1848 / 111 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

; ; m Tage, an welchem 37 ge ee ft 3 d a n ., 3 27 dle bil ufsie gen bis zu Zäch Hranen, alIe mn, fer 29 2 Stele winer mihtairischen Intervention fine din 9 66 9 ö e wen bhese. nicht Besianr. Mean Haif selbst,sfautz: n. diese Vahrscheinlichkeit ihr Gewicht geübt hat und * en ö; P lichen Entschluß der Regierung in den italienischen Ange egenhei ö nicht ohne Einfluß gewesen ist. Die Rede Lord John Russell's un ir Veröffentlichung, des Manifestes der franzbsischen * * dem Monite ur haben die Festigkeit des Courses, der durch die Er⸗ ebnisse des italienischen Krieges mit Recht erschüttert war, wieder⸗ ergestellt. Die letzten Course in der abgelaufenen Woche er geben im Vergleich mit denen der vorhergehenden Woche bei den fünfprö⸗ entigen gegen baar eine Erhöhung von 50 Centimen und bei den kreiprozentigen gegen baar eine Erhöhung von 75 Centimen.

Unter dem k zahlreiche Petitionen zur

ĩ rstellung des Personal⸗Arrestes. .

2 ö an 9 das Hotel Sobrier (ehemalige Civilliste) in der Rue de Rivoli zu einer weiblichen National⸗Werkstätte einge⸗ richtet, die unter der Leitung der Klosteifrauen von Maria⸗Hilf steht, welche ihrerseits wieder vom hiesigen erzbischoflichen Vikariat⸗Amte ab⸗ hängt. Die Morgenblätter bringen einen Aufruf an alle arbeitslosen Proletarierinnen, sich dort 1 eben so an die Privat⸗Industrie der Frauenwelt, recht viele Bestellungen zu machen .

Nach der Liberté ist die sogenannte „Gesellschaft der Fami⸗ lien“ in Paris und in den Departements neu organisirt, worden. Die Polizei hat davon Kenntniß, und man will ohne Zögern ge⸗ richtliche Mittel anwenden, um diesen geheimen Verein außulösen,

Zur Verwendung auf den Departemental⸗Straßen werden näch⸗ stens 1500 hiesige Arbeiter ins Aisne-Departement und 500 in den Bezirk von St. Quentin abgeschickt werden.

Die Regierung ergreift Maßregeln für den Fall des Auftretens der Cholera. Sie will nächstens die von den Aerzten, welche sie nach St. Petersburg gesandt hat, um dort die Krankheit und die wirksam⸗ sten Borbeugungs⸗ und Heilmittel zu studiren, eingeschickten Mitthei⸗ lungen veröffentlichen.

Das Journal des Débats wendet den Blick nach Amerika und setzt die Schwierigkeiten aus einander, welche aus der Eroberung mexikanischer Provinzen und aus der Verhandlung der Sklavenfrage, die durch jene Eroberung wieder zur Sprache kommen müsse, und

war in einer Weise, die nicht ohne Einfluß auf die Wahl eines . bleiben dürfte, für die Vereinigten Staaten entstehen würden.

Die vier ersten Militair-Kommissionen haben während ihrer ein⸗ monatlichen Amtsdauer über das Loos von nahe an 14000 Gefange⸗ nen entschieden; 150 wurden an die Kriegsgerichte verwiesen, 1700 9 , verurtheilt und 2000, zum Theile provisorisch, in reiheit gesetzt.

Das Gesetzgebungs⸗Comitèé erörterte vorgestern den Bericht des Herrn Durand bezüglich der Einsperrung wegen Schulden und gab seine Ansicht dahin ab, daß es bei der jetzigen Lage des Kredits noth⸗ wendig sei, das Dekret der provisorischen Regierung aufzuheben, durch welches die Schuldenhaft beseitigt wurde.

Der See⸗Präfekt zu Brest ist durch telegraphische Depesche an⸗ ewiesen worden, zwei neue Fregatten zur Aufnahme von 1200 ge— angenen Insurgenten in Stand zu setzen.

Vor zwei Tagen zog zu Lille ein Arbeiterhaufe nach den ver⸗ schiedenen Spinnereien, ohne jedoch Gewaltthätigkeiten zu begehen, und bestand darauf, daß alle Kameraden die Arbeit niederlegen soll⸗ ten, wenn die Fabrikanten nicht in gewisse Forderungen wegen des Lohns und der Arbeitszeit einwilligen würden. Später begab sich der 36 . der Präfektur, wo seine Forderungen erörtert und ver⸗ worfen wurden.

Nach Briefen von der marokkanischen Gränze über Oran besin— det sich der Kaiser in sehr gespannten Verhältnissen an Eanlanb. ünd in erklärter Feindseligfeit gen Spanien,. Es handle sich englischer⸗ seitß * u Streit zwischen Lem Pascha von Mazagran und dem britischen General⸗Kensul; was Spanien betreffe, so fordere der Rai— ser mit bewaffneter Hand die Zaffarinen⸗-Inseln zurück.

Königliches Opernhaus. Martha. Herr Behr: Plumkett, als Gastrolle. (Den 17. August.)

e e i vom leipziger Stadttheater, der schon bei seiner letztmaligen hiesigen Anwesenheit (im April!) mit Erfolg aufgetreten war, eröffnete sein jetziges Bastspiel, das übrigens als nur eine Fortsetzung des damals durch äußere ungünstige, Verhältnisse plötzlich unterbrochenen anzusehen sein dürfte, als

lumkett in Flotow's Oper „Martha“. Wir bezeichneten den Sänger schon in einem früheren Referate nach seinem Auftreten als Dulcamara im „Liebestrank“ als eine wünschenswerthe Acquisition für unsere Bühne, indem dieser, ein stimmbegabter Repräsentant für eine gewisse Gattung des lomischen Gesangs-Faches, schon seit geraumer Zeit mangelt. Es sollte uns daher freuen, wenn mit seinem Wiedererscheinen die Absicht, ihn für eine bleibende Stellung zu gewinnen, verknüpst wäre. Herr Behr bekundet, ohne jenen sprudelnden Humor, jene angeborene vis comica zu besitzen, die

590

ihn freilich erst zum ech ten Buffo stempeln würden, gleichwohl ein sehr ( lala r ch für das komische Henre, dag um so mehr anerkannt werden muß, als sich ein seltener Fall treffliche musikalische Eigen= schaften damit verbinden. Namentlich besitzt der Gast den bedeutenden Vortheil einer frischen, klangvollen Stimme. Er ist also nicht blos auf das Sprechen in bestimmter onhöhe angewiesen, sondern seine Leistungen tragen ein wirklich musilalisches Gepräge, wie denn überhaupt der Künsfler sein Stimm- Material verständig und wirkungsreich zu verwenden versteht und nur in der Kolöratur und im Parlando noch größere Gewandtheit, als ihm zur Zeit zu Gebote steht, wünschenswerth erscheinen läßt. Die Dar— stellung anlangend, so ist auch in dieser Beziehung Talent unverkennbar, und verdient es besonders hervorgehoben zu werden, daß Herr Behr jene sorcirte Komik an den Tag zu legen, die ans Burleske streist, gänzlich ver= schmäht. Sein Spiel hält stets die richtige Gränzlinie inne, bewahrt einen edlen, feinen Anstrich, greift überall thätig und lebendig ein und zeugt selbst von der Fähigkeit zu charakteristischer Auffassung, Vorzüge, welche vorzugsweise sein früheres Auftreten als Dulcamara zu Tage zu fördern Gelegenheit gab. Die Partie des Plumkett war als eine nicht sehr um fassende, nicht komisch gefärbte und überhaupt ziemlich charakterlose weniger geeignet, die vorhin im Allgemeinen angedeuteten glücklichen Eigenschaften, in deren Besitz der Gast sich befindet, hervortreten zu lassen, um so mehr, als Herr Behr an diesem Abende, besonders zu Anfang der Vorstel— lung, von einer auffälligen und störenden Befangenheit heimgesucht wurde. Dennoch leistete er, nachdem er diese Befangenheit a n , abgestreift hatte, sehr Anerkennungswerthes, indem er die nicht sehr dankbare Rolle in jeder Beziehung mit glücklicher Wirkung durchführte. Mit frischem, bele⸗ bendem Accent, überhaupt gelungen und beifällig, trug er z. B. das Trink- lied zu n . des zweiten Aktes vor, während er in den Ensemblestücken seine musikalische Sicherheit zu bewähren ebenfalls Anlaß gewann und auch im Spiel durch Gewandtheit und Lebendigkeit genügte. Eine dankbarenre Aufgabe wird dem Künstler zunächst als Leporello im „Don Juan“ zu Theil. Die Vorstellung dieser Oper, die uns mit Fräulein Tuczekt als. Donna Anna am Sonntag bevorsteht, dürfte somit das Interesse der Musikfreunde in mehr als einer Hinsicht in Anspruch nehmen.

Eisenbahn⸗Verkehr.

Personen-Frequenz der Magdeburg-Leipziger Eisen⸗ bahn. Bis inkl. 5. August e. wurden befördert. 394, 177 Personen vom 6. bis inkl. 12. August c. inkl. 132. Personen aus dem Zwischenverkehr . m Sümma Iod, GI Personen.

Markt ⸗Berichte.

Stettin, 18. Aug. (O. 3.) Wir haben auch in den letzten Tagen viel unfreundliches Wetter gehabt, wie es sonst erst der Herbst zu bringen pflegt, doch ist die Getraide⸗Aerndte unserer Gegend nur wenig dadurch gestört worden und dieselbe größtentheils schon voll— endet. Die Angaben über den Ertrag derselben bleiben etwas ab— weichend, doch scheint im Ganzen daraus hervorzugehen, daß sie beim Winter- und Sommer-Getraide im Stroh eine noch bessere, im Kör⸗ ner-Ertrage nur eine wenig geringere, als die vorigjährlge, und sonach jedenfalls eine ziemlich günstige ist.

Was die Kartoffel-Krankheit betrifft, so ist es damit, nach den uns zugehenden Nachrichten, in Wirklichkeit sehr verschieden, wie es auch in den vorherigen Jahren der Fall war. Stellenweise hat solche allerdings arg um sich gegriffen, stellenweise aber erst wenig oder gar nicht. An Quantität durfte die Aerndte der Kartoffeln jedenfalls eine recht günstige werden, wogegen aber viel von der späteren Wit⸗ terung abhängen wird, wie sich die Frucht konservirt. Inzwischen vernimmt man von mehreren Seiten Klagen darüber, daß namentlich die zuletzt geärndteten Kartoffeln einen nur geringen Stärkegehalt haben und eine schwache Spiritus⸗Ausbeute liefern.

Getraide. Unser Weizen-Lager ist seit vielen Jahren nicht so geräumt gewesen, als es gegenwärtig der Fall ist. Es kommen nur einzelne fleine Partieen davon von Zeit zu Zeit zum Vorschein, während es manche Aufträge darauf giebt und ein hier liegendes englisches Schiff, das man, wie man hört, mit Weizen zu beladen wünschte, keine Aussicht hat, kompletirt zu werden. Verlangt wird für 124AM125pfd. bis 129, 130pfd. gelbe Waare 5h à 62 Thlr. und würde, wenn etwas Erhebliches zu haben wäre, 54 à 60 Thlr. min⸗ destens zu machen sein. Kleinigkeiten von neuer Waare, die zum Vorschein gekommen, zeigen eine etwas glasigte, doch schwerere Waare, als die vorjährige. In Vorpommern ist Weizen ebenfalls ungemein geräumt und schwere Waare selbst bis 65 Thlr. bei Kleinigkeiten bezahlt. Von Roggen ist in der jüngsten Zeit Mehreres nach Neu— Vorpommerschen Häfen zur Verschiffung nach dem Auslande, nament— lich Norwegen, versandt worden, und behält Locowaare noch immer ziemlich gute Frage, für 86 / 87pfd. per Scheffel 27 Thlr. bezahlt, 28 Thlr. ferner verlangt. Auf Lieferung ist es ebenfalls fest und per Sept. / Oktob. 265 Thlr. bezahlt und Geld, per Frühjahr 30 Thlr geboten, 31 Thlr. verlangt. Gerste ist wenig zu haben, doch noch weniger gefragt, Mittelwaare zu 24 Thlr. erlassen, wirk⸗ lich große augenblicklich fast gar nicht vorhanden. Hafer pomm. auf 155 à 16 Thlr. gehalten, bis 155 Thlr. dafür geboten, anderer zu 142 14 Thlr. erlassen. Erbsen sehr rar, für kleine Koch- 32 Thlr.

Heutiger Lastadie⸗Landmarkt: Zufuhren. Weizen Roggen Gerste Hafer Erbsen

12 20 6

PFreille: Roggen Gerste Hafer Erbsen 52 a 54 24 2 26 20 a R 14 216 28 a 32 Rthlr.

Mehl. Weizen- neuerdings höher, extra superfein 4 Rthlr. unverst. oder 23 Sh. 6 Pee. per Faß von 196 Pfund engl. Netto. Roggenmehl, inländ. unverändert, bestes 25 a 25 Rthlr. unverst., russisches 17 Rthlr. noch zu haben.

Saamen. Winter-Rapps bleibt noch auf 70 Rthlr. gehalten, was aber nicht zu machen ist. Winter⸗Rübsen ist 643 75 bezahlt und unter dem nicht zu haben. Schlagleinsaamen 40 50 Rthlr. nach Qualität, 48 Rthlr. für beste Qualität zu machen. Kleesaamen und Thimothee ohne allen Umsatz und nominell.

Spiritus ist ziemlich fest wieder seit kurzem, aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand ohne Fässer 195 , was aus zweiter Hand zuletzt bezahlt ist, mit Fässern 207 3 bezahlt, auf Liefe⸗ rung ohne Umsatz.

London, 14. Aug. Die Witterung hat seit unserem letzten Bericht einen sehr unbeständigen Charakter gehabt, doch scheint in der unmittelbaren Umgebung der Hauptstadt mehr Regen gefallen zu sein, als im Lande selbst, und in einigen Gegenden ist das Schneiden des Weizens seit Dienstag nicht durch einen einzigen Regenschauer unter brochen worden. Heute hat es hier wieder den ganzen Tag gereg⸗ net. Die Berichte über den wahrscheinlichen Ertrag des Weizens werden ebenfalls von Tag zu Tag ungünstiger, und ist dies besonders in Essexr und Kent, so wie in mehreren westlichen und südwestlichen Grafschasten, der Fall. Die uns zugehenden Berichte wegen der Kar- toffln lauten noch immer sehr widersprechend, doch ist es gewiß, daß diejenigen von ungünstigem Charakter vorherrschend sind. Mehrere unfrrer Korrespondenten, welche bis jetzt behaupteten, daß der durch die Krankheit verursachte Verlust nur unbedeutend sein würde, fangen jetzt an, Besorgnisse für die Aerndte zu hegen. Nachrichten aus Schottland zufolge, war auch dort die Krankheit bereits aufgetreten. Aus Irland lauten die Berichte hinsichtlich der Kartoffeln entschieden ungünstig, und auch die Weizenerndte fällt in manchen Theilen der Insel mangelhaft aus.

Wir hatten zum heutigen Markt eine mäßige Zufuhr von engl. Weizen, worunter sich bereits 500 a 600 Qrs. neue Waare befan- den. Anfangs forderten die Faktoren sehr hohe Preise, wodurch Um⸗ sätze behindert wurden; späterhin zeigten sie sich jedoch etwas nach⸗ giebiger, und wurden die Vorräthe zu einem Aufschlage von 2 a3 Sh. auf die Preise vom vorigen Montag geräumt. Die Umsätze in fremdem Weizen waren nicht belangreich, und überstieg die Steigerung sowohl für freie als Bond⸗Waare nicht 1 a 2 Sh.

Die Müller haben den höchsten Preis von hiesigem Mehl auf 50 Sh. pr. Sack festgesetzt. Von engl. Gerste war nichts zugeführt, und obwohl von fremder ziemlich viel angetragen war, so müssen wir doch diesen Artikel völlig 1 Sh. höher notiren, als am vorigen Mon⸗ tag. Die starken Zuführen von fremdem Hafer verhinderten einen wesentlichen Preisaufschlag, und nur wirklich feine Sorten bedangen 6 Pee. a 1 Sh. mehr. Bohnen blieben bei mäßiger Frage völlig prelshaltend, graue und maple Erbsen waren eine Kleinigkeit und weiße Koch- La 28h. höher, als vor 8 Tagen. Für Mais er⸗ hält sich guter Begehr, und schwimmende Ladungen wurden höher ge— halten.

t Notirungen: danz. und königsb. feinst. hochb. und wß. 55 262 Sh., do. gut. bunt. 63 a 57 Sh., do. rothbunt. 49 a 51 Sh., stettiner und rost. 51 a 58 Sh., dänisch. 19 a 53 Sh, hamb. und pomm. 51 a 55 Sh., schwarz. Meer (nominell) hart bis weich 42 a

Weizen

bezahlt, große 34 à 35 Thlr. zu machen.

führenden Wege belegenen Erbenzins-Garten von

stöckigen Gebäude befinden sich im unteren Raum 2

18 Sh., Riga, St. Petersburg. und libauer weich 38 a 48 Sh. Kanada 52 a 54 Sh., span. 55 a 59 Sh. Mais 34 a 38 Sh. Gerste, hamb., danz., königsb. und rigaer 26 a2 29 Sh., do. Mahl- 25 a 27 Sh., dänische, meckl. und pom]m. 23 a 29 Sh. Hafer, holländ. Brau, poln, friesischer und groninger 22 a 24 Sh., dänisch. und schwed. 18 a 21 Sh., russ. 19 a 21 Sh. Bohnen, dicke 32 a 35 Sh., kleine 35 a 37 Sh., Mittelmeer 25 a 26 Sh. Erbsen, weiße Koch⸗ Z6 a 38 Sh. Mehl, Ver. Staaten 24 a 29 Sh., Kanada 23 a 27 Sh. Maismehl per Faß von 196 Pfd. 15 Sh. 6 Pee. a 16 Sh.

Folgende in München für die Nothleidenden in Schlesien gesammelte Beträge sind dem Central-Vereine zur Unterstützung der Nothleidenden im Eulengebirge in Reichenbach überwiesen worden:

1) von der Gesellschaft Alt⸗England ...... ...... ...... 2) von dem Herrn Hofrath Dr. Schauß:

a) aus eigener Sammlung 1 Exemplar der großen Huldigungs-Medaille in Gold mit dem Motto: ,,,

b) aus der Eppedition des Münchener Land— boten . 92 8 6 9

Summa 181 FJ. 15 Kr. oder 275 Rthlr. preuß. Cour. und 1 goldene Huldigungs⸗Medaille. Reuter, Geh. Regierungs-⸗-Rath.

56 Fl. 31 Kr.

nen Kabinetten zum Aufbewahren der sortirten Wolle

Bekanntmachungen. Dampf- Packet - Fahrt

làs2 b] wischen

Riga und Stettin 2 in Korresponden R mit den kenden Dampfsechisfen ; y nach Reval u. St. Petersburg,. 1è8438. ö Das Damp sschill „Däna“, Capt. G. B5hme wird seine vegelmässigen Fahrten zwischen Stettin und Riga wie folgt sortsetzen: 3. von Riga: von Stettin: den 25. August den 20. August J. September 3. September 1 23. * . ) * 7. Oktober 1 1. Oktober 15. * Stettin, den 14. August 1848. D. Witte, Agent des Dampfschifls „Düna“.

F

538] Su bhastation s- Patent.

* bffentlich meisibietenden Verkaufe der zur Debit⸗ masse des hiesigen . , ng, Louis Wedde gehö⸗ renden Immobilien, bestehend

1) aus einem an dem Kirchhofe belegenen , nebst 4 nn demselben gehörenden Fabril⸗Gebäuden,

2) aus zwel auf dem Rahlande belegenen Ackerstücken von resp. 2 Morg. 4 Ruth. und 108 Ruth.

3) aus einem 1 dem Garten der verwittweten Doktorin Muller und dem nach dem Eisenbahnhofe

ppter. 3 Morgen Größe, salvo nexu emphyteutico,

M aus zwei jetzt in einen Garten vereinigten Eibenzins⸗ Gärten zwischen dem Wege nach dem Eisenbahn⸗ hofe und dem Archidiakonat⸗-Garten, 1 Morgen 94 AMRuthen haltend, gleichfalls des Erbenzins-Nexus unbeschadet,

5) aus einem Ackerstücke auf dem s. g. Heisterkampe,

107 MRuthen groß,

6) aus einer Prieche in der St. Marien-Kirche, deren Benutzung zur Hälfte übrigens den Beamten des Königlichen Amts Oldenstadt zusteht, und

7) aus einem Grabgewölbe auf' dem Kirchhofe vor

ut 6 Stadt,

r

ister Termin auf den 5. September d

ier Termin auf den 19ten desselb. 2 und . Termin auf den 3. Oktober d. 8 ĩ ittags 12 Uhr, angesetzt, in welchen sich Kaufliebha⸗ ie dem hiesigen Rathhause einfinden wollen.

as Wohnhaus, welches erst im Jahre i846 neu

we n ist, enthält 2 große Keller, im unteren Stock⸗ 6 eine helle Küche nebst Spaarheerd, helle Speise⸗ ,. S tapezierie Stuben und 3 Kammern? im = eren Stockwerk eine helle Küche nebst Speiselammer a , Zimmer, 2 Kammern und Kabine und über iesen Räumlichkeiten 2 * Boden mit Dachlammern

In dem einen im Jahre 1807 aus Fachwerk neu er⸗ bauten Fabrilgebaude befindet sich ein heizbarer Saal mit 13 Webestühlen, über demselben ein großer Boden⸗ raum, welcher bei Regenwetter zum Trocknen der Tuch⸗ betten benutzt wird, unter dem Webesaale ein . aus, drei zum Waarenlager benutzte große Zimmer, eine

chwefelkammer, so wie ein Pferdestall für vier Pferde.

In einem zweiten aus Fachwerk aufgeführten zwei⸗

starke Pressen, in welche zur Zeit 26 Stücke Tuche zu 35 Ellen eingesetzt werden können, mit den erforderlichen Utensilien und ein Arbeits-Lokal, im oberen Raum fin⸗ det sich dagegen eine Kammer zum Aufbewahren der Garnvorräthe, ein heizbarer Saal mit 4 Webestühlen und ein Bodenraum zur Aufbewahrung von Wollvor— räthen. In dem dritten, im Jahre 1843 aus Fach werk neu aufgeführten Fabrikgebäude befinden sich in der ersten Abtheilung zwei Kratzmaschinen mit Vor— spinne⸗Vorrichtung, drei Handspinne⸗Maschinen, jede mit 60 Spindeln, in der zweiten Abtheilung zwei Cyolinder⸗ Scheer⸗Maschinen und eine Bürst-Maschine, zwischen der ersten und zweiten Abtheilung ein Gang zum Rei— nigen der Rauhstäbe, in der dritten Abtheilung eine vorzüglich gute Hammer⸗Walkmühle, eine. Walzner Waschmaschine, eine Rauhmaschine nebst einer großen Anzahl Rauhstäbe, eine doppelt wirkende, in jeder Mi⸗ nute 18 Eimer Wasser werfende Wasserpumpe mit einem großen hochstehenden Wasserbehälter und eine Vorrich⸗ tung zum Erwärmen des Wassers durch die abgehenden Dämpfe, zum Zuführen des nöthigen weichen Wassers und Ableiten des unreinen Wassers der Wasch- und Walkmühle und der abgehenden Dämpfe, in der vier= ten Abtheilung eine Hoch- und Dampfmaschine mit einer Kraft von 15 Pferden, durch welche die ganze Maschinerie und sämmiliche Pumpen in dem Gebäude etrieben werden. In dem oberen Stock des Gebäudes nden sich 8 große Kratzmaschinen mit den zur Garni⸗ tur nöthigen Vorspinner⸗Vorrichtungen, 2 große Cylin⸗ der⸗Spinnmaschinen, eine große Handspinn-Maschine, eine Spul⸗ und eine Schleifmaschine und ein Haspel, und oberhalb dieses Stockwerks ein doppelter Boden, wovon der eine zum Wolllager dient, während in dem anderen ein heizbares Sortit⸗Zimmer mit 8 verschiede=

und neben diesem Zimmer ein Platz sich findet, in wel- chem 3 Reiswölfe stehen.

In dem vierten, im Jahre 1813 aus Fachwerk neu aufgeführten Fabrit Gebäude finden sich 3 nach dem Hautschelschen Prinzipe erbaute schräg liegende Dampf— kessel nebst Fall⸗Apparat, und sührt aus demselben ein 85 Fuß hoher achteckig gemauerter Dampf-Schornstein, in einem Anbau dieses Gebäudes steht eine werthvolle eiseine Dekatir⸗Maschine mit kupferner Platte, und eignet sich der übrige Raum zum Aufbewahren der thigen Feuerung und zur Anlegung einer Färberei, auf dem Boden findet sich ein 80 Fuß langes Trockenzim⸗ mer mit 3 doppelten Tuchrähmen, welches, wie der Ma— schinen⸗Saal, mittelst Röhren durch die Dampfmaschine geheizt wird.

Die Fabrik-Gebäude stehen unter sich und mit dem Wohngebäude in direkter Verbindung und von allen Seiten frei in einem länglichen Viereck und schließen einen geräumigen Hof ein, auf welchem ein Brunnen steht, welcher vorzüglich gutes hartes Wasser liefert.

Die ganze Fabrik⸗Anlage ist von Sachkennern für gut und zweckmäßig befunden, und wird nur noch be— merkt, daß die Fabrik bisher durch Lieferungen für das Hannoversche Militair, die Eisenbahn-Verwaltung und für das Post⸗Montur⸗Büreau in Hannover viele Be⸗ schäftigung erhalten hat.

Die Verkaufs⸗Bedingungen sind bei dem Konkurs- Kurator, Prokurator Stegmann, einzusehen und von demselben auch in Abschrift zu erhalten.

Uelzen, den 9. August 1848.

Stadtgericht. A. Keuffel.

Das Abonnement beträgt: 2 Athlr. für 4 Jahr. 4 Athlr. . Jahr. s Athlr. . 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung. Bei einzelnen nummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

. Autlicher Theil.

Deutschlan d.

Bundes⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Verhandlungen der verfassunggebenden Reichs⸗Versammlung.

Preußen. Berlin. Das Staats-Gestütwesen.

DOesterreich. Wien. Parade. Vorschrift über das Studiren von An- gestellten. Freigebung angehaltener Schiffe in Ungarn.

Bayern. München. Verordnung gegen die demokratischen Vereine.

Baden. Karlsruhe und Mannheim. Abmarsch der Truppen nach Schleswig⸗Holstein.

Hessen und bei Rhein. Schleswig ⸗Holstein. .

Sachsen-Altenburg. Altenburg. Landschafts-Verhandlungen.

Frankfurt. Frankfurt a. M. Herr von Andrian als Gesandter Deutschland nach Paris und London. .

Oesterreich. Pesth. Sieges⸗Nachrichten. Venedig. Mittheilung des Feldmarschall-⸗Lieutenants von Welden. Errichtung eines Verthei= digungs-Coamité's. Verone. Die Einnahme von Peschiera.

Ausland.

Frankreich. Nation al-Persammlun g. Präsidentenwahl; Re— clamatlionen in Bezug auf die Untersuchungs-Aften über die Mai- und Juni-Ereignisse. Der Gesetz Entwurf über die gütlichen Vergleiche. Paris. Beglaubigungsschreiben des Marquis von Normanby. Nach- richten aus Italien. Die englisch-französische Vermittelung. Bülletin des Polizei⸗Präfekten. Auflösung des Generalstabs der pari— ser Nationalgarde. Publication von Untersuchungs- Akten. Re glement über den Zuschlag von Arbeiten an Asso-ciationen. Ver- mischtes.

Großbritanien und Irland. London. Hofnachrichten. Nea—⸗ politanischer Gesandter. Parlaments-Verhandlungen: Zweite Lesung der Bill wegen Anknüpfung diplomatischer Verbindung mit Rom. Chartisten. Nachrichten aus Lissabon und New-Nork.

Riederlande. Aus dem Haag. Verhandlungen der Generalstaaten.

Schweiz. Zug. Die neue Bundes -Verfassung. Graubündten. Flüchtlinge aus dem Veltlin. Tessin. Berichte an den Vorort. Bafel-Stadt und Basel-Land und Waadt. Abstimmungen über die neue Brndes⸗Verfassung.

Italien. Turin. Proöclamation des Königs. Genua. Aufregung. Florenz. Das Ministerium. Suspendirung der constitutionellen Garantieen. Die Vermittelung Englands. Modena. Rückkehr des Herzogs, Rom. Große Aufregung. Aufruf des Kriegs Mi- nisters an die Provinzen.

Spanien. Madrid. Begorstehender Ministerwechsel.

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

Beilage. .

Amtlicher Theil.

Der bisherige Advokat Theodor Herrmann Vagedes zu Köln ist zugleich zum Anwalt bei dem dortigen Königlichen A pella= tions-Gerichtshofe ernannt worden.

Belanntm g chung. ö .

Unter Bezugnahme auf den 5§. 17 des Gesetzes vom 165. April d. J. wird hierdurch bekannt gemacht, daß am 31, Juli dief. J. 2,586, 380 Rthlr. in Darlehns Kassen-⸗Scheinen in Umlauf waren.

Berlin, den 21. August 1848.

Der FJinanz⸗Minister. Hansemann. ng der 2ten Klasse sster von 2000 Rthlr. auf Nr. auf Nr. 45,467; 2 Gewinne und 4 Gewinne

Darmstadt. Abmarsch der Truppen nach

Königl.

5817

Amtliche Bekanntmachung.

Bei den Exreignissen, durch welche gestern Abend die Ruhe

Stadt wieder so ernstlich gestört worden, sind die Woh⸗ nungen einzelner Minister unter den Linden und in der Wil helms⸗-Straße argen Exzessen und Zerstörungen ausgesetzt ge⸗ wesen, und es ist auf die, zur Herstellung der Ordnung herbeige⸗ kommenen Schutzmänner mit Steinen geworfen worden, wodurch meh⸗ rere erheblich verletzt sind. Es sollen sogar Schüsse gefallen sein. Vorher sollen die Volksmassen schon beim Königlichen Dpernhause und sonst durch einzelne Redner zu Zwangsmaßregeln gegen die Be⸗ hörden aufgefordert worden sein. Es ist wegen dieser Vorgänge so⸗ fort die gerichtliche Voruntersuchung beantragt. Damit hierbei aber auch die Schuldigen mit Zuverlässigkeit ermittelt werden und die Untersuchung möglichst schleunig gefördert wird, ergeht an alle die⸗ jenigen, welche Jeugniß ablegen können über die Person derer, welche durch Wort und That an diesen Exzessen Theil genommen haben die Aufforderung, sich ungesäumt auf dem hiesigen Kriminalgericht, Mol⸗ kenmarkt Nr. 3, zu ihrer Vernehmung zu melden.

Berlin, den 22. August 1848. .

Der Staats-Anwalt beim Königlichen Kriminalgericht.

Neumann.

der

Angekommen: Der Direktor im Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, Wirkliche Geheime Ober⸗Finanz⸗ Rath von Pommer-Esche.

Uichtamtlicher Theil. Dent schland.

Sundes- Angelegenheiten.

Frankfurt 9. M., 19. Aug. (D. P. A. 3.) 62ste Sitzung der 9 Reichs ⸗Versammlung am 18. Aug. (Schluß.)

Berlin, Mittw

zweiten Minoritäts⸗- Erachtens von Trützsschler z. Moritz Mohl.

Preusisch er

Staats- Anzeiger.

Es wird hierauf zur Berathung über 8. 19 des Entwurfs der Grundrechte geschritten. Dieser lautet: §. 10. Jeder Deutsche hat das Recht, durch Wort und Schrift seine Meinung frei zu äußern. Die Preßfreiheit darf weder durch Censur, noch durch Konzessionen oder Sicherheitsstellungen beschränkt werden,. Ueber Preßvergehen wird durch Schwurgerichte geurtheilt. Mirltermaier findet bei Vergleichung der seit März erlassenen Preßgescte eine Verschieden⸗ heit, welche eine Einheit in dieser Beziehung sehr zweifelhaft macht. Es sind bei einem Preßgesetz verschiedene wichtige Fragen zu erledi⸗ gen. Bezüglich der Verantwortlichkeit sollen die Begriffe von Mit⸗ schuld, Urheberschaft ꝛc. konsequent entwickelt werden. Statt dessen sucht man möglichst viele Leute zu packen, übt gegen Verleger und Drucker eine nicht zu rechtfertigende Härte 2c. Verantwortlicher Redacteur ist doch wohl, wer die Strafe tragen muß, wenn er den Ver— fasser eines Artikels nicht nennt. Dann sollte er aber davon frei sein, den Verfasser zu nennen. Man ladet aber den Redacteur, der auch noch Staatsbürger sei, als Zeugen vor, um jenen Namen zu erfah- ren. Die Beschlagnahme sollte nur durch das Gericht verfügt wer⸗ den. Hinsichtlich der Strafen stellen einzelne Gesetze eine Menge mit harten Strafen bedrohter Vergehen auf. In manchen Gesetzen gestattet man den Beweis der Wahrheit nur auf Grund öffentlcher Ürkunden; dadurch ist es in den meisten Fällen unmöglich gemacht, einen Schurken zu entlarven. Der Beweis der Wahrheit muß durch alle Beweiemittel geführt werden dürfen. Die Geschworenen müssen wie in England nicht nur über die Thatfrage, sondern auch über die Rechtsfrage bei Preßvergehen urtheilen. Ueber al les dies müssen (gemeinsame) entsprechende Bestimmungen

och den z. Augu st

Leidenschaftlichkeit zu geben. t über verschiedene Urlaubsgesuche. Auf die Anfrage eines Mit⸗

Jge⸗

Alle Post⸗A1Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Erpedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers:

Sehren⸗Straße Ur. 57.

1848.

gerichteten Interpellationen erhalten. Die Minister werden übrigens an einem bereits bestimmten Tage der nächsten Woche Rede stehen. Vischer von Tübingen erinnert seinen Antrag auf Zurückstellung der Artikel III. und IV. der Grundrechte (die religiösen und Unterrichts Verhältnisse betreffend). Es wird geeignet sein, nicht jetzt das Schau⸗ spiel der Verschiedenartigkeit der ÄAnsichten und der zu besorgenden Vicepräsident von Hermann berichtet

glieds, ob an dem Gerüchte, daß während des Septembers eine

Vertagung der National-Versammlung stattfinden werde, etwas Wah⸗

res sei, antwortete der Präsident, daß er zu diesem Gerüchte keine Veranlassung gegeben habe, und ja auch ohne die Versammlung nicht würde über die Sache entscheiden können. Es ist übrigens meine

Ansicht, daß eine konstituirende Versammlung sich nicht vertagen soll. N htunger für Heizung getroffen werden müssen, können wir für diese Zeit mit

(Beifall.) Nöthitgenfalls, da in diesem Saale Einrichtungen einem anderen Lokale uns behelfen. Vischer ist, nachdem von Seiten des volkewirthschastlichen Ausschusses Aussetzung der morgentlichen Sitzung wegen Arbeits Ueberhäufung verlangt und darauf hingewiesen woörden ist, daß sein Antrag nächsten Montag wird zur Verhandlung kommen können, mit der Aussetzung der Sitzung einverstanden. Die Versammlung bescheießt, daß die nächste Sitzung Montag den 21. August statifinden soll. Tages- Ordnung: 1) Diekussion über den Vischerschen Antrag, 2) Dis kussion über Art. III. oder (nach dem Ergebniß des Beschlusses über Nr. 1) über Art. V. der Geundrechte.

——

troffen werden; es kann unter Umständen eine Preßfreiheit geben, die

schlimmer ist, als die Censur. (Beifall. Der Redner stellt den Zu⸗

fatzantrag: Ein Reichsgesetz wird das Verfahren und die Aburthei⸗ lung bei Preßvergehen regeln. Spatz schlägt für Absatz 2 des Aus⸗ schuß- Antrags nachstehende Fassung vor: „Die Preßfreiheit darf weder durch Censur, noch durch Konzessionen oder Sicherheitsstellun⸗ gen, noch durch Beschränkungen der Druckereien oder des Buchhan⸗ dels, noch durch Hemmungen des freien Verkehrs beschränkt werden.“ Ueber Preßvergehen wird durch Schwurgerichte geurtheilt.“ Unter Napo— leon bestand Preßfreiheit, dagegen waren die Buchdrucker durch Konzessio⸗ nen, welche durch guten Lebenswandel und AÄnhänglichkeit an den Landes⸗ herrn bedingt waren, zu den ängstlichsten Censoren gemacht worden. In Bayern hat man mißliebigen Zeitungen den Ppstdebst entzogen. mer vertheidigt das zweite Minoritäts-Crachten. Die Presse muß auch in den Zeiten der Gefahr frei bleiben. Dies mag auch etwas Gefährliches haben; das Recht aber darf nicht verkümmert werden, und gegen Mißbrauch sind Gegenschriften und die Strafgesetze vorhanden. Rheinwald aus Württemberg verlangt nachstehende Fassung des Anfangs des Ausschuß⸗- Antrags: Jeder Denische hat das Recht, „durch Wort, Schrift, Druck und bildliche Dar stellun⸗ gen c.“ Man muß jedem Gelüste einer späteren etwaigen ein⸗ schränkenden Auslegung vorbeugen. Dham beantragt Abschaffung des Zeitungs Stempels. Behr stellt ein längeres Amendement. Beseler nimmt nach Schluß der Verhandlung als Berichterstatter des Verfassungs-Ausschusses das Wort zur Vertheidigung, des Mehr heits⸗-Antrages. Es wird hierauf zur Abstimmung geschritten: Der erste Satz des Ausschuß⸗Antrages wird mit dem Zusatz von Rhein⸗ wald angenommen. Eben so der zweite Satz mit den Zusätzen 3. *), Spatz,

**). Es wird endlich angenommen ein Verbesserungs⸗ Antrag von Schubert, dahin lautend: Ueber Preßvergehen wird durch Schwurgerichte nach einem zu erlassenden Reichsgesetze geur— theilt. Die Diskussion über das erste Minoritäts - Erachten wird nach Veit's Antrag zur Diskussson über 8. 25 (Schutz des Eigenthums) zurückgestellt. Tie heute angenommenen. beiden Paragraphen werden nunmehr von dem Prxäsidenten in nachsehender Fassung verlesen: 8. 9. Das Briefgeheimniß ist gewährleistet. Die Beschlagnahme von Briefen und Papieren darf nur auf Grund eines richterlichen Befehls vorgenommen werden. 5. 10. Jeder Deutsche hat das Recht, durch Wort, Schrift, Druck und bilt liche Darstellungen seine Meinung frei zu äußern. Die Preßfreiheit darf unter keinen Umständen und in keiner Weise, namentlich weder durch Censur, noch durch Konzessionen und Sichen heits Stellungen, oder durch Staats- Auflagen, noch durch Beschränkungen der Druckereien oder des Buchhandels, noch durch Postverbote oder andere Hem⸗ mungen des freien Verkehrs beschränkt, suspendirt oder auf⸗ gehoben werden. Ueber Preßvergehen wird durch Schwurgerichte nach einem zu erlassenden Reichsgesetze geurtheilt. Vogt bean⸗ tragt, daß dem Verfassungs⸗ Ausschuß aufgegeben werde, den Ent⸗ wurf eines Preßgesetzes vorzulegen. Reichs-JustizMinister Robert Mohl bemerkt, daß der Minister⸗Rath ihn bereits mit dem Entwurfeines Preßgesetzes beauftragt habe. Der Präsident verliest einen inzwischen eingegangenen Antrag, zur Vorlage eines Preßgesetzes einen Ausschuß nie⸗ derzufetzen. Die Versammlung verneint die Dringlichkeit des Antrags, Reichs ⸗-Justizminister Robert Mohl, welcher davon in Kenntniß gesetzt worden ist, daß über die Nichtbeantwortung von Interpella⸗ tionen sich beklagt worden ist, bittet die Versammlung, sich noch einige Tage zu gedulden. Bis jetzt sind die nöthigen Büreau-Emrichtun⸗ gen noch nicht getroffen, und wichtige Angelegenheiten nehmen den Ministerrath bis spät Abends in Anspruch. Interpellationen sind zum Theil nicht an den betreffenden, Minister gelangt; so hat der Kriegsminister gestern Abend noch keine Kenntniß von den an ihn

*) Minoritätserachten. Es sei der Schutz der Presse gegen den Nach—= druck in den Grundrechten aufzunehmen. (Mühlfeld, N. Mohl, Hergen hahn, von Beckerath, Lasaulx.) Die Preßfreiheit darf unter keinen Umstän. den und in keiner Weise, namentlich weder durch die Censur, noch durch Konzessionen oder durch Sicherheitsstellungen beschränkt, suspendirt oder aufgehoben werden. (Wigard, Römer, Blum, Simon, Schüler,)

**) Dieser lautet: Bei dem S. 10 in dem Minoritäts-Erachten Nr. 14 die Worte „oder durch“ zwischen „Konzessionen“ und „Sicherheits= stellungen“ zu streichen, und statt dessen hinter dem letzteren Worte folgende „oder durch Staatz Auflagen“ einzuschalten.

** Dieser lautet: Noch durch Postverbote oder andere Hemmungen des freien Verkehrs.

Preußen. Berlin, 22. Aug. Aus dem Ministerium für land⸗ wirthschaft iche Angelegenheiten geht uns folgende Mittheilung zu: Auf den Antrag des Staats-Ministerlums ist vor kurzem von des Königs Majestät bestimmt worden, daß die obere Leitung des Staats⸗ Gestütwesens von der der Königlichen Marställe getrennt werde und an das Minist rium für landwirthschaftliche Angelegenhei⸗ ten übergehe, wodurch die zeitgemäßen, vielfach laut gewordenen Wünsche des Landes erfüllt sein dürften, Da auch in, kurzem die sämmtlichen Gestüt⸗-Vorsteher hier zu einer gemeinschaftlichen Bera⸗ thung über die für nöthig erachtete Neorganisation der Verwaltung zusammenberufen werden sollen und das Ministerium für landwirth⸗ schaftliche Angelegenheiten hierbei den praktischen Zweck jener An⸗ stalten, welche vorzugsweise dem kleineren Pferdezüchter die n, Unterstützung zu gewähren bestimmt sind, ins Auge fassen wird, so ist von Verfolgung dieses Weges die wesentlichste Sicherstellung und Förderung des landwirthschaftlichen Interesses zu erwarten.

Oesterreich. Wien, 20. Aug. Wien. 3.) Heute früh fand auf dem Josephstädter Glacis eine Feldmesse und Parade der Nationalgarde der Stadt Wien und der nächsten Umgebung statt. Se. Masestät der Kaiser kam um 9 Uhr zu Wagen auf dem Paradeplatz an; ihn begleiteten Ihre Masjestät die Kaiserin, Se. Kaiserl. Hoheit Erz- herzog Franz sammt Gemahlin und den Erzherzogen Franz Joseph, Ferdinand Max und Karl. Empfangen von den Ministern und De⸗ putirten des Reichtstages, begaben sich Se. Majestät und die übrige Kaiserliche Familie in das Zelt gegenüber dem Kapellen⸗Zelte; hin⸗ ter dem Kalser-Zelte befanden sich im großen Pavillon die Minister, die Reichstags-Deputirten, der Gemeinde- und Sicherheite⸗Ausschuß, der Verwaltungs-Rath, das Studenten-Comité und die Kaiserlichen Generale, Stabs- und Ober-Offiziere der Garnison und der Natio⸗ nalgarde. Die Hauptmomente der Messe wurden durch Kanonen⸗ Salven bezeichnet. Nach der Messe begann sogleich das Defiliren, nachdem Se. Majestät und alle Erzherzoge die Pferde bestiegen und sich links vom Pavillon aufgestellt hatten. Unter dem Pavillon selbst stand der hohe Reichstag und die übrigen oben erwähnten Corpora⸗ tionen. Nachdem die Nationalgarde und die Garnison Wiens sammt der ganzen Artillerie vorübergezogen waren, schlossen sich die Garden der Umgebung an, die so zahlreich und selbst von so entfernten Or— ten erschienen waren, daß sie sich des allgemeinsten Beifalls erfreu⸗ ten. Während des Defilirens begrüßten die Garden Se. Majestät mit dem lebhaftesten Vivat, welches eben so der Reichs⸗Versammlung gebracht und von dieser erwiedert wurde. Erst um 12 Uhr Mittags endete das Defiliren; man schätzte die Anzahl der versammelten Gai— den auf 57,000, der Garnison auf 12,000, die Gesammtzahl betrug also 62, 000 Mann.

Die Wiener Ztg. meldet: „Die srüher bestandene Vocschrift, welche allen Angestellten das gleichzeitige Studiren untersagte, ist von dem Ministerium des öffentlichen Unterrichtes, welches den Grundsatz der Lernfreiheit festhält, mittelst Erlaß vom 13. Juli des laufenden Jahres aufgehoben worden. Vielen Individuen, welche vor vollendeten Studien in öffentliche Dienste traten, ist hierdurch die Gelegenheit geboten, sich weiter auszubilden, und der Staat wird in die für die jetzigen Entwickelungen und seinen künftigen Bestand wünschenswerthe Lage kommen, nicht nur gute Unterthanen, sondern auch intelligente Kräfte für seine Aufgabe zu besitzen.“

Dasselbe Blatt enthält Folgendes: „Auf eine Beschwerde des österreichischen Handels⸗Ministers bei dem ungarischen Ministerium, daß zwei nach Essek und Neusatz expedirte Schiffe des gratzer Schiff⸗ meisters Johann Grengg auf ihrer Fahrt nach Szerdahely im zala—⸗ der Komitate mit Beschlag belegt worden, hat das ungarische Han- dels-Ministerium unterm 13. August von Pesth aus erklärt, daß, nachdem die erwähnten Schiffe keine Waffen, Schießpulver, Kugeln oder Sensen mit sich führten, das Geeignete bereits verfügt worden sei, damit der Weiterfahrt jener Schiffe kein Hinderniß in den Weg gelegt werde, wovon auch das österreichische Handels ⸗Ministerium bereits verständigt worden ist.“

7 ; j, Blatt Bayern. München, 18. Aug. Das Regienn g' vom 18. August enthält ie e, in e g ö K die Bildung von Vereinen zu gesetzwidrige J ö 3 = ran gie, II, von Gottes Gnaden, 6 Bapern 2c. In meh

reren Srten Deutschlands haben sich unter kem amen nn, ,,, . eine“ Verbindungen gebildet, 4. die Einführung g. . 23 Republit, also die Aufhebung der elbsiständigkeit der einzeln n