1848 / 129 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Dienst nöthigen Subsidien bewilligt haben. beit, wo es die Bedürfnisse des Staates ge⸗ führung von Ersparnissen benutzen.

die für den öffentlichen ch werde jede Gelegen atten werden, zur Durch Mylords und Gentlemen!

Ich habe in förmlicher Weise Meine di

zu der Regierung Frankrei zwischen den zwei Ländern h

plomatischen Beziehungen chs erneuert. Das gute Einvernehmen at ohne die mindeste Unterbrechung fort⸗ r Bedeutung haben die innere Ruhe vieler owohl im Norben als im Süden, gestört. BieseEreignisse haben zu Feindseligkeiten zwischen Nachbarländern geführt.

Ich biete in Uebereinstimmung mit anderen befreundeten Mächten Meint guten Dienste auf, um diese Differenzen zu einer freundschaft⸗ sichen Erledigung zu bringen, und Ich vertraue, daß unsere Bemü⸗ hungen erfolgreich sein werden.

Mit Freuden denke Ich, daß eine zunehmende Erkenntniß von dem Werthe des Friedens zu der Hoffnung ermuthigt, daß die Na⸗ tionen von Europa seine Segnungen zu genießen fortfahren werden.

Inmitten dieser Erschütterungen wurde Mir die Befriedigung, daß ich im Stande war, den Frieden für Meine eigenen Staaten zu bewahren und unsere heimische Ruhe aufrecht zu halten. unserer Institutionen ist geprüft und nicht als mangelhaft befunden Ich habe getrachtet, das Meiner Obhut anvertraute Volk in dem Genusse jener gemäßigten Freiheit zu bewahren, welche es so Mein Volk seinerseits empfindet zu sehr

Ereignisse von tiefe Staaten von Europa,

gerechterweise werthschätzt. die Vortheile von Ordnung und Sicherheit, um den Anstiftern von Plünderung und Verwirrung irgend eine Aussicht auf Eifolg ihrer verruchten Pläne zu lassen.

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Ich erkenne mit dankbaren Gefühlen die vielen Beweise von

Ergebenheit und Anhänglichkeit, die Ich von allen Alassen Meine Volkes empfangen ba g ist Meine ernstliche i . Hegung von Achtung vor dem Gesetze und von Gehorsam gegen die Vorschriften der Religion die Freiheiten dieses Volkes durch die Seg— nung des allmächtigen Gottes immer fortbestehen werden. 96. n. 2 welcher diese 2, der Königin knieend rreich atte, erklärte hierauf das Parlament für ĩ ͤ * . e hierauf P für proͤrogirt bis eute Nachmittag wird Ihre Majestät die Königin den Bucking⸗ ham - Palast schon 32 . und sich in Woolwich nach 53 land einschiffen. Gestern machte der Graf von Neuill9y mit seiner Familie der Königin bald nach ihrer Ankunft von Osbornehouse im Du ting bar. R i einen Besuch.

n. Bekanntmachung.

In der A43sten Sitzung der Versammlung zur Vereinbarung der preußischen Staats- Verfassung vom 21. August d. J. hat der Abgeordnete von Berlin, Landgerichts-Assessor Herr Jung, dem Magistrate den Vorwurf der Verzögerung der Berathung seines An⸗ trages wegen Pensionirung der im März verwundeten Freiheits⸗ kämpfer und ihrẽr Hinterbliebenen gemacht. Zur Berichtigung etwa dadurch entstehender irriger Ansichten bringen wir hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntniß, daß wir erst unterm 5. August d. J. von dem Wunsche der Central-Abtheilung für die Berathung des Jungschen Antrages, Kenntniß aus unseren Akten zu nehmen, durch das König⸗

Kirstein mit einem Mitgliede unseres Kollegium, welche, wie wir ers jeßt gelegentlich erfahren, rein prioatim und ohne unsere Kennt erfolgt war. Wir haben demnächst unterm 8. August die erfor lichen Verfügungen zur Offenlegung des gesammten, aus uns= Aften hervorgehenden Materials an die Verwaltungs- Deputation lassen, mithin selostredend keinerlei Veranlassung 6 Beschwerde Verzögerung einer uns bisher ganz fremden Berathung gegeö Hätten wirf irgendwie Kenniniß davon gehabt, daß die Abtheil⸗ der National-Versammlung Mittheilungen aus unseren Akten zu e. halten wünschte, so würden wir nicht einen Augenblick angestand. haben, diesem Wunsche ohne Weiteres und ohne ministerielle Anwei— sung bereitwilligst zu entsprechen.

Es ist bedauerlich, daß dergleichen völlig grundlose Vorwür ohne alle vorgängige Prüfung und Kenntnißnahme der Thatsach öffentlich ausgesprochen werden.

Berlin, den 6. September 1848.

Der Magistrat.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 10. Sept. m Opernhause. g sste Abonneme Vorstellung: Thea, oder: Die Blumenfee, Ballet in 3 Bilde von P. Taglioni. Musik von Pugny. Vorher: Das Portra: der Geliebten, Lustspiel in 3 Abth., von Feldmann. Anfang ha.

7 Uhr. Rönigsstädtisches Theater.

r echsel- Course.

Amsterdam. . 260 FI.

——

J 5j. Augsburg....

Leipzigs in Courant iin 14 ThIr. Fuss..

Inländische Fonds,

I faeandbriss-, Kommunal- Papiere umd eld - Course.

St. Schuld- Seh. Kur- n. Nm. Pfꝗl, v. Seeh. Präm. Seb. HK. u. Nm. Sccʒhuldv. Kerl. Stadt- Obl. Westpr. Efandhbr.

Gros b. Posen do.

do. Lt. B. gar. d0. Pr. HNk-Anth. Sch

Friodrichad'or. Aud. Goldm. à th.

Ostpr. Pfandbr.

Ausländische Fonds.

Polu neue Pfdbr. do. Part 509 FI.

Nuss IIamb. Cert do. beilope3 4.8.

IIlamb. Feuer- Cas. do. Staats- Er. Anl. Holl. 27 9b Int.

Kurh. Pr. O. 40 ih. Sardin. do. 36 Er. N. Bad. do. 35 El.

do. Suiegl. 2. 4. A.

do. v. nh. Lat. 5 do. Eoln. Schatz 0. 1 do. do. Cert. L. A. 5 do. do. . B. 200FI. Hol a. Pfdbr. a. C. 4

Schluss- Course von Cöln- Minden 74 6.

liche Ministerium des Innern amtliche Mittheilung erhalten, bis da⸗ Sonntag, 10. Sept. Der Verschwender. Driginal Zauber- hin aber in gar keiner amtlichen Berührung mit der Abtheilung ge⸗ märchen in 3 Akten, von F. Naimund.

standen haben, indem die Verhandlung des Abgeordneten Herrn (Dlle. Mehr: Rosa.)

me, 2 · = 2 —— —— * ; 2 fe e r r m er , g rs e d m J. Sep tem em. Kis enkball n - ACtienm. Stamm- Actien. Rapilal. 2 Prioritäts - Actien. Kapital. ö. Tages- Cours 1 Nui ges - Cours.

K er e. n, H. na ,,, 87 33 ase . Sümmiliche Prioritätz-Actien werden durch 35 6 n. 1 . i , . e. , . . ** 6. juůhrliche Verloosung a 100 pCt. amortis.

Berl. Anhalt Lit. B. 3,5090, 000) 4 77 S6 kB Berl. Anhalt. . . . .. . .. 1.411, 90 4 83 6.

do. Hamburg...... S. Ho, C04 25 62 b. do. Hamburg ...... 5, 000, 000 45 899

do. Stettin - Starg. . 4,824, 100 4 6 86 ba. a. 6. do. Potsd. Magd. . . 2. 367, 200 4 78 kz

do. Potsd. Magd... 4. 06, 000 4 4 659 6 514 ba. a. 6G do. do. 3, 132. 800 5 87 3. Magd. Halberstadt . l. 7060, 09090 4 7 1013 k Magdeb. - Leipziger .. 1. 788, 009 4

d6. Leipziger . 2, 300,000 4 165 Halle - Thüringer .... 4, 0900, 0090 * 82 B Halle Lhüringer .... 9, 0 0, 000 4 195 1 503 Cöln- Minden. ..... . 3. S4 500 45 90. Cöln - Minden. . ...... 12.967.500 353 745 bi. Rhein. v. Staat gar.. 1,492,300 3

do. Aachen. ...... 5b. b 4 515. 523 ba. . 6 do. 1. Prioritat᷑. .. 2. 497.2560 1 Bonn - Cöln . I. 051,200 4 do. Stamm- Prior. . ,. 250, 000 4 . Disseld. Elherseld . l, 400, 000 4 41 Düsseldorf- Elberfeld. 1,000, 000 4 . Steele Vohwinkel... 300, 00 4 Niederschl. Märkisch. 4. 175, 000 4 SI ba. u. G. Niederschl. Märkisch. 9, göo, 00 35 665. 67 br. u. G. do. do. 3, 500, 000 5 93 n.

do Zweighamh 1,500, 00 4 . do. III. Serie. 2. 300, 000 5 85 6. Oberschl. Lit. L.... 2.2653, 100 35 6 S863 873 T2. a 6. do. weighahn 252, 00 4 .

. 8 1 . . do. q. Is. 66 3 Cosel- Oderherg. .... I. 200,000 4 . Oberschlesische ..... 1.276, 600 4 Breslau- Freiburg... 1,700, 0900 4 8 . Cosel · Oderberg. .... 250, 000 5 Krakau-Oberschl.. .. 50h, 600 4 4 Steele - Vohwinkel. .. 325,000 5 Berg. Märk., ..... ... 4, 000,000 4 . Breslau - Freiburg 100,000 4 Stargard Posen.... o. 000, 000 4 646 4 653 br. u. 6. TI 7 krieg - Neisse ...... .. l,. 100, 04. Ausl. Stamm-Act. 6 J 25 *. J 5 . 8 * 2

Quittung Bogen. . Presden- Görlitz . .. 6. 000, 000

Berl. Anhalt. Lit. B. 2,500,000 4 60) 83 n. S25 6. leipzig Dresden.... 4, 500, 00974 Magdeb. Wittenb. .. 4.500, 0090 4 609 . Chemm̃tz - Risa..... 1. 000, 000) 4 Aachen Mastricht.. 2,750, 000 4 . 30 ö. Sächsisch-Bayerische ö, 0009, 00909 4 Thür. Verbind--Bahh 5,6, o a (. Kiel · Altona? .. Sp. 2. 050, 00 4 Al. Quiltunmg bog Amsterd. Rotterd. Fl. 6, 500, 000 4 m Ludw. Bexbacss 24 FI. 8, 55, 6900 4 go0 . Mecklenburger Thlr. 4, 300, 000 4 . esther. .... 26 Fi. 18, 63. a 14. 6866 . Friedr. Wilh. Nordb. S. 066. 000] 4 90 395 J 140 2 P ba.

von Preussischen Bank- Antheilen 82 . S3 ba. a. 6.

An der heutigen Börse herrschte eine bessere Stimmun d die Course s stens . f ; . . KJ . ; g l 80 sere d ng, un ie Course sind meistens etwas gestiegen, obwohl das Vertrauen, wegen der Unsicherheit über die Zus en Ministeriums, sich noëh nicht wesentlich besser gestaltet hat. ö 3. . 1 w mee ng e, man

Auswärtige Börsen. Holl. und Kaiserl. Dukaten 9067 Bi.

Breslau, 8. Sept. Louisd'or 1125 Gld.

Friedriched'or 11333 Br. Iöz bez. u. Gld. Vesterreichische Banknoten 93 bez. u. Br. Staats⸗ Seehandlungs⸗ Prämien Scheine Schles. Pfandbr. 35 proz. 90 Br. do. Lit. proz. 813 Br.

Poln. Pfandbriefe neue proz. 91 Br. do. Partial⸗Loose a 300 do. Bank⸗Certifik. a 200 Fl.

Poln. Papiergeld

Schuldscheine 33 proz. 743 bez. a 50 Rthlr. Sz Br. B. 4 proz. 925 Br.

do. a 500 Fl. 608 Br. Russ. poln. Schatz⸗Obligationen 4proz. 665 Br. Oberschles. Litt. A. 334 proz.

Breslau ⸗Schweidnitz⸗ Freiburg 4proz. S6 Br. do. Prior. 5proz. 91 Gld. do. Neisse⸗Brieg 4proz. 40 Br. Oberschl. proz. 43 Br., 42 Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗-Nordbahn 4 proz. 41, 4, * bez. und Gld.

Wien, 7. Sept. 1 64 bz. Zproz. 48— 49. 2proz. 41 - 413. 39 86 - 87. Nordbahn 1044 105. Gloggu. 93 94. Mail. 73—- esth 64 - 65. Budw. 69. B. A. 1075 1080. K. K. Gold 115 Br., 114 G. Holl. Gold 1155 Br., 115 G.

Wech sel. Amsterdam 152 Br., 1515 G. 109 G. London 11 Br., 10. 55 G Hamb. 1613 Br., 161 G. Paris 1295 Br., 129 G.

L. Dr. Part. Oblig. 97 Br. Sächs. Bayer. 74 Br. Löbau-Zittau 23 Br.

Fl. 923 Gld.

do. Litt. B. Zäproz. 89 bez. Niederslbl. Märk. 33proz. 695 Br. Ser. III. 5 proz. 90 Br.

Met. proz. 785 783, 3, 3. Ani. JI I28 = 125,

74. Livorno 681 3. P

Frankf. 1095 Br., „Augsburg 1087 Br., 108 G.

B. A. 118 Schles. 743 Br. Magd. Leipz. 169 Br. B. 586 Br., 85 Gld. Preuß. B. A. S5 Br. Frankfurt a. M., J. Sept. JI. 2. 623. 628, do. 25 Fl. 2069 B do. 35 Fl. 24. 243. Zproz. Span. 173. 17. Köln⸗Minden 763 Br. Wilh. Nordbahn 414. 41.

X. Dr. E. A. 93 Br. esa 243 Br. Berl. Anh. A. 875 Br.,

Altona Kiei 99 Br. Deß. B. A. 91 Br.

Met. 713. 714. Darmst. Baden 590 Fl. 46 Br., . 24 . * 2 / do. 51) J. Beybach 66. 65. 3

Samburg, 7. Sept. 35 proz. p. C. 763 Br., 76

Fan,. 65 Br, 67 Gib. 6 Hamburg ⸗Berlin 655 G. Bergedorf 67 Br. Kop. Roeskild. 50 Br.

Kurhess. 245. 242. Poln. 300 Fl. *

got Sr. Gib. Art. 7. Bi,

Kiel 887 Br.,

In einigen Fonds und Actien war etwas Umsatz. Neue Eskomptirungen von 70 000 Fr. 5proz.

Mecklenburg

Paris, 6. Sept.

Rente hatten keinen Erfolg, die Rente ging nach einer kleinen Stei- estrigen Stand zurück. Es wurde selbst sehr viel interpretirte man die englische Thronrede in gün⸗

Sinne, nämlich dahin, daß England im Fall einer französischen

gerung auf ihren

Intervention in Italien neutral bleiben werde. Steigerung. Eisenbahn-Actien stark angeboten.

Z proz. Rente blieb wie gestern 44. 25. 72. 50, schloß 73. Anleihe von 1848 72. 25. a 1640. Nordbahn 376. 25 a 377. 50.

London, 5. Sept. 3 proz. Cons. p. C. 86.

3 proz. 865. Ard. 12. Port. 4proz. 223. E. R. 98.

Engl. Fonds waren heute et vas weniger fest und gingen . Y zurück. In fremden Fonds war wenig Geschäft und keine wesentliche Veränderung. Eisenbahn-Actien flau.

Amsterdam, 6. Sept. Die Stimmung für holl. Fonds war hente weniger flau als gestern. Russ., Sesterr, Span. und Portug. waren niedriger augeboten. Der Handel war im Allgemei⸗ nen ziemlich belebt. G. a P. 25. WD. 3. Russ. alte 973. 4 proz. 76. Oest. Met. 5proz. 693, 3. Bras. 75.

Holl. Int. 444, 4, . Zproz. neue 528. A4pzoz. ostind. 68, . 35 proz. Synd. 686, 68. Span. Ardoins 85. Gr. Piecen 84. Coupons Zproz. 2655, 4. Portug. neue 203. 4 proz. 22, t, 22.

Antwerpen, 5. Sept. Wenig Geschäft und Veränderung. 5proz. 77, 45proz. 705, 2proz. 383, z. Span. Ard. SK, 3.

5proz. do. gestern Bank ⸗Actien 1645

a. Z. 863.

6

Markt ⸗Berichte.

Berliner Getraidebericht vom 9. September. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:

Am Schluß eine kleine;

Weizen nach Qualität 538 62 Rthlr. schwimmend S8pfd. 658 Rthlr. begeben. Roggen löco 30 32 Rthlr. nominell. S6 pfd. 364 Rthlr. gefordert. v chwimmend 84pfd. 30 Rthlr. offerirt. 2pfd. p. Sept. / Okt. 285 Rthlr. . Okt./Nov. 29 Rthlr. . p. Frühjahr 32 Rthlr. Gerste, große, loco 28 Rthlr. » kfkleine 25 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 16— 17 Rthlr. Erbsen, Kochwaare 40 Rthlr. 5 „Futterwaare 37 Rthlr. apps 1zBinter-Rübsen? 7 68 Rthir. Sommer-Rübsen 62 60 Rthlr. ohne Vorrath nominell. Leinsaat 46— 165 Rthlr. Rüböl loco 111, Rthlr. Br., 11 G. „Sept. / Okt. 11 Rthlr. Br. u. bez. Okt. Mov. 111 —1 11 Rthlr. bez., 11 G. Nor. / Dez. 114 - 115 Rthir.

12 Sgr., Wintergerste 1 Rthlr. 5 Sgr., Semmergerste ] Hug en 1 Rthir. 8 Sgr., Hafer 214 Sgr. Erbsen 2 Rtblr. Rappsaamen 3 Rthlr. 15 Sgr. men 3 Rthlr. 6 Sgr.

Nüböl Febr. März 11*—119 Rthlr. Leinöl loco gn Rthlr., Lieferung 93. Mohnöl 20 Rthlr. Hanföl 16 Rthlr. ., 14 —143 Rthlr. Südsee⸗Thran 10 Rthlr. Spiritus loco 19 Rthlr. bez. u. Br. * Sept. / Okt. 18 Rthlr. verkauft. n Okt. MMov. 177 Rthlr. bez. u. Br.

Breslau, 8. Sept. Weizen, weißer 61, 65 bis 69 Sgr.,

gelber 59, 62 bis 66 Sgr.

Roggen 30, 34 bis 37 Sgr.

Gerste 27, 29 bis 31 Sgr.

Hafer 17, 18 bis 19 Sgr.

Rapps 75 bis 77 Sgr.

Spiritus 100 E. a 9 Rihlr. begeben.

Rüböl 300 Ctr. pro Okt., Nov., Dez. a 10 Rthlr. begeben. Zink ab Gleiwitz 3 Rihlr. Gld.

Vie Stimmung am Markte war heute sehr flau, daher Preise

neuerdings niedriger notirt werden mußten.

Köln, 6. Sept. (23 Scheffel. Weizen direkt 63 Rthlr.

Waare, alter 6, Rthlr. W., pr. Nov. H Ather. W., pr. März 69

Rthlr. W. Rogg Rth März 495 Rthlr. W., 4 Rthlr. Geld; Gerste, hiesige 35 Rthlr. W., oberländische 4 Rthlr. W. Hafer 2 Rthlr. W., pr. Nov. 23 Rthlr. W., pr. März 28 Rthly. W. .

en 1 Rthlr. W., pr. Nov. ** Rthlr. W., vr.

Rübkuchen 2000 Pf. 27 Rthlr. W. Rüböl compt. 29 Rthlr. W., pr. Okt. 29] Rithlr. W, 293 G.,

pr. Mai 30 Rihlr. W., geläutert 31 Rthlr. W. Leinöl pr. 260 Pfd. 26 Rthlr. Waare.

Neuß, 5. Sept. Weizen 2 Rthlr. 13 Sgr., Roggen 1Rthlr. thlr. 5 Sgr.,

Kartoffeln 15 Sgr. Kleiner Saa⸗ Rüböl pr. Ohm 2282 Pfd. o. F. 31 Rthlr. 15 Sgr., dito

pr. Slt. 31 Rihlr. 15 S

r. Rübkuchen pr. 1000 8. 32 Rthlr. . . 2000 Pfd. 29 Rthlr. er mil geringer Kauflust. Rüböl fit.

Dez. M Jan. 114 119 Rthlr. 3a. 115 —119 Rthlr.

Mit der heutigen Nummer des Staats-⸗Anzei⸗

gers wird Bogen 162 der Verhandlungen zur Ver⸗ einbarung der 3

reuß. Verfassung ausgegeben.

Drud und Verlag der Declerschen Geheimen Ober -- Hofbuchdrucerei. Beilage

685

n6 1 ; 0 129. Geilagt zu e . 44 6 M . ** haut.

* ; . e utsch land.

*ksterreich. Reichstag: Protest gegen das Verhalten der Minister;

Tartelstagt; Interpellation in Betreff der Veröffentlichung von Reich s⸗

n tags · Beschlüssen; italienische Gefangene in Szegedin; die Einführung der National- Garde in Galizien; Toleranzfrage; Erledigung aller Amende— ments zu Kudlich's Anträgen. ; 5

6 ; Ausland.

örankreich. Paris.

ͤ Protest der italienischen Flüchtlinge. Die La Plata⸗ Händel. Organisation der beweglichen Nationalgarde. Bro- chüre Cormenin's über die Verfassung. Beschlagnahme von Blättern nd Ilugschriften. chweiz. Vorort. Bericht der nach Neapel abgesandten eidgenössischen ommissarien. Rechtfertigung. Porto-⸗Erhöhung. Neuenburg. ermischtes. ; ö möanien. Madrid. Die angebliche Modification des Ministeriums. . Die Montemolinisten. Die Staatsgefangenen. K Wissenschaft und Kunst. Königliches Opernhaus. (Thea.) Königsstädtisches Theater. (Eröffnung

der neuen italienischen Opern⸗Saison.) Eisenbahn⸗Verkehr.

Nichtamtlicher Theil. Dentschand.

HSesterreich. Reichstags⸗ Sitzung vom 5. Sept. (Allg. Oest. Ztg.) Violand bringt den angekündigten Protest gegen den Ausspruch des Ministers Bach ein. Er lautet, daß er nicht nur dor den Bänken dieses Hauses, sondern vor dem gesammten öster—

schischen Volke protestire: 1) gegen das Benehmen der jetzigen sster, welche bei Bach's Erklärung geschwiegen, sich also einver— standen erklärt und mithin das Recht dieses Hauses geleugnet; 2) ge— gen das Benehmen des Präsidenten, der wohl in seinem formellen Rechte gewesen, doch auch Pflichten als geistiger Leiter des Hauses habe und, wenn er es daher nicht vorgezogen, die Minister selbst zurückzuweisen, doch ausnahmsweise bei so wichtiger Sache das Wort tie gestatten sollen. Diesem Proteste haben sich gegen 40 Abge⸗ mroönete angeschlossen.

Sieralovski interpellirt den Minister des Innern und sagt, daß trotz der Versicherung desselben, noch immer russische Flüchtlinge an Ruß⸗ land überliefert würden, und daß mithin ein altes Kartel noch immer ge— handhabt werde. Er frage daher, ob das Ministerium noch fortan eine

artige Maßregel, welche, alle Pflicht und Ehre eines constitutionellen aates verletze und nur eines umenschlichen asiatischen Hordenhäuptlings würdig sei, fortbestehen lassen wolle? Do blhoff antwortet, daß er Anord- nungen bereits habe ergehen lassen und es micht begreife, wie derartige Fälle noch vorkommen könnten. Er bitte daher nur um die Mittheilung der einzelnen Fälle. ;

Borrosch: Er wende sich an das Gesammt-Ministerium mit drei Anfragen, er wolle aber eine bestimmte Antwort und keine nachträgliche, er= gänzende. Er erklärte sich, daß er eben so ein Bekämpfer aristokratischer Dligarchie, als auch demagogischer Gelüste sei. Er habe sich als Volks- vertreter eben so die Rückzugsbrücke zur behaglichen Vergangenheit, als die Zukunftsbrücke zu einer Staats-Anstellung abgeschnitten, demgemäß möge man glauben, daß er einem volksthümlichen Ministerium seine volle Ach—Q tung zollen werde, so lange es der Sache des Volkes treu bleibe. Ein solches Ministerium braucht nicht einmal gestützt zu werden, im Gegensatze aber werde er es als seine heiligste Volksvertreterpflicht halten, gegen das Ministerium zu wirken, unbekümmert darum, ob der Grundstein zum neuen volksthümlichen Gebäude der Grabstein eines alten Ministeriums sein werde. Mit tiefem Bedauern habe er gesehen, wie das Ministerium eine Volks- srage zur Kabinetsfrage gemacht, sich mit diesem aber noch nicht genügend, der souverainen Kammer die Art und Weise vorgezeichnet habe, in welcher sie die Frage erledigen solle. Hierauf sei ein Ministertadel gegen einen Abgeordneten gefolgt, was er ein- für allemal entschieden zurtickweise, Nun handle es sich um die Kundmachung eines vorläufigen Bestandtheiles der Constitution, ünd das Ministerium habe sich zwischen zwei Gewalten, welche in bester Einigkeit lebten, störend gestellt. Welche Folgen dieses Hinderniß haben könne, das könne er jetzt noch gar nicht absehen. Nach einem Kai- serlichen Manifest vom 6. Juni habe das Volk die volle Freiheit erlangt, und 'es habe auch jedes Ansinnen einer octrovirten Verfassung abgelehnt. Es sei mithin dem Volke eine aus ihm selbst hervorgegangene Verfassung zugesichert. Damals habe man das Volk für mündig erklärt, und jetzt wolle nan den Reichstag für unmündig erklären? Woher das Mißtrauen, ʒweifle man an seinem gesunden Sinne, an der wirklichen Liebe zum erblichen Throne, die keine bloße Phrase sei, sondern die Gesammtmonarchie zusam⸗ ienhalte? Wolle das Ministerlum den Reichstag als Null hinstellen? Ein Veto könne gar nicht stattfinden, der konstituirende Reichstag könne weder durch die Krone, noch durch eine Majorität außerhalb des Hauses aufgelöst, er könne nur durch Gewalten erdrückt werden; dann werde aber Anarchie folgen, und nach dieser Anarchie Reaction, Hunderttausende, würden anglücklich werden, Ströme Blutes fließen, abermals werde Reaction auf⸗ uchen und zuletzt die echte Volksfreiheit dennoch triumphiren. Dieser erste Neichstag sei der erste zeugungskräftige Adam aller nachfolgenden, lasse man lesen im geringsten schwächen, so vernichte man jene und stelle sie in die Reihe jener historischen Landtage, die jetzt vernichtet worden. „Wir ver⸗ schmähen es, uns von einem gewissen Liberalismus aus einem beliebigen Tuche das Kleid der Freiheit zuschneiden zu lassen, weil dann eine kurze Jacke daraus würde und endlich ein Stückchen Fetzen. Das Flügelroß der Volks freiheit wird sich sein Futter schon selbst suchen; aber man darf durchaus nicht in einer doktrinären Krippe ihm das beliebige Heu oder Hafer vor⸗

setzen. Will das Ministerium die einigen Gewalten, Freiheit und Thron, trenutn? Das Ministerium hat wohl einen außerordentlichen Vortheil, es

ist noch ein unverantwortliches, da die Constitution eist festgesezt werden muß, ein bezügliches! Gesetz noch nicht besteht und ein Gesetz auch nicht rückwirkend sein kanne Es besteht aber ein moralisches Walten, und dieses kann Nache nehmen oder mit Ruhm bedecken. Ich stelle daher an das Gesammt-Ministerium 3 Fragen: 1) Ob das Ministerium unter der Sanc⸗ tion oder der noch verfänglicheren Vereinbarung etwas Anderes verstehe, als die bloße Hinausschiebung und Verzögerung der Beschlüsse der Kammer? 2) Ob das Ministerium gesonnen fei, bezüglich jener Gesetze, welche die Reichsfammer zur Wahrung des inneren Friedens zu veröffent= lichen beschlossen, eine Verweigerung der ministeriellen Sanction auszuspre⸗ chen? 3) Ob das Ministerium gesonnen sei, im Falle der Bejahung einer dieser Fragen nicht blos die moralische, sondern auch die rechtliche Verant⸗ wortlichkeit der etwaigen traurigen Folgen dieser Berathung auf sich zu neh— men. Minister Bach antwortet, daß, nachdem der Herr Interpellant sich an das Gesammt-Ministerium gewendet, die Frage in Gesammiberathung gezogen werden müsse; er bitte nur um schriftliche Uebergabe derselben. Löhner interpellirt den Justiz⸗Minister. In Szegedin befinden sich seit 1831 italienische Gefangene, etwa 500 an der Zahl, deren Vergehen noch sämmtlichen Behörden unbekannt sei. Das ungarische Ministerium 1 dies dem jetzigen Ministerium hierher gemeldet, da es zugleich die erpflegungskosten nicht tragen wolle. Hierauf habe das Ministerium die Gefangenen belassen und an den sogenannten Hof⸗Commissair Montecucoli in Italien ein Schreiben gesendet, wonach ihm die Gefangenen überliefert wer den und er dann über sie zu verfügen haben werde. Er bitte daher um Vorlage sämmtlicher Papiere und Nechenschaft darüber, wie das Ministerium das Jhich n der Gefangenen in die Hände des Hof-Commissairs Monte— cucoli legen könne, und man sie nicht einmal in Italien freilassen wolle, da gar kein Grund für ihre Verhaftung als ein angeblicher Hang zur Ungesetzlich= keit vorhanden sei. Bach antwortete: Das NMeinisterium habe Nachforschungen angestellt, was für eine Bewandtniß es mit den Gefangenen habe; trotz aller Bemühungen sei es nicht gelungen, in den Archiven und Registraturen etwas

über sie zu finden, und das Ministerium habe sich nur an den Ministerial⸗ Commissair Montecucoli gewendet, daß er an Ort und Stelle Erhebungen pflege. Gegen die Freilassung in Ungarn habe das dortige Ministerium feier⸗ lichst protestirt. Das hiesige Ministerium habe daher nur noch den Trans— port um einen Monat zu verzögern gesucht, um in diesem Monate Erhe= bungen zu pflegen. Was die Frage beireffe, ob Montecucoli Hof⸗Commis⸗ sair sei, so habe ihm das Ministerium den Titel eingestellt, und er sei jetzt Ministerial⸗Commissair. Wenn der frühere Titel noch in einem amtlichen Schreiben vorkomme, so sei es ein Kanzleifehler. Uebrigens werde er die Papiere vorlegen. J

Smolka interpellirt den Minister des Innern, ob er auf die ver⸗ sprochene Besei igung der Hindernisse, welche in Galizien der Errichtung der Rational-Garde in den Weg gelegt würden, gedacht habe. Ein Bürger— meister habe die Errichtung mit den Worten verweigert: „Radeßki hat in Mailand gesiegt, und die Narren denken noch auf die National- Harde!“ Doblho ff verfpricht Untersuchung und Abhülfe.

Reimers ho fer fragt in Angelegenheit der Toleranz für evangelische Gemeinden und erzählt den Fall, daß bereits seit 8s Jahren Jemand er⸗ solglos einschreite, um für sich den Uebertritt aus der katholischen in die evangelische Kirche zu erwirken. o blhoff verweist die Toleranzfrage auf die Constitution, der er nicht vorgreisen könne.

Die ferneren Amendements zu dem, Kudlichschen Antrage kommen nun an die Tagesordnung. Sie werden theils als erledigt erklärt, unter diesen auch sämmiliche Punkte der Amendements Borrosch's und Peitler's, theils zurückgezogen, unter letzteren das Amendement Brauner's. Die Verbesse— tungs-Amendements zu dem Antrage Kudlich's sind nun zu Ende.

Uns land.

Frankreich. Paris, 5. Sept. Die nach Paris geflüchte⸗ ten Italiener erlassen durch F. G. Urbino, als ihr Srgan, folgende Protestation gegen die vom sardinischen Ministerium an den Rath der Lombardei unterm 24. August gerichtete Einladung, die Lombar dei mit Piemont zu verschmelzen:

„Im Namen der italienischen Emigration und aller Lombarden und nach Einsicht des Inhalts des Dekrets der provisorischen Regierung vom 42. Mai 1848, das sich über die Verschmelzung der Lombardei mit Pie- mont ausspricht; nach Einsicht der Einladung, die der Ministerrath von Turin an die Mitglieder der provisorischen Regierung der Lombardei unterm 24. August richtet; in Erwägung, daß die in dem erwähnten Dekrete der lombardisch - proviforischen Regierung vom 12. Mai 18418 rücichtlich einer Verschmelzung der Lombardei mit Piemont aufgestellten Gründe gar nicht mehr existiren; daß die Unterschriften unter jenes Dekret auf betrügerische und ungesetzliche Weise erzielt worden sind; in Erwägung endlich, daß Karl Albert in seiner Capitulation vom 6. August, die übrigens von keinem der anwesenden Lombarden genehmigt worden, aus eigener Machtvollkommen⸗ heit auf alle Rechte entsagt hat, die er etwa aus jenem Dekret auf die Lombarbei hätte geltend machen können; erklären die Emigration und sämmtliche Lombarden die Verschmelzung der Lombardei mit Piemont für

null und nichtig und gar nicht geschehen und protestiren gegen alle Hand- lungen der ex-provisorischen Regierung, welche auf diese Verschmelzung Be— zug haben. Paris, 2. Sept. 1818.“

Der französische Gesandte, G. von Beaumont schreibt aus Lon⸗ don, daß die für den europäischen Großhandel, besonders in Leder, P fühlbaren La Plata-Händel ihrer günstigen Lösung endlich nahe eien.

Die bewegliche Nationalgarde wird durch ein Dekret organisirt. Dieselbe besteht von heute an aus 25 Bataillonen zu 650 Mann, de⸗ ren Sold für die alten Gemeinen auf 15 Fr. und für die neuen Gemeinen auf 19 Fr. für den Tag festgesetzt bleibt, wofür sie sich aber selbst beköstigen müssen. Die Anwerbungen geschehen nur gegen Vorzei⸗ gung des Taufzeugnisses oder Geburtsscheins; der Anzuwerbende darf nicht unter 16 und nicht über 30 Jahre alt sein, und muß außerdem noch Aeltern, Verwandte, Vormund oder ansässige Bürger nachwei⸗ sen, die für seinen Unterhalt bürgen, falls der Angeworbene ans dem Dienst wieder entlassen ist. Dleser neuen Mobilgarde von 16,250 Mann will Cavaignac die Obhut der Stadt Paris anvertrauen und ihr nur 25,000 Mann Linientruppen beigeben. Die übrigen 25,000 Mann werden sich in die Gegend von Metz zurückziehen, wo ein La⸗ ger aus 5 Divisionen gebildet werden soll. .

Cormenin hat eine kleine Broschüre über bie neue Verfassung, deren Entwurf von ihm ausgegangen, veröffentlicht. Er erklärt darin, daß er die Worte: „In Gegenwart Gottes und im Namen des französischen Volkes“ an deren Spitze gestellt, und ist sehr unwillig darüber, daß man das Recht auf Arbeit daraus gestrichen habe. Dann bekämpft er hauptsächlich das von einem gioßen Thel der Rational-Versammlung gewünschte Zweikammer-System.

Die Polizei war gestern bemüht, die aufzufindenden Exemplare von Prouthon's Le Peuple, von einem Brief, an den Marschall Bugeaud gerichtet, von dem Negozianten Jacques Frédéric Viguie, von Riancourt's Dieu le vent, und von den legitimistischen Blät⸗ tern Peuple frangais und Bouche dlacier in Beschlag zu neh⸗ men. Duchesne, der Geschäftsführer des Proudhonschen Le Peuphe hat gegen die Confiscation seines Blattes eine Klage eingereicht, in welcher es heißt, daß sich Männer, in der Uniform von Polizeidie⸗ nern, gestern erlaubt hätten, sein Blatt wegzunehmen, ohne daß ihm der obrigkeitliche Consiscations-Befehl mitgetheilt worden. Er trage daher auf Entschädigung der in ihrem Privat-Eigenthum verletzten Journal ⸗Verkäufer an. ö ö ö

Die April-Insurgenten von Limoges sind, wie die Gerichtszei⸗ tungen melden, nach Poitiers transportirt, worden;.

Die österreichische Gesandtschaft hat jetzt ihr Logis in dem dem Baron Rothschild zugehörigen ehemaligen Talleyrandschen Hause der Rue St. Florentin, statt in ihrer früheren Staatswohnung der Nue Grenelle St. Germain.

Bei der National-Versammlung sind 20,000 Petitionen von Ar⸗ beitern eingegangen, welche um die. Erlaubniß und die Mittel bitten, sich in Algerien niederlassen zu dürfen. Der Ausschuß für die algie⸗ rischen Angelegenheiten beschästigte sich gestern mit Prüfung dieses Antrages. Fallour, Barrot und Pascal- Duprat waren anwesend. Der Kriegs- Minister General Lamoriciere erschien in der Sitzung und trug darauf an, den Gegenstand noch fünf Tage ruhen zu lassen. Binnen dieser Frist werde er einen volsständigen Colonisationsplan für Algerien vorlegen. Der Ausschuß will heute beschließen, ob er dem Minister diese Frist bewilligen oder den Gegenstand sofort vor die National⸗Versammlung bringt. .

Der Monteur füllt ebenfalls sechs seiner Spalten mit Namen und Stand von Juni-Insurgenten, die nach Havre gebracht worden. Man bemerkt darunter wieder ein Dutzend deutscher Namen. 4

Das Le peuple frangais will wissen, es sei in einem Mini⸗ ster-⸗RNäthe die Auflösung des Munizipal-Rathes von Montpellier be⸗ schlossen worden. w .

Gestern untersuchten Ingenieur⸗Offiziere die Tragweite der pa⸗ riser Wälle und Bastionen, um im Falle einer Belagerung die Wir⸗ kung der Artillerie zu berechnen. .

Louis Rapoleon, der am Donnerstag in Ostende anlangte, ist am folgenden Tage schon wieder nach England zurückgereist. Er hatte nur seinem Oheim Jerome Bonaparte, der mit seinem Sohn, Mit⸗ glied der französischen National⸗Versammlung, noch in Ostende ver⸗ weilt, einen Besuch abstatten wollen.

Die Independance hebt hervor, daß kein antwerpener Haus von Bedeutung durch die finanzielle Krisis gestürzt worden sei, ein Umstand, welcher der Umsicht des antwerpener Handelsstandes Ehre mache und nicht ermangeln könne, dem antwerpener Platze neue Ge⸗ schäfte zuzuziehen, nachdem er seinen Kredit so vortrefflich bewährt habe. Die Kapitalien wendeten sich übrigens dermaßen schon die sem Platze zu, daß man daselbst die Wechsel guter Häuser zu 3 Prozent diskontiren könne.

Ein brüsseler Blatt berichtet, daß die Benutzung der in Belgien noch unbebauten Ländereien wohl 100,000 Familien beschäftigen könnte, und daß es mehr als 50, 0600 Hektaren belgischen Bodens gebe, dessen bessere Benutzung gleichfalls einer sehr großen Menge Nah⸗ rung verschaffen würde.

Schweiz. Vorort. (Eidg. Ztg.) Der Vorort übersendet den Ständen den Bericht der beiden nach Neapel abgesandten eid— genössischen Kommsssarien, Franscini und Collin, welche bekanntlich eine Untersuchung über das Benehmen der schweizerischen Regimenter beim Kampf des 15. Mai anzustellen hatten. Die Hauptergebnisse dieses Berichts sind den Regimentern sehr günstig. Zuvörderst er⸗ klären die Kommissarien, daß die neapolitanischen Behörden und die sämmtlichen Regiments- Offiziere (mit alleiniger Ausnahme eines trotzig antwortenden Hauptmanns) mit aller Offenheit und Zuvor⸗ kommenheit die Untersachung erleichtert haben. Hierauf wird den Nea⸗ politanern im Allgemeinen ein sehr unschmeichelhaftes Zeugniß über ihre Wahrhaftigkeit gegeben, indem sie gern alle möglichen anonymen Anschuldignngen machten, die allerwengsten aber zu ihren Worten stehen wollten und fast Niemand seine Klage begründen konnte. Siebzehn motivirte Klagen kamen den Kommissarien zu, worüber die Offiziere vernommen wurden; ein einziger der siebzehn Kläger wußte diesen Gegenbemerkungen zu repliziren. Die angeblichen Unthaten der Schweizer reduziren sich nun auf einige Kostbarkeiten, die bei der Habersackvisite gefunden und sofort abgenommen wurden, auf Zerstörungen in' einem Magazin, wobei Privathaß, vorausge⸗ setzt werden kann, und hauptsächlich noch auf die Tödtung zweier Klosterbrüder bei Anlaß der Durchsuchung eines Klosters am Tag nach dem Kampf, aus welchem geschossen worden war. Die⸗ sen Thatsachen gegenüber erhielten die Kommissarien vierundzwanzig Eingaben von Augenzeugen, welche die Mäßigung, ja die Großmuth der Schweizer während und nach dem Kampf beloben, indem auch in den eistürmten Häusern die Bewaffneten von den Schweizern ein⸗ fach entwaffnet und gefangen genommen wurden. Weiter erklären die Kommissarien, daß sie über allfällige Reactionsversuche am 15. Mai kein Urtheil zu fällen haben, daß aber jedenfalls die Schweizer⸗ Regimenter von jeder Mitwissenschaft einer Unternehmung gegen die Tonstitution durchaus frei seien und ruhig und allein ihrer militairi⸗ schen Schuldigkeit nach elebt haben. Die Kommissarien zeben noch einige Details über die öffentliche Meinung in verschiedenen Theilen Italiens, die sich stark gegen die Capitulationen aus spreche; hätte nicht die Tapferkeit der römischen Schweizer-Regimenter bei Treviso und Vicenza eine glückliche Diversien gemacht, so wären viele in Italien angesessene Schweizer in große Ungelegenheit gekommen. Der Vorort knüpft keinerlei Anträge an die Uebersendung dieses Berichts, der allerdings den Blättern und sogar gewissen Voten in der Tag⸗ satzung gegenüber laut genug spricht. ö Herr Reymond, schweizerischer Konsul in Mailand, hat sich ge⸗ gen die Beschuldigung, beim Einzug der Oesterreicher eine weiße statt der eidgenössischen Fahne aufgesteckt zu haben, dolllommen gerecht⸗ fertigt. Vor der Repolution hatten die diplomatischen Agenten im lombardisch- venetianischen Königreich kein Recht, irgend ein Zeichen

beim Siß ihrer Kanzlei aufzupflanzen. Als die Krisis kam, im Mo⸗ ment, wo die piemontesische Armee abzog, ließ Herr Reymond im Interesse der Schweizer am Konsulats-Hotel eine große weiße Fahne mit der JInschrift: „General-Konsulat der schweizerischen Eidgenossen⸗ schaft“ entfalten, aber in einer der Ecken der Fahne war das eidge⸗ nössische weiße Kreuz auf rothem Felde. Das Konsulat wurde übri⸗ gens immer respektirt.

Es wird versichert, daß am 2. September von Luzern aus die Anzeige nach Bern gekommen sei, daß der Kanton Uri, welcher seit vielen Jahren seine Posten an größere Kantone und namentlich an Zürich verpachtet hatte, dieselben urplötzlich auf eigene Kosten über- nommen habe. Nach einem Vertrage mit Luzern sollen von heute an Pakete und Waaren, welche durch den Kanton Uri nach dem Tessin und Italien zu spediren sind, eine Porto-Erhöhung von 3 Kreuzern für jedes Pfund erleiden. Somit kostet ein Paket von 19 Pfund Gewicht, welches bis dahin von Bern nach dem Tessin 28 Batzen Porto kostete, von heute an 3535 Batzen, was auf den Centner 7 Fr. Porto⸗Erhöhung ausmacht.

Neuenburg. (E. 3.) Der Große Rath hat seine Gesandt⸗ schaft dahin instruirt, die neue Bundes-Verfassung für angenommen zu erklären, wenn sich die Mehrheit der schweizerischen Bevölkerung und die Mehrheit der Kantone für sie ausgesprochen. Neuenburg verdankt ferner dem Vorort seine Bemühungen für die italienischen Flüchtlinge und wird diese Angelegenheit zur Bundessache erllären. Es stimmt endlich auch zur Errichtung einer außerordentlichen Agent⸗ schaft in Turin.

(Schweizerbote.) In die Frage über die Bestimmnng der künftigen Bundesstadt, wofür Bern, Zürich oder Luzern bezeichnet werden, mischen sich nun auch, nach wiederholten Korrespondenzen, Stimmen aus Zofingen, welche der guten Lage, der gesunden und freundlichen Gegend, der bekannten Opulenz der Stadt und der Gastlichkeit ihrer Bürger halber, diese' Ehre für sich in Anspruch nehmen.

Spanien. Madrid, 31. Aug. Die Gerüchte von einer bevorstehenden Modification des Ministeriums weisen sich als unbe⸗ gründet aus. Es hieß seit der Zurückkunft der Königin von la Granja, der Zustand von Catalonien errege solche Besergnisse, daß der Ge⸗ neral Rarvaez entschlossen wäre, sich selbst dorthin zu begeben und den Krieg aufs nachdrücklichste zu führen. Der Finanzminister, Herr Mon, sollte dagegen, wie man versicherte, den Vorsitz des Kabinets und der General Odonell das Kriegsministerium übernehmen.

Man schreibt dem Clamor aus Olot (Catalonien) unter dem 24sten Folgendes: „Vor einigen Tagen kam auf der Gränze eine vornehme Person an, auf welche einige Karlisten warteten. Diese übergaben ihr ein Pferd, um sich nach Spanien zu begeben. Man hat nicht mit Bestimmtheit erfahren können, wer die Person sei, man hält sie aber allgemein für einen Bruder. Montemolin s; . weiß man nicht, ob sie berei s sich auf spanischem Boden . . man bezweifelt es jedoch. Die Montemolinisten scheinen ütrige

ö 83 n aus Frankreich Waf en umfassende Pläne zu haben. Sie beziehe , und Munitidn und gehen hin und her, ohne

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wa ,, egi g und schreiben den Ortschaften Cataloniens

angekündigt, daß er alle Einwohner,

Cabrera hat in einem welche, den Befehlen des Ge⸗