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würde, und zung mögli
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1) „Die Aufnahme derjenigen Theile des Großherzogthums Posen, welche auf den Antrag der Königlich preußischen Regierung durch einstim-= mige Beschlüsse des Bundestags vom 22. April und 2. Mai in den deut⸗ schen Bund aufgenommen worden sind, wiederholt anerkennen und demge— mäß die aus dem Deutschland zugeordneten Theile gewählten zwölf Ab— geordneten zur deutschen National-Versammlung, welche auf ihre Legitima— sion vorläufig zugelassen worden sind, nun endgültig zulassen.
2) „Die von dem Königlich preußischen Kommissarius, General Pfuel, vom J. Juni d. J. angeordnete vorläusige Demarcationslinie zwischen dem polnischen und dem deutschen Theile vorläufig anerkennen, sich jedoch die letzte Entscheidung über die zu treffende Abgränzung zwischen beiden Thei— len auf weitere Vorlage der preußischen Regierung vorbehalten.
3) „Von der preußischen Regierung eine bestimmte Erklärung verlan— gen, daß dieselbe nicht nur ihrerseits, so lange sie den polnischen Theil des Großherzogthums Posen regieren werde, den in demselben wohnenden Deut— schen ihre Nationalität erhalten, sondern daß sie auch dafür sorgen werde, ihnen dieselbe für den Fall zu sichern, daß dieser polnische Theil Posens aufhören sollte, unter preußischer Herrschaft zu stehen.
4) „In Beziehung auf die Petitionen, welche Westpreußen betreffen, den nicht deutschen Bewohnern dieser Provinz zu erklären, daß die Natio- nal⸗Versammlung, laut Beschlusses vom 31. Mai, allen nicht deutschen Volksstämmen auf deutschem Bundesboden (also auch überall auf demsel⸗ ben den Polen) ungehinderte volksthümliche Entwickelung und in Hinsicht auf das Kirchenwesen, den Unterricht, die Literatur, die innere Verwaltung und Rechtspflege, die Gleichberechtigung ihrer Sprache, so weit deren Ge— biet reiche, gewährleistet habe.
21 diese sämmtlichen Anträge 6
hat gestimmt: Franz Schu
——
Ausland.
Frankreich. Paris, 21. Juli. Das Journal des Dé⸗ bat äußert sich folgendermaßen über die vorgestrige Sitzung der National-Versammlung:
„Wir wünschten eben so gern, wenn es möglich wäre, gar nichts darüber zu sagen, so beschämt sind wir über den schrecklichen Lärmen, mit welchem sie endigte. Und wenn man sich über diese unerhörten Scenen noch Rechen- schaft ablegen, wenn man sie durch einen ernsthaften Grund, durch ein wah— res politisches Interesse erklären könnte! Aber nein. Wegen einer bloßen Form-Frage, wegen der Frage, über welchen Antrag zuerst abgestimmt wer— den sollte, sehen wir sich einen der heftigsten parlamentarischen Stürme er— heben, welchem wir je beigewohnt haben; wegen einer Frage des Regle— ments theilte sich die Versammlung in zwei Feldlager, welche sich drohten mit Stimme und Geberden; kreuzten sich Unterbrechungen und Ausforde⸗ rungen in allen Theilen des Saales, so daß der Präsident gezwungen war, sich zweimal zu bedecken, und die Sitzung über eine Stunde ausgesetzt blieb. Der Gegenstand der Berathung war ein Gesetz-Entwurf der Regierung, welcher bestimmte, daß vom 1. Oktober 1848 an die Aufnahme in die po—
lytechnische Schule und in die Militair-Schule zu St. Cyr unentgeltlich er⸗
Sekanntmachungen.
2565 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 9. März 1848.
Das dem , e. Friedrich Wilhelm Doerband gehörige, hierselbst in der Ackerstraße Nr. 10 belegene, im Hypothekenbuche des Königl. Stadtgerichts von den Umgebungen Vol. 6. Nr. 405. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschäßt zu 7237 Thlr. 1 Sgr., soll
am 16. Oktober 1848, Vormitt. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
33155. 33800. 34789.
36332. 36838.
44011.
45863. 45922. 47521. 47674. 48494. 48524. 49010. 49189. 19801. 49835. 50462. 50664. 52483. 53811. 54376.
agg y)]
Köln-Mindener Eisenbahn. wr. Bei der am Isten und resp. Aten d. M. in Gemäßheit der §§. 21. 22. der hnnterm 18. Dezember 1843 Allerhöchst ö sanctionirten Staiuten unserer Gesell⸗ , chat n n, Ausloosung der in r, , , diesem Jahre vom Staate nach dem ennwerthe behuss der Amortsation zu erwerbenden
Actien, 325 Siück an der Zahl . Zahl, sind folgende Rum
186. 431. 96. 901. 1098. 10938. 1173. 1223 do 163. zz. Titi, Ui ere, s, i. le 136g. zzöd. 23a. A6. zzt. Hg. e. Hs. 073. 31609. 33365. 19. z5z65. 3555. 33353. 3. 1210. zä25. 1529. 13a. jets. 1263. 3453. 333. zi32. 5266. 52j9. 539z. sögs. Syig. Sede, d. soo. Si6ß. C501. Css. rh. Jin. 26, ä. 7395. Jois. z666. 7663. J67i. Ship. Soz. Se. 555. Soß2. G27. 9r 10. of. Loo z. io i3, 1! 10313. 16672. 1106. 12110. 12215. L151. 1313). 12355. 13933. 13035. 13085. 131985. 1265. 1335. 1312. 13711. 1391. Litäg. ta ißt. fan. 1c). 15120. 15162. 16101. 1829. 15300. 13323. 13x. 15702. 15503. i633. j6557. 17036. 17150. 1a. 1225. 17358. 17653. 17675. 17775. 17306. 16345. 156132. 15937. 19161. i553. 153637. 1olzz. 230i. 20175. 2716. 206. 20665. 21557. 2201. Zzozi.
pons und
Gleichzeini S8. 25. der
23829. 24136. 24731. 25052. 25 167. 25706. 26024. 26075. 26097. 26263. 26667. 27059. 27245. 27359. 27815. 28010. 28471. 28601. 286943. 28786. 28990. 29117. 29176. 29295. 29389. 29529. 29673. 29788. 29837. 29982. 30265. 30424. 31907. 31178. 31264. 31491. 31514. 31639. 32151. 32801. 32899. 33005.
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33328. 333553. 33473. 33545. 33628. 33785. 33906. 34107. 34200. 34338. 34476. 34751. 31993. 35233. 35235. 35437. 35616. 35623. 37034. 37572. 37620. 37650. 37856. 38174. 38269. 38303. 38388. 38417. 38451. 38904. 38967. 39050. 39312. 39349. 39730. 398356. 39898. 39979. 40022. 40044. 40083. 49119. 40163. 10205. 40367. 40415. 40617. 40872. 41112. 41582. 41758. 41882. 42904. 42073. 42253. 42355. 42519. Die 42555. 2630. 42960. 43422. 43755. 43826. 43845. . . 44148. 44201. 44269. 44661. 44851. 45968. 45081. 45302. 45361. 45402. 45438. 485536. 45705. 46091. 46202. 46386. 46942. 47105. 47787. 47902. 48987. 48114. 48189. 48671. 48678. 48848. 48890. 49096. 49216. 49353. 49384. 49403. 49637. 49955. 49978. 50190. 50211. 50252. 50925. 51421. 51740. 51791. 52253. 52544. 52791. 5 54052. 51093. 54265. 54313. 54318. 514364. 51454. 54594. 54725. 54859. 545885. 55105. Wir bringen dies mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß, daß die Erhebung der Kapitalbeträge zum Nennwerthe der gezogenen Actien gegen Ablieferung der Actien nebst den nach dem 2. Januar 1849 fällig wer denden Coupons und Dividendenscheinen, vom 15. De⸗ zember d. J. ab, bei der Königl. Regierungs-Hauptkasse zu Köln, so wie während der Zeit vom 15. bis 31. De= zember d. J. auch bei der General-Staatskasse in Ber= lin und bei der Königl. Regierungs-Hauptkasse in Düs⸗— seldorf, erfolgen wird. Der Betrag fehlender Zins ⸗Cou- De videndenscheine wird vom Kapitalbetrage in Abzug gebracht.
Inieressenten, welche die Kapitalbeträge in Berlin oder Duͤsseldorf zu erheben beabsichtigen, haben ihre Actien nebst Coupons und Dividendenscheinen behufs Prüfung der Richtigkeit bis spätestens den 15. November d. J. bei der Son ihnen gewählten Kasse gegen eine Em— pfangs Vescheinigung niederzulegen, bei deren Zurückgabe dann in dem vorbezeichneten Zeitraum (vom 15. bis men. JI) die Zahlung geleistet wird.
machen wir auf die Bestimmungen des tatuten aufmerksam, welcher lautet:
zääbö. 2iör. 23079. Tzor5. 23236. 23573. oz. . 7 vorge während ze
31. Dezember d.
eigt werden möchten, Herden jährlich n Jahre von der Direction behufs Em⸗ vlangnahme der Zahlung öffentlich . 2 Diejenigen Actien, welche uicht innerhalb eines Jahres nach dem letzten öͤffenilichen Aufrufe zur Einlösung vorgezeigt werden, sind werthlos, weich
452
ollte. Es ist eine wichtige Frage, ob es zweckmäßig sei . 3 Ein, von 2 rundlage bis 83 9. 8 ö unentgeltlich zu gewähren. Liegt nun nicht schon eine offenbare unʒumrag⸗ lichkeit darin, diese Frage in einem besonderen Gesetz⸗Eniwurfe zu entschei⸗ den, ehe über die Consfitution, welche natürlich berufen ist, diese Frage im Di nin zu entscheiden, abgestimmt ist? Das war die Meinung, welche der
zeneral Baraguay⸗-d'Hilliers und mehrere andere Deputirte lebhast unter= stützten, indem sie verlangten, daß der vorliegende Gesetz⸗ Entwurf vertagt werde. Die Vertagung wurde sedoch nach zwei zweifelbasten Abstimmun— gen in einer Abstimmung durch Theilung abgelehnt. Die Bera— thung wandte sich darauf dem Inhalte des Gesetz- Entwurfs 6 und belebte und verlängerte sich von neuem. Es ist gewiß eine chöne Sache, wenn das Prinzip des unentgeltlichen Unterrichts für Alle versprochen wird; aber muß dasselbe in unbeschränktem Maße in Ausfüh— rung gebracht werden? Muß man ihm die Interessen der Staats- Kasse opfern und das Budget zum Fenster hinauswerfen, wie dies Herr Charles Dupin sehr richtig sagte? Welches sind denn die Familien, deren Kinder am meisten in die polptechnische Schule und in die Militair-Schule aufge— nommen werden? Es sind offenbar Familien, welche reich genug sind, um diese Begünstigung, die man ihnen auf Kosten des Staates zuwenden will, entbehren zu können. Sonst würden sie die Kosten der allgemeinen Stu⸗ dien, welche den Weg für diese speziellen Studien eröffnen, nicht haben be— streiten können. Herr Charles Dupin wollte daher die Streitfrage theilen, die Reichen von den Armen sondern und das Prinzip des unentgeltlichen Unterrichts auf diese Weise mit den Interessen der Staats-Kasse vereinigen. Das war der Zweck eines Amendements, welches das geehrte Mitglied ein brachte, und wodurch verfügt werden sollte, daß vom 1. Januar 1849 an die Hälfte der in die polytechnische Schule und in die Militair-⸗Schule auf— genommenen Zöglinge ganz auf Kosten des Staates unterhalten werden sollten. Wir wissen nicht, was das Schicksal dieses Amendements und mehrerer an— derer in demselben Sinne gefaßter gewesen sein würde; aber der Kriegs— Minister, General Lamoriciere, sah die Nothwendigkeit, eine Konzession machen zu müssen. Er schlug daher, nicht als Minister, sondern als Mit— glied der National ⸗Versammlung, ein Amendement vor, wodurch die Aus— führung des Gesetz⸗Entwurfs bis zum 1. Ottober 1859 ausgesetzt werden sollte. Uns scheint, man könne dabei fragen, wozu denn jetzt Gesetze machen, welche erst in zwei Jahren und noch später ausgeführt werden sollen? Haben wir denn nicht schon für jetzt genug zu thun, so daß wir uns mit der Zuktunft nicht zu beschäftigen brauchen? Indessen mußte über die verschiedenen Amendements abgestimmt werden. Offenbar entfernte sich das des Herrn Dupin weiter von dem vorliegenden Entwurfe, als das des Generals Lamoriciére. Aus die— sem Grunde hätte über dasselbe zuerst abgestimmt werden müssen. Aber die Frage über die Priorität, welche von dem Präsidenten, Herrn Portalis, ohne Noth zur Abstimmung gestellt wurde, wurde zu Gunsten des Amen⸗ dements des Generals Lamorieisre entschieden. Diese Abstimmung erhob einen Sturm und stürzte die Versammlung in eine Unordnung, welche schwer zu beschreiben ist. Der Oberst de Lespinasse, welcher auf die Rednerbühne stieg, um an das Reglement zu erinnern, konnte es nicht dahin bringen, auch nur mit einem Worte gehört zu werden. Das Ansehen des Präsi denten wurde verkannt. Fast die ganze Versammlung erhob sich und setzte von selbst die Sitzung aus. Erst da ergriff der Präsident, Herr Portalis, unfähig, die Unordnung zu bewältigen, die Maßregel, seinen Hut aufzu— setzen. Von diesem Augenblicke an war die Sitzung nur noch ein Chaos, ein langer und trauriger Skandal. Nachdem sich endlich die Ruhe wieder— hergestellt hatte, wurde die Sitzung wieder aufgenommen. Es wurde die Abstimmung durch Theilung für das Amendement des Generals Lamoricisre gefordert. Aber da die gedruckten Zettel, welche für diese Abstimmung ge— braucht werden, nicht bereit waren, wurde die Sitzung von neuem ausge— setzt. Endlich, da die Stimmzettel sich noch immer erwarten ließen, mußte man zur geheimen Abstimmung durch Kugelung seine Zuflucht nehmen. Diese Abstimmung ergab 1406 Stimmen für das Amendement und 135 ge— gen dasselbe. Dasselbe war also angenommen.“
Italien. Rom, 10. Juli. (A. 3.) Vorigen Freitag (7.) hielt der französische Gesandte seine feierliche Auffahrt nach dem Qui— rinal und begab sich, zur Ueberreichung seines Beglaubigungs⸗-Schrei⸗ bens, nach dem Audienz-Saal des Papstes, wo ihn dleser mit gro— ßer Auszeichnung und, wie Augenzeugen versichern, mit wahrer Herz⸗ lichkeit empfing. Dies läßt auf die Gesinnungen schließen, welche er Sr. Heiligkeit seitens der Republik dargelegt haben wird. Und in der That scheint selbst die falsche Stellung, in welche der Papst zu sei⸗ nem gegenwärtigen Ministerium gerathen ist, Gegenstand vertraulicher Aeußerungen gewesen zu sein. Daß er sich nicht zu Gunsten des letzteren erklärt hat, geht schon aus dem einen Umstand hervor, daß der Gesandte gleich nach der Audienz sowohl bei dem Kardinal-Staatssecretair und dem Kardinal⸗Dekan Macchi den üblichen Besuch abgestattet, als auch den Kard. Antonelli, welcher mit den Staatsgeschäften betraut ist,
erklären ist.
38710.
angestellte Personal verwendet. Köln, den 14. Juli 1848.
J 46 1 b] 5 ; 8
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jeden Mittwoch
20 534 5 337 ö. 2976. 53361. 53448. 53796. und Sonnabend . lags
stattfindet.
wie seither
Lindenstraße Nr. 81, zu haben.
Die Kosten des Verfahrens werden aus dem Kapi- talbetrage für diese Actien entnommen und der Ueber— schuß wird zu Unterstützungen für das bei der Bahn 2 ..
Di
Die Fahrten des Per Ssonenschiffs Borussia
werden dahin geändert, daß von Mittwoch den 26. Juli an der Abgang von Stettin nach Swinemünde bereits um 12 Uhr Mit—
erfolgt, jedoch mit Ausnahme der Tage Sonnabends den 5. und 19. August, wo die Abfahrt erst um 1 Uhr
Von Swinemünde nach Stettin erfolgt die Abfahrt
je den Montag und Freitag, Ss Uhr Morgens. Auch werden Passagiere für den Badeort Misdroy und Umgegend nach und von Lebbin befördert. Billets sind an Bord des Schiffs zu lösen, auch täg⸗ lich in Berlin in der Expedition der National⸗Zeitung,
ohne dies durch einen Titel kundzugeben, an demselben Tage noch aufgesucht hat. Der Minister der auswärtigen Säkular-⸗Angelegen⸗ heiten wurde dagegen auch bei dieser Gelegenheit ganz übergangen. Der Papst soll den chiffrirken Brief, den man in Turin aufgefangen hatte und den das mailänder Journal il Popolo zuerst in seiner Nummer vom 30. Juni abgedruckt hat, anerkannt und erklärt haben, daß er nichts Anderes enthalte, als Verhaltungs⸗Maßregeln für den Nuntius wegen der Einforderung seiner Pässe, falls dieselbe ihm nö⸗ thig scheinen sollte. Fürst Corsini ist in Gefahr gewesen, von seinen treuen Trasteve⸗ rinern mißhandelt zu werden. s war nämlich ruchbar geworden, daß die Beschränkungen der Benesicenza darauf abgesehen sind, die noch Unverheiratheten und die kinderlosen Wittwer für die Linie aus⸗ zuheben, was eine entsetzliche Aufregung hervorrief. Der Fürst, welcher davon gehört hatte und durch sein persönliches Erschei⸗ nen beruhigend wirken zu können glaubte, auch sich von dem Stand der Sachen mit eigenen Augen überzeugen wollte, wurde von einem Kundschafter benachrichtigt, daß es Zeit sei, sich aus dem Staube zu machen, was er denn auch that. Kaum war er in den Wagen gestiegen, als sich ein Haufe hinter ihm drein stürzte und ihn ein Stück Weges verfolgte. Das Ministerium Mamiani hat seine Ent⸗ lassung verlangt und, wie es scheint, diesmal erhalten. Als Mini⸗ ster des Innern wird Farini genannt; zu den Finanzen soll der Fürst D. Annibale Simonetti, der mit dem letzten Ministerium in den er— sten Tagen des Mai zurücktreten mußte, wieder zurückkehren.
Heute Morgen sind alle hier anwesenden Franzosen zu einer in S. Luigi abzuhaltenden Todtenmesse zu Ehren der in Paris gefalle— nen Opfer geladen. Der Papst wird für den Erzbischof von Paris in S. Ignazio selbst eine Messe celebriren.
Rom, 13. Juli. (A. Z.) Der Papst war sich der ganzen Bedeutung des gegen die Kammer vollzogenen Protestations-Aktes bewußt. Der Moment wird als ergreifend für beide Theile geschil⸗ dert. Nach Einigen zitterte seine Stimme, als er die inhaltsschwe—⸗ ren Worte verlas, Anderen schien der Ausdruck derselben schreckhaft. Für alle Fälle hatte er sich einer festen Position versehen. Denn un⸗ mittelbar nach der Verlesung zeigte er der Deputation, die ihm die Adresse überbracht hatte, ein gedrucktes Exemplar vor und erklärte ihr, daß sämmtliche Mitglieder des diplomatischen Corps bereits im Besitz eines solchen seien. Die Kammer ihrerseits hat sich dadurch schadlos zu halten gesucht, daß die Antwort gar nicht verlesen werden durfte. Der Präsident Sturbinetti, der in Sereni's Abwesenheit fungirte, be⸗ merkte ganz kurz und trocken, die Antwort des Papstes könnten die Depu⸗ tirten in der Zeitung lesen. Ein solches unschickliches Verfahren hat bei der Gegenpartei lautes Mißfallen erregt. Die Liberalen indeß haben ganz dieselbe Verhaltungsweise angenommen: sie haben sich unter einander das Wort gegeben, von der ganzen Sache gar nicht zu reden, und zu thun, als ob nichts vorgefallen wäre. Das Mini⸗ sterium jedoch muß abtreten. Ruhestörungen sind nicht vorgefallen; gestern aber wurden Patronen an die Bürgergardisten vertheilt, und die Radikalen haben in öffentlichen Blättern bereits vorgerechnet, auf wie viel Kugeln die Retrograden bei einer etwaigen Reaction rech⸗ nen könnten. Jetzt sind Unordnungen auf nächsten Sonntag an⸗ gekündigt, wo der Stiftungstag der Civica durch ein Tedeum gefeiert werden soll, wie es scheint, um auf diese Weise die Bürger unter den Waffen zu halten.
Der Zustand in den Provinzen ist sehr ungleich. An manchen Orten ist allerdings viel Feuereifer vorhanden, dagegen geht es an anderen mehr als lau her. In Forli z. B. haben sich nicht mehr als drei Mann bei dem gegenwärtigen Waffen -Aufrufe gestellt.
Die stenographischen Berichte der konstituirenden National-Versammlung zu Frankfurt a. M.
Erstes Abonnement, Nr. J — 33 (100 Bogen mit Inhalt und Register) sind auf Anordnung der hohen National-Versammlung in einer bedeuten den Auflage in Leipzig abgedruckt worden und durch jedes Post⸗Amt in ganz Deuischland fur 20 Sgr. — 1 Fl. C.- M. — 1 Fl. 12 Kr. rhein. zu beziehen.
Das zweite und die folgenden Abonnements von Nr. 34 ab, auch je 100 Bogen, sind ebenfalls bei jedem Postamte zu gleichem Preise, und zwar möglichst bald, zu bewirken, da es sonst ungewiß ist, ob bei späteren Bestellungen die früheren Nummern nachgeliefert werden können.
alsdann von der Direction, unter Angabe der Num— Herzogl. Anhalt⸗Bernburgische Dom a inen mern der werthlos gewordenen Actien, öffentlich zu
er 515 Verpachtung. Die Herzogl. Domaine zu Hoym nebst dem Vorwerke Hohendorf mit 1866 Morg. 1 UR. Acker, 7 Wiesen, 3 410 Quarten, . 6 Baum- Anpflanzungen und einer Zehntnutzung von 4026 Morgen Acker soll von Johannis 1849 ab auf 18 Jahre in dem am 11, O ltober e, Vormittags 9 Uhr, im hiesigen Kammer-Lokale anste⸗ henden Termine gegen das Meistgebot, jedoch mit Vor behalt des Zuschlags und der Auswahl des Pächters, veipachtet werden. Pachtbewerber werden daher ersucht, im gedachten Termine zu erscheinen, ihre Gebote abzu⸗ geben und sich über ihre Zahlungsfähigkeit auszuweisen. Die Pachtbedingungen liegen in unserer Kanzlei zur Einsicht bereit und können gegen Ersatz der Kopialien in Abschrift mitgetheilt werden. Bernburg, am 21. Juli 1848. . Herzogl. Anhalt. Kammer. Steinkopff.
—
Mecklenburgische Eisenbahn. Einnahme auf der Bahnstrecke Schwerin⸗ Hagenow im Monat Juni 1848. . 8832 Personen .... ...... 3183 Thlr. 20 Sgr. — Pf. 74155 Ctr. Güter.... gö66 * 165 109 9
4162 b]
5111
chung nicht zur bestimmten
Altenburg, den 19. Juli 1848.
Bekanntmachung. ;
Der Kaufmann, auch Kramermeister Herr Heinrich Heermann, Inhaber der Bandhandlung Heermaun Stephan hier, hat seine und die Insolvenz seiner Firma heute vor uns einbekannt, und wir haben sein ganzes 437] Vermögen im Interesse gesammter Gläubigerschaft be— reits unter Siegel und gerichtlich in Beschlag genom— Es wird dies vorläufig und vorzüglich unter Ver⸗ warnung vor etwanigen Compensations-Versuchen ein⸗- wohl zelner Kreditoren und Debitoren der gen. Firma unter gen. sich, so wie mit der Aufforderung an alle auswärtige Gläubiger, möglichst bald Bevollmächtigte behufs der Verhandlungen über Modalität des bevorstehenden Gant= verfahrens in hiesiger Stadt zu bestellen und uns an= zuzeigen, hiermit oͤffentlich bekannt gemacht.
Herzogl. Saͤchs. Stadtgericht das. : Karl Vogel, Dr.
Uebergewicht, Equipagen und n,, 33 416428 Summa Prenß. Cour, 43 6 Thlr. T5 Sgr. T ff. Schwerin, den 20. Juli 1848.
Bekannt m ach ung. Se. Durchlaucht Fürst Mar. Sulkowski hat dem Ge- fertiglen mittelst General- Vollmacht d. d. Slupna, den (l. Mai d. J. die Direction seiner sämmtlichen so— schlesischen als russisch - polnischen Güter übertra—= Dies zur geneigten Kenntniß mit der Bitte, sich sortan in allen das Bominium Slupna sammt Neben- güter betreffenden Geschästs-Beziehungen ohne Aus- nahme unmittelbar an den gefertigten Güter-Direktor wenden zu wollen.
Slupna, den 9. Juni 1848.
A. Kie haupt,
General - Bevollmächtigter Sr. Durchlaucht des Herrn Fürsten Mar. Sulkowski.
August und September c. in folgender Weise statt:
Das Abonnement beträgt: 2 Athlr. für 83 èAthlr..
8 Athlr.
ahr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis ⸗ Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird Mm der Bogen mit 25 Sgr. berechnet. z
Inhalt.
Dent schland.
Bundes⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Verhandlungen der verfassunggebenden Reichs⸗Versammlung.
Preußen. Berlin. Hofnachricht. — Verfügung in Medizinalsachen.
Oesterreich. Prag. Ansprache des Grasen Leo von Thun an die Böhmen.
Bayern. Speyer.
Hannover. Hannover.
hoff. Nassau. Wiesbaden. Die Ruhe he gestellt. Schleswig-Holstein. Das Kriegs⸗Dampfschiff „die Eider.“
Ausland.
Desterreich. Werschez. Niederlage der Insurgenten.
Frankreich. National ⸗-Versammlung. Die Veranschlagungen des Finanz Ministers und das Anleiheprojekt. — Kommissions-Bericht über die Klubs. — Annahme des Entwurfs über die bewegliche Natio— nalgarde. — Paris. Schluß der Verfassungs-Diskussion in den Ab— theilungen. — Proclamation des neuen Polizei⸗Präfekten. — Ernen⸗ nungen. — Liste tapferer Mobilgardisten. — Protest gegen den Maßstab bei den Ausfuhr⸗Prämien. — Vermischtes.
Großbritanien ünd Irland. London. Hofnachricht. — Kabinets⸗ Rath. — Parlaments- Verhandlungen; Energisches Einschreiten der Re= gierung in Irland; Zwangsbill für Irland; Zuckerzollbill. — Verbrei- tung der ausständischen Bewegung in Irland.
Belgien. Brüssel. Gewerbe- und Handels -Reisestipendien.
Spanien. Madrid. Spezialbefehl an Don Francisco de Paula.
Moldau und Wallachei. Buch are st. Beendigung der Revolution.
Türkei. Konstantinopel. Truppenmärsche. — Der Justiz-Minister nach Griechenland.
Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.
Amtlicher Theil.
Bekannimachung. Der preußische Staats- Prokurator Oppen—
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Den bisher bei der Universität zu Königsberg angestellt gewese⸗ nen Professor hr. Rosenkranz zum vortragenden Rath im Staats-= Ministerium mit dem Range eines Rathes erster Klasse zu ernennen;
Dem Garnison-Stabsarzte a. D., Dr. Jahn zu Minden, und dem Professor der Medizin, Hr. Speranza zu Pavia, den Rothen Adler⸗-Orden dritter Klasse; so wie dem Privat-Baumeister Mertz zu St. Johann, im Kreise Saarbrücken, und dem Unteroffizier Mat— thies des 18ten Infanterie-Regiments die Rettungs-Medaille am Bande zu verleihen.
Bekanntmachung. , Post-Dampfschiff-Verbindung zwischen Stettin und St. Petersburg.
Das Kaiserl. russische Post⸗Dampfschiff „Wladimir“ wird seine regelmäßigen vierzehntägigen Fahrten bis auf Weiteres in bisheriger Weise fortsetzen. .
Die Abfertigung desselben findet demnach während der Monate
aus Swinemünde (Stettin), den 5. und 19. August und den 2.,
16. und 30. September, ; aus Kronstadt (St. Petersburg) den 12. und 26. August und den
9. und 23. September.
Berlin, den 25. Juli 1843. General⸗Post⸗Amt.
Angekommen: Se. Eizbischöfliche Gnaden der Erzbischof von Köln, von Geissel, von Koln.
Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath Graf von Dön— hoff, von Frankfurt a. M.
Uichtamktlicher Theil. Dent schland.
Sundes- Angelegenheiten.
Frankfurt a. M., 24. Juli. (Frkf. J.) In der heutigen A6sten Sitzung der verfassunggebenden Reichs-Versammlung erklärte der Reichs⸗Minister von Schmierling, daß mit Dänemark kein anderer Waffenstillstand geschlossen werde, als solcher mit der Ehre Deutsch— lands verträglich sei, und daß bereits Vorkehrung getroffen, um nöthigen⸗ falls den Krieg mit verstärkten Streitkräften nachdrücklich zu Ende zu führen. An die sardinische Regierung sei eine neue energische Note wegen gänzlicher Aufhebung der Blokade von Triest ergangen. Auf der Tagesordnung steht die posensche Frage. Es sind im Ganzen 75 Redner eingeschrieben, von denen bis 13 Uhr erst 4 gesprochen ha— ben, nämlich: Göden von Krotoschin, Senff von Inowraclaw, R. Blum, Jordan von Berlin.
—
Preußen. Berlin, 26. Juli. Des Königs Masestät haben gestern in Sanssonci den Kriegs-Minister, Freiherrn von Schrecken⸗ stein, empfangen und mit demselben gearbeitei.
Pr eusßi scher
Berlin, 26. Juli. Aus dem Ministerium der geistlichen, Un— terrichts- und Medizinal-Angelegenheiten ist die nachstehende Verfügung erlassen:
se⸗ medizinische Gesellschaft hat in der Eingabe vom Tten d. M. auf schleunige Einberufung eines Kongresses von praftischen Aerzten aus allen Provinzen der Monarchie zur Berathung der von der Zeit gebotenen Reformen des Medizinalwesens angetragen. Dieselbe wird inzwischen aus der im Preußischen Staats-Anzeiger vom 16ten d. M. veröffentlichten Erklärung des Ministeriums die Gründe entnommen haben, welche mich bestimmen, diesem schon anderweit ge— stellten, jedoch auch von mehreren Aerzten nicht für zweckmäßig erachteten Antrage nicht statizugeben. Die Erklärung des Ministeriums hat zwar Widerspruch gefunden und insbesondere einen hiesigen Verein pral⸗ tischer Aerzte und Wundärzte veranlaßt, in einer durch die Zeitun— gen veröffentlichten Petition an die zur Vereinbarung der preußischen Staats verfassung berufene Versammlung jenen Antrag zu wiederho— len und gegen jede einseitige Gesetzes vorlage des Ministeriums in Belreff der lünftigen Medizinal-Verfassung im voraus zu protestiren. Da von einer einseitigen Gesetzesvorlage von Seiten des Ministeriuns in dessen erwähnter Erklärung aber nicht uur nicht die Rede, sondern vielmehr der Wunsch ausgesprochen worden ist, behufs der möglich— sten Berücksichtigung der Anträge sämmtlicher Aerzte des preufsschen Staats die umfassendsten, mit dem Gesetzes-Entwurse demnächst der National ⸗Versammlung vorzulegenden Materialien zu erhalten, so vermag ich in der gedachten Petition irgend ein haltbares Argu— ment fü die Nothwendigkeit eines von der Regierung ein— zuberufenden medizinischen Kongresses nicht zu finden.
Wenn dafür zunächst angeführt wird, daß die obere Medizinal⸗ Behörde nicht das erforderliche Vertrauen in Anspruch zu nehmen berechtigt sei, so muß ich das Urtheil hierüber von den verfassungs⸗ mäßigen Vertretern des Landes erwarten, kann aber darin keinen Grund für die beantragte Maßregel erkennen. Der verlangte Kongreß würde der Medizinal⸗Behörde immer nur berathend zur Seite stehen und bindende Beschlüsse nicht fassen können, vielmehr die Beschlußnahme über die zu machenden Voischläge und die eigent⸗ lichen Gesetzes-Vorlagen lediglich dem verantwortlichen Minister, der hierzu außer den Volksvertretern verfassungsmäßig allein befugt ist, überlassen müssen.
Der ferner in jener Petition der oberen Medizinal-Behörde ge⸗ machte Vorwurf, daß sie die Bestimmung jm §. 251 des von den vormaligen Vereinigten Ausschüssen berathenen Strafgesetz⸗Entwurfs zugelassen habe, trifft, abgesehen davon, ob in materieller Beziehung dieser Paragraph zu rechtfertigen ist, formell weder mich, noch die Mitglieder der Medizinal-Abtheilung des Ministeriums, da mir da⸗ mals die Leitung des Ministeriums nicht zustand und weder ich, noch die Medizinal- Abtheilung bei jenem Gesetzesvorschlage betheiligt waren.
Wenn ferner auf die neuerdings angeordneten Lehrer -Konfe⸗ renzen hingewiesen und dem Ministerium vorgeworfen wird, daß es mit sich seibst in Widerspruch trete und den Mangel eines leitenden Prinzips bekunde, indem es diese Konferenzen veranlasse und die Ein berufung eines ärztlichen Kongresses ablehne, so ist dabei übersehen, daß die eigenthümlichen Verhältnisse der Schulen und der Lehrer keine zutreffende Analogie für die Einleitungen zur Reform der Me⸗ dizinal-Verfassung darbieten, und daß den Lehrern die Gelegenheit, sich über die in Beziehung auf das Schulwesen von der Regierung beabsichtigten neuen Einrichtungen auszusprechen, bisher nicht in dem Maße geboten war, wie den Aerzten. ö 2
Fuͤr die Reform der Medizinal-Verfassung ist in den zahlreichen Gutachten über die von dem Geheimen Medizinal-Rath Schmidt auf amtliche Veranlassung vor zwei Jahren herausgegebene Schrift ein äußerst reichhaltiges Material enthalten, und in denselben . die Ansichten, Wünsche und Forderungen des ärztlichen Personals so voll⸗ ständig und unumwunden und, in den Hauptpunkten so übereinstim⸗ mend ausgesprochen, daß darüber kaum noch Zweifel obwalten kön⸗ nen. Ich verkenne jedoch keiueeweges, daß die veränderten politischen Verhältnisse auch auf die künftige Gestaltung der Medizinal⸗Versas⸗ sung nicht ohne Einfluß bleiben dürfen, und daß dadurch mehrfache Modificationen der eingegangenen Gutachten bedingt werden. Die Regierung ist sich ihrer Pflicht, diesen veränderten Verhältnissen auch in der Medizinal-Verfassung gerecht zu werden, vollkommen bewußt und wird derselben gewissenhaft nachzukommen bemüht sein.
Sie wird aber auch, wie bereits erklärt worden, die auf den freiesten Grundlagen und fern von jeder Bevormundung sich bewe— genden Vorschläge, welche ihr zu diesem Zweck von Aerzten oder ärzt= sichen Vereinen mitgetheilt werden sollten, dankbar annehmen und, auf das sorgfältigste in Erwägung ziehen. Erscheint es dem ärztlichen Personal eben so wünschenswerth, wie ich solches nur wünschen kaun, sich über diese Vorschläge mittelst eines von jeder Einwirkung des Ministeriums freien Central Vereins zu verständigen, so werde ich meinerseits einem solchen die Sache offenbar fördernden und verein⸗ fachenden Unternehmen gern allen Vorschub leisten und den Verein,
falls er hier zusammentreten sollte, bereitwillig nicht nur alle Mate⸗ rialien zur Disposition stellen, welche die Akten des Ministeriums enthalten und deren Benutzung bei den zu machenden Vorschlägen etwa gewünscht werden sollte, sondern auch einen dazu geeigneten Rath des Ministeriunis veranlassen, dem Central⸗ Verein, der Kürze wegen, im mündlichen Wege jede gewünschte Auskunft zu ertheilen. Auch winde ich nicht Anstand nehmen, auf, Verlangen eine geeignete, alles Einflusses auf Personen und auf die Sache sich enthaltende Mitwirkung der Provinzial und Kreis⸗ Behörden zum Zweck einer seichteren Beförderung der Einladungen, so wie zur Ausführung der Wahlen, eintreten zu lassen. .
Die Einberufung eines ärztlichen Kongresses durch die Re⸗ gierung kann ich aber weder für nothwendig, noch in Betracht der damit verbundenen, nicht unerheblichen Belastung der Staats⸗ Fonds bei der jetzigen finanziellen Lage des Staats und den anderweiten dringenden Anforderungen, welche an denselben gemacht werden, für zulässig erachten. .
em ö der medizinischen Gesellschast bleibt es überlassen, hiernach mit anberen ärztlichen Vereinen in Communication zu treten
Anzeiger.
Berlin, Do nnerstag den 22. Juli
Alle Post-A1Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellnung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers
Behren⸗ Straße Ur. 67.
isas.
und nach Befinden für die Gründung des angedeuteten freien Cen- tral⸗Vereins mitzuwirken. Berlin, den 25. Juli 1848. Für den Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal- Angelegenheiten. Im Allerhöchsten Auftrage. ö (gez) von Ladenberg. n
die medizinische Gesellschaft zu Magdeburg.“
Oesterreich. Prag, 29. Juli. (Wien. Zig.) Der Graf
Leo von Thun hat nachstehende Ansprache an die Böhmen gerichtet: „An meine Landsleute!
„Der Ausruhr, welcher in Prag ausgebrochen und auf dem Lande ge— predigt worden ist, hat die Sorge für Aufrechthaltung der gesetzlichen Ord⸗ nung in die Hände der Militairgewalt gelegt. Nachdem der kommandirende General, Fürst Windischgrätz, seinen Zweck allein im Auge behaltend, von seiner Macht schonenden Gebrauch gemacht hat, so lange es die Noth- wendigleit erforderte, hat er den Lil Ce un f und wieder aufgehoben. Die Civil-Autorität hat ihre ordnungsmäßige Wirksamkeit wieder begonnen, und der Vollgenuß der Constitutionellen Freiheit ist ungeschmälert wieder eingetreten. Alle wahren Freunde dieser Freiheit rufe ich auf, sie gewissen⸗ haft zu nützen zum Heile des Vaterlandes.
„Die schwierigsten Fragen sind zu lösen, und in vieler Beziehung stehen die Meinungen und Wünsche sich schroff gegenüber. Der Kampf der Mei- nungen ist von der onstitutionellen Freiheit untrennbar, aber in den Schranken des Gesetzes und der Verfassung muß er geführt werden, wenn nicht die Bemühungen derjenigen allein siegen sollen, die nur das Streben vereinigt, jede gefetzliche Ordnung umzustürzen. Zu gegenseitigem Ver= trauen, zu muthiger Thätigkeit rufe ich daher alle jene * die vor Allem kräftige Entwickelung der constitutionellen Verfassung und nur auf diesem Wege die Lösung aller Fragen wünschen, von deren Beilegung der Friede und das Wohl des Vaterlandes abhängt. Bis zu den bellagens-— werthen Exreignissen in den Pfingsttagen ist die Thätigkeit dieser Freunde der Freiheit und des Vaterlandes in bedauerlicher Weise gelähmt und zer= splittert worden, theils durch gewaltsame Einschüchterung, theils durch Miß veiständnisse, die, aus den Wirren der Zeit entstanden, von Vielen mit Eifer genährt und verbreitet worden sind. Vor Allem, das Vertrauen in die Re—=
ierung und ihre Organe zu untergraben, war man dabei bemüht, und des⸗ halb ist auch gegen mich mit Verdächtigung nach entgegengesetzten Nichtun- gen hin vorgegangen worden. Ich habe lange dazu geschwiegen, überzeugt, daß es sich mehr darum handelt, mil Thatsachen als mit Worten 3 2 chen; aber auch jene sind mißdentet und mißverstanden worden. Als ich, dem Ruse Sr. Masestät folgend, nach langer Albwesenheit nach Böhmen zurückkehrte, um an die Spitze der Regierung zu treten, fand ich den National- Ausschuß von meinem Vorgänger eingesetzl, von dem Ministerium anerkannt, von einem Theile der Bevblkerung Böhmens zwar mit Mißtrauen augesehen, von vielen und lau— ten Stimmen aber gepriesen und als eine erste Bürgschaft freisinniger Ent= wickelung der Landes-⸗Institutionen mit Jubel begrüßt. Ich war in gleichem Maße aufrichtig bemüht, bei der Leitung desselben die Gefahr einer unge-
fetzlichen Gewalt, die durch seine ungeregelte Stellung nahe lag, hintan zu halten und ihn zur Vorbereitung der Aufgaben des Landtages seiner eigentlichen Bestinimung — zu benutzen. Weil ich ihm Schranken setzte, würde ich von den Einen der Reaction verdächtigt, während die Anderen mich als seinem Einflusse unterliegend darstellten. Die Vorarbeiten für den Landtag sind leider wenig gefördert worden, und die Ereignisse der Pfingstwoche haben die Tendenz mancher seiner Mitglieder und mancher seiner Verhand⸗ lungen gebrandmarkt. Daraus erwuchs mir das Recht und die Pflicht, ihn außzulösen, und ich habe ihn aufgelöst. ;
„Als die Ereignisse in Wien nach der Abreise Sr. Majestät und dem Rücktritte des damaligen Ministeriums den geregelten Bestand der Central⸗ Regierung daselbst unmöglich zu machen schienen, ist nicht von mir, son⸗ dern von den Chefs der Landesbehörden gemeinschastlich in Hoffnung der Genehmigung Sr. Masestät ein Regierungsrath provisorisch beschlossen wor⸗ den, welcher in den zu gewärtigenden außerordentlichen Fällen die Verant- wortung für außerordenfliche Maßregeln mit mir theilen sollte. Ich habe dazu Personen berufen, die nicht ein und derselben Partei angehörten, ich habe, da das Ministersum in Wien wieder Bestand gewann, seine Thätig⸗ leit nicht in Anspruch genommen, und der regelmäßige Gang der Regierung wurde in nichts beeinträchtigt. =
„Aber weil die Einen eine revolutionaire provisorische Regierung woll⸗ ten, deren Entstehung eben durch jene Maßregel für jeden Fall vereitelt worden ist, haben die Anderen die Besorgniß davor benutzt, der Wahrheit zuwider mich zu beschuldigen, ich hätte eine solche gegründet. Auch dieses Mittel der Veidächtigung ist beseltigt; denn der provisorische Regierungs⸗ Rath ist nach dem Willen Sr. Majestät aufgelöst.
„Als in früheren Jahren der slavische Theil der Bevollerung Böhmens nach gleicher Berechtigung mit dem Deutschen sich sehnte, habe ich für ihn das Wort ergriffen, überzeugt, wie dringend nothwendig es sei, daß durch freundliches Zusammenwirken der Regierung und aller Volksklassen Bildung auf naturgemäßem Wege ihm zu Theil werde vor dem Zeitpunkte der gleich= zeitigen Umgestaltung aller politischen Landes-Verhälmisse.
„Dieser Zeitpunkt ist nun eingetreien und erst mit ihm Eil eig die Gleichberechtigung der Nationalitäten ausgesprochen worden. eidenschast und Unverstand benutzten die Wirren der Zeit, um im gemeinsamen Vater= lande feindliche Lager zu bilden, in denen nicht nach Gleichberechtigung, sondern nach Herrschast gestrebt wird. Diesem brudermörderischen Sireben habe ich nie das Wort geredet, ich bin ihm stets entgegengetreten und werde ihm stets entgegentreten, werde aber auch steis, was immer die Ver- irrngen Einzelner auf einer oder der anderen Seite sein mögen, die mir anvertraute . n n e sowohl, als jeden anderen Einfluß, den Gott mir zu Gebote gestellt hat, gebrauchen, um zu schützen und zu gewähren, was die geistige, und sittliche Entwickelung jedes Volkes verlangt und mit der Gleichberechtigung der Nationalitäten gewährleistet is;
„Mehr, als alles Andere, ist das Wort Reaction gemißbraucht worden, um die Organe der Landes-Regierung zu verdächtigen. Für Jeden, der die Wahrheit sehen will, ist durch den Fortbestand aller constitutionellen Rechte nach Aufhebung des Belagerungs-Justandes jene Verdächtigung Li= gen gestraft. Heilig und unantastbar sind mir die Rechte und Freiheiten, die Sc. Majestaͤt den Völkern Oesterreichs verliehen hat, heilig und unan= tastbar aber auch die Rechte und die Freiheit jedes Einzelnen, die gegen jeden Angriff zu schüßen die erste Pflicht der Regierung ist, hein und un- antastbar die gesetzlich⸗ Ordnung, auf welcher die ser Schuß, so wie die Möglichkeit heilsamer Entwickelung der constitutionellen Institutionen 1 ö. Allem beruht. Fest entschlossen bin ich, sie zu wahren, . da = 5 das die unzählbare Mehrheit meiner Landsleute von mi , . riet
verlangt. ; „Ha Allen, — Allen, die ihre elan g in , enn und die constitutionelle Gesetzge bung ven . bainst aus ben Wirren rung, sie rufe ich uf zu minhhige nue uge ordnet. hervorgehe und
Zeil das Vaterland mit verjüngter Kraft neugeon