1848 / 120 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

daß die Schuld * 23 ĩ inzi in in der industriellen Rich—

kennung der . —— ** * . 61— sch e fler , i in 24 e , e. 22 erfennen und achten; dann erst wird es erlaubt ander lebendig . uuinisch bezeichneten Traum einer nationalen Kunst en, 3866 gu lsb u halten. Und unter welchen Verhältnissen wäre ö. 2. . 26 uc unter denen, weiche das Selbstbewußtsein des ö Verhältnisse, in welche unfer Vaterland durch Erlan⸗ des me, feen Verfassung in biefem Augenbiiche so glücklich eingetreten

ng g, ich hier nicht von einer politischen Kunstrichtung spreche oder die e, n Nationalitats · Beschrankungen geknnpst h wissen will, bedarf ich wohl faum hinzuzufügen. Ich wünsche, daß die Berathung wie die kräftige Wirksamkelt der Akademie von ihr selbst, unabhängig von jedem hemmen Ten Nebeneinflusse, ausgehe, sich fiei bewege und nur in der ob erhen Lei- tung der gesammten Bildungs ⸗Anstalten des Staates, dem Ministerium des offentlichen Unterrichts, sich mit allen übrigen in einen Mittelpunkt vereinige. In demselben Sinne gemeinschaftlicher Verbindung eisuche ich, ungesäumt in die Berathung der Sach verhältisse der Afademie zu schreiten und mir

diejenigen Vorschläge baldigst zur Kenntniß zu bringen, welche nach dem eigenen Ermessen der Akademie, als obersten Kunst-Behörde, in Bezug auf ihre Stellung, ihre Statuten, ihre Organisation, ihre Administration, die wesentlichen, die dringendsten scheinen. Die weiteren Erörterungen werden die Akademie als Institut für den Kunstunterricht, in ihrer dreifachen Glie— derung: als Elementar- als technische Schule, als höhere eigentliche Kunst⸗ anstalt, zu betrachten, das Detail des Unterrichtes zu erwägen haben. Der höhere Kunstunterricht wird dabei in seiner selbstständigen Bedeutung auf⸗ zufassen sein, da, analog mit den Veihältnissen anderer Lehranstalten, in der Vorbildung eben se viel Strenge, als in der höheren Bildung Freiheit walten muß. Ich müßte mich sehr irren, oder es werden auch hier, wie in so vielen un— serer öffentlichen Anstalten, vor Allem die Lokalitäts-Verhältnisse der dring— lichsten Rücksicht bedürfen, weil nirgends ein Bau ohne Grund und Boden ausführ- bar ist. So manche Schwierigkeiten auch von finanzieller wie von Seiten anderweitiger Ansprüche, nach mehrfachen Erfahrungen, sich diesen Be⸗ dürfnissen entgegenzustellen pflegen, so erkennt es doch das Mini—

dann wird man einsehen,

steiium als seine unabweisliche Pflicht an, die Ansprüche der Akademie in dieser Beziehung aufs entschiedenste zu unterstützen.

Wenn irgendwo, so ist in Oesterreich, dem Lande naiver Anschauungsn eise, gemüthlicher Wärme, tüchtiger Technit, wo noch der hohle Begriff den ge— unden, frischen Natursinn nicht verdrängt und überwältigt hat, der reine Boden gegeben, auf dem sich die herrliche Pflanze dem Lichte zu bewegen kann, das ihr so lange versagt war. Hier, wenn irgendwo, kann wieder eine Kunst erblühen, die lebendig im Volke wurzelt, deren Keime wir sorg— sam hüten und ihrem Entsalten freudig entgegensehen wollen.“

Die Akademie schritt dann zur Besprechang über die Art und

Weise, wie die Wahl von Kunstmitgliedern vorgenommen und die Sectionen für die Kunst⸗Hauptfächer der Malerei, Bildhauerei und Architektur gebildet werden sollen.

Die Wiener Zeitung enthält Folgendes:

„Der Zweck und die Würde der Universitäten, von welchen die Lehr— und Lernfreiheit untrennbar sind, erfordern eine genaue Absonderung der Vorbereitungs-Studien von den eigentlichen Universitäts-Studien. Diese Sonderung liegt im Begriffe des akademischen Lebens, sie liegt in der Ver— antwortlichkeit gegen den Staat, rücksichtlich der den Studirenden der Hoch— schulen einzuräumenden Rechte, und lein denkender sachverständiger Beur= theiler kann und wird sie verkennen. Der in Oesterreich bisher bestandene zweijährige: sogenannte phi osophische Kursus ist, seinem Wesen nach, ein bloßes Vorbereitungs-Studium zur Universität. Die bevorstehende Resorm des Unterrichtswesens hofft den Universitäten wahre philosophische Fakultäten geben zu können und muß deshalb das System der Vorbereitungs-Studien zu einem in sich harmonischen Ganzen abschließen. Da jedoch die in An griff genommene Reform bis zum Beginne des schon nahe bevorstehenden Stndienjahres nicht vollendet und gesetzlich geregelt werden kann, da die den Universitäts-Studien ertheilie Lehr⸗ und Lern-Freiheit ihnen auf keine Weise entzogen oder auch nur geschmälert werden kann und darf, so hat das Ministerium des öffentlichen Unterrichts im Gefühle seiner Verpflichtung, die akademische Freiheit auf die zum Zwecke des Unterrichtes und zugleich zur politischen Bürgschaft erforderliche Reife des Alters und der Bildung zu gründen, eine Maßregel ergriffen, welche dem Uebergangs— Zustande, in dem wir uns in diesem Augenblicke befinden, nach seiner Üleber= zeugung allein entspricht. Es hat nämlich die Anordnung getroffen, kraft welcher in Uebereinstimmung mit den Einrichtungen der übrigen, namentlich der sämmtlichen nicht österreichischen dentschen Lander, der bisherige erste so⸗ genannte philosophische Jahrgang für ein Vorstudium zur Universität unter dem Namen einer ersten Löcealklasse erklärt wird. Der Zweck dieser Maß— regel ist demnach einerseits, die Gefahren abzuwenden, welche aus vorzeitig ertheilter Lernfreiheit für die Hörer dieser Klasse nothwendig erwachsen müß— ten; andererseits aber soll ihnen jene Stellung über den gegenwärtigen Gymnasiasten gegeben werden, welche ihnen nach Alter und höhcrer Bildung gebührt und durch den Namen von Lyoceisten ausgedrückt ist. Diese Maß regel macht es ferner möglich, durch gewissenhaste Benutzung der schon vor— handenen Kräste den außerordentlichen Kostenaufwand, den die Umstaltung des Unterrichts fordert, zu vermindern und überdies für die gründlichere Bearbeitung der Gesammit-Reform Zeit zu gewinnen. Diese Maßregel ist somit keine halbe, sondern eine ganze; das heißt: eine zur Ermöglichung einer wirklich durchgreisenden Reform, für die Zeit des Uebergangs in die—⸗ selbe, unabweislich nothwendige, was auch von Solchen, die sich an= sangs gegen sie gestimmt fühlten, bereits größtentheils anerkannt wird. Das Ministerium trifft diese Anordnung unter seiner eigenen speziellen Ver— antwortlichkeit, da eine dieselbe betreffende Vorlage an den hohen Reichstag durch die Kürze der Zeit gehindert ist. Es erwartet für sie jene kräftige Mitwirkung der Länderstellen und der Lehrkörper, von welcher die Erreichung eines so wichtigen und dringlichen Staglszweckes wesentlich bedingt ist. Es hofft, daß auch die am Inieresse des Studiums Betheiligten, sowohl Leh— rer als Hörer, ihre Zweckmäßigkeit anerkennen und' die Löfung der Auf— gabe ernstlich und bereitwillig mit fördern helfen werden. Dit speziellen Anordnungen rücksichtlich der nach örtlichen und anderweitigen Verhälinissen zu bestimmenden Ausführung der allgemeinen Maßregel werden demnachst gleichfalls zur öffentlichen Kenntniß gebracht werden.“

Auf Staatskosten wurden bel den unter der Leitung der Kaiserl. Provinzial ⸗Bau = Direction in der Ausführung stehenden öffentlichen Bauten in der verflossenen Woche 13,872 Arbeiter verwendet.

Dasselbe Blatt fagt:

Es haben sich in den jüngsten Tagen viele irrthümliche und zum Theile böswillige Gerüchte über die Vorgänge des 21sten und 23sten Au— gust verbreitet. Es erscheint deshalb nothwendig, das Publikum auf das dringendste auszufordern, weder den vielen mündlichen Gerüchten, die nicht immer aus der lautersten Quelle fließen mögen, noch auch den Angaben der verschiedenen Zeitungen und Flugblätter unbedingten Glauben zu schen⸗ ken. Ein ausführlicher offizieller Bericht wird nach“ genauer und strenger Erhebung allen Thatsgchen binnen wenigen Tagen erscheinen Dieser Bericht wird dann zeigen, wie die Nationalgarde, weiche, von ihrem Entstehen an, so viele rühm⸗ liche Beweise des besten Sinnes, der Mäßigung und' der aufopsernt ten Thätigkeit gegeben, seit einigen Tagen von einem Theile der Presse verun⸗ glimpft worden ist. In das Krankenhaus der barmherzigen Brüder wurden Verletzte vom 23. August eingebracht: Männliche 54, weibliche 10. Todt wurden überbracht 6, Summa 70. Von den 54 überbrachten Männern starb bis jetzt Einer, transferirt wurde ins allgemeine Krankenhaus Einer

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2, zwischen 40 und 590: 5, zwischen 30 und 10: 1, zwischen 290 und 39: 33,6 zwischen 15 und 20: 11, zusammen 61; mithin gehört die Mehr— zahl der Verletzten in die Altersklasse zwischen 20 und 36 und die wenig- sten zwischen 50 und 70, und in die Altersflasse zwischen 15 und 20 Jah- ren fällt nur der 6te Theil.“

Vom italienischen Kriegsschauplatze wird heute in den wiener Zeitungen berichtet:

Die heutigen Nachrichten aus Mailand vom 24sten melden, daß sich ein Theil der Truppen des Parteigängers Garibaldi über den Ticino zerstreut hatte und von den Piemontesen entwaffnet wurde. Garibaldi treibt sich noch mit einer fanatischen Schaar bei Varese herum und brandschatzt die Dörfer. Mit ihm im Vereine hält sich der Herzog Litto in Lugano auf, von wo er aufrührerische Procla— mationen erläßt und eine revolutionaire provisorische Regierung ver⸗ kündigt. Nach Eingang der ersten Nachricht, daß sich die Piemonte— sen weigerten, Venedig zu räumen, hat der Marschall den großen Artillerie⸗Park, den sie nach dem Waffenstillstands⸗-Vertrag mitnehmen durften, nicht über den Ticino ziehen lassen. Aus Padua vom 24sten d. M. wird das Gerücht gemeldet, Albini sei von Venedig abge— gangen.“

(Schles. Ztg.) Eine Deputation von Prag ist hier ange⸗— kommen, um gegen die vom Ministerium bestätigte Aufhebung des Swornost zu protestiren. Die Untersuchungs-Kommission auf dem Hradschin hat ihre Arbeiten noch nicht beendet. Baron Villani ist war freigelassen worden, allein Ruppert und Sabine sitzen noch immer gefangen.

(Bresl. Ztg.) Eben eingehenden Nachrichten vom 2lsten d. zufolge, hatte der Banus von Croatien die der slavonischen Komitate Verocze und Syrmien, welche bisher Kommando des Feldmarschall-s fordert, von nun an seinen Be pen erklärten sogleich, s en so ist der Kommandirende, Feldmarschall Peterwardein nur noch auf seine Person beschränkt. Der erklärte in seinem Sendschreiben an Hrabowsly, daß ihm sein Eid gegen die Monarchie gebiete, der drohenden Anarchie unter den Trup— pen schnell zu begegnen und sie für den Dienst des Kaisers unter seinem Kommando zu veräinigen. Keiner wollte dem Hrabowsky

mehr Gehorsam leisten.

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8) * 4 * Oannus

Dresden, 2 Der erste deutsche Anwalt tag hat in seiner heutigen Schluß ung Berlin nächsten Versammlungs⸗-Orte bestimmt, und dürfte vielleicht der nächste Anwalt tag zu Ende des Winters 184840 noch vor Ostern statthaben. Zu Mitgliedern des leitenden Comité allgemeinen dentschen Anwalt Vereins wurden gewählt die Herren Gebhardt und Gall aus B Schmalz, Beschorner und Fleck aus Dresden. Für die Charakteristik des ersten Anwalttags, der aber, beiläufig gesagt, nach dem Aus spruche des Präsidenten zunächst nur die Bedeutung einer Vorver⸗ sammlung haben soll, dürften als statistische Notizen interessiren, daß im Ganzen 147 Anwalte beisammen war vertreten waren 24 säch⸗ sische Städte mit 113 Abgeordneten, nichtsächsische Städte waren 18 durch 31 Anwalte vertreten, wozu Berlin 10, Breslau 4, Gotha 3, Frankfurt a. d. O. 2 und die übrigen je 1 gesendet hatten. Unver ü ; hland und die Rheinlande, was von der V1

Versammlung sehr bedauert wurde, seinen Grund aber nicht, wie aus

Sachsen.

zum

8 dis

1 15

tree wave In: Sildd treten waren ganz Siddel

und ins Inquisiten Spital auch Einer, 2 wurden nach fast geheilter Ver— letzung auf ihr dringendes Verlangen mit Wissen der Stadt haupimannschast erlassen, somit verbleiben in der Behandlung 49. Von den 10 Weibern wurden 6 in das allgemeine Krankenhaus und eine in das Krankenhaus der barmherzigen Schwestern abgegeben und drei mit Wissen der Stadt-

hauptmannschaft entlassen. Bei diesen 54 männlichen Kranken fan—= den sich Verletzungen vor 106, unter diesen waren lebensgefähr⸗ liche 4, und alle. von vorn angebracht. Von vorn angebrachte schwere Verletzungen 25. Schwere Verletzungen rückwärts 3. Schwere, zweifelhaft, ob von vorn oder rückwärts angebracht, 1. Von vorn

angebrachte leichte Verletzungen 57. Von rückwaͤrts angebrachte leichte Ver= letzungen 16. Summe 106. Von den 19 Verletzungen bei den Weibern war eine lebensgefährlich und von vorn angebracht, zwei schwere, eine von vorn und die anderen von rückwärts, und 7 leichte Verletzungen, alle von vorn angebracht. Von sämmtlichen aufgenommenen 64 verletzten Indivi=

duen gehören in die Alterstlasse zwischen 60 und 65: 2, zwischen 50 und

den an die Versammlung erlassenen Zuschriften erhellte, in einer Gleichgültigkeit gegen die Sache und die Idee hatte, sondern in äu— ßeren, theils lokalen Umständen, theils in den politischen Bewegun gen der Gegenwart.

Hessen und bei Nhein. Die Kasseler Allg. Ztg. enthält in einem Schreiben aus Franksurt vom 23. August: „Mit Hinsicht auf die erstrebte Einheit Deutschlands ist die Verschmelzung gewisser, allen Theilstaaten unumgänglichen Anstalten und Einrichtun gen, insofern solche ihrem Zwecke unbeschadet be virkt werden kann, ein höchst erfreuliches Kennzeichen für den Ernst dieser Bestrebungen. Somit hören wir denn zu unserer großen Befriedigung, daß zwischen den Regierungen von Kassel und Darmstadt Unterhandlungen ange— knüpft sind, welche die Vereinigung der beiderseitigen höheren Lehr Anstalten bezwecken, als: der Schullehrer-Seminarien, der höheren Forst-Lehranstalten und Realschulen, so wie endlich der beiden Lan— des-Universitäten Marburg und Gießen. Die Vereinigung dieser beiden Hochschulen dürfte um so weniger Schwierigkeiten begegnen, da beide Städte fast im Mittelpunkte beider Hessen liegen, es sich demnach nur um die Wahl der einen oder der anderen handelt. Auch in diesem Punkte soll bereits einer Uebereinkunft der Weg angebahnt sein, indem man sich von Seiten der Großherzoglichen Regierung ge⸗ neigt bezeigt, Marburg den Vorzug einzuräumen.

Sachsen⸗Altenburg. Altenburg, 26. Aug. (D. A. 3.) In der 24sten Sitzung der Landschaft wurde in dem Deputations Bericht über die zu beantragenden Abänderungen des Gesetzes über Heimatsrecht und Armenwesen fortgefahren und die Anträge der Deputation und einzelner Abgeordneten angenommen, darunter ein Antrag, dahin lautend: Die Gemeinde ist verbunden, einem Hei— matsberechtigten den Heimatsschein auf Ansuchen auch auf, dessen künftige Ehefrau oder Kinder aus einer noch zu schließenden Ehe zu erstrecken, mit Berücksichtigung des §. 44 der Ehcordnung.! Hierauf

erstattete die Finanz-Deputation Bericht über einen höchsten Erlaß, die Deckungsmittel der laudschaftlichen Verwilligungen betreffend, welche zur Zeit gänzlich fehlten, indem durch Wegfall der Fleisch— Polizei- und Hausgenossen-Steuer frühere Einnahmequellen versiegt seien und auch noch bestehende Abgaben nicht pünktlich eingingen. Solle aber namentlich den arbeitslosen Gewerbtreibengen Beschäfti— gung und Verdienst gewährt und die zu diesem Zwecke begonnenen öffentlichen Arbeiten nicht unterbrochen werden, so bedürfe es schleu— nigst flüssiger Zahlungsmittel. Das Deputations-Gutachten: daß zur Deckung der geschehenen landschaftlichen Bewilligungen 101,006) Thaler des neu zu kreirenden Papiergeldes, so weit dies nöthig, ver— wendet, bis zu der Zeit aber, wo dieses Papiergeld fertig sein werde, die vorläufig erforderlichen Summen von der Landesbank gegen dit gewöhnliche Verzinsung entnommen werden möchten, wurde von der Landschaft angenommen. Schlisßlich wurde cin Antrag auf Ver— tagung des Landtags auf fünf Wochen mit 17 gegen 7 Stimmen angenommen.

IFrankfurt. Frankfurt a. M., 29. Aug. (O. P. A. 3.) Eine größe Anzahl der österreichischen Abgeordneten bei der deutschen National-Versammlung haben an Feldmarschall Radetzky folgende Adresse erlassen: „Hochverehrter Herr Feldmarschall! Die unter Ihrem Aberbefehle so rasch und so glänzend vollführten Waffenthaten der österreichischen Armee haben selbst die Gegner Oesterreichs mit Stau— nen und Bewunderung erfüllt. Einstimmig ist die Anerkennung, die man in ganz Deutschland der hohen Kriegserfahrenheit des ößerrei— chischen Heerführers, so wie dem Heldenmuthe, der Streitbarkeit und Ausdauer des österreichischen Heeres, zollt. Groß ist die Zuversicht, mit der Deutschland von neuem für den Fall des Krieges auf die österreichischen Waffen blickt und mit Recht blicken kann. Wir öster— reichische Abgeordnete, als Mitglieber der deutschen konstituirenden

National- Versammlung berufen, an dem Werke ber deutschen Ein=

heit, Kraft und Größe, als einem Werke des Friedens, thätig mitzuwirken, haben hier im Kreise so vieler hochgeachteter Männer aus allen Gauen Deutschlands die Erfolge Ihrer

Heldenthaten stets mit jenem besonderen Selbstgefühle vernom— men, das jeden Patrioten dann durchdringt, wenn er die Waffen sei⸗ nes Vaterlandes siegreich aus dem Kampfe hervorgehen sieht und zugleich die Ueberzeugung gewinnt, daß sie auch von seinen Freunden hochgeachtet werden. Dies doppelte Gefühl der Freude und des Selbstvertranens drängt uns, als Oesterreicher, als Angehörige des großen deutschen Vaterlandes, und als Volks-Vertreter der deutsch—⸗ österreichischen Landestheile, Ihnen, Herr Feldmarschall, und der un⸗ ter Ihren Besehlen stehenden tapferen Armee unscre herzliche Theil⸗ nahme, Anerkennung und Bewunderung auszusprechen und zum Be— weise dessen Ihnen diese Adresse darzubringen. Frankfurt a. M., den 21. August 1818.“ General von Radowitz setzte eigenhändig fol— gende bedeutende Worte bei: „Den in vorstehenden Worten ausge— sprochenen Empfindungen unserer österreichischen Brüder in der deut⸗ schen National-Versammlung treten auch wir, Abgeordnete anderer deutschen Lande, in vollster Anerkennung der Heldenthaten des öster⸗ reichischen Heeres und seines ruhmwürdigen Führers mit Freuden bei. An den Kaiserl. Feldmarschall Grafen von Radetzky und an die unter seinem Befehle stehende Kaiserl. österreichisiche Armee.“ Eine sehr große Anzahl anderer deutscher Deputirten hat diese Adresse unauf⸗ gefordert mitunterschrieben.

Frankreich. Natioenal⸗Versammlung. Sitzung vom 28. August. Der Vice Präsident, Herr Lacrosse, zeigt an, daß Herr Armand Marrast, der Präsident der Versammlung, ernst⸗ lich unwohl ist und heute den Vorsitz nicht führen kann, und daß auch der Minister der öffentlichen Arbeiten, Herr Recurt, durch Un⸗ päßlichkeit sich verhindert sieht, in der Versammlung zu erscheinen. Die Tages- Ordnung führt zur Diskussion des Entwurfs über die Wahl der Handels- Gesetz-Tribunale. „Art. 1. Die Artikel 618 620 des Handels⸗Gesetzbuchs werden durch folgende Bestim— mungen ersetzt: Artikel 618. Die Mitglieder der Handels-Tribunale werden in einer Versammlung gewählt, welche aus handeltreibenden franzi die seit 5 Jahren patentirt und seit wenig⸗

ahren innerhalb des Bereichs des Tribunals domizilirt sind.“ Zwei Amendements, von denen das eine zu der Wahl auch den nicht

handeltreibenden Wähler zulassen, das andere die beiden Zeiträume

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11118

der Patentirung und des Domizils auf resp. 3 und 1 Jahr herabsetzen wollte, wurden verworfen und der Artikel nur mit

dem Zusatze angenommen, daß auch die Schiffscapitaine von der lan— gen Reise und die Binnenfahrer, welche 5 Jahre lang Schiffe kom— mandirt haben und seit 2 Jahren domizilirt sind, zur Theilnahme an der Wahl berechtigt ein sollen.“ „S. 2. Nicht theilnehmen an der Wahl dürfen, erstens die zu schweren oder entehrenden Strafen, oder zu zuchtpolizei Strasen wegen gesetzlich als Verbrechen bezeichneter Hand⸗ lungen, oder wegen der Vergehen des Diebstahls, der Prellerei, des Ver⸗ trauens-⸗-Mißbrauchs, des Wuchers ober des Angriffs auf die Sitten ver— urtheilt sind.“ Angenommen. Hinzugefügt wurde noch amendements⸗ weise, daß auch die wegen Contrebande zu wenigstens einmonatlicher Haft, so wie die wegen anderer Vergehen oder Contraventionen, mit Ausnahme der politischen und Preßvergehen, zu mehr als sechsmonat⸗ licher Haft verurtheilten Individuen von der Theilnahme an der Wahl ausgeschlossen sein sollten. „S. 3. Zweitens die wegen Ueber— tretung der Gesetze über die Spielhäuser, Lotterieen und Pfandleihen Verurtheilten. Drittens die wegen der in den Artikeln 413 u. 414, 419 bis 421, 423 und 1439 §. 2 des Strafgesetzbuches vorgesehenen Vergehen verurtheilten Individuen. s aktive und passive Wahl⸗ recht werden durch den Justand eines nicht rehabilitirten bankerotten Schuldners suspendirt.“ Ein Amendement, die zur Wohlthat des gütlichen Vergleichs Zugelassenen von letzterer Bestimmung auezunehmen, wurde verworfen und die Paragraphen unverändert angenommen. Auch die beiden folgenden Artikel, welche sich auf die Anfertigung und Revi⸗ sion der Wählerlisten, so wie auf die Bedingungen der Wählbarkeit beziehen, wurden unverändert genehmigt. Zu Richtern der Handels—⸗ Tribunale sind wählbar alle französischen Bürger, welche diese Function schon ausgeübt haben, und alle französtschen Bürger, welche 30 Jahre alt, seit wenigstens 5 Jahren als Handelstreibende paten—⸗ tirt sind und sich in keinem der Fälle befinden, wegen deren im Art. 618 das aktive Wahlrecht verloren geht.

S 19 La

Paris, 28. Aug. Die Gazette des Tribunaux mel⸗ det: „Vorgestern, Sonnabend, früh, wurden auf Begehren des Prokurators der Republik vom Instructionsrichter zwei Vorführungs⸗ Befehle gegen die Herren L. Blanc und Caussidihre erlassen. Die mit Vollziehung dieser Befehle beauftragten Polizei-Kommissare und ihre Agenten verfügten sich sofort nach den Wohnungen der Herren Caussidiüre und L. Blane. Man fand weder den Einen noch den Anderen. Sie hatten ihre Wohnung am Freitag Abend um 7 Uhr verlassen und waren seitdem nicht zurückgekehrt. Der Instructionsrichter Bertrand schritt im Beisein des Prokurators der Republk in der Wohnung Caussicißre's und in der Wohnung L. Blanc's zu Nachsu— chungen. Die bei Caussidire weggenommenen Papiere wurden nach der Gerichts-Kanzlei gebracht. Das Büreau L. Blanc's ist unter Siegel gelegt worden.“ Dem Messager ist Folgendes mitgetheilt worden: „Die Herren Louis Blanc und Caussidièsre sollten anfangs in der Nationalversammlung verhaftet werden; aber aus einem hohen Schicklichkeitsgefühl wollte General Cavaignac nicht, daß diese Ver⸗ haftung im Heiligthume der Legislatur stattfände. Es wurde der Befehl gegeben, sie nur in ihrer eigenen Wohnung zu verhaften. In diese kehrten sie jedoch nicht zurück.“ Ein anderes Blatt sagt: „Am Freitag Abend, während die Kammer mit einer der Abstim— mungen beschäftigt war, bemerkte man Herrn Caussidière an der Bank des Generals Cavaignac, mit dem er sich sehr ruhig unter⸗ hielt. Einige Augenblicke vorßer hatte sich auch Louis Blanc dem Conseils-Präsidenten genähert und ein anscheinend sehr lebhaftes Ge⸗ spräch mit ihm geführt. Herr Louis Blanc schien sich in großer Aufregung zu befinden, welcher General Cnvaignac eine sehr ruhige Haltung entgegensetzte.“ Im Bien public liest man: „Nach der Abstimmung, welche die Alutorisation zur Verhaftung des Pernn Caussidisre ertheilte, glaubte dieser, er würde während 2 Sitzung verhaftet werden, und äußerte den Wunsch, daß seine Mutter sich von der Gallerie entfernen möchte, um nicht Zeugin seiner Ver— haftung zu sein. Die Verhaftsbefehle wurden sedoch erst nach ber Sitzung unterzeichnet.“ Der Asfem ble ngtzongle zufolge, hat der Chef der vollziehenden Gewalt 66 srüjh die ossizielle Rtachricht von der Flucht Louis Blanc, unt, Caussidizre's erhalten; Beide sollten sich nach Belgien gewendet aben. Das Sieele meldet: „Louis Blanc reiste auf der Nordbahn ab. Seine Ge⸗ schtsziiae waren fehr bewegt. Man hat uns sogar erzählt, daß er sichtszüge waren sehr . . ast der einzige Gegenstan des espri 6 der, anderen Dassggiere war, die ihn nicht kannten. In der Presse heißt es, Louis Blanc und Caussidiere hätten gebeten, man möge ihnen, falls die Rational-Versammlung ihre gerichtliche Verfolgung genehmige, so viel Zeit lassen, um verschiedene Anordnungen zu treffen; es lasse sich

leicht denken, was dies für Anordunngen gewesen sind;

die Regie⸗

rung habe in ihren Wunsch gewilligt, indem sie sich gesagt, daß die⸗ selben diesen Beweis von Vertrauen nicht mißbrauchen könnten, ohne

auf ihren eigenen Charalter einen Makel zu werfen,

welcher in der

öffentlichen Meinung dann für immer auf ihnen haften würde. Ga— lignani's Messenger will wissen, die Freunde der beiden Ge— flüchteten hätten erklärt, sie wüßten, daß Jene die Absicht hätten, sich zu dem Prozeß wieder zu stellen, und daß sie nur geflohen seien,

um einer langen vorläufigen Hast zu entgehen.

Graf Montalivet soll hier sein, um im Auftrage Ludwig Phi⸗ lipp's bei der Regierung Geld⸗Unterstützung nachzusuchen. Tie Re—

gierung soll auch entschlossen sein, Ludwig Philipp von seinen Ein er auf anständigem Fuße leben

künften so viel zu bewilligen, daß könne.

Das Univers weiß nichts davon, Mitarbeiter angeboten habe.

Es heißt, daß bald nach Verkündigung der Verfassung tional-⸗Versammlung eine allgemeine Amnestienf he; aussprechen werde.

Zu Tours wird demnächst ein Kongreß stattfinden, bei welchem alle Provinz Redacteure vertreten werden sollen.

daß

ihren Einfluß auf die öffentliche Meinung, wie auf die Entschließun

gen der Regierung, zu erhöhen, ihre Unabhängigkeit zu sichern und 6 2 * / **

insbesondere gegen die Allgewalt anzukämpfen, welche Paris sich bis

her angeeignet und durch welche es bisher seinen Willen dem übrigen

Frankreich aufgezwungen hat.

Straßburg, 25. Ang. (Köln. Ztg.) Heute

nach dem südlichen Frankreich abgegangen, denen in den

Belfort und Vesonl sind Mannschaften nach derselben Richtung auf gebrochen. Es stehen für die nächsten Wochen penbewegungen zu gewärtigen. In Metz ist Befehl mehrere Regimenter auf den Kriegsfuß zu setzen und Abmarsche bereit zu halten. . Unsere Fabrikstädte sind noch als das gewöhnlich der Fall ist. In den meisten ist indessen Besse rung der Geschäfte eingetreten. Viele Werkstätten, welche jüngsten Zeit nur drei Tage wöchentlich jetzt im Stande, einen Tag mehr Beschäftigung zu geben. Das Ergebniß der Wahlen für den Departemenkal— ein erwünschtes, gestegt, die in der politischen Sprache als Reactiongfre gelten.

ELyon, 23. Aug. (ECöln. 3tg.) Es Truppen bei uns an, um die nach dein Hauptquartier des Heeres abgegangenen Mannschaften zu ersetzen.

hat vor einigen Tagen sämmtliche Standquartiere in spizirt überzeugt, daß der Geist der Truppen ein kriegerischer ist: um jeden Preis den Italiener K gar zu gern gesehen, daß sich die vention entschieden hätte. hier ein, welche alsbald nach Grenoble der Truppen abgehen. halten, sich mehr nach der Gränze zu bewegen Tage sind beträchtliche Verstärkungen angekündigt.

6 1. kommen noch

verfügbaren Truppen vorrücken zu lassen.

werde. bert's angekommen. Es sind meistens bemittelte Offiziere. Dürftigen ist der Weg größtentheils versperrt.

Vorgestern wurden Zeitungs-Ausrufer verhaftet, welche Unruhen

in Paris, so wie die Entlassung Cavaignac's, verkündet hatten.

Großbritanien und Irland. London, 26. Aug. Vorbereitungen zur Abreise der Königin werden bercits getroffen. Von Windsor sind ein Theil der Königlichen Equipagen und Pferde hier angelangt, um heute per Dampfschiff nach Aberdeen abzugehen.

Der berühmte deutsche Reisende, Sir Robert Schomburgk, ist zum britischen Konsul in Hayti ernannt worden.

Als in der gestrigen Unterhaus-Sitzung der vom Schatz Kanzler beantragte Beschluß, welcher zur Aufbringung dee Defizits von 2 Millionen durch Ausgebung von Schatzscheinen oder durch 3proz. Stocks ermächtigen soll, zur Erörterung kam, fragte Herr de' Israeli, wie es gegenwärtig um den dänisch-deutschen Krieg stehe, und ob irgend Wahrscheinlichkeit vorhanden sei, daß die für Englands Handel so nachtheilige Blokade der Ost- und Nordsee-Häfen in kur— zem aufhören werde? Lord Palmerston entgegnete, daß seine frü her in Bezug auf die schnelle Beendigung des fraglichen Krieges ge⸗ hegten Hoffnungen und Erwartungen sich, jedoch ganz ohne Schuld Englands, nicht verwirklicht hätten. Er deutete auf das verwickelte Verhältniß zwischen der frankfurter und der preußischen Regierung und auf die daraus entsprungenen Verzögerungen einer raschen sung der schleswig-holsteinischen Frage hin, erklärte sich jedoch zu dem Glauben berechtigt, daß der Abschluß des viel besprochenen Waffen— stillstandes bald erfolgen werde. (Hört! Hört!! In Bezug auf die von Eigland an Dänemark geleistete Garantie könne er nur wieder— holen, daß, wie die Sachen jetzt ständen, England nicht in der Lage sei, diese Garantie mit Gewalt zur Geltung zu bringen. Während es gewissermaßer als Vermittler handle, könne es damit nicht den Charakter einer bei der Sache betheiligten Partei vereinigen, was es thun würde, wenn es die Garantie durchzusetzen unternehme. Die Frage sei übrigens nicht, ob Schleswig dem Könige von Dänemark, dem es gehöre, zurückgegeben, sondern wie seine innere Verwaltung gestaltet werden solle; ob es nämlich, wie die dänische Regierung wünsche, eine gemeinsame Constitution mit Dänemark oder, wie der deutsche Bund wolle, eine gemeinsame Constitution mit Holstein ha— ben solle. Es handle sich also nicht um eine Frage der Eroberung ober gewaltsamen Gebiets-Entreißung, sondern bios um eine Frage der Regierung, und er vertraue fest, daß die richtige Einsicht aller betheiligten Parteien sie in Stand setzen werde, zu einer befriedigen— den Vereinbarung zu gelangen, ohne daß dabei die englische Garan— tie ins Spiel komme. Auf eine weitere Frage dJ'sraeli's ent gegnete Lord Palmerston, er halte die Vermsttler⸗-Rolle für England am geeignetsten, da Wahrscheinlichkeit vorhanden sei, die Frage durch Vermittelung zur Erledigung zu bringen.

Der Schatzkanzler berührte gestern in seiner Rede über die Fi— nanzlage des Landes einen Punkt, der näher hervorgehoben zu wer den verdient, nämlich die in Aussicht stehende Aerndte in England und Irland. l

Er bemerkte darüber im Wesentlichen: „Aus dem Süden von England lauten die Nachrichten bezüglich der Kärtoffel-Aerndte durchs weg ungünstig; im Norden und in Schottland ist dagegen für die— selbe wenig oder nichts zu befürchten. Was die Korn-Llerndte an— geht, so ist im Norden kein Grund zur Besorgniß vorhanden, und im Süden hat das Regenwetter nur theilweise geschadet. Aus Ir⸗ land lauten die Berichte so widersprechend, daß es fast unmöglich ist, zu einem irgend klaren Resultate zu gelangen. In vielen Theilen

D Vte

? sind Truppe n 5 z nächsten Tagen noch mehrere Abtheilungen folgen werden. Auch aus Kolmar,

überhaupt große Trup⸗ eingetroffen, dieselben zum

immer stärker militairisch besetzt,

in der h arbeiten lassen konnten, sind

Rath ist hier dagegen haben am Oberrheine sehr viele Männer

immer Alpen⸗ General Oudinot und sich sie wollen zu Hülfe eilen. Oudinot selbst hätte Regierung für bewaffnete Inter⸗ Jeden Tag treffen Couriere aus Paris . und den Haupt-Sammelplätzen Heute sagt man, die Armee habe Befehl er— Für die nächsten lage sind tlich Es sind den Mi— litair-Divisionen in Besangon Weisungen zugegangen, einen Theil der ; Bei alldem glauben wir noch immer nicht, daß die Armee den italienischen Boden betreten Hier sind zahlreiche Flüchtlinge von den Truppen Karl Al—

Den

Proudhon sich ihm als die Na⸗ für politische Verbrechen

der Departementalpresse Journale durch ihre Haupt⸗ Man wird sich über die Mittel zu verständigen suchen, die Bedeutung der Departeémentalpresse und

h37

scheint die Kartoffel Aerndte meistens mißrathen; dagegen erfähr

t

man aber auch, daß häusig die Knollen sich ganz unbeschädigt fan—

den, obgleich das Kraut ganz schwarz war.

Sollte die Krankheit

aber auch sehr umfassend sein, so sind dagegen dieses Jahr in Ir⸗ land so un gewöhnlich viele Kartoffeln gepflanzt worden, daß, wenn die jetzige bessere Witterung ein Weitergreifen der Krankheit verhindert, immer noch

D! 8

die Aerndte so viel ergeben wird, als in den vorigen Jahren. Win dürfen nicht

unbeachtet lassen, daß man in Irland aus verschiedenen

Rücksichten

sehr geneigt ist, die Wahrscheinlichkeit einer schlechten Aerndte zu über=

treiben. Zudem herrscht dort die Neigung vor, sich auf

Erneuerung

der Hülfe zu verlassen, welche England in Folge der Heimsuchung

des letzten Jahres so reichlich geleistet hat. Ich glaube, großer Theil der arbeitenden Klassen

mehr angestrengt hätte, wenn er nicht abermals auf Engla rechnen zu können meinte. Der dauernden Wohlfahrt Ir unthätige Vertrauen auf Englands Beistand sehr nachtheilig, und ich bin deshalb der Ansicht, daß es weder gerecht noch nützlich ist, den Irländern auch nur entfernt die Aussicht zu eröffnen, daß England ihnen nochmals in so umfassender Weise helfen werde, wie es im vorigen Jahre geschah. Allerdings würde es unmenschlich sein, jenen nicht beizustehen, die ohne Beistand Hungers seerben rden; aber überall in Irland muß man den Wahn berichtigen, daß dies Land

nds Hülfe rlands ist dies

27 9 (

8

bei jedem Anlasse auf Erneuerung der ungeheuren Geldhülfe rechnen

könne, welche man ihm voriges Jahr geleistet hat. Für jetzt glaube daß die Aerndte in Irland auf lange hin zur Ernährung des Volkes hinreichen wird. Sollte sich das Gegentheil herausstellen, so würden wir genöthigt sein, uns bezüglich der besten Mittel, dem Uebel abzuhelfen, an die Weisheit des Parlamen's zu wenden.“

Die gesamàmten Einkünfte des t er of pagnie im Jahr 184647 beliefen sich auf 18,400, 185 Ausgaben auf 18,955,6 Rupien; 1845

15 die Ausgabe . ) 795 iu

ich,

v e ß iets 3 Gebietes der

Rupien, die

die Einnahmen 17,812,419, upie Die Staatsschuld belief sich am 30. April 1846 auf 38,992,734 Pfd. St. (4159,22, 492 Rupien) und die Zinsen davon 1,837,729 Pfd St. (196, 24,453 Rupien.)

Niederlande. Aus dem Haag, 28. A Debat⸗ ten der zweiten Kammer über die Verfassungs Reviston sind nach An— nahme des zwölften Entwurfs über die Organisation eines provisori schen Wahlsystems und die Abschaffung einiger Feudalrechte geschlos

Kammer zu Vaterland Kammer wer⸗

am 11. Septem

sen worden. Das Journal de la Haye wünscht der ihren Arbeiten Glück und sagt, dieselbe habe sich um

verdient gemacht. Gleich nach dem Votum der den die gesetzgebenden Körper auseinandergehen, um

ber in doppelter Zahl wieder zusammenzutreten und dann aufs neue die Reform-Entwürfe zu erörtern. . In der vorgestrigen Sitzung der zweiten Kammer wurde die am

22sten verworfene Kreditfordernng für das Kriegs -T ment an genommen, nachdem das Ministerium dieselbe von 1,829,009 Gulden auf 1,156,782 Fl. ermäßigt, die Versicherung gegeben, es sei diese Summe zur Vertheidigung des Landes unentbehrl d versprochen hatte, die Soldaten von der Aushebung von 1845 beurlauben. Belgien. Brüssel, 28. Aug. (Köln. Ztg.) Während

Frankreich aufs neue in die alten Pfade des Tarifkrieges einzulenken scheint, beharrt Belgien muthig bei den Grundsätzen des Freihandels. Die bedeutenden Aufkäufe von Lebensmitteln, welche in Belgien für englische Rechnung geschahen, hatten den Blättern der Rückschritts Partei Veranlassung gegeben, ins Horn zu stoßen und auf Auefuhr Verbots-Maßregeln anzutragen. Die Independance erklärte hierauf, das Ministerium sei in keinem Falle gesonnen, die Korn⸗ Ausfuhr zu bescheänken.

Der Bericht über die brüsseler Banken zeugt von einer bedeu tenden Neubelebung des Verkehrs. Der Banknoten Umlauf hatte vom 11. bis zum 25. August um 755K, 000 Frs., der Wechsel⸗-Dis⸗ konto aber um 218,009 Frs. gegen den Umlauf des vorhergehenden halben Monats zugenonmen. flandrische Bank in Gent hatte während derselben Periode für 117,000 Frs. mehr diskontirt, als in den vorhergegangenen vierzehn Tagen.

Die Kunst-Ausstellung wird sehr besucht; es sind bereits beden⸗ Ankäufe erfolgt.

Die

tende

Brüssel, 29. Aug. Der Messager de Gand meldet: „Vorgestern (Sonntag) Nachmittags wurde Herr Louis Blanc, fran— zösischer Volksrepräsentant, in Gent verhaftet, nachdem man ihn schon in mehreren Stadtvierteln gesehen hatte. Ein Polizei-Agent war auf ihn aufmerksam gemacht worden und ersuchte ihn, seinen Namen und Stand anzugeben, worauf Louis Blanc sich sofort zu erkennen gab mit dem Bemerken, daß er mit keinen Legitimations Papieren versehen sei. Der Stadtsergeant führte ihn nach dem reau, wo ein Polizei⸗Kommissar ihn verhörte. Er erklärte, am Sonnabend Morgens 6 Uhr in Folge des Votums, welches zu sei ner gerichtlichen Verfolgung autorisirte, die National-Versammlung verlassen und sich zu de begeben zu haben, um dort einen Protest gegen den gefaßten Beschluß zu entwerfen und dem Publi⸗ kum anzuzeigen, daß er sich nur deshalb aus Frankreich entferne, um sich einer mehrmonatlichen Präventivhaft zu entziehen. Er habe Pa⸗ ris am Sonnabend Abend mit dem letzten Eisenbahnzuge verlassen, sei am Sonntag Morgen in Lille angelangt und von da im Laufe des Tages in Gert eingetroffen. Da Herr Louis Blanc mit keinem Papier virsehen war, durch welches er sich über die Identität seiner Person ausweisen konnte, wurde er einstweilen nach dem Stadtge⸗ fängniß abgeführt, bis die ere Behörde in Betreff seiner eine

würde getroffen haben. Er piotestirte gegen seine Ver

einem Freu

höhe Entscheidung haftung und erklärte, es sei seine Absicht gewesen, mit dem letzten Eisenbahnzuge nach Ostende abzureisen, um sich nach England zu begeben. r begaben sich gestern früh mehrere Mitglieder des Advokatenstandes zu ihm, um sich zu seiner Verfügung zu stellen, falls er ihrer Dienste bedürfe. Die Indé— pendance berichtet in ähnlicher Weise über Louis Blanc's Verhaf— ung und fügt dann hinzu: „Als die belgische Regierung gestern früh von diesem Vorfall unterrichtet wurde, ertheilte sie sogleich den Befehl, Herrn Louis Blanc in Freiheit zu setzen. Diese Entschei⸗— dung konnte nicht dem mindesten Zweifel unterliegen, sobald Herr Louls Blanc, wie wir es von ihm überzeugt sind, selbst begriff, daß er sich jedes Schrittes zu enthalten habe, der dazu geeignet sein könnte, die innere Ordnung in Belgien zu stören oder auf irgend eine Weise eine der unsrigen kefreundele Regierung zu beunruhigen, und von Belgien nichts als eine Gastfreundschaft begehrte, die es nie—⸗ mals einem politischen Flüchtling versagt hat, war gar kein Grund vorhanden, eine blos den allgemeinen polizeilichen Maßregeln gemäß vorgenommene einstweilige Verhaftung fortdauern zu lassen.“

o. / . Wie wi hören,

Spanien. Madrid, 21. Aug. Die Gerüchte von brvor— stehenden neuen Modificationen des Ministeriums eihalten sich, finden jedoch bei wohlunterrichteten Personen keinen Glauben.

Die regierende Königin wird am 27. Nachmittags von La Granja abreisen, um ihren Aufenthalt wieder hierher zu verlegen. Die Kö— nigin Mutter wird dagegen noch etwa 14Tage in La Granja ver— weilen. (Españ a.)

ch daß ein in Irland seine eigenen Kräfte

Der Minister des Innern, Herr Sartorius, ist nach Sevilla ab⸗ gegangen, um während der bevorstehenden Niederkunft der Infantin, Gemahlin des Herzogs von Montpensier, die Regierung dort zu ver⸗ treten. Der diesseitige Botschafter bei der französischen Republik, Her⸗ zog von Sotomayor, ist nach den Bädern von Vichy abgegangen. Herr Gonzalez Bravo, der als Staatsgefangener nach den Phi⸗ lippinen abgeführt werden sollte, hat in Cadir Pässe nach dem Aus⸗ land erhalten. Der karlistische Bandenführer Forcadell ist am 12. mit 300 Mann 30 Pferden bei Mora auf das rechte Ebroufer übergegangen. In Sevilla ist eine karlistische Verschwörung entdeckt, und es sind in Folge derselben mehrere Personen dort verhaftet worden. Die Verschworenen sollen beabsichtigt haben, sich der Infantin Dona Maria Luisa zu bemächtigen und sich mit der Mannschaft, auf welche sie zählen zu können glaubten, in das Gebirge von Ronda zu wer⸗ fen. (Clamor.)

und

Türkei. Konstantinopel, 14. Aug. Ein Schreiben aus Persien im heutigen Journ. de Constantinople meldet: „Der Gouverneur von Salmas hat durch einen Courier aus Teheran die Nachricht erhalten, daß die Insurgenten von Khorassan die König⸗ lichen Truppen gänzlich aufgerieben haben, und daß die Hauptstadt sich in der größten Unruhe befindet. In Salmas fürchtet man sehr eine Hungersnoth, weil die Henschrecken bereits die Hälfte der Aerndte verzehrt haben und Alles zu verheeren drohen.

Tie Cholera hat in Konstantinopel noch nicht nachgelassen.

Vom I0sten bis 31sten Mittags sind an der asiatischen Cholera als erkrankt angemeldet: 38. Berlin, den 31. August 1818. Königliches Polizei-Präsidium.

Markt Berichte.

Berliner Getraidebericht vom 31. August. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 60 65 Rthlr. Roggen loco 30— 32 Rthlr. S2pfd. p. Sept. / Okt. 317 Rthlr. bez. Okt./Nov. 33 Rthlr. bez. u. G. Gerste, große, loco 26 Rthir. Hafer loco nach Qualität 16— FRüböl loco 103 10 Rthlr. „Sept. / Okt. 1071 105 Rthlr. bez., 102 Ott Mey, 11 Rh » Nov. Dez. 119 Rthlr. Br. u. bez., 111 G. Leinöl loco 93 Rthlr., Lieferung 93. Spiritus loco 19 —19 7 Rthlr. bez. n Sept. / Okt. 183 19 Rthlr. Okt. Nov. 18 Rthlr.

17 Rthlr. G.

Königsberg, 28. Aug. Zufuhr war mittelmäßig. Weizen 65 bis 77 Sgr. pr. Schfl., Roggen 30 bis 35 Sgr., große Gerste 28 bis 33 Sgr., kl. Gerste 25 bis 30 Sgr., Hafer 17 bis 20 Sgr., graue Erbsen 50 bis 63 Sgr., weiße Erbsen 48 bis 53 Sgr., Kar⸗

toffeln 12 bis 13 Sgr.

Danzig, 28. Aug. Im Laufe der vorigen Woche war es an unserem Getraide⸗Markte wieder recht lebhaft, an manchen Tagen sind 4. bis 50) Last Weizen umgesetzt, und beläuft sich das Gesammt⸗ Quantum auf 1500 Last, größtentheils aus dem Wasser, einiges vom Speicher. Die Preise haben abermals einen Aufschwung von etwa 15 bis 20 Fl. erhalten. Man zahlte hier für feinen hochbunten 133pfd. 515 Fs, 130 31pfd. 500 4977 Fl., 130pfd. 4900 482 Fl., für guten bunten 134 Z35pfd. 150 445 Fl., 128pfd. 420 116 FlÜ., 127pfd. 41M Fl., ord. Güter 125 26pfd. 395 Fl. Eine Partie frischer Weizen von ca. 10 Last guter hochbunter 136psd. war Freitag am Markte und erlangte den Preis von 535 gl.

Für Roggen zeigt sich jetzt einige Kauflust, und diese würde in Bezug auf Holland wohl lebhaft werden, sobald wir stärkere Zufuhr bekämen, die übrigens nicht ausbleiben wird, da man allgemein glaubt, daß im Lande noch große Vorräthe von 1847 sein müssen. Alter 120pfd. bedang 207 200 Fl., dagegen frischer 130pfd. 240 Fl., 120pfd. 220 Fl.; frische schwere Gerste 210 Fl., Alles bei Kleinig⸗ leiten.

Die Aerndte ist nach Berichten aus den unteren Weichselgegen— den und Polen reichlich und gut ausgefallen. Weizen im Allgemei— nen von schöner und schwerer Qualstät. Ueber Roggen lauten die Urtheile uicht ganz übereinstimmend, doch zeigen die Proben sehr schwere Waare. Gerste und Hafer vorzüglich. Erbsen zum Theil mangelhaft, da Mehlthau, Kälte und Dürre auf den trefflichen Stand dieser Frucht sehr nachtheilig einwirkten. Oelsamen gut. Kartoffeln so reichtich, daß selbst die Verluste durch Krankheit bis jetzt keinen bedeutenden Ausfall befürchten lassen. Es wird jetzt 8 bis 12 Sgr. pr. Scheffel gezahlt. Spiritus 17 Rthlr. pr. Ohm. z

Da man am heutigen Markte sehr hohe Preise, für feinen Bug ger Weizen bis 600 Fl. forderte, so gingen nur ca. 180 Last, größ⸗ fentheils zu nicht bekannten Preisen, in andere Hände. Feiner hoch⸗ bunter 131 pfd. 530 500 Fl., 128 pfd. 495 Fl., 127 pfd. 480 Il. Ferner wurden noch 11 Last alter Roggen 121 pfd. 220 Fl., 18 Last Gerste 1006/7 pfd., Preis unbekannt, und 1 Last gelbe Erbsen umgesetzt.

Stettin, 30. Aug. Von Weizen sind nur einzelne kleine Pöstchen 89opfd. gelbe schlesische Waare zu 687 a 69 Rthlr. gehan⸗ delt worden, leichtere Waare mit 66 Rthlr. zu haben. Von Roggen in loco ist 84pfd. mit 307 Rthlr., S6pfd. mit 31 Rthlr. bezahlt, per Scpt. / Oktbr. 317 Rthlr. bezahlt und Geld, per Frühjahr 35 Rthlr. Brf. und Gld.

Heutiger Landmarkt:

u, .

Weizen Roggen Gerste Hafer Erbsen 16 18 J 6 .

Weizen Roggen Gerste Hafer Erbsen

6 a 67 28 J n f , 3.

Heu per Ctr. 10 a 15 Sgr.

Stroh per Schock 3 Rthlr. 5 4 15 Sgr.

Kartoffeln 12 Sgr. per Schfl.

Rüböl in loco und per Sept.“ Oktbr. 107 Rthlr. bezahlt, per Olt./ Nov. 104, Nthlr. gefordert, 107 Rthlr. Geld.

Spiritus aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand ohne Fässer 197 9, mit Fässern 20 5 gefordert, 200 P Geld.

Breslau, 30. Aug. Weizen, weißer, 64, 57 bis 70 Sgr.; gelber do. 61. 64 bis 67 Sgt.

Roggen 31, 31 bis 38 Sgr.; S3pfd. à 28 Rthlr. begeben.

Gerste 23, 25 bis 27 Sgr.

Hafer 17, 18 bis 19 Sgr.

Rapps 74 bis 76 Sgr.

50 Wspl. alter vom Boden