den König von Neapel und . 4 . . ö rer 2 n ö E e. i, in eirlaffen durch ihre Tapfer⸗ 9e * hätten, daß sie zur Behauhtung ihrer Unab- leit bekunde , feen, habe die britische Regierung hang str n 2 der in Sicilien einzuführenden Regierungs⸗ ihrer a, Rath angeboten. Sie habe sich mehr für eine als für eine republikanische Form, und mehr für einen als für einen aus ländischen Prinzen auegesprochen. Sie habe nicht den Herzog von Genua vorgeschlagen; eher 26 . an den Sohn des Großherzogs von Toskana gedacht. Aber über- haupt beschränkte ihr Rath sich nun auf die Airempfehlung der mo⸗ narchischen Regierungsform. Was Admiral Parler angehe, so sei er aus eigenem Antriebe nach der Bucht von Neapel gesegelt, und die Bewegung der britischen Flotte habe auf die Vorgänge zwischen Neapel und Sicilien gar keinen Bezug. Graf Malm es bur) ver langte eine bestimmte Beantwortung der Frage, ob beabsichtigt werde, daß Admiral Parker) s Geschwader gegen sede etwa nochmals vom Koͤnige Ferdinand wider seine aufrührerischen Unterthanen in Sicilien abzusendende Expedition einschreiten solle. Lord Lansdowne lehnte die Beantwortung dieser Frage als den, öffentlichen Interessen nicht ersprießlich ab. Lord Stanley zog seinen Antrag zurück. - Der Tordtanzler übergab eine Bill zur Unterdrückung gesetzwidriger Gesellschaften, indem er bemerkte, daß die jetzige Alte dem Erlöschen nahe sei. Die Bill, welcher eine besondere Klausel in Bezug auf die Klubs beigefügt ist, wurde zum erstenmale verlesen und die zweite Veriesung auf den 10ten anberaumt. k
Im Unterhause verlas der — precher bei Eröffnung der Sitzung ein ihm zugegangenes Schreiben des Lord⸗Lieutenants von Irland folgenden Inhalts:
„Sir! Ich erfülle eine peinliche Pflicht, indem ich Sie benach⸗ richtige, daß Herr W. Smith O'Brien, ein Mitglied des Hauses der Gemeinen, gestern in Thurles unter der Anklage auf Hochverrath verhaftet worden ist und sich jetzt im Gefängniß von Kilmainham befindet. Ich habe die Ehre zu sein, Sir, Ihr gehorsamer (gez.) Clarendon.“
Nach Beseitigung mehrerer Geschäfte und Beförderung, einiger Bills von lokalem Interesse entspann sich hierauf eine wichtige De⸗ batte über den Antrag des Herrn Berkeley, Bruders des Grafen Fitzhardinge und liberalen Mitgliedes für Bristol, zu erklären, daß es zweckmäßig sei, bei der Wahl der Mitglieder des Parlaments die Stimmen der Wähler durch Ballotirung abzugeben. Der Aantrag⸗ steller hielt die geheime Abstimmung der Wähler zu deren Schutze für nothwendig und erklärte, daß dieselbe weder unenglisch, noch des Mannes unwürdig sei, und den rechtmäßigen Einfluß des Grund⸗Eigen⸗ thums nicht zerstören werde. Er habe den Antrag nicht auf Veranlassung der gegenwärtigen Chartistenbewe gung, sondern allein aus Achtung vor den industrlellen Klassen, deren Rechte er vindizirt wissen wollte, damit dadurch den Institutionen des Landes eine größere Festigkeit gegeben werde, gestellt. Dieser Antrag auf geheime Abstimmung bei den Wahlen, den die radikale Partei im englischen Unterhause schon seit Jahren durchzusetzen bemüht ist, fand, wie gewöhnlich, bei Tories und Whigz den lebhaftesten Widerstand, Lord John Russell erhob sich zuerst dagegen. Die geheime Abstimmung, sagte er, sei unverträglich mit der britischen Constitution, welche nichts Geheimes in sich dulde, und deren offenen und freien Geist man erhalten misse. Herr Hume habe bei seinem früheren auf die Ausdehnung des Wahlrechts hinzielenden Antrag nachgewiesen, daß von sieben erwachsenen Engländern jetzt immer Einer nur wähle; würde man nun die geheime Abstimmung einführen, so erhielte ein Siebentel der Männer Englands eine despotische Gewalt über das Unterhaus, unberührt von den Meinungen des übrigen Theils der Bevölkerung, und dies wäre kein guter Zustand. Er, leugne allerdings nicht, daß Einschüchterung und Bestechung das jetzige Wahlsystem charakteri⸗ siren, aber die geheime Abstimmung wü de dagegen nichts helfen, und man dürfe nichk ein großes Prinzip um einiger Mißbrãuche willen aufgeben. Herr Cobden sprach für den Antrag. Die jetzigen Wahlen, sagte er, wären allerdings offen, aber keincswages frei. Uebrigens sei diese Neform nicht für sich, sondern in Ver⸗ bindung mit anderen umfassenderen durchzuführen. Herr Hanley und Herr Muntz folgten, der Erste gegen, der Letztere für den An⸗ trag. Herr P. Wood zeigte, wie gerade das Argument Lord John Russell's, daß die geheime Abstimmung einem Slibentel der engli⸗ schen männlichen Individuen die Herrschaft über das Unterhaus ge⸗ ben würde, die Nothwendigkeit der vorgeschlagenen Reform beweise, denn wenn sechs Siebentel jetzt vom Wahlrecht ausgeschlossen wären, so könnte man doch nur annehmen, daß ste zur Ausübung desselben nicht kauglich wären, und wenn dies der Fall, so könnte man doch nicht zu⸗ geben, daß die zur Ausübung des Wahlrechts tauglichen Individuen unter die Kontrolle der Untauglichen gestellt würden. Die ganze Frage übri⸗ gens beschränke sich darauf, ob man der Wählerschaft England vertrauen wolle oder nicht. Wenn man sie nicht unabhängig hinstelle, so habe man eben kein Vertrauen. Herr Napier erklärte, daß die geheime Abstimmung das Volk demoralisiren würde, da man dem Parteitreiben zu großen Spielraum dadurch lasse. Nachdem Herr Villiers noch für den Antrag gesprochen hatte, erfolgte die Abstimmung, welche das überraschende Resultat lieferte, daß der Antrag des. Herrn Berkeley mit 86 gegen 81, also mit einer Majorität don 5 Stimmen, angenommen wurde. Die radikale Partei be⸗ grüßte mit Jubel diese unerwartete Abstimmung.
In der heutigen Sitzung des Unterhauses zeigte Herr Ber⸗ keley an, daß er mit Beginn der nächsten Parlaments- Session einen Gesetz⸗Entwurf vorlegen werde, welcher zum Zweck habe, bei der Wahl von Parlamentsgliedern die Stimmzettel einzuführen. Herr Urqu⸗ hart wollte vom Ministerium wissen, welche Partei das Kabinet er⸗
reifen würde, wenn ein Konflikt zwischen den ehemaligen (siciliani⸗ n und jetzigen Unterthanen des Königs von Neapel ausbräche. Lord J. Russell erklärte, daß er auf eine kel Frage nicht antworten könne und dürfe.
gearbeitet, zu einer
4.
Niederlande. Aus dem Haag, 9. Aug. (Köln. 3tg.) Die zweite Kammer hat eine merkwürdige Art der Opposition adop⸗ tirt. Sie verwirft nicht, wie die erste Kammer, sondern erklärt sich inkompetent. Sie will das, Gesetz über Abschaffung der, Schlacht und Mahlsteuer eben so wenig wie dasjenige über eine Einkommen⸗ steuer debattiren, weil sie behauptet, die Regierung habe sich nun einmal vorgenommen, das Wahlsystem zu teformiren und dann stehe es blos eine aus dieser Reform hervorgehenden Kammer zu, das alte Steuer ystem zu modifiziren. Die 6 der zweiten Kammer müsse wäh— rend dieser letzien Tage ihres Baseins auf die Verfassungs-Revisiön beschränkt bleiben. Das Kabinet verharrt bei seinen. Anträgen, und ba es die Nation für sich hat und der König auf Seiten beider steht, so ann kein Zweifel über den Ausgang des Kampfes obwalten.
Schweiz. Bern. (C. 3] Ueber die Abstimmung vom b. August . die neue Bundesverfassung haben wir erst Nachrich⸗ ten aus der Stadt Bern. Das Resultat war fast ganz wie in Zürich. Es waren im Ganzen 1146 Bürger, die an der Abstim⸗ mung Theil nahmen, von diesen gehören 1020 zu den Annehmenden,
542 126 zu den Verwerfenden. Das Patrizia hat geringen Antheil an der Abstimmung genommen, und die Hervorragendsten desselben haben verworfen, wie Tavel, Oberst Wurstenberger. Der Handwerkerstand hat mit geringen Ausnahmen für die Annahme votirt. Mit wenigen Ausnahmen erwartet der Verfassungs freund auch ähnliche Re⸗ sultate von dem Lande her.
Zürich. (Eidg. 3.) Das Volk des Kantons Zürich hat die neue Bundesverfassung angenommen. Nur Eine Gemeinde (Zumikon und Wildberg) hat verworfen, viele haben sie einstimmig angenom⸗ men. Das Gesammt⸗Resultat der Abstimmung war: 25,961 Anneh⸗ mende und 2488 Verwerfende.
Solothurn. (E. 3.) Die Stadt Solothurn hat die neue Bundes ⸗Verfassung mit 361 gegen 162 Stimmen angenommen; 366 haben nicht gestimmt. Im Kanton erwartet man dasselbe Resultat.
Basel. (E. 3.) Der Große Rath hat mit 66 Stimmen ge⸗ gen 5 beschlossen, den neuen Bundes ⸗Entwurf der Bürgerschaft zur Annahme zu empfehlen. Die Diskussion war nach der Basler Zeitung nicht sehr umständlich und die Theilnahme ziemlich lau.
Von der Schweizergränze, 4. Aug. (M. J.) Ich kann Ihnen die zuversichtliche Nachricht geben, daß es in der Schweiz ganz ruhig ist. Die Regierung zeigt jetzt die größte Energie, um den Umtrieben gewisser Leute ein Ende zu machen. Das hat schon ihr kräftiges Auftreten gegen einen Haupt- Agitator, Psarrer Ganter, bewiesen, welcher vor einigen Tagen, ich glaube in Thaingen, eine Versammlung halten wollte und dabei die Aufforderung zu einem Freischaarenzuge nach Baden beabsichtigte. Auf die Nachricht davon wurde sowohl diese Versammlung sogleich untersagt, als auch die Wohnung Ganter's auf das strengste untersucht.
Das hier gestern verbreitete Gerücht, daß die Königin Christine in la Granja auf Befehl des Minister Präsidenten verhaftet worden wäre, hat sich, wie vorauszu⸗ sehen war, nicht bestätigt. Ein Bataillon Infanterie ist in voriger Nacht von hier nach jenem Lustschloss abgegangen, um emen Theil der Leibgarde der Königin dort abzulösen. Am 9ten werden in la Granja die großen Festlichkeiten stattfinden, welche zur Feier des Na⸗ menstages der Königin Christine angeordnet, dann aber in Folge der Unpäßlichkeit der regierenden Königin eingestellt worden waren. Das diplomatische Corps ist eiʒngelasen worden, ihnen beizuwohnen.
Der Minister des Innern, Herr Sarlorius, ist dazu bestimmt worden, sich nach Sevilla zu begeben, um im Namen der Regierung der bevorstehenden Niederkunft der Infantin und der Taufe des neu⸗ geborenen Kindes beizuwohnen und die betreffenden Aktenstücke dar—⸗ über aufzunehmen.
Spanien. Madrid, 5. Aug.
(E sp añů a.)
Es heißt, der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Mar⸗ quis von Pidal, hätte bereits seine Entlassung verlangt, und auch Herr Mon weigere sich, den ihm übertragenen Botschafterposten in Wien anzutreten. V .
Vorgestern ist Herr Martinez de la Rosa, Botschafter am päpst⸗ lichen Stuhle, von hier nach Rom abgegangen. (Heraldo.)
Der Königlich niederländische Gesandte⸗ Baron von Grovestins, hatte vorgestern die Ehre, dem Könige in la Granja das große Band des Ordens des niederländischen Löwen im Namen seines Souverains zu überreichen. .
Dem Heraldo schreibt man aus Bayonne unter dem 31 sten Fol⸗ gendes: „Es bleibt kein Zweifel übrig, daß die Montemolinisten Anstalten zu einem neuen Kampfe treffen, trotz der Niederlage, die sie erlitten haben. Diesesmal scheinen sie mit größerer Ort nung und Vorsicht zu Werke zu gehen. Die Verschmelzung der Montemolinisten mit den Revolutionairen ist eine vollendete Thatsache. Jedenfalls kündigen Letztere an, daß der Monat Augnst nicht vorübergehen werde, ohne daß das Ergebniß ihrer Entwürfe zum Vorschein komme.“
Dasselbe Blatt meldet, daß am isten mehrere Compagnieen In⸗ fanterie und Kavallerie, von Saragossa nach Nieder-Aragonien ab⸗ gingen, wo, nach ziemlich schwankenden Angaben, Cabrera aufgetreten sein soll.
Am 27sten v. M. afrikanischen Küste von den Marokkanern hart bedrängt. ( selbst befand sich, wie man dem Heraldo schreibt, mit 120, 9000 Mann und 18,000 Reitern in der Entfernung von zwei Tagereisen
von jenem Platze.
wurde die spanische Festung Melilla an der Der Kaiser
Markt ⸗Berichte.
ünias . ie * ageri Weizen
Königsberg, 10. Aug. Die Zufuhr war gering. Weiz
68 bis 69 Sgr. pr. Schffl. JFioggen 33 bis 31 Sgr. große Gerste 23 Sgr., Hafer 18 Sgr., Kartoffeln 12 bis 133 Sgr.
Danzig, 10. Aug. An der Börse wurden folgende Partien poln. Weizen verkauft; gestern noch: 24 L. 1299f8. und 26 X. 130pfd. zu 440 Fl.; heute: 22 L. 129 —130pfd. zu 440 Il, 65 2. 129pfd. und 3 L. 130pfd. (holländ. Gewicht) zu 450 Fl., 2. 13 1pfd. (h. G.) zu 455 Fl. und 9 L. 131 —329fd. (h. G.) zu 180 Fl. preuß. Cour. die Last.
Stettin, 9. Aug. Es läßt sich nicht wohl sagen wie der Handel Deutschlands bei einer Fortsetzung des Kneges mit Dänemark sich ferner gestalten wird. Gewiß ist nur, daß es hier an Waaren fast aller Art, auch wenn alle Zufuhr von nun ab abgeschnitten wer⸗ den sollte, einstweilen nicht fehlen wird, und wird sich durch die Er⸗ weiterung der Blokade auf Konjunkturen in solchen auch nur wenig rechnen lassen, da Umstände anderer Art dem vielfach entgegen⸗ wirken. .
Auf den Werth unserer Auefuhrprodulte dagegen, wird die Fort⸗ dauer des jetzigen Zustandes jedenfalls mit nicht geringem Nachtheil weiterhin einwirken, wie es auch theilweise bisher schon der Fall war.
Seit Ende voriger Woche haben wir wieder, viel Regen gehabt, doch auch viel Wind, und ist im Ganzen die Aerndte unserer Ge= gend nur wenig dadurch aufgehalten, der Eitrag derselben an Körnern,
von denen Manches verspillte, aber doch um etwas dadurch benach⸗ theiligt worden. . . ( deln die Kartoffelkrankheit sind uns neuere Nachrichten nicht zugegangen, und glauben wir annehmen zu können, daß solche im Ganzen doch nur eine geringe Ausdehnung erlangt hat und irgend besondere Besorgnisse sich nicht daran knüpfen lassen. Getralde. Weizen in loco ist nur noch bei einzelnen kleinen Partieen zu haben, dennoch aber, in Folge der vermehrten Schwie⸗ figteit, Verschiffungen davon zu machen, weniger gefragt und zu 54 c Rthlt, fill 133. bis 1253 /130pfd. gelbe Waare erlassen. An- erbietungen ab vorpomm. Häfen finden unter den ge enwärtigen Um⸗ ständen keine NReficktanten mehr. Roggen war im Kaufe der Woche
sehr vernachlässigt, findet aber heute etwas mehr Beachtung wieder, in loco auf 26 2 27 Rthlr. gehalten, 27 Rthlr. für schwere Waare von SSpfd. pr. Schfl. heute bezahlt, pr. Sept. / Okt. 26 Rthlr. zu bedingen, pr. Frühjahr 30 Rthlr. bezahlt. Gerste ist sehr wenig zu haben, doch ohne bemerkenswerthe Frage, gr. pomm. von N opsd. zu 25 Rthlr. erlassen, über 24 Rihlr. oder eine Kleinigkeit mehr schwerlich dafür zu machen. Für kleine 22 Rthlr, gefordert, wozu keine Kauflust. Hafer, pomm. auf 16 Rthlr. gehalten, 15 Rthlr. oder ein wenig mehr nur dafür zu machen, preuß. und anderer zu 14 Rthlr. käuflich. Erbsen wenig zu haben, für lleine Kocherbsen von ziemlich guter Qualität wurde 32 Rthlr. gefordert, 30 Rthlr. geboten, große Koch- und Futtererbsen nicht angetragen.
Heutiger Lastadie⸗Landmarkt: U Zufuhren. Weizen Roggen Gerste Hafer 12 16 — 6
Erbsen 2
Preise: Weizen Roggen Gerste Hafer Erbsen 50 253 26 2726 260 222 14 216 28 a 31 Rthlr. Mehlpreise unverändert, wie vor 7 Tagen gemeldet. Saamen. In Folge des flaueren Rüböblmarktes ist es auch mit Oelsaamen seit kurzem stiller. Ein paar kleine Partieen Winter Rübsen wurden mit 66 a 67 Rthlr. zuletzt bezahlt, seitdem ist zu 67 2 70 Rthlr. für Rübsen und Rapps anzukommen, aber Kauflust zu diesen Preisen fehlend. Schlagleinsaamen auf 38 a 47 Rthlr. gehalten. Kleefaamen und Thimothee ohne allen Umgang und nominell.
Breslau, 12. Aug. Weizen, weißer, 50, 53 bis 57 Sgr.; gelber do. 18, 52 bis 55 Sgr.
Roggen 30, 33 bis 36 Sgr.
Gerste 22, 24 bis 26 Sgr.
Hafer 15, 16 bis 18 Sgr.
Rapps 75 bis 76 Sgr.
Wintker-Rips 70 bis 73 Sgr.
Spiritus 95 Br.
Ruͤböl 10090 Ctr. raffinirt auf erer a wen,. begeben.
Zink nichts gehandelt. Preise wie letzt gemeldet. .
Wir hatten heute bedeutende Zufuhren am Markte, daher Wei⸗
zen um Einiges zurückging.
Posen, 11. Aug. Weizen 1 Rthlr. 23 Sgr. 4 Pf. auch . , 24 ö 5 Pf., auch 28s Sgr. 11 Pf. ; Gerste 20 Sgr., auch 227 Sgr. 3 Pf.; Hafer 15 Sgr.]. Pf., auch 17 Sgr. J Pf.; Buchweizen 20 Sgr;, auch 22 Sgr. 3 Pf; Kartoffeln, Sgr. 11 Pf., auch 9 Sgr. 8 Pf.; der Eir. Heu zu 119 Pfd. 20 auch 24 Sgr. 3 Stroh, das Schock zu 1200 Pfd., 4 Rthlr., auch 1 Rthlr. 15 Sgr.; Butter, das Faß zu 8 Pfd., 1 Rthli. 15 Sgr., auch 1 Rthlr. 20 Sgr. — Spiritus, pro Tonne von 120 Quart
zu 80 „6 Tralles, 183 — 184 Rihlr.
— 4 —
Eisenbahn⸗Verkehr.
Magdeburg Leipziger Eisen bahn.
Bis inkl. 29. Juli C. wurden befördert. dom 30. Juli bis inkl. 5. August c. inkl. ö 1315 Personen aus dem Zwischen verkehr. 18,513 3
n Snmna 394, 177 Personen.
Personen-Frequenz der 375,664 Personen
Breslau-⸗Schweidnitz- Freiburger Eisenbahn. Breslau ⸗Schweidnitz - Freiburger Eisenbahn wurden 26,386 Personen befördert. Die Einnahme 7 Pf. iii,
Dr rr T Sr. IF.
Auf der im Monat Juli cr. betrug: 1) an Personengeld ..... . 2) für Vieh⸗, Equipagen und Güter⸗ Transport (102,097 Ctr. 82 Pfd.) Summa
12908 Rthlr. 25 Sgr.
Meteorologische Beobachtungen.
Nach einmaliger heobachtung.
ͤ Abends
Nachmittass 10 Uhr.
2 Ubr.
1848. 12. Aug.
Morgens 6 Uhr.
337, 13 Par. 336 80“ Ear. 335,98“ Par. Quellv arme 70 * n. . mn. 4 14,90 R. 4 11,20 R. Elnas vsrme 14,8 R.
* 8, 8ꝰ R. * 10,5 R. Bodeuwärme
56 pCt. 91 pCt Aus dns tuns:
Luft ruck
Lustwůürme
Thaupunkt / Dunstsättigung - Wetter halbhbeiter- Wind.. SVW. W. Wolkenzu .. — W
Regen. Jie dersekhlas O4 19 Rh. W. Vůrme wechsel 4 15, — 10,09
Jö pCt. W.
bezogen.
36 0 o Tagesimittel: 336,54!“ Par. .. . 9,57 R.
Königliche Schauspiele.
ĩ 1. ts⸗ Montag, 14. Aug. Im Schauspielhause. 13 4st Abonnemen Borssl ine denm her! dramatische Aufgabe in 1 . ö. 5. * Flzholz. Hierauf: Er muß aufs Land, Lustspiel ö. 3 65 dem Französsschen des Bayard und de Vailly, von rie . Dienstag, 15. Aug. Im Opernhause. Söste Abonnements⸗
Vorstellung: So machen es Alle, Hpera bussa in 2 Aufzügen, von
. K T r Bor stllung werden Billets zu folgenden Preisen ver-
*.
. ibi in den Logen des in Billet im Parquet, zur Tribüne und in den Log
wein ih ahl. 20 Sgr.; ein Billet in den Logen des ersten . es und im ersten Balkon daselbst 1 Rthlr.; ein . 363 erre, sn den Logen und im Balkon des dritten Ranges 15 Sgr.; ein
Billet im Amphitheater 75 Sgr. — ——— —
Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei.
Beilage
AM 192.
Deutschland.
Oesterreich. Wien. Neichstags Verhandlungen: Die Verhãlinisse Desterreichs zu Modena; Frage über die Belastung geistlicher Güter; ministerielle Erklärungen über die ungarisch - croatischen Angelegenheiten und die deutsche Sache; Zollverhältnisse der Gränzbezirke; Kudlich's An- trag über die Unterthänigkeitsverhältnisse in amendirter Form; die Amen⸗ dements zu Kudlich's Antrag.
Sach sen. Dresden. Kammer-Verhandlungen.
Sachsen⸗Weimar. Weimar. Ankunft der Prinzessin Karl von Preu ßen. — Huldigung. — Bekanntmachung.
Ausland.
Frankreich. Paris. Frankreichs Verhalten in den italienischen Ange⸗ legenheiten. — Nachrichten aus Martinique. — Die Verfassungs⸗Arbei⸗ ten. Der Bericht der Untersuchungs-Kommission. — Wiedererschienene Journale. — Vermischtes.
Eisenbahn⸗Verkehr.
Düsseldorf⸗Elberfelder Eisenbahn.
Markt⸗Berichte.
Uichtamtlicher Theil. Deuntschand.
Oesterreich. Wien. Neichstags⸗-Sitzung vom 7. Aug. (Reicht. Bl.), Der Vice ⸗-Präsident zeigt zwei Interpellationen an und fordert die betreffenden Herren auf, dieselben vorzubringen.
Brest!; Er erlaube sich, den Minister des Innern um einige Auf— llärung zu bitten. Jener Paragraph in der Thronrede, welcher die Ver hãältnisse Italiens berührt, laute folgendermaßen: „Der Krieg in Italien ist nicht gegen die Freiheitsbestrebungen der italienischen Völker gerichtet, er hat den ernsten Zweck, unter vollständiger Anerkennung der Nalionalitäten 23 Ehre der österreichischen Waffen gegenüber den italienischen Mächten zu behaupten und die wichtigsten Interessen des Staates zu wahren.“ Mit Bedauern habe er jedoch aus einem Bericht des F. M. X. Welden ersehen, daß der General Lichtenstein mit einer Truppen -Abtheilung gegen Modena zu dem Ende entsendet wurde, um den durch die Bewegung in Italien aus 6 Reiche vertriebenen Derzog von Modena wieder in seine srüheren echte einzusetzen. Diese Wiedereinsetzung einer Regierung, welche, wie Jedem bekannt, das absolute Prinzip in einer solchen Weise auf die Spitze getrieben, daß jede andere dagegen als freisinnig erschien, und die nicht nur der verstorbene, sondern auch der jetzige Herzog auf jede Weise durchzuführen suchte, scheine ihm mit dem in der Thronrede ausge— sprochenen Grundsatze geradezu im Widerspruch. Er gäbe wohl gern zu, daß gegen ein Land, welches in Folge der jüngsten Jeitereignisse sich zu feindseligen Schritten gegen die österreichische Monarchie verleiten ließ, auf angemessene Weise eingeschritten werde; aber eine Regierung einzusetzen, welche die Sompathieen des Landes nicht besitzt, ist eine Sache, die für die Armee eines freisinnigen Staates, wozu er doch Oesterreich rechnet, eher eine Schmach ist. Er frage somit an, ob' diefer Akt der Einsetzung eines frei⸗ heitsfeindlichen Fürsten auf Befehl des Ministeriums vollzogen worden sei? Der Minister des Innern Doblhoff: Auch er habe durch jenen Bericht erst Kenntniß von dieser Thatsache erlangt; er könne zwar darüber keine nähere Aufklärung geben, doch sei dieser Schritt ohne Kenntniß des Mini— steriums geschehen. Sobald er die nöthigen Aufklärungen erhalten werde werde er nicht anstehen, darüber weitere Mittheilungen zu machen; im llebri⸗ gen verweise er auf die Thronrede hin, wo sich das Ministerium über die Art der Politik in Italien ausgesprochen habe. Man möge ver— sichet sein, daß er streng daran halten werde. (Beifall.) Löh⸗ ner: Seit einiger Zeit zirkuliren Gerüchte von Schuld -Instrumenten, welche über geistliche Güter aufgenommen werden, es seien allerdings bloße Gerüchte, und es stehen ihm keine Beweise über ihre Wahrheit oder Un— wahrheit zu Gebote. Damit sie jedoch aus diesem ungewisen Charalter heraustreten, sei ein näheres Eingehen nothwendig. Man erzähle sich von ben Schatzkammern gewisser Corporationen, die voll der werthvollsten Ge⸗ genstände sind, daß sie mit den. ursprünglichen Inventarien nicht gleichlau⸗ fend sein dürften. Nach den gesetzlichen Versügungen müssen wahrscheinlich jährliche Ausweise über die Gebahrungen vorgelegt werden, und ohne Be⸗ willigung der Behörde seien diese Corporationen nicht ermächtigt, Lasten aufzunehmen; da nun die Besizthümer jener Corporationen zu frommen Zwecken und zur Beglückung der Menschheit von alten Zeiten her gegrün— det wurden und der Staat kraft seines höchsten Souverainetätsrechtes ge= nöthigt sein könnte, im Falle der Noth von dieser Seite her sich Hülfe zu verschaffen, so frage er bei dem Ministerium an, ob jene Gerüchte gegrün⸗ det oder nicht feien, ob die Veränderungen in der Belastung der Besitzthü⸗ mer jener Corporationen gehörig überwacht werden, und ob und in welchem Maße solche seit dem März stattfanden? Doblhoff: Kurz nachdem er ins Ninisterium getreten, sei ihm ein solcher Fall vorgekommen, und zwar habe pas Stift Si. Peter die Ermächtigung zu einer Belastung angesucht. Er habe dieses Gefuch zurückgewiesen, und selbst als dieses Gesuch mit Bele⸗ gen über die Nothwendigkeit einer Belastung versehen war, sei dasselbe aber mals zurückgewiesen worden, und zwar aus den nämlichen Grün⸗ den, die der Interpellant angegeben. Was früher geschehen, wisse er nicht, wenn jedoch die hohe Versammlung es wünsche, so werde 'er die nöthigen Ausweise liefern, übrigens verweise er auf den heute vorliegenden Antrag des Finanz-⸗Ministeriums, welches diesen Ge⸗
enstand auch behandle. Löhner: Was denn Wahres an dem Gerüchte
6 daß ein nahegelegenes Kloster eine Belastung von 80, 000 Fl. aufzu⸗ nehmen beabsichtige? Do blhoff; Hierüber könne er keine weitere Aufklä—= rung geben. Justiz⸗Minister B ach macht darauf aufmerksam, daß jene ge⸗ setzlichen Bestimmungen, wonach auf die unbeweglichen Güter geistlicher Corporationen keine Lasten ohne Ermächtigung von Seiten der betteffenden Behörden aufgenommen werden können, noch aufrecht bestehen; was die be= weglichen Güter betreffe, so sei allerdings eine Belastung möglich; allein daß die Integrität des Vermögens gewahrt und diese Guter mit den über⸗ nommenen Inventarien übereinstimmen, dafür werden die Vorstände der Corporationen ohnedies verantwortlich gemacht. Auch er berufe sich auf den Antrag des Finanz-Ministers, wodurch in Zukunft sedem derartigen Mißbrauch vorgebeugt werden dürfte. (Bravo.)
Reichstags -Sitzung vom 8. Aug. Es werden wieder Inter= pellationen angemeldet. Sturm: Er erlaube sich die Anfrage an das Mi- nisterium des Innern, was es bezüglich der zwei mit Eisen beladenen Schiffe, die in Eroatien in Beschlag genommen worden, veranlaßt habe? ferner, welche Mittheilungen es über die Resultate der Vermittelungs⸗Ver⸗= suche des Erzherzogs Johann in den kroatisch ungarischen Jerwůürsnissen machen könne? Doblhoff: Allerdings seien zwei Schiffe an der Drau in Beschlag genommen worden, obwohl sie den zoͤllamtlichen Bestimmungen Henüge geleistet hatten. In den letzten Tagen des verflossnen Monats sei ihm dies bekannt worden, und er habe sogleich unter Eröffnung aller dar- auf bezüglichen Umstände an das ungarische Ministerium das Ersuchen ge stellt, die Freigebung jener Schiffe und die Verhütung ähnlicher Vorfälle für die Zukunft zu veranlgssen. Was die Verhandlungen zwischen den un=
arischen und kiogtischen Abgeordneten und dem Erzherzog Johann betreffe, abe er vor einiger Zeit schon Gelegenheit gehabt, Mittheilungen zu machen, daß zu dem Ende Graf Batthiäni und Baron Jelachich sich hier einfanden; über den Erfolg dieser Verhandlungen sei dem
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österreichischen Ministerium nichts bekannt worden; bevor jedoch Graf Batthiäny Wien verließ, habe er ine Note zurückgelassen, worin er die Anfrage stellte: 1) Sb das österreichische Minisserium der pragmatischen Sanction in Betreff der Integrität der ungarischen Krone volle Geltung angedeihen lasfen wolle? und 2) ob das gegenwärtige Ministerium in den jetzigen Zerwürfnissen mit den ungarischm Nebenländern mit Rüchicht auf dit pragmatische Sanction die Rechte der Krone zu wahren gesonnen sei. Das Ministerium habe rücksichtlich der ersten Frage geantwortet, daß die pragmatische Sanction in ihrem ganzen Umfange vom östenreichischen Mi⸗ nisterium nie bezweifelt worden und es heschlosen habe, ihre Geltung nach allen Richtungen hin aufrecht zu erhalten. Was den zweiten Punkt be— treffe, habe er die Bemerkung gemacht, daß, so viel ihm die Ansprüche der Kroaten bekannt seien, dieselben keineswtges gesinnt seien, sich von der un⸗ garischen Krone loszureißen, und daß dieselben sich gleichfalls auf die pragmatische Sanction beziehen. Die Uleberzeugung, welche Partei diese pragmatische Sanction richtig auffasse, erfordere gründ— fiche Erörterung über wichtige staatsrechtliche Verhältnisse; welche Erörterung bisher das Ministerium noch nicht in der Lage war, vor— zunehmen; also auch nicht eine bestimmte Erklärung in irgend einer Rich- tung abgeben könne. Das Ministerium glaubte jedoch den Wunsch festhal⸗ ten zu müssen, daß eine gütliche Beilegung dieser Wirren stattfinde, und daß Alles zur Verhinderung des Bürgerkrieges angewendet und alle Schritte hintangehalten werden, die dem Bestande der Gesammtmonarchie gefährlich sein könnten. Das Ministerium gehe von dem Grundsatze aus, daß die Erhaltung des Friedens im Innern nur durch vollkommene Gleichberechti-= gung aller Nationalitäten aufrecht erhalten werden könne. (Bravo! Brado!? Auf dies sei dem österreichischen Ministerium bis jetzt keine Antwort erfolgt; es wäre denn, daß die Reden, die der ungarische Finanz- Minister in der Deputirten Kammer hielt, als solche zu betrachten seien. „Erwarten Sie nicht, meine Herren“, fuhr er sort, „daß wir diesen Hand- schuh, den uns der Finanz Minister in Budapest hingeworfen, aufheben werden. Wir sehen darin keine Aufforderung zum ritterlichen Kampfe. Man bietel uns ein zweischneidiges Schwert, womit wir uns selbst zuerst blutig verwunden sollen, ehe es zum Angriff gegen den Gegner kömmt. Man hat uns mit Beschuldigungen und Verdächtigungen in jenen Reden überhäuft, auf diese müssen wir antworten, gegen diese uns verwahren. Man hat uns vor Allem Reaction vorgeworfen und das Streben, die österreichischen Völker zur Willkürherrschaft und zum Absolutismus wieder zurückzuführen. Meine Herren! Wenn auch nur Einer unter Ihnen eine folche Besorgniß hegen sollte, sind wir bereit, unsere Stellen augenblicklich niederzulegen. (Stürmische Bravos.) Man hat ferner gesagt, daß wir planlos, charafterlos und ohne alle Politik sind; es würde mich zu weit führen, wenn ich mich in alle Widersprüche einlassen wollte, die in jener Rede enthalten sind. Ich will mich begnügen, Ihnen kurz meine Meinung und neberzeugung darüber zu sagen: In unseren Tagen wird die Pol tik nicht auf den Ministerbänkfen, nicht auf der Rednerbühne gemacht, die Politik nimmt einen höheren Standpunkt ein; denn der Weltgeist macht sie. Der Welt— geist ruft den Völkern zu; Ihr seid frei! und wieder im Besitz eurer angebor= nen Rechte; daran müßt Ihr festhalten. Die gemachte Politik fällt; eine Politik, welche Bundesgenossen in der Ferne sucht, während sie die nächsten uͤnd naturlichsten verläßt; eine Politik, welche einseitig, selbstsüchtig und un⸗ dankbar ist, kann nicht lange dauern, die trägt den Keim des Todes schon in sich. (Bravo, Bravo!) Man hat uns verdächtigt, daß wir die deutsche Sache verrathen; eine solche Anklage müssen wir geradezu Lügen strafen. Meine Herren! Wir sind Deutsche durch und durch! nicht blos, weil wir Deutsche sind, sondern weil wir ehrlich und gerecht sind, weil wir die Rechte jedes Volkes ehren, keinen Vorzug, keine Suprematie vor anderen Nationa⸗ litäten in Anspruch nehmen. Wir streben Alle nach einem Ziele, nach dem der Einigung aller österreichischen Völker, aber nicht durch Gewalt, sondern nach einer durch die Geschichte, durch die Nothwendigkeit und durch das Gefühl, gebotenen Brüderlichkeit. (Lang anhaltender Beifallsruf.) So lange dies in Aussicht steht; so lange der Abgeordnete von der Weichsel dem Abgeordneten ven den Küsten des Adriatischen Meeres die Hand reicht, werden wir unerschrocken dastehen und werden alle Gewitterwollen, mögen ste von Osten oder Westen drohen, nicht scheuen, und mögen sie wo immer Blitze schleudern, wir stehen unerschrocken; wir fürchten nichts. (Bravo, bravo!) In diesem Geiste glauben wir vorgehen zu müssen, in diesem Geiste glauben wir die deuntsche Sache am besten zu wahren und ihr die größten Dienste zu erweisen. Zum Schluß muß ich noch bemerken, daß
das Ministerium in einer eigenen Staatsschrift alle schwebenden Fragen gründlich auseinandersetzen und sodann der hohen Reichs Versammlung vorlegen wird. (Der Minister setzt sich unter den lebhaftesten Beifalls-= bezeugungen des Hauses.) = Hein interpellirt den Finanz-Minister; er
habe seine letzten freisinnigen Aeußerungen mit Vergnügen gehört; ohne im
entferntesten Mißtrauen darein zu setzen, wolle er um Aufklärung bitten.
Es stimmt nicht mit der Gleichberechtigung aller constitutionellen Staats⸗
bürger überein, daß noch heute einige Millionen Staatsbürger eigenen Aus=
nahme⸗Gesetzen der Besteuerung ünterliegen, er meine die Bewohner der
Gränzbezirke, wodurch dem Aufschwunge des Handels und der Industiie
wesentlicher Abbruch geschieht, er frage nur den Herrn Finanz⸗Minister, was
derselbe zu thun beabsichtige zur Erleichterung und Abhülfe. Der Finanz⸗
Minister: Der Zustand, der Gränzbezirke liege in der Natur früherer
Einrichtungen. In der Nähe der Gränze ist die Freiheit, fremde Waaren
einbringen zu können, gegeben, wodurch nicht nur allein das Aerar beein-
trächtigt wird, sondern auch die Industrie des Inlandes. Man brachte
also in früherer Zeit solche Maßregeln in Anwendung, die jedoch dem Zwecke
nicht entsprechen. Um aber diese abzuändern, sei es nun von Wichtigkeit, damit die Industrie nicht erschüttert werde, die Zolltarife zu ändern, er
werde den Tag mit Freuden begrüßen. Einstweilen werde er dafür sorgen, daß die Maßregeln, welche bezüglich hierüber im Strafgesetzbuche enthalten, erleichtert und mild gehandhabt werden. Hierauf wird vom Präsidenten Ku d'ich's verbesserler Antrag vorgebracht, er lautet; „Die hohe Reichs Versammlung wolle beschließen: 1 Daß die Einschränkung der persönlichen Freiheit durch das Band der Unterthänigkeit aufzuhören hat. 2) Daß Ro⸗ bot und Zehent, so wie alle anderen die Freiheit des bäuerlichen Grund⸗ besitzes beschränkenden, nicht privatrechtlichen, sondern aus dem Verhältnisse der Grundherrlichkeit, Bergherrlichkeit, Vogteiherrlichkeit, Schutz obrigkeit, Dorfobrigkeit und des Lehnsbandes entspringenden Lasten nicht mehrzu leisten sind. 3) Daß eine aus den Vertretern aller Provinzen gewählte Kommission mit Zuziehung des Ministeriums mit thunlichster Beschleunigung über die etwaige Entschädigung und über die Einführung der neuen Gerichtsverfassung Ge- setz Entwürfe auszuarbeiten habe. 4) Daß die Gerichtsbarkeit und poli⸗ tische Geschäftsführung bis zur Einführung der neuen Gerichts verfassung von den Patrimonialgerichten inzwischen noch ausgeübt werden soll. 5) Daß darüber zur Beruhigung des Landvolkes eine feierliche Proelamation zu erlassen sei.“ Kudlich besteigt die Tribüne. Er habe den Antrag ur⸗— sprünglich im Prinzip im Ganzen gestellt, daß das UnterthänigkeitsVerhält⸗= niß aufgehoben werde, und seit der Zeit darum ihn geändert und spezielle Punkte angeregt, weil ihm Vorstellungen von manchen Seiten zugekommen, es könnte leicht die Herrschaft bei Auflösung des Verhältnisses auch die Patrimonialgerichte aufheben. Darum habe er den Antrag in zwei Theile gesondert, die ersten zwei Punkte betreffen das Prin— zip, die beiden anderen Punkte enthalten die Bestimmung zur Zufammensetzung einer eigenen Kommission, um so viel mehr, da der Mi— nister der Justiz einen eigenen Gesetz - Vorschlag hierüber binnen 8 Tagen einzubringen gedachte. Justiz-Minister Bach: Er müsse das Mißverständ⸗ niß berichtigen, als hätte er geäußert, ein Gesetz von so hoher Wichtigkeit binnen 8 Tagen vorbringen zu können, wohl war er der Ansicht, durch eine Kommission könne wohl ein Provisorium geschaffen werden, ein eigentlicher Gesetz-Vorschlag bedürfe jedoch reiflicher Erwägung; Ku dlich: Meine Her— ren! Die zwei ersten Punkte meines Antrags — 3 wir aussprechen; das erleidet feinen Zweifel, und das einstimmige Erheben, die Begeisterung, ich möchte agen die welthistorische Begeisterung bei meinem ersten Antrag gilt mir als Beweis, daß Sie die Frage bereits längst reif halten; aber von vielen Seiten, von Seiten der Feinde der Volksfreiheit könnte man den Ein=
wurf machen, daß wir eine so wichtige Frage gleichsam im Sturm genommen, daß wir über eine so
so wichtige Frage. mit Leicht sinn weggegangen; darum habe ich eine längere Jeit, als dafür
rechte anerkannt haben.
welche das Mittelalter ihm aufgebürdet.
regeln ergreifen.
men, deren Moderduft uns anweht.
Einfachheit für die Nachbarschaft.
reich. gegen uns selbst führen wollen.
und Blut übergehen; wir müssen sie
nuar 1849 an? Können wir ihm ben? Die Erhaltung des Staates Was in Wien begonnen, muß Die Erfahrung lehrt,
österreichischen.
Bauern.
einträgt.
ö ö
nicht aufgehört. en, überstürzenden Reformen. Heiterkeit.) bleiben, und wo es nicht bleiben kann,
sich der breite Dammbau der Freiheit stützen.
glück stehen? das Volk wisse, worauf es bauen kann.
pflichtet halten, die Patrimonialgerichte zu erhalten; mir vor wie ein Kaufmann, der sein Geschäst schließt, weil es nichts mehr Die Grundherren müssen einen höheren Standpunkt einnehmen,
hat den Namen der, Leibeigenschaft weggenommen.; Die späteren Regenten waren kei Ihr System war: muß man Meine Herren! Wir geben heute ein auflösend Gesetz;
eine Einheit der Monarchie, wie sie dieselbe nie gehabt. n Maßregel an die Provinzial-Landtage übergeben, wer kann dann für Un-
Heute soll der Geist des Reichstages sich ku Sprechen wir aus das gerechte
Wort, das als Oelzweig hinfliegt in die Hütten des L
bestimmt war, versließen lassen, damit auch diejenigen, welche mit dem Gegenstande minder bekannt sind, Zeit gewinnen, werden. Daß wir das Prinzip aussprechen müssen, lehrt das Rechtsgefühl; für dessen Annahme spricht die Anerkennung der Menschenrechte. Alle kon- stituirenden Versammlungen haben damit angefangen, daß sie die Menschen re Mit dem Aussprechen des Prinzipes aber allein ist dem Bauer nicht gedient; wir müssen ihn von den Lasten befreien, w Nicht die Last allein macht den Sklaven, sondern das drückende Bewußtsein, einen Herrn zu haben, das drückende Gefühl, für einen Anderen zu arbeiten. wir ein Gesetz geben, welches nicht die Ordnung des Hauses, sondern das Wohl des ganzen Vaterlandes betrifft, das von der rasch dahinrollenden Zeit verlangt wird, und wollen wir den Forderungen der Zeit, abgesehen von den Forderungen des Rechtes, entsprechen, so müssen wir rasche Maß- geln Bei uns ist dieses um so nothwendiger, weil das öster- reichische Volk auf einem unebenen Boden steht, und während der eine Fuß auf dem Boden der demokratischen Freiheit steht, ist der andere noch verstrickt in dem Schlinggewebe der Schmaroßzerpflanzen der gKnechtschaft. Wir müssen beide Füße auf den Rechtsboden setzen. nicht blos einen Neubau zu gründen, sondern auch die Ruinen wegzuräu⸗ deren 1. Wir müssen ein neues Haus bauen, wohnlich für alle Klassen, nicht so wie das alte Haus, mit der prächtigen Fronte und dem Elende darin; wo, während einige im ersten und zweiten Stocke sich blähten und sich wohl thalsen, das Volk elendiglich im Keller schmachtete. Wir müssen ein Haus bauen ohne Prunk, einladend durch seine ir chb. Es verdroß mich immer, daß man von der demokratischen Freiheit sprach, während die Provinz in Sklavenketten schmachtet. Meine Herren! Der Antrag ist dringend für die Freiheit von Oester⸗ Wir müssen den Ansorderungen Gehör geben, wenn wir nicht den Boden verleugnen sollen, auf dem wir stehen, wenn wir nicht einen Schlag selbst l Die Gesetze der Freiheit und des Men schenrechtes müssen aufhören, bloße Theorieen zu sein, müssen in Fleisch —ͤ ohne Zagen das Recht gebietet es, das erleidet keinen Zweifel. ebenfalls; aber ich berufe mich hier bles auf die eisern Nothwendigkeit, und es freut mich, daß sich hier die Forderung der Nothwendigkeit mit den Forderungen des Rechtes innig verbindet. Wir das er nicht schon hat, das nicht schon von der können wir etwa dem Bauer sagen, dein 13. März fängt erst am 4. Ja⸗ einen fordert
) in den Provinzen ; daß in den Adern des ungarischen und galizi⸗ schen Bauern ein wilderes Blut rollt (Oho! Oho!), als in denen des „Isct dort die Freigebung des Ba begleitet gewesen? Wird Ungarn und Galizien unglücklich, weil die Bauern fres sind? Wenn sie Schmerzen haben, so drückt sie der Schuh wo anders. Man hat damals gesagt, Ungarn werde zu Grunde gehen, die kleinen Grund⸗ besitzer werden gegen die Magnaten und Bauern losbrechen, ihr Wiener wer⸗ det verhungern, denn die ungarischen Bauern werden nicht arbeiten. Die Wiener sind nicht verhungeri, und Ungarn — hätte es sonst keine an= deren Schmerzen, würde sich nicht zu bellagen haben wegen der Freiheit des Man hat gesagt, die Grundbesitzer würden sich nicht mehr ver-
damit bekannt zu
Es ist das erstemal, daß
Unsere Aufgabe ist,
aussprechen, Die Politik fordert es
wer dem Unterthan nichts, 2
Wiege auf sein war. Oder Kalender ge⸗ Gesetz. werden.
eigenen ein beruhigendes vollführt
uern von solchen Gefahren
solche Leute kommen
sie sind die Mandatare des Staates und dürfen nicht eher die Gerichtspflege als bis der Staat sein Mandat zurücknimmt.
Kaiser Joseph aber das Wesen hat ne solche Freunde von Das Alte soll langsam weitergehen. aber darauf wird Es wird sich darauf erheben Wenn wir die
ndgeben, damit
andmannes und dem
Rolfe verfündigt: Gerechtigkeit uind Frieden! daß es verkündigt, daß bereits
ein Punkt sich gebildet, wo die Freiheit sich krystallisirt. mehrere Berbe ferungs- Anträge vor, er fordere die Herren Antragsteller auf, sie zu Ein Abgeordneter: Im Prinzip stimmend, gehe sein Antrag weiter, er will die Entschädigungsfrage einer Kommission zuweisen, und zwar ohne Aufbürdung neuer Lasten von Seiten der Bauern; die Einschränkung der Militairlasten und anderer Reallasten, sind nach dem Allerhöchsten Patente wohl in manchen Provinzen schon auf⸗ gehoben, wir müssen bestimmen, wie dasselbe ohne Ablösung stattfinden Der Präsident verliest nun das Amendement, welches alle Ab⸗ gaben ohne Ablösung von Seiten der Verpflichteten als aufgehoben erklärt den verschiedenen Provinzen verlangt, um zu bestimmen, welche Entschädigung und in welchem Maße Heimerl stimmt für Kudlich; auch er gehöre dem Bauernstande an, er wisse, wo den Bauer der Schuh drückt, darum sei er lieber dafür, weniger zu reden und mehr zu handeln, um nen en, die den Bauer bald von seinem Drucke be⸗ (Beifall) Platschek will, daß das Unterthänigkeitsverhältniß die
begründen.
könne. und eine Kommission aus Mitgliedern nach
sie vom Staate zu leisten wäre.
Institutionen hervorzuruf freien.
tutionen , , und die N 3) Zur Beruhigung des Landesvolkes,
dem? vorangehenden übereinstimmend, doch daß alle aus dem der
trauens werden diese Bestimmungen zur Kenntniß gebracht. bringt ebenfalls einen Verbesserungs Antrag vor, dem Wesentlichsten mit
Der Pra sident: Es liegen
e dem Antrage Kudlich's bei⸗
Abgaben in Naturalien und Urbarial Giebigkeiten vom Tage der Kund- machung aufhören, die Entschädigungsfrage aber den Provinziallandtagen zuzuweifen wäre (iheilweises Gezische), er welle jedoch dem Antrage Kudlich's nicht entgegenwirken, er dachte an den ursprünglichen, zu allgemein gefaßten An⸗ trag, als ei die ses Amendement vorbrachte, mit dem heutigen verbesserten Antrage schwinde seine Besorgniß, und er nehme somit seinen Antrag zurück. (Bravo.) Heimerl's Antrag wird nun vom Präsidenten punktweise verlesen und von der Masjorität unterstützt; er lautet dahin, daß 4) die bisher bestandenen Unterthänigkeits⸗Verhältnisse hören mit allen ihren Folgen auf, und es wer= den, damit dieselben nach und nach aufhören können, die nöthigen Insti⸗ 2) Es werde hierzu eine eigene Kommission ernannt litglieder nach den Gouvernements der Provinzen hierzu gewählt. zur Beschwichtigung ihres Miß-=
Vacano
in seinem zweiten Absatze und Zehent⸗ Natural ⸗ und
gebrauchen.
eine bochwichtige von der * jer geäußert wohl mehr
ta jan sint., und nicht mehr
Es möge so- e e,. 2 ich