1848 / 131 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

erkläre. Die Gemeinden, die augenommen, repräsentiren nämlich die Mehrheit der Bevölkerung. .

Von gestern bis heute Mittag sind an der als erkrankt angemeldet: 59 Personen.

Berlin, den 10. September 1818. .

Königliches Polizei⸗Präsidium. Königliche Schauspiele.

Montag, 11. Sept. Im Schauspielhause. 145ste Abonnements-⸗ Vorstellung. Zum erstenmale wiederholt: Der Pfarrherr, Origi⸗ nal⸗Schauspiel in 5 Akten, von Ch. Birch⸗Pfeiffer. Anfang halb 7 Uhr.

Dienstag, 12. Sept. Im Opernhause. 99ste Abonnements= Vorstellung: Alessandro Stradella, romantische Oper in 3 Abtheil., Musik von Friedrich von Flotow. Tanz von Hoguet. (Herr Acker⸗ mann: Alessandro Stradella, als theatralischer Versuch.) Anfang halb

asiatischen Cholera

690

Mittwoch, 13. Sept. Im Schauspielbause. 149ste Abonne⸗ ments -Vorstellung. Großjährig, Lustspiel in 2 Abtb., von Bauern- feld. Hierauf: Der Verschwiegene wider Willen, Lustspiel in 1 Akt, von Kotzebue.

Königsstädtisches Theater.

Montag, 11. Sept. Italienische Opern- Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt in dieser Saison: II Barbiere di Siviglia. 21 Barbier von Sevilla.) Komische Oper in 2 Akten. Musik von

ossini.

(Sgr. Rinaldini, erster Baritonist vom Theater zu Rom: Figaro, als zweites Debüt.) z

Im zweiten Akt wird Sgra. Fodor eine französische Romanze mit Fortepiano⸗ Begleitung und zum Schluß der Oper ein Rondo aus der Oper: „Cenerenfola,“ von Rossini, singen.

Dienstag, 12. Sept. Einmal Hunderttausend Thaler. Posse mit Gesang in 3 Akten, von D. Kalisch. Musik vom Königl. Musik—

Mittwoch, 13. Sept. (Italienische Opern-Vorstellung Zum erstenmale in dieser Saison: Lucrezia Borgia. Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti.

(Sgra. Fodor: Lucrezia.)

Meteorologische Beobachtungen.

Abenda 10 Ubr.

1848. 8. Sept.

Nach eimmaliger

Morgens Nachmittags Beobaehtung.

6 uur. 2 U-

Lusidrucłk Luft wirime Thaupumn ki PDunsisũ tigung. Wetter

Wolkenzug...

337,49“ Par 336, 36 Par. 335,13 Par. Quellvwirme 7, 9 R. 11,72. R. 21, 65 n. 4 15,27 R. Flaaswärme 14,19 R. * 10,17 R. A 10,“ n. 10,67 Uu. nuodeuwärme 88 Ic. A146 IC. 69 pCt. Ausdünstung halb beiter. h'ezosgen. halb beiter. Niedersehlag 8wW. SW. SW. Wůÿrme wechsel 4 2 l, o S8 VW. 12,6 15,697 R... 4 10, n. . 68 pCα. 8Ww

Tageamittel: 336,49“ Har. .

7 Uhr.

Berlin, 9. Sept. Die bekannten Ereignisse in unserer Na— tional⸗Versammlung, verbunden mit den Nachrichten aus Frankfurt a. M., die beunruhigenden Mittheilungen aus Wien, so wie endlich die Un— sicherheit des Ausganges der italienischen Vermittelungs-Angelegen— heit in Paris, wirkten höchst ungünstig auf den Stand unserer Ei— senbahn⸗Actien und Fonds und veranlaßten nicht nur einen sehr bedeutenden, sondern darum auch einen so empfindlichen Rück- gang der Course, weil kurz zuvor der Abschluß des Waffenstillstan⸗ des mit Dänemark mehrseitige Speculations-Ankäufe veranlaßt hatte. So schwere Gewitterwolken sich auch am politischen Horizont zusam— mengezogen, so schien sich derselbe doch heute schon wieder lichten zu wollen, und sollen wir nach dem Barometerstand der Schluß— Börse urtheilen, so dürfte der Sturm diesmal nicht zum Ausbruch kommen, sondern nur vorübergehend das kaum erwachte Vertrauen wohl erschüttert, aber keinesweges vernichtet haben. Die günstigeren Nachrichten von Frankfurt a. M. wirkten bereits belebend auf das Geschäft, die Course stiegen und würden und ohne Zweifel auch einen größeren Aufschwung erfahren haben, wenn die Gestaltung unserer eigenen Lage schon über alle Combinationen hinausgegangen wäre. So aber schwankt das Vertrauen unter dem Einfluß unendlich vieler Gerüchte, die meistentheils nach den verschiedenen Interessen im Um—

Direftor Gährich. (Dlle. Mehr: Wilhelmine.)

er Il(äiner A äörsS e 4 2 HR G O IS EC.

lauf gesetzt werden. Die Börse wird sich wohl daran gewöhnen müs⸗— sen, die Ministerien wechseln zu sehen, ohne daraus sofort eine be— denkliche Krisis zu befürchten, und in der That schien auch heute eine größere Nuhe eingetreten zu sein.

Die Course der Eisenbahnen erlitten einen sehr beträchtlichen Rückgang, und zwar Berlin- Anhalter Litt. A. von 89 bis SG Ih, Lütt. B. von Sb a 83 55. Berlin-Stettiner von sS9rß a 86 . Pots dam⸗Magdeb. von 577 a 50 „, blieben aber heute 51 5. Magdeb. Halberstädter von 104 bis 101 75. Rheinische von 56 a 51 6, blie⸗ ben 523 Gld. Halle⸗ Thüringer von 541 a 50 5. Niederschl. von 713 bis 66, blieben 67 Gld. Köln- Minden von 764 a T3 H, blieben 74 5 bez. Oberschles. von 92 a 87 „, blieben 88 Gld. Stargard⸗Posen von 68 a 65 5, blieben 655 3 Gld. Friedrich⸗ Wilhelms⸗Nordbahn, worin viel gemacht wurde, fielen von 45 bis 394 56, schlossen aber heute 40 95 bez. u. Gld. In den meisten übrigen Actien⸗ Gattungen war der Umsatz unerheblich, und deren Course blieben nominell.

In Prioritäts - Actien herrschte ebenfalls große Flauheit, indeß war der Rückgang der Course nicht so beträchtlich; am meisten fielen Berlin⸗Hamburger von 91! a 90 46 und Köln-Minden von 92 bis

S9, “, alle übrigen Gattungen sind c. 1 260 gewichen, und der Ver— kauf war sehr schwierig.

Preuß. Staats ⸗Schuldscheine, die bereits bis 75 4 gestiegen waren, wichen bis 71 “, behaupteten sich aber dann sehr fest und schließen 72 9 Gld. Preuß. Bank⸗Antheile sind sehr bedeutend ge⸗ wichen, wodurch das Geschäft darin, wegen mancher Blanco⸗-Dedun- gen, lebhaft war. Der Cours ging von 88 bis 812 § zurück, blieb aber heute 83 „6 Gld.

Auf ausländische Fonds war der Eindruck nicht so mächtig, in- deß folgten solche ebenfalls der allgemeinen Bewegung und wichen daichschnittlich 276. Stieglitz von 82 kis 81 95. Engl. 5 56 Russ. von 191“ 956 bis 99 5c. Poln. Schatz von 66 bis 64 75. Litt. A. von 76 bis 74 969. Poln. 500 Fl. Loose von 678 bis 654 96. Poln. Pfandbriefe behaupteten sich und blieben a 90 H gesucht.

In Wechseln war das Geschäft besser als vor acht Tagen, und in London besonders fand zur höheren Notiz lebhafter Umsatz statt. Wien, seit der letzten Steigerung beträchnich gewichen, blieb auch heute stark offerirt. Amsterdam in beiden Sichten begehrt, und Ab— geber fehlten heute ganz; eben so rar bleibt St. Petersburg. Frank furt a. M. zeigt sich häufiger, fehlt aber an Nehmern.

Auswärtige Börsen.

Breslau, 9. Sept. Holl. und Kaiserl. Dukaten 96 Bi. Friedrichsd'or 1135 Br. Louisd'or 1125 Gld. Poln. Papiergeld Gld. Desterreichische Banknoten 923 Br. Staats-Schuldscheine 35 proz. 73 Br. Seehandlungs⸗Prämien⸗Scheine 2 50 Rthlr. 88 Br. Schles. Pfandbr. 35 proz. 00 Br. do. Lit. B. 4 proz. 9235 Br. do. 335 proz. 817 Br.

Poln. Pfandbriefe neue proz. 90 Br. do. Partial-Loose a 300 Fl. M2 Glo? do. a 500 Jl. 68 Br. do. Bank? Certifik. 200 JI. 125 Glo. Russ. poln. Schatz Ob'ationen 4proz. 65 Br.

Actien. Oberschles. Litt. A. 34 proz. 87 Br. do. Litt. B. Zh proz. 87 Br. Breslau ⸗-Schweidnitz⸗ Freiburg 4 proz. S5 Br. Nieberschl. Märk. 3 proz. 677 Br. do. Prior. proz. 91 Gld. do. Ser. III. 5proz. 8] Br. Neisse-Brieg 4proz. 410 Br. Krakau— Oberschl. 4 proz. 39 bez. Fried rich⸗Wilhelms- Nordbahn 4 proz. 394 bez. und Br.

Wechsel⸗Course. Amsterdam 2 M. 142 Gld. Hamburg a vista 1651 Gld. do. 2 M. 150 Gld.

London 1 L. St. 3 M. 6.

Berlin a vista 1004 Br.

bo. 2 M. 999 Gld.

Wien, 8. Sept. (Feiertag., Met. 5proz. S0 2 77 ,

, Nordb. 1045 2 1035 1037). Livorno 78 a 763,

1. ( (4, 7

223

——

Gld.

Leipzig, 9. Sept. L. Dr. Part. Oblig. 7 Br. Leipz. B. A. 148 Br. L. Dr. E. A. 93 Br. Sächs. Bayer. 74 Br. Schles. 47 Br. Cbemn.⸗Riesa 25 Br. Löbau⸗Ziktan 237 Br. Magd. Leipz. 1687 Br. Berl. Anh. A. Sb. Br., 851 Gld. do. B. 835 Gld. Altona-Kiel 89 Br., 88 Gld. Detz. B. A. 91 Br. Preuß. B. A. 84 Br., 83 Gid.

Frankfurt a. M., 8. Sept. Die Börse war heute wie— derum sehr willig. Für alle Fonds und Eisenbahn-Actiengattungen zeigte sich Kauflust, und deren Course gingen bei ansehnlichem Umsatz höher als gestern. Nach der Börse flauer. Die pariser Post vom, ten war bis am Schluß der Börse nicht eingetroffen. ;

Met. 735. 739. Bank⸗Actien 1190. 1180. Darmst. 50 Fl. 62. 627, do. 25 5. S. 207 Br. Baden 50 Fl. 46. 455. do. 35 Fl. 265. 255. Kurhess. 255. 243. Sardin. 25. 243. proz. Span. 185. 18. Poln. 300 Fl. L. 9235. 2. do. 609 Fl. 67. 667. Köln⸗ Minden 67. 662. Bexbach 664. Friedr. Wilh. Nordbahn 423. 42.

Hamburg, 8. Sept. 35 proz. p. C. 743 Br., 745 G. E. R.

94z Br. Dän. 667 Br. Ard. 75 Br. 3proz. 177 Br., 17 Gld. Hamburg-Berlin 66 Br. Bergedorf 66 Br. Altona -Kiel 85

Br., 845 Gld. Gl. Elmsh. 25 Br. R. Neum. 88 Br. Meck⸗ lenburg 33 Br.

Wechsel. Paris 1891. Amsterdam 35. 90. Frankfurt 89. Louisd'or 11. 3. Fonds und Eisenbahn sen flau.

Paris, 7. Sept. Es fand heute an der Börse fast gar kein Geschäft statt. 3 proz. Rente 44. 5 proz. 70. 25 mit abgeschnittenen Coupons. Anleihe von 1848 72. 25. Nordbahn 3773.

London, 6. Sept. Cons. p. C. u. a. 3. S853. 87. 3Zproz. Span. 235. Int. 443. A4proö3. 71.

. Der engl. Fondsmarkt blieb sehr flau und die Preise derselben stationair, in fremden Fonds war nur wenig Geschäft. Eisenbahn— Actien zu allgemein niedrigeren Preisen etwas flau.

Amsterdam, 7. Sept. Anfangs schien der Fondsmarkt seine rückgängige Bewegung zu verfolgen, besonders waren österr. sehr flau, doch erholten sie sich später, und war der Umsatz in 2 proz. Met. sehr lebhaft. Von holl. Fonds waren Integrale bei einigem Umsatz angenehmer. Span. unverändert. Portug. gut preishaltend. Oest. Met. 5proz, 68, 1. 2tproz. 36, 3353, 365 s, *. .

Holl. Int. II, 3. Zproz. neue 52 . A4pioz. ostind. 681, 4. Span. Ardoms 8!. Gr. Piecen 8. Portug. neue 205. 4proz. 221. Russ. alte 97, 3, 3. 4proz. 76.

Wechsel. Paris G. Wien 32 Br. Fankfurt 9387 G. London 2 M. 11. 85 G., k. S. 11.927 G. Hamburg 35 G. Petersburg 182 G.

Antwerpen, 6. Sept. Bei geringem Geschäft war die Börse all zemein flau. Belg. 5proz. 764, 4 proz. 794, 24ꝑproz. 383, J.

Madrid, 1. Sept. 7

London 13. 6.

Petersburg 327. Breslau 153).

Wien 161.

Actien schlossen bei niedrigeren Prei⸗

3* proz.

**

3proz. 19. 5proz. 107 G. Coupons

Markt ⸗Berichte. Königsberg, 7. Sept. Zufuhr war mittelmäßig. Weizen 68 bis 79 Sgr. pr. Schfl., Roggen 30 bis 33 Sgr., große Gerste 30 bis 33 Sgr., kl. Gerste 28 bis 30 Sgr., Hafen 17 bis 22 Sgr., graue Erbsen 18 bis 60 Sgr., weiße Erbsen 45 bis 55 Szr., Nar⸗ toffeln 135 Sgr., der Ctr. Heu 13 bis 18 Sgr., das Schock Stroh

S0 Sgr. Breslau, 9. Sept. gelber 55, 59 bis 63 Sgr. Roggen 29, 32 bis 35 Sgr. Gerste 25, 27 bis 29 Sgr.

Hafer 17), 18 bis 19 Sgr.

Weizen, weißer 57, 61 bis 5

Rapps 72, 74 bis 76 Sgr.

Winter⸗Ripps 70 bis 71.

Sommer⸗Ripps 62 bis 63.

1090 Ctr. Rappkuchen pr. Sept. / Okt. a 32

Spiritus 9 Rthlr. G.

Rüböl unverändert.

Zink ohne Handel.

Die Stimmung an unserem Markte war daher Preise neuerdings weichen mußten.

Posen, 6. Sept. Weizen 2 Rthlr. 2 2 Rihlr. 11 Sgr. 1 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 1 Sgr. 1 Pf., auch 1 Rthlr. 4 Sgr. 5 Pf.; Gerste 26 Sgr. 8 Pf., auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 1 Pf.; Hafer 15 Sgr. 7 Pf., auch 17 Sgr. 9 Pf. ; Buch- weizen 26 Sgr. 8 Pf., auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 1 Pf.; Kartoffeln 8 Sgr., auch 8 Sgr. 11 Pf.; der Ctr. Heu zu 110 Pfd. 20 auch 24 Sgr.; Stroh, das Schock 4 Rthlr., auch 4 Rthlr. 15 Sgr.; Butter, das Faß zu 8 Pfund 1 Rthlr. 15 Sgr., auch 1 Rthlr. 20 Sgr.

London, 6. Sept. Die Zuführen von fremdem Weizen wa⸗ ren seit vorgestern bedeutend, von anderem Getraide mäßig. Weizen hält volle Montagspreise, aber das Geschäft war beschränkt.

Amsterdam, 6. Sept. Weizen zu den erniedrigten Prei sen abgegeben; 129pf8. bunt. poln. 312 Fi., 126 psd. dito 309 Fl

Noggen ebenfalls niedriger abgegeben; 124 pfd. neuer seeländ. 160 Fl., 25 pfd. gelder 160 Fl.

Gerste niedriger abgegeben; 1096pfd. nassaud. 145 FJ1.

Buchweizen flau und neuer zu 30 Fl. niedriger im Preise abgegeben; 121pfd. nykerker 200 Fl., jähr. auch zu 25 230 Fl. nie⸗ driger verkauft, doch ohne Kauflust.

soöohlsg men, ft nerßer ih d n en, , , ef. 15 L., alt. holst. 53 L.; ihn der Versteigernung: groning 268 Fl. if 9 Faß im Sept. 564 L., April 59 L.

Leinsamen wie früher, 110, 111pfd. finnländ. 235 Fl.

Rüböl gleich wie früher, auf Lieferung nicht williger. Leinöl G sehr angenehm. Rüböl pro 6 Wochen 344 Fl., effekt. 33 Fl., tt, 33 12 Fl., Noöh. 31 1 33 Fl. Dez. 81 a 34 Fl, Man

„4a * Fl. Leinöl pr. 6 Woch. 23 Fl., effekt. 277 Fl.

Hanfölspr. 6 Woch. 36 Fl., effekt. 353 Fl.

Sgr. begeben.

heute flauer als gestern

Sgr. 3 Pf., auch

1 1

Mit der heutigen Nummer des Staats-Anzei⸗ gers werden Bogen 163 und 164 der Verhandlungen zur Vereinbarung der Preuß. Verfassung ausgegeben.

Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

47761

Bekanntmachungen.

lg 2 e n

Der unten näher bezeichnele Handlungsdiener Frie— drich Wilhelm Karl Schröder . hier j des wiederholten widerrechtlichen Verkaufs fremden Eigen⸗ thums dringend verdächtig und hat sich von hier ent— fernt, ohne daß sein gegenwärtiger Aufenthalt zu ermit teln gewesen ist.

Es werden alle Civil- und Militair-Behörden des Ju- und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den— selben zu vigiliren, ihn im Beirctungsfalle sestzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Gefäng— niß Expedition abzuliefern.

Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent— standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.

Berlin, den 8. September 1818.

Der Staats-Anwalt beim Königlichen Kriminalgericht.

Sig nalement des 1. Schröder.

Derselbe ist 24 Jahr alt, evangelischer Religion, in Berlin geboren, 5 Fuß 6 Zoll groß, hat schwarzbraune glatte Haare, graue Augen, schwarzbraune Augenbrauen, rundes Kinn, ovale Gesichtsbildung, blasse i e inn, mittelmäßige Nase, kleinen Mund, schwachen braunen stinnbart, vollständige Zähne, ist von großer Gestalt, 7 die deuische Sprache und hat leine besonderen

ennzeichen.

Dlfe Bekleidung kann nicht angegeben werden.

6

1691

Gerichtliche Vorladung.

Behufs Regulirung der wahrscheinlich überschuldeten Nachlassenschast des im Ottober 1816 zu Berlin verstor benen, zuletzt in Stralsund wohnhaft gewesenen Nitt— meisters a. D. von Angern werden alle diejenigen, welche aus irgend einem Rechtsgrunde, in specie als Eiben oder Gläubiger Ansprüche und Forderungen an dieselbe haben und geltend machen wollen, zu deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der solgenden Termine: 5) Tischlermeisters Herrn Johann August Kunze, am 26. August, 9. oder 23. September d. J., . ; Vormittags 16 Uhr, vor dem Königlichen Hofgerichte, bei Vermeidung der am 9. Oktober é. zu erlennen— den Präklusion, hiermit aufgefordert.

Datum Greisswald, den 24. Juli 1848.

Königl. Hofgericht von Po mmern und Rügen.

; E dit al⸗-Vo r ladung. an , ö des Kaufmanns Abraham Mar— hier ist am heutigen Tage der Koankurs-Pro⸗ zeß hh worben! heutigen Tage der Kankurs-Pt Der Termin zur Anmeldung aller Ansprüche an die Konkursmasse steht am 4. St tober. , n, n,

um, 9 Uhr, vor dem Herrn Ober ĩ se ; ö! . . V 112X249 d ; 7 Meitzen im Parteienzimmer Des , ,

Wer sich in diesem Termine , , , , an die Masse eshalb gegen die übrigen Gläubiger ei ĩ Still⸗ schweigen auferlegt. ; ,, Inowraclaw, am 26. Mai 18418. Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

mögen des 1) Kaufmanns Herrn Carl Voigt,

wig Jentzsch,

Theodor Schnepper 3. Genannten (gez.) Quistorp.

zum Liquidations-Termine bestimmt.

anderen dieser Gemeinschuldner

hiesigen Gerichts an. nicht meldet, wird mit ausgeschlossen und ihm

chließen, h

e //

. .. Das Stadtgericht zu Dresden hat in den zum Ver—

2) Kaufmanns Herrn Carl Adolph Hesse, 3) Destillateurs Herrn Carl Friedrich Ehregott Lud—

Schneidermeisters Herrn Carl Gustav Reinhard,

Viltuglienhändlers Herrn Carl Leberecht Dietel, und N zu dem Nachlaß des Ingenieurs Herrn Ferdinand

eröffneten Kreditwesen rückhsichtlich der unter 1. 2. und

den 19. Oktober 1845, rücksichtlich der unter 4. 5. 6. und 7. Genannten den 12. Oktober 1848

Es werden daher bekannte und unbekannte Gläubi— ger, wie überhaupt Alle, die an den einen oder den und an die Nachlaß masse aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche haben, vorgeladen, zu obigen Terminen persönlich und, wo es erforderlich, mit Vormündern oder durch Anwälte, diese mit genügenden, was Ausländer betrifft, mit gerichtlich vollzogenen Vollmachten versehen, auch insbesondere . 8. zu Vergleichs -Abschluß ermächtigt sein müssen, hier im Stadtgericht sich anzumelden, ihre Ansprüche anzuzei. 1 , gen und zu bescheinlgen, mit den Konkurs -Vertrelein über deren Richtigkeit, auch unter sich selbsi über Vor⸗ e cr n verfahren, innerhalb 6 Wochen zu be⸗ nsichtlich der Ausbleibenden

den 29. November 1848

die Eröffnung eines Ausschließung⸗Bescheides, hierauf aber in einem noch besonders anzusetzenden Verhöre gütliche Verhandlung, auch Abschluß eines Vergleichs oder, falls dieser nicht zu bewirken,

den 24. Januar 1849 die Ertheilung eines Designations-Bescheides oder die Aften-Versendung zum Verspruch zu erwarten. Noch werden die Vorgeladenen erinnert, das die Außenblei⸗ benden, wie Alle, die ihre Forderungen nicht gehörig liquidiren, für ausgeschlossen vom Kreditwesen, die aber, welche entweder gar nicht oder nicht bestimmt sich er- klären, ob sie auf ihnen geschehene Vorschläge eingeh—« oder nicht, für einwilligend werden geachtet werden.

Dresden, den 12. Mai 1848. Das Stadtgericht. Burchardt.

Dampsschifffahrt

zwischen

Rin nen und New-MYork. Das amerikanische Post⸗Dampsschiff „Hermann“, Capitain Crabtree, wird am 15. September von der Weser ee, nach New-Nortf abgehen. preis nach New-Nork in J. Kajüte 195 L. d'or-Thlr., * 2. * 100 1 „Southampton 4. 25 ö Güterfracht 25 3 35 8. mit 5 965 Primage für 40 Kub.-Fuß. ga, Die 2te Kajüte ist für diese Reise besetzt. C. A. Heineken C Co.

67 b

Das Abonnement beträgt: 2 Athlr. für 6 Jahr. 1Athlr. Jahr. 8 Rthlr.« 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis ⸗Erhöhung. Bei einzelnen Unmmern wird der Bogen mit 23 Sgr. berechnet.

.

2

.

Dentschlan d. Bundes⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Verhandlungen der versasunggebenden Neichs-Versammlung. Schreiben des Gesandten der Vereiniglen Staaten an den Reichs-Minister Heckscher. Berich— tigung. Preußen. Berlin. Erklärung Bericht des Staats⸗-Ministeriums. Desterreich. Triest. Das sardinische Geschwader. Hessen⸗Honburg. Homburg. Landgraf Gustav 4. Sachsen- Weimar. Weimar. Ernennung. Anhalt Deßsau. Deßau. Landtags-Verhandlungen. Schleswig-Holstein. Kiel. Verhandlungen der Landes-Versammlung. ; . Ausland. Oesterreich. Szegedin. Sieg über die Insurgenten. Frankreich. Paris. Depesche der Negiernng von Chili. Staats raths-Geschäfte. Caussidisre und Huber in London. Vermischtes. Großbritanien und Irland. London. Nachrichten aus den Ver— einigten Staaten und Westindien. Die Nordpol⸗Expedition. Rußland und Polen. St. Petersburg. Abberufung des würt— tembergischen Gesandten. Nachrichten vom kaukasischen Kriegsschau— platz. Die Cholera in St. Petersburg und Warschau. Spanien. Madrid. Die Kallisten in Catalonien; aus Sevilla. Handels und Börsen-Nachrichten.

Sr. auf einen

Majestät des Königs

Theil.

Uichtamtlicher Dent sch lern d. Bundes- Angelegenheiten.

Frankfurt a. M., 9. Sept. (O. P. A. 3.) 74ste Sitzung der verfassunggebenden Reichs -Versammlung am 8. Sept. (Schluß.) Es wird zur Tages-Ordnung geschritten. Fo setzung der Berathung über §. 14 des Verfassungs-Entwurfs. TD ser Paragraph lautet: „Neue Religions-Gesellschaften dürfen sich bil⸗ den; einer Anerkennung ihres Bekenntnisses durch den Staat bedarf es nicht.“ Löwe von Kalbe: Die Vermischung von Staat und Kirche ist der rothe Faden, welcher durch die Geschichte sich gezogen. Durch diese Vermischung haben wir in Deutschland viel gelitten, mehr aber noch dadurch, daß zu jeder großen Entwickelung religiöse Elemente hinzutraten. Die Uebergriffe der Kirche in das Gebiet des Staates liegen hinter uns; auch der religiöse Fanatismus ist begra⸗ ben. Wie in dem Gange unserer Verhandlungen, so wird sich dies auch bei dem Volke zeigen. Der Redner erörtert den Standpunkt, von welchem der Verfassungs⸗-Ausschuß in dieser Frage ausgegangen. Der Ausschuß habe sich bemüht, jeden Eingriff in die kirchlichen Verhältnisse zu meiden, allein er habe nicht alle nothwendigen Kon— sequenzen gezogen. Das Wort „unabhängig“ sei mannigsach, viel leicht auch mitunter in den Amendements mißverstanden worden. So lange die Kirche den Schutz des Gesetzes genieße, müsse sie anch dem Staate unterworfen bleiben. Die Aufgabe der Versammlung sei es, die Kirche wesentlich selbstständig zu erhalten, teinen staatlichen Einfluß auf ihre inneren Angelegenheiten, keine lieberwachung des Verhältnisses der Glieder zu ihren Oberen auszuüben. . aber müsse sich auch die Kirche vom Staate absondern, dessen Pflicht in der Uebernahme der Schule liege. Ku nth von Bunzlan entwickelt einen eigenen Verbesserungs-Antrag zum zweiten Mindritäts Gutich⸗ ten. Dieser Antrag lautet: Die verschiedenen Neligions⸗Gesellschaf⸗ ten besorgen ihre inneren Angelegenheiten selbsiständig; auch in die Anordnung des Kultus hat sich der Staat nicht zu mischen. Dem Staate bleibt jedoch das Necht, darüber zu wachen, daß in keiner leligions- Gesellschaft die Sittlichkeit gefährdet werde, daß keinem In— irte Glaubens- und Gewissensfreiheit, von

dividuum seine ihm garanti : 4. , . wem es auch immer versucht werden möge, auf irgend eine Weise ver—

kümmert werde; daß keine Religions gesellschaft einer anderen bei Aus⸗ übung ihres Religionsbekenntnisses störend oder fein selig in den Weg trete; daß das Kirchenvermögen auf zweckmäßige Weise verwaltet und verwendet werde; daß sich nicht kirchliche Vereine bilden, die es sich zum Zwecke setzen, den höchsten Staatszwecken entgegen zu arbeiten, und daß in allen diesen Fällen nach einem darüber zu erlassenden Ge— setze entschieden werde. von Salzwed ell aus Gumbinnen spricht sich für religiöse Freiheit aus. Die, Franzosen seien die Vorkämpfer der politischen Freiheit gewesen, die Deuischen seien die Vorkämpfer der religibsen. Der Reduer weist einen Angriff Gfrörer's, welcher die Maitressenwirthschaft als eine Folge des Protestantismus be⸗ zeichnet habe, durch die Behauptung zurück, daß dieses Unwesen nir⸗ gends größer gewesen sei, als am Hose Frankreichs. Der Redner schließt sich dem ersten Minoritätsgutachten von dassaulr s und Genossen unter der Bedingung an, daß die Worte „unbhängig von der Staats⸗ gewalt“ wegfallen. (Vielfacher Ruf nach Schluß der ebatte.) v. Bally aus Beuthen bedauert, daß die ganze Sophisterei der Encyklopädisten des vergangenen Jahrhunderts in der Versammlung als Geschichte vor— metragen worden sei, um die katholische Kirche mit Schmähungen zu aberhäufen. Man berufe sich so eifrig auf die Volkestimme, vergesse aber, daß das Landvolk, die Mehrzahl dee x ö. volle reli⸗ giöse Freiheit wolle; 11,ů942 Petitionen mit 273. 6 Unterschriften lägen vor, in welchen die Unabhängigkeit der ü de 6m Staate nich allen ihren Konsequenzen gefordert werde. Büttschriften seien mehrfach verdächtigt worden. Für alle vermoge der Redner freilich nicht zu bürgen. (Unterbrechung.) „Die Rede ist das Ei⸗ genthum des Redners bis zu Ende.

1* 1 le⸗

Man C. rn * Devolte run

Für die Lauterkeit der Unter⸗ schriften, die ich niedergelegt habe, bürge ich und begreife nicht, wie man in einer Versaminlung, die den Volkswillen zu vertreten hat, auf so schreiende Verdächtigungen des Volkes sich einlassen und ver⸗ gessen kann, daß Deutschlands Ehre und Treue eine Beengung der religibsen Freiheit nimmer gesiattetů, Lassen Sie dieses unbeachtet, so werfen Sie eine Brandfackel in das Volk. Hüten Sie sich, die religis⸗ sen Parteien auf ben Kampfplatz der politischen Factionen zu rufen. Es sst über den vorliegenden Paragraphen namentliche Abstimmung

2 1 Vertheilung

verlangt worden; es wird sich bei dieser Gelegenheit zeigen, wer

Pöreußischer

rlin, Dienstag den 12. September

denn eigentlich die Finsterlinge im Hause sind. (Unruhe.) Ich und meine Freunde verlangen volle Freiheit, weil jeder Schritt zur Frei⸗ heit ein Schritt zur Einheit ist.“ Die Berathung über §. 14 wird als geschlossen erklärt. Beseler als Berichterstatter ergreift das Wort, um der Versammlung die von dem Ausschusse beantragte Fas⸗ sung des §. 11 wiederholt anzuempfehlen. saulr der Versammlung zugerufen,, in Betreff dieses Paragraphen über lands enischeide, und von Beckerath und von

dell namentliche Abstimmung über ihre Anträge verlangt ha ben, werden eine Reihe von Verbesserungs-Anträgen verlesen und in dieser Beziehung die Unterstützungsfrage an die Versamm!ung gerich⸗ tet. Sim son von Königsberg theilt Namens des Büregus das Ergebniß der Untersuchung mit, welche in Betreff der Verzögerung des Druckes der aaf die schleswig-holsteinische Frage bezüglichen Ak tenstücke unverweilt vorgenommen worden war. Sim son, welcher sich mit den Abgeordneten Haßler und Wurm zu diesem Zwecke in die Krebssche Druckerei begeben hatte, erklärt, daß heute Abend 5 Uhr der Druck sämmtlicher Aktenstücke, 279 Bogen einnehmend, voll— endet sein werde. Noch am vergangenen Dienstag habe sich Herr Max von Gagern nach geendigter

97 Rear ;. lachdem

daß

von Las⸗

ihre Entscheidung

die Zukunft

Sitzung in der Paulskirche in die Druckerei begeben und bis nach Mitternacht an der Korrektur gear—

Die Verzögerung des Druckes habe in der Nothwendig⸗ gelegen, das Manuskript während des Druckes zum

dorbereiten zu müssen, nodurch eine nur allmälige der Aktenstücke möglich gewesen sei. Schneer aus Breslau beantragt, daß die Abstimmung üer §. 14 erst dann vorgenommen werden möge, nachdem von den Fragen in ihrer ge gebenen Fassung gedruckte Vorlage gemacht worden sei. Der Red— ner gründet seinen Antrag auf den Umstand, daß durch dieses Ver fahren eine Verwickelung der Fragestellung beseitigt und eine leichtere Orientirung ermöglicht werde. Der Antrag wird angenommen. Der Präsident verliest eine Interpellat on Blum's und Genossen. Die— selbe ist an den Abgeordneten Dahlmann gerichtet und besteht in der Anfrage: wie weit die Bildung eines neuen Reiche-Ministeriums ge— diehen sei. Die Unterzeichner bitten den Präsidenten, dem Abgeord— neten Dahlmann diese Interpellation ohne Verzug zuzustellen; er— scheine ihnen die Antwort ungenügend, so sei die Begründung des Antrags noch vor dem Schlusse der Sitzung vorbehalten. Rüder von Oldenburg behauptet, daß ein Mitglied der Versammlung als solches nicht interpellirt werden kann; die National-Versamm⸗ lung möge deshalb die Beantwortung dieser Interpellation durch den Abgeordneten Dahlmann nicht zulassen. Dahlmann: „Es liegt in der Natur der Sache, der an mich gestellten Anfrage durch eine Antwort entsprechen. Ich erkläre darum, daß zur Bil— dung eines neuen Reichs- Ministeriums Verhandlungen angeknüpft sind, und daß es zu deren Verfolgung an Elfer nicht fehlt. In diesem Augenblicke ist es zu Ji em Abschlusse noch nicht gekommen. Ich bezweifle jedoch, ob ein weiteres Eingehen der Rational-Versammlung auf das Gelingen der obschwebenden Com-— bingtionen förderlich sein kann, sondern glaube vielmehr, daß ein solches Verfahren eher zur Herporrufung des Gegentheils geeig— net ist,!“ Blum: „Die Schilderungen des Heirn von Rap⸗ pard haben gezeigt, wohin es in Schleswig- Holstein gekommen ist und welche ernste Stimmung unter den verbündeten Trup⸗ pen herrscht. Der Beschluß vom 5. September ist geeignet, gefahr⸗ vollen Klippen vorzubeugen. Seine Ausführung darf darum keinen Verzug erleiden. Die Prüfung der Aktenstücke durch die Kommission erfordert lange Zeit; ich beantrage daher, die National⸗Versammlung wolle beschließen, in einer morgigen außerordentlichen Sitzung die Absendung einer Deputation an den Reichsverweser zu berathen, um denselben sofort zur Beendigung der schwebenden Ministerkrisis auf zufordern.“ Der Antrag wird nicht für dringlich erkannt. Schoder nimmt seinen Antrag auf eine morgen Nachmittag abzuhaltende Siz zung zurück. In Ansehung, daß der Geschästsordnung gemäß eist nach erfolgter Abstimmung über §. 11 zur Verhandlung über 8§. 15 geschritten werden kann, erklärt der Präsident die heutige Tagesord— nung für erschöpft. Die Sitzung wird gegen 1 Uhr Nachmittags geschlossen.

beitet. leit Drucke

zu

Frankfurt a. M., 8. Sept. (O. P. A. 3.) Vor wenig Tagen traf der am preußischen Hofe beglaubigte Gesandte der Ver⸗ einigten Staaten, Donelson, hier ein und richtete am 5ten dieses Monats, Vormittags, das in deutscher Uebersetzung hier folgende Schreiben an den Reichs-Minister der auswärtigen Angelegen— heiten:

„Mein Herr! Kürzlich hatte ich die Ehre, Sie zu benachrichti⸗ gen, daß ich vom Präsidenten der Vereinigten Staaten ermächtigt worden sei, mich nach Frankfurt a. M. zu verfügen und als diplo⸗ matischer Repräsentant der Vereinigten Staaten die dort errichtete Regierung anzuerkennen. Ich bitte nun, mich in dieser Eigenschaft Ihnen vorstellen zu dürfen. Mit der tiefsten Theilnahme hat der Prä⸗ sident die Anstrengungen gesehen, mit welchen das deutsche Volk und die deutschen Regierungen die Begründung einer wirksamen Bundes— gewalt ersirebt haben; mit dem reinsten Vergnügen blickt derselbe der Vollendung dieses großen Werkes entgegen, welches auf Grund⸗ sätzen beruht, die, ohne der Souveränetät der Einzelstaaten unnöthi⸗ gen Abbruch zu thun, Freiheit und Wohlfahrt dem Volke sichern wer— den. Auf dem Wege der Einigung hat das amerikanische Volk seine jetzige Stellung in der Reihe der Nationen sich errungen; auf dem— selben Wege hat es mit Aufrechthaltung der öffentlichen Ordnung und der Rechte eines Jeden den Genuß der Freiheit zu verbinden ge⸗ wußt. Deshalb widmen die Vereinigten Staaten Allem, was zu dem Gedeihen einer Verfassung führen kann, die Deutschland die glei⸗ chen Segnungen zu bringen bestimmt ist, die lebhafteste Theil⸗ nahme. Von diesem Geiste beseelt, hat der Präsident der Vereinigten Staaten, sobald ihm Kunde von der Einsetzung der jetzigen Central- Regierung für Deutschland geworden war, be— schlossen, dieselbe anzuerkennen und ihr den Ausdruck der aufrichtigen Wünsche zu übermitteln, welche das amerikanische Volk für das 8

Staats- Anzeiger.

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1848.

lingen ihrer edlen und vaterländischen Bestrebungen hegt. Ich habe dieser, den mir ertheilten Austrägen entsprechenden Mittheilung nur noch beizufügen, daß es mir zum größten Vergnügen gereichen wird, nach Kräften zur Förderung des Verkehrs zwischen zwei Völkern bei- zutragen, deren Interessen, Wünsche und Hoffnungen in so vielen Beziehungen dieselben sind.

Mit vorzüglichster Hochachtung verharrend rc.

; (gez.) A. Donel son, außererdentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister der Vereinigten Staaten am Königlich

preußischen Hofe.

Frankfurt a. M., den 5. September 1848.“

Das Reichs- Justizministeriunm hatte den Appellationsgerichts⸗ Rath Broicher von Köln, Verfasser eines Kommentars zum rheini⸗ schen Handels- Gesetzbuch, hierher berufen, um in Gemeinschaft mit dem Unter-Staats-Secretair Widenmann den Entwurf eines allge⸗ meinen Handels- Gesttzbuchs für Deutschland auszuarbeiten. Auch

noch andere Kräfte sollten zu dieser bedeutenden Schöpfung, welche

einem lange und tief gefühlten Bedürfniß für Deutschland abzuhelfen bestimmt war, zugezogen werden. Herr Broicher war bereits hier. Inzwischen ist durch den Rücktritt des gesammten Reichs⸗Ministeriums

wegen der schleswig-holsteinschen Waffenstillstand«- Angelegenheit die

/

Sache auf sich beruhen geblieben.

Die O. P. A. 3. enthält in ihrem heutigen Blatte Folgendes: „Wir werden veranlaßt, Nachstehendes zu veröffentlichen: In der Sitzung der deutschen National-Bersammlung am 5. September hat in seinem Vortrage über die mit Dänemark abgeschlossene Waffen⸗ stillstands-Convention der Berichterstatter der vereinigten Ausschüsse, Herr Prof. Dahlmann, nach einer angeblichen Aeußerung des Reichs⸗ Ministers des Auswärtigen, Herrn Heckscher, der hohen Versammlung referirt, der preußische Bevollmächtigte, Staats⸗Minister Camphausen, „habe ein erstes Schreiben später zurückgenommen und durch ein anderes ersetzt.“ Diese Acußerung kann nur aus einem Mißverständnisse hervorgegangen sein. Von zwei Schreiben, welche der Bevollmächtigte am 2. und 3. September an den Reichs⸗ Minister gerichtet hat, ist nur das zweite öffentlich verlesen worden; es schließt sich an das erste an und verweist darauf. Beide beruhen in den Akten des Reichsministeriums.“

Preußen. Berlin, 11. Sept. In der heutigen Sitzung der National-Versammlung hat der Minister-Präsident von Auers⸗ wald bei dem Beginn der Sitzung folgende Eiklärung abgegeben:

Das Ministerium hat in Versolg der Verhandlungen dieser Versammlung vom Tien d. M. keinen Augenblick gezögert, bei des Königs Majestät seine Entlassung nachzusuchen und dieselbe dem⸗ nächst, wie folgt, begründet:

Em. Königlichen Majestät haben wir bereits die ehr⸗ erbietige Bitte um Entbindung von den uns anvertrauten Aemtern vorgetragen. Indem wir dieses Gesuch hierdurch ehrfurchtsvoll wiederholen, erlauben wir uns, zur Begrün⸗ dung desselben Folgendes anzuführen:

Unserer Ansicht nach muß das von uns vertretene und in der Sitzung der National ⸗-Versammlung vom 7ten d. M. vertheidigte Prinzip:

daß derselben die Festsetzung von Verwaltungs-⸗Maßre⸗

geln nicht zustehe, .

aufrecht erhalten werden, weil ohne dasselbe die constitutio- nelle Monarchie nicht bestehen kann. Wir glauben aber, aus dem in jener Sitzung gefaßten Beschlusse der National⸗ Versammlung einen Mangel an Vertrauen zu unseren Per⸗ sonen folgern zu müssen, welcher es uns in hohem Grade schwierig machen würde, jenes Prinzip aufrecht zu erhalten. Aus diesem Grunde bitten wir Ew. Königl. Maje⸗ stät ehrfurchtsvoll, uns die nachgesuchte Dienst⸗Entlas⸗ sung Allergnädigst ertheilen zu wollen.

Berlin, 97. September 1848.

Die Staats Minister von Auerswald. Hansemann. Milde. Märcker. Kühlwetter.

Frhr. von

6ỹgez.) Gierke.

Schreckenstein.

An des Königs Majestät. Es haben des Königs Majestät darauf erklärt: „Ich bin mit der in Ihrem Berichte vom 9gten d. M. ausgesprochenen Ansicht einverstanden, daß ohne Aufrecht- erhaltung des darin aufgestellten Prinzips die constitutionelle Monarchie nicht bestehen kann. Gleichwohl werde Ich Ihnen aus dem von Ihnen angeführten Grunde die nachgesuchte Dienst-Entlassung ertheilen. Bis zur Bildung eines neuen Ministeriums haben Sie Ihre Geschäfte fortzuführen. Sanssouci, den 10. September 1848.

(gez) Friedrich Wilhelm. (contras.) von Auerswald. An sämmtliche Mitglieder des Staats⸗Ministeriums.

Ich habe Ihnen ferner mitzutheilen, daß der Abgeordnete in der deutschen National-Versammlung, Herr von Beckeratb, zu Sr. Majestät berufen worden; hiernächst ersuche ich die hohe Versamm= lung, Ihre Sitzungen auf eine angemessene Zeit aussetzen zu wollen.

Oesterreich. Triest, 6. Sept. (Oest. Lloyd. Heute Nachmit⸗ tag um 2 Uhr ging hier das Kriegs⸗Dampfschiff Maria Dorotea“ vor An- ker, welches den vom Feldmarschall-Lieutenant Baron Welden an den sar⸗ dinischen Contreadmiral gesandten Courier, Rittmeister von Matpaszewe ly,

; 9 = be⸗ in der Nähe des Hafens von Cortellano aufgenommen und . fördert bat. Dieser Offizier bringt dem ,,,,

Grafen Gyülas die Nachticht, daß das piemon tesssche⸗ gore nie Be

ĩ ñ den ählende Geschwader, sammt den in Venedi und . 6 Truppen des Generals Bella Marmora, nach der