men .
e. ber = ,, r.
und die g Königl. Hoheit den Herzog von Genua, zweiten n f a gerd nne. von Sardinien, auf den Thron von
(gez) Ferdinand. Der Minister⸗Staats⸗Secretair, Präsident des Minister⸗Conseils: Prinz Cariati. Der Minister⸗Staats-Secretair der Gnade und Justiz:
ĩ ̃ inheit und letzlichkeit ber Monarchie ,, , , , . und 8
Niccolo Gigli.
470
Spanien. Madrid, 21. Juli. — b — Gerüchte über das Befinden Ihrer Masjestst der regierenden Königin waren gie hier in Umlauf. Die Gaceta enthält heute er aus AIldesonso (La Granja) unter dem 19ten durch den Ministerrath
eingeschickten amtlichen Artikel: ; „Ihre Majestät die Königin litt gestern Abend an einer leichten Unpäßlichkeit (ligera indisposicion), welche, den Königlichen Leib= ärzten zufolge, fh mit allen Symptomen einer Fehlgeburt (aborto) einstellte, wodurch die seit einiger Zeit bestehende Vermuthung, daß Ihre Majestät schwanger wäre, bestätigt wurde. 6 eines Aderlasses und nachdem Ihre Majestät den ganzen heutigen ag das Bett hütete, besindet sich die Königin fortwährend ohne die geringste Gefahr, wenngleich mit dense ben Symptomen einer nahe bevorste⸗ henden Fehlgeburt. Auf diese Veranlassung ist die Feierlichkeit der Ueberreichung des Beglaubigungs⸗Schreibens des päpstlichen Nuntius, welche diesen Nachmittag um drei Uhr stattsinden sollte und ohne Zweifel so bald wie möglich stattsinden wird, aufgeschoben worden.“ Dann theilt die 6 folgende hier eingegangene telegra⸗ phische Depesche mit: „S. Ildofonso, den 20. Juli 7 Uhr 8 Mi⸗ nuten Abends. Ihre Majestät die Königin befindet sich vollkommen
2 22 sie die ihrem Leiden eigenthümlichen Beschwerlich keiten erduldet hat.“
Der Heraldo sagt heute: „Die Königin befand sich gestern Abend vollkommen wohl, und es war bei ihr nicht der Zufall 867 treten, der für jeßt das Land der Freude berauben würde, re NMajestät mit dem süßen Mutternamen geschmüct zu sehen.“ — Die übrigen ministeriellen Blätter versichern dagegen, die Hoffnung auf ag err. zu welcher der bisherige Justand der Königin be— rechtigt hätte, wäre leider für jetzt verschwunden.
Nönigliche Schauspiele.
Sonntag, 30. Juli. Im Opernhause. 77ste Abonnemente- Vorstellung: Ber verwunschene Prinz, Lustspiel in 3 Abth., nach einer Aneidote, von J. von Piötz. Hierauf: Ber Polterabend, komisches Ballet in 1 Akt, von Hoguet.
Montag, 31. Juli. Im Schauspielhause. 127ste Abonnements- Vorstellung: Der Weiberfeind, Lustspiel in 1 Akt, von R. Benedix. Hierauf: Die deutschen Kleinstädter, Lustspiel in 4 Abtheilungen, von Kotzebue.
— — —
Fer Ii ner hd rnSe Om 29. u].
HMechsel- Course.
) ief. Geld.
Kur — 2 Mi. 2 1421 N ur ⸗ 1517 2 m. jilj.1) 3 Mi. 3 6 255 2 Mi. * — 2 M. 5 87 2 Mi. 10 Breslau 2 Mi ö — 8 Taße . 2 Mi. gg Fraukfurt a. M. züdd. W 2 Mt. 56 20 3 Woehen — 1013
H fanicdlbrigs- Aommrunal- Hapiere und Geld- (oumse.
af. Brief. Geld. Gem. zf. ief. Geld. Gem.
vt. Schuld-Seh. 373. 73 Kur- u. Nm. Psdhr. Seeh. Prüm. Sch. — Schlesische do. R. u. Nm. Schuldv. 3 — do. Li. B. gar. do. lierl. Stadt- Obl. . — Pr. Bk-Anth. Sch, Westpr. Efandhr. 3 — Grosazh. Posen do. 91 do. do. — Ostpr. Pfandbr. ? 81 lromm. do. —
Ausländische Fonds.
Leipzit in Courant im 14 Thlr. Fuss.. 100 TI..
Hetersbursz Inländische Fonds,
Frie drichsd'or. Aud. Goldi. à 5h.
Dis couto.
Poln neue Pfdbr. do. Part. 500 EI. do. do. 300 FI. IlIamb. Feuer- Cas. do. Staats- Pr. Anl. Holl. 23 Sh Int.
Kurh. Pr. O. 40 th. Sar din. do. 36 Er. NK. Bad. do. 38 FI.
w
111111831
Russ Hamb. Cert do. beillape3 4.8. d9. do. 1. Anl. do. Stiegl. 2. 1. A.
do, do. 5. A. do. v. Rthsoh. Ist. do. Poln. Schatz O. do. do. Cert. L. A. do. do. L. B. 300FI. — Pol a. raren e o. 1
2 .
1
385513111 61
—1
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87
EFIs en bahn -— Acti em.
5
Stamm- Actien. A apilal.
Tages - Conmrs.
rs en-Zins-
Rechnung Rein- Ertra 1842.
Der Reinertraß wird nach ersolgter Bekannim. in der dar bestimmten ln ausge illi.
Die mit 3 pCt. ber. Actien sind v. Staat gar.
B
Prioriläts - Actien. AKapital.
Tuges - Cours.
Zins suss.
Simmtliche Prioritits-Actien werden durch jührliche Verloosung 2 100 pCt. amo-tis.
Berl. Anhalt Lit. A B. 3. 500, 000 do. Hambur 8, 000, 0090 do. 4, 824, 000 do. g 4. 090, 000
Magd. Halherstadt. 1.700.000
do. Leipziger 2, 300, 000
Halle Thüringer 9, 00, 000!
Cöln - Minden 12, 967,500 do. Aachen 4. 500,000
Bonn - Cöln 1,151,200
Düsseld. Elberfeld... 1.527, 000
Steele - Vohwinkel... 1. 100, 000
Niederschl. Märkisch. 9, 50, 000
do. Zweighahn 1,500, 00
Oberschl. Lit. X. ... 1.429, 700
do. Lit. B. ... 2, 400, 000
Cosel- Oderberg 1, 200.000
Breslau - Freiburg... 11.700, 000
Krakau - OberschI. ... 1.5050, 000
Berg. Märk. ...... .. 4,000,000
Stargard Posen ö, 000, 000
Quitlungs - Rogen. Berl. Anhalt. Lit. B. 2, 500, 000 Brieg Neisse 1.100, 000 Magdeb. Wittenb. ... 4, 500,000 Aachen. Mastricht ... 2, 750, 000 Thür. Verbind. Bahn 5, 600, 009 20 .
Ausl. Quitlungsbog. Ludw.- Bexbacs 24 FI. Pesther. . . . . . . . 26 I. Friedr. Wilh. Nordb.
= .
— — — * X21 *
50 be.
747 bz. n. 6 53 a 53 ba. 32 6.
67 bæ.
—
S4 ba. u. G. S4 bæ a. G. 387 n. 555 kB. 64 brꝛ. u. G.
— — — — 82 — 3 — — — 8 — — — —
S3 n. S827 6
45 a 4 ba.
6
8, 525,990 4 90 . 8, 000, 000 80 8, 000,000 85
38 2 39 u. 38 bæ.
Schluss- Course von Cöln-Minden 71 6.
S2 br. 88 B. 745 6. 83 84 ba.
1,411, 800 5, 000, 000 2,367, 200 3, 132, 800 1.758, 000 4, 000, 000 3, 6574, 500 Rhein. v. Staat gar. . 1,492, 800 do. 1. Priorität. . . . 2, 487, 250 do. Stamm -Prior. . 1. 250, 000 Düsseldorf - Elberfeld. l, 000,000 Niederschl. Märkisch. 4, 175,000 do. 3, 500, 000
III. Serie. 2, 300, 000 JIweigbahn 252, 00
do. do. 218,000 Oberschlesische l, 276, 600 Cosel - Oderberg 260, 000 Steele - Vohwinkel... 325,000 Breslau - Freiburg.. 400, 000
80 n. 795 6. 87 ba. 74 G. 68 k
SIS B. S1 G. 93 6. 88 2 873 b. 71 ¶ .
— 9 6 9 2 6
7 1847.
Ausl. Slamm-Act.
Dresden- Görlitz.... 6, 000, 000 Leipzig Dresden 1. 500, 009 Chemnitz. Risa 3, 000,000 Sächsisch- Bayerische 6, 006, 000 kiel Altona Sp. 2, 050, 000 Amsterd. Rotterd. FI. 6, 500, 000 Mecklenburger Thlr. 4,300,000
Bõrs en- Zins en
n m m r 611
von Preussischen Bank- Antheilen Sz d.
Die Börse war heute ohne Leben, wenngleich die Gourse sich ziemlich auf ihrem gestrigen Stand a haben. erlassen worden; in den meisten Effekten aber war der Umsatz sehr unbedeutend. Auch in Preuss. Fonds, obwoh
Fur img Garungen sind etwas besser pezahst, andere etwas billiger etwas fester, kein lephaftes Geschäft. Bank- Antheile etwas matter.
. Auswärtige Börsen.
Breslau, 28. Juli. Louisd'or 1125 Glo. Poln. Papier— eld 91 Gld. Oesterreichische Banknoten 88. bez. und Br. Staats⸗ Schuldscheine, 35 proz. 74 Br. Seehandlungs⸗Prämien⸗-Scheine 50 Rthlr. 88 Br., Schles. Pfandbr. 3Iproz. 92 bez. do. Lit. B. proz. 3. Br. 93 Gld. do. ZIproz. 815 Br. Poln. Pfandbriese, neue proz. 875 bez. u. Br. do. Partial-Loose, 300 Fl., 87 Gld. do. 500 Fl., 623 Gld.
Actien. Oberschl. Litt. A. 3Iproz. S5 bez und Br., do. Litt.
B. Z3hproz. 85 bez. und Br. Breslau⸗Schweidn.⸗ Freiburg 4 proz. S2 Br. Niedersckl. Märk. 3 proz. 69 Br. do. Prior. 5proz. 93 Gld., do. Ser. III. 5proz. 885 bez. Neisse⸗Brieg 4proz. 38 Br. Krakau⸗Oberschl. proz. 38 Br. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 381 bis 38 bez. u. Gld. Wien, 27. Juli. In Folge der eingetroffenen außerordent⸗ lichen Nachricht, daß unsere Armee bei Verona über die Piemontesen einen bedeutenden Sieg erfochten, gingen unsere Fonds und Actien besser, und war lebhaster Umsatz. Met. 5proz. 76—- 768. Aproz. 24 = 625. Zproz. 455 — 46. 2proz. 395 - 405. Anl. 34: 123 bis 1238. 383: 83 — 839. Nordb. 106 — 1063. Gloggn. 97 — 98. Mail. 61 — 65. Livorno 707 — 705. Pesth 64 — 65. Budw. 69. B. A. 1030 — 1043.
Leipzig, 28. Juli. 8. Dr. Part. Oblig. 98? G. Leipz. B. L ääö0 Y. Leipz. Dr. E. A. 75 Br. Sächs. Bayer. 76 Bt. Scles. 3 Br; Cbemn. Riesa 235 Br. Löbau! Zittau 25 Br. 1 deixzig 172 Bl. Berl. Anh. A. 87 Br., dö. B. S5 Br. Ii g w s. Br. Deß. B. A. gi Br. Preuß. Bank⸗Antheile Frankfurt a. M., 27. Juli. Darmst. 50 Fl. L. 633. 6 do. 25 Il. 212 21. Baden 50 Ji. 48. g 9 39 8. . Kurhess. 26. 257. Sardin. 25. 245. Span. 3 proz. 17 17 Poln., M0 Fl. . z6. G. de. s). Fl. Cz. 63 regsln! Min bn 7b. 758. Berbach 67. Fried. Wilh. Nordbahn 393. ; Das Geschäst in Fonds und Eisenbahn-Actien war an heutiger Börse von einigem Velang. Mehrere Gattungen derselbenꝰ gin gen mehr oder minder im Cours zurück, und zum Theil etwas .
mer. Nach der Börse ohne Bewegung. Die pari 25 war am Schluß der Börse nicht w . ö Paris, 26. Juli. Das Fallen der Rente dau ĩ fort. Die Inhaber von Certisikaten der alten ä e r rin ul 376, und man erwartet zahlreiche Lieferungen zur Liquidirung. Man sprach noch immer von der Intervention in Italien, aber diese Ge⸗ rüchte hatten nur geringen Einfluß auf den Stand der Rente. Man kündigte heute einen Vertrag zwischen der Bank von Frankreich und der Stabt Paris an, welche letztere einen Vorschuß von 10 Millionen in der Art erhält, daß sie noch einige Zeit ihre beabsichtigte Anleihe
von 25 Millionen aufschieben kann. Eisenbahn⸗Acetien waren still, in Es ist noch immer die Rede von der Konsolidirung der 60 Millionen, welche die Bahn dem Staate schul⸗ det, in Obligationen, die bei der Bank angenommen, für die Gesell⸗
Nordbahn einiges Geschäft.
ortheil einer Anleihe von 60 Millionen hatten.
aft den 9 ö Rente gin
von 46, 26 auf 45, 25, 5 , welche gestern
a2 1500 und blieben 4000. Bank-Actien 1620. Nordbahn 382, 50 und 375.
London, 25. Juli. Engl. Fonds eröffneten flau und gingen » zurück. In fremden Fonds wenig Uisatz; eben so in Eisen⸗ bahn⸗-Actien. Zproz. Cons. S6, a. 3. S635. Z3Z4Iproz. 863. Ard. 115. 3proz. 22. Pass. 3. E. R. 98. Portug. 5proz. 65. A4proz. 184. 4proz. ostind. 71. Bras. 69. Mex. 17. Amsterdam, 26. Juli. 27 6e wirkl. S. 447. 3 Y do. 524. 515. 4 56 Certif. 70. 6975. Ardoins 85. 3 96 Span. inl. 17. 4 56 port. 187. Alte Russ. 97, 965. do. 4 56 76. Die Börse war heute ungünstig gestimmt, ohne daß dafür ein bestimmter Grund vorhanden war. In Ermangelung von Kaufordres fanden einige Verkäufe statt, und die Eourse gingen im Allgemeinen
etwas zurück. — —
Markt ⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom 29. Juli. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen 48 — 63 Rthlr. Roggen loco 26— 28 Rthlr. J schwimmend 26—28 Rthlr. „82 pfd. Juli / Aug. 25 Rthlr. 1 Aug. / Sept. 26 Rthlr. — Sept. / Okt. 26 Rthlr. G. ohne Abgeber. Gerste, große 26 Rthlr. „kleine 24 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 16—17 Rthlr. Erbsen, Kochwaare 30— 28 Rthlr. » Futterwaare 28 — 26 Rthlr. Rap ; i auf 69 Rthlr. gehalten. Rüböl loco 11 — 107 Rthlr. Juli / Aug. 11—105 Rthlr. „ Aug. Sept. 11 — 105 Rthlr. Sept. Okt. 11— 105 Rthlr. Okt. Mov. 111 —11 Rthlr. „Nov. / Dez. 11 — 111 Rthlr. Spiritus loco 195 Rthlr. ohne Faß bez. Juli. / Aug. 19 Rthlr. Br., 185 G. — Aug. / Sept. 19 — 185 Rthlr. Sept. / Oft. 18— 172 Rthlr. Königsberg, 25. Juli. Die Zufuhr war gering. Weizen 57 bis 60 Sgr. pt. Schfl., Roggen 51 Sgr., nid Gerste 20 bis 21 Si Hafer 19 bis 21 Sgr., . 16 bis 185 Sgr. . Köni Ssberg, 20. Juli. Die Zufuhr war gering. Weizen äs bis 60 Sgr. pi. Schffl., Roggen 277 Sgr., Hafer 18 bis 260 k 16 Sgr., der Ctr. Heu 14 Sgr., Spiritus 18 Rthlr. Danniß 25. Juli. An der Börse wurden folgende Partieen Weizen verkauft; gestern noch: 21 L. 1390pfd. poln. zu 392 Fl.; heute; inländ. 3 8. 1ipfd. zu 355 Fi, 13 E. I2ipfd' zu 32 Ji. 2X. 126-27 pfd, zu 359. FI., 8 8. 127 pft. zu Jö7 ' FJi., g3 7.
75, 50 schloß, von 74, 50 auf 73 zurück. Anleihe⸗Certifikate 14000
130 pfd, zu 370 Fl., 12 8. 128 — 29 pfd. zu 375 Fl., 14 L. dito und 8 L. dito zu 350 Fl., ry X. 130pfd. zu 395 Fl., poln. 24 X.
129pfd. (holländ. Gewicht) zu 390 Fl., 30 L. 129 — 30pfd. (h. G)) und 20 L. 131 — Z2pfd. zu 395 Fl., 19 L. 133pfd. und 15 L. 131psd. zu 405 Fl., 22 L. 132—33pfd. zu 428 Fl., 25 L. 131psd., 17 8. 1532 = 33pfd. und 20 L. 133 34pfd. zu 446 Fl, 31 8. i51- pfd. (h. G.) und 6 L. 132pf8d. (h. G.) zu 160 Fl. preuß. Cour. die Last, 4 L. 130 — 31pfd. und 3 L. 132 — 33pfd. zu unbekannten Preisen.
Danzig, 26. Juli. An der Börse wurden verkauft, gestern noch; 125 L. 121pfd. poln. Roggen zu 1860 Fl.; heute: Weizen inländ. 5 L. 127pfd. zu 360 und 87 L. 131pf8d. zu 420 Il. poln. 2 L. 130pfd. zu 575 Fl., 33 T. 130 * 3 1pfd. zu 395 Fl, 7. . 130psd. (holländ. Gewicht) zu 400 Fl., 13 L. dito zu 410 51. 20 X. 13 2xpfo. zu 415 Fl., 20 L. 1339f83. zu 420 Fl., 28 8. 132pf8. zu 422 Fl., 12 2. 132 —33pfd. zu 450 Fl., 20 L. 131 — 329d. (h. G.), 10 X. 128pfd. und 30 X. 132pfd. zu Fl. (); 65 L. 123f8. inländ. Rog⸗ gen zu 186 Fl. preuß. Cour. die Last.
Breslau, 28. Juli. Weizen, weißer 50, 51 bis 58 Sgr.; gelber 50, 54 bis 57 Sgr.
Roggen 29, 325 bis 347 Sgr.
Gerste 23, 25 bis 27 Sgr.
Hafer 17, 193 bis 21 Sgr.
Rapps 76 bis 80 Sgr.
Winter⸗Rips 74 Sgr.
Spiritus mehr gesuͤcht a 8 bis R bezahlt und nach der berli⸗ ner Post 9 Rthlr. Geld.
Rüböl pr. September 107 Rthlr. Geld.
Zink matt.
Es war heute nicht viel am Markt, dennoch mußte Roggen bil= liger erlassen werden. .
Anisterdam, 26. Juli, Getraidemarkt. Weizen zu den erhöheten Preisen mit vielem Handel an Konsumenten und, Specula- tion verkauft; im Entrepot: 132pfd. roth. odess. 230, 2 5 249 Fl. zu notiren, 130pfd. do. 230, 235, 238 Fl., 131pfd. do. 210 Fl.; in Consumtion: 128pfd. bunt. poln. 302 Fl., 129pfd. do. 2535, 300 Fl., 124pfd. do. 280 FJl. nach Qualität, 130pfd. rostock. 268, 270 Il. 128p18. roth. königsb. 279 Fl., 125pfd. petereb. 192 Fl., 125, 126pfd. frief. 235, 238 Fl., 124pf8. neu. do. 23 Fl., 127pfd. fries. 245 Fi. Getrockneter Roggen zu den vorigen Preisen, . getrockneler etwas höher an Konsumenten verkauft, . ö 150 Fl., 118pfd. dän. 138 Fl., 116, 118pfd. petersb. 3 ö . Gersteè zu erhöhelen Preisen mit geneigten Käufern; z h n. 16 Ft. 1espfe. am sans, isn Fi, , n sähr. fries. Winterg. 110, 120 Fl., 100pfd. neu. fries. do. s. nd nn,
ishaltend; oberm. 1d. h 58: edler rg ere. de 6 re auf é Baß gte ch se L., ö 59 C.., Oktober 593 L. Leinsaat wie früher;
255 Fl. . in , ,,, Lieferung preishaltend, per 6 Woch. 53 Fl., effekt. 343 Fi;, September 343, 34 a 6 FJi., Oltober 34, Flztesf hoe be zt , g, TPcsenber 33 zi6 Fr, Mn, 67 Flo Lein ol per 6 Woch, ä II., effekt. ꝑ63 Fl. Hanföl
er 6 Woch. 36 Fi., effekt. 35 Il.
Diuc und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober · hosbuchdruderet , Beilage
* Beilage zum Preußischen Staats-Anzeiger.
Sonntag den 80. Juli.
Inh alt.
? ] Deutschland. Desterreich. Wien. Reichstags-Verhandlungen: Interpellationen über Böhmen und Galizien. Sachsen⸗Altenburg. Altenburg. Verhandlung der Landschaft. Braunschweig. Braunschweig. Wahlgesetz Entwürfe.
Ausland. Frankreich. Paris. Gesetz-Vorschlag Pascal Duprat's. — Vermischtes. Schweiz. Tagsatzung. Verhandlungen mit Desterreich — Kantonal= Angelegenheiten. — Das Kontingent von Appenzell J. Rh. — Die Hei— rm. — Verkehrsmaßregeln. — Bern. Die Bundes-Verfassungs-⸗ rage. Eisenbahn⸗Verkehr. Kosel-Oderberger Eisenbahn. — Oberschlesische Eisenbahn.
— — — — *
Uichtamtlicher Theil. Dent sch land.
Oesterreich. Wien, 26. Juli. Erste Reichstags Sitzung nach der Eröffnung, den 24. Juli. (Schluß.) (Reich sk. Bl.)
Der Minister des Innern, Dob!lhoff, erklärt, daß Prag im Belagerungs— zustande gewesen, daß er Alles gethan, um den normalen Zustand wieder herbeizuführen, Graf Thun und Fürst Windischgrätz aber sich immer auf die Umstände berufen und behauptet hätten, daß eine Aufhebung des Be⸗ lagerungszustandes im Augenblicke nicht möglich sei. Eine vollkommene Darstellung der prager Ereignisse sei bis dahin zu geben nicht möglich, als die Untersuchung zu jenem Punkte gediehen sei, wo über die Ürsachen, welche den Aufruhr hervorgerufen, und über die Kräfte, welche dabei thätig waren, gehöriger Aufschluß gegeben werden könne. Wenn es aber die Versamm-— lung verlange, wolle er eine historische Uebersicht über die Ereignisse, so weit er sie aus den Attenstücken habe, geben. Nieger: Er bitte demnach den Herrn Minister des Innern, die Altenstücke auf den Tisch des Hauses nie⸗ Derzulegen, damit man Einsicht nehme und daraus ersehen könne, ob Furst Windischgrätß und die anderen Machthaber sich Willkürlichkeiten erlaubt hätten. Er Ilaube, daß es an solchen nicht fehle. Man müßte sodann hieraus Grund zur lage nehmen; er sei dieseß dem Interesse und der Ehre seines Vaterlandes schuldig. (Anhaltender Beifall) Nun habe er noch die fernere Frage, ob der Belagerungszustand in Prag wirklich auf— gehört habe, ob er, wie man ihm mitgetheilt, fahtisch sortbestehe? Ferner, warum die Untersuchung noch immer von der Militair-Kommission geführt werde? Ob diese Kommission noch immer sortbestehe, oder ob endlich ein- mal dem Staatsbürger sein Recht werden solle? Der J u stiz⸗Minister: Durch die gedruckte Proclamation sei der gegenwãrtigẽ Zustand in Prag ur Kenntniß des Ministeriums gekommen; das Ministerium habe denselben ele in Berathung gezogen, und in Betrachtung, daß mit dem Belage⸗ rungszustande auch der Grund einer exceptionellen Gerichtsbarkeit wegfalle, eine Depesche des Inhalts nach Prag geschickt, daß die Auflösung der Militair — Kommission sogleich statifinde; . daß diese Kommission die Unter suchung an die kompetenten Behörden übergebe, und daß ein erschöpfender Bericht über die Eigebnisse der Untersuchung an das Ministerium zu liefern sei. Das Ministerium werde stets an' dem Gesetze festhalten und keine Exceptionen für welche Staatsbürger immer gelten lassen. Das Ministerium mache es sich zur Psfiicht, der Sache auf, den Grund zu sehen und feine Maßregel, die nicht gerecht sei, bestehen
1941 ĩ Beif. ĩ 'spri Minister iu )
21 lassen! Allgemeiner Beifall.) Riger spricht dem Ministerium seinen Dank für diese Naßregel aus. Herzig von Reichenberg: Er müsse Rieger widersprechen. Der Belagerungszustand hätte im ganzen Lande nicht statt⸗ gefunden, sie wären frei gewesen; man hätte zwar das Landvolt aufzuwiegeln gesucht, aber wenige wären gefolgt. (Murren, Ruf zur Tagesordnung,) Der Präsident: Auch der Abgeordnete Treciesko habe eine Interpellation. Treciesko: Er habe gehört, daß einige pol= nische Emigranten, die aus Frankreich nach Galizien wiedergekehrt selen, an Rußland ausgeliefert worden sind. Der Minister des Innern: Er habe erst jetzt die Nachricht davon erhalten und versichere, daß nicht nur Einheimische, sondern auch Fremde, die als Gäste ins Land kämen, nicht ausgeliefert werden sollen. (Allgemeiner Beifall Auf die Frage, was denen zu geschehen habe, die bereits ausgeliefert sind, erklärt der Minister, das Faktum sei nicht wahr. Treciesk' bittet den Minister, die Anzeige hiervon fogleich nach Galizien gelangen zu lassen, damit ein solcher Akt nicht geschche. Der Minister: Ist bereits geschehen. Der Präsident: Auch der Abg. Strasser habe eine Interpellation. Strasser; Woher es denn käme, daß von den Zeitungs⸗ und Flugblättern, welche politische Notizen und Rai⸗ sonnements enthalten, außer der offtziellen Wiener Zeitung keines gestem= pelt seis Ob denn das Gesetz, welches bestimmt, daß politische Zeitungen gestempelt werden, aufgehoben worden sei? Der Grund, daß er interpellire, fei, daß dadurch die Finanzquellen des Staates geschmälert werden; es werde demselben nämlich eine Einnahme von 500 Fl. C.-M. täglich entzo= gen. Finanz⸗Minister Kraus: Jetzt beschästigen sich alle Blätter mit Po- fitit; jedoch meist mit Raisonnement; die Erzählung der Thatsachen trete in den Hintergrund. Sie können daher nicht in die Kategorieen der früheren Blätter, für die das Stempelgesetz galt, fallen. Der Wortlaut des Gesetzes sei ohnedies unanwendbar. Er sei zu hoch., Der Zeitungsstempel mache wohl eine Finanzquelle aus, es sei aber zweiselhast, ob es unter den ge— genwärtigen Umständen angemessen sei, ihn zur Finanzquelle zu machen. Es stehe' in Frage, ob das Stempelgesetz im Ganzen aufrecht, zu erhalten sei. Bis jetzl sei es dem Ministerium nicht gegeben, gegen die politischen Blätter mit Schärfe einzuschreiten. Es stehe jetzt bei dem e eg in- wieweit und auf welche Art er das Ministerium unterstützen wolle. — Bei der serneren Verhandlung in dieser Sitzung wurden die ersten acht Punkte der Geschäftsordnung mit geringen Modificgtionen angenommen, die nächste Sitzung auf den 25sten anberaumt und die fernere Berathung der Geschäfts= ordnung auf die Tagesordnung gestellt.
Sitzung vom 25. Juli. Der Präsident verliest einen Protest von 25 Deputirten aus den deutschen Kreisen Böhmens gegen die gestrige Aeußerung Rieger's, daß der Belagerungszustand sich über ganz Böhmen erstreckte. Sie wollen sich über den Belagerungszustand in Prag, welchen die böhmischen Deputirten vorige Woche als 'die Freiheit selbst so wenig beengend angegeben hätten, daß eine ganz freie Wahl der Abgeordneten möglich gewesen wäre, nicht einlassen, wohl aber müßten sie zur Rettung der Ehre des Landes und der Bevölkerung erklären, daß der Belagerungs⸗ ustand auf dem Lande in Böhmen nicht fortdauere, weil das Land nie in Belagerungs-Zustand gewesen. Im Bewußtsein der Nothwendigkeit des Belagerungs-Zustandes in Prag habe der gesunde Sinn der Bevoblkerung es gehindert, daß selbst Aufreizungen der Emissaire Erfolg gehabt hätten. Sie wollen daher, daß dieser Protest dem Protokolle einverleibt werde. Der Präsident: Es sind von einigen Herren Interpellationen an das Ministerium eingelaufen. Die erste von dem Abgeordneten Umlauft erfragt das Ministerium, da der gegenwärtige Stellvertreter des Kaisers als Reichsoerweser bald nach Frankfurt geht, was für Vorkehrungen von Seiten des Ministeriums getroffen wurden wegen Zurückfunft des Kaisers in die Residenz, und welche Garantie den österreichischen Völkern dafür geboten wird. Minister Doblhoff berichtet hierauf, daß heute noch der Courier von Innsbruck zurückerwariet werde, um dariiber Räheres zu bringen. Eine andere Interpellation an das Ministerium, wer gegenwärtig Gouverneur in Lemberg sei, da der Kommandirende Hammerstein und der Präsident der Landesstelle Anordnungen erlassen haben und auch der Abgeordnete Sta⸗ dion sich noch als Gouverneur genannt hat, worauf Stadion eiwiederl, er habe, sich nie Gouverneun genannt, vielmehr schon vor 3 Wo chen seine Demission eingereicht. gl if! Do blhoff äußerte hierauf, es
seü ihm hirrübet noch gar nichts bejannt, er müsse sich erst durch die kitten.
informiren und werde morgen Antwort ertheilen, Abg. Pin kas interpellirt ebenfalls; er sagt: „Ganz Böhmen sieht mit Sehnsucht der Wiederherstel⸗= lung seiner constitutionellen Freiheiten entgegen, die ihm auf unverantwort.= liche Weise entrissen worden. Noch sind die Waffen nicht zurückgegeben, sogar die Privatwaffen sind, wenigstens bis vorgestern Abends, wo ich Prag verließ, nicht zurückgestellt worden. Ferner haben die Kreisgerichte den Auf⸗ trag erhalten, allfallsige Erhebungen über die Pfingst⸗Ereignisse nicht der Civil Behörde zu übergeben, sondern der gemischten Civil und Militair- Kommission. Die ganze Provinz weist auf s. 18 der Verfassung hin, daß die Untersuchung nur von der kompetenten Behörde uf . dürfe. Der Belagerungs-Zustand von Prag kann doch auf keinen Fall eine Wirkung auf die Landstädte haben. Ich frage ferner, wie bei den bestehen⸗ den . und dem Ministerial - Erlasse, wonach die Frequentations- Jeug- nisse dieselbe Wirkung haben, wie die Vorzugs-Klasse hinsichtlich der Min tair- Befreiung, und da dies auch durch Dekret des Grafen Thun, vormals Präsidenten, auf Böhmen ausgedehnt ist, dennoch Studenten assentirt wer= den können. Von der Landes-Behörde wurde an die Kreisämter eine Ver= fügung erlassen, worin die Worte vorkommen; Es wird den Kreis ämtern bedeutet, daß nur jene Studenten nicht auf die Assentplätze zu stellen sind, welche sich mit Zeugnissen über Vorzugs-Klassen ausweisen können. Mini? ster Do blhoff erwiederte hierauf: Mir ist nur bekannt, daß die Neorga— nisation der National -Garde zugesichert und angeordnet ist. Was die Studenten betrifft, so ist sich von dem Herrn Abgeordneten selbst auf den Minister ⸗Erlaß berufen worden, er muß daher von der Voraussetzung ausgehen, daß er auch vollzogen worden ist. Ich erkenne diese Interpellation daher nur als Thatsache an, worüber ich Erhebung pflegen werde. Justiz-⸗Minister Bach; Es werden hiermit zwei Fragen ge— stellt, die erste uͤber den dermaligen Zustand in Prag, die zweite über das Benehmen der Untersuchungsgerichte auf dem Lande. Was die erste betrifft, habe ich schon gestern Aufschlüsse gegeben, ich habe es bei der Uebernahme meines Amtes als heilige Pflicht erachtet, in dieser Sache vollkommen klar zu sehen. Ich habe, um mit dem Civil-Vorstande der Kommission unmit— telbar zu verkehren, denselben mittelst des Telegraphen hierher beschieden
um mündlichen Bericht über den bisherigen Gang der Kommission zu er⸗ halten. Es wurde vom Ministerium beschlossen, den Ausnahme-Zustand in Prag sogleich aufzulassen. Der Civil Vorstand dieser Kommission ist gestern mit einer Depesche nach Prag geschickt worden, an den Prãäsidenten des Appellationsgerichtes, diese Maßregel sogleich zu vollziehen. Es ist an dieses Präsidium auch der Auftrag ergangen, unter Vorlage sämmtlicher Akten Bericht sowohl über die Untersuchung des Dr. Brauner, als über den Stand der gesammten Untersuchung dem Ministerium vorzulegen. Das Mi⸗ nisterium wartet diese Berichte ab, um dann definitive Beschlüsse zu fassen. Doch kann ich schon im voraus versichern, daß das Ministerium 'ich ver— pflichtet fühlt, die politische Seite dieses Prozesses wohl ins Auge zu fassen, es versteht seine Mission darin, daß es sich nicht berechtigt hält, monströse Tendenz-Prozesse, wie sie bei anderen Regierungen vor— gekommen sind, zu unterstüßen und durchführen zu lassen. Das Ministerium will, das Schauspiel, das uns zwei große Nationen entfremdet hat, hier nicht wiederholen. Von diesem Grundsatze will sich das Ministerium leiten lassen, das Ministerium wird dafür sorgen, daß das Verfahren öffentlich und mit Beiziehung von Geschwornen abgethan werde. Das Ministerium wird sich verpflichtet fühlen, über den Ausnahmezustand, der auf dem Lande stattfinden soll, klare Berichte einzuholen, um danach Beschlüsse zu fassen. (Häufiger stürmischer Beifall. Der Abgeordnete Pinkas machte darauf aufmerksam, daß gegenwärtig noch Fürst Windisch- gräß Kommandirender von Prag sei, der einer Hof- Kommission, die vom früheren Ministerium zum Behufe der Erhebungen über die Pfingst= Ereignisse nach Prag gesendet war, welcher sich eine Deputation von Bür- gern und Studenten angeschlossen hatte, die Antwort gab, er empfange Be⸗ fehle nur von seinem Kaiser, der ihm diesen Posten anvertraut, nicht aber vom Ministerium. Abgeordneter Pillersdorff erwiedert hierauf, daß er nur den Irrthum des früheren Sprechers aufklären wollte, da ein solcher Ausspruch des Fürsten Windischgrätz an das Ministerium nicht gelangt sei, da sonst entweder das Ministerium oder der Kommandirende hätte abtreten müssen. Abgeordneter Löhner: Ich fühle mich bemüßigt, zu erklären, so wie ich es schon im Proteste gethan habe, daß die Angabe von einem Aus= nahmezustande am Lande falsch sei unb ich sie so lange für falsch halte, bis sie nicht von den Herren Abgeordnelen bewiesen würde.
Sachsen⸗2ꝑ1Itenburg. Altenburg, 26. Juli. (D. A. 3.)
In der vlften Sitzung der Landschaft kam ein höchster Erlaß, die Einführung einer provisorischen Centralgewalt für Deutschland be— treffend, zum Vortrag. Ani Schlusse dieses Erlasses heißt es: „In⸗ dem wir hierzu allenthalben unsere Zustimmung aussprechen und ge⸗ treuer Landschaft solches zu eröffnen keinen Anstand nehmen, sehen wir deren entsprechender Erklärung hierüber entgegen.“ Der Präsi— dent erklärte im Namen der Landschaft, daß sich dieser außer Stande befinde, der aus dem Majoritäts⸗Beschlusse der Reichs⸗Versammlung hervorgegangenen provisorischen Reichs- Centralgewalt und der statt⸗ gehabten Wahl eines provisorischen Reichsveiwesers ihre Unterordnung zu versagen. Die Finanz⸗Deputation erstattete nun Bericht über die im Propositionspunkt VII. vorgeschlagene Aufhebung der Hausge⸗ nossen⸗, Polizei- und Schlachtsteuer. Der Antrag der Deputation, diese Steuern sofort in Ausfall zu bringen und als bereits vom 1. Juli d. J. ab in Wegfall gebracht zu betrach⸗ ten, wurde von der Kammer angenommen, dagegen der An⸗ trag des Abgeordneten Dölitzsch. genannte Steuern erst mit dem 1. Januar 1849 in Wegfall zu bringen, abgelehnt. Es erfolgte hierauf der Bericht der Wahlprüfungs Deputation über die land⸗ schaftlichen Wahlen, dem die Kammer beitrat, und der Bericht der Kommission zur Untersuchung, ob die wegen des derzeitigen lästigen Garnisonstandes vom Ministerium neulich gegebenen Erklärungen er⸗ füllt worden seien, und ob die diesen Erklärungen untergelegten Er⸗ läuterungen in Wahrheit beruht haben? Der Kommisstons⸗-Bericht, daß der dem Ministerium von dem Abgeordneten Erbe gemachte Vor⸗ wurf, den hiesigen Garnisonbestand nicht in dem versprochenen Maße vermindert zu , mindestens als unwahr erscheine, wurde mit 24 Stimmen gegen 5 angenommen. Auf eine Interpellation wegen Vorlage eines die Aufhebung des Jagdregals betreffenden Gesetz⸗ Entwurfs erklärte Minister von Planitz, daß eben ein Gesetz über , Gegenstand bearbeitet und der Landschaft baldigst vorgelegt werde.
Braunschweig. Braunschweig, 24. Juli. (H. C.) Der von unserer Ständeversammlung vor ihrer Vertagung ernannten Kom⸗ mission zur Berathung des von der Regierung zugesagten neuen Wahl⸗ gesetzes sind zwei Gesetzvorschläge, einer über die Zusammensetzung der Versammlung der Abgeordneten des Landes und des Ausschusses derselben betreffend, der andere den Entwurf eines Wahlgesetzes ent⸗ haltend, von der Regierung übergeben. Der Inhalt dieser beiden, im genauesten Zusammenhange stehenden Gesetze ist im Wesentlichen folgender; die Versammlung der Abgeordneten soll aus 13 Abgeordne⸗ ten der Städte und 25 der Landgemeinden bestehen — die besondere Ver⸗ tretung der Rittergutsbesitzer . daher weg. Die Stadt Braun⸗ schweig wählt 6, Wolfenbüttel und Schöppenstäbt 2, Helmstädt, Schönin⸗ gen und Königslutter 2, Holzminden, Stadtoldendorf, Gandersheim und Seesen 2, . und g . 1 Abgeordneten. Die Landgemeinden wählen in 13 Wahlbezirken 25 Abgeordnete, und zwar
indirekt, indem die Stimmberechtigten die Wahlmänner erwählen,
welche die Abgeordneten zu ernennen haben. Stimmberechtigt ist feder männliche Landes⸗Einwohner nach vollendetem 26sten Lebensjahre
dem Wahlkreise oder der Gemeinde, worin er das
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erhalten, durch Straferkenntniß der politischen Rechte verlustig erkannt sind u. s. w. Auf je 200 Seelen ber Bevölkerung einer Gemeinde wird ein Wahlmann gewählt. Als Wahlmann ist wählbar, in ben Städten jeder stimmberechtigte Bürger, und in den Landge⸗ meinden jeder stimmberechtigte Eigenthümer oder lebenslängliche Mitgenießer eines Wohnhauses, jedoch nur in seinem Wohnorte und in den Städten in seinem Wahlkreise. Um als Abgeordneter wählbar zu sein, muß man das Z30ste Jahr zurückgelegt haben, Lan= deseinwohner sein, fünf Jahre im Lande seinen Wohnsitz gehabt ha⸗ ben, sich eines unbescholtenen Rufes erfreuen, unter keiner Art von Kuratel stehen. Beamte, Militairpersonen ꝛc. bedürfen des Urlaubs, der ihnen, wenn es der Dienst zuläßt, nicht versagt werden wird. Jeder städtische Wahlbezirk, welcher zwei Abgeordnete wählt, hat ei= nen davon entweder aus den lie gn, des Magistrats oder aus Bürgern des Bezirks, die Handel, Gewerbe oder Adcerbau treiben und zu den Höchstbesteuerten gehören, zu wählen; die Zahl der Höchstbeuerten soll gleich sein dem zehnten Theil der Wohnhäuser. Die Landgemeinden haben von den zwei Abgeordneten eines Bezirks einen zu wählen, der Eigenthümer oder lebenslänglicher Mitgenießer eines Landguts ist und zu den Höchstbesteuerten gehört; die Zahl der Höchstbesteuerten ist auf dieselbe Art bestimmt, wie bei den Städten.
Ausland.
Frankreich. Paris, 25. Juli. Pascal Duprat hat der National Versammlung einen Preßgesetz⸗ Entwurf, im Gegensatze zu dem ministeriellen, vorgelegt. Dieser Entwurf lautet:
Art. 1. Jeder bürgerlich und politisch freie Franzose hat das Recht, seine Meinung durch die Presse auszusprechen, muß sich jedoch folgenden gesetzlichen Bestimmungen fügen: Art. 2. Die Declaration, die dem Beginn jedes Journals voranzuschicken, muß Namen, Wohnung und Stand des Haupt⸗-Redacteurs enthalten. Art. 3. Die Originale der von ihren Ver⸗ fassern eigenhändig zu unterzeichnenden Aufsätze sind dem Drucker einzuhändigen, der sie bei gerichtlicher Verfolgung vorzuweisen hat. Art. 4. Die gerichtlichen Verfolgungen können 16 den Haupt · Ne⸗ dacteur und Drucker ausgedehnt werden, wenn es sich um Artikel handelt, deren Original mit der Unterschrift des Verfassers nicht vor⸗ handen. Ihre Bestrafung ist dem Maße gleichzustellen, das den Ar- tikel-Verfasser selbst treffen würde. Art. 3. Jeder Verfasser, der sich des Namens eines Dritten bedient, um der gerichtlichen Verantwort= lichleit zu entgehen, ist in seinen bürgerlichen Rechten während 1 bis 5 Jahren einzustellen, ohne die anderen Strafen zu rechnen. Das— selbe gilt von seinem Mitschuldigen. Art. 5. Ist ein Journal drei⸗ mal solcher Namens-Vorschiebung bezüchtigt, so kann es von Gerichts wegen unterdrückt werden. Art. 7. In allen Preß - Prozessen hat die Jury, ehe sie über Schuld oder Unschuld entscheidet, vorher zu bestimmen, ob das vor ihren Schranken erscheinende Individuum wirklich der echte Verfasser des inkriminirten Aufsatzes ist. Art. 8. Der Haupt⸗Redactenr ist jedenfalls mit zur Untersuchung zu ziehen, er müßte denn nachweisen, daß er von der Insertion des Artikels seines Mitarbeiters durchaus keine Kenntniß hatte. Art. 9. Alle früheren Gesetze rücksichtlich der Caution und der Ver⸗ antwortlichkeit des Geschäftsführers sind abgeschafft.“
Barault hat ein öffentliches Sendschreiben an Herrn Thiers ge— richtet, dessen Inhalt mit folgender Anekdote schließt: „Sie unter- hielten eines Abends mit Ihrem großen Redner⸗Talent die Gesell⸗
schaft im Hotel Florentin unter dem Vorsitz Tallevrand's, dessen ver dorbener Schüler Sie sind. Alle Welt war bezaubert von der Schärfe Ihres Vortrages, der von Wiß sprudelte. Als Sie sich entfernt hatten, lauschte man neugierig der Art und Weise, wie sich ber Pa—⸗ triarch der Gesellschaft über Sie aussprechen würde. „„Herr Thiers,““ begann das Orakel mit jener bekannten sarkastischen
Stimme, „„besitzt sehr viel Geist; aber — fuhr das Orafel nach einigem Zögern fort — dieses Talent ist Frankreichs Untergang.““
Am 1. Januar 1848 befanden sich im Staatsschatze an Zeitungs- und Beamten⸗-Cautionen 235,585,632 Franken, die laut des Artitels des Gesetzes vom 4. August 1844 einen 3prozentigen Zins tragen. Diese Summe gehörte 56, 387 Personen, und zwar waren 45 Mil lionen von Provinzial⸗Steuereinnehmern, 345 Millionen von Notaren, 2! Millionen von General -Steuereinnehmern, 17 Millionen von Steuer⸗Aspiranten, 14 Millionen von Wechslern, 103 Millionen von n 8 ,, von . und 45 Millionen von Auctions⸗
ommissarien deponirt; 336 eitungen und urnale t
b, 5h 542 Franken Caution ef ; 6 Die Mannschaft des Stadthauses ist um 2 Compagnieen Mo⸗ bilgarde verstärkt worden. Sonnabend Nachts wurden zu Clichy wieder 30 Personen verhaftet, und vorgestern fanden auch in den Vorstädten St. Antoine und St. Marcel mehrere Verhaftungen statt. Die Zahl der eingekerkerten Gefangenen beläuft sich jetzt auf etwa 10 000, welche auf die um Paris liegenden Forts vertheilt sind. Es besinden sich darunter 150 Frauenzimmer und eine 3 Anzahl junger Leute von 12 bis 16 Jahren. Auf den Antrag Eormenin's hat die Regierung entschieden, daß ein Theil dieser Burschen als Schiffsjungen in der Marine verwendet werden sollen.
Die Munizipal⸗ und Departemental⸗Kommission des Seine⸗De⸗ partements beräth jetzt über den Entwurf einer Anleihe von 10 Mil⸗ lionen, welche die Stadt Paris mit der Bank von Frankreich ab= schließen will.
Man hat an den Tuilerieen die nach den Februartagen dort i r hr Inschrift: „Hospital der Civil⸗ Invaliden“, wieder aus- gelbscht.
Mehrere Eisenhüttenbesitzer des Nord- Departements, die viele Arbeiter beschäftigen, hielten hier bei der Regierung um Bestellungen an, weil sie sonst eine Masse ihrer Leute entlassen müßten, erhielten 3 Antwort, daß die Regierung kein Geld zu Bestellun= gen habe. —
Der Commerce dringt abermals auf die Nothwendigkeit einer
radikalen Tarifreform; der französische Tarif sei unendlich restriftiver
als der englische vor sieben oder acht Jahren, vor der Zeit, wo Ro⸗ bert Peel die großartigen Finanzreformen bewerkstelligt, welche ihm am meisten a gebracht. Der französische Tarif 3 für eine viel fruchtbarere Reform empfänglich als der englische, und diese Reform würde, wenn man sie liberal auffaßte und kräftig durchführte, nicht allein dem gefährdeten Schatz zu Hülfe kommen, sondern den Ge⸗ werbefleiß, den Handel, den Landbau heben und für dieselben eine ee, . Aufmunterung darbieten, als alle Scheinmittel, welche man täglich auftauchen sehe. , n, ,,, Die Postreform wird erst im nächsten
Wohnorts re hat, mit Ausnahme derer, welche aus lire he e, er ,, daß uns diese
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