t . Friedr. Wilh. Nordh.

. 80 85 3854 . 4 bæ.

8. 525, 0060 8. 600, 600 * 8, 00, 0001

Schluss- Course von Cöln- Minden 76 6.

814 br. u. . 874 2 * bz 71 br.

78 hb2.

80 br u. B Ser , Gr b.

Berl. Anhalt. ... ..... I. 411. 860 do. Hamburg 5.000.000 do. Potsd.- Magd. .. 2.367. 2000 do. do. 3. 134. 800

Magdeb. Leipziger I. 758, 000

Halle - Thüringer . ... 1. 00. 9

Cöln - Minden 3.6574. 500

Rhein. v. Staat gar.. I.492, 00 : do. 1. Friotit it,. d 66 do. Stamm - Prior. . I. 250, 0009

Düsseldorf -Elherseld. I. M. O).

Niederschl. Märkisch. 4, 175, 6000,

do. 3. 5006, 000

III. Serie. 2, 300, 000 Zweighahn 252.0090

do. do. 218.000

Oberschlesische -.... 1.276, 600

Cosel - Oderberg 250, 000

Steele - Vohwinkel... 325. Hh 5

Breslau - Freiburg.. 100,00 4

D 2

S WC -

8 is m e = = =

Ausl. Stamm- Acl.

Dresden- Görlitz.. .. 6, 000, 0090

Leipzig - Dresden Chemnitz; Risa Sächsisch- Bayerische 6, 001, 000 , ,, Sp. 2, 050, 000 Amsterd. Rotterd. FI. 6, 500, 000 Mecklenburger Thlr. 4, 300, 00

von Preussischen Bank- Antheilen 843 6.

Die Börse war heute wenig belebt, die Stimmung flauer, als seither, und die Course auch gewichen, obschon die pariser nn iond̃oner neuesten Course höher kamen, auch sonst keine nach—

theiligen Nachrichten bekannt waren.

Die Bank hat heute den Diskonto auf Wechsel bis 4 6H und beim Lombard auf 5 H ermässigt.

Auswärtige Börsen.

Wien, 13. Juli. Met. 5proz. 73. Aproz. 62 —- 63. proz. 41—42. Anl. 34: 1207. 39: 81. Nordb. 10655. Gloggn. 92 —393. Mail. 63 64. Livorno 697 70. Pesth 63 635. Budw. 683. B. A. 1075 1080.

Wech sel. Amsterdam 164. Augsburg 1101. Hamburg 1733. London 11. 48. Paris 138.

Leipzig, 14. Juli. L. Dr. Part. Oblig. 96 G. Leipz. B- A. 150 Br. Leipz. Dr. E. A. 6 G. Sächs. Bayer. 80 G. Schles. 777 Br. Chemn. Riesa 26 G. Löbau-Zittau 25 Br. Magdeb.⸗Leipz. 170 G. Berl. Anh. A. S6 G., do. B. 837 G. Altona⸗Kiel 89 Br., 88 G. Deß. B. A. 867 G. Preuß. Bank— Antheile 86 Br.

Paris, 12. Juli. Die rückgängige Bewegung der Course hat aufgehört, und heute machte sich wieder in allen Fonds eine starke Neigung zum Steigen bemerkbar. Man sprach viel von einer neuen Verschwörung, welche vorgestern entdeckt worden wäre. Indeß der wahre Grund des Steigens scheint in dem Streben der Inhaber von Schatzbons gelegen zu haben, die 3proz. Rente auf nahe an 565 Fr. zu bringen. Man kündigte heute auch den Abschluß des Expropria⸗ tions-Vertrages der lyoner Bahn zwischen der Gesellschaft und der Regierung an; die Actionaire erhalten 10 Fr. Rente, 5 „6 für die 250 3. weg . in nn haben.

proz. Nente, welche gestern 48. 25 schloß, eröffnete heute 48 560 und blich 49. 11 Rente hh . 36 25, eröffnete heute 7 und blieb 78. 50. Schatzbons 163 a 133. Bank stieg von 16l0 bis 1675. Nortbahn schwanlten von 372. 6h bis 380.

London, 11. Juli. 3 proz Cons. 87, a. 3. 872. S76. Span. Pass. 3. Zproz. 213. Int. 465. ö tug. proz. 171. Bras. hh. Mer. 171, 17.

Durch ungünstige Berichte waren engl. Fonds flauer. Eisenbahn— Actien etwas günstiger und belebter.

Ansterdam, 12. Juli. Die niedrigen Notirungen von den meisten fremden Börsen wirkten auch hier nachtheilig, und alle Gat—

Frankfurt 111.

334 proz. 4proz. 704. Por⸗

tungen, sowohl holländischer als fremder Fonds, waren zu mehr oder minder niedrigeren Preisen angeboten. In Jut. und österr. war der

Handel ziemlich lebhaft.

Zproz. neue 513, 4proz. ostind. gr. Piecen 8, , Sz. 3proz. do. Russ. alte 91 *, , B.

. 69, 685, 4. Span. Ard. Sz, . 2447, 3. Coupons 65. Portug. neue 16. do. 4proz. Hope 75. Stiegl. 74.

Antwerpen, 11. Juli. Paris waren auch hier alle Fonds niedriger. folgten dieser Bewegung. Ard. 9, 83.

Madrid, 6. Juli. Zproz. 193, 3. 5proz. 125, 3. Ifr. 4 z. Coup. 8 Br.

Durch niedrige Notirungen aus proz. 75, 7435. Span.

Markt⸗Berichte. Berliner Getraidebericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen 45 50 Rthlr. Roggen loco 23 26 Rthlr. „p. Juli Aug. 22 Rthlr. bez. u. G. . Sept. / Oft. 24 Rthlr. bez. Hafer 48/52pfd. 16—18 Rthlr. Gerste 25321 Rthlr. Rapps ohne Anstellung. Rübsen 63 Rthlr. bez. Rüböl loco 105 10 Rthlr. Sept. / Okt. 105 10 Rthlr. Spiritus loco 175 —17 Rthlr. ö Juli / Aug. 17 Rthlr. Br. n Sept. / OBkt. 163 * Rthlr. bez. u. G.

Königsberg, 12. Juli. Die Zufuhr an Getraide war ge— ring, an Kartoffeln bedeutend. Weizen 50 bis 60 Sgr. pr. Schffl., Noggen 30 bis 34 Sgr., große Gerste 21 bis 26 Sgr., kleine Gerste 22 bis 24 Sgr., Hafer 16 bis 21 Sgr., weiße Erbsen 32 bis 38 Sgr., Kartoffeln 137 bis 16 Sgr., der Ctr. Heu 14 bis 15 Sgr., das Schock Stroh 82 Sgr., Spiritus 19 Rthlr. 10 Sgr. pr. Ohm.

Stettin, 13. Juli. Roggen in loco schwerste Waare 25 Rthlr⸗ bezahlt, 82 pf. pr. September / Sktober 245 Rthlr. bezahlt und Brf. 24 Rthlr. zu machen.

Spiritus aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand ohne Fässer 21 26, mit Fässern 22 36 bez. und Gd. , 213 * Brf., pr. September Dftober 223 R Brf.

Rüböl in loco 94, Rthlr. bezahlt, 95 Rthlr. ferner gefordert. September / Oktober 10 Rthlr. bezahlt.

Köln, 12. Juli. (25 Schfl.) Weizen direkt 55 Rthlr., do. p. Nov. 5 Rthlr. 137 Sgr., do. pr. März 1849 53 Rthlr. Geiste 2 Rthlr. Hafer 2 Rthlr. Neuer Saamen 8 Rthlr. Rübkuchen 26 Rthlr. Roggen direkt 37 Rthlr., do. pr. Nov. 3 Rthlr., do. pr. März 1849 35 Rthlr. Rüböl pr. Compt. 287 Rthlr., do. pr. Ottober 287 Rthlr.

Amsterdam, 12. Juli. Weizen an Konsumenten zu den vorigen Preisen verkauft: 128pfd. alt. bunt. poln. 294. 295 m 127pfd. bunt. do. 275, 280 Fl.; 131pfd. norder. 250 Fl.; 1252, 126pf0. groning. 220 Fl.; I24pfd. gering. do. 205 Fl. 3 130 fr. blau. bunt. do. 218, 220 Fl.; 124⸗, 125 pf8. fries. 225 Fl.; 139 pfd. kubank. 208 Fl. contant; 121pfd. nord holländ. 19 II.; 130pfd. rostock. 257 Fl. contant; 126pfd. alt. roth. schles. 260 Fl. Rog⸗ gen mit wenig Handel; 118pfd. däm, 135 F1. 118 pfd. eupat. 152 Fl. Gerste, inländische etwas niedriger abgegeben, in, aus- ländischer nichts umgegangen; 94⸗, . 96⸗, 97pfe. fries. Winter⸗ gerste 106, 108, 110. 112 Fl.; seeländ. Lö. 1 Hafer ohne Handel. Buchweizen wie früher; 117pfd. ostfries. 154 Fs.; 114 pfd. ne, n. 3 . . a ff weiße Erbsen wurden in Partieen zu 64 Fl. per Maß verkaust.

. at auf 9 Faß im Septbr. 583 L.; Okibr. . ahl: 59 L.; April 59 L. Lein saat preishaltend; 119 356 6 tersb. 245 Fl.; 108pfd. riga. 225 Fl.; 111pfd. . * Il

Rüböl gleich und auf Lieferung flauer. Lind! , Rüböl per 6 Wochen 36 Fl.; effekt. za Fl. 64 314 4 3. Il. Okt. 34 Jl.; Nov. 345 F.; Dez. zi Fi. Tg . . 6 286 Fl.; Neselt. 27 Fl. “.‘ Hanföl Fer 6 Woch. 36 Fl.; effekt.

35 Fl.

.

Mit der heutigen Nummer des Staats⸗An⸗ zeigers werden Bogen 80 und 81 der Verhandlungen zur Vereinbarung der Preuß. Verfassung on gegeben.

Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober - Hosbuchdrucerei.

6

21 in

an*

1⸗ 1 non as Abonnement beträgt:

i, Athlr. für ; 1 Athltr.« Jahr. 8 Rthlr. I Jahr.

in len Theilen der monarchie e Preis⸗Erhöhung.

inz el nen Nummern wird

Zogen mit 25 Sgr. berechnet.

Preußischer

Staats- Anzeiger.

.

Amtlicher Theil.

Deutsch lan d.

Bundes⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M. der deutschen National⸗Versammlung.

Preusien. Berlin. Verfügung des Ministeriums der geistlichen 2. An— gelegenheiten. Magdeburg. Schreiben des Ober⸗Bürgermeisters Francke und des Obersten von Schlieffen. Posen. Ertheilung des Ehren— bürgerrechts an den General-Lieutenant von Steinäcker.

Oesterreich. Triest. Antwort des Gouverneurs an den Contre-Ad-⸗ miral Albini.

Sachsen. Dresden. Kammer-Verhandlungen.

Baden. Donauesching en. Abmaisch der bayerischen Truppen. Hessen und bei Rhein. Darmstadt. Feier der Wahl des Reichs- verwesers. ; Frankfurt. Frankfurt a. M. Festmahl. nen. Die AÄlbreise des Reichs verwesers.

. Ausland.

Desterreich. Pesth. Verhandlungen des Unterhauses.

Frankreich. Nationgl-Versammlung. Bericht über Duvivier's Leichenbegängniß. Der Dekret Entwurf zur Förderung von Häuser— bauten. Paxis. Publication von Dekrelen in Finanz-, Gemeinde⸗ und Industrie - Angelegenheiten. Tagesbefehl des Kriegsministers. merltnnung der französischen Nepublit durch den Papst. Admiral Bruat. Algerien. Eröffnung des provisorischen Gemeinderaths. Nundschreiben, des Handels-Ministers. Der Gesetz-Entwurf über die Klubs. Die gerichtliche Untersuchung des letzten Aufstandes. Ver— mischtes. 5 ;

Großbritanien und Irland. London. Parade. Parlaments— Verhandlungen: Schußbill gegen Kuppler verworfen; die Bill wegen Verkaufs der verschuldeten Güter in Irland. Vermehrung der lon—

*. 3 ö Auswanderung. ĩ

weiz. Baselland. Beschluß des Regier ö insichtli e gen nfs. schlus s Regierungs-Raths hinsichtlich

Moldau und Wallachei. Bucharest.

gierung an die Konsuln. Vermischtes.

Handels⸗ und Börsen-Nachrichten.

Verhandlungen

Ankunft hoher Perso⸗—

Note der provisorischen Re—

Amtlicher Theil.

. . Potsdam, den 15. Juli.

Ihre Königl. Hoheit die verwittwete Frau Großherzogin von Mechlenburg⸗-Schwerin und Höchstderen Tochter, die Her⸗ zogin Luise Hoheit, sind nach Schwerin zurückgekehrt. ö

Der Justiz⸗Kommissarius und Notarius Großmann zu Trze⸗ meszno ist unter Beibehaltung des Notariats als Justiz Kommissarlus an das Land- und Stadtgericht zu Lobsens versetzt worden.

Dem Färber Wilhelm Severin zu Hagen ist unter dem 10. Juli 1848 ein Patent

auf ein für neu und eigenthümlich erachtetes Verfahren bei

Anstellung von Indigo⸗Küpen . auf sechs Jahre, von jenem Tage au gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.

Aichtamtlicher Theil. Dentsch land.

Bundes -Angelegenheiten.

Frankfurt a. N.. 14. Jult. (O., P. A, 3. 37 ste Siz⸗ zung der deutschen NationalVersammlung am 13. Juli. Die Sitzung wurde gegen 97 Uhr durch den Präsidenten H. von Gagern eröffnet. Für den Flottenbau sind, als Ertrag einer Samm⸗— lung in Detmold, 736 Rthlr. eingegangen.

Die Tagesordnung, zu welcher nach einer Mittheilung Robert Mohl's, daß ein Bericht des Ausschusses für Geschäftsordnung über weitere Anträge, die Verhandlungen der National-Versammlung be— treffend, gedruckt vertheilt werde, übergegangen wurde, führte zur Fortsetzung der Dislussion über 5. 2 des Entwurfs der Grundrechte. Sprengel von Waren in Mecklenburg hob mehrere Bedenklichkeiten des zweiten Minoritäté⸗Antrages (von Eisenstuck, vergl. Beilage der O. P. A. Z. zu Nr. 189) hervor. Den Einzelnen würden da—⸗ durch Vortheile auf Kosten des Reiches und der Gemeinden gegeben werden. Schüler von Jena begründet einen Verbesserungs-Antrag, dahin lautend: „Kein deutscher Staat darf zwischen seinen Angehörigen und den Angehörigen eines anderendeutschen Staates einen Unterschied, be⸗ züglich des bürgerlichen, peinlichen oder Prozeßrechtes machen.“ Die bis⸗ herigen Unterschiede, wie sie in verschiedenen Gesetzgebungen noch gelten (und vom Redner durch Beispiele erläutert wurden) waren sehr drückend für den Verkehr, insbesondere bei dem Durcheinanderlaufen der Gränzen der einzelnen Staaten. Koib von Speyer giebt statisti— sche Vergleichungen der Kultur⸗ und Gewerbs⸗-⸗Verhältnisse der dies— und überrheinischen Provinzen Bayerns, so wie der Verhältnißzahlen von Verbrechen und Vergehen. Alle diese Vergleichungen sprechen zu Gunsten der Gewerbefreiheit und der Erleichterung der Ansässig- machung. Das Prinzip muß sogleich und definitiv durchgeführt wer⸗ den. Die Uebergänge, welche die Zweifel und Nachtheile eines Pro⸗ visoriums haben, taugen nach gemachten Erfahrungen nicht. Der Nedner macht einen Verbesserungsvorschlag, nach welchem unter Anderem, jedem Deutschen das Recht, Liegenschaften zu erwerben und darüber 2nUperfügen (Theilbarkeit der Grundstücke)h, so wie das Recht, jegen Nahrungszweig zu treiben (Gewerbefreiheit) gesichert sein soll. Moritz Mohl erklärt sich für den Mehrheitsantrag des völkerrechtlichen Ausschusses und insbesondere gegen das Verlangen Stahls, den Gewerbtreibenden die Autonomie in Gewerbesachen

Alle post⸗A Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Erpedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers.

Behren⸗ Straße Ur. 657.

Berlin, Montag den 12. Juli

em, re,,

zu überlassen. Bestimmung der Adelsrechte überlassen wollte. Koch von Leipzig will ein allgemeines Gewerbe⸗ und Heimatsgesetz für ganz Deutsch land, jedoch ohne Spezialisirung. Löwe von Kalbe empfiehlt auf das dringendste Gewerbefreiheit nd Freizügigkeit. Großartige Mit- telpunkte eines Landes, wie ihn Frankreich in Paris hat, heben das Bewußtsein der Nationalität. Niemand wird für Deutschland bei seinen Nachtheilen diesen Weg wünschen; Eisenbahnen und die Frei— zügigkeit werden das Gefühl der Gemeinschaftlichkeit heben, welches jetzt nur erst in der Literatur lebte. Warum will man stets präsu miren, daß der Neuanziehende Ansprüche an die Armenkasse machen will. Man soll Leuten den Weg nicht versperren, die an einem Orte sehr nützlich werden können, während sie an einem anderen höchst überflüssig sind. Arbeit ist das größte Ka— pital. Alle Schätze Peru's haben Spanien zu einem Bettlerlande gemacht. Die Arbeitskräfte haben sich in England konzentrirt; die Arbeit allein hat England groß gemacht. Der Redner will auch die Association für das Handwerk, damit dieses dem größten Feinde des Handwerks, den Fabriken, entgegentrete. Das neue Leben Deutsch⸗ lands gründe sich auf die Grundlage des freien deutschen Staats— bürgers. (Beifall von Dieskagu entwickelt nachstehenden An trag: „Jeder Deutsche hat das Recht, in jedem deutschen Staate und in jedem deutschen Orte seinen Aufenthalt und Wohnsstz zu neh⸗ men, Liegenschaften zu erwerben, Nahrungszweige zu betreiben und das Gemeinde Bürgerrecht zu gewinnen.“ Osterrath erklärt sich sür den Mehrheits⸗Antrag des volkswirtaschaftlichen Ausschusses. S patz theilt die Ansichten, die sich geltend gemacht haben, in zwei Hauptgruppen, den Partikularismus und Unitarismus. Gegen ersteren, der auch in an⸗ deren Fragen, besonders in Bayern, Hannover und den Hansestädten seine Vertreter findet, muß angekämpft werden. Zachariä von Bern— burg entwickelt ein längeres Amendement. Ziegert erklärt sich für den Antrag des volkswirthschaftlichen Ausschusses. von Linde ist mehr für den Antrag des Verfassungs⸗-Ausschusses, welchen er in Einigem amendirt. Schwarzenberg giebt einen Vergleich der An— träge der beiden Ausschüsse, die er dahin vereinigt wünscht, daß ge— gen den Schluß gesagt werde: die Bedingungen dafür (für den Auf⸗ enthalt z.) werden von der Reichsgewalt durch Gesetze für ganz Deutschland festgesetzt. Eine unbedingte Gewerbefreiheit ist un⸗ räthlich wie ein Zunftzwang. Der Staat soll die Production im Interesse der Gesellschaft dirigiren, nach dem Grundsatze, mit der ge— ringsten Kraft die größten Esgebnisse zu erzielen. Bel der unbeding⸗ ten Gewerbefreiheit ist der Erwerb gar oft darauf gerichtet, den Anderen den Erwerb zu entziehen und sie zu Grunde zu richten. S chlöffel ver⸗ langt kostenfreie Ertheüung des Gemeinde-Bürgerrechts. Reichen— splerger von Trier erklärt sich gegen die Behauptungen von Kolb. Die größeren Rheinstädte wünschen nach ihren Erfahrungen in den letzten Jahren, von der unbedingten Gewerbefreiheit befreit zu sein. Die Gewerbetreibenden wollen sich, wie bekannt tst, organisiren und in der nächsten Zeit zu Berathungen zusammentreten. Man soll ih— ren Rath hören, ehe man in der wichtigen Sache einen Beschluß faßt. Beisler verlangt, daß der eiste Grund für die Genossen schaft, daß man nämlsch Niemand den Genossen aufdrängt, auch der wichtigsten Genossenschaft, der Gemeinde zu gut komme. Die An— gehörigen eines anderen Staates sollen aufgenommen werden können, wie die eigenen Staats - Angehörigen. Nachdem noch einige Redner unter fortgesetzten Zeichen der Ungednld eines grö⸗ ßen Theiles der Versammlung gesprochen, wurde die Dis— kussion über 8. 2 des Entwurfs geschlossen und diejenige über §. 3 eröffnet. (Die Aufnahme in das Staatsbürgerthum eines deutschen Staates darf keinem unbescholtenen Deutschen verweigert werden.) Beseler vertheidigte diesen. Tell kampf entwickelt den Vorschlag: der Besitz des allgemeinen deutschen Staatebürgerrechts umfaßt und gewährt das Staatsbürgerrecht in allen deutschen Staäa— ten. Ahrens von Salzgitter ist für das erste Minoritäts, Erachten, nach welchem es einer besonderen Aufnahme in das Staatsbürgerthum eines einzelnen Staates nicht bedürfen soll. Robert Mohl verthei— digt das zweite Minoritäts-Erachten, daß nämlich keine andere Auf— nahme⸗Bedingungen als UnZbescholtenheit und Unterhalts- Fähigkeit des Aufjunehmenden gestellt werden sollen. Werden diese Be— dingungen nicht gestellt, und ist Jeder ohne Weiteres zulässig, so werden auch die vermögendsten Gemeinden bald verarmen. Die Fortsetzung der Diekussion wurde hierauf (um 27 Uhr) vertagt. Auf die Tages -Ordnung der morgen um 9 Uhr beginnenden Sitzung wurde 1) der bereits diekutirte Bericht des Ausschusses für Wehrhaf⸗ tigkeit, 2) und 3) die Berichte des Ausschusses für die Geschäfts Ordnung über weitere Anträge, die Verhandlungen der National— Versammlung betreffend, 4) Wahlangelegenheit des Bezirkes Nidda (Großherz. Hessen), 5) Bericht über die österreichische Geldausfuhr und dann noch mehrere angekündigte Interpellationen und als drin— gend bezeichnete Anträge gesetzt.

Frankfurt a. M., 15. Juli. (Fr. Bl.) 38ste Sitzung der deutschen National-Versammlung. In der heutigen Sitzung wurde in Bezug auf das bekannte Schreiben des Königlich hannoverschen Staate-Ministeriums an die Stände nach dem Antrage von Wydenbrugks beschlossen: Die Centralgewalt möge die un— umwundene Anerkennung der Centralgewalt und des Gesetzes dar— über von dem Staats-Ministerium des Königreichs Hannover fordern.

Zwei andere Anträge von Simon von Trier und Nauwerk die Erklärungen des preußischen Ministeriums in Betreff der Wahl des Reicheverwesers anlangend, wurden durch Mehrheits-Beschluß als nicht dringend erachtet. Ein Antrag von Eisenstuck, Gün? ther und Mammen, die Zoll⸗Verhältnisse betreffend, wurde von Eisenstuck begründet, welcher die Zuweisung desselben an den volks— wirthschaftlichen Ausschuß befürwortet, und zwar mit dem Auftrage an denselben, die Berichterstattung dergestalt zu beschleunigen, daß in 14 Tagen darüber Berathung stattfinden kann. Die Versammlung beschloß, den Antrag „zur schleunigen Erledigung“ an den volkswirth— schaftlichen . zu verweisen.

* Was würde man sagen, wenn man dem Adel die

1848

In Bezug auf das österreichische Geldausfuhrverbot wurde der Aus⸗ schußantrag angenommen, dahin gehend: die M sammlungl erklart, daß das von der österreichischen Regierung unter dem 2. Apri J. J. erlassene und später bis Ende Juli verlängerte Ausfuhr verbot von edlen Metallen, sowohl für Oesterreich selbst, wie für die übri= gen deutschen Staaten große Nachtheile habe, und daß eine solcht den übrigen deutschen Staaten, gegenüber nicht zu rechtfertigende NMaßregel mit der Einheit Deuischlands unverträglich sei. Diese Erklärung soll der österreichischen Regierung auf geeignetem Wege mitgetheilt werden.

Preußen. Berlin, 16. Juli. Aus dem Ministerium der geistlichen 2c. Angelegenheiten ist folgende Verfügung ergangen: In Folge einer an mich gerichteten Aifrage wegen der Zulas⸗ sungsé- Berechtigung jüdischer Gelehrten zu den akademischen Lehräm= tern habe ich, mit Rücksicht auf die von des Königs Majestät wegen Unabhängigkeit der staatsbürgerlichen Rechte von dem religiösen Be- kenntnisse ertheilten Zusicherungen keinen Anstand nehmen können, zu erklären, daß ich auch jüdische Gelehrte als zulassungsberechtigt zu allen Lehrämtern an den Landes- Universitäten anerkenne, in sofern nicht die Natur eines solchen Lehramtes das christliche Bekenntniß nothwendig voraussetze. l Ew. Hochwohlgeboren gebe ich von dieser Erklärung mit der Veranlassung Kenntniß, den Inhalt derselben dem Rektor und Senat der Universität, so wie den einzelnen Fakultäten, mit Ausschluß der theologischen, zur Kenntnißnahme und Beachtung mitzutheilen.

Berlin, den 14. Juli 1848. ; Für den Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗ Angelegenheiten. Im Allerhöchsten Auftrage. (gez; von Ladenberg. An sämmtliche außerordentliche Regierungs-Bevollmächtigten und Kuratoren der Universitäten (mit Ausnahme von Berlin) und an den Rektor und den Senat der hiesigen Friedrich⸗Wilhelms- Universität.“

Magdeburg, 15. Juli. (Magdb. Ztg.) Die Stadtverord- neten-Versammlung bringt das nachfolgende Schreiben des Ober—Q Bürgermeisters Francke zur öffentlichen Kenntniß:

„Mit dem heutigen Tage scheide ich im Einverständniß mit einer ver ehrlichen Stadtoerordneten⸗Versammlung aus meinem Amte als Ober-⸗Bür—= germeister der Stadt Magdeburg und betrete den Nuhestand. Ich würde mein dankbares Gemüth unbefriedigt lassen, wenn ich mein bis daher so glückliches Dienstverhältniß verließe, ohne der Einwohnerschast Magdeburgs durch ihr gesetzmäßiges und sie vertretendes Organ und zugleich bie er geehrten Körperschaft selbst meinen tiefgefühlten Bank für alle Liebe und für alle Beweise des Wohlwollens und des Vertrauens auszudrüden welche ich während meiner 37jährigen Wirksamkeit in Magdeburg und bẽsonders während, der letzten 31 Jahre erfahren habe, in weschen sch das Amt des Ober-Bürgermeisters bekleidete und ohne die aufrichtigsten Wünsche für das sernere und rachhaltige Wohl der alten ruhmwürdigen Stadt und ihrer . Einmohnersch a st auszusprechen, welche beide ich zugleich der schützen⸗ e nn, f empfehle, ohne dessen Willen kein Haar aus unserem

Möge mein Andenken in unserer Stadt in Ehren bleiben Magdeburg, den 30. Juni 1848. ; . ö (gez) Francke. eine verehrliche Stadtverordneten - Versammlung hierselbst. Ferner veröffentlicht der Magistrat nachstehendes Schreiben des Obersten von Schlieffen, Commandeurs des zweiten Garde⸗Regiments:

„„Die Stadt Magdeburg hat dem zweiten Garde - Regimenk zu Fuß während seines mehrmongtlichen Aufenthalts daselbst so unlengbare Beweise von freundlichem und wohlwollendem Entgegenkommen gegeben, daß ich mich gedrungen fühle, dieser achtbaren Einwohnerschast in' allen Klassen und Ständen Namens des Regiments, das ich zu vertreten die Ehre habe, den herzlichsten Dank zu sagen. .

. Diese Pflicht gereicht mir zu um so größerer Genugthuung, als ich mit wahrer Freude aussprechen kann, daß von keinem Miigliedeꝰ des Negi⸗ ments auch nur die mindeste Veranlassung zur Störung des gegenseitigen guten Einveiständnisses gegeben worden ist. Möge die uns 6 so ö. gewordene Stadt sich auch ferner der Segnungen erfreuen, die wir derselben in dem Maß frichtig wie sie solcher durchaus würdig ist. 64

Den organischen Vertretern, dem Hochedlen Magistrat und der Stadt— verordneten⸗Versammlung beehre ich mich die Gesinnungen des Negiments für die Stadt Magdeburg mit der ergebensten Bitte auszudrücken solche der Gesammt«-Einwohnerschaft in geeignet scheinender Weise darlegen zu wollen.

Cantonnements-Quartier Charlottenburg, den 7. Juli 1848.

(gez) von Schlieffen, ö. Oberst und Regiments -Commandeur. die Hochedlen, den Magistrat und die

Stadtverordneten⸗Versammlung zu

Magdeburg.“

Posen, 14. Juli. (Pos. Ztg.) Der Magistrat und die Stadtverordneten hiesiger Stadt haben dem General Lieutenant von Steinäcker, um demselben einen neuen Beweis ihrer Anerkennung und Hochachtung zu geben, das Ehren-Bürgerrecht ertheilt. Zur Ueberreichung des Ehren-Bürgerbriefes begaben sich gestern Mistag sast sämmitliche Mitglieder der beiden städtischen Kollegien in die Wohnung des Herrn von Steinäcker, welcher das betreffende Diplom aus den Händen des Ober-Bürgermeisters Naumann entgegennahm. Letzterer sprach bei dieser Gelegenheit Namens der Stadt dem Herrn General ben innigen Dank aus für dessen rastloses, umsichtiges Be⸗ mühen zum Schutz derselben und zur , der Ruhe und Ord⸗ nung während der jüngsten verhängnißvollen eit und bat ihn, die so oft bewiesene Freunbschaft und fein Wohlwollen den Bewohnern Posens auch für die Foige zu erhalten; Hern, von Steinäcker dankte für die ihm erwiesene Ehre mit sichtlicher Rührung und bemerkte