1848 / 101 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

t Fürstenthümer, wo eine wühlerische Minderzahl ge een we s mn, isi mit einemmale eine so bedenl⸗ . daß Se. Majestät dieselbe nicht länger sieich gi lig. on een

ennen die neuesten Ereignisse in der Wallachei 5 2 us h wg uf bas Leben des Hospodarz, seine Abdankung und seine . Er⸗ ; iner provisorischen Regierung und die Grundsätze, we che diese richtung 6 den Aufsstand improvisirte Gewalt mit Hintenansetzung der Son * . der Pforte und in offenem Widerspruche mit dem Protettorate Nuß⸗ er ne en ficht hat. Kaum war der Plan der Aufständischen von dieser Seite y. en, als sie sofort daran dachten, ihn auf die Moldau auszudehnen. Zahl ge n gan achische und fremde Emissaire hatten sich bereits dorthin begeben. * nach der Bulowing geflüchteten moldauischen Bojaren sammelten

Streitkräfte, um gegen Jassy zu ziehen, und die Aufwiegler bereiteten, im Fin verständnisse mit ihren

durften.

Verbündeten in Siebenbürgen und sogar in Bessarabien, einen Ausstand vor, wobei man gleichwie in der Wallachei die Ermordung und die Vertreibung des Hospodars, den Umsturz der bestehen⸗ den Ordnung und die Vereinigung beider Fürstenthümer zu einem einzigen Staate, ohne irgendwelche Verbindung mit Rußland oder der ottomanischen Pforte, beabsichtigte. Angesichts solcher Umstände dursten wir nicht länger zaudern. Die Pforte ihrerseits begriff, daß es sich hier um ihre eigene Existenz handle. Demgemäß haben die beiden Mächte, denen allein kraft der bestehenden Verträge das Recht zusteht, die Verhältnisse beider Proxin⸗ zen zu regeln, sich verständigt, daselbst die von ihnen früher eingeführte Ordnung wiederherzustellen, und zu diesem Zweck sind ihre vereinigten Truppen zu gemeinschaftlichem Handeln dort eingetroffen.

„Se. Majestät der Kaiser haben nicht ohne lebhaftes Bedauern und reifliche Erwägung sich entschlossen, diese wichtige Maßregel zu ergreifen. Bei der gegenwärtigen Lage Europa's und der Stimmung der Gemüther wäre es dem Kaiser viel lieber gewesen, nicht genöthigt zu sein, aus seiner unbeweglichen Haltung herauszutreten. Die Thatsache an und für sich, daß die russischen Truppen die Gränzen des Reichs überschritten haben, muß großes Aufsehen erregen. Sie eröffnet, wir verhehlen uns das keines- weges, allen übelwollenden Deutungen weiten Spielraum. Wir haben beständig jedes Interventions⸗Projekt, jede Einmischung in fremde Angele— genheiten, jeden Gedanken eines Angriffes abgewiesen. Unsere Agenten im Auslande sind und das noch ganz neuerdings beauftragt, diese Ver sicherungen in Deutschland zu erneuern. Und daher wird man bei der jetzi gen Lage der Dinge ohne Zweifel sofort beflissen sein, uns diese Ertlärun gen vorzuhalten, um uns, wo möglich, mit uns selbst in Widerspruch zu bringen. In den Augen unparteiischer Leute besteht dieser Widerspruch nicht. Wir haben allerdings erklärt, uns nicht einmischen zu wollen in die verschiedenen Umgestaltungen, welche unsere Nachbarstaaten in Bezugauf ihre innere Verfassung etwa vornehmen möchten. Aber es ist wohl klar, daß eine solche Zusicherung nur auf die europäischen Staaten Anwendung finden konnte, welche mit uns auf dem Fuße der Gleichheit unterhandeln, auf unabhängige Staaten, deren soziale Gestaltung ohne alle Beziehung zu den politischen Vaträgen steht, die ihre Begränzung bestimmt haben. In Bezug auf diese Staaten maßen wir uns eben so wenig das Recht als die Absicht an, irgendwelchen Schutz oder Einfluß auszuüben. Anders verhält es sich mit Fürsten— thümern, die nicht anerkannte Staaten sind, sonsern rein und einfach Pro vinzen, integrirende Theile eines Reichs, tributpflichtig ihrem So uverain und zur Zeit regiert von Fürsten, deren Wahl der Bestätigung be⸗ darf und die, was Rußland betrifft, nur vermöge der zwischen der ottomanischen Pforte und uns geschlossenen, Verträge politisch existiren, Verträge, die nichts gemein haben, mit der Gesammtheit der Verhandlungen, auf deren Basis die völkerrechtlichen Verhältnisse Euro— pa's gegründet sind. Diesen Verträgen lediglich, und hauptsächlich denen von Bucharest, Akerman und Adrianopel, verdanken die Moldau und Wal lachei Privilegien, welche jenen, von früheren Capitulationen mit der Pforte herrührenden, hinzugefügt oder substituirt worden sind, nämlich: die Art der Wahl ihrer Hospodare, die Befreiung von lästigen Abgaben, an deren Stelle ein ermäßigter jährlicher Tribut getreten ist, die Ausübung ihrer Re⸗ ligion, die Freiheit ihrer Industrie, ihrer Schifffahrt und ihres Handels, so— gar die Erweiterung ihrer Gränzen durch den Anschluß der Donau -Inseln und der auf dem Ünken Ufer dieses Stromes gelegenen türkischen Städte und Ländereien an die Wallachei. Durch dieselben Verträge endlich wurde diesen Provinzen auch die Weise ihrer Verwaltung gesichert, welche Weise mit Genehmigung der Pforte durch ein organisches Statut festgestellt ist, um die Moldo - Wallachen einerseits in ihren Privilegien zu schützen und andererseits in ihrem Vasallen-Verhältnisse zum ottomanischen Reiche auf recht zu erhalten.

„Es solgt aus dieser ganz ausnahmsweisen und besonderen Stellung, die sich lediglich auf die zwischen der ottomanischen Pforte und uns getrof⸗ fenen Vereinbarungen stützt, daß die Moldau und die Wallachei sowohl ge⸗ gen ihre oberhoheitliche, als gegen die Schutzmacht bestimmte Verpflichtun gen zu erfüllen haben, denen sie sich nicht ohne vorhergängige Zustimmung ber einen oder anderen entziehen dürfen. Es ist möglich, daß ihre gegen wärtige Verwaltungsform verbesserungsfähig ist und selbst in mehr als einem Punkte einer Abänderung bedarf, aber dies durfte nicht ohne die Zustim mung der beiden Höfe geschehen, nicht geschehen durch einen Aufstand. Der Aufstand ist nun das Mittel, dessen sich die Häupter der siegreichen Partei bedient haben, nicht nur um diese Verwaltungsform abzuändern, sondern sie von Grund aus unzustürzen. Vergessend, daß der größte, Theil der ihrem Vaterlande' zugesicherten Vortheile nur dem wohlwollen— den Schutze Rußlands zu danken ist, stoßen sie ihn von sich, um den anderer Mächte anzurufen. Ihre Verpflichtungen gegen die Pforte haben sie nicht weniger schwer verkannt. Denn obwohl sie für den Augenblick ihr Vasallenverhältniß gegen dieselbe aufrecht zu erhalten sich den Anschein geben, brechen sie dasselbe nicht weniger de facto, indem sie eigenmächtig alle Regeln und Bedingungen, die diesen Verhältnissen zu Grunde liegen, abschaffen. Ihnen genügt das Prinzip der Volkssouvergi⸗ netät allein, das sie zur Unterstützung ihrer Ansprüche anführen, um geradezu die oberherrlichen Rechte des Sultans zu verneinen. Ihr Plan für die Zukunft liegt übrigens offen da. Derselbe ergiebt sich aus ihrem Programm, ünd ihre Proclamationen machen daraus kein Geheimniß. Er geht dahin, ihre alte Rationalität auf einer historischen Basis, die niemals bestanden hat, wiederherzustellen, d. h. sie wollen nicht länger Provinzen sein, sondern unter dem Namen eines dacisch-römischen Königreichs einen neuen, beson— deren und unabhängigen Staat bilden, wozu sse ihre Brüder in der Mol⸗ dau, Bukowina, Siebenbürgen und Bessarabien auffordern. Die Verwirt lichung eines derartigen Planes würde, wenn man sie zuließe, ernste Folgen nach sich ziehen. Wenn ini Namen einer vorgeschügten Nationalität, deren Ur sprungsich in dunkle Zeiten verliert, die Moldo⸗Wallachen einmal dahin gekom⸗ men, sich von der Türkei zu trennen, so wird man sehr bald sehen, daß kraft des nämlichen Grundsatzes und unter dem Einflusse des nämlichen Wun— sches die Bulgarei, Rumelien und alle anders redenden Völkerstämme, die zum türkischen Reiche gehören, auch nach Selstständigkeit streben werden, um für sich besondere Staaten zu bilden. Die Folge hiervon würde ent— weder eine Auflösung sein oder doch eine Reihe unentwirrbarer Verwickelun— gen im ganzen Orient. Wenn es sich hier nur um die Anstifter des Auf—

Bekanntmachungen.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 1. März 1843.

Das der Wittwe Leist, Henriette Wilhelmine, geb. Wartenberg, gehörige, vor dem Neuen Königsthore Nr. 6 belegene, im stadtgerichtlichen Hopothekenbuche von den Umgebungen Vol. 21. No. 147 B. pag. 433. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu s9f7 Thlr. 10 Sgr. 9 Pf., soll

am 30. September 1848, Vorm. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

311 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 28. März 1848. Das hierselbst in der Langen Gasse Nr. 47 belegene, dem Ackerbürger Carl Ludwig Christian Schley zuge= hörige, im Hypothekenbuche Band 12. Nr. 210. ver⸗ zeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 17,291 Thlr. 28 Sgr. 6 Pf., soll

226

oz?

am 28. Oktober 1848, Vorm. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Der dem Aufenthalt nach unbekannte Traugott Fe— dor Lautensack wird hierdurch öffentlich vorgeladen.

Oeffentliche Vorladung.

Es sind hierselbst verstorben:

1) am 11. Dezember 1815 die Wittwe des Schneid er⸗

meisters Buchwitz, Wilhelmine geb. Heinecke, mit

, , d. Hinterlassung eines Vermögens von ungefähr 12 Thlr.,

d 2) am 29. Juni 1816 der beim großen Friedrichs—

Waisenhause hierselbst angestellt gewesene Knaben— Aufseher Carl Dosse mit Hinterlassung eines Ver= mögens von ungefähr 30 Thlr., am 28. Oktober 1810 die Webergesellen-Wittwe Schäfer, Juliane geb. Nohrbeck, aus Landsberg a. d. W. gebürtig, mit Hinterlassung eines Ver—= mögens von ungefähr 40 Thlr.,

4) am 27. November 1846 die Wittwe des Gardero⸗

biers Wilhelm, Sara Margarethe geb. Eisenmarck,

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standes handelte, und wenn sie, was wir nicht glauben, in der That die Meinung des moldo- wallachischen Volkes verträten, so könnten wir ohne Rücksicht darauf, was Tadelnswerthes in ihrem Betragen gegen Rußland liegt, dem ihr Land die Wohlthaten seiner gegenwärtigen Lage dankt, gleich= gültig bleiben gegen das Vergessen dieser Wohlthaten und sie den Folgen ihres thörichten und verbrecherischen Unternehmens überlassen. Aber diese geringe Zahl Unsinniger, die in ihrem eigenen Lande fremd und deren Ideen von Regierungsform nur der demotratischen und sozialistischen Pꝛrʒa paganda abgeborgt sind, können in unseren Augen nicht das wirkliche Volk der Wallachen darstellen. Und wenn es auch anders wäre, je mehr wir für die Fürstenthümer gethan, je mehr wir für sie bei der Pforte ausgewirkt, um so mehr würden wir durch die Ehre verpflichtet sein, zu verhindern, daß sie diese Vortheile nicht gegen ein Reich mißbrauchen, dessen Integrität bei der gegenwärtigen Umwälzung Europa's in unseren Augen mehr als je eine wesentliche Be— dingung zur Aufrechthaltung des allgemeinen Friedens ist. Uebrigens ist auch unsere eigene Sicherheit dabei betheiligt. Sie ist in Bessarabien be— droht durch die Intriguen, die man daselbst anzettelt, und durch das Vor⸗ handensein eines beständigen Heerdes des Aufstandes, der sich so vor unse⸗ rer Thür erheben würde. Eben so wenig wie der Türkei könnte es uns ge fallen, zu sehen, daß anstatt der beiden Fürstenthümer sich ein neuer Staat erhebt, der, der Gesetzlosigkeit vreisgegeben und zu schwach, um sich durch eigene Kraft aufrechtzuerhalten, früher oder später unvermeidlich dem Ein- flusse oder der Herrschaft anderer Mächte unterliegen und so alle unsere internationalen Beziehungen gefährden würde. Es liegen also für uns hier zugleich Fragen des Rechts, der Ehre und der politischen Interessen vor alles Dinge, welche außer Acht zu lassen Rußland nicht gesonnen sein kann. „Das, mein Herr (die Depesche ist an die russischen Gesandtschaften gerichtet), sind die Beweggründe zu unserer Intervention. Sie sind einfach und legitim. Indessen Da man leider gewohnt ist, über Rußlands Politik zu klügeln und darin zu suchen, was sie nicht enthält, und da überhaupt die antisoziale Partei einen allgemeinen Zusammenstoß wünscht, um Unru⸗— hen hervorzurufen und die Meinungen aufzuregen, zweifeln wir nicht, daß die eben geschehene Truppenbewegung über unsere Gränzen wie gewöhnlich zu den falschesten Voraussetzungen Veranlassung geben wird. Man wird sagen, und man hat es schon gesagt, daß jenes Ueberschreiten der Gränzen nur der erste Schritt unserer Eroberungs- Politik ist, und daß wir nur einen Vorwand erwarten, um mit unseren Streitkräften vorzugehen, daß wir in die Fürstenthümer einrücken, fest entschlossen, sie nicht wieder zu verlassen, und daß wir, gemäß den traditionellen Vergrößerungs-Plänen, die Rußland gegen das türkische Reich hegen soll, die Ohnmacht und die Verlegenhei— ten, in welche die sozialen Wirren des Augenblicks das westliche Europa stürzen, uns zu Nutze machen. Wir konnen allen die⸗ sen Voraussetzungen die sehr einfache Thatsche entg gensetzen, daß wir in die Moldau im Einverständnisse mit der Psorte einrücken, und daß unsere Truppen, wenn es nöthig sein sollte, nur gemeinschaftlich mit den türkischen handeln werden. Die Vergangenheit bürgt übrigens für die Gegenwart. Mehr als einmal haben wir in früheren Zeiten schon die ge⸗ sammten Fürstenthümer oder einen Theil derselben besetzt und sie, getreu unserem zuvor gegebenen Worte, immer wieder verlassen, sobald die Bedin⸗ gungen, an die wir unseren Rückzug geknüpft hatten, erfüllt waren. Das⸗ selbe wird auch jetzt der Fall sein, und von dem Augenblicke, wo in der Wallachei die gesetzliche Srdnung wiederhergestellt sein und die Pforte eine hinreichende Garantie für die fernere Ruhe der beiden Provinzen erlangt zu haben glauben wird, weiden unsere Truppen sich zurückziehen, um so— gleich ihre streng defensive Stellung an der Gränze wieder einzunehmen. „Die Folgerung, die Sie aus den vorstehenden Betrachtungen zu zie hen haben, ist: daß die Beziehungen, in welchen die Donau-Fürstenthümer zu uns stehen, nichts Analoges haben mit denen, welche zwischen Rußland und den übrigen eurcpäischen Mächten gelten, und daß unsere gegenwärtige Inter⸗ vention weder im Prinzip, noch in der That etwas gemein hat mit denjenigen Interventionen, die sonst in Europa ausüben zu wollen man unrechterweise uns die Absicht unterlegt. Unsere Rechte gründen sich im Orient auf Ver träge, die im Oceident nicht bestehen. Lassen Sie es sich recht angelegen sein, diesen wichtigen Unterschied hervorzuheben. Wer sehen will, für den ist er sichtbar; er hebt die Bedeutung aller unserer früheren Erklärungen nicht auf. Den unabhängigen Staaten gegenüber bleibt unser Grundsatz der stiengen Neutralität unverändert derselbe, und welches auch die Verän— derungen sein mögen, welche ein jeder von ihnen in seinen sozialen und po— litischen Gesetzen herbeiführen will, so lange sie uns nicht in unserer Sicher⸗ heit und in unseren Rechten stören, werden wir fortfahren, gerüstet, wie wir es bis jetzt gethan, dem Schauspiele ihrer inneren Umwälzungen zuzusehen.“ Se. Majestät der Kaiser hat unterm 7. Juli dem russischen Gesand ten am neapolitanischen Hofe, Wirklichen Staatsrath Geafen Chrep⸗ towitsch, den St. Stanislaus-Orden äster Klasse verliehen. J Auf Grund eines Gutachtens des Reichs Rathes hat der Kaiser die Bildung einer Rabbiner-Kommission verordnet und das Regle⸗ ment, so wie den Etat dieser Kommission, bestätigt. Diese Kommission steht unter dem Ministerum des Innern, und zwar unter dem De⸗ partement der ausländischen Konfesstonen, und wird aus einem Präsi⸗ denten und vier Mitgliedern gebildet. Die hebräischen Gemeinden wählen die Kandidaten, aus denen diese vier Mitglieder bestellt wer⸗ den; doch können an dem Wahl-Akte nur Kaufleute, Rabbiner und die angesehensten Hebräer Theil nehmen. Aus der Zahl der Kandi daten wählen die sechs General- Gouverneure der Gouvernements, in denen den Juden feste Wohnsitze zu haben gestattet ö 16 indem jeder General-Gonuverneur nicht weniger als 3 erwählt die sie dem Minister des Innern vorstellen, der aus ihnen sodann den Präsidenten und die vier Mitglieder der Rabbiner-Kommission ernennt. Die Kommisston hat ihren Sitz in St. Petersburg; sie tritt alljähr⸗ lich auf 2 Monate zusammen, doch kann der Minister des Innern, für den Fall es nöthig sein sollte, die Sitzungszeit verlängern. Zu den Obliegenheiten der Rabbiner-Kommission gehören folgende Ge— genstände: 1) die Untersuchung und Entscheidung aller auf die Ge setze und Gebräuche der jüdischen Religion und, die Thätigkeit der Rabbiner sich beziehenden Fragen, und 2) die Prüfung von Eheschei⸗ dungssachen, in den Fällen, wo die Rabbiner finden, daß der Sinn des Gesetzes nicht klar ist, oder wo gegen ihren Entscheid Klage er⸗ hoben wird. Außerdem hat sie auch andere ihr vom Minister des Innern überwiesene Aufträge, die zu ihrem Berufe gehören, auszu— führen. Ohne Antorisation des Ministers des Innern darf die Kom mission sich mit keinerlei Geschäftssache befassen. Der Etat der Kom⸗ mission ist auf 3700 Silber-Rubel festgestellt, welche, so wie die Reisegelder des Präsidenten und der Mitglieder, aus dem Ertrage der Korbstener entnommen werden. Alexandrien, 18. Juli. (D. A. Z.)

Aegypten.

Tare und Hy⸗ 10 Thlr.

kludirt und der Nachlaß als

Berlin, den 13. Juli 1848.

Königl. Stadtgericht hies Kredit-, Subhastations- und

Aegyp⸗

mit Hinterlassung eines Vermögens von ungefähr

Auf den Antrag der Nachlaß Kuratoren werden hier— mit alle diejenigen, welche an die gedachten Verlassen⸗ schaften ein Erbrecht zu haben glauben, insbesondere auch ad 3 der dem Aufenthalte nach unbekannte Töpfer— geselle Carl Rohrbeck, vorgeladen, spätestens in dem

am 29. Juni 1849, Vormittags 41 Uhr, vor dem Herrn Kammergerichts⸗Assessor Sello im Ver— hörszimmer Nr. 21 des Königl. Stadtgerichts, Jüden⸗ straße Nr. 59, eine Treppe hoch, anstehenden Termine entweder in Person oder durch einen gehörig legitimir= ten Bevollmaͤchtigten, wozu denen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, die Justiz Kommissarien Justizrath Jordan, Justiz⸗Kommissarius Licht und Furbach vorge⸗ schlagen werden, zu erscheinen und ihr Erbrecht nachzu— weisen, widrigenfalls sie mit ihrem Erbrecht werden pra herrenloses Gut der be—

rechtigten Behörde wird ausgeantwortet werden.

Abtheilung für

iesiger Residen bijsg achlaßsachen.

ten erfreut sich einer gesegneten Aerndte und ungestörten Ruhe. Ibrahim Pascha betreibt aber nichtsdestoweniger die Befestigungen don Alexandrien und den übrigen Seestädten mit dem größten Eifer; die Rekrutirung ist aber schlecht ausgefallen, denn auf dem Lande flohen die jungen Leute in die Wüste, in den Städten wußten sie sich auch zu verbergen. Die Aushebung wird mit der größten Strenge betrieben, und man besorgt, Ibrahim Pascha möge die zum Jahrmarkte Asi Tazta versammelte Menge, welche oft auf mehrere Hunderttausende steigt, überfallen und zu Soldaten pressen, weshalb dieser Markt in diesem Jahre wenig besucht ist.

Mehmed Ali's geistiger Zustand hat sich noch immer nicht ge⸗ bessert, und Ibrahim wird wegen der Strenge, mit welcher er seinen Vater von jedem Besuche der Franken fern hält, sehr getadelt; er entschuldigt sich aber damit, daß es für ihn und die Seinigen sehr erniedrigend sei, Fremde dann über den Wahnsinn seines Vaters sprechen hören zu müssen.

Die hier anwesenden Italiener, die sich in den letzten drei Mo⸗ naten sehr anmaßend über Oesterreich geäußert, sind nach den letz ten Siegen im Venetianischen ganz kleinlaut geworden; die ita⸗ lienische Sache findet bei der ägyptischen Regierung gar keine Sym⸗ pathieen.

Der Kapu-Kiaja Mehmed Ali's, Mazlum-⸗Bei, ist als Großherr⸗ licher Gesandter hier angekommen. Seine Mission soll sein, über die Gesundheit des Pascha's Bericht zu erstatten, damit die Pforte erkenne, ob und in welcher Form eine Interims Verwaltung einzu⸗ richten nöthig sei. (Nach marseiller Blättern vom 22. Juli oll Mazlum-Bei an Ibrahim Pascha den Ferman überbracht haben, der für denselben die Anerkennung seiner Nachfolge in der Regierung über Aegypten enthält.. Ibrahim Pascha ist über diesen Besuch nicht sehr erfreut, auch fein Geiz sträubt sich dagegen; denn so frei⸗ gebig Mehmed Ali gegen solche einflußreiche Hofleute war, so wenig scheint Ibrahim gesonnen, Millionen wie sein Vater auf diese Art nach Koͤnstantinopel zu schicken. Wahrscheinlich wird aber auch nur danach Ibrahim's Einfluß berechnet und ihm nicht Alles wie seinem Vater zugestanden werden.

Die Eholera beginnt hier zu grassiren, und in Kahira sind be⸗ reits ebenfalls mehrere Todesfälle vorgekommen.

Eisenbahn⸗Verkehr.

NMünster-⸗Hammer Eisenbahn. Auszug aus dem Geschäfts⸗-Bericht.

Der Bau der Münster-Hammer Bahn hatte so gute Fottschritte gemacht, daß die Bahn am 26. Mai d. J. dem Betriebe für Per⸗ sonen Beförderung übergeben werden konnte, und wiewohl die Be⸗ schaffung des Ober-Baumaterials, das mit Lokomotiven Betrieb bis auf dre? Meilen Entfernung herbeigeholt werden mußte, einige Ver⸗ zögerung und mancherlei Weiterungen mit sich brachte, so gelang es dennoch? binnen 2 Jahren, nachdem die erste Einzahlung geschehen, die Bahn dem Betriebe zu übergeben. Von der Eröffnung am 26. bis ult. Mai wurden befördert 5642 Personen für 1046 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., Reisegepäck 143 Ctr. für 15 Rthlr. 6 Pf., zusammen Einnahme 1661 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; im Monat Juni befördert: 28,076 Personen sür 5558 Rihlr. 21 Sgr. ) Pf. Reisegepäck 811 Ctr. für 67 Rthlr. 19 Sgr. 5 Pf., und für Wagen, Vieh ꝛc. 5 Rthlr., zusammen 5631 Rthlr. 14 Sgr. 3 Pf., die Gesammt⸗ Einnahme bis ult. Juni (inkl. von 187 Rthlr. 22 Sgr. 3 Pf. be⸗ sonderer Einnahmen) betrug 6881 Rthlr.; die höheren Wagenklassen wurden verhältnißmäßig schwach benutzt, was zunächst seinen Grund in der besonders guken und bequemen Einrichtung der Wagen III. Klasse hat. Es wurden von den regelmäßigen Personenzügen 1339 Meilen zurückgelegt. Jede Person brachte durchschnittlich 5 Sgr,; 107 Pf. ein. Die Kosten betrugen pro Nutzmeile: an Coaks 13 Sgr. 6 Pf., an Holz 6 Pf., an Schmier Putzmaterial 2c. 7 Sgr. 6 Pf., die Ausgaben für das Personal 3 Sgr. 6 Pf., zusammen 25 Sgr., dazu Verschleiße der Lokomotiven und Tender eirca 15 Sgr., Summa l Rthlr. 10 Sgr. ö

An Betriebsmaterial besitzt die Gesellschaft 4 Lokomotiven, 15 Personen- und 82 Güter- Vieh- und andere Wagen; außerdem sind für Bahn-Unterhaltungs-Arbeiten (Kies⸗-Transporte) 50 offene Wa— gen erworben.

Nach dem Rechnungs-Abschluß am 30. Juni d. J. betrug die Einnahme 994,867 Rthlr. 10 Sgr., die Ausgabe 951,063 Rthlr. 7 Sgr. 5 Pf., mithin verblieb Kassenbestand 13,804 Rthlr. 2 Sgr. 7 Pf., welcher bis zum Tage der General-Versammlung am 7. Juli d. J. auf 60,000 Rthlr. herangewachsen war.

Berlin-Anhaltische Eisenbahn. Im Monat Juli c. betrug die Einnahme auf der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn: im Personenverkehr Güterverkehr

29,801 Rthlr,

14,203

14, M4 Rthlr. 253,789

Summa 297,793 Rthlr.

Einnahme bis ult. Juni é.

Berlin-Stettiner Eisenbahn. Die Frequenz in der Woche vom 30. Juli bis inkl. 5. August 1848 auf der Haupibahn 6719 Personen. ö Leipzig-Dresdener Eisenbahn-Compagnie im Monat Juli 1848. Für 44,90 Personen 29,972 Rthlr. 28 Sgr. Pf. S5, 527 Ctr. Fracht 14,808 * . . Summa 14,780 Rthlr. 279 Sgr. 6 Pf. Bahnhof Leipzig, den 19. August 1318. Haupt-Büreau der Leipzig-Dresdener Eisenbahn— Compagnie.

8

2 D

, . 2 Berlin⸗Hamburger Eisenbahn. Ertrafahrt nach Spandow jeden Sonntag. Abfahrt von Berlin 2 Uhr Nachmittags. Rückfahrt von Spandow 8 Uhr Abends.

Dampsschifffahrt

zwischen

und New⸗DYork. Das amerikanische Post⸗Dampfschiff „Washington“, Capitain John ston, = wird am 15. August von der Weser = nach New⸗-Nork zurücktehren. Passagepreis nach New⸗Nork in J. Kajüte 195 L. d'or⸗Thlr., . 52. 100 y

Tr

R Southampton I. 30 Güterfracht 25 à 35 8. mit 5 h Primage für 40 Kub. -Fuß. vaF = Die 2te Kajüte ist für f. Reise besetzt. C. A. Heineken C Co.

Das Abonnement beträgt 2 Athlr. für 4 Jahr. 1 Xthlr. Jahr. 8 Athlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 27 Sgr. berechnet.

ol.

nhalt.

Amtlicher Theil.

De utschlan d.

Bundes ⸗Angelegenheiten. Frankfurt 4. M. Ernennungen. Verhandlungen der verfassunggebenden Neichs-Versammlung.

6 Berlin. Beförderungen und Abschieds-Bewilligungen in der

mee.

Oesterreich Wien. Nachrichten vom Kriegsschauplatz.

Sachsen. Dresden. gan r gh andlnn, ,. 2

Württemberg. Stuttgart. Huldigung. Bekanntmachung.

l Kassel. Stände Verhandlungen. chleswig⸗Holstein. Rendsburg. Verordnungen. Apenrade. Ankunft eines sächsischen und nassauischen Offiziers.

Hamburg. Ham burg. Siurm. Cuxhaven. Verunglückte Schiffe.

Frankfurt. Frankfurt a. M. Tagesbefehl.

Aus lan d.

Frankreich. Paris. Diplomatische Audienzen. Vermischtes. Gesandtschaft nach England und Vermittelungs-Anerbieten in Turin und Wien. Annahme von Bons der Republik als Anleihe-Zahlung.

Großbritanien und Irland. London. Lord Palmerston über dit Vermittelung in dem Üalienischen Kriege. Antrag auf Einführung direkter Steuern. Nachrichten vom Aüfstande in Irland. Die Her= zogin von Nemours. Smith O'Brien.

Rußland und Polen. St. Petersburg. Kaiserliches Manifest über die Armee · Rekrutirung. Nachrichten aus der kaukasischen Festung Wosdwischenskaja. Einnahme des Auls Gergebil. General-⸗Konsul für Danzig. Cholera.

Niederlande. Aus dem Haag. Nachrichten aus Limburg,

Belgien. Brüssel. Berathung über Zollmaßtegeln. Erklärung im Namen Skrzynecki's.

Schweiz. Luzern. Abgesandter Mailands an die Eidgenossenschaft.

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

Amtlicher Theil.

Ser Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Adjutanten Sr. Majestät des Königs der Belgier, Gene⸗

ral-Major Grafen de Eruyquenbourg, den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse; und

Dem Ober- Landesgerichts⸗Secretair Sauer zu Bromberg den Charakter als Kanzlei⸗Rath zu verleihen.

Ich will auf Ihren Vortrag genehmigen, daß auch in der Ar⸗ mee, gleichwie im Civil -Staatsdienste, die Einreichung geheimer Konbuikenlisten auf höre. Da aber behufs der Beschlußnahme über die Verwendung von Offizieren und die Wiederbesetzung er⸗ ledigter Stellen, welche oft keinen Aufschub erleidet, genü= gende Nachrichten über die Dienstlaufbahn und die Befähi⸗ ung der Offiziere bereit liegen müssen, so haben Sie fn Erwägung zu nehmen und Mir vorzuschlagen, in welcher Art die bisherigen geheimen Konduitenlisten durch eine Eingabe zu ersetzen sind, deren Inhalt zur Beurtheilung der Qualification der Offiziere enügen und zur Kenntniß der betreffenden Offiziere gelangen kann. 8 Änsehung der Militair-Beamten ist dagegen eben so, wie in An—= sehung der ,,,

ellevue, den 29. Juli 1848. ; 4 (gez) Friedrich Wilhelm. (contrasign.) Frhr. von Schreckenstein. An

den Kriegs⸗Minister General- Lieutenant

Freiherrn von Schreckenstein.

Se. Königl. Hoheit der Pr inz von Preußen ist von Wil⸗ helmsthal auf Schloß Babelsberg angekommen.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Adalbert wieder hier eingetroffen.

ist von Stralsund

Der bisherige Privat Docent, Dr. Theodor Mundt hierselbst, ist zum außerordenilichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universstät in Breslau ernannt;

Der Notar Johann Joseph Kewer zu Wadern vom 15. August d. J. ab zum Notar für den Friedensgerichts Bezirk Neumagen, mit dem Wohnsitze in Neumagen, bestellt;

Der Notariats-Kandidat Franz Theißen zu Weiden zum Notar für den Friedensgerichts-Bezirk Manderscheid, im Landgerichts⸗ Bezirke Trier, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Manderscheid; und

Der bisherige Justiz⸗-Senats-⸗Assessor Neuhoff. zu Ehrenbreit⸗ stein zum Advokaten bei den Untergerichten des Kreises Altenkirchen, im Departement des Justiz⸗Senats zu Ehrenbreitstein, mit Anwei⸗ sung seines Wohnsitzes in Kirchen, ernannt worden.

Bekanntmachung.

Da es, der bisherigen Bemühungen ungeachtet, noch nicht ge⸗= lungen ist, die Verfertiger der hin und wieder zum Vorschein gekom- menen falschen e hen Banknoten 3 25 Kthlr. und s0 Rthlr. zu entdecken, so wird hiermit Jedem, der zu erst einen Verfertiger oder wissentlichen Verbreiter snsche preußischer Banknoten der Be⸗ hörde dergestalt anzeigt, daß er zur Untersfuchung und Bestrafung

ezogen werden kann, eine Belohnung von Dreihundert Thalern, und wenn in. Folge, der Anzeige auch die Beschlagnahme der zur Verfertigung der falschen Banknöten benußten Formen, Platten und

Preusischer

Staats Anzeiger.

Aue Past - Ansalten des In⸗ und

Auslandes nehmen dieses Slatt an, 1 *1

Erpedition des Preuß. Staats Anzeigers

Behren⸗Straße Nr. 57.

Berlin, So :nnutag den 13. Au gu st

sonstigen Geräthschaften erfolgt, eine Erhöhung dieser Belohnung bis zu Fünfhundert Thalern zugesichert.

Wer Anzeigen dieser Art zu machen hat, kann sich an jede Orts⸗ Polizeibehörde wenden und auf Verlangen der Verschweigung seines Ramens sich versichert halten, insofern diesem Verlangen ohne nach⸗ 64 Einwirkung auf das Untersuchungs⸗-Verfahren zu willfah- ren i

Zugleich wird hierdurch die Mitwirkung des Publikums mit dem Anheimgeben in Anspruch genommen bei dem Empfange von preu⸗ ßischen Banknoten deren Buchstaben, Nummer, Betrag und den Zah⸗ lenden sich zu merken, was, da alle Banknoten über größere Sum⸗ men lauten (zu 25, 50, 109 und 500 Rihlr.), in der Regel ohne zu große Mühe thunlich ist. Es wird dies wesentlich dazu beitragen, dem Verbrecher auf die Spur zu kommen und den Ersatz des Scha⸗ dens zu erlangen.

Berlin, den 10. August 1848.

Der Chef der preußischen Bank. Im Allerhöchsten Auftrage von Lamprecht.

Angekommen: Der General⸗Major à la Suite Sr. Ma— jestät des Königs, von Below, von Frankfurt a. M.

Se. Excellenz der Herzoglich anhalt⸗— deßauische Wirkliche Ge⸗ heime Rath und Vorsitzende im Staats⸗Ministerium, hr. Habicht, von Deßau.

1 ,. Der Großherzoglich mecklenburg-schwerinsche au⸗ ßerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am biesigen Hofe, Graf von Hessenstein, nach Neu⸗Strelitz.

Uichtamtlicher Theil. Deut sch land.

Sundes - Angelegenheiten.

Frankfurt a. M., 10. Aug. (Fr. Bl.) Der Reichsverwe⸗ . der National⸗Versammlnng nachstehende Ernennungen mit- getheilt:

ö An den Herrn Präsidenten der deutschen National-Versamm⸗ ung.

„„Ich eröffne Ihnen zur weiteren Mittheilung an die deutsche National⸗Versammlung, daß ich

1) den Fürsten KarlL Leiningen zum Präsidenten des Reichs⸗ Ministerrathes, den Senator Arnold Duckwitz zum Reichsminister des Handels, den Abgeordneten der National⸗Versammlung, Her⸗ mann von Beckerath, zum Reichsminister der Finanzen;

2) zu Unter ⸗Staatssecretairen, und zwar

a. im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten den Ab⸗— eordneten Max von Gagern und den May Ludwig von ziegeleben,

p. im Ministerium des Innern die Abgeordneten Friedrich Bassermann und Joseph von Würth,

c. im Ministerium des Handels die Abgeordneten Gu st av Mevissen und Johannes Fallati,

dj im Ministerium der Finanzen den Abgeordneten Karl Mathy,

e) im Ministerium der Justiz den Abgeordneten Christ. Wi⸗ denmann, ernannt habe.

3) Den Reichs-Minister des Innern und der auswärtigen An— gelegenheiten, Anton von Schmerling, habe ich nach seinem Wunsche von der ferneren Leitung der auswärtigen Angelegenheiten enthoben und den Reichs-Minister der Justiz, Johann Gustav Heckscher, unter Enthebung von seinem bisherigen Posten, zum Reichs-Minister der auswärtigen Angelegenheiten; endlich

4) den Abgeordneten der National-Versammlung, Robert Mohl, zum Reichs⸗Justiz-Minister ernannt.

Frankfurt, am 9. August 1848.

Der Reichsverweser Erzherzog Johann. eu cker.“

In der heutigen 58sten Sitzung der verfassunggeben⸗ den Reich sversamm lung wurde ein von vielen Mitgliedern der Lin⸗ ken unterzeichneter Antrag in Bezug auf das Verfahren des Vice⸗ Präsidenten von Soiron während der beiden letzten Sitzungen an den Ausschuß sür Geschäfts- Ordnung verwiesen und sodann über die Wahl Friedrich Hecker's im Bezirk Thiengen berathen. Hierüber sprachen die Abgeordneten Wide mann, von Itzstein, Plath— ner, Wiesner, Simpson von Königsberg, Vogt und zuletzt nochmals Wiedemann als Referent. Von dem Hirt! Lich⸗ nowsky ist über den Ausschuß-Antrag von Wigard über einen Antrag von Vogt u. A. die namentliche Abstimmung beantragt.

Ju dem Berichte über die 57ste Sitzung der verfassunggebenden e f, ,,, r. St. Anz. Nr. 100) ist noch hinzuzufü⸗ gen, daß nach den Worten des Vice⸗Präsidenten von Soiron: „Sie haben jetzt meinen Ordnungsruf gehört, und die Versammlung wird damit einverstanden sein“, drei Viertel der Mitglieder sich zum Zeichen der Zustimmung von ihren Sitzen erhoben haben.

Preußen. Berlin, 12. Aug. Nach dem heutigen Mili⸗ tair⸗Wochenblatte ist der General Major von Willisen von dem Kommando der 11ten Landwehr-Brigade entbunden und einst⸗ weilen als Offizier von der Armee für besondere Aufträge im Res⸗ sort des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten bestimmt, der

General⸗Major von Stülpnagel, Commandeur der 5ten Kaval⸗

lerie⸗Brigade, zum Commandeur der Zten Division, der General⸗

Major von Stockhausen, Commandeur der 9ten Infanterie⸗Bri⸗

1848

gade, zum Commandeur der 1sten Division, der Oberst von Owstien, Tommandeur des Aten Infanterie⸗Regiments, zum Kommandanten von Da ernannt, dem Obersten von Auerswald, Commandeur der 11Iten Kavallerie⸗Brigade, der Charakter als General⸗Major beigelegt, der Oberst und Flügel- Adjutant von Willisen von dem Kom⸗ mande des 10ten Husaren-Regiments entbunden und unter Beilegung des Charakters als General⸗Major à la Suite Sr. Majestät belassen, der Oberst von Hahn, Flügel-Adjutant und Brigadier der Garde⸗ Artillerie⸗Brigade, zum Chef des Stabes des Generals der Kavalle⸗ rie, von Wrangel, DOber⸗Befehlehabers der deutschen Bundes⸗ truppen in Schleswig-Holstein, bestimmt worden. Ferner ist dem Major Rohde, Platz-Ingenieur in Glatz, als Oberst-Licutenant mit der Ingenieur⸗-Uniform mit den vorschriftsmäßigen Abzeichen für Ver⸗ abschiedete, dem General⸗Major von Pron dzinski, Kommandanten von Königsberg, als General-Lieutenant, und dem General⸗Lieutenant Arnauld de la Periere, Kommandanten von Glatz, mit Pension der Abschied bewilligt worden.

1 Oesterreich. Wien, 10. Aug. (Wien. 3tg.) Das Kriegs- Ministerium hat nachstehende Mittheilung des Feldmarschalls aus dem Hauptquartiere San Donato vom 4. AÄugust (also vor der gestern mitgetheilten Einnahme von Mailand) erhalten:

„Ich bin heute früh von Lodi aufgebrochen und mit dem ersten, zwei ten und Reserve- Corps bis San Donato gegen Mailand vorgerückt. Vor⸗ wärts von San Donato entspann sich sogleich ein Gefecht mit den piemon= tesischen Truppen, welche eine Stellung vor Mailand genommen hatten. Das erste Corps hielt sedoch den Feind so lange in der Front auf, bis seine rechte Flügel-⸗Brigade unter dem Kommando des General Majors Grafen Clamm, denselben links, so wie das parallell mit ersterem marschi⸗ rende zweite Corps demselben rechts in die Flanke manövrirte, worauf der Feind geworfen und bis nahe an die Stadtmauer verfolgt wurde. Das tapfere 10te Jäger-Bataillon von der Brigade Strassoldo des ersten Corps, welches den Feind in der Front aufhielt, hat bei dieser Gelegenheit einen erneuerten Beweis ausgezeichneter Tapferkeit gegeben, indem Lie Iste, te, 5ßte und 6te Compagnie, unter den Hauptleuten Beckh, Jablonsky, Brand und Brandenstein links und rechts der von Kanälen ein⸗ geschlossenen Straße, so weit vorwärts stürmten, bis sie eine ganze sechzehn⸗= pfündige feindliche Batterie in ihren Rücken angegriffen, einige Pferde, so wie die Mannschaft, welche sich wehren wollte, niederschossen, hierauf sich triumphirend dieser Batterie bemeisterten. Eine Jäger Abtheilung brachte die Batterie in vollem Jubel ins Hauptquartier. Nebstbei wurden 4 Offi⸗ ziere, 120 Mann, meist vom 11ten Infanterie⸗Regiment eingebracht, welche die Brigade Strassoldo gefangen nahm. Ich bin nun in der Erwartung, ob die Stadt Mailand, in welcher, so viel ich in Erfahrung brachte, sich zwei k um die Herrschaft streiten, mir morgen die Thore öffnen oder tine Deputation senden wird. So eben erhalte ich die Meldung vom vier⸗ ten Armee Corps, daß Paoia mittelst einer Deputation sich ergeben und

der Feind die Brücke über den Po bei Mezzang Korte abgebrochen habe. Ich gebe sogleich dem vierten Corps den Befehl, mit 8 einer angemessenen Garnison in Pavig, über Abbiategrasso auf der Straße von Magenta dem Feind in den Rücken zu marschiren und ihn anzugreifen, solllè er aber den Ticino überschritten haben, Mailand von der rückwärtigen Seite zu attakiren.“

Sach sen. Dresden, 7. Aug. (D. A. 3.) Die erste De⸗ putation der zweiten Kammer hat einen anderweiten Bericht auf das Dekret und die Verordnung über die zur Ausrüstung des sächsischen Kontingents erforderliche Lieferung von Pferden für die Artillerie und den Train erstattet, der in der heutigen Sitzung der Kammer zur Berathung kam.

Der erste Bericht der Deputation über diesen Gegenstand ging dahin: die Vorlage der Staatsregierung abzulehnen und die letztere vielmehr für den eintreienden Fall statt der vorgeschlagenen Lieferung zum Wege des Ankaufs der benöthigten Pferde zu ermächligen. Diesem Antrage trat je— doch die Kammer nicht bei, sondern gab in der Sitzung am 22. Juni das betreffende Dekret an die Deputation mit dem Auftrage zurück, mit der Re= gierung über die Auffindung eines Aufbringungs modus sich zu einigen und äanderweit Bericht zu erstatten. In diesem neuen Berichte hat sich die De— putation (Referent Helbig), die hier nur noch zwischen dem Wege der Ex propriation und dem der Lieferung wählen konnte, für den letzteren entschieden, jedoch an dem Grundsatze festhalten zu müssen geglaubt, daß die Lieferung der Pferde nur eventuell dann erst eintreten dürfte, wenn zur Zeit des Bedarfs die Verhältnisse der Art sind, daß die benöthigte Anzahl durch freien Ankauf nicht zu erlangen sein sollte. Denn obschon die zwangsweise Lieferung der Pferde, da diese den liefe= rungspflichtigen Feldbesitzern tarmäßig bezahlt werden, einen sehr erheblichen Verlust nicht bringen koͤnne, so sei und bleibe sie doch eine Verpflichtung, welche nur einem Theile der Staats- Angehörigen aufgebürdet werde und eben darum mit dem Grundsatze der Gleichheit der Rechte und Pflichten aller Staatsbürger nicht ganz vereinbar sei, so wie denn überhaupt alle und jede Natural-Lieferungen für die Armee nach ss. 2 und 19 des Gesetzes, den ersten Theil der Ordonnanz betreffend, vom 7. Dezember 1837, auf außerordentliche Fälle beschränkt werde. Die Deputation räth daher jetzt der Kammer an: den der Regierungs- Vorlage zu Grunde liegenden Weg der Lieferung zu genehmigen, dergestalt jedoch, daß derselbe nur für die gegenwärtig bestehende Ausrüstung gilt und nur insoweit zur Anwendung sommt, als durch freien Ankauf die erforderliche Anzahl Pferde nicht zu er⸗ langen sein sollte.

Dieser Antrag veranlaßte eine sehr ausgedehnte Debatte durch Erörte= rung der Frage, ob der Weg der Epproprigtion oder der der Lieferung im Prinzip der richtigere sei. Gegen die Deputation und für Aufbringung der Pferde durch Expropriation sprachen die Abgeordneten Schenk, Wehner, von Ye G wiß von Beust, während der obige Antrag von den Abgeordne—= ten Reiche -Eisenstuck, Sachße, Schäffer, Dr. Kuntzsch, Tzschirner, dem Re= ferenten und dem Regierungs- Kommissar Kriegsrath Richter als von bei= den Wegen der mildere und in der Ausführung weniger schwierigere ver=

theidigt wurde. Der Abgeordnete von der Planiß erklärte sich in der Haupt- sache ebenfalls mit der Vorlage der Regierung einverstanden, konnte sich aber nicht mit ber im §. 2 der Verordnung enthaltenen Bestimmung befrteunden, daß der Maßstab, nach welchem die Lieferung auf die einzelnen Orte des Landes zu vertheilen und zu leisten sein wird, durch die Lieferungs Einhei⸗ ten des Militair-Leistungekatasters gebildet werden solle, und stellte den * arität mehr entsprechenden Antrag, daß statt dieser Lieferun 6, die rundsteuer Einheiten maßgebend sein sollten, so daß auch die 6 ester

; ĩ är (n. Dle em üinirage traten die Abg Elbe,

ohne Feld zur Leistung beigezogen würden, wn g gr brecht und don ber vön Rostiß, Rittner. Aus dem Win gel, ne, . ee. deste ll werden

Beeck bei, wobei Letzterer bemerfte, daß, wen . lonmen werde.

müßten, auf je circa 59 00 Stenereinheiten nur ein Pf n, i ĩ S , Dr. Haase, meg mar, Küttner 23 Le wn, e er f, w m r n, weil da gi die e,