stigem Sinne, nämlich dahin, daß England im Fall einer französischen
je für den öffentlichen Dienst nöthigen Subsidien bewilligt haben.
35 7 n,. wo es die Bedürfnisse des Staates ge⸗
Fsatten werden, zur Durchführung von Ersparnissen benutzen. Mylords und Gentlemen! : .
Ich habe in förmlicher Weise Meine diplomatischen Beziehungen zu der Regierung Frankreichs erneuert. Das gute Einvernehmen zwischen den zwei Ländern hat ohne die mindeste Unterbrechung fort⸗ bestanden.
st Ereignisse von tiefer Bedeutung haben die innere Ruhe vieler Staaten von Europa, sowohl im Norden als im Süden, gestört. Diese Ereignisse haben zu Feindseligkeiten zwischen Nachbarländern geführt.
Ich biete in Uebereinstimmung mit anderen befreundeten Mächten Meine guten Dienste auf, um diese Differenzen zu einer freundschaft⸗ lichen Erledigung zu bringen, und Ich vertraue, daß unsere Bemü⸗ hungen erfolgreich sein werden.
Mit Freuden denke Ich, daß eine zunehmende Erkenntniß von dem Werthe des Friedens zu der Hoffnung ermuthigt, daß die Na— tionen von Europa seine Segnungen zu genießen fortfahren werden.
Inmitten dieser Erschütterungen wurde Mir die Befriedigung, daß ich im Stande war, den Frieden für Meine eigenen Staaten zu bewahren und unsere heimische Ruhe aufrecht zu halten. Die Kraft unserer Institutionen ist geprüft und nicht als mangelhaft befunden worden. Ich habe getrachtet, das Meiner Obhut anvertraute Volk in dem Genusse jener gemäßigten Freiheit zu bewahren, welche es so gerechterweise werthschätzt. Mein Volk seinerseits empfindet zu sehr
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Ich erkenne mit dankbaren Gefühlen die vielen Beweise von Ergebenheit und Anhänglichkeit, die Ich von allen Klassen Meines Volkes empfangen habe. Es ist Meine ernstliche Hoffnung, daß durch Hegung von Achtung vor dem Gesetze und von Gehorsam gegen die Vorschriften der Religion die Freiheiten dieses Volkes durch die Seg⸗ nung des allmächtigen Gottes immer fortbestehen werden.
Der Lord-Kanzler, welcher diese Thronrede der Königin knieend überreicht hatte, erklärte hierauf das Parlament für proörogirt bis zum 2. November.
Heute Nachmittag wird Ihre Majestät die Königin den Bucking-= ham-Palast schon wieder verlassen und sich in Woolwich nach Schott⸗ land einschiffen. — Gestern machte der Graf von Neuilly mit seiner Familie der Königin bald nach ihrer Ankunft von Osbornehoufe im Du lin gaben d ln einen Besuch.
; Bekanntmachung.
In der 43sten Sitzung der Versammlung zur Vereinbarung der preußischen Staats- Verfassung vom 21. August d. J. hat der Abgeordnete von Berlin, Landgerichts-A ssessor Herr Jung, dem Magistrate den Vorwurf der Verzögerung der Berathung seines An⸗
trages wegen Pensionirung der im März verwundeten Freiheits⸗
kämpfer und ihrer Hinterbliebenen gemacht. Zur Berichtigung etwa dadurch entstehender irriger Ansichten bringen wir hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntniß, daß wir erst unterm 5. August d. J. von dem Wunsche der Central-Abtheilung für die Berathung des Jungschen Antrages, Kenntniß aus unseren Akten zu nehmen, durch das König—
Kirstein mit einem Mitgliede unseres Kollegium, welche, wie wir ers jetzt gelegentlich erfahren, rein prioatim und ohne unsere Kennt erfolgt war. Wir haben demnächst unterm 8. August die erfo lichen Verfügungen zur Offenlegung des gesammien, aus uns= Akten hervorgehenden Materials an die Verwaltungs⸗Deputation lassen, mithin selostredend keinerlei Veranlassung 2 Beschwerde Verzögerung einer uns bisher ganz fremden Berathung gegeü Hätten wirs irgendwie Kenniniß davon gehabt, daß die Abtheil der National⸗Versammlung Mittheilungen aus unseren Akten zu e halten wünschte, so würden wir nicht einen Augenblick angestand. haben, diesem Wunsche ohne Weiteres und ohne ministerielle Anwei⸗ sung bereitwilligst zu entsprechen.
Es ist bedauerlich, daß dergleichen völlig grundlose Vorwür ohne alle vorgängige Prüfung und Kenntnißnahme der Thatsach— öffentlich ausgesprochen werden.
Berlin, den 6. September 1848.
Der Magistrat.
NRönigliche Schauspiele.
Sonntag, 10. Sept. m Opernhause. g8ste Abonnemi Vorstellung: Thea, oder: Die Blumenfee, Ballet in 3 Bilde von P. Taglioni. Musik von Pugny. Vorher: Das Portre: der Geliebten, Lustspiel in 3 Abth., von Feldmann. Anfang ha..
7 uhr. Königsstädtisches Theater.
die Vortheile von Ordnung und Sicherheit, um den Anstiftern von liche Ministerium des Innern amtliche Mittheilung erhalten, bis da— Sonntag, 10. Sept. Der Verschwender. Original- Zauber- Plünderung und Verwirrung irgend eine Aussicht auf Eifolg ihrer hin aber in gar keiner amtlichen Berührung mit der Abtheilung ge- märchen in 3 Akten, von F. Naimund.
verruchten Pläne zu lassen. standen haben, indem die Verhandlung des Abgeordneten Herrn (Dlle. Mehr: Rosa.)
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——— — 8 fer Sän er He r se rom 9g. September.
V echsel- Course.
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⸗
J ... 250 FI. 2 mi. ö 1427 IlIambur ..... 2 300 nr. Kurz l5õl 1567
,, , , , 300 ne. 2 mi. 1505 150 n 2 26 L131. 3 Mi. 65 2353 6 233 1 2 2 2 300 Pr. 2 Mi. 2 — d 19. . 93 — Augaburg.-.. .. 150 FI. 2 Mi. 1015 1613 GJ . 100 Thlr. 2 Mi gh! 99 Leipzis in Courant im 14 Thlr. Fuss.. 100 Tb. n . 8. Frankfurt a. M. güdd. W. ..... ...... 1001. 2 Mt. 56 21 — d 100 sRhl 3 Wochen — 104
Inländische Fonds, Hf⁊andbhriss-, Kommimiual - Papiere umd Geld- Coumse.
zt. Rriet. geld. Geu. zt. Kriet. Geld. G νάσ.. Si. Sebuld- Sch. 35 72 71 ur- u. Nm. Pfäbr. 3 897 — Seeb. Präm. Seb. Schlesische do. 3 — R. u. Rm. Schuldv. 3 — do. Li. H. gar. do. 3 — — gerl. Stadt- obl. 35 — — Pr. M Anih. Sch - 835 821
Wenstpr. Efandhr. 35 — 7 4 Gros: b. Posen do. 4 96 — do. do. 3 — 77 Frioedrichsd'or. — 1325 13 * . * 2 Oatpr. Ptardbe. 3 3. — Aud. Goldm. abi. — 127 12 omm. do. 35 89? — PDisconto. — 33 .
— PFolu neue Pfdbr. 4 91 — — do. Part 500 FI. 4 66 — — do. do. 300 I. — — 911 Ilamb. Feuer- Cas. 3 — — — do. Staats-Er. Anl. — — —
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do. beillopes 4.8. õ
do. do. 1. Anl. 4 — 1 4
do. Stiegl. 2. 4. A. do. do. 5. A.
do. v. Rihsdh. Lat. 5 — 99 Holl. 27 B Int. 2237. — — do. Lolu. Schata o. 1615 61 Kurh. Hr. O. 40 th. — ] — . do. do. Cert. L. A. 5 — 71 Sardin. do. 36 Fr. — — — do. do. L. B. 200FI.— — 123 N. Bad. do. 35 F. — — — Lol a. Pfdbr. a. C. 4 — 607
Kis enkal-'m — A Ctiemn.
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Thür. Verbind.-Bah 5, oo, 9 4
2, 756. 000 4.63 — ͤ 2 .
Kiel - Altona. .... Sp. 2, 050, 000 Amsterd. Rotterd. FI. 6, 500, 000
Stamm- Actien. Kapital. 4 Prioritäts - Actien. Kapital. 7. . 38 Ta Tes - Coums JJ 5 Iii es - Cours. e er, me, ,. de, e. , , 27 48 8 ; Sümmiliche Prioritäts-Actien werden durch ä 6 Die mit 3 pCt. ber. Actien uind SFiaa gar. S* * juůhrliche Verloosung 2 100 pCt. amortis. erl. Anhalt Lit. A B. 3,500, p00 4 J 6 a. Berl. Anhalt.... .... 1. 41, Soo 4 83 0 do. Hamhurg. S. 0b 0, C 4 25 62 be. do. Hamburg ...... 5. 000. 000 43 89 ue do. Stettin -Starg. . 4.824, 100 4 6 S6 ba. v. 6. do. Potsd. Magd. . . 2.367, 200 4 78 n do. Eotsd. Magd... A4, MM, O04 4 659 . 514 ba. a. 6. do. do. 3. 132, 8o0 5 87 n. Magd. Halberstadt 4. . 1 10143 6. NMagdeb. - Leipziger .. 1, 788, 000 4 — d. Leihziger -. 2.300, 000! 4 18 — Hasso - huriüger.- 4. 0a 4 823 n. Halle- hüringer... H, 06, h 4 — 493 503 va. Fin Minden?‘ 3.61.59 43 80 n. Cöln - Minden. . ...... 12.967, 500 35 — 743 ba. Rhein. v. Staat gar.. 1,492, 8 )0 3 — do. Aachen.... 4.500, 000 4 4 515 . 5243 ba. u. G. do. 1. Priorität. . . . 2, 48587, 2650 4 ö. Bonn - Göln . 1.051.260 4 — — do. Stamm- Prior. . 1. 250, 000 4 . Düss eld. Elberseld ö 1.405, 009 4 4 . Diüsseldorf-Elberseld. 1, 000,000 4 . Steele -Vohzinkel. . 1.300, 000 4 — . Niederschl. Märkisch. 4. 175, 000 4 SI be. a. G Niederschl, Märkisch. g, g50, 000 35 — 665 67 ba. u. 6. do. do. 3, 500, 000 5 93 n. do, Zweigbahn 1,500, 100 4 — . do. Ill. Serie. 2, 300, 000 5 883 6 Oberschl. Lit. E.... 2.253, 1090 3516 S6 a 875 bz. u G. do. Zweigbahn 252, 000 4 . (de.. , , , n hh s 3 dar. s ra. e. 6. . 218,000 5 * Cosel - Oderberg. .... 1. 200,000 4 — . Oberschlesische ..... 1,276, 600 4 J Breslau - Ereiurg... 1,700, 090 4 368 . Gosel · Oderberg. .... 250, 000 5 — krakau 9herschl.. .. 1,505, 00 4 — ö. Steele - Vohwinkel. .. 325,000 5 ö. Berg. - Märk. .. ...... 4,000, 0000 4 — — Breslau - Freiburg. 100,000 4 — Stargard Posen... 5. 00h, 00 4 — 6485 4 653 ba. a. 0 Tf Brieg - Neisse. . ...... j. ich. oo 144 Ausl. Stamm-Act. 6 ; 5 ö * .. ,, ,. ö / * ; Dresden- Görlitz.... 6.000,00 1 — . . alt. it 2. 500,000 4 60 83 R. 825 G. Leipzig Dresden 3 4.500, 000 4 . agdeb, Wittenb.... 1.509, 009 4 60 — Chemm̃tz . Risa ..... 4. 000, 000) 4 — Aachen-Mastricht.. Sãâchsisch- Bayerische 6ö, 000, 000ü 4 1 1 1
Ausl. Quilting Sb. .
Ludw. Bexbacss 24 EI. 8, 535, 0990 4 690 . Festhor, . . 26 Hl. I8, 4G. 4 80 .
Friedr. Wilh. Nordp. 8, 00, 004 966 393 3 40 3 zb.
Schluss- Course von Cöln- Minden 74 6.
1 11
Mecklenburger Thlr. 4, 300, 20
von Preussischen Bank- Antheilen 82 . S3 be. a. 6.
An der heutigen Börse herrschte eine bessere Stimmung, und die Course sind meistens et
Ministeriums, sich noch nicht wesentlich besser gestaltet hat.
was gestiegen, obwohl das Vertrauen, wegen der Unsicherheit üher die Zusammenstellung des neuen
Auswärtige Börsen.
Breslau, 8. Sept. Holl. und Kaiserl. Dukaten 967 Bi. Friedrichsd'or 11333 Br. Louisd'or 11235 Gld. Poln. Papiergeld Iößz bez. u. Gld. Vesterreichische Banknoten 93 bez. u. Br. Staats- Schuldscheine 37 proz. 743 bez. Seehandlungs⸗ Prämien -⸗-Scheine a 50 Rthlr. S8 Br. Schles. Pfandbr. 35 proz. 904 Br. do. Lit. B. 4 vroz. 25 Br. do. Ih proz. 813 Br.
Poln. Pfandbriefe neue proz. 91 Br. do. Partial⸗Loose a 300 Fl. M2 Gld. do. a 500 Fl. 68 Br. do. Bank⸗Certifik. a 200 Fl. 127 Gld. Russ. poln. Schatz⸗-Obligationen 4proz. 663 Br.
Actien. Oberschles. Litt. A. 33 proz. 89 bez. do. Litt. B. Zhproz. 89 bez. Breslau⸗Schweidnitz Freiburg 4 proz. S6 Br. Niederschl. Märk. 3Iproz. 697 Br. do. Prior. 5proz. 91 Gld. do. Ser. III. 5proz. 00 Br. Neisse⸗Brieg 4proz. 40 Br. Krakau⸗ Oberschl. proz. 43 Br., 427 Gld. Friedrich⸗Wilhelms-Nordbahn 4 proz. 413, 4. — * bez. und Gld.
Wien, 7. Sept. Met. 5proz. 787 — 785, 4, 3. Aproz. 64 — 64. 3proz. 48— 49. 2ꝓproz. 41 - 413. Anl. 34 128 - 129, 39 86 - 37. Nordbahn 1013—– 105. Gloggun. 93— 94. Mail. 73— 4. Livorno 683 — 3. Pesth 64 — b 5. Budw. 69. B. A. 1075— 1080. K. K. Geld 115 Br., 114 G. Holl. Gold 1155 Br., 115 G.
Wechsel. Amsterdam 152 Br., 1515 G. Frankf. 1093 Br., 109 G. London 11 Br, 10. 55 G. Augsburg 10s Br., 108 G. Hamb. 1613 Br., 161 G. Paris 1293 Br., 129 G.
Leipzig, 8. Sept. E. Dr. Part. Oblig. 97 Br. Leipz. B. A. 115 8. d. Dr. E. A. 93 . Sitz Bayer. 74 * ö Schles. A3 Br. Cbhemn. Riesa 21 Br. FTöbau-Jittau 2335 Br. 6 .. . . A. S73 Br., do Gld. Lo.
. r., 85 . ona-Kiel 99) Br. Deß. B. A.! Preuß. B. A. 85 Br. Br. Deß. B. A. 91 Sr.
Frankfurt a. M., J. Sept. Met. 71x. 713. Dar 50 Ji. L. 623. 621 do. 25 Fl. 203 Br. arg 5 Fi. . do. 35 Il. 243. 243. Kurhess. 243. 242. Sard n. 243. 21. 3proz. Span. 175. 173. Poln. 300 Fl. LS. 925. 92, do. 563 Ii. 663. 66. Köln-Minden 765 Br. Bexbach 653. 553. r. Wilh. Nordbahn 414. 41. ;
HGSamburg, J. Sept. 3 proz. p. C. 765 Br., 769 G. 967 Br., 95 Gld. Dän. 674 Br., 67 Dl Ard. 9 8. g. 177 Br. Hamburg-Berlin 563 G. Bergedorf 57 Br. lien. ö ö Br., 88 Gld. Kop. Roeskild. 50 Br. Mecklenburg Br.
In einigen Fonds und Actien war etwas Umsatz.
Paris, 6. Sept. Neue Eskomptirungen von 70, 000 Fr. Hproz. Rente hatten keinen Erfolg, die Rente ging nach einer kleinen Stei⸗ gerung auf ihren estrigen Stand zurück. Es wurde selbst sehr viel angeboten. ehe interpretirte man die englische Thronrede in gün⸗
3 proz. 865. Ard. 12. Port. 4proz. 223. E. R. 98.
zurück. In fremden Fonds war wenig Geschäft und keine wesentliche Veränderung. Eisenbahn-Actien flau.
proz. 77, 4zproz. 703, 23proz. 383, 4. Span. Ard. 84, 3.
Intervention in Italien neutral bleiben werde. Am Schluß eine kleine; Steigerung. Eisenbahn-AUctien stark angeboten. / Zproz. Rente blieb wie gestern 44. 25. 72. 50, schloß 73. Anleihe von 1848 72. 25. a 1640. Nordbahn 376. 25 a 377. 50. London, 5. Sept. Z proz. Cons. p. C. 86.
5 proz. do. gestern Bank ⸗Actien 1645
a. Z. 863.
Engl. Fonds waren heute etwas weniger fest und gingen 4 Ih
Amsterdam, 6. Sept. Die Stimmung für holl. Fonds war heute weniger flau als gestern. — Russ., Oesterr, Span. und Portug. waren niedriger angeboten. Der Handel war im Allgemei— nen ziemlich belebt. — G. 2 P. 2. WD. 3. Russ. alte 972. proz. 765. Oest. Met. 5proz. 693, 4. Bras. 75.
Holl. Int. 144, 4, 5. Z3Zproz. neue 523. A4pioz. ostind. 68, E. 35 proz. Synd. 685, 68. Span. Ardoins 85. Gr. Piecen 84. Coupons proz. 265, 34. Portug. neue 209. 4 proz. 22, 4, 22.
Antwerpen, 5. Sept. Wenig Geschäft und Veränderung.
. — r —
Markt ⸗Berichte.
Berliner Getraidebericht vom 9. September.
Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:
Weizen nach Qualität 58 — 62 Rthlr. „ schwimmend 88 pfd. 658 Rthlr. begeben. Roggen loco 30 — 32 Rthlr. nominell. „S6 pfd. 363 Rthlr. gefordert. y ö n. S4 pfd. 30 Nthlr. offerirt. ö 2pfd. p. Sept. / Okt. 285 Rthlr. Okt./Nov. 29 Rthlr. „p. Frühjahr 32 Rthlr. Gerste, große, loco 28 Rthlr. »kfklleine 25 Rthlr.
Hafer loco nach Qualität 16 — 17 Rthlr.
Erbsen, Kochwaare 140 Rthlr.
9 „ Jutterwaare 37 Rthlr. apps ö
le Ribsen ! I= 6s Ahhl.
Sommer-Rübsen 62 —60 Rthlr. ohne Vorrath nominell.
Leinsaat 46 — 15 Rthlr.
Rüböl loco 111 Rthlr. Br., 11 G. Sept. / Okt. 11 Rthlr. Br. u. bez. Okt. Mov. 111 —111 Rthlr. bez., 11 G. Nov. / Dez. 117 —115 Rthlr.
Dez. Jan. 114 — 115 Rthlr. Jan. Febr. 115 — 11 Rthlr.
Rüböl Febr. März 11 * —119 Rthlr. Leinöl loco 8) Rthlr., Lieferung 93. Mohnöl 20 Rthlr. Hanföl 16 Rthir. Palmöl 14 — 145 Rthlr. Südsee⸗Thran 10 Rthlr. Spiritus loco 19 Rthlr. bez. u. Br. ö Sept. / Okt. 18 Rthlr. verkauft. Okt. Mov. 173 Rthlr. bez. u. Br.
Breslau, 8. Sept. Weizen, weißer 61, 65 bis 69 Sgr., gelber 59, 62 bis 66 Sgr.
Roggen 30, 34 bis 37 Sgr.
Gerste 27, 29 bis 31 Sgr.
Hafer 17, 18 bis 19 Sgr.
Rapps 75 bis 77 Sgr.
Spiritus 100 E. a 9 Rihlr. begeben.
Rüböl 300 Ctr. pro Okt., Nov., Dez. a 10 Rthlr. begeben.
Zink ab Gleiwitz 3 Rihlr. Gld.
Die Stimmung am Markte war heute sehr flau, daher Preist neuerdings niedriger notirt werden mußten.
Köln, 6. Sept. (23 Scheffel. Weizen direkt 68 Rthlr. Waare, alter , Rthlr. W., pr. Nov. H tir. W., pr. März 6 Rthlr. W. Roggen 4 Rthlr. W., pr. Nov. 14 Rthlr. W., pr. März 45 Rthlr. W., 4 Rthlr. Geld. Gerste, hiesige 38 Rthlr. W., oberländische 4 Rthlr. . Hafer 2 Rthlr. We, pr. Nos. 28 Rthlr. W., pr. März 28 Rthlr. W. Rübfuchen 2000 Pf. 27 Rthlr. W.
Rüböl compt. 29 Rthlr. W., pr. Okt. 29 Rihlr. W., 293 G., pr. Mai 30 Rihlr. W., geläutert 31 Rthlr. W. Leinöl pr. 260 Pfd. 26 Rthlr. Waare.
Neu, 5. Sept. Weizen 2 Rthlr. 13 Sgr., Roggen 1 Rthlr. 12 Sgr., Wintergerste 1 Rthlr. 5 Sgr., Sommergerste 1 Rihlr, 5 Sgr., Buchweizen 1 Rthlr. 8 Sgr., Hafer 24 Sgr. Erbsen 2 Rtdlr. Rappsaamen 3 Rthlr. 15 Sgr. Kartoffeln 15 Sgr. Kleiner Saa⸗ men 3 Rthlr. 6 Sgr. .
Rüböl pr. Ohm à 282 Pfd. o. F. 31 Rthlr. 15 Sgr., dito r. Skt. 31 Rihlr. 15 Sgr. ĩ Rübkuchen pr. 1000 Xi. 32 Rthlr.
k pr. 2000 Pfd. 29 Rthlt.
etraide mit geringer Kauflust. Rüböl fist.
Mit der heutigen Nummer des Staats⸗Anzei⸗ gers wird Bogen 162 der Verhandlungen zur Ver⸗ einbarung der Preuß. Verfassung ausgegeben.
Druck und Verlag der Dederschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei. Beilage
241
unn. * — = * ? . — — . 1 m , mmm 17 . 4 Z3n⸗nhalt. mae. . Deutschland.
„sterreich. Reichstag: Protest gegen das Verhalten der Minister;
—MCartelfrage; Interpellation in Betreff der Veröffentlichung von Reichs-
n tags ⸗Beschlüssen; italienische Gefangene in Szegedin; die Einführung der National- Garde in Galizien; Toleranzfrage; Erledigung aller Amende⸗ ments zu Kudlich's Anträgen. R
Ausland.
z Frankreich. Paris. Protest der italienischen Flüchtlinge. — Die La Plata-Ländel. — Organisatisn der beweglichen Nationalgarde. — Bro- chüre Cotrmenin's über die Verfassung. — Beschlagnahme von Blättern
und Flugschriften. Hweiz. Vorort. Bericht der nach Neapel abgesandten eidgenössischen Lommissarien. — Rechtfertigung. — Porto- Erhöhung. — Neuenburg. ermischtes.
wanien. Madrid. Die angebliche Modification des Ministeriums.
= Die Montemolinisten. — Die Staatsgefangenen. . Wissenschaft und Kunst. KRonigliches Opernhaus. (Thea.) — Königsstädtisches Theater. (Eröffnung
der neuen italienischen Opern-Saison.)
Eisenbahn⸗Verkehr.
nichtamtlicher Theil. Dent schand.
Oesterreich. Reichstag s⸗Sitzung vom 5. Sept. (Allg. Oest. Ztg.) Violand bringt den angekündigten Protest gegen den Ausspruch des Ministers Bach ein. Er lautet, daß er nicht nur dor den Bänken dieses Hauses, sondern vor dem gesammten öster—
schischen Volke protestire: 1) gegen das Benehmen der jetzigen sster, welche bei Bach's Erklärung geschwiegen, sich also einver⸗ standen erklärt und mithin das Recht dieses Hauses geleugnet; 2) ge— gen das Benehmen des Präsidenten, der wohl in seinem formellen Rechte gewesen, doch auch Pflichten als geistiger Leiter des Hauses habe und, wenn er es daher nicht vorgezogen, die Minister selbst zurückzuweisen, doch ausnahmsweise bei so wichtiger Sache das Wort tie gestatten sollen. Diesem Proteste haben sich gegen 40 Abge⸗ droönete angeschlossen.
Sieralovski interpellirt den Minister des Innern und sagt, daß trotz der Versicherung desselben, noch immer russische Flüchtlinge an Ruß- land überliefert würden, und daß mithin ein altes Kartel noch immer ge— handhabt werde. Er frage daher, ob das Ministerium noch fortan eine
artige Maßregel, welche alle Pflicht und Ehre eines constitutionellen
aates verletze und nur eines dumenschlichen asiatischen Hordenhäuptlings würdig sei, fortbestehen lassen wolle? Doblhoff antwortet, daß er Anord⸗ nungen bereits habe ergehen lassen und es nicht begreife, wie derartige Fälle noch vorkommen könnten. Er bitte daher nur um die Mittheilung der einzelnen Fälle. ; . Borrosch: Er wende sich an das Gesammt-Ministerium mit drei Anfragen, er wolle aber eine bestimmte Antwort und keine nachträgliche, er- gänzende. Er erklärte sich, daß er eben so ein Bekämpfer aristokratischer Oligarchie, als auch demagogischer Gelüste sei. Er habe sich als Volks⸗ vertreter eben so die Rüchzugsbrücke zur behaglichen Vergangenheit, als die Zukunftsbrücke zu einer Staats- Anstellung abgeschnitten, demgemäß möge man glauben, daß er einem volksthümlichen Ministerium seine volle Ach— tung zollen werde, so lange es der Sache des Volkes treu bleibe. Ein solches Ministerium braucht nicht einmal gestützt zu werden, im Gegensatze aber werde er es als seine heiligste Volksvertreterpflicht halten, gegen das Ministerium zu wirken, unbekümmert darum, ob der Grundstein zum neuen volksthümlichen Gebäude der Grabstein eines alten Ministeriums sein werde. Mit tiefem Bedauern habe er gesehen, wie das Ministerium eine Volks- frage zur Kabinetsfrage gemacht, sich mit diesem aber noch nicht genügend, der souverainen Kammer die Art und Weise vorgezeichnet habe, in welcher sie die Frage erledigen solle. Hierauf sei ein Ministertadel gegen einen Abgeordneten gefolgt, was er ein für allemal entschieden zurückweise. Nun handle es sich um die Kundmachung eines vorläufigen Bestandtheiles der Constitution, und das Ministerium habe sich zwischen zwei Gewalten, welche in bester Einigkeit lebten, störend gestellt. Welche Folgen dieses Hinderniß haben könne, das könne er jetzt noch gar nicht absehen. Nach einem Kai⸗ ferlichen Manifest vom 6. Juni habe das Volk die volle Freiheit erlangt, und es habe auch jedes Ansinnen einer octroyirten Verfassung abgelehnt. Es sei mithin dem Volke eine aus ihm selbst hervorgegangene Verfassung Damals habe man das Volk für mündig erklärt, und jetzt wolle man den Reichstag für unmündig erklären? Woher das Mißtrauen, zweifle man an seinem gesunden Sinne, an der wirklichen Liebe zum erblichen Throne, die keine bloße Phrase sei, sondern die Gesammtmongrchie zusam⸗ menhalte? Wolle das RMinisterlum den Reichstag als Null hinstellen? Ein Veto könne gar nicht stattfinden, der konstitnirende Reichstag könne weder durch die Krone, noch durch eine Majorität außerhalb des Hauses aufgelöst, er könne nur durch Gewalten erdrückt werden; dann werde aber Anarchie folgen, und nach dieser Anarchie Reaction, Hunderttausende würden inglücklich werden, Ströme Blutes fließen, abermals werde Reaction auf⸗ auchen und zuletzt die echte Volks freiheit dennoch triumphiren. Dieser erste Neichstag sei der erste zeugungskräftige Adam aller nachfolgenden, lasse man vesen im geringsten schwächen, so vernichte man jene und stelle sie in die Reihe jener hisorischen Landtage, die jetzt vernichtet worden. „Wir ver⸗ schmähen es, uns von einem gewissen Liberalismus aus einem beliebigen Tuche' das Kleid der Freiheit zuschneiden zu lassen, weil dann eine kurze Jacke daraus würde und endlich ein Stückchen Fetzen. Das Flügelroß der Volks⸗ freiheit wird sich sein Futter schon selbst suchen; aber man darf durchaus nicht in einer doktrinären Krippe ihm das beliebige Heu oder Hafer vor— setzen. Will das Ministerium die einigen Gewalten, Freiheit und Thron, trennen? Das Ministerium hat wohl einen außerordentlichen Vortheil, es ist noch ein unverantwortliches, da die Constitution erst festgesezt werden muß, ein bezügliches! Gesetz noch nicht besteht und ein Gesetz auch nicht rückwirkend sein kann, - Es besteht aber ein moralisches Walten, und dieses kann Rache nehmen oder mit Ruhm bedecken. Ich stelle daher an das Gesammt-Ministerium 3 Fragen: 1) Ob das Ministerium unter der Sanc⸗ tion oder der noch verfänglicheren Vereinbarung etwas Anderes verstehe, als die bloße Hinausschiebung und Verzögerung der Beschlüsse der Kammer? ?) Ob das Ministerium gesonnen sei, bezüglich jener Gesetze, welche die Reichskammer zur Wahrung des inneren Friedens zu veröffent= lichen beschlossen, eine Verweigerung der ministeriellen Sanction auszuspre—= chen? 3) Ob das Ministerium gesonnen sei, im Falle der Bejahung einer dieser Fragen nicht blos die moralische, sondern auch die rechtliche Verant= wortlichkeit der etwaigen traurigen Folgen dieser Berathung auf sich zu neh⸗ men. Minister Bach antworlet, daß, nachdem der Herr Interpellant sich an das Gesammt-⸗Ministerium gewendet, die Frage in Gesammtberathung gezogen werden müsse; er bitte nur um schriftliche Uebergabe derselben.
Löhner interpellirt den Justiz-Minister. In Szegedin befinden sich seit 1831 italienische Gefangene, etwa 500 an der Zahl, deren Vergehen noch sämmtlichen Behörden unbekannt sei. Das ungarische Ministerium habe dies dem jetzigen Ministerium hierher gemeldet, da es zugleich die Ker lend ge oc! nicht tragen wolle. Hierauf habe das Ministerium die Gefangenen belassen und an den sogenannten Hof⸗Commissair Montecucoli in Italien ein Schreiben gesendet, wonach ihm die Gefangenen überliefert wer- den und er dann über sie zu verfügen haben werde. Er bitte daher um Vorlage sämmtlicher Papiere und Rechenschaft darüber, wie das Ministerium das Yhi n der Gefangenen in die Hände des Hof-Commissairs Monte⸗
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zugesichert.
cucoli legen könne, und man sie nicht einmal in Italien freilassen wolle, da gar kein Grund für ihre Verhaftung als ein angeblicher Hang zur Ungesetzglich= keit vorhanden sei. Bach antwortete: Das Neinisterium habe Nachforschungen
angestellt, was für eine Bewandtniß es mit den Gefangenen habe; trotz aller Bemühungen sei es nicht gelungen, in den Archiven und Registraturen etwas
85 geilage zum Preußischen Staats-Anzeiger.
über sie zu finden, und das Ministerium habe sich nur an den Ministerial⸗ Commissair Montecucoli gewendet, daß er an Ort und Stelle Erhebungen pflege. Gegen die Freilassung in Ungarn habe das dortige Ministerium feier= lichst protestirt. Das hiesige Ministerium habe daher nur noch den Trans— port um einen Monat zu verzögern gesucht, um in diesem Monate Erhe⸗ bungen zu pflegen. Was die Frage betreffe, ob Montecucoli Hof-⸗Commis⸗ sair sei, so habe ihm das Ministerium den Titel eingestellt, und er sei jetzt Ministerial⸗Commissair. Wenn der frühere Titel noch in einem amtlichen Schreiben vorkomme, so sei es ein Kanzleifehler. Uebrigens werde er die Papiere vorlegen. J
Smolka interpellirt den Minister des Innern, ob er auf die ver— sprochene Besei igung der Hindernisse, welche in Galizien der Errichtung der National-Garde in den Weg gelegt würden, gedacht habe. Ein Bürger= meister habe die Errichtung mit den Worten verweigert: „Radetzti hat in Mailand gesiegt, und die Narren denken noch auf die Nanional- Harde“ Doblho ff verspricht Untersuchung und Abhulfe.
Reimershofer fragt in Angelegenheit der Toleranz für evangelische Gemeinden und erzählt den Fall, daß bereits seit 8 Jahren Jemand er— solglos einschreite, um für sich den Uebertritt aus der katholischen in die evangelische Kirche zu erwirken. Do blhoff verweist die Toleranzfrage auf die Constitution, der er nicht vorgreisen könne.! .
Die ferneren Amendements zu dem Kudlichschen Antrage kommen nun an die Tagesordnung. Sie werden theils als erledigt erklärt, unter diesen auch sämmtliche Punkte der Amendements Borrosch's und Peitler's, theils zurückgezogen, unter letzteren das Amendement Brauner's. Die Verbesse— rungs-Amendements zu dem Antrage Kudlich's sind nun zu Ende.
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Ausland.
Frankreich. Paris, 5. Sept. Die nach Paris geflüchte— ten Italiener erlassen durch F. G. Urbino, als ihr Srgan, folgende Protestation gegen die vom sardinischen Ministerium an den Rath der Lombardei unterm 24. August gerichtete Einladung, die Lombar dei mit Piemont zu verschmelzen:
„Im Namen der italienischen Emigration und aller Lombarden und nach Einsicht des Inhalts des Dekrets der provisorischen Regierung vom 42. Mai 1848, das sich über die Verschmelzung der Lombardei mit Pie mont ausspricht; nach Einsicht der Einladung, die der Ministerrath von Turin an die Mitglieder der provisorischen Regierung der Lombardei unterm 24. August richtet; in Erwägung, daß die in dem erwähnten Dekrete der lombardisch- provisorischen Regierung vom 12. Mai 1848 rücichtlich einer Verschmelzung der Lombardei mit Piemont aufgestellten Gründe gar nicht mehr existiren; daß die Unterschrisften unter jenes Dekret auf betrügerische und ungesetzliche Weise erzielt worden sind; in Erwägung endlich, daß Karl Albert in seiner Capitulation vom 6. August, die übrigens von keinem der anwesenden Lombarden genehmigt worden, aus eigener Machtvollkommen⸗ heit auf alle Rechte entsagt hat, die er etwa aus jenem Dekret auf die Lombarbei hätte geltend machen können; erklären die Emigration und sämmtliche Lombarden die Verschmelzung der Lombardei mit Piemont für null und nichtig und gar nicht geschehen und protestiren gegen alle Hand- lungen der ex-provisorischen Regierung, welche auf diese Verschmelzung Be— zug haben. Paris, 2. Sept. 1818.“
Der französische Gesandte, G. von Beaumont schreibt aus Lon⸗ don, daß die für den europäischen Großhandel, besonders in Leder, P fühlbaren La Plata-Händel ihrer günstigen Lösung endlich nahe eien.
Die bewegliche Nationalgarde wird durch ein Dekret organisirt. Dieselbe bestehk von heute an aus 25 Bataillonen zu 650 Mann, de⸗ ren Sold für die alten Gemeinen auf 13 Fr. und für die neuen Gemeinen auf 19 Fr. für den Tag festgesetzt bleibt, wofür sie sich aber selbst beköstigen müssen. Die Anwerbungen geschehen nur gegen Vorzei⸗ gung des Taufzeugnisses oder Geburtsscheins; der Anzuwerbende darf nicht unter 16 und nicht über 30 Jahre alt sein, und muß außerdem noch Aeltern, Verwandte, Vormund oder ansässige Bürger nachwei⸗ sen, die für seinen Unterhalt bürgen, falls der Angeworbene aus dem Dienst wieder entlassen ist. Dieser neuen Mobilgarde von 16,259 Mann will Cavaignac die Obhut der Stadt Paris anvertrauen und ihr nur 25,000 Mann Linientruppen beigeben. Die übrigen 25,900 Mann werden sich in die Gegend von Metz zurückziehen, wo ein La— ger aus 5 Divistonen gebildet werden soll. .
Cormenin hat eine kleine Broschüre über die neue Verfassung, deren Entwurf von ihm ausgegangen, veröffentlicht. Er erklärt darin, daß er die Worte: „In Gegenwart Gottes und im Namen des französischen Volkes“ an deren Spitze gestellt, und ist sehr unwillig darüber, daß man das Recht auf Arbeit daraus gestrichen habe. Dann bekämpft er hauptsächlich das von einem großen Thel der Rational-Versammlung gewünschte Zweikammer-System.
Die Polizei war gestern bemüht, die gufzufindenden Exemplare von Prouthon's Le Peuple, von einem Brief, an den Marschall Bugegud gerichtet, von dem Negozianten Jacques Frédéric Viguié, von Riancbhurt's Dieu le vent, und von den legitimistischen Blät— tern Peuple fran ais und Bouche d'acier in Beschlag zu neh⸗ men. Duchesne, der Geschäftsführer des Proudhonschen Le Peuphe hat gegen die Eonfiscation seines Blattes eine Klage eingereicht, in welcher es heißt, daß sich Männer, in der Uniform von Polizeidie⸗ nern, gestern erlaubt hätten, sein Blatt wegzunehmen, ohne daß ihm der obrigkeitliche Consiscations⸗Besehl mitgetheilt worden. Er trage daher auf Entschädigung der in ihrem Privat-Eigenthum verletzten Journal ⸗Verkäufer an. . . . 3
Die April-Insurgenten von Limoges sind, wie die Gerichtszei⸗ tungen melden, nach Poitiers transportirt worden. .
Die österreichische Gesandtschaft hat jetzt ihr Logis in dem dem Baron Rothschild zugehörigen ehemaligen Talleyrandschen Hause der Rue St. Florentin, statt in ihrer früheren Staatswohnung der Nue Grenelle St. Germain.
Bei der National-Versammlung sind 20, 0090 Petitionen von Ar— beitern eingegangen, welche um die Erlaubniß und die Mittel bitten, sich in Algerien niederlassen zu dürfen. Der Ausschuß für die algie⸗ rischen Angelegenheiten beschäftigte sich gestern mit Prüfung dieses Antrages. Falloux, Barrot und Pascal-Duprat waren anwesend. Der Kriegs- Minister General Lamoricisre erschien in der Sitzung und trug darauf an, den Gegenstand noch fünf Tage ruhen zu lassen. Binnen“ dieser Frist werde er einen vollständigen Colonisationsplan für Algerien vorlegen. Der Ausschuß will heute beschließen, ob er dem Minister diese Frist bewilligen oder den Gegenstand sofort vor die National⸗Versammlung bringt. ;
Der Moniteur füllt ebenfalls sechs seiner Spalten mit Namen und Stand von Juni-Insurgenten, die nach Havre gebracht worden. Man bemerkt darunter wieder ein Dutzend deutscher Namen.
Das Le peuple frangais will wissen, es sei in einem Mini⸗ ster⸗Rathe die Auflösung des Munizipal-Rathes von Montpellier be⸗ schlossen worden. . ĩ
Gestern untersuchten Ingenieur-Offiziere die Tragweite der pa⸗ riser Wälle und Bastionen, um im Falle einer Belagerung die Wir⸗ kung der Artillerie zu berechnen. ö .
Louis Napoleon, der am Donnerstag in Ostende anlangte, ist am folgenden Tage schon wieder nach England zurückgereist. Er hatte nur seinem Oheim Jerome Bonaparte, der mit seinem Sohn, Mit- glied der französischen National⸗Versammlung, noch in Ostende ver⸗ weilt, einen Besuch abstatten wollen.
Sonntag den 10. September.
Die Independance hebt hervor, daß kein antwerpener Haus von Bedeutung durch die finanzielle Krisis gestürzt worden sei, ein Umstand, welcher der Umsicht des antwerpener Handelsstandes Ehre mache und nicht ermangeln könne, dem antwerpener Platze neue Ge⸗ schäfte zuzuziehen, nachdem er seinen Kredit so vortrefflich bewährt babe. Die Kapitalien wendeten sich übrigens dermaßen schon diesem Platze zu, daß man daselbst die Wechsel guter Häuser zu 3 Prozent diskontiren könne.
Ein brüsseler Blatt berichtet, daß die Benutzung der in Belgien noch unbebauten Ländereien wohl 190,909 Familien beschäftigen könnte, und daß es mehr als 50,000 Hektaren belgischen Bodeus gebe, dessen bessere Benutzung gleichfalls einer sehr großen Menge Rah⸗ rung verschaffen würde.
Schweiz. Vorort. (Eidg. Ztg.) Der Vorort übersendet den Ständen den Bericht der beiden nach Neapel abgesandten eid⸗ genössischen Komm sssarien, Franscini und Collin, welche bekanntlich eine Untersuchung über das Benehmen der schweizerischen Regimenter beim Kampf des 15. Mai anzustellen hatten. Die Hauptergebnisse dieses Berichts sind den Regimentern sehr günstig. Zuwvörderst er⸗ klären die Kommissarien, daß die neapolitanischen Behörden und die sämmtlichen Regiments⸗- Offiziere (mit alleiniger Ausnahme eines trotzig antwortenden Hauptmanns) mit aller Offenheit und Zuvor⸗ kommenheit die Untersuchung erleichtert haben. Hierauf wird den Nea⸗ politanern im Allgemeinen ein sehr unschmeichelhaftes Zeugniß über ihre Wahrhaftigkeit gegeben, indem sie gern alle möglichen anonymen Anschuldignngen machten, die allerwenigsten aber zu ihren Worten stehen wollten und fast Niemand seine Klage begründen konnte. Siebzehn motivirte Klagen kamen den Kommissarien zu, worüber die Offiziere vernommen wurden; ein einziger der siebzehn Kläger wußte diesen Gegenbemerkungen zu repliziren. Die angeblichen Unthaten der Schweizer reduziren sich nun auf einige Kostbarkeiten, die bei der Habersackvisite gefunden und sofort abgenommen wurden, auf Zerstörungen in einem Magazin, wobei Privathaß vorausge⸗ setzt werden kann, und hanptsächlich noch auf die Tödtung zweier Klosterbrüder bei Anlaß der Durchsuchung eines Klosters am Tag nach dem Kampf, aus welchem geschossen worden war. Die⸗ sen Thatsachen gegenüber erhielten die Kommissarien vierundzwanzig Eingaben von Augenzeugen, welche die Mäßigung, ja die Großmuth der Schweizer während und nach dem Kampf beloben, indem auch in den eistürmten Häusern die Bewaffneten von den Schweizern ein⸗ fach entwaffnet und gefangen genommen wurden. Weiter erklären die Kommissarien, daß sie über allfällige Reactionsversuche am 15. Mai kein Urtheil zu fällen haben, daß aber jedenfalls die Schweizer⸗ Regimenter von jeder Mitwissenschaft einer Unternehmung gegen die Constitution durchaus frei seien und ruhig und allein ihrer militairi⸗ schen Schuldigkeit nach elebt haben. Die Kommissarien geben noch einige Details über die öffentliche Meinung in verschiedenen Theilen Italiens, die sich stark gegen die Capitulationen auespreche; hätte nicht die Tapferkeit der römischen Schweizer-Regimenter bei Treviso und Vicenza eine glückliche Diversion gemacht, so wären viele in Italien angesessene Schweizer in große Ungelegenheit gekommen. Der Vorort knüpft keinerlei Anträge an die Uebersendung dieses Berichts, der allerdings den Blättern und sogar gewissen Voten in der Tag— satzung gegenüber laut genug spricht. .
Herr Reymond, schweizerischer Konsul in Mailand, hat sich ge⸗ gen die Beschuldigung, beim Einzug der Oesterreicher eine weiße statt der eidgenössischen Fahne aufgesteckt zu haben, vollkommen gerecht⸗ fertigt. Vor der Revolution hatten die diplomatischen Agenten im lombardisch-venetianischen Königreich kein Recht, irgend ein Zeichen beim Sitz ihrer Kanzlei aufzupflanzen. Als die Krisss kam, im Mo⸗ ment, wo die piemontesische Armee abzog, ließ Herr Reymond im Interesse der Schweizer am Konsulats⸗Hotel eine große weiße Fahne mit der Inschrift: „General-Konsulat der schweizerischen Eidgenossen⸗ schaft“ entfalten, aber in einer der Ecken der Fahne war das eidge⸗ nössische weiße Kreuz auf rothem Felde. Das Konsulat wurde übri⸗ gens immer respektirt.
Es wird versichert, daß am 2. September von Luzern aus die Anzeige nach Bern gekommen sei, daß der Kanton Uri, welcher seit vielen Jahren seine Posten an größere Kantone und namentlich an Zürich verpachtet hatte, dieselben urplötzlich auf eigene Kosten über- nommen habe. Nach einem Vertrage mit Luzern sollen von heute an Pakete und Waaren, welche durch den Kanton Uri nach dem Tessin und Italien zu spediren sind, eine Porto-Erhöhung von 3 Kreuzern für jedes Pfund erleiden. Somit kostet ein Paket von 19 Pfund Gewicht, welches bis dahin von Bern nach dem Tessin 28 Batzen Porto kostete, von heute an 355 Batzen, was auf den Centner 77 Fr. Porto⸗Erhöhung ausmacht.
Neuenburg. (E. Z.) Der Große Rath hat seine Gesandt⸗ schaft dahin instruirt, die neue Bundes⸗-Verfassung für angenommen zu erklären, wenn sich die Mehrheit der schweizerischen Bevölkerung und die Mehrheit der Kantone für sie ausgesprochen. Neuenburg verdankt ferner dem Vorort seine Bemühungen für die italienischen Flüchtlinge und wird diese Angelegenheit zur Bundessache erklären. Es stimmt endlich auch zur Errichtung einer außerordentlichen Agent⸗ schaft in Turin.
(Schweizerbote.) In die Frage über die Bestimmnng der künftigen Bundesstadt, wofür Bern, Zürich oder Luzern bezeichnet werden, mischen sich nun auch, nach wiederholten Korrespondenzen, Stimmen aus Zofingen, welche der guten Lage, der gesunden und freundlichen Gegend, der bekannten Opulenz der Stadt und der Gastlichkeit ihrer Bürger halber, diese' Ehre für sich in Anspruch nehmen.
Spanien. Madrid, 31. Aug. Die Gerüchte von einer bevorstehenden Modification des Ministeriums weisen sich als unbe⸗ gründet aus. Es hieß seit der Zurückkunft der Königin von la Granja, der Zustand von Catalonien errege solche Besergnisse, daß der Ge⸗ neral Narvaez entschlessen wäre, sich selbst dorthin zu begeben und den Krieg aufs nachdrücklichste zu führen. Der Finanzminister, Herr Mon, sollte dagegen, wie man versicherte, den Vorsitz des Kabinets und der General Odonell das Kriegsministerium übernehmen.
Man schreibt dem Clamor aus Olot (Catalonien) unter dem 24sten Folgendes: „Vor einigen Tagen kam auf der Grãänze eine vornehme Person an, auf welche einige Karlisten warteten. Diese übergaben ihr ein Pferd, um sich nach Spanien zu begeben. Man hat nicht mit Bestimmtheit erfahren können, wer die Person sei⸗ man hält sie aber allgemein für einen Bruder Montemolin 8 . weiß man nicht, ob ste bereis sich auf spanischem Boden befindet;
ife ᷣ Di inisten scheinen ütrigens man bezweifelt es jedoch. Die Montemolinist e eg gen
umfassende Pläne zu haben. Sie beziehen aus j 2 ö und gehen hin und her, ohne daß man ihnen das
Minde st. in den eg et z ; tschaften Cataloniens Cabrera hat in einein Rundschreiben den 6. . e, e,
angekündigt, daß er alle Einwohner, welche,