*
. ; t. Aus der sonlichleit ber Reim zu * 9 — 46 einen Frennang der sinche m — = der Konkorbate solgen. Mit ie rnragse üee fen feel ür ee hs serelo, . t, ist nichts gegeben, wenn nicht die Bekennt⸗ 5 . wirb. Der Redner ist im Ganzen mit dem 6, ven Plathner einverstanden, e, 6. * 36 dem ersien Satze nicht blos negativ bestimmt werde 1.
wungen werden könne, sich überhaupt zu einem Glaubensbekennt= . auebrücklich zu bekennen, sondern auch, daß die Berechtigung ei * ĩ sgesprochen werde, seine eigene religiöse Ueber⸗ nes Jeden posttiv ausgespi erde, ei eugung zu haben, ohne einer bestimmten Religionsgesellschaft ange⸗ jeu zu müssen. Knoodt von Bonn für a,. 2 bensfreiheit. von Flottwell erklärt sich für den Fall, ö. . haupt über die Minderheits erachten und Verbesserungsvorschläge abge⸗ stimmt werde, für das zweite Minoritätserachten. Die bestehenden und die neu sich bildenden Religionsgesellschaften sind als solche unabhängig von der Staatsgewalt; sie ordnen und verwalten ihre inneren Angele⸗ enheiten selbstständig) Sch wet schke von Halle vertheidigt 8. 11 9. Entwurfs. Freudentheil von Stade verlangt, daß zu 5. 11 der Zusatz, Bekenntnißfreiheit“ gemacht werde. — Es wird nunmehr die Debatte über 8. 11 geschlossen. Die Abstimmung soll nach Schluß der Verhandlung über sämmtliche Paragraphen des Art. III. er= folgen. Es wird sedann zur Diskussion über 5. 12 des Entwurfs geschritten. (Jeder Deutsche ist unbeschränkt in der gemeinsamen, häuslichen und öffentlichen Uebung seiner Religion. Verbrechen und Vergehen, welche bei Ansübung dieser Freiheit begangen werden, sind nach dem Gesetze zu bestrafen. Reichensperger von Trier für einen Verbesserungsvorschlag vieler Mitglieder: Die Freiheit jeder Gottesverehrung und ihrer öffentlichen Ausübung ist verbürgt. Ver⸗ brechen und Vergehen, welche bei Ausübung dieser Freiheiten be— gangen werden, unterliegen den allgemeinen Strafgesetzen. — Es scheint geeignet, jedem Deutschen das Recht der freien Gottes ⸗Verehrung zu verbürgen. Eben so ist es angemes⸗ sen, ausdrücklich auszusprechen, daß hinsichtlich der Strafgesetz⸗ gebung keine Ausnahmegesetze 89 werden dürfen. Braun von Bonn vertheidigt einen Zusatz⸗Antrag, nach welchem der Verkehr jeder Religionsgesellschaft mit ihren kirchlichen Oberen frei gegeben werden soll. von Linde erklärt sich nach einer längeren eschichtlichen Deduction, aus welcher hervorgehen soll, daß der Grund⸗ 9. der Glaubens- und Gewissensfreiheit leine kurze Zeit im vierten Jahrhundert abgerechnet) bisher noch nicht in dem Sinne des Ent— wurfes und des von Reichensperger vertheidigten Amendements aner— kannt worden sei, für letzteres. Gasser aus Tyrol hat sich gegen S8. 12 des Entwurfs einschreiben lassen, doch nicht, weil er das Punn— zip der Kultus-Freiheit, die nothwendige Konsequenz der Gewissens— und Glaubensfreiheit bestreiten wollte. „Wenn ich beantrage, daß bei der Ausführung der desfallsigen Bestimmungen in Tyrol den dortigen eigenthümlichen Verhältnissen Rechnung getragen werde, so habe ich hierzu besondere Gründe, deren erster in den bisherigen religiösen Verhältnissen Tyrols besteht. Tyrol war kein paritätisches Land; ein und dasselbe Bekenntniß herrschte in Stadt und Land. Ein Land, welches bis jetzt nicht einmal den religiösen Zweifel kannte, kann nicht sofort alle Konfessionen aufnehmen. Tyrol hält an den ihm bewilligten Freiheiten. Zu dem Begriff der ihm hochstehenden guten alten Zeit gehört auch die Glaubengeinheit. Bis sich Tyrol in das Neue findet, bedarf es längerer Zeit, und ich beantrage, daß das hier beschlossene Gesetz mit Schonung zur Ausführung kommt. Tyrol ist für die deutsche Einheit wie irgend ein anderes Land; es ist bereit, Opfer zu brin= gen, und hat sie bereits gebracht in der Vertheidigung der deutschen Gränze. Es hat bereits auf dem Landtage zu Innsbruck beschlossen, die Glaubenseinheit festzuhalten, so weit es mit dem Gesetze ver⸗ träglich ist. Wir wollen blos die protokollarische Erklärung niederlegen, daß den eigenthümlichen Verhältnissen Tyrols scho⸗ nende Rücksicht zu Theil, werden möge. Kotschy von Te— schen hebt in seiner Rede für Gewissensfreiheit hervor, daß es auch in Tyrol Protestanten gebe, die bei dem Lampenschein ihre Herzen öffnen; doch, wenn sie es laut aus sprachen, fand sich ein Erdmannsdorf; dann mußten sie fort aus dem schönen Zillerthal. a Prato von Roveredo erklärt für sich und seinen Landestheil, daß nicht auch sie die verlangte Schonung in Anspruch nehmen. Sie werden uns nicht erschrecken, wenn Sie Gewissens⸗ und Glaubensfreiheit aussprechen. (Beifall. ) Arndts erklärt sich für den von Reichen sperger vertheidigten Zusatz-Antrag. Schuler von Innsbruck nimmt in einer sein Land, also fast ihn persönlich be⸗ treffenden Angelegenheit das Wort. Er hat stets die Austreibung der Protestanken aus dem Zillerthal beklagt. Es muß aber bedacht werden, daß es auch eine damalige . Maßregel war. Die einfachen Landleute bedauern jetzt noch jenen Akt. Wir wollen keine Ausnahmegesetze für uns; doch tragen Sie dem Vollsbewußtsein Rech⸗ nung, zwingen Sie nicht etwas auf, was im tiessten Gemüthe ver⸗ letzt. Alle Einsichtigen werden dahin trachten, den Uebergang so schonend wie möglich zu vermitteln; doch denken Sie daran, daß seit jener Austreibung erst zehn Jahre verflossen sind; und sorgen Sie, daß uns jene Aufgabe nicht erschwert werde. Schluß der Sitzung
4 r.
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27. Aug. (Wien. Ztg.) Dem nachstehendes Handschreiben St. Majestät
zu geben. Auch hre hohe Bestim⸗ onstitutionellen Mo- welche das wahre Wohl hre Wirksamkeit in den gegeben hat.
Der Felzmarschall Graf Radetzös hat den lnb,
r r raf Radetzly hat dem Kriegs —Ministeri zehn von unserem , . Heere in Italien dem i mene Fahnen iibersendet, wovon eine den Crociati, is übrigen pie montestschen Truppen angehört hatten. Diese Siegestrophäen wer⸗ den nebst den bereits früher hierhergelangten Schlüsseln der Stadt Mailand in das hiesige Kaiserliche Armatur ⸗Zeu haus übergehen und dort neben den Kriegstrophäen früherer Zeit n n n werden.
Triest, 24. Aug. (Oestr. Lloyd.) Um dem allgemeinen Dankgefühle für die Verdienste, welche der Feldmarschall⸗ Lieutenant Graf Gyulai sich um unsere Stadt erworben hat, einen Ausdruck zu verleihen, haben die hiesigen Bürger den Wunsch geäußert, denselben zum Ehrenbürger zu ernennen. Das betreffende Diplom wurde ihm am 14ten J. M. mit folgendem 3e eil ch ben überreicht:
„Hochgeehrter Herr! Triest, welches inmitten der traurigen Ercignisse der letzten Zeit dem hohen österreichischen Kaiserhause seine Treue unbefleckt
bewahrte und die Ehre der National-Flagge unverletzt sah, Triest lonnte es sich 8 so schwierigen Verhältnissen als ein besonderes Glück anrechnen, cherehrter Herr, einen trefflichen und tapferen Leiter blicken, welcher mit weisem Rathe für Beispiele der Tapferkeit den Muth der Vater Angriff des feindlichen Gastes mit dem zt hauptsächlich Ihrer Hand bei dem Anfalle, allgemein der Wunsch, in die Zah ertheidiger aufzunehmen und die Liste derselben mit Ihrem eziert zu sehen. Nachdem Sie mit dem Ihnen eigenen Seelen⸗ m Wunsche begegneten, gereicht es den unterzeichneten Vertretern des Munizipiums zur Ehre, Ihnen das Diplom Triest als einen Beweis jencr Dankbarkei Herzen unauslöschlich bleiben wird, und deren An rer Geschichte bewahren werden. Genehmigen Sie das Anerbieten, vereint mit dem Ausdrucke der tiefen Hochachtung, zeichnen u. s. w. Triest, 24. Juli 1848. — . (gez) M. G. Tom ma ini, Gubernial⸗Rath, Präsident. Dr. A. Lorenzutti, Munizipal⸗Rath. H.
heidigung sorgte, mit dem landsveriheidiger belebte, glänzendsten Erfolg abzuwehren. lungsweise beizumessen ist,
der sie bedrohte, unverletzt geblieben ist, so Ü der eigenen Bürger
Da es mit Rech unsere Stadt regte sich hier einen solchen V
eines Ehrenbürgers von welche in unserem a Andenken die Annalen unse—
t anzubieten, womit wir die Ehre haben zu
G. Conti, Magistrats ⸗Assessor. Kempter, Munizipal⸗-Rath.“
Der Graf Guylai erwiederte vorstehendes Schreiben mit fol—⸗ genden Worten; ; „An Herrn M. G. Tommasini, Magistrats - Präsidenten von Tmriest.
Mein Herr! Indem ich für die mir in Ihrem verehrten Schreiben vom
24. Juli angekündigte Aufnahme als Ehrenbürger von Triest verbindlichen
Dank abstatte, kann ich nicht verhehlen, daß diese außerordentliche Ehren—
bezeugung mir zur besonderen Befriedigung gereicht.
harter Proben hat Triest den Titel der getreuesten unan für die Kaiserliche Familie unverletzt und die Vereinigung mit dem Kaiser=
Die Liebe zur Ordnung und bürger—
In diesen Zeiten getastet, die Treue
reiche aufrecht zu erhalten gewußt. lichen Freiheit erleichterte daher auch die Fernhaltung des Feindes. mir, sondern vielmehr der bewunderungswerthen Haftung der Stadt sst es beizumessen, daß so schwierige Zeiten mit solch“ glücklichem Erfolge ohne eine Wenn nun Triest dessenungeachtet mein Wirken auf eine so zarte und feierliche Weise anerkennen wollte, so kann ich nur versichern, daß ich mich von ganzem Herzen höchst geehrt fühle, mich so würdigen Bürgern zugezählt zu wissen, und mein aufrichtiges Ver⸗ gnügen hierüber gleicht meiner Dankbarkeit. rungen meinen Mitbürgern mitzutheilen und den Ausdruck meiner besonde— ren Hochachtung zu genehmigen.“
In Bezug auf die am 29. August hier stattgehabten Ruhestö— rungen hat der Graf Gyulai Nachstehendes veröffentlicht:
Das Militair-Kommando beeilt sich, zur öffentlichen Kenntniß zu brin—⸗ gen, daß laut der bisher gepflogenen Voruntersuchung der öffentlichen Ruhe— störung vom letztverflossenen Sonntag, den 20sten d. M., Meinungen und Absichten zu Grunde gelegen haben, weitere Verfahren gegen die Beschuldigten der kompetent ugleich diese Gelegenheit, meine Mitbürger o glücklich bestandene Eintracht aller Natlo—⸗ gionsbekenntnisses als ein wahres Heiligthum des sichersten Bürgen für den zunehmenden Flor und das Glück dieser Stadt zu bewahren und Alles zu vermeiden, was diese Halten wir mit all' unserer Empfindung Herrscherhause und an dem constitutionellen Ge Dies kann nur zum Glück dieser Stadt und Unterlassen wir aber
bedauerliche Spur verflossen sind.
Ich ersuche Sie, diese Aeuße
keinerlei politische und daß sonach das en Civil ⸗ Behörde zu⸗ gewiesen wird. dringend zu bitten, die bisher nalitäten und jeden Reli Friedens und als den
Ich ergreife
Eintracht jemals stören könnte. fest an dem angestammten sammtstaate von Oesterreich! zum Heil der Handelswirksamkeit derselben gereichen. auch künftighin den Jubel, der unsere Herzen so oft erfüllt, mit Demon— strationen zu vermengen, welche als Nachahmung fremder Gehässigkeit des biederen Sinnes der Triestiner durchaus unwürdi Triest, am 28. August 1848. Gyulai, Feldmarschall⸗-Lieutenant.“ Lloyd meldet in seinem heutigen
Das Journ. d. Oester. chlusse dieses Blattes
Blatte Nachstehendes: erfahren wir, daß Feldmarschall Graf Radetzk9 so eben mittelst Eourier ein offenes Schreiben von dem sardinischen Mini und der Marine an den Admiral Albini übersandte, Befehl bringt, die Blokade sofort aufzuheben, nedig mit der Flotte zu verlassen und die dort nach Sardinien in Marsch zu setzen. Feldmarschall⸗ Lieutenant Graf Gyulai hat sogleich den Fregatten-Lieutenant Baron Willers— „Vulcano“ mit dieser Sendung
Unmittelbar vor dem S
sterium des Krieges welches ihm den die Gewässer von Ve— sardinischen Truppen von
dorf an Bord des Dampfschiffes abgeordnet.“,
Schleswig⸗Holstein. Gestern besuchte der General von schen Bundes ⸗ Armee. frankfurter Kontingent posten bei Alnoer, Torps unter dem General Halkett zugetheilt. legenen Platze bei Rinkenis, den Sundewitt, die flensb schiffe bei Holnis übersieht, Bataillon in Parade aufgestellt, als dem in seinem Hauptquartier angestellten Prinze alkett und einer großen Suite angesprengt kam. Musterung und dem Vorbeimarsch sprach der General von Wrangel seine Zufriedenheit über das Aeußere der Truppen aus, be— sichtigte im Einzelnen Waffen, Munition und Lebensmittel und ließ sich dann die aus den Kolonnen um ihn herum gerufenen Offiziere Nun richtete er sich hoch auf im Sattel und sprach lebhaft, klar und eindringlich zu den versammelten Truppen im We— sentlichen Folgendes: „Ich freue mich, Euch willkommen zu heißen auf dem Kriegsschauplatze, im Kreise der anderen deutschen Bundes-Truppen. Seid wie sie brav und gehorsam! Unter dem Befehle des komman— Unter den ich Euch gestellt habe, ist das leicht. Ihr, kommt von Nassau, Ihr von Frankfurt und mich sendete der Darauf kommt es hier aber gar nicht an. Wir Alle sind Deutsche. Deutschland ruft uns in den Krieg. lebe unser großes Deutschland! Es lebe der Reichsverweser! Hoch!“ Einer der neuen Commandeure wollte nun mit der Truppe dem Ge⸗ neral von Wrangel ein Hoch bringen, doch ließ er dieses nicht zu: „Halt! halt! Jetzt nicht, meine Herren Wir müssen uns erst näher kennen lernen! Wenn Ihr Leute erst die Bluttaufe bekommen habt, nach dem nächsten, siegreichen Treffen unter meinem Befehl, und wenn es hier zu spät sein sollte, so auf einem anderen Kriegsschauplatze, da könnt Ihr mich hoch leben lassen, da werde ich es mit Dank an— nehmen! Versteht Ihr mich?“
Eine Stunde später war bei Atzböll ein anderes nassauisches Bataillon, der Rest des Bataillons Weimar, welches die Vorposten hatte, und eine Batterie aufgestellt. Unter Donner, Blitz und Ge— witterregen wieder eine schöne Parade g und ähnliche Anreden, fechtsfelde der nübeler Mühle
Flensburg, Frangel die Vorposten der deut—
Die aus dem nassauischen, weimarschen und gebildete Brigade Alefeld hat jetzt die Vor— Gravenstein und Atzböll und ist dem 10ten Armee— Auf einem trefflich ge⸗ von dessen Höhe man mit einem Blicke urger Bucht und die dänischen Blokade— ssauisches und das frankfurter der General von Wrangel mit n Friedrich von Ba⸗
war ein na
den, dem General H
einzeln vorstellen.
direnden Generals
König von Preußen.
über Truppen von echt solda—⸗ wie oben. Dann ging es nach und längs den Vorposten nach derselben Weise bie früher im Süden Schleswigs ppen von der Brigade Ranzow zu besichtigen: ataillone und zwei hanseatische Schwadronen, de⸗ sogar dem Vorbeimarsche sich anschließen mußte; en von fast luxuriöser Ausrüstung, von denen burger Schwadron und das lübeck-bremer Batail⸗ aft zeigten.
tischer Haltun
postirt gewesenen zwei hanseatische B ren Gepäck - Train hübsche junge Trupp namentlich die ham lon sich vortheilh
Frankfurt. Frankfurt a. M., 26. Aug. (Frkf. gesetzgebenden Versammlung wurde heute die Rückäuß ts auf deren Beschluß wegen Veriretung der Land theilt, wonach der Senat die Theilnahme der Abgeord
Lande an den Verhandlungen der gesetzgebenden Versammlung in allen nicht ausschließlich bie Stadt betreffenden , , ge⸗ nehmigt, wodurch dieser Gegenstand erledigt ist. in vom Senate unter Zustimmung der ständischen Bürger-Repräsentation vorgelegter Antrag, die Dechrationen des städtischen Theaters um die Summe von 30,000 Fl. aus den Erübrigungen der Vorjahre anzukaufen und dieselben der Theater⸗Direction auf 10 Jahre zur unentgeltlichen Be⸗ nutzung zu überlassen, wurde zur Begutachtung an eine Kommission ver⸗ wiesen. In Beziehung auf das neu zu erbauende Gallusthor lag der Se⸗ nats- Antrag vor, zu den bereits hierfür genehmigten 32, 100 Fl., wegen eines sich ergebenden Mehrbedarfs für die Ausfüllung des Stadtgrabens nachträglich noch 5000 Fl. zu bemilligen. Diesem Antrag wurde ohne Dis- ussion und Umfrage von der Versammlung beigestimmt. In Folge der vom 1 Juli an eingetretenen Abschaffung des Quartiergeldes hatte der Senat eine jährliche Entschädigung von 400 Fl. für jeden der Quar— tiergorstände in, Antrag gebracht. Die für diesen Zweck nieder= gesetzte Jommission der gesetzgebenden Versammlung begutachtete, daß diesem Antrage beigestinimt und zugleich der Senat ersucht werde, außer der einer künftigen Reorganifalion der Stadtwehr vorbehaltenen Entscheidung über die Stellung der Quartier Vorstände zur Bürger⸗ Bewaffnung, über deren übrige Verrichtungen baldige Vorlage machen zu wollen. Die Versammlung eignete sich nach kurzer Debatte das Kommissions-Gutachten an. Auch gegen die beantragte Nachbewilli—⸗ gung von 39000 Fl. für den Bedarf des Forstamtes, und zwar für die Rubrik Waldschutz, wurde keine Beanstandung erhoben.
Arn sland.
Frankreich. National Versammlung. Schluß der Sitzung vom 25. und 26. August. Ledru Rollin sagte zu seiner Rechtfertigung in Bezug auf den Bauchartschen Bericht im Wesent— lichen: ;
Die Debatte, welche jetzt eröffnet wird, ist eine von denen, welche Epoche in der Geschichte machen. Dies fühlt man allgemein; man kann es an der Aufregung erkennen, welche innerhalb und außerhalb dieses Saa— les herrscht. Ich will auch nicht dazu beitragen, diese Aufregung zu ver— größern, sondern vielmehr in meine Worte alle die Mäßigung legen, welche meine Stellung mir zur Pflicht macht. (Sehr gut.) ÜUnsere Lage ist nicht ohne Beispiel. Nach den Tagen des 5. und 6. Oftober 789 wurde auch eine Untersuchung anbefohlen. Es war eine gewaltige Untersuchung. Als aber der Tag der Diskussion erschien, da wurde dies ganze zerbrechliche Gebäude von dem Genius der Revolution, ven Mirabeau, in Staub zer- trümmert, und die Versammlung schritt einfach zur Tages-Ordnung. (Be— wegung.) Sie besiegelte den Alt der Wiedersersöhnung, und die Versamm— lung hatte sich dazu Glück zu wünschen, denn sie konnte nun 18 Monate lang großen und glänzenden Arbeiten mit Ruhe sich hingeben. (Beifall.) Später fanden neue Untersuchungen statt, die aber die Personen nicht mehr schonten. Daraus entstanden Proscriptionen, die zulctzt mit dem Sturze der Republik endigten, welche dann 50 Jahre lang begraben blieb. Welchen von diesen beiden Wegen wird die Natlonal-Versammlung jätzt einschlagen wollen? (Bewegung.) Ich will, Ihnen nun Bericht eistatten über das, was mich betrifft. Die Kommisston versichert Sie ihrer Unpartei= lichkeit, aber ihr unbewußt hatte sich der Groll mit ihr auf den Bänken der, Jury eingenistet. (Bewegung.! Warum denn, wenn man keinem politischen Grolle gehorchte, bis über den 15. Mai zurückgehen und die Handlungen der provisorischen Regierung in Untersuchung ziehen? Ja freilich, die, provisorische Regierung hatte ja die Februar⸗Revolution ge⸗ macht. (Lärm zur Rechten. Aber lassen Sie uns doch die großen Vor⸗ würfe betrachten, die man gegen uns erhebt. Erstens ist es nicht wahr, daß unsere Kommissare, wie man behauptet hat, unbeschränkte Vollmachten gehabt hätten. Das ist falsch, es hält die Prüfung nicht aus, meine Rund⸗ schreiben enthalten nichts davon. Man hat gesagt, einer dieser Kommissare habe einen Theil seines Lebens im Bagno zugebracht. Dieser angebliche Regierungs- Kommissar war aber nichts weiter, als ein Polizei Kommissar, welchen einer unserer ehrenwerthesten Kollegen, Herr Buchez, empfohlen hatte. Ich komme nun auf die auswärtigen Angelegenheiten, auf die Eipedition von Nisquionstout. Nein, die Regierung, hat ihre Neutralität nicht derrathen; der Beweis davon ist, daß die belgische Regierung keine Reclamation erhoben hat. Wenn den Insurgenten Waffen gelie= fert wurden, so ist dies nicht unsere Sache. Eine telegraphische De⸗ pesche bezeugt, daß wir den Befehl ertheilten, keine Bewaffneten auf belgisches Gebiet eindringen zu lassen. Ohne daß Sie es sich bewußt sind, denke ich, ist Ihre Untersuchung ein Akt des politischen Grolles gegen die junge Republik. Ich bin stets ein Republikaner gewesen, habe stets treu an republikanischen Grundsätzen festgehalten, während am 24. Februar der Chef der Oppositions-Partei erklärte, daß ohne eine Regentschaft nur Un= ordnung und Anarchie entstehen würde. Vielleicht haben Sie (an die Rechte sich wendend) mehr als ich dazu beigetragen, Lie Revolution herbeizufüh⸗ ren. Auch jetzt fahren Sie fort, zu thun, iwas Sie in den letzten 18 Jah— ren gethan, Sie hängen sich an die Räder des Wagens um seine Bewe⸗ gung zu hemmen. (Murren) 18 Jahre lang folgten Sie der Regierung, die Sie begründet hatten, ohne selbst einen Gedanken, irgend einen Grund- satz zu haben. Was Sie nun unter der, Juli - Regierung, welche Sie gründeten und so sehr liebten, nicht zu sein und nicht zu thun vermochten, das werden Sie wohl schwerlich für die republifanische Regierung zu thun im Stande sein, die Sie nicht begründet haben. Wenn Sie gute Bürger sind, so müssen Sie der Regierung folgen und nicht sie leiten wollen, denn Sie haben keine Ideen und keine Grundsätze. (Bewe⸗ gung.). Es herrscht allerdings allgemeine Noth im Lande, aber nicht die Republik ist es, welche das Uebel verschuldet hat. Die große Mehrheit der Häuser, welche Bankerott gemacht haben, war schon vor der Februar-Revo— lution dem Ruin nahe. Mit dem Popanz der rothen Republik wollen Sie das Land einschüchtern; das ist ein leeres Phantom, die rothe Republik existirt gar nicht. Durch eine Verfassung denken Sie die Uebel, welche Sie wahrnehmen, zu beseitigen? Soziale Institutirnen aber sind es, was jetzt noth thut. Ich und meine Freunde wir wünschen Familienbande und Rechte im vollsten Maße; kann man aber von Familienbanden sprechen, wenn man jeden Augenblick ein Kind an der Thür des Findelhauses sieht? Wenn man das junge Weib sieht, welches, nicht im Stande, durch ehrliche Arbeit sich zu erhalten, in ein Leben der Schande eintreten muß, um sich ein Stück Brod zu verschaffen. Man beschuldigt uns, daß wir das Eigenthum äch— teten, während wir Alle sehr wohl wissen, daß es die Grundlage der Frei= heit ist. Eigenthum! Ei! Wir lieben es vielleicht mehr als Sie. Habe ich nicht im Interesse des Eigenthums die Begründung von Pfandbanken vorgeschlagen als das einzige Mittel, dasselbe aus den eisernen Krallen des Wucherers zu befreien? Man schrie, ich wolle Papiergeld machen. Papier⸗ geld Ei! Was sind denn die 150 Millionen, die man von der Bank geliehen hat? Wir sind die wahren Freunde des Eigenthums, denn wir wünschen es Jedem zugänglich zu machen. Die Republik der Vereinigten Staaten ist ihrem Untergange nahe, weil das Eigenthum dort zu sehr in einigen Händen konzentrirt ist. (Murren. Widerspruch) Ich wollte nur sagen, daß Amerika sich in sozialer Gefahr befindet, weil der Staat zu viel Land in seinen Händen behält. Der Ruf der Agitation lautet dort: Land ist Freiheit!“ K
h . Redner schloß mit einer Aufforderung zur Einigkeit, die man aber nicht blos in Worten äußern, sondern von Herzen fühlen müsse. (Bravo von der Linken. ö
Die . nun an Herm Louis Bla . „Seit , Zeit,
begann derselbe, „den falschesten und mal ichen! nllagen ausgesetzt, lann ich nur mit Mühe die Ruhe behaupten, , ie Selbstachtung gebietet. Ein Umstand besonders tritt mir in ö . 6 . entgegen, der nämlich, daß die Männer, die uns anlagen, ertlarse Anhänger, der Monarchie wa— ren und stets die Republit bekämpften, während, win, die Angeklagten, im I dieieniden sind, welche für die Republik ihr Blut vergossen, für Hegentheid dicsenigen sint. nel fin sie gewagt hab ĩ ii sie gelitten, funszigmal ihr Keb gew t haben. Die Republitaner wurben von den' vorigen Regicrungen der öffentlichen Verwünschung preis- cgeben, man brandmarkte sie als Männer der Blutgier und des Schaffols. Sie gegeben, Macht gelangten, prollamirten die Abschaffung der Tode sstrafe
ur g dere di. e . ergehen. Sie sprachen nicht ein einziges Wort des Hasses, der Rache,
des Uebelwollens, Sie suspendirten kein einziges Journal, Sie verbündeten als Regierung Achtung für die geheiligten Grundsägze welche Sie früher vertheidigt halten. Auf was begründet man die Anklagen gegen mich? Auf die von mir gehaltenen Reden! Es ist also geradezu ein Tendenz Prozeß. Was die Beschuldigungen betrisst, welche man wegen des Getan— kens der Errichtung eines Arbeits- und Fortschritts⸗Ministeriums erhebt, so habe ich nur mit Widerstreben den Vorstellungen des Hern Arago nach— egeben, das Amt im Luxembourg anzunehmen. Man mag meine Hand ungen angreifen, aber die Grundsätze, auf welche sie sich stützen, werde ich stets vertheidigen, werde mich steis gegen das Piinzip der freien Konkurrenz und für den Sozialismus erklären. (Murren.) Alle Reden, die ich im Lurembourg gehalten, sind im Moniteur veröffentlicht worden. Wenn dies mit der von der Kommission angeführten Rede nicht eben so geschehen ist, wie mit den anderen, so lag der Grund darin, daß dieselbe bei einer Gelegenheit gehalten wurde, die mit den Ver⸗ sammlungen im Luxembourg nichts gemein hatte. Die Arbeiter hatten mei⸗ nen Rath, hinsichtlich der Wahlen begehrt, da hielt ich jene Rede, in welcher mir bei der Wärme der Improvisation vielleicht einige übertriebene Ausdrücke entschlüpft sind, die ich gewiß, wie es täglich mit den auf dieser Tribüne gehaltenen und im Moniteur wiedergegebenen Reden geschieht, ausgestrichen haben würde, wenn es meine Absicht gewesen wäre, sie in dem offi⸗ ziellen Blatte der Nepublik publizirt zu sehen.“ Herr Louis Blanc vertheidigte und entschuldigte dann jene Ausdrücke seiner Rede und bat darauf die Versamm— lung, ihm einige Augenblicke Ruhe zu gönnen, da er sehr angegriffen sei. Die Versammlung bewilligte dies und nahm ihre Sitzung erst gegen 8 Uhr wie— der auf. Herr Lo ufs Blanc bestieg von neuem die Tibüne, um sich gegen die Anschuldigungen zu vertheidigen, welche gegen ihn in den zu dem Untersuchungsbericht gehörigen Aktenstücken enthalten find. „Was den Vor— fall vom 17. März betrifft“, sagte er, „so benachrichtigte ich meine Kollegen davon, daß das Volk die Wahlen hinausschieben wolle. Ich bot sogar meine Entlassung an, sie wurde aber nicht angenommen. Darauf begab ich mich zu den Arbeitern und bet all' meinen Einfluß auf, um sie zur Er— haltung der Ordnung zu bewegen: Die Folge war, daß, obgleich 20,090 Arbeiter einen Zug durch die Straßen hielten, doch kein Laut des Hasses er— tönte. Ja, die Haltung des Volkes war so vorsrefflich, daß die provisorische Regierung ihm am nächsten Tage in einer Proöoclamation für fein Bene, men dankte. Was den 16. April betrifft, so war die damalige Manifesta—= tion der Arbeiter keinesweges gegen die Regierung gerichtet, sondern gerade umgekehrt. So wie die Ansichten des Herrn von Lamartine, wie mir es scheint, dazu geeignet waren, gewisse Parteien für die Republik zu gewinnen, so waren die meinigen dazu aagethan, die arbeitenden Klassen in Ordnung zu halten. Ich habe diese Meinung zuweilen mit den Worten ausgespro⸗ chen: Sie sind die Gewähr des Fortschritts, ich der Ordnung. (Lauter Wider— spruch.) Zur Errichtung der National⸗Wertstätten habe ich in keiner Weise beigetra gen, sie wurden nicht durch, sondern gegen mich errichtet; ich habe niemals den Fuß über eine dieser Anstalten geseßt und keinen Einfluß auf die in denfelben beschäftigten Arbeiter ausgeübt. Ueber mein Veshalten bei den Ereignissen vom 15. Mai habe ich schon früher vor der Versammlung Rechenschaft ab⸗ gelegt. Ich erkläre nochmals, daß ich jene Manifestalien tief bedaure. Ganz unbegreiflich ist es mir, wodurch Baibes sich bewogen fand, seinen Entschluß so zu ändern, nachdem er mir den Tag vorher Lersprochen hatte, seinen Klub von der Theilnahme an dem Vorgang fern zu halten. Ich war am 15. Mai nicht auf dem Stadthause, wenn auch mein Herz dert weilte, weil ich um meine beiden Freunde, die ich dort wußte, in Sorgen war. Ich fordere Jeden heraus, mir nachzuweisen, daß sch zu dem Juni - Aufstand in irgend einer Beziehung gestanden. Ich war stets in dieser Versammlung, in die ich mir am 23. Juni Notizen zu einer Antwort auf eine Rede des Herrn ven Montalembert mitgebracht hatte, so weit war ich davon entfernt, an Organisirung eines Aufstandes zu denken. Ich halte einen Jeden, der seine Mitbürger zum Bürgerkriege auffordern kann, für einen Niederträchtigen. Meine Rechifer— tigung ist übrigens nur für die bestimmt, die mich nicht persönlich kennen. Wem ich bekannt bin, für den ist sie nicht nöthig.“ (Beifall zur Linken. Herr Trelat wies mit Entrüstung die Insinuatlon zurück, daß in seiner Aussage, wie Louis Blanc behauptet hatte, eine Unwahrheit enthalten sei. Louis Blanc: Einer von Beiden, entweder Herr Trelat oder Herr Emil Thomas, hat gelogen. (Aeußerung des Unwillens.) Hierauf bestieg Herr Caussidire die Rednerbühne mit einer großen Rolle von Papieren und verlas eine schriftliche Vertheidigung. Er sprscht darin sein Erstaunen dar⸗ über aus, daß die großen Dienste, welche er dem Lande als Polizei ⸗ Präfekt
geleistet habe, von der Versammlung nicht anerkannt würden. Jedenfalls aber sei doch wohl seine Wahl zum Repräsentanten durch 150,900 Stim⸗ men der pariser Bürger ein Beweis, wie das Publikum über ihn denke. (Widerspruch.) In den schwierigsten Revolutionszeiten habe er die Ord— nung in Paris erhalten. Wenn“ er sich in seiner Adresse an die Polizei⸗ Kommissare einiger starken, Ausdrücke bedient, so fei es bläs ge— schehen, um Alles zu beseitigen, was Zwietracht unter den verschiedenen Klassen der Bevölkerung hätte erregen können. Wie sehr er bemüht gewe— sen, alles Verletzende zu vermeiden, davon zeuge wohl seine höfliche Sprache in seiner Antwort an die Kutscher des Miethfuhrwerks. (Lautes Gelächter.) Es sei eine lügenhaste Behauptung, daß er die Absicht gehabt hätte, Paris in Brand stecken zu lassen, vielmehr habe er stets die Errichtung einer neuen Compagnie von Feuerleuten verlangt. In Bezug auf den 15. Mai wieder holte der Redner seine schon früher Lor der Versammlung gegebenen Erklä— rungen. Bei dem Juni-Aufstande sei er in keiner Weise beiheiligt gewesen. Er bemühte sich, in dieser Beziehung ein Alibi nachzuweisen und eine Zen⸗ gen⸗-Aussage dadurch zu entkräftigen, daß er Len Zeugen als einen Rien— chen von schlechtem Charakter darstellte. Der Repräsentant Trou vs Chauvel befinde sich im Irrthum, wenn er an seine Betheiligung an den Mai— und Juni-Ereignissen glaube. Er schloß mit Betheuerungen seiner Ergebenheit für die Republil. (Beifall zur Linken.) Herr Trouss-Ch au vel erklärte, daß Alles, was im Laufe dieser Diskussion vorgekommen, ihn nicht zur Aenderung seiner Meinung bestimmen könne.
Der Präsident verlas hierauf ein ihm so eben zugegangenes Requisitorium des General-Prokurators am patriser Appellationshofe, worin um die Autorisation zur gerichtlichen Verfolgung der beiden Repräsentanten Lonis Blanc und Caussidiere, als Mitschuldige an den Attentaten vom 15. Mai und 23. Juni, auf Grund neuer, nach der gerichtlichen Instruction und der parlamentarischen Untersuchung gegen ste vorgekommener Anschuldigungen, nachgesucht wird. Die Linke verlangte jetzt Vertagung auf morgen, was aber mit großer Majorität verworfen wurde. GenelalCavaignac erklärt nach stür— mischen Debatten über die Unterbrechung der vorliegenden politischen Diskussion durch jenen gerichtlichen Antrag, daß die gerichtliche Unter—⸗ suchung neben der politischen stets ihren Gang fortgegangen sei und daß der eben eingebrachte Antrag feinesweges das Resultat der politischen, sondern der gerichtlichen Untersuchung sei. (Sensation.) Die Re— gierung wünsche eine baldige Beendigung dieser Diskusston, nicht die Herbeiführung einer neuen durch jenen Antrag auf Antorisation zu gerichtlicher Verfolgung. Sie sei erst nich der politischen Debatte mit diesem Antrag hervorgetreten, damit die Versammlung im Stande wäre, in einer einzigen Debatte die Sache zu entscheiden. Von einem Theater-Coup (wie ein Mitglied es genannt) könne keine Rede sein, die Regierung thue nur ihre Pflicht, an der sie in diesem Fall kein Vergnügen finden könne. Louis Blane selbst verlangte anch, daß die gerichtliche Sache von der politischen nicht getrennt, sondern daß beide in einer und derselben Debatte entschicden wilden. Eine Stimme: Wenn nun aber neue Anschuldigungen vorliegen. Louis Blanc: Es giebt keinen rechtlichen Menschen in diesem Lande, der mich in seinem Herzen nicht für unschuldig halten wird. (O, o! und Gelächter, Nicht einen Schuldigen will man in mir treffen, sondern einen politischen Feind.“ Herr Dupin dagegen sprach entschieden für Trennung der politischen und der gerichtlichen Frage. Mit der letzteren habe die Versamimmlung gar nichts zu thun; shr liege ganz einfach die Frage vor, ob sie die Genehmigung zur gerichtlichen Verfolgung zweier ihrer Mitglieder ertheilen wolle; über deren Schuld oder Unschuld habe sie dabei auf gar kein Urtheil sich einzulassen. Der Präsident stellte darauf die Frage, ob die Versammlung üher den vorliegenden Untersuchungsbericht einfach und ohne Weit?res zur Tagesordnung
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übergehen wolle, womit die politische Diskussion geschlossen sein würde, indem man zugleich davon ausgehe, daß jener Bericht feinen Einfluß auf das Autorisations - Gesuch des General- Profu— rators ausüben könne. Dieser Vorschlag wurde mit großer Majorität angenommen. Nun kam das Autorisationeg-such an die Reihe. Der Justiz-Minister beantragte, daß die Dringlichkeits⸗
frage gestellt würde. Als man darüber zur Ab limmung schritt, war schon die Morgendämmerung herangekommen. Die Versammlung erklärte sich mit 4193 gegen 292,
6 ——
Augenblick verließen Louis Blanc und Caussidinre den Saal. /
Die folgenden Abstimmungen ergaben für die Autorisation zu gerichtlicher Verfolgung Louis Blanc' s eine Ma⸗ jorität von 252 (504 gegen 253, also ). und Caussidibre's in Bezug auf die Ereignisse des 15. Mai eine, Majorität von 209 (477 gegen 268) Stimmen. Dagegen wurde di richtliche Verfol gung gegen Letzteren auch wegen des Juni ⸗ Auf
gen 350, also mit einer Majorität von 88 immen bis
bis
— z Ee r Aal 3 Stunden Sitzung hatte nicht weniger als 18 Stunden,
—
gedauert.
Natit Vlone und Caussidiere, in Haft gebracht worden. Beide w nur in Bezug auf die Ereignisse vom 15. Mai die Autorisati ihrer gerichtlichen Verfolgung ertheilt ist, vor
richte gestellt werden. Die kri erichtliche Prozedur
eingetreten sein, wenn auch wegen des Juni ⸗— Ausstandes
Autorisation erfolgt wäre. ö In der letzten Sitzung der pariser Munizipal-Kommission wurde ein Bericht für Herstellung der Eingangszölle auf Fleisch berathen.
Der Bericht schlägt die Wiedereinführung dieser von der provisorischen
Regierung abgeschafften Zölle vor, we urch, die Aufhetung der Stadt ein jährlickes Einkommen z Millionen Fr. entzogen werde, ohne daß dem verzehrenden Publikum und besonders den dürf tigen Klassen irgend ein Vortheil daraus erwachse, indem das Fleisch ; ) ericht hebt auch noch
eben so theuer geblieben sei, wie zuvor. Der hervor, daß bei der jetzigen Finanzlage der Stadt Paris ohne Her— stellung dieses Zelles alljährlich ein Defizit zu gewärtigen und an Rückzahlung der Anleihe mcht zu denken. sei. ; erklärte sich für Wiedereinführung der Fleisch steuer n bei der Regierung der desfallsige Antrag gestellt werden si Großbritanien und Irland. London Minisier begaben sich heute anf der Eisenbahn nach Por
d nouth, um
sich dort nach Osbornehouse, Insel Wight, einzuschiffen, wo die Kö—
nigin heute eine Geheimeraths⸗-Sitzung hält. . . Morgen sindet in Osbornehouse ein großes Fest zur Feier des
29jährigen Geburtstages Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Al— brecht statt.
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Lord John Russel
l, schreibt die Times, wird in ein oder zwei „Er geht nicht dahin“, fügt das Blatt ĩ „um Lerd Clarendon zu beaunssichtigen, zu kontrolüiren oder 1zäweisen. Der Mann, dessen Umsicht, Muth und Selbstvertrauen land von den Schrecknissen der Amarchie und dem Blutbade der Rebellion gerettet haben, braucht keinen Beistand und Rathgeber. Seine eigene Einsicht hatte ihm die Mittel eingegeben, seine eigene Unerschrockenheit den Folgen getrotzt, eine Revolution zu unterdtücken, welche England bis in sein Innerstes erschüttert und die Unordnung des Reichs verewigt hätte. Aber Lord John Russell geht selbst hin, um den Zustand jener zerrütteten Insel zu beobachten, ihre wirklichen Leiden zu sehen, deren Ursachen zu prüfen und über die Heilmittel Raths zu pflegen.“ .
Dee gestrige Parlaments-Verhandlung bot kein erhebliches In⸗ teresse. Im Unterhause veranlaßte die Bill über Anknüpfung d plomatischer Verbindungen mit Rom, welche im Comité berathen werden sollte, cine längere Disfussion. Indeß wurde sowohl ein ent— gegenstehendes Amendement von Seiten der hochkirchlichen Partei, welches Sir N. J uglis gestellt hatte, mit 73 gegen 28 Stimmen, als auch ein ähnlicher Verwerfungsantrag von der katholischen radi— kilen Fraction des Herrn Anstey mit 111 gegen 34 Stimmen ver worfen und die Bill im Comité berathen.
Im Oberhause beschwerte sich Lord Monten gle über die von der Regierung beabsichtigte Schenkung der Vancouvers-Insel an die Hudsonsbai-Compagnie, da diese Gesellschaft für die Coloni sation nicht tauglich sei. Indeß Lord Grey, der Kolonialminister, er⸗ klärte, daß dies der einzige Weg sei, die Insel England zu erhaften, da sie sonst von amerikanischen Squatters, namentlich den der Mor
t . 5 . Yin MN a (kene Mui n*‚Bb- 1319 monensekte angehörigen, besetzt werde. Die Wahlbestechungs bill wurde
zum zweiten Mal verlesen. ⸗ Baron Neumann, srüher bevollmächtigter Minister Oesterreichs in Toscang, traf vorgestern in einer außerordentlichen Mission der österreichischen Regierung an das englische Kabinet in London ein. Aus Manchester berief die Resormleague eine große Versamm lung von 1090 Personen zusammen, in welcher eine Petition an die Königin beschlossen wurde, das Parlament nicht zu proiogiren, bevor es Maßregeln zur Verhütung oder Lindernng der drohenden Handels— krisis getroffen. . Der Schatzkanzler ertheilte dieser Tage im Unterhause eine Uebersicht von dem gestiegenen Ertrage der Armensteuer in Irland. In den ersten sechs Monaten des Jahres 1846 helief er sich auf 217,319, 1847 auf 339,675 und 1848 auf 867,637 Pf. St. (Eng land allein giebt jährlich 5. Mill. Pf. St. Armensteuer.) Das Ver—
menpflegebezirke von Clifen in der Grafsch
1847 bis September 1845: 18,316
für Irland verwendet worden.
Minder-Ertrag von 1,349,000 Fis.
also mit einer Majorität von 261 Stim- mer, für die Dringlichkeit. (Sensation,. In diesem
Schweiz. Thurgau. Der neue eidgenössische Geschäfts- träger in Wien, Dr. Kern, ist am 20. August von Frauenfeld dahin abgegangen. ;
Appenzell J. Rh. (Eidg. 3.) Der am 17. Aug. abgehaltene Greße Rath hat in seiner großen Mehrheit den neuen Bundes- Ent- wurf verworfen. Es soll derselbe der Landsgemeinde am 27. August einfach zur Abstimmung vorgelegt werden. Die Minderheit hat in würdiger, kräftiger Sprache opponirt und darauf angetragen, daß der Bundes-Entwurf der Landsgemeinde in empfehlendem Sinne vorgelegt werden möchte, was nicht beliebt hat. Die Diskussion wurde am Ende sehr bitter geführt.
Graubüadten. (Frkf. O. P. A. 3.) Einer Privat- Kor- respondenz as Graubündten entnehmen wir, daß der Durchzug flüch⸗ tiger italieniscer Soldaten noch immer anhält und solche den Ge⸗ genden, welche sie durchziehen, sehr zur Last fallen, da die Soldaten aller Hülfemitzel entblößt sind, fo daß sie bie Gastfreundschaft der Einwohner in Anspruch nehmen müssen. Ein Theil der Flüchtlinge wird über Stalla (Bivio) und Avers, andere über Sturvis und Mul- ken und dann über den St. Berahardin nach dem Kanton Tessin instradirt, die meisten durch den Schynpaß nach Thusis oder über die Lenzerhaide nach Chur und von da auf der großen Handelsstraße nach Tessin und Piemont. Bis jetzt hat man sich, wenige Ausnah⸗ men abgerechnet, über die Aufführung der Flüchtlinge, deren Zustand wahrlich Mitleid einflößt, nicht zu beklagen. Am 33. August sollen cirea 1000 Mann in Thusts und eben so viele in Chur anlangen, die übrigen am 24. Am 21. ist der General Griffini mit seinem ungefähr 2609 Mann starken Corps in Poschiavo eingerückt und dort sogleich entwaffnet worden; derselbe führte circa hn Pferde und 20 Kanonen, vier Zwölspfünder, mit sich. Diese Abtheilung wurde zur Hälfte durch den Schyn und zur Hälfte über die Lenzer Haide instradirt. Wenn die eingegangenen Berichte richtig sind, so wären dann die meisten Flüchtlinge durchpassirt. Der Ge= neral Griffini hatte die höchste Zeit, noch auf Bündnerboden zu ge— langen, da die Oesterreicher ihm auf der Ferse waren und entweder am 20. Abends oder am 21. früh ihre Vorposten bis an die bünd⸗ nerische Gränze vorpoussirt hatten. Der Kommandant d'Apice wurde mit seinem zahlreichen Stabe am 22. Abends in Chur erwartet. Daß ein bedeutendes Corps im Veltlin Posto gefaßt habe und sich da den Desterreichein entgegenstellen wolle, wie einige Blätter meldeten, ist
mnrichtig. Bei Sondrio hatte sich nach der Aussage von waadt⸗ länder und neuenburger Schützen, welche anch in ziemlicher Anzahl in Chur eingetroffen sind, ein ziemliches Corps gesammelt; als sie aber von weitem einige Schüsse hörten, habe sich Alles in wilder Flucht davon gemacht. In Chiavenna sind bis zur Stunde noch ke ne österreichische Truppen eingerückt. Von der Mannszucht, welche deselben in den bis jetzt besetzten Ortschaften beobachten, hört man nur Rähmliches.
Türkei. Konstantinopel, 16. Aug. (Wien. Ztg.) Was seit mehreren Wochen in wohlunterrichteten Kreisen voransgesehen wurde, ist nun wirklich eingetreten. Reschid Pascha ist als Groß⸗ wesir wieder an die Spitze der Geschäfte gestellt worden. Der Sul⸗ tan hat das Eintreten des Fastenmounats Ramasan, in welchem gewöhn⸗ ich Personal-Veräunderungen in der Staats⸗Verwaltung stattfinden, benutzt, um Reschid Pascha wieder in obgedachte Würde einzusetzen. Diese Ernennung hat bei allen Gutgesinnten die größte Freude erregt. 615 Zugleich wurde Ali Pascha wieder zum Minister der auswärti⸗ gen Angelegenheiten und Rifaat Pascha zum Präsidenten des Justiz⸗ Rathes ernannt. Bedenkt man überdies, daß Riza Pascha sich an der Spitze des Kriegswesens befindet, so läßt sich nicht in Abrede stellen, daß die Verwaltung nunmehr den tauglichsten Händen anver- traut ist, was in den jetzigen so schwierigen Zeitverhältnissen als ein
hältniß der Armensteuer zum Gesammtwerthe des Grundeigenthums in Irland ist noch nicht sehr drückend, indem im Durchsch: itt 2 Sh. 9, P. Armensteuer auf 1 Pf. St. Grundrente kommen; desto schwe⸗ rer lastet sie aber auf einzelnen Lokalitäten. So kamen in dem Ar—
aft Galway auf einen Grundbesitz von 22,400 Pf. St. Jahresertrag vom September Pf. St. Armensteuer, alfo 19 Sh. 95 P. für das Pfund; in der Unton West⸗ port, Grafschaft Mayo, ist der Durchschnit́ 15 Sh. 11 Pf.; in Glenties, Donegal 14 Sh. 9 Pee.; in Ballina 12 Sh. 44 Pee. ʒ in Castlebar, Mayo 11 Sh. 9 Pee. auf das Pfund Grundrente, Würde die Armenstener nach den Wahldistrikten vertheilt, so fiele eine noch vil schwerere Last auf einzelne Lokalitäten. In Donegal kämen alskann 44 Sh. 2 Pee., in Mayo 29 Sh., in Galway 23 Sh. 87 Pee., in Clare 18 Sh., in Roscommon 15 Sh. Armen⸗ steuer auf das Pfund Grundrente. Im Ganzen sind in Irland 22 Armenpflegebezirke außer Stand gesetzt, ihre Armen zu erhalten, und das Parlament hat ihnen jetzt 132,009 Pfd. St. votirt, nachdem sie seit dem vorigen Heibste durch den Unterstützungs-Verein bereits 236,487 Pfd. in Lebensmitteln und Kleidern erhalten haben. Von der Anleihe von 19 Mill. Pfd. sind bis Ende Juli 9, 135,090 Pfd.
Belgien. Brüssel, 27. Aug. Die Eisenbahn- Einnahme wird in diesem Jahre einen starken Ausfall ergeben. Der Monat Juli hat 391,ů9009 Frs. weniger eingebracht, als im vorigen Jahre.
Ereigniß der erfreulichsten Art begrüßt werden muß. . . . Großwesir, Sen nn Pascha, ist für den Augenblick in den Ruhestand versetzt. ö. . . vor hen Wiedereinsetzung Reschid Pascha's hatte der Sultan dessen Sohn zu seinem Kabinete-Secretair ernannt, was zum Beweise dient, wie wohlwollend der Monarch stets für Reschid Pascha gesinnt blieb. = Hamik Pascha, Mitglied des Kriegs-⸗Raths, ist an Scodrali Mustapha's Stelle zum Statthalter von Syrien ernannt worden, wo⸗ gegen Letzterem das Paschalik von Adana verliehen wurde.
Von gestern bis heute Mittag sind an der asiatischen Cholera als erkrankt angemeldet: 23. Berlin, den 29. August 1848.
Königliches Polizei-Präsidium.
KMeteorolagische Beohachtungen. J
1818. Morgens Nachmittalss Abends Nach einmaliger 23. Aug. 6 vur. 2 up. 190 vhm. Beobachtung.
Lust rue 337, 57“ ner. 337, os Tar. 337, 17 Par. Quell Rrmẽe 7, 9) HR.
l. aft wůrme 14,27 n. 22, n. 4 16,8? R. Flusswärme 14,40 .
Thanpnunkt .... * 1 , R. 13,67 R. ö 11,90 n. nad ee
HPuns (si (tigung. S5 pCt. 551 pCt. 68 pCt. Ausdünstung
Wetter bezogen. pberoßzen heiter Niedersehlag
Wind. ...... SW. sw. ssw. Warme echeel4 RR,
VWolkenzuß . .. — SW. . . 12,97 Totgesnittel-: 337,78“ har... 4 17,8? R... 12,67 R... 68 pc. ssWw.
Ränigliche Schauspiele. lug.
Mittwoch, 30. 2 Im Schauspielhause. 142ste Abonnements⸗ Vorstellung: Dorf und Stadt, Schauspiel in 2 Abth. und 5 Akten, mit freier Benutzung der Auerbachschen Erzählung: „Die Frau Pro- fessorin“, von Ch. Birch⸗Pfeiffer.
Donnerstag, 1. Sept. Im Opernhause. 93ste Abonnements=
Vorstellung: Geistige Liebe, Lustspiel in 3 Abth., von Dr. Fr. Le⸗ derer. Hierauf: Esmeralda, großes Ballet in 2 Abth. und in 5 Bildern, von J. Perrot. Anfang halb 7 Uhr. Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Preisen ver- kauft: ft gin Billet im Parquet, zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 20 Sgr.; ein Billet in den Logen des ersten Ran— ges ud im ersten Balkon daselbst 1 Rthlr.; ein Billet im Parterre, in den Logen und im Balkon des dritten Ranges 15 Sgr.; ein Billet im Amphitheater 75 Sgr.
Rönigsstädtisches Theater. Zur Wiedereröffnung der Bühne nach zweimonatlichen Ferien: Donnerstag, 31. Aug. Zum erstenmale: Er muß aufs Land, Lustspiel in 3 Akten, frei nach dem Französischen des Bayard und de Vailly, von W. Friedrich. ö (Heir Hegel, vom Stadttheater zu Breslau: Ferdinand. Herr Neuber: Cäsar, als Debüt⸗Rollen.) . Hierauf zum erstenmale: Du sollst nicht . 2 Posse in 1 Akt, von A. Brendel. Musik arrangirt vom
6. 2 1. Sept. Zum erstenmale wiederholt: Er muß
Die Gesammt- Einnahme der ersten sieben Monate zeigt schon einen
aufs Land, und: Du solist nicht borgen.