1848 / 91 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Ninister ittheilungen machen; es seien ihm Be- enden 1 —— in Italien —— Der in fte besieig; die Tribüne. Vor einer Viertelstun de sei ihm 98 * esche zugekommen, Oberst- Lieutenant Sviter bringe legn 2 daß die Hauptmacht Karl Albert's zwischen n, Armee bei Pistozza geschlagen und 2östen d. M. durch unsere Armee bei, Pistoz 5. 9 Die Piemontesen sejen im vollen Rien is nach as. ang anhaltender us.) Der Kriegs Münister: 8e mec, hoch hoch! Faß die ganze Bersammiung er. Hoch unserer tapferen r e Ter e , K , wenn ee ,,. ten Err b ach auf, den Präsidentenstuhl einzunehmen, was auch ges ieht. Der Vorsitzende: Nach 8. 15 sollten nun die Eingaben vorkommen, da jedoch feine eingelaufen sind, so habe er zu melden, das Ministerium ha e der hohen Reichs - Kammer eine Eröffnung zu machen. Der Minister des In⸗ nern, Doblhoff, auf der Tribüne: Er habe der hohen Versammlung eine Eröffnung zu machen, an welche sich ein Antrag von hoher Wichiigleit anschließt. Vor einigen Tagen haben Interpellationen stattgefunden, welche Vorkehrungen das Ministerium getrossen habe, um Se. Majestät den Kaiser zur baldigen Rückkehr zu bewegen. Das Ministerium, durchdrungen von der Wichtigkeit, Se. Masjestät dahin zu bestimmen, habe deshalb die geeigneten Schritte gethan, was aus fol⸗ enden Akten, die er hier der f, ammer mittheile, ersichtlich sei. Er sest nun den Aufruf des Ministeriums an Se, Majestät vor, welcher im Wesentlichsten dahin lautet; „Durch den Kaiserlichen Stellvertreter als ver⸗ antwortliche Minister an die Spitze der Regierung berufen, halten es die Minister als ihre heiligste Pflicht, darzulegen, wie sehr sie durchdrungen seien von der Wichtigkeit bei der baldigen Entfernung des Kaiserlichen Stell= vertreters, das Kaiserliche Staats⸗Oberhgupt in den Mauern Wiens bald wieder zu erblicken. Bereits sei der Reichstag eröffnet, und die Abgeordne—= ten aus allen Theilen des Kaiserstaates schaaͤren sich um den Thrön. Ein verantwortliches Ministerium sei gebildei, das, durchdrungen von sei⸗ ner Berufepflicht, sich keinerlei Zugeständnisse abdringen lassen wird. Die Rückkehr der Ordnung und Ruhe, so wie die Sicherheit, eiblicke es in der besonnenen Haltung der National Garde und in dem besonnenen Auf⸗ treten für Ordnung und Ruhe und Wahrung der Volksrechte. Nichts fehle zum vollen Glücke, als die Rückkehr Sr. Maßjestät; das verantwortliche Mi⸗ nisterium sche darin eine nothwenbige Bedingung zum Fortbestande der in⸗ nigen Bande zwischen Kaiserhaus ünd Volk. Jur Ermöglichung der con— stilutionellen Pflichterfüllung und der, Verantwortlichkeit des Ministeriums sehe dasselbe die Rückkehr Sr. Maßjestät für nöthig und sich veranlaßt, die Gefahren darzustellen, wie durch die Abwesenheil die wichtigsten Gesetze der nöthigen Sanction entbehren, und müßte unbedingt die Verantwortung aller bedenklichen Folgen, welche eine solche Entfernung nach sich ziehen könnte, von sich ablehnen; um so viel mehr, da die baldige Abreife Sr. Kaiserl. Hoh. des Erzherzogs Johann bevorstehr.“ (Allgemeiner Beifall! Auf dieses drin= gende Sendschreiben theilt nun der Minister Doblhoff mit, es habe gestern ein Courier ein allerhöchstes Sendschreiben gebracht, welches nicht die Form eines e m e, , fahr, sondern der persönlichen Meinungs- Aeußtrung St. Majestät zeigt, mit der ausdrücklichen Erlaubniß, dasselbe der Reichs Kammer vorzubringen. Se. Maßestät zeigt an, er habe seinen Oheim, den Erzherzog Johann, beauftragt, seine i bei der Eröffnung des Reichs⸗ tags zu vertreten, der Reichstag sei somit organisirt, das Ministerium be—= siße die nölhige Vollmacht, und so lange nicht Gesetze fertig sind, sei die Anwesenheit Sr. Majestät nicht nöthig; sobald Se. Majestaͤt den Beweis haben werden, daß der Reichstag frei handeln könne, gel er den Erzher⸗ 6 Franz Karl, so schwer er auch die liebende Fürsorge entbehre, als einen Stellvertreter absenden. Minister Do blhoff: Das Ministerium habe aus dem Handschreiben mit Schmerz eninommen, Se. Majestät fän⸗ den sich nicht bewogen, schon jetzt in die Residenz wieder zurückzukehren. Das Ministerium habe alle Interessen dargelegt, welche eine solche Rück⸗ lehr erheischen. Das Ministerium bewahre diefe Ueberzeugung noch bis zur heütigen Stunde, um so mehr, da Se. Kaiserl. 6 thhrtzog Johann bald und zwar auf längerr Dauer nach Frankfurt abgehe. Das Ministe⸗ rium wäre nicht im Stande, eine kräftige Regierung zu organisiren, wenn das Oberhaupt der Centralgewalt nicht zugegen wäre. Das Ministerium glaubt demnach den Reichstag für seine Ansicht zu gewinnen, daß derselbe durch eine Adresse an Se. Majestät die Wichtigkest der baldigen Zurück lunft darstelle. Nur im Einklange mit dem Reichstage und nur unter dieser Voraussetzung könne das Ministerium seine Functio⸗ nen serner übernehmen. Se. Majestät will die volle Gewißheit, daß der Reichstag frei handle, wer anders als der vereinte Reichstag kann dieselbe geben? Das Ministerinm erlaube sich daher solgenden An⸗ . stellen: die hohe Neichs ⸗Versammlung möge beschließen, eine Adresse an Se, Majestät zu senden, worin die baldige Rückkehr Sr. Majestät in die Residenz als Nothwendigkeit dargestellt, das freie Handeln der Reichs⸗ Versammlung zugesichert werde, und dieselbe unverzüglich durch eine Depu— tation aus dem Reichtage an Se. Majestät senken. Der Präsident glaubt, der Vorschlag des Ministeriums würde nicht mit jenem Erfolge ge⸗ krönt, wenn eine Debatte hierüber eröffnet werde. Er stelle daher den An— * ohne Debatte über die Annahme des ministericllen Antrages einen Beschluß fassen zu wollen, und ersucht jene Herren Abgeordneten, welche da— mit einverstanden sind, es durch Aufstehen bezeigen zu wollen. Die ganze Versammlung 36 sich wie ein Mann. (Lang anhaltender Beifall und Jubel.) ( Schlu soß n dauschild es Antrag, daß die Abtheilungen einen Ausschuß zum Gntwurs der Adresse wählen sollen und der Entwurf dann der vollen Reichs- Versammlung vorgelegt wenden soll, wurde schließlich angenommen. Abg. glebelsberg, Bürgermeister von Innsbruck, und Strasser aus Tyrol werden für diefes Land zu der Deputation erwählt. Sitzung der vollen Versamm— lung auf Abends 6 Uhr anberaumt.

Sitzung vom 30. Juli. Nachdem in der gestrigen Sitzung die n einer Adresse an Se. Majestät beschlossen 9 eine e n ssen zn bfassung bequftragt worden war, kam zur Berathung der Annahme des Inhalts die Versammlung am Abend wieder zusammen, und um 74 Uhr r r n Maper den Entwurf. Mehrere Redner, darunter na⸗ menlllch Fäster, Löhner, Borrosch, Ciaudi, Fischhof, protestirten gegen bie Fassung welche mit dem Sinne der vormittägigen Beschlüffe nicht harmo⸗ nitt. Die Annahme der Adreßfassung wäre indeß vielleicht doch durchge⸗ Veen, wenn nicht die meisten Mitglieder der Vormittags Masorität Ten

zaal deflassen und so, da keine beschlußfähige Zahl zurückblieb, für diesen End leine gültige Abstimmung vorgenommen? werden konnte. n, ligen, um 9 Uhr trat das Haus abermals in der— se 6 lbsicht . Die Herren Umlauft, Violand, Claudi, Neuwall . 6 1 D en ehre on, Adressen vor. Nach längerem Debattiren uf n , , iorität für die Revision der Fassung, die der Abgeordnete z Dem Hause vorgelesen. Herr Ümlaunfi besteigt die Tribüne und seine Adresse wird satzweist zrrlegü. Die Lan über vorgenommene Debatte dauerte dre; Stunden die Aenderungen in der Fassung geschahen ganz i , 2 ie n e g an ö „daß die j 55 ; l e. , 1 z em ig. h 1 bis 2 Schlusse der morgigen Si , 6 . ewä 6 . 9 welch. gewählt worden sind, die ider. 2* Majestãt zu

Frie

eine leg als Co

Präsident Hr. Schmitt, Fischert, Vor e g,

7 of, Kaninkll, Langer, Strasser und lebe egi 267 1

Min 5 n. der Versammlung an, daß der Offizier wegen dessen * =

nehmen die gestrige Interpellation staltgefunden, leine genaue Insiruch ö! habt hätte. Außerdem erklärt er, daß der Stellvertreter des Kaiser s unn ens e . lund die Kammer cine Kommissien, zur Au wartung! rns mrhn, lle. f . beschließt, daß diese Abschieds Visite dem Vorstande

assen we e. ;

nns bruck, 26. Juli. (N. K.) Der Tyroler Bote ent. Al ge e. Mitthessung aus Verona vom 24. Jul über i rstü ing der piemontesischen Verschanzungen bei Sommacampagna: „Alle diest gut verschanzten Positionen wurden mit Bajonett Angriffen enommen. Ein Theil des Feindes, bis vor die Thore von Peschiera ver⸗= lgt, warf sich in die ng. Alle unsere Truppen haben cine fast wun— are Kühnheit und Todesverachtung gezeigt. Die Ülanen, die einzigen,

von der Kavallerie mitwirkten, da diese Terrain - Hindernisse

wel

i. nicht v det werden konnte, richteten unter den fliehen « Feinden große Niederlagen an. Die Vorosten stehen nur

eine Stunde vor. Peschlern. Der stampf war blulig. Von

Der Dekret. Entwurf, nach welche

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Todten unsererseits weiß man den General ⸗Major Matis und den Haupt⸗ mann Pirquet von Kaiser Jäger. den Piemontesen wurde bereits der General Mauton mit vielen Gesangenen, dann modenesische Ue⸗ berläufer, zwei Kanonen, Wagen, Pserde und dergleichen nach Verona ge— bracht. Heute (24sten) spricht man von einem Ausmarsche unserer Truppen aus Mantug gegen Goito Und Valleggio, um einen vereinten Angriff zu 8 9) wn. 4 und 2 8. w Erhal⸗ t n ü ns nicht gestört wurde u t noch weni gestoört werden wird, sind ertheilt.“ 1

nover. Hannover, 31. Juli. (Hann ov. Ztg.) ae dn, über den Wildschaden enthält im Wesentlichen folgende Bestimmungen:

„Ernst August, von Gottes Gnaden König von Hannover ꝛc. In⸗ dem Wir unter verfasungsmäßiger Mitwirkung der allgemeinen Stände des Königreichs das nachstehende Wildschaden⸗-Gesetz erlassen, bringen Wir hier durch zugleich zur öffentlichen Kunde, daß Wir, in Uebereinstimmung mit den von Unseren getreuen Ständen bef dieser Gelegenheit an Uns gelang ten Anträgen, die Beschränkung Unserer Wildgehege, so weit sie sich auf fremde Grundstücke erstrecken, befohlen, auch die Bearbeitung eines baldigst zu erlassenden Gesetzes, wonach der Wilddiebstahl nur einer polizeilichen Bestrafung unterliegt, und die fonst zum Schutze des Jagdrechis bestehen-= den präventiven Vorschriften thunlichst beschränkf werden, verfügt und fer= ner beschlossen haben, der nächsten allgemeinen Stände ⸗Versammlung den Eintwurs eines Jagd⸗Abtösungsgesetzes vorlegen zu lassen.

S. 1. Jeder an Grundstücken und deren Erzeugnissen durch jagdbares Wild verursachte Schaden ist nach den folgenden Bestimmungen zu ersetzen. 8. 2. Der Enischädigungs-Anspruch steht jedem Nutzungsberechtigten in dem Umfange der Beeinträchtigung seiner Nutzung zu. 8. 3. Entschädigungs⸗

pflichtig ist derjenige, welchem auf dem beschädigten Grundstücke die Jagd

der Gattung des Wildes zusteht, von welchem der Schaden verursacht ist. 8. 4. Ist der Schaden durch Wild verursacht, welches nicht in dem Jagd⸗ bezirke des Entschädigungspflichtigen seinen regelmäßigen Aufenthalt hat (Streif⸗ und Wechselwild), so ist dieser berechtigt, Ersatz von demjenigen zu verlangen, aus dessen Wildstande dasselbe ausgetreten ist (Stand— wild. §. 5. Bei verpachteten Jagden ist der Pächter der Vempflichtete (S8. 3 und 4). Der Pächter hat jedoch das Recht, innerhalb vier Wochen nach Erlaß dieses Gesetzes den Pachtvertrag zu kündigen und da— mit aufzuheben; er ist nur gehalten, das Pachtgeld bis zur Aufhebung des Vertrages nach Verhältniß der Zeit zu er egen. Der Jagdberechtigte ist verpflichtet, bei den von ihm verpachteien Jagden in Subsidium zu haften, falls sich der Beschädigte an dem Pächter nicht erholen kann. S. 6. Jeder von mehreren Inhabern derselben Jagd (Koppeljagd) haftet für den ge⸗ sammten Schaden (in solidum) Er fann von den Mitberechtigten einen ihrer Theilnahme an der Jagd entsprechenden Ersatz verlangen. SS. 7 bis 19 enthalten die näheren Bestimmungen. 5. 20. Dem Jagdberechtigten steht das Recht zu, auf sein Jagdrecht auf fremden Grunde zu verzichten und sich der Entschädigungspflicht für die Zukunft zu entheben, und zwar als Koppeljagdberechtigter, indem er den Mibberechtigten gegenüber sein Jagdrecht fen bei gif rat ion aber den Feldmarksgenossen abtritt.

Baden. Heidelberg, 30. Juli. Professor Gervinus hat seine Stelle als Mitglied der Reichs-Versammlung niedergelegt und eine Erholungsreise nach dem Süden angetreten.

Sach sen⸗Altenburg. Altenburg, 30. Juli. (D. A. 3.) In der dreizehnten Sitzung der Landschaft kam eine Petition der in Leipzig studirenden Landeskinder um Abschaffung des Kollegien- und Promotionszwanges, so wie um Beschränkung der lateinischen Staats— Prüfungen, vor. Die Petition wurde der Kirchen- und Schul— Deputation überwiesen. Hierauf erfolgte der Vortrag der Finanz— Deputation über Proposstionspunkt VI., außerordentlichen Militair⸗ Aufwand betreffend. Es war neulich von dem Militair⸗Kollegium eine Summe von 1737 Rthlr. zur Anschaffung von Ausrüstungs⸗ Gegenständen für das Kontingent, dann 156 Rthlr. für einen An⸗ kauf von Pferden, endlich 10,000 Rthlr. zur vorsorglichen Dotirung einer Feldkriegskasse verlangt worden. Das Gutachten der Deputa— tion, denjenigen Theil von den fraglichen 1737 Rthlr, welcher be⸗ reits verausgabt ist, zu verwilligen, wurde von der Landschaft ange⸗ nommen, das fernere Deputations Gutachten dagegen, den Rest von jener Summe bis dahin zu beanstanden, wo sich die Nothwendigkeit der fraglichen Anschaffungen herausgestellt habe, von der Landschaft abgelehnt; endlich wurde das Deputations-Gutachten, die Verwilli⸗ gung der 106000 Rthlr. betreffend, in Erwartung eines Voranschlags von Seiten des Ministeriums, über diesen Gegenstand zur Tagesord⸗ nung überzugehen, von der Landschaft angenommen. Es erfolgte nun der Vortrag der Deputation über die vorgeschlagene Aenderung von §. 250 des Grundgesetzes wegen Zusammensetzung der Landes⸗Deputation. Die höheren Orts vorgeschlagene Aenderung des angezogenen Paragraphen lautet: „Die , besteht aus dem Präsidenten, dessen Gehülfen und sieben Mitgliedern der Abge⸗ ordneten, welche bei jedem Landtage für die Zeit vom Schlusse dessel⸗ ben bis zur Eröffnung des künftigen durch Stimmenmehrheit aus der Zahl der Abgeordneten gewählt und vom Landesherrn bestätigt wer— den. Unter den gesammten Mitgliedern der Landes⸗Deputation müssen wenigstens drei im Kahla-Eisenbergschen Kreise gewählte Abgeordnete sein.“ Der Antrag der Kommission: daß eine Abänderung des §. 250 des Grundgesetzes zur Zeit unnöthig und eine définitive Entschließung über diesen Gegenstand bis zu der Zeit zu verschieben sei, wo das Grundgesetz einer durchgreisenden Revision ünterpworfen wird, wurde von der Landschaft einstimmig angenommen. Da bei der Debatte hierüber Minister Cruciger erklärt hatte, daß die Landschaft nächstens vertagt werde, so wurde dagegen lebhafter, Einspruch erhoben; ein wahrer Sturm erhob sich aber in Folge der Erklärung des Ministers Jese, daß die Landschaft schon drei Wochen beisammen sei und die Resultate ihrer Thätigkeit bedeutend nicht‘ genannt werden könnten. Alle Deputirte erhoben sich bei diesen Worten von ihren Plätzen und gaben laute Zeichen des Unwillens zu vernehmen, Auf der Tages—⸗ ordnung stand ferner der Vortrag über die nachgesuchte Aufhebung der Singvögelsteuer. Der Antrag der Depukatien: bei der Landes—= Regierung die alsbaldige Aufhebung des hetreffenden Gesetzes zu be⸗ antragen, wurde von der Landschaft angendmmen.

Ausland.

Frankreich. National- Versamm lung. Sitzung vom

29. Juli. Nachdem der Minister des ,,,. die von der be⸗ rittenen Mobilgarde geleisteten Dienste hervorgehoben hatte, stimmte er dem Antrage des Herrn Tredern bei, aus der Mannschast dirses Corps, welche großentheils aus Unteroffizieren der Armee von Afrika besteht, zwei Eskadronen Guiden zu bilden, welcht bei den Ministerien und Mairieen den Ordonnanzdienst verfehen sollteß. Nachdem mehrere Redner für und gegen den tredernschtn Lintrag gesprochen hatten, wurde derselbe bei der Abstimmung. verworfen nd' der Regierungs⸗ Geseß-⸗Entwurf (sehe das gestrige Bintt augenßßmmen. Herr Se⸗ nard zeigte an, daß der Sber⸗Befchlshaͤber der Mobilgarde, Gene⸗ al Damkeme, an den Folgen feiner Verwundung gestorben sei. (SSchwmerzlicher Eindruck im ganzen Saale) Eine Heputätion von 5 Mitgliedern wurde beauftragt, dem Leichenbe güngnisse beizuwohnen. 6. n die durch das Dekret vom 20. März dem cha fn r ri i lertder ntin en- A 33 diesen in proz. Renten 9 ahlt weiden sollen, wurde ng rinigen Erörterungen e hi.

3 6a der neue Jinanzminis . persp ach den Tontinen⸗Gesell⸗ e en 6 von der provisor chen Negierung beabsichtigte Spoliation nicht eintreten zu lassen, sondern die Einzahlungen i an zum

* *

Course von 65 * in 5 3. Renten zurückzuleisten. Die Tontinen haben für etwa 23 Millionen zu fordern. Eremieux eilte auf die Tribüne, um dagegen zu protestiren, daß man die provisorische Re⸗ gierung der Spoliation anklage. Er vertheidigte jene Regierung mit vieler Energie gegen den Vorwurf des Kommunismus. „Wir hatten die Ehre“, rief er aus, das französische Volk zu vertreten, und wer— den nimmermehr dulden, daß man uns dergleichen Vorwürfe mache.“ Vivien suchte jeboch wie derholt die Verletzung von Verträgen durch die provisorische Regierung nachzuweisen. Lärmen und hefe Un⸗ terbrechung), Lignier und Andere protestirten gegen den Restitu⸗ tions⸗Cours von 65 pCt.

Paris, 30. Juli. Gestern versammelten sich die Abtheilungen der National-Versammlung, um den Dekret⸗Entwüirf über die Wahl der Richter der Handels- Tribunale zu prüfen. Der Entwurf, der noch unter dem Cremieuxschen Ministerium ausgearbeitet ist, hat zum Zweck, die Wahl der Richter von allen seit fünf Jahren pakentirten Handeltreibenden ausgehen zu lassen. Bisher wurde die Wähler⸗= Liste von den Präfekten entworfen und war nur aus den Notabeln des Handelsstandes zusammengesetzt. Die Abtheilungen stimmten alle dem Prinzip des ihnen vorliegenden Defre? = Entwurfs bei, als einer nothwendigen Folge des allgemeinen Wahlrechts, welches die Grundlage der neuen Verfassung bilden soll. Im Ar⸗ beité⸗ Comité verlas gestern Herr Vergnes seinen Bericht über den Antrag des Herrn Ceyras und Pureur in Betreff der arbeitsunfähi⸗ gen Armen auf dem Lande. Das Comité stimmte dem Gutachten des Berichterstatters bei, daß die bestehenden legislativen Bestimmun⸗ gen, welche jedem arbeitsunfähigen Armen häusliche Unterstützung und in Krankheitsfällen seine Aufnahme in die Hospitäler zusichern.

Die mit Entwerfung eines Gesetz-Entwurfs über den Elementar⸗ Unterricht beauftragte Kommission hat die Frage absoluter Freiheit ohne Staats⸗Kontrolle fallen lassen.

Die Repräsentanten, welche sich im Institut versammeln, haben beschlossen, fortan in der National⸗Versammlung keinem Gesetz⸗Ent⸗ wurfe, der neue Ausgaben bewilligt, ihre Zustimmung zu geben, wenn nicht der Finanzminister für den vorgeschlagenen Kredit ausdrücklich die Verantwortlichkeit übernimmt und die Mittel nachweist, durch welche er das Geid aufbringen kann. Das Journal des Dé⸗ bats belobt diesen Entschluß sehr, weil die setzige Finanzlage ihn durchaus rechtfertige.

Die Frage wegen Cautionsstellung der Journale ist von der be— treffenden Kommission mit 8 gegen 6 Stimmen bejahend entschieden worden.

Das Bien Publie begreift nicht, wie auf der Tribüne geäu⸗— ßert werden konnte, daß mit dem Dekret über die Klubs die Asso⸗ ciations- Freiheit zu Ende sei. Das Organ Lamartine's erklärt sich für den eifrigen Vertreter des Associations-Rechts, behauptet aber zugleich, eine Negelung dieses Rechts sei nöthig gewesen, um dasselbe zu retten, und um es nicht in den Händen der Aufrührer zu lassen, als eine Waffe gegen die Gesellschaft und Republik. Die Union äußert: „Nach langen und sorgsamen Debatten ist das Dekret in Betreff der Klubs endlich völlig bewaffnet und völlig triumphi⸗ rend aus der Abstimmung der Versammlung hervorgegangen. Es vereinigt die imposante Mehrheit von 629 Stimmen ge— gen 100, das heißt gegen die 37 Stimmen der Montagnard- Partei, denen sich eine gewisse Zahl von Anhängern der sogenannten rothen Nepublik zugesellte. Nicht blos dem Ministerium wünschen wir zu diesem Erfolge Glück, sondern dem ganzen rechtlichen, gemä⸗ ßigten und friedlichen Theile der Gesellschaft und allen wahren Freun⸗ den friedlichen Fortschritts, echter Freiheit, geregelter Entwickelung ohne Erschütterungen und ohne Krisen.“ Die Journale, welche über die Annahme des Gesetzes Mißvergnügen ausdrücken, sind die Re⸗ forme und der Courrier frangais.

Der Moniteur veröffentlicht eine Liste von Offizieren, Unter⸗ offizieren und Soldaten der Linie, welche wegen ihres Verhaltens beim Juni-Aufstande theils zu höheren Graden der Ehrenlegion be—⸗ fördert, theils erst mit dem Kreuze geschmückt worden sind; die Zahl der Letzteren beträgt 164, worunter 60 Offiziere.

Die Eisenbahn von Rouen nach Dieppe ist vorgestern eröffnet worden.

Unter den von der Untersuchungs-Kommission der National⸗Ver⸗ sammlung vernommenen Personen sind auch L. Blanc und Caussi⸗ diere, welche wiederholt vorbeschieden wurden. Die Kommissio! wird ihren Bericht schon anfangs August der National⸗Versammlung vor⸗ legen können. Wie man hört, wird sie keinen Beschluß vorschlagen und gegen Niemand einen Anklage-Akt entwerfen, sondern blos die Veröffentlichnng aller von ihr gesammelten Aussagen, Belege und Aktenstücke beantragen, damit das Publikum selbst auf Grund der Thatsachen über die Männer urtheilen könne, welche bei den Mai—⸗ und Juni Aufständen einen für das Land so verderblichen Einfluß ausgeübt.

Die eingestellten Werbungen für die Mobilgarde haben wieder begonnen. Der Andrang ist so groß, daß blos ganz kräftige Leute berücksichtigt werden. ö

Der Commerce und die Pat rie wurden vorgestern in öffent⸗ licher Auction verkauft. Der Aussetzpreis war 12,0600 Fr.; Emil von Girardin bot bis 25,000 Fr., und um 26,000 wurden die Jour⸗ nale dem Agenten eines der ersten Banquiers von Paris zugeschlagen, der bereits Eigenthümer von zwei Dritteln beider Blätter war.

Der Gouverneur des französischen Guiana hat hierher berichtet, daß im Mai dort ein Komplott zum Umsturze der Kolonial⸗Regierung entdeckt, jedoch mit leichter Mühe vereitelt ward, da die Bevölkerung und die Sklaven ruhig blieben. ;

Der National ist gestern wegen der Julitrauerfeier nicht er- schienen. . Die Lage von Irland veranlaßt das Journal des Debatzs zu folgenden Betrachlungen; „Wir glauben nicht an die Möglichkeit des Gelingens dieses irländischen Aufstandes. Die Kräfte sind nicht gleich. Die Partei der Bewegung ist viel weniger zahlreich, als man nach den Lärmen, den sie macht, glauben sollte. Sie hesteht nur aus dem jungen Irland, welches nicht nur die englische er sondern auch fast das ganze alte Irland, das heißt, das Irlan O'Connell's und der Gesstlichkeit, gegen sich hat. Auf 2 Ste ist daher Spaltung, auf der anderen Seite. Einigkeit un Zucht. Es finden fich auf der letzteren Seite 5r0h0 Mann Trup⸗ pen, welche zur See schnell nach allen Punkten gebracht werden können, und dann der ganze orangistische und protestantische Nor⸗ den. Wir halten daher ein Gelingen dieser allgemeinen Bewegung gli Aber unvermeidlich scheint, ist eint ür unmöglich. er was uns fast u z Blat n. Reihe parkieller Ausstände, welche wohl nur urch Blutvergießen be= endet werden können. Diese Entscheidung wird jedoch nicht lange bauern. Es wird sich zeigen, ob bie Linführer und die wichtigsten Nedner in den Klubs sich werden verhaften lassen, ohne zu den Waffen z greifen. Das scheint uns unwahnschein lich; aber in einem Lande, welches so eigenthümlich ist, wie Irland, kaun man . nichts stehen. Man muß sich jeboch auch über den Charakter der ewegung, welche , det, nicht täuschen. Es handelt sich hier nicht mehr in Irland stattfindet, 1 anne n von der Rrpeal. Dieser alte Traum ist mit O'Connell zu Grabe

Seine Söhne haben nicht die Kraft gehabt, ihn aufrecht

fenen n. Die Theorie der moralischen Gewalt ist unter der Un⸗

geduld und unter dem Zweifel eines neuen Geschlechts gefallen, und der ame John O'Connell, der Sohn, ist, an der Sache verzweifelnd, n. gewesen, seine Vorlesungen in der Conciliations Halle aus

angel an Geldbeiträgen und Zuhörern zu schließen und den Platz den unruhigen Banden in der Musik⸗Halle und den Propagandisten der physischen Gewalt zu überlassen. Diese Partei des jungen Ir⸗ lands, sonst genannt die jakobinische Partei, macht die jetzige Bewe⸗ gung. Es ist diese Bewegung nicht nur eine republikanische Bewegung, was in unseren Augen kein Verbrechen mehr sein kann, sondern eine kommunistische Bewegung. Das unterscheidet sie von der alten Be⸗ wegung, mit deren Hülfe O'Connell England die Emancipation der Katholiken und so viele andere Reformen entrissen hat. Der Krieg, welchen die Klubisten in Irland beginnen wollen, ist ein Sklaven⸗ krieg; es ist ein Aufstand gegen das Eigenthum, dessen eingestande⸗ ner Zweck Wiederhinwegnahme und Theilung des Geundeigenthums ist. Diese Umbildung in dem Charakter der Aufregung in Irland bildet gerade die Schwierigkeit in den jetzigen Verhältnissen, und zwar deswegen, weil die frühere O'Connellsche Insurrection in Irland auf keinen Anklang in England hätte zählen können, während jetzt eine jakobinische Bewegung in Irland sich mit der chartistischen Bewegung in England verbinden und Flintenschüsse in Dublin, Waterford und Cork das Feuer des Aufstandes in Liverpool, Manchester, Bradford, Nottingham und anderwärts entzünden können. Die englische Re—⸗ gierung sieht dies ein, und deswegen ergreift sie so schnell als mög⸗ lich Maßregeln, um den Aufstand zu unterdrücken. Wir sind über⸗ zeugt, daß, wenn die Bewegung in Irland ausbricht, sie unterdrückt werden wird.“

Großbritanien und Irland. London, 29. Jui. In der g strigen Unterhaus⸗Sitzung erklärte der Minister des Innern auf, eine Interpellation in Betreff der letzten Verbreitung falscher Nachrichten aus Irland, daß die Regierung keine Macht habe, dieselbe zu verhindern, daß man aber dem Verbrester dieser Nachrich⸗ ten, welcher auch die ehrenwerthen Agenten der Times und Chro⸗ niele getäuscht habe, auf der Spur sei. Eine längere Debatte über Irland beschäftigte das Haus während der ganzen Sitzung. Zuerst fragte Sir A. Brooke, ob es die Absicht der Regierung sei, wenn ein Ausstand in Irland ausbräche, die MNeomanry des Nordens auf u= bieten; er selbst könnte auf seinen Gütern und deren Nachbarschaft 500 Mann zusammenbringen, welche mit Freuden für die Krone und die Verfassung kämpfen würden. Lord Fohn Russell, der das größte Vertrauen zur NYeomanry äußerte, m,, , das Aufbieten derselben ganz in das Ermessen des TLord— Lientenants von Irland gestellt habe. Die eigentliche De— batte rief hierauf ein Antrag des Herin Sharman Eraw⸗— ford hervor, dahin gerichtet, daß auf Anlaß des jeßigen Zu⸗ standes der Dinge in Irland schleunig Maßregeln getroffen werden, den gerechten Beschwerden des Landes abzuhelfen und die Lage des irländischen Volkes zu verbessern, zu welchem Zwecke ein Spezial-Eomité des Hauses zur Untersuchung der Sache im Großen und Ganzen eingesetzt werden solle. Lord John Russell bestritt den Antrag als an sich unzweckmäßig und dem gegenwärtigen Augenblicke nicht angemessen. Er erklärte sich zunächst für Unterdrücküng der Auf— standsversuche und daun für successive Vornahme und gründliche Ver— handlung der nothwendig erscheinenden Reformen. Nach längerer Diskussion, an welcher die Herren Herbert, Fagan, Osborne und Andere Theil nahmen, wurde die Debatte auf den 29sten dertagt.

In Irland ist es noch nirgends zum Kampf gekommen; die Nachrichten reichen aus Dublin bis gestern Abend. Danach herrschte sowohl in der Hauptstadt, als auch in den südlichen Grafschaften, volllommene Ruhe. Auf die Habhaftwerdung des Herrn Smith O Brien war ein Preis von 500 Pfd. St. gesetzt worden, eben so war ein Preis von 300 Pfd. für die Verhaftung der Herren Meagher, Dillon und Doheng bestinimt. Nach Berichken aus Kilkenny vom 28sten soll sich O'Brien mit 2000 Bewaffneten zu Ballingany befin⸗ den und entweder auf Kilkenny oder Urlingford marschiren wollen.

Die Morning Chroniele will aus guter Quelle wissen, daß Lord Palmerston einen Spezial-Gesandten, wahrscheinlich Lord Cow? ley, den Bruder des Herzogs von Wellington und ehemaligen Ge— sandten in Paris, nach Frankfurt schicken wolle, um dort die deutsch— dänische Frage zu vermitteln.

Zu Ehren des deutschen Reichsverwesers hielten die Deutschen unter dem Vorsitz des preußischen Gesandten, Herrn Bunsen, am Donnerstag ein öffentliches Mahl in Greenwich, an welchem die mei⸗ sten der in London ansässigen gebildeten Deutschen: Gesandte, Ge— lehrte und Kaufleute, theilnahmen. Herr Bunsen hielt eine schöne Rede auf das deutsche Vaterland, dessen riesige Fahnen hinter ihm aufgepflanzt waren. Er ermahnte auf das dringlichste zur Freund⸗ schaft zwischen Deutschland und England und zeigte an, daß, Lord Cowley als Botschafter (der Globe setzt erläuternd hinzu: „in be—⸗ sonderem Auftrage“) nach Frankfurt bestimmt sei. Der Toast für den deutschen Reichsverweser wurde mit Begeisterung getrunken. Graf Dietrichstein dankte im Namen seines Freundes, des Reichsverwesers, und sprach seine Wünsche für den innigslen Anschluß Oesterreichs an Deutschland aus. Graf Kielmannsegge sprach kräftig für Deutsch⸗ lands Wehrstand, unter dem er auch die deutsche Flotte verstanden wissen wollte; es fehle uns blos an Schiffen; das ganze nördliche Deutschland wimmele von der trefflichsten Mannschaft. Unter den Anwesenden befanden sich die Herren Syndikus Banks, General⸗ Konsul Hebeler, Sieveking, Forchhammer u. A. Zum Schluß wurde auch dem Präsidenten des frankfurter Parlaments, Herrn von Ga⸗ gern, ein Toast von Herrn Sieseking ausgebracht.

Die Chartisten und Konföderirten der irländischen Repealer in Eng land (die sogenannten sympathizers) zeigen an einigen Orten Nei— gung, den Zustand der Dinge in Irland für ihre Zwecke auszuben⸗ ten, indeß ist es in Folge der getroffenen Vorsichtsmaßregeln noch nirgend,s zu Unruhen gekommen. Am besorgtesten ist man in Lver— pool, wo die große Menge der dort temporair hausenden Irländer zum Theil aus der geringsten Volksklasse auch den meisten Anlaß zur Besorgniß darbietet. Die Polizei ist mit Säbeln bewaffnet wor— den, die Pensionair⸗Soldaten, 400 Mann stark, haben Befehl erhal⸗ ten, sich bereit zu machen, mehrere Tausende von Spezial-Konstablers sind beeidigt, und eine starke Truppen- Abtheilung ist in die Stadt verlegt worden. In Manchester hat der Mayor durch Proclamation alle Klubs der Konföderirten aufgehoben und verboten. In Büming⸗ ham hielten die Chartisten und Repealers vorgestern einen lärmenden Umzug durch die Stadt, verliefen sich jedoch, ohne daß es des Ein— schreitens der Behörde bedurfte. In Edinburg und Glasgow sind vorgestern mehrere Chartisten und Repealer verhaftet worden, die sich heimlicher Waffen S⸗ammlungen und aufrührerischer Reden schul⸗ dig gemacht haben.

Spanien. Madrid, 23. Juli. Die Königin hat im Schlosse zu la Granja gestern den päpstlichen ver he n Herrn , welcher ihr ein Beglaubigungs- Schreiben überreichfe, empfangen. Herr Brunelli hielt cine kurze Anrede an die Königin, um seine Freude auszudrücken über die Wiederherstellung der diplomatischen Beziehun⸗ fe m ng, . . 3 Königin antwortete in ent⸗

ö rchen a ĩ ĩ ie

Wiederaus söhnung ein Tedeum gesungen a n won 9 , .

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Türkei. Konstantinopel, 19. Juli. (D. A. 3.) Die

Angelegenheiten der Donaufürstenthümer sind fortwährend ein Gegen- stand der ernstesten Sorgfalt seitens der Pforte, und es dauern die Truppensendungen von hier aus ununterbrochen fort. Auch ist Su⸗ leiman- Pascha, der ehemalige Gesandte in Paris und jetziger Han⸗ dels Minister, am 14. Juli mit außerordentlichen Vollmachten dort⸗ hin abgegangen; in seiner Begleitung befinden sich der Divisions⸗ General Dmer⸗Pascha, Rhemzi⸗= Efendi, Mitglied des Dolmetscher⸗ Büreau's, und als Rath Emir-Efendi, erster Dolmetscher des Divans, so wie als Oberarzt der Armee in der Wallachei Daud-Efendi. Der Sultan, welcher selbst in Allem einen ungewöhnlichen Eifer zeigt, hat den Prüfungen der 30 Zöglinge des General- Inspektors der Schu⸗ len, Kenel-Efendi, der eine neue Methode für den türkischen Sprach⸗ Unterricht erfunden, beigewohnt und denselben für seine Verdienste belohnt. ; Weil Griechenland noch immer Lie Auslieferung des Griechen, welcher auf Mussurus geschossen, verweigert, hat nun die Pforte er— klärt, daß sie jeden Griechen, der ein Verbrechen auf tünkischem Ge— biete begehen werde, vor türkische Richter stellen und nach türkischen Gesetzen richten werde.

Bekanntmachung.

Der Verein der Kunstfreunde im preußischen Staate hat in seiner Ge— neral⸗Versammlung vom 26sten d. M. auf den Vorschlag des Vorstandes und Ausschusses beschlossen, nachstehenden Heiren Künstlern,

dem Professor und Portraitmaler E. Magnus in Anerkennung seines trefflichen Blumenmädchens und seiner seit vielen Jahren ausgestell⸗ ten meisterhaften Portraits, dem Historienmaler Steffeck für sein wohlgelungenes großes Oelgemälde „Albrecht Achill“, . . ; dem Bildhauer W. Wolff für seine seit Jahren in sortschreitender Treff— lichkeit ausgestellten Thiergruppen und dem Professor und Kupferstecher Mandel in Anerkennung seiner ausge— zeichneten Leistungen in der Kupferstecherkunst, . die Preise aus dem Legat der von Sevdlitzschen Stistung zu ertheilen, welches hierdurch, der letztwilligen Bestimmung des edlen Stifters gemäß, zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird.

Berlin, den 28. Juli 1848. 2

Der Vorstand des Vereins der Kunstfreunde im preußischen Staate.

Markt ⸗Beriehte. Berliner Getraidebericht vom 2. Au gust. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 52 358 Rthlr. ö 6 pfd. bunt. poln. 54 Rtelr. verkauft. 9 S8 pfd. 1 1 56 Rthlr. 5 Noggen loco 27 29 Rthlr. J S3 pfd. mit 27 Rthlr., S7pfd. mit 283 Rthlr. gehdlt. . S2 pfo. Aug. / Sept. 27 Nthlr. Br. . Sept. / Okt. zu 27 a 263 Rthlr. verk., 27 Br. Gerste, große 24 25 Rthlr. G. Hafer loco nach Qualität 16 18 Rthlr. W. Rübsen mit 68 Rthlr. gehandelt. Leinsaat 44— 12 Rthlr. Br. Rüböl loco 107 * Rthlr. Aug. / Sept. 105 Rthlr. Sept. / Okt. 101 * Rthlr. Okt./Nov. 11— 1035 Rthlr. Nod. / Dez. 11 6 11 Nthlr. Leinöl loco 197 —10 Rthlr., Lieferung 10 anzukommen. Spiriius loco 19 Rthlr. ohne Faß gehdlt., 187 mit Faß Br. Y Aug. / Sept. 183 Rthlr. Br. 1 Sept. / Okt. 18— 177 Rthlr. bez., 18 Br. = Okt. / Nov. 17 Rthlr. Br. Nov. / Dez. 177 Rthlr. Br.

Königsberg, 29. Juli. Die Zufuhr au Getraide war ge⸗ ring, an Kartoffeln bedeutend. Weizen 54 bis 60 Sgr. pr. Schffl., Roggen 30 bis 33 Sgr., Hafer 16 bis 20 Sgr., Kartoffeln 13 bis 16 Sgr. Spiritus 18 Rtihlr. pr. Ohm.

Stettin, 31. Juli. Die Witterung ist hier in den letzten Tagen für die Fortsetzung der Aerndte- Arbeiten besonders günstig gewesen. Von der Kartoffel-Krankheit ist in unserer nächsten Um⸗ gegend noch immer sehr wenig sichtbar, wogegen über Fortschritte derselben in der Provinz mehrseitig berichtet wird, doch nicht in einer Art, daß erhebliche Besorgnisse daran zu knüpfen wären.

Getraide ist im Allgemeinen angenehmer, hauptsächlich in Folge der besseren Berichte aus England, Holland u. s. w. Von Weizen kommen nur noch einzelne kleine Partieen vor, derglei hen in den letzten Tagen mit 50 a 54 Rt. für leichte gelbe Waare von nur 125 bis 127pfd. bez. wurden. Für 129/(130pfd. Waare wird jetzt 60 Rt. gefordert. Ab Stralsund ist kürzlich 130pfd. Waare mit 58 Rt. f. 4. B. eines Schiffes nach England bezahlt worden. Roggen in loco auf 27 a 28 Rt. gehalten, S6pfd. 27 Rt. zuletzt bezahlt und ferner zu machen. Auf Lieferung pr. Sept. Oft. 26 Rt. bezahlt und Geld, pr. Frühjahr 28 Rt. Geld. Gerste, große 24 a 26 Rt. nach Qualität bezahlt und dieser Preis auch noch zu machen, Vor⸗ rath augenblicklich ganz fehlend. Von Hafer ist 50pfd. hinterpomm. 15 Rt. bezahlt, augenblicklich aber nichts am Markt. Auch von Erbsen ist nichts angetragen, und würden selbst zu merklich höheren Preisen nur noch Kleinigkeiten davon auf utreiben sein. Die neue Aerndte davon wird auf den meisten Stellen eine sehr karge werden.

Auch für Mehl hat sich mehr Kauflust eingefunden, und ist von russ. Roggenmehl ziemlich der ganze disponible Vorrath von ca. 10,000 Ctr. zu 1 Rthlr. fortgekauft worden. Was noch zu haben, wird auf 115 * Rthlr. gehalten.

Saamen. Von neuem Oelsaamen kommt fortwährend sehr wenig zum Vorschein, doch scheinen Käufer zu den jetzigen Preisen etwas zurückhaltender werden zu wollen. Winter⸗Rapps 65 a 67 Rthlr., Rübsen 64 a 66 Rthlr., was nach Qual. und bei größeren Partieen wohl noch zu machen sein dürfte. Für kleine und am Land⸗ markt ist noch nicht über 63 a 65 Rthlr. bez. Schlaglein saamen nach Qual. zu 38 a 47 Rthlr. zu haben.

Spiritus bei mangelndem Vorrath angenehmer, aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand 185 185 pCt., letzterer Preis gefordert, ersterer zu machen, mit Faß auf 195 pCt. ge⸗ halten. Zink auf 47 Rthlr. gehalten. Roheisen schott. Nr. 13 Rthlr.

Rüböl in loco und pr. Aug. 10 Rihlr., pr. Sept. /- Skt. 10 Rthlr. zu haben.

P. S8. Roggen S2pfd. pr. Septbr. Oktbr. 27 a 27 Rthlr.

bezahlt, 27 Rthir. ferner vergebens , , Spiritus pr. Sept, s

Oktbr. 21 6 bez. u. Geld. Rüböl in loco 105 Rthlr. bez., pt. Sept. /Oftbr. 105 Rthlr. bez. u. Geld.

Stettin, 1. Aug. Getraide. Von Weizen in loco ist gestern noch eine mäßige Partie in 130 / 131pfd. Waare zu 59 Rthlr. gekauft. Ab Demmin wurde gestern eine Ladung zu 41 S. f. a. B. genommen, und ab Greifswald fordert man jetzt 625 Rthlr. Rog⸗

gr in loco S6 / 87pfd. 285 Rthlr. bez., leichtere Waare auf 26 a 2B Rihlr. gehalten; S2pfd. pr. Sept. / Okt. 28 Rthlr. bez. u. Br., 277 Rihlr. Gid. Heutiger Landmarkt: 3Zufnhren. Roggen Gerste Hafer 18 6

Preise⸗: Weizen Roggen Gerste Hafer Erbsen 590 a 52 24 2 26 20 222 15 a16 6 Spiritus aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter 4 ohne Fässer 158. Y bez., mit Fässern 191 35 zu haben, pr. Sept. /S 21 35 geboten. ; Rüböl in loco 10 Rthlr. gefordert, 10 Rthlr. geboten, pr. Sept. / Okt. 1609 Rthlr. Gld., pr. Nov. / Dez. 105 Rthlr. bezahlt.

Breslau, 1. Aug. Weizen, weißer 52, 565 bis 690 Sgr.; gelber 52, 56 bis 60 Sgr.

Roggen 28, 31 bis 34 Sgr.

Gerste 23, 25 bis 27 Sgr.

Hafer 15, 177 bis 197 Sgr.

Napps 75 bis 78 Sgr., am Schlusse des Marltes war um 1 bis 2 Sgr. billiger anzukommen.

Spiritus etwas matter und a 95 Rthlr. offerirt.

Rüböl unverändert.

Zink wie letzt gemeldet.

Wir hatten heute wenig Leben im Geschäfte, nur für gelben Weizen wird Manches zum Versandt gekauft.

Leipzig, 29. Juli. Getrgide. Die heutige Kornbörse war von Landleuten ziemlich stark hesucht, und es wurde in Getraide und Oelfrüchten Manches gehandelt. Weizen hielt ich ziemlich f im Preise und wurde unverändert mit 51— 52 Rthlr. bezahlt. Auch sahen wir eine Probe von neuem Weizen, die sehr schön aussiel. . sehr matt, konnte nur mit Mühe 27 28 Rthlr. erlangen, ist abet in Kleinigkeiten auch noch darunter verkauft worden. Alte Gerste für Brauereien findet zu 21 - 26 Rthlr. viel Begehr, da die neue Frucht in Folge der Trockenheit flach und leichter als die vorjährige ausfallen soll. Hafer desgleichen, von welchem man sich, aus gleicher Ursache, auch nicht das, was der vorjährige war, verspricht. Man zahlte an der Börse für alten Hafer 17—18 Rthlr. pr. Wispel. Mit Aus⸗ nahme eben dieser Frucht, die zu dem erhöhten Preis von 1 Rthlr. 7 —15 Ngr. pr. Scheffel bezahlt wurde, war am Landmarkie keine Veränderung und dieselben Preise, wie wir ste am Dienstag mitge⸗ theilt haben.

Oelsaaten. Man forderte an der heutigen Börse für Rapps und Rübsen 5 6 Rthlr. pr. Schffl., und obgleich man wissen wollte, daß diese Preise bewilligt worden wären, so zogen sich doch die meisten Müller, die für Rübsen 5 Rthlr. 15 Ngr. und für Rapps 5 Rthlr. 20 Ngr. boten, zurück. 36 ,

Rüböl steigend und wenig zug führt, wurde heute mit 11 Rthlr. und auf Lieferung späterer Monate 115 113 Rthlr. bezahlt. Ur- sache ist der Wassermangel, da nur wenig Mühlen arbeiten können und man nicht weiß, wie lange dieser Zustand noch dauert.

Spiritus in Folge der Steigerung in Berlin hoch gehalten, doch will man hier nicht recht folgen. Bezahlt ist 22 Rthlr., wo⸗— gegen von den Inhabern 22 23 Rihlr. verlangt wird, von Ein⸗ zelnen sogar noch mehr. Berlin 183 Rihlr., Stettin 203 20436.

Amsterdam, 29. Juli. Wochenbericht. Die Preisverbes- serungen 8 Staatspapiere am hiesigen Markte wurden diese Woche plötzlich wieder gehemmt durch mehrere zugleich eintreffende, höchst ungünstige Nachrichten, von denen das erhebliche Fallen der englischen Fonds wegen einer befürchteten Insurrection in Irland als die wich- tigste gelten kann; dann folgen die Berichte vom Weichen der Renten in Paris, vom Zurückgehen der Fonds⸗ Course in Wien, vermehrte Besorgnisse über den Abiauf der Streitigkeiten in Italien und end- lich, daß in einer zu Batavig in Ostinbien abgehaltenen Versammlung sich einige un, et fern zugedrängt haben, welche dig gegenwärtigen Zeit- Uinstände zu Veränderungen im Regierungs⸗ System benußen wollten, deren Versuch jedoch ohne Erfolg blieb. Integrale sta anfangs auf beinahe 45 c und fielen vorgestern bis 423 5; die Stimmung zeigte sich gestern aber wieder etwas beruhigter, und Käufer haben dafür bes 435 . angelegt; Zproz. wirkliche Schuld fiel von 52 auf 50 6 und erholte sich auf 50 P; pros, dito ging von 704 35 auf 674 „0 zurück, wurde aber zuletzt zu 675 3 abgenommen. Auf Actien der Handels-Maatschappy machte wegen günstigen Ab⸗ laufs einer abgehaltenen erheblichen Zucker⸗Auction die obige Nach⸗ richt geringen Eindruck; bei wenigem Umsatz ging der Preis von 135 auf 134 59, doch erreichte er dann wieder 135 ; gestern wurden indessen nur niedrigere Gebote gemacht. Die österreichischen Fonds kamen noch bedeutender zum Fallen und blieben in flauer Stimmung; proz. wiener Metalliques standen verwichenen Montag auf 63 5. und blieben gestern zu 573 56 ausgeboten; 23proz. dito sielen von 33 auf 303 J6. Russische Staatspapiere waren in den ersten Tagen eifrig begehrt, doch folgten sie der allgemeinen Richtung ebenfalls. Alte 5proz. Hopesche Obligationen waren bis 74 gestiegen, sielen dann auf gs und holten zuletzt wieder 955 5. A4proz. Certisikate erreichten erst 765 66 und wurden durch vieles Ausbieten bis 74 95 herunter- geworfen. Von den spanischen Schuld Dokumenten sind Ardoiu⸗ Obligationen von Si auf 845 P, und Zproz. binnenländische von 17 auf 16 96 gefallen. Portugiesische Obligationen standen vor 8 Ta⸗ gen auf 17 76, gestern hat man zu 165 * gekauft. Der Geldmarkt bleibt überflüssig versehen, und kann man ansehnliche Posten zu 25 a 24 96 Zinsen leicht finden.

Weizen

Erbsen 16 1

Königliche Schanspiele.

Donnerstag, 3. Aug. Im Schauspielhause. 129ste Abonne⸗ ments⸗Vorstellung: Iphigenie auf Tauris, Schauspiel in 5 Abth., von Göthe.

Freitag, 4. Aug. Im Opernhause. J79ste Abonnements- Vorstellung. Zum erstenmale: Die Ochsen⸗Menuett, Sig, in 1 Akt, von G. v. Hoffmann, nach einer wahren Anekdote. Musik nach Haydn's Compositionen, arrangirt vom Kapellmeister von 23 Hierauf: Die Insel der Liebe, phantastisches Ballet in 2 J von P. Taglioni. Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Preisen ver⸗ kauft: t Ein Billet im Parquet, zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 20 Sgr.; ein Billet in den Logen des ersten Ran= ges und im ersten Balkon daselbst 14 Rthlr.; ein Billet im Parterre, in den Logen und im Balkon des dritten Ranges 15 Sgr.; ein Billet im Amphitheater 75 Sgr. .