ober: An den Reichs -Minister der auswärtigen Angele⸗= enheiten, Herrn.... i . oder: Kn den Ünter⸗Staats-Secretair im Reichs⸗Mini⸗ sterium des Innern, 1526 2) Anrede: Herr Minister⸗Präsident! oder: Herr Minister! oder: Herr Unter⸗Staats⸗-Secretair! 3) Statt der Schluß⸗Anrede blos Ort, Datum und Unterschrift.
IV. Die Anreden und Aufschriften Excellenz, Hochwohlgeboren ꝛc. sind aufgehoben. ö '
V. Die Reichs⸗Ministerien gebrauchen, gegenüber von den Be⸗ hörden und Beamten der einzelnen deutschen Staaten, eine gleich einfache Titulatur, wie sie dieselbe für sich selbst eingeführt haben.
Sie bedienen sich daher in der Ueberschrift und Anrede lediglich der Amtsbezeichnung der betreffenden Behörden oder Beamten, ohne den Beisatz: „Hoch“ und ohne „Excellenz“ und ähnliche Titel.
Der Minister⸗Präsident setzt unter Mittheilung der beim Reichs- Ministerium eingeführten Titulatur die Einzelstaaten durch die Be— vollmächtigten ihrer Regierungen hiervon mittelst eines Cirkularschrei⸗ bens in Kenntniß. Nur im Verkehr mit außerdeutschen Staaten und Behörden bleiben andere Titulaturen nach dem Grundsatze der Rezi⸗ prozität bestehen.
Preußen. Berlin, 10. Sept. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Wirklichen Geheimen Rath von Hum boldt die Anlegung der Insignien des ihm verliehenen Groß 1 vom Königlich spanischen Srden Karls des Dritten zu ge⸗ statten.
Berlin, 10. Sept. Die heut ausgegebene Nr. 38 der Ge⸗ setz Sammlung enthält den Allerhöchsten Erlaß, betreffend die Aufhebung der bisherigen Goldantheile bei den Besoldungen und die Verpflichtung zur eventuellen Annahme von Gold bei denfelben:
„Auf den Antrag des Staats- Ministeriums vom Aten d. M. bestimme Ich, daß die seitherige Einrichtung, wonach einzelnen Beamten der fünfte Theil ihrer Besoldungen in Gold gegen Entrichtung theils gar keines, theils eines Agio von 10 Prozent gezahlt worden ist, aufhören soll, derge⸗ stalt, daß vom 1. Qftober d. J. an die Besoldungen sämmtlicher Staaks⸗ diener, sowohl im Militair als im Civil, lediglich nach dem Nennwerthe in Courant berichtigt werden. Dagegen sollen alle Beamten verpflichtet sein, ersorderlichenfalls den fünften Theil ihrer Besoldungen in Gold, den Frie⸗ drichsd'or zu 53 Nthlr. gerechnet, anzunehmen. Zugleich beauftrage Ich das Staats-Ministerium, diesen Erlaß in Vollzug zu setzen.
Sanssouci, den 11. August 1848. Friedrich Wilhelm.
von Auerswald. Hansemann. Frhr. von Schreckenstein. Milde. Märcker. Gierke. Kühlwetter. Für den Minister der an 2c. Angelegenheiten. von Ladenberg. An das Staats -⸗Ministerium.“
Dester reich. Wien, 8. Sept. (Wien. 3tg.) Der Mi— nister des Innern, Doblhoff, nahm in der gestrigen Reichstags— Sitzung unter der gespanntesten Aufmerksamkeit des ganzen Hauses das Wort und gab folgende Erklärung:
Ich bin, von dem Herrn Minister? Präsidenten angegangen worden, die Interpellation des Herin Abgeordneten Borrosch mit nachfolgenden Er- klärungen zu beantworten. Bevor wir die von dem Herrn Inlerpellanten gestellten Fragen selbst in Erörterung ziehen, müssen wir zuvörderst sene Ver= dächtigungen aufs entschiedenste zuruͤckweisen, welche der Herr Interpellant in seiner Begründung gegen das Ministerium gerichtet hat. Wir müssen uns aufs nachdrücklichste gegen die Zumuthung verwahren, als hätten wir uns in eine der Volksfreiheit feindliche Stellung versetzt, als hätten wir den hohen Reichstag für unmündig erklären oder denselben gar zu einer unzuĩ— rechnungsfähigen Null herabwürdigen wollen. Diese Zumuthungen, so wie
die von dem Verrn Interpellanten schon. zu wiederholtenmalen in diefen, Pause vorgebrachte . au t yd uch len einer Wwolengung oder
Unterdrückung des Reichstages von oben herab, müssen wir, im Vollbewußt⸗ sein unserer durchaus soyalen Haltung, ein für allemal mit al— lem Ernste von uns ablehnen. Getreu unserem ministeriellen Pro- gramme, erkennen wir in dem unabhängigen Zusammenwirken dieser hohen Versammlung die Bürgschaft für das gedeihliche Vollbrin⸗ gen des Ihren Händen anvertrauten Verfassungswerkes. Fest entschlossen, die Nechte des Thrones, so wie jene des Volkes, unverbrüchlich zu wahren, mit aller Kraft für Erhaltung eines geordneten und gesetzlichen Zustandes zu wachen und allen anarchischen und republikanischen Bestrebungen mit unbeugsamer Strenge die Stirn zu bieten, weisen wir aber auch die Unter⸗ stellung von reactiongiren Tendenzen für immer zurück. Anfrichtig festhal⸗ tend an dem constitutionellen Prinzipe, wollen wir mit Ihnen dessen Ver⸗ wirllichung nicht auf der Basis der alten hislorischen Landtage, nicht auf jener eines leeren Schein ⸗ Liberalismus, sondern auf der Grundlage der politischen Gleichberechtigung aller Staatsbürger, auf der Grundlage des y ausgesprochenen Gesammtwillens, im Vereine und im harmonischen zusammenwirken mit der Krone; und wir sind uns nicht bewußt, zu irgend einer Zeit und in . einer Verhandlung der freien, völlig unbehinder= ten Berathung und Beschlußfassung dieses Hauses je beirrend in den Weg getreten zu sein. Man hat uns zum Vorwurfe gemacht, daß wir aus der Entschädigungsfrage eine Kabinetsfrage gemacht, und daß wir die dies fällige Er⸗ klärung erst am Schlusse der Debatte abgegeben. Wir glauben, daß wir gerade durch unser Benehmen in dieser Frage be hätigt haben wie hech wir die völlige Unabhängigkeit der Berathung dieses Häuses achten, weil uns eben die ,, nicht den regelmäßigen Verlauf der Debatte in irgend ei⸗ ner Weise zu behindern, bestinimte, unsere Erklärung dem Schlusse vorzu⸗ behalten, zumal wir unmöglich glauben können, daß in diefer wichtigen Frage, unsere Ansicht an sich und nicht die Ueberzengung von der' Ge— rechtigkeit derselben den Ausschlag gegeben haben sollte? Am alle we= nigsten hätten wir aber diesen Vorwurf von dem Herrn Interpellanten er-= wartet, welcher nicht blos das von uns anerkannte Prinzip der Konkurrenz des Staates zur Leistung einer billigen Entschädigung ausgesprochen wissen wollte, sondern auf volle Entschädigüng durch den Slaat drang, und wel- cher in einer eigens ausgegebenen Denkschrift, selbst noch nach unserer Er-= klärung, im Reichstage die Besorgniß ausgesprochen hatte, daß die Mehr— heit desselben 7 en die Entschaͤdigung gestimmt sein durfte. Jedenfalls müssen wir Ihnen wiederholt die feierliche Versicherung geben, daß uns hierbei die Absicht, in irgend einer Weise das Haus selbst in⸗ fluenziren zu wollen, völlig fremd war und wir uns nur ver— pllichtet hielten, offen auszusprechen, für was wir auf unserem Standpunkte nach unserer, innersten Ueberzeugung, nach unserem Gewissen die Verantwortlichteit zu übernehmen entschlossen seien. Eben so nachdrücklich müssen wir uns gegen die Zumuthung verwahren, als hätte das Ministerium durch Insluenzirung oder Tadel gegen einzelne Abgeord⸗ nete einen vorgreifenden, Einfluß auf die Verhandlungen der Kammer zu äußern versucht; dem Ministerium werden solche Mittel, eine Majorität zu
gewinnen, stets fremd bleiben. Es wird nur durch die Gerechtigkeit und
Sachgemäßheit seiner Maßregeln die Beistimmung der Mehrheit de P ses zu erringen streben. Dieses vorausgeschickt, . . Besprechung der von dem Herrn Interpellanten angeregten Prinzipien Fra—
en. In dieser Beziehung muß ich vor Allem erklären, daß die von dem
ustiz⸗Minister diesfalls in der Sitzung vom 2. September ausgesprochenen Grundsätze von dem Gesammt-Ministerium vollkommen etheilt werden. Es handelt sich um das Zustandekommen des Gesetzes über die Aufhe⸗ bung der Unterthänigkeit und der Grundlasten und speziell um die Frage, ob dies mit völliger Umgehung der Krone, mit n n der Exekunv⸗ Gewalt geschehen solle. Zwar ist dermalen im constitutionellen Wege noch nichts darüber festgesetzt, in welcher Weise die gesetzzcbende Gewalt aus= . werden soll, das ist ein Gegenstand, welcher erst in der Constitutions-= rkunde seine definitive Feststellung zu erhalten haben wird; allein nachdem wir auf dem monarchischen Boden stehen, nachdem die freien In⸗ stitutionen, deren wir uns erfreuen, eben hervorgegangen sind aus den freien
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Gewährung unseres gütigen Monarchen, nachdem wir selbst hier in Folge des Rufes Sr. ö. tagen, so kann es keinem Zweisel unterliegen, daß in der gedachten Beziehung, in so lange nicht die Constitution selbst in Wirlsamkeit getreten ist, die allgemeinen cönstitntionellen Prinzipien 22 bend seien, und es ist daher das Ministerium der Meinung, daß die Ge— setze, welche vor Feststellung der Constitution von dem konstitüirenden Reichs tage beschlossen werden, durch die Sanction der Krone in die volle Wirk= samkeit treten und deren Kundmachung und Vollziehnng durch die Exekutiv= Gewalt zu bewertstelligen sei. Damit soll übrigens der Constitution selbst, deren Feststellung von diesem Hause ausgehen wird, in Betreff der Frage, wie in Hinkunft die gesetzgebende Gewalt geübt werden soll, in kei⸗ ner Weise vorgegriffen sein. Belangend aber den bei dieser Gele genheit angeregten zweiten Grundsaz in Betreff der Stellung der Krone zu dem Verfassungswerke selb st, so kann das Ministerium nur auf das hinweisen, was darüber in den betreffenden Staats-A Akten unzweifelhaft ausgesprochen vorliegt. Die Manifeste vom 3. und 6. Juni sprechen es unzweideutig aus, daß Se. Majestät der Kai= ser in der Absicht, der überwiegenden Meinung Ihrer Völker keine Schran— ken zu setzen, den konstituirenden Reichstag zu dem Ende berufen haben, damit das Werk der Verfassung durch die iluge und kräftige Mit wirkung der Abgeordneten des Reiches eine den allgemeinen Interessen entsprechende Wirklichkeit werde. Zugleich versicherte Se. Majestät darin Ihren Völkern, daß Sie an den denselben bereitwillig ertheilten freien In— stitutionen mit Liebe festhalten, daß Sie in der Einberufung eines konsti— tuirenden Reichstages die Burgschaft finden, daß die Verfassung, welche Ihrem Reiche geistige und materielle Macht ver— leihen soll, in ihren Grundlagen wie in ihren Einzelheiten ein Werk des gesetzlich ausgeprägten Gesammt⸗ willens sein werde, mit welchem Se. Majestät Hand in Hand zu gehen fest entschlossen sind. Hiernach ist also die Berathung und Feststellung der Verfassung durch das Wort des Monarchen dem kon— stituirenden Reichstage anheimgegeben und zugleich die bestimmte Versiche— rung ertheilt, daß Se. Majestät mit dem gesetzlich ausgeprägten Gesammtwillen, den Sie in den Beschlüssen der freigewählten Vertre- ter Ihrer Völker verkörpert erkennen, Hand in Hand gehen werden. Mit dem gleichen vollen Vertrauen, mit welchem der Monarch Ihren Beschlüs— sen in der für die Interessen der Völker Oesterreichs heiligsten Angelegenheit entgegensieht, mit demselben Vertrauen können daher die Völker Sesteireichs der vollständigen Erfüllung des Kaiserlichen Wortes, der Annahme der ven ihren Vertretern festgestellten Verfassung entgegensehen. Die auf freier Selbstbestimm ung beruhende Annahme der von dem kon sti— tuirenden Reichstage festgestellten Verfassungs Urkunde durch den Monarchen ist es, was wir unter Vereinbarung verstehen; es wird der feierliche Akt der Vermählung sein zwischen der Volksfreiheit und dem erblichen Throne, das durch freie wechselseitige Einigung gekräftigte Band zwischen Fürst und Volk, die sicherste Bürgschast für den unerschütterlichen Besland eines freien, starken und geordneten Oc— sterreichs. Durch diese offene Darlegung der Ansichten des Ministeriums haben die Aeußerungen des Justiz-Ministers die genügende Erläuterung erhalten. Zugleich finden dadurch die Fragen 1 und 2 des Herrn Inter- pellanten in Betreff der Vereinbarung über die Verfassung und der Sanction von Gesetzen, so weit sie Prinzipien berühren, ihre Erledigung. Insofem aber die zu 2 gestellte Frage sich speziell auf die von der hohen Kammer gefaßten Beschlüsse über die Aufhebung des Unterthänigkeits verbandes und die Entlastung des Grund und Bodens bezieht, so kann das Ministerium nur die schon mehrmals gemachte Versicherung wiederholen, daß es die Er— lassung des bezüglichen Gesetzes für einen Att der dringendsten Noth— wendigkeit erkenne, daß es daher die diesfalls gefaßten Kammer— beschluͤse, so bald ihm dieselben von der hohen Versanmmlung zur Erwir— kung der Sanction Sr. Majestät werden zugekommen sein, unverzüglich zu diesem Ende Sr. Majestät vorlegen und die sohin in volle Gesetzeskraft er— wachsenen Bestimmungen ungesaäͤumt zur Kundmachung und Vollziehung bringen werde. Belangend endlich die von dem Herrn Interpellanten in Betreff der ministeriellen Verantwortlichkeit gestellte Anfrage, kann das Mi— nisterium nur bemerken, was es schon zu wiederholten Malen in diesem Hause auszusprechen Veranlassung fand; daß es sich, ungeachtet des Man— gels eines positiven Gesetzes über die Verantwortlichkeit, keinesweges blos für moralisch verantwortlich erkenne, vielmehr für jede seiner Handlungen die volle rechtliche, den allgemeinen constitutionellen Prinzipien entsprechende Verantwortlichkeit in Anspruch nehme, vom Anbeginn seiner ministeriellen Funetivnen in Auspruch genommen habe und jeder Zeit sich verpflichtet er= lenne, diesem hohen Hause über seine Akte Rechenschaft zu geben. Dies ist es, was wir der hohen Versammlung aus Anlaß der von dem Herrn Ab— geordneten Borrosch gemachten Interpellation darzulegen uns für verbun— den erachten.“ .
Hierauf bemerkte Borrosch: Niemand meinte, daß wir unmit— telbar Gesetze erlassen; gegen diese Verdächtigung will ich mich wahren; soll dies in Form einer Interpellation geschehen? Doblhoff: Das steht dem Interpellanten zu. Borrofch: So werde ich es als Protest thun. Es wird dann beschlossen, zur Tagesordnung über— zugehen.
(Bresl. Ztg.) Gestern Nachmittag kam eine sehr zahlreiche Deputation des ungarischen Reichstages hier an. Ihr Auftrag geht dahin, den Kaiser und König zu bitten, derselbe wolle sich für eine Zeit lang nach Ler Hauptstadt Ungarns begeben und vor allen Din gen eine Ausgleichung der ungarisch-kroatischen Zerwürfnisse brwir— ken. Die Deputation ist in corpore von St. Majestät dem Kai⸗ ser nicht empfangen worden. Sie kehet heute nach Pesth zurück. Feldmarschall — Lieutenant Bechtold ist von seinem ganzen, größtentheils aus Magyaren bestehenden Armeecorps, als er bei St. Thomas augteifen wollte, verlassen wor⸗ den. So mußte Bechtold seine Entlassung nehmen. Unter solchen Umständen traf die ungarische Deputation hier ein. Der Mei⸗ nister des Aeußeren, Fürst Esterhazy, sobald er die Nachricht von den neuesten Beschlüssen des ungarischen Reichstages, der mit einem of⸗ fenen Abfall drohte, erhielt, hat gestern Abend seine Entlassung ge— nommen. Der Palatin, Erzherzog Stephan, weigerte sich, die De⸗ putatien hierher zu begleiten. Eben eingehenden Nachrichten aus Agram vom Iten zufolge, ist das Vorrücken der Armee unwiderruflich auf den Tten festgesetzt; 55, 000 Mann treten den Marsch über Wa— rasdin und Cfakaturn an. Das Manifest des Banus wird am 6ten in Agram publizirt.
Finme, 3. Sept. Der Banus Jellachich hat an den Vice-Ge— gespann Bunjevaz folgendes Schreiben gerichtet:
„Mein Herr! Ich habe mit wahrem Vergnügen Ihren Bericht über die Besetzung der Stadt Fiume und deren Unterwerfung für die Banat— Regierung empfangen, denn er bietet mir einen Beweis, daß Ihre Vater— landsliebe und Ihr bekannter Eifer größtentheils dazu beigetragen haben, dieses für die rasche Förderung unserer Zukunft so wichtige Ereigniß ohne irgend einen Gewaltstreich und ohne Blutvergießen zu bewirken. Empfan— gen Sie daher mit allen jenen Herren, welche Ihnen hülfreiche Hand bo— ten, den öffentlichen Dank, welchen ich Ihnen im Namen unseres Vaterlan— des aus Herzensgrunde äcßere. Da es nöthig ist, daß in der Stadt Fiume auch in Zukunft die bestehende gesetzliche Ordnung in Betreff der Verwal— tung und der übrigen Beziehungen zu Croatien aufrecht erhalten werde, und daher angemessene Maßnahmen getroffen werden müssen, so habe ich es für angemessen erachtet, meinen Bevollmächtigten Commissair in der Person des Herrn Hermann Buzan mit der Weisung nach Fiume zu senden, von Ihnen alle betreffenden Berichte entgegenzunehmen und sich somit der Verwaltung der Stadt Fiume zum Vortheile unseres gemeinsamen Vaterlandes und der Stadt selbst, je nach den erforderlichen Umständen, und der, jedoch auf ge— setzlichem Wege ausgesprochenen öffentlichen Meinung zu unterziehen. So lange übrigens der neu ernannte Herr Commissair nicht in Fiume angelangt ist, werden Sie gefälligst in meinem Namen alle Bewohner der Stadt Fiume, und zwar nicht nur die eingeborenen Fiumaner, sondern auch alle ftemde, unter dem Schutze der betreffenden Konsuin stehende Familien er—⸗ muntern, durchaus keine Besorgniß wegen der öffentlichen und Prioatsicher⸗= heit wie wegen ihrer Rechte und Habe zu hegen. Es war daher auch nicht nöthig, daß jene Herren Konsuln sich an die betreffenden Generalkonsuln in Triest um ihren Beistand wenden; denn ich gebe Allen das feste Verspre—
chen, daß die Ruhe und Ordnung auch in Zukunft thatkräftig in Fiume aufrecht erhalten werden sollen, weshalb ich auch zum Ober- Nilitairkom= mandanten den Herrn General Victor ernannt habe, welcher gleichzeitig dar⸗= über wachen wird, daß die öffentliche Ordnung nicht gestört werde. Sie werden diese Zuschrist allen Konsuln und dem Staats⸗-Magistrat von Fiume mittheilen. Außerdem fordere ich Sie auf, im Einverständniß mit den Mi- litair⸗Behörden, die Dreißigst⸗ Salzgefällen⸗ Hafen- und Sanitätskassen so lange zu überwachen, bis sie untersucht und die Verfügungen wegen Ablie—⸗ y . Gelder getroffen sein werden. Empfangen Sie meinen herzli-= chen Gruß. Agram, den 1. September 1848. (gez) Jellachich, Banus.“
Bayern. München, 6. Sept. (Münch. Ztg.) Se. Ma⸗ jestät der König hat dem Kriegs⸗-Minister einen bestimmten, mit dem 4. September beginnenden Urlaub bewilligt und die Leitung der Ge— schäfte bei dem Kriegs-Ministerium während der Dauer dieses Ur— laubs dem General-Adjutanten, General-Lieutenant Freiherrn von Hohenhausen, übertragen.
Das RKriegs⸗Ministerium hat Nachstehendes bekannt gemacht:
„Se. Königl. Majestät haben zufolge Allerhöchster Entschließung vom 2ten d. M. Allergnädigst zu bestimmen geruht, daß die früher stattgesunde—⸗ nen Kirchen⸗Paraden an den Allerhöchsten Namens- und Geburtsfesten von jetzt an wieder abgehalten werden sollen, wie sie vor dem Erscheinen der Verordnung vom 27. April 1841 anbefohlen waren. Es werden daher folgende Bestimmungen getroffen: Die in den treffenden Garnisonen be⸗ findlichen Truppen-Abtheilungen, dann Landwehr und sonstige Frei -Corps rücken vollständig armirt, die Infanterie und Artillerie ohne Tornister, letz⸗ tere auch ohne Geschütze, die Kavallerie zu Fuß, zu den fraglichen Paraden aus und marschiren so mit klingendem Spiele in die Kirche, um dem feier lichen Gottesdienste daselbst beizuwohnen. Die resp. Kommandantschaften werden denselben ihre Plätze daselbst in verhälmißmäßiger Anzahl zur Linie und Landwehr da anweisen, wo nicht die ganze Truppe Raum zur Auf⸗ nahme findet. Jene Truppen, welche nicht Platz finden können, bleiben nach Anordnung der Kommandantschaft vor der Kirche aufgestellt und er⸗ warten die Beendigung des Gottesdienstes, um sich der aus demselben zu— rückgeführt werdenden Mannschaft anzuschließen und auf den von der Kom— mandantschaft bestimmten Aufstellungsplatz zu begeben, von wo aus der Vorbeimarsch in Parade vollzogen werden soll. Da, wo die Anzahl der Linien⸗Soldaten und der Landwehr 14. irgend einer Konfession die Mehr— zahl bildet, ist es den übrigen unbenommen, sich in die Kirche ihrer Kon— fession zu begeben, sofort sich erst nach ihrem beendigten Gottesdienste auf dem bestimmten Aufstellungsplatze einzufinden, um behufs des Vorbei⸗ marsches in Reih und Glied einzutreten. Damit nicht von irgend einer Seite wegen ungleicher Beendigung der Gottesdienste ein Aufenthalt ein— trete, haben sich die Kommandantschaften bezüglich des gleichzeitigen Be- ginnes des Gottesdienstes mit der betreffenden Ortsgeistlichkeit zu benehmen. Die nicht eingetheilten Offiziere und Militair-Beamten nehmen in den Kir- chen die für sie bestimmten Plätze ein. In der Haupt- und Residenzstadt kommandirt der Gouverneur und in dessen allenfallsiger Abwesenheit der Stadt⸗Kommandant die ganze Parade; in den übrigen Garnisonen wird deren Kommandant von den Divisions- oder Stadt ⸗Kommandanten be⸗ stimmt. Vor wem der Vorbeimarsch stattzufinden hat, bedarf wohl eben so wenig einer Erwähnung, als daß die Abtheilungs-Kommandanten Sorge tragen werden, daß jene Mannschaft, welche in einer anderen, als der tref fenden Hauptkirche dem Gottesdienste beiwohnen will, in militgirischer Ord= nung dahin und zurück auf den Aufstellungsplatz geführt wird.“
Sachsen. Dresden, 8. Sept. (D. A. Z.) In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer wurde die Berathung des Gesetz-Ent⸗ wurfs über das Vereins- und Versammlungs-Recht beendigt.
Schleswig⸗Holstein. Alto na, 7. Sept. Der Abend— zug kam statt um 7 erst um 875 Uhr an und brachte wieder braunschweigische Truppen und eine Anzahl aus Ko— penhagen entlassener deutscher Gefangener mit. Auch heute früh und Nachmittags waren schon hannoversche und braun— schweigische Truppen in großer Anzahl angelangt, so daß mit dem noch hier liegenden württembergischen Bataillon wohl 3—4 100 Mann hier übernachten werden. Schon vor Aukunft, des Bahnzuges waren die Nachrichten über den Sturz des Reichs Ministeriums hier bekannt geworden. So eben (9 Uhr) führt ein Extrazug den von Frankfurt als Courier angelangten jungen Grafen Baudissin⸗Borstel nebst einem Abgeordneten der National⸗-Versammlung mit Depeschen nach Rends⸗ burg. Th. Olshausen ist mit einer ähnlichen Mission von Frankfurt
nach Berlin gereist.
Hamburg. Hamburg, 7. Sept. (Börs. H.) In der heute stattgehabten Versammlung der erbgesessenen Bürgerschaft sind die Anträge des Senats, sowohl die finanziellen, als die auf Ein— setzung einer konstituirenden Versammlung bezüglichen, angenommen worden. Nur in Bezug auf die Wahlen zur konstituirenden Ver⸗— sammlung ist eine Abänderung des betreffenden Antrages dahin ge— wünscht worden, daß die Wahlen succes ive, in Zwischenräumen von je einigen Tagen, vorgenommen werden. Der Senat hat in seiner Erwiederung, diefem Wunsche zu entsprechen, sich bereit erklärt.
Das Kriegs-Dampfboot „Bremen“ und die Korvette „Frank— lin“ sind elbabwärts gefahren und heute, laut telegraphischer Nach— richt, bei Schulau vorbeipassirt.
Hamburg, 8. Sept. Der preußische General Fürst Radziwill und der Major von Wildenbruch sind gestern vom Norden her hier angekommen.
23 38 a nt 8.
Oesterreich. Mailand, 2. Sept. (D. A. 3.) Vorige Nacht sind viele Truppen von hier abgegangen, man vermuthet, ge⸗ gen die piemontesische Gränze zu. Bei aller Ruhe, die gegenwartig bier herrscht, konimt es Einem doch vor, als ob die Eigarrenzeit wie⸗ der im Anzuge wäre, und wenn da nicht Abhülfe geschafft werden kann, so gehen wir einer traurigen Zukunft entgegen. Vas Stand recht wird streng gehandhabt. Vor einigen Tagen ist eine mit Waf⸗ fen Ergriffener erschossen worden. K 6m ae r , , M. Zusammenkunft aller oͤsterreichischen Ober? Generale in Verona stattfinden. Durch Verfügung des Jeld⸗ marschalls Radetzky vom 1. September wird an 3 des Für⸗ sten von Schwarzenberg, der eine andere Mission . hat 6. Feldmarschall Lieutenant Freiherr von Wimpffen zum Militair⸗Gou⸗ verneur von Mailand ernannt.
. 8 0 9 Hermannstadt, 26. Aug. nisterium hat den uff f ste n these Hermannstadt aufhaltenden Bojaren wissen 7 . zu . haben, und binnen drei Tagen, . Tage der Büfaunt⸗ machung dieses Befehles an, sich , n, 9 . . . ] iu piâ Wallachei zurückkehren sollen. Da des Landes wählen oder in die Wa , z. die in Hermannstadt lebenden Hojcren lc ute he deute, , will man sie nicht sortzie hen lase mn jeder Bürger wird die Bürg⸗ schast für seinen Inwohner . ö ation al-Versammlung. Sitzune i ,, Dl nent Marrast erklärt Punkt 12 Uhr 9j . e, 5 . Aber die Bänke sind noch leer, und es dauert Sitzung für eröffnet. füllen. Cremieux zeigt der Versamml eine Weile, bis sie sses 6 ge , ar, ,, 3 Ausschusses an, daß Favreau und Graverend 2 nrg! ü d sichtlich eines Entwäserungsplanes der Bretagne zu⸗
S. B.) Das ungarische Mi⸗ und alle sich in Kronstadt und wissen lassen, daß sie diese Städte
rückziehen. Die Versammlung scheint vollzählig und nimmt ihre Ta—⸗ ges-Ordnung, die Diskussion des ersten Artikels der neuen Verfas⸗ sung, wiederum auf.
Jean Reynaud hat ein langes Amendement gestellt, in dessem sechsten Paragraphen es heißt: „Demzufolge wird allen Bürgern mittelst einer geziemend beschränkten Arbeit der Unterhalt garantirt; 2) Mittel zum Unterricht ihnen geboten; 3) der religiöse Geist ist unter allen Formen zu achten und zu beschützen. Paragraph 7: Das Auftreten der Republik nach Außen hat die Freiheit, Gleichheit und Brüderschaft aller Nationen zur Regel, und den allgemeinen Weltfrieden zum Zweck.“ Reynaud entwickelt sein Amendement und zieht aus Furcht, für einen Sozialisten oder Kommunisten zu gelten, obigen sechsten Paragraphen desselben zurück, „wegen sei⸗ ner Verwandtschaft mit gesährlichen Lehren“, wie er sich aus— drückt. Dufaune weist die Unnützlichkeit des Amendements über— haupt nach. Es sei gar nicht des Abstimmens werth. Reynaud zieht dasselbe von selbst zurück. Präsident: Wir kommen jetzt zum Amendement Deville's: „Ich hätte“, setzt er hinzu, „dieses Amendement gar nicht drucken lassen sollen. Allein man hätte mir dies vielleicht als einen Mißbrauch ausgelegt.“ Mehrere Stim— men: „Gar keine Diskussion!“ Deville: „Ihr wollt mich zu sprechen hindern? Ist das Eure Redefreiheit? Seid doch wenigstens parlamentarisch! Mein Antrag ist ernstlich. Ich stimmte gegen das Belagerungsgesetz. Oh, ich bin ein alter Soldat! Ich war lange auf den Schlachtfeldern und kenne die Annehmlichkeiten des Säbel⸗ Regiments. (Wiederholte Unterbrechung.) Man hat Euch vorgere— det, daß der Belagerungs- Zustand gar keinen Einfluß auf unsere Verfassungs⸗Berathungen üben werde. Schöne Redensarten! Habt Ihr das Schicksal unserer beiden Kollegen Caussidiere und Louis Blanc vergessen? Louis Blanc wurde nur in Ahklagestand versetzt wegen einiger Worte, die er auf dieser Tribüne ausgesprochen. (Lärm.) Wollt Ihr mich wirklich ersticken? (Sprechen Sie! Sprechen Sie!) Ihr behauptet, ich sei frei auf dieser Stelle? O, Täuschung! Eine schöne Freiheit inmitten dieses Tumults von Unterbrechungen. Ich danke für solche Freiheit, ich verzichte aufs Wort. (Er geht ab.) Martin aus Straßburg eilt auf die Rednen bühne. Im Namen des Verfa sungs⸗Ausschusses drücke ich den Wunsch aus, den Antrag— steller zu hören. Er möge sein Amendement entwickeln. Devile besteigt wieder die Tribüne und spricht unter heftigem Sturm der Rechten- Er werde sich wohl hüten, zu reden, wie er denke. Wer bürge ihm dafür, daß man ihm nicht vor ein Kriegsgericht stelle? In gewöhnlichen Zeiten könne man zur Zeitungspresse seine Zuflucht nehmen. Aber auch dieser Weg sei versperrt. Unter einem Säbel- Regiment dürfe man keine Verfassung berathen. Das Devillesche Amen⸗ dement beginnt: „In Gegenwart Gottes unter der Herrschaft des Be— lagerungszustandes, die alle Freiheit vernichtet und ganz besonders die Preßfreiheit aufhebt und nach Belieben gewähmt, unten dem Regiment der Militair-Obrigkeit, welche gar keine Kenntniß von den Béürfnissen der Gesellschaft hat, die durch ihr bloßes Dasein den Ausdruck der öffentlichen Meinung hemmt und somit jede Berathung der Verfas— sung unmöglich macht; unter diesem unverständigen, kurzweg verfüh— renden und schrecklichen Einflusse und dem allgemeinen Drucke, der auf Paris lastet, verkündet und beschließt die Nationalversammlung, wie folgt.“ Martin von Straßburg verlangt die vorläufige Frage, da h. daß man in keine Diskussion eingehe. Dies geschieht. Sie Versammlung verwirft das Amendement durch Abstimmung. Bau— chart stellt den Zwischensatz: „Und durch stufenweise Herabsetzung der Steuern die Summe der Vortheile u. s. w.“ Er entwickelt ihn. Laussat bekämpft denselben. Ein Mitglied unterstützt ihn, und ohne wesentliche Veranlassung bricht ein füichterlicher Tumult los. Man schreit nach Abstimmung durch blaue und weiße Zettel, Andere ver— langen namentliche Abstimmung. Man schreitet zu Ersterem. Das Amendement wird mit 397 gegen 339 St. angenommen. (Sensation. Quinet entwickelt sein Amendement, doch dasselbe fällt durch wie alle übrigen, und Artikel 1 geht durch. Eben so Artikel 2, 3 und 4, ohne erhebliche Diskussion.
Artikel 5 gab zu einiger Diskussion Veranlassung. Er lautet: „Die Republik achtet die fremden Nationalitäten, wie sie gewärtigt, die ihrige geachtet zu sehen, keinen Krieg in Aussicht auf, Eroberung untern mt und niemals die Waffen gegen die Freiheit eines Volkes zieht.“ Fraucisque Buvet will ein Amendement stellen, fällt aber durch. Dufaure erklärt es für unnütz. Die ursprüngliche Fassung bleibt. Artifel 6 geht ohne Weiteres durch, Artikel ruft Delongrais auf die Tribüne, um die Phrase: „die Bürger haben nach Maßgabe ihres Vermögens zu den Staatslasten beizutragen“, zu amendiren. Delongrais wollte „nach Verhältniß“ an die Stelle gesetzt wissen. Er ist kein Freund der Progiessivsteuern. Vivien sagte, der Verfassungs-Ausschuß habe „nach Maßgabe“ gesetzt, weil er sich weder über die proportionelle noch über die progressive Be⸗ steuerung der Bürger ein Urtheil anmaße. Das sei Sache der Sp— zialgesetze. Der ganze Artikel ging durch. Artikel 8 wird für die nächste Sitzung aufgeschoben. Dann wäre die Einleitung erledigt.
„Im Laufe dieser Sitzung verbreitete sich des Gerücht, die Re— gierung habe Depeschen erhalten, die ihr anzeigen, daß Oester reich die Vermittelung annehme. Cavaignac sollte diese Nachricht einem seiner Freunde mitgetheilt habe. Die Sitzung wird um 6 Uhr geschlossen.
Paris, 6. Sept. Nach einer der Patrie aus angeblich gu— ter Quelle zugekommenen Versicherung wäre in Folge von Depeschen aus Wien in einem Ministerrath beschlossen worden, daß die bewaff— nete Intervention in Italien sofort stattfinden solle, und es seien be— reits diesfällige Befehle ergangen; auch sei in diesem Ministerrath beschlossen worden, nunmehr die Absendung von 4900 Mann nach der venetianischen Küste, wovon schon früher die Rede gewesen, in Ausführung zu bringen. Der heutige Constitutionnel will wissen, General Lamoricière sei zum Ober-Befehlshaber der Alpen-Armee ernannt.
Pierre Leroux hat folgenden Protest gegen die neue Verfassung eingelegt: „Ich klage den Verfassungs-Entwurf an, daß er auf kei— nem Grundsatz beruht und von keiner Wahrheit ausgeht, die im Stande wäre, die Parteien zu entwaffnen; ich klage ihn an, nichts weiter zu bieten, als eine verworcene und sich widersprechende Zu— sammenstellung der Theorieen Montesquien's und Rousseau's; ich klage ihn an, unter dem Namen Präsidentschast die Monarchie bei zubehalten und hierdurch allen Ergei,igen freien Lauf zu lassen; ich klage ihn an, die Aristokratie beizubehalten, weil er gar kein Prinzip sozialer Organisation in sich schließt; ich klage ihn an, den Despo⸗ tismus beizubehalten, indem er die Centralisation aufrecht erhält; ich erkenne an, daß der Entwurf vorgeschrittene Ideen und vortreffliche Absichten enthält, aber ich glaube an die Nothwendigkeit, wesentliche Zusätze zu seinen Hauptbestimmungen zu machen, damit diefe Ver— fassung nicht das Schicksal der früheren theile und der Nachwelt nichts weiter, als ein bedrucktes Blatt Papier hinterlasse.“
Man liest im Moniteur: „Herr Redacteur! Der Bürger Louis Blanc bittet Sie durch mich, ihm wie früher den Monikeur in seine Wohnung, Rue Vivienne Nr. 57, zuzusenden. Gruß und Brü⸗ derschaft. Paris, 5. September 1848. (gez. Brives, Repräsentant des Departements Herault.“
Die Presse sagt in Bezug auf die Fortdauer des Belagerungs⸗
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Zustandes: „Wer sich nicht stark genug fühlt, um durch Grund. setz mit der Freiheit, die Freiheit mit der Autorität vermählt wer= sätze zu regieren, sollte nicht am Ruder bleiben. Wenn er es auch den. Der Vertreter des zerrütteten Siciliens konnte dort das Ver- nur einen Tag lenkte, so wäre dies um einen Tag zu viel. Das trauen kennen lernen, mit welchem ein englischer Monarch sich auf — 1” * y , 6 ö J 2 . ' Volkes stützen 2 R den , rauchen. Es gie eine Regierungen, scheulich auch, die es zem diesem Vertrauen entsprochen wird, wenn . nicht gebraucht hätten, allein außerhalb der Gränzpfähle der Freiheit konspiriren und eitle Menschen agitiren unter dem dünnen Schleier giebt es keine Tauer, außerhalb der Gränzpfähle der Geseßlichkeit einer eingebildeten Nationalität. Der ganze Alt war ein Protest keine Sicherheit.“ des Parlaments zu Gunsten der tief gewurzelten, aber expansiven und Paris, 7. Sept. Der Baron von Stockzausen ist gestern, wie deshalb haltbaren Institutionen des Königreichs.“ er heutige Moniteur meldet, durch den Minister Bastide dem Ge⸗ Aus Dublin wird geschrieben: Der Lorbkanzler hielt gestern neral Cavaignac vorgestellt m. — . Schreiben mit dem Pren ier-Minister eine lange Unterredung. Wie es heißt, nover be 2 ö r, . tarf zubringen; heute war er auf dem Landsitze des Herzogs von Der Telegraph hat, demselben offiziellen Blatt zufolge, der Bedford zu iosallagh. Ueber Lord J. Russell's Absichten bei sei⸗
Regierung im Laufe des gestrigen Tages die Ankunft einer Post aus ner Reise nach Irland verlau et noch nichts Gewisses. Dem Du⸗ Konstantinopel gemeldet, die ihr die Nachricht bringt, daß die Pforte blin Journal zufolge, heißt es unter den aristokcatischen Katholi⸗ die französische Republik anerkannt habe, k ken und Anhängern der irländischen Regierung, daß der Plan, den
Ueber die Lage der Dinge in Italien sagt der Con stitution— tatholischen Klerus aus den Fonds der uanglikanischen Kirche und des nel: „Der König von Piemont wurde von rstetreich gedrängt, britischen Scaßes zu besolden, jetzt nach Lord J. Russell's Ankunft mit ihm in Unterhandlung zu treten. Er aatwortete, daß er die in gerrifter Form veröffentlicht werden solle. — Die Armee in Ir⸗ Vermittelung Frankreichs und Englands annehme. Desterreich hätte lanb zählt jctzt, die Autill rie, Marine⸗ Soldaten, Ingenieure und gern zu Zweien verhandelt, Karl Albert besteht aber auf Vier. Unter bewaffnete Polizei eingerechnet, über 50 0 Mann.? Man ver⸗ kiesen Umständen konnte bisher die französisch englische Vermittelung sichert, daß die Regierung den Bestand der Polizei⸗Mannschaft keine Foꝛtschritte machen. Indessen scheint Desterreich ia, ne,, den auf 36, 000 Mann erhöhen wolle, um einen Theil der Truppen weg⸗ besten Gesinnungen für den Frieden beserlt, und auch dir Königin zuziehen. In jeder Grafschaft will sie der Polizei 10 Kanonen zur Victoria hat ja in ihrer vorgestrigen Thronrede die Hoffnung auf Verfügung stellen. Während der Dauer der Afsssen, welche über S. eine glückliche Lösung der Vermittlungs frage azgedeutet. O'Brien und Konsorten abzunrtheilen haben, soll bei Clonmel ein
Man schreibt aus Toulon vom 3. September an den Specta⸗- Qnger von 100 Mann errichtet werden; General Macdonald wird teur Republicain: „So eben läuft hier der Befehl ein, alle zu Nenagh und General Napier zu Limerick befehligen. Die gün⸗ Dampffregatten sofort zu rüsten. Man sucht die Maschinisten ind stige Witterung dauert fort, und aus allen Landestheilen lauten die Matrosen aller Orten. Diese Fregatten werden nach, Marseille ei. Acrndteberichte' beruhigender. Die Aerndte von Hafer und Gerste len, um dort das 20ste und 33ste Linien- Regiment, einige Artillerie wird sehr reichlich, die' von Weizen aber nicht so gut ausfallen. Für und eine Ingenien n -Compagnie an Berd zu ehmen. General Me⸗ die Kartoffeln hegt man bessere Hoffnungen. Selbst da, wo die lire wird als Befehlshaber dieser Expedition bezeichne. Kein Krantheit sich am stärksten zeigt, aft man ein Viertel oder Drittel Mensch weiß, wohin ihre Fahrt geht. So wäre denn der Krieg der Aerndte zu retten. . endlich erklärt?“ 11 Gestern sollte eine Geheimeraths⸗- Sitzung im dubliner Schlosse
General Aupick, der dortige bevollmächtigte Minister, ist am 26. abgehälten werden. Lord J. Russel wollte derselben beiwohnen. Es August um 1 Uhr Mittags vom Siltan in feierlicher Andienz em- hieß, daß der Premier-Minister nur bis zum gten in Dublin bleiben, pfangen worden. dann auf ein paar Tage nach Belfast gehen und hierauf nach Schott⸗ land zur Königin abreisen werde.
Fast alle Minister werden London während der Parlaments⸗ Ferien auf kürzere oder längere Zeit verlassen. Lord Palmerston geht auf seinen Landsitz, wird aber, so lange Lord J. Russell abwesend ist, gelegentlich hereinkommen.
Die Journale veröffentlichen heute den Text des mit Dänemark abgeschlossenen Waffenstillstandes.
Der Präsiden' Roberts der jetzt unabhängigen afrikanischen Ko—⸗ lonie Liberia ist hier angelangt, um wo möglich einen Handels⸗Ver⸗ trag mit England abzuschließen.
Der Gesammtwerth unserer vorjährigen Ausfuhren nach den een, d, e. westindischen Kolonieen betrug ö nach den Gebieten der ost⸗
Der Schluß der Parlaments-Session und die Thronrede der indischen Edin dagen, nach. Ceylon 5, 79. 1hö5, nach China
, n . ö ö RBiätter 1,593,960, nach Mauritins 223,563, nach den britisch⸗ nordamerika⸗ Königin sind heute der Gegenstand der Besprechung der Blätter. jsche e g e nh, 3.231. 480 x J A stralien 1644, 170 den So verschieden die Urtheile, je nach dem Parteistandpunkte derselben, hilchen, Kolonien ö,*z dh,, mach dlustratien, 4b, 170, nach d ger ,, ö , ,. r ̃ . 6 Eng? Vereinigten Staaten 10,974,161, nach Cuba 896,540, nach Brasilien auch ausfallen mögen, so kommen doch alle darin überein, daß Eng- 3 gos, ht, nach Meriko und Sild Anerita 2 46,5351 Pfd. Ster land sich zu einem solchen Parlamente Glück wünschen könne, welches os, 8h, nach Yer 1 3. das Land inmitten der politischen Stürme Europa's in dem gewohn⸗
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ten Zustande des Friedens und der gesetzlichen Ordnung erhalte. Die
Großbritanien und Irland. London, 6. Sept. Ihre Majestät die Königin schiffte sich gestern mit ihrem Gemahl und Ge⸗ folge in Woolwich am Bord der Dampf- Yacht „Victoria und Albert“, welche von vier Dampfschiffen begleitet wird, nach Schottland ein. Vorgestern, nach Beendigung der Geheime-Raths-Sitzung im Buckingham ⸗Palast, hatte Herr von Andrian eine Audienz bei der Königin, um, wie die Anzeige des Court Cireular lautet, „ein Schreiben des Erzherzogs Johann von Oesterreich an die Königin zu überreichen.“ Herr von Adrian wurde von Lord Palmerston ein— geführt und von dem Obersten Sir Edw. Cust g leitet.
Der Marquis von Breadaibane ist zum Lord, Kammerherrn er⸗—
Niederlande. Aus dem Haag, 7. Sept. Die erste Kammer hat gestern den Gesetz-Entwurf in Betreff der Verfassungs⸗ Revision angenommen.
Times stellt über den Schluß-Akt folgende Betrachtungen an: „Es sind jetzt nahe an zehn Monate her, daß der Souverain dieser Reiche ! 1 ö 1
die versammelten Mitglieder eines neugeborenen Parlaments anredete. Belgien. Brüssel, 8. Scpt. Das Journ. de Bruxelles Die selben waren zusammengekommen, Einige von ihnen zum ersten- berichtet nach einer Korrespondenz: „Man versichert uns, die belgi= mal, unter keinen gewöhnlichen Umständen. Es war eine Zeit der sche Regierung habe dem Gesandten der französischen Republik in Noth, der Niedergeschla genheit und der Bangigkeit. Es war eine Brüssel, Herrn Quinette, erklärt, daß die in dem YProzeß wegen der Zeit, schwanger mit Unglück für viele achtbare Familien, mit Unehre Affaire von Risquons-Tont gefällten Todes-Urtheile in eine mildere ür manche achtbare Handels — Fimg. Aber weun England damals Strafe umgewandelt. werden sollten.“ Hierauf erklärt der heutige viel litt, Irland litt noch mehr. Der Mord hatte die Sympathieen Monteur: „Diese Nachricht hat nicht den mindesten Grund. Es des Volkes und erhielt nur zu oft die Sanction der Priester desselben. hat keine Art von Mittheilung zwischen der belgischen Regierung und Alles war düster und unheilverkündend. Aber wer hätte das noch dem R präsentanten der französischen Republik zu Brüssel über die in furchtbarere Unheil vorhersagen können, von dem alles bisher Erlittene jenem Prozeß verurtheilten Individuen stattgefunden.“ Von diesen nur der Vorbote war. Denjegigen, welche gestern die Königin Verurtheilten haben 16 ein Cassationsgesuch eingereicht, der siebzehnte, wieder in der von ihr berufenen Versammlung erscheinen sahen Delestrer, wollte sich bei diesem Schritt nicht betheiligen.
und hörten, wie sie derselben für die beschwerliche Mühwal- Der Moniteur meldet die Ernennung der beiden Professoren tung von einer heispiellesen Länge dankte, muß Manches bei an der lütticher Universität, Borgnet und Schwartz, des Ersteren zum der ganzen Feierlichktit aufgefallen sein, was mehr bedeutete, Rektor, des Letzteren zum Secretair des Senats dieser Universitat. als ein bloßes Schaugepränge. Als zum Letzten Ihre Majestät die
Pairs in Peison anredete, deutete sie in Ausdrücken würdevollen Vorwurfs auf ihre Beziehungen zu dem Könige der Frauzosen kin. Ge⸗ stern standen neben ihrem Thron, durch die Einfachheit ihrer Klei—
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Dänemark. Kopenhagen, 5. Sept. (Alt. Merk.) Die hie igen Blätter theilen nun die Waffenstillsta ds Bedingungen im franzö⸗ ; sischen Original, in Begleitung einer dänischen Uebersetzung, mit, ohne dung unter dem glänzenden Corps der Minister und Diplomaten aus- weitere Bemerkungen hinzuzufügen, außer daß Faedrelandet in gezeichnet, die verbannten Söhne jenes verbannten Monarchen, dessen einer Nachschrift über die schlechte Aufnahme, die der Waffenstillstand Sturz durch den unheilvollen Ehrgeiz beschleunigt wurde, welcher ihn hier im Lande gefunden, bemerkt, es sei vorauszusehen gewesen, daß taub gemacht hatte nit allein gegen die Lehren strenger Ehre, son⸗ die eifrigen Schleswig-Holsteiner damit sehr unzufrieden sein würden. dern auch gegen die Förderung seines wahren Interesses. Rund Der König war am Sonntag auf dem „Aegier“ nach Malmoe umher standen gedrängt die Minister und Vertreter von Staaten und ; ;
. t — u zum Besuch bei dem Könige von Schweden und Norwegen gewesen Regierungen, deren Existenz jetzt schwankt in der Schale des Schick—
g und von da an demselben Tage wieder nach Kopenhagen zurückgekehrt. sals. Und neben der Königlichen Person, mit schwachem Arm das Die Nachricht vom Abschluß des Waffenstillstandes, welche der Bür— Schwert des Staates haltend und gebeugt unter der Last von baid germeister von Malmoe vom Decke des erwähnten Dampfschiffes dem achtzig Jahren, schritt langsam einher der Krieger, welcher mitgeholfen beim dortigen Hafen versammelten Volke mitgetheilt hatte, war von hatte, das stürzende GexLäude der Monarchieen des Kontinents wie- Lemselben mit großem Jubel aufgenommen worden. Von Seiten des Marine ⸗Ministeriums wird die, Aufhebung der Blokade für alle deutschen Häfen und Flüsse amtlich angezeigt. Als Verfasser der gegen die Bunsensche Schrift über Schleswig⸗
der aufzurichten, und welcher sein Siegel und seine Unterschrist un— ter Verträge und Nationalitäten gesetzt hatte, die er zu überleben bestimmt war! Und wenn es dem Sieger von Waterloo seltsam er— scheinen mußte, die verbannten Inhaber jenes Thrones, den sein Holsteins verfassungsmäßige Rechte gerichteten, unter dem Titel: rechter Arm von einem anderen nicht weniger unglücklichen Ge⸗— „Noten zur Beleuchtung der angeblichen „Thatsachen“ in dem Memoire schlecht befreit hatte, anzuschauen, so, hat es gewiß nicht u. s. w.“, wird der Kammerherr Scheel bezeichnet. weniger seltsam den Ohren der Abkömmlinge Capet's geklungen, als die Königin einer constitutionellen Monarchie ihr at dem wohl Schweiz. Tag satzung. Sitzung vom 4. September. überlegten Willen ihrer englischen Gemeinen in der traditionellen / Erste Sitzung nach der Vertagung. Ohne weitere Worte wird die Sprache des Normannen Wilhelm ertheilte. Nicht minder merlwür Sitzung gleich mit der Bee digung zweier neuen Gesandten, nämlich: diz ist es, das, während Frankreich „die Leitung in der Civilisation“ Sberst Egloff von Thurgau (zweiten Gesandten) und Regierungs⸗ übernehmen will, indem 6 die Dogmen seinen zwanzigsten Verfassung Rath Steinegger von Schwyz, eröffnet. Herr von Gonzenbach verkündet, die Herren Guizot und Louis Blanc, die Urheber und spricht in einer Zuschrift seinen Dank aus für die ihm von der Tag⸗ Opfer der beiden ridalen Revolutionen den Sttz ungen eines Parla- satzung für seinẽ Arbeit über die Handels⸗Verhältnisse zwischen der ments beiwohnen müssen, welches seine ungeschriebenen Satzungen Schweiz und Oesterreich zu Theil gewordene Anerkennung. — Q 63 ohne die Rothwendigkeit von Dogmen oder das Gebot der Revolu- werden' mehrere eingelangte Vorstellungen von kriegsgerichklich ver⸗ tionen erhalten hat! Wer hätte sich bei dieser pomphaften Cere- urtheilten Militairs und eine von einem Auswanderungs- Comité in monie enthalten können, über die Unbeständigkeit des Glücks, über Wädenschweil ausgehende Vorstellung angezeigt und der Petitions⸗ den Fall von Nationen, über die Eitelkeit menschlicher Weisheit nicht Kommisslon überwiesen. Hierauf wird der Bericht über die vorört⸗ moralische Betrachtungen anzustellen? Aber welcher Engländer hätte liche Thätigkeit seit der Vertagung der Tagsatzung verlesen, welche auch ein selbstgefälliges Gefühl unterdrücken können, daß ihn durch- aber nur bereits bekannte Thatfachen enthält. rieselte, als er die alten Formen sah und die alten Worte hörte, in . d t welchen sein Land seit 800 Jahren seine Gesetze macht, Wallis. (E. 3.) Der Große Rath hat, den en, ,. Angesichts einer ausgeputzten Menge von Männern, welche folgende Instruction ertheilt: 1) zu erklären, daß Vallis di
* . , r 3 (. m , ,. w . RFerfass ; be; 2) derselben beizutreten, wenn aus jeder Hauptstadt Europa's geschickt sind, Neutralität oder Bundes⸗Verfassung verworfen habe; herisch'n Bevölkerung friedliche Vermittelung nachzusuchen? Die Gesandten des constitu⸗ 12 Stände, die zugleich die Mehrheit der 13 Sich. Entscheid des tionellen Preußens und des republikanischen Frankreichs konnten dort bilden, sie angenommen. Nr. J wunde unn l
ö h ĩ ollten, daß Wallis aus den Worten, welche der Sprecher der Gemeinen von England Präsidenten e, ,,, nen 7. ö . an den Thron zu richten pflegt, das Geheimniß lernen, wie das Ge⸗ .
die Bundes-Verfassung a