ĩ erung Albini's, heute früh absegeln sollte, und daß . — 1 — L fe welche früher bei dem Geschwader waren, sich nach den Kanälen zurückgezogen haben. Das auf, Rekognoszirung ausgesandte Dampsschiff „Trieste“ bringt so eben (1 Uhr Nachmit⸗ tage) die Meldung, daß die sarbinische Flotte heute früh um 10 Uhr noch bei Pellorosso vor Anker lag.
8 Somburg. Homburg v. d. H., 8. Sept. (D. A. 3.) Der ir r, ,. Gui nn⸗ gestein Abend von einem Nerven⸗ schlage getroffen, ist heute Vormittag um 141 Uhr verschieden. Des Verstorbenen Bruder, Prinz Ferdinand, hat die Regierung unmittel⸗ bar angetreten und zu solchem Zweck eine Preoclamatisn erlassen. (Landgraf Gustav war geboren am 17. Februar 1781. Prinz Fer— dinand ist geboren am 26. April 1783.)
Sachsen⸗ Weimar. Weimar, 9. Sept. (Alt. Merk.) Der Geheime Staatsrath Dr. jur. Oekar von Wydenbrugk ist zum Bevollmächtigten für das Großherzogthum bei der provisorischen Cen⸗ tral⸗ Gewalt Deutschlands, mit Beibehaltung seiner Stelle in dem Staats⸗Ministerium, ernannt worden.
Anhalt⸗Deßau. Deßau, 5. Sept. (Mgdb. Ztg.) Die heutige Sitzung begann mit Berathung des wichtigen S. 55 des Entwurfs, zu dem das Ministerium bereits in seinen Nachträgen zum Verfassungs⸗Entwurfe vom 17. Juni die Bestimmungen bezüglich des suspenstven Veto's bekannt gemacht hatte.
Allein auch über diese war dasselbe jetzt noch hinausgegangen, und es lag ein neuer Abänderungs ⸗Vorschlag vor, in dem namentlich die zweimalige Verweigerung der landesherrlichen Sanction in eine einmalige verwandelt und die erforderliche Majorität von zwei Dritteln der Stimmen auf die einfache absolute Majorität herabgesetzt war. Als einzelne Sätze dieses einen Paragraphen kamen nun folgende zur Berathung: „Alle Gesetze und authen⸗ sischen Gesetz⸗Auslegungen bedürfen der Zustimmung des Landtags und der Sanction des Herzogs.“ Von mehreren Abgeordneten und den Ministern Habicht und von Goßler wurden die Bedenllichkeiten, welche der Ab geordnete Hölemann gegen die „Gesetzauslegungen“ erhoben hatte, bald ge— hoben und der Satz einstimmig angenommen. 2) „Bei jeder Sanctions⸗ Verweigerung müssen die Gründe derselben angegeben werden.“ Hierzu be— antragte Abgeordneter Sander hinter „angegeben“ den Zusatz: „der Landtag nach Beendigung der ihm vorliegenden Arbeiten aufgelöst und für den nächsten Landtag, welcher jedoch erst zur gewöhnlichen Zeit zusam= mentritt, neue Wahlen veranstaltet werden.“ Diesem Antrage, der die Zeit, für welche durch die Sanctionsverweigerung eine Sache aufgeschoben werden könne, noch mehr verkürzen sollte, als dies ohnehin der Fall war, widersetzte sich das Ministerium enischieden. Es entspann sich eine längere Debatte, in welcher sich besonders die Abgg. Sander, Behr, Wolter, Hölemann und Schilling für den Antrég, gegen denselben die Abgg. Habicht, Nulandt, Paßig, Schlesier und Schwabe, so wie die Minister Habicht und Köppe, erklärten, welche Letztere namentlich auf die gefährliche Waffe hinwiesen, die man der Regierung in diesem Antrage in die Hand gebe, und wiederholt erinnerten, daß keine einzige Verfassung eine gleich kurze Frist sür die Wie⸗ deraufnahme nicht sanctionirter Beschlüsse festsetze. Nulandt zeigte, daß dieses Amendement nach zwei Seiten hin, dem Fürsten und dem Landtage, einen moralischen Zwang auferlege. Die Vertheidiger des Antrages hoben besonders hervor, daß, wenn die Sanctionsverweigerung einen in der er— sten Session einer zweijährigen Landtags Periode gefaßten Beschluß treffe, es fast drei Jahre dauern konne, bis er zum zweitenmale an die Krone gebracht werden könne, und das sei zu lang. Bei der endlichen Abstim— mung wurde der Satz der ministeriellen Vorlage einstimmig angenom men, der Sandersche Zusatz gegen 11 Stimmen verworfen. 3) „Wenn der Regent einem Landtagsbeschiuß seine Bestätigung versagt hat, so wird er, wenn jener Beschluß von dem nächsten neu gewählten Landtage wieder angenommen wird, dieselbe nicht verweigern.“ Zunächst wollte man statt „wird“, welches Präsident Wolter für einen Druckfehler hielt, „kann“ oder „dars“ gesetzt haben; dann wollte Abgeordneter Nulandt das Wort „neu gewählten“ gestrichen wissen, und noch mehrere ähnliche Amendements
wurden gestellt. In der Debatte, welche vielfältig und nothwendig auf den e, n Satz, den Mehrere für unnöthig hielten, hinübergriff, stellte sich nach gerade heraus, daß die Ansichten gar nicht so verschieden seien, wie es den Anschein hatte, doch trug sie wesentlich dazu bei, daß ein großer Theil der Versammlung sich über den Sinn und die Bedeutung des suspensiven Veto's klar wurden. Dle anwesenden Minister nahmen zu wiederholten Malen das Wort, und nachdem bei der Abstimmung das Nulanbdtsche Amendement gegen 1 Stimme verworfen worden, wurde der Satz mit der beanttagten Veränderung des Wortes „wird“ in „kann“ angenommen. Eben so wurde der folgende Satz: 4) „Erfolgt diese Bestätigung binnen 4 Wochen nicht, so erhält der Beschluß des Landtags von selbst gesetzliche Kraft“, da über ihn schon hinlänglich gesprochen war, ohne Weiteres genehmigt. Der nächste Satz: 5 „Sollte in besonders dringenden Fällen der Erlaß von Ver= ordnungen, welche einen gesetzlichen Charakter an sich tragen, nothwendig sein und durchaus keinen Aufschub leiden, so steht es der Staats -Negierung zwar zu, Verordnungen jener Art zu erlassen, es sind jedoch dieselben dem a gener Landtage zur Prüfung und Billigung vorzulegen“, wurde mit dem vom Abgeordn. Schilling gestellten Amendement stait „Billigung“ „Genehmigung oder Verwerfung“ zu setzen, womit das Ministerium sosort einverstanden war, gebilligt und angenommen. Der Schlußsatz endlich: 6) „Wichtige und besonders einflußreiche Gesetze müssen, bevor sie den Stän= den zur Genehmigung vorgelegt weiden, regelmäßig und, wenn dies sonst möglich sein sollte, vorher erst im Druck erscheinen und der öffentlichen Kri— tik ünkerworfen werden“, wurde, nachdem verschiedene Abänderungs-Vor— schläge gemacht worden waren, solgendermaßen sestgestellt:; Im Anfang wurde, mit Zustimmung des Ministeriums, auf Nulandt's Vorschlag, „Alle Gesetze“ gesagt, kr unf nach dem Wunsche des Abgeordn. Pannier, sort— gefahren: „wenn nicht deren besondere Dringlichkeit Ausnahmen rechtfer= ligt“, sodann der fernere Satz von „müssen, bevor“ an beibehalten, wogegen . die Worte „regelmäßig . .. sollte“ gestrichen wurden. Nachdem pPräs. Wolter zu §. 56 bemerkt, daß der besondere cöthensche Landtag in Be— ziehung auf den letzten Theil desselben bereiü , Beschlüsse gefaßt habe, wurde der erste Satz: „Zur Einführung neuer Steuern, zur Veränderung und Forterhebung der bestehenden Steuern, so wie zur Aufnahme neuer Landes chulden, bedarf es der Zustimmung der Stände,“ und eben so der erste Theil des weiten Absatzes: „Als neue Landesschulden sind jedoch nicht diejenigen Vorschüsse zu betrachten, welche behufs einer Tilgung von Lan— desschulden aufgenommen werden,“ wurde nach wenigen Gegenbemerkungen angenommen. Der Schluß des zweiten Absatzes dagegen, die Konvertirung von Obligationen und die Kreirung von Kassenscheinen zur Einlösung zins an, Schulddokumente betreffend, wurde, da eben in Cöthen bei' Be— rathung von 5. 66 des cöthenschen Entwurfs ein ähnlicher, aber anders lautender Beschluß gefaßt worden, als nicht mehr für die gemeinsame Bera— thung geeignet, dem morgen zusammentretenden deßauischen Sonderlandtage überwiesen, diesem aber die möglichste Uebereinstimmung mit den coöthen— schen Beschlüssen als wünschenswerth vorgestellt. Erst bel der Revision wird also dieser Theil der gemeinsamen ber, be nme definitiv festgesiellt werden können. — Bei s. 57: „Es wiid eine zweisährige Finanzperiode angenommen, und zwar beginnt solche vom 1. Januar 1649 an, 'so daß bis zu diesem Jeitpunfte die bieherigen Staats- Einnahmen und Äusgaben fortlaufen., änderte das Ministerium das „zweijährige in „einjähri, e“ um. Da in Cbthen das Etatsjahr mit dem 14. Juli beginne und eine Ab= änderung große Schwierigkeiten mache, wünschte Minister von Goßler, daß dies vorläufig auch so bleibe und daher jetzt noch eine doppelte Vestimmung! „Für Deßau vom 1. Januar, für Cöthen vom 1. Juli 1519“ in die Vers fassung aufgenommen werde. Beides wurde von der Persammlung gebil— ligt. Der weitere Saß, von „so daß“ an, erregte mehrfache Bedensen und wurde, da man darin nur eine transitorische Bestimmung finden wollte, welche für beide Länder vielleicht verschieden zu treffen sei, der . der Sonder⸗LaWndtage anheimgegeben. Nachdem auch der zweite Absatz die ses Paragraphen: „Auf die Dauer jener Finanz- Periode wird das Budget von den 6 bewilligt. Nach Ablauf derselben wird den Ständen über die Verwall ing Rechnung abgelegt“, nach wenigen Erinnerungen angenom- men worden war, schloß der Präsident die 33 ge Sitzung. Deß cu, 6. Sept. (Magd. Zeitung.) Auf heute waren bie anhalt -deßauischen Volksvertreter als Sonder- Landtag zusam—
menberufen, um einen neuen Abgeordneten zum frankfurter National- Parlament zu wählen, nachdem der bisherige, eben so wie dessen Stell— vertreter, ihr Mandat niedergelegt hatten. Ferner schien es zweck mäßig, schon jet eine Kommisston niederzusetzen, damit diese immer mit den umfänglichen Vorarbeiten für diejenigen Theile des Verfas⸗ sungs-Entwurfs, die nicht vom Vereinigten, sondern vom besonderen Landtage berathen werden sollen (ö. B. 8. 11, die Civilliste betreffend), den Anfang machen könne. Eine zweite Kommission für die dem be— sonderen Landtage überwiesenen Petitionen sollte auch schon jetzt er— wählt werden. Die Sitzung wurde, nachdem Minister Habicht das Eröffnungs Patent verlefen, vom Präsidenten Nulaudt mit einer kur zen Rede eröffnet, durch welche er manche Angriffe und Verdächti= gungen, die man in der letzten Zeit gegen seine politische Wirksam keit gerichtet habe, zurückzuweisen suchte. Es wurde sodann sofort zur Wahl des Abgeordneten für Frankfurt geschritten; sie siel einstim mig auf den Abgeordneten Hofrath Pannier aus Zerbst. Gegen die sofortige Wahl eines Stellvertreters für diesen erklärte sich Abgeordn. Fiedler, weil er heute noch nicht gehörig unterrichtet sei, weshalb er auch seine Stimme nicht abgeben werde. Die Versammlung erkannte jedoch hierin feinen Grund für die Verschiebung der Wahl, welche mit 11 gegen 4 Stimmen auf den Dr. phil. Elze von hier siel. Nachdem hierauf die Wahl der oben bezeichneten zwei Kommissionen zu je ? Mitgliedern vollzogen war, schloß der Präsident, da weitere Vorlagen fehlten, die kurze Sitzung.
Schleswig Holstein. Kiel, 7. Sept. (Alt. Merk.) Das Schreiben der Landesversammlung an die Nationalversammlung lautet:
„Hohe Nationalversammlung! Der schleswig-holsteinsche Volks stamm, gehoben durch die edlen Sompathieen des gesammten deutschen Volks, ergriff die Waffen zur Abwehr des ihm von dem dänischen Volt bereiteten und weiter drohenden Unrechts, voll zuversichtlicher Hoffnung auf deutsche, in tausendstimmigen Adressen begeisternd zugesagte Hülfe. Die Erwartung der Schleswig. Holsteiner ward nicht getäuscht. Mit freudigem, innigem Danke erkennen wir ez an, daß Preußens König und das preußische Volk die er— sten waren, welche der schleswig-holsteinischen Sache die wesentlichsten Dienste geleistet, derselben schwere Opfer gebracht haben. Andere deutsche Volks— stämme wetteiferten darin mit den Preußen. Ganz Deutschland enlannte, daß in der Erringung der Selbstständigteit des schleswig-holsteinischen Vruder stammes, eines seegewohnten Velks mit ausgezeichneten Seehäfen, die Ein heit und die Kraft des großen deutschen Volts erstarlen müsse. Aber mit Eisersucht saben andere Mächte die Bedeutung dieses Kampfes für Dentsch— lands Entwickelung zur Einheit und Macht. Den Einflüssen dieser Mächte ist es leider gelungen, es dahin zu bringen, daß laut der Anlage Rr. 1 zwischen der Krone Preußens und dem Könige von Dänemark ein Waffenstillstands⸗Vertrag abgeschlossen ist, der Die allerschmerzlichsten Empfindungen erregt und die Hoffnungen auf Deutsch« lands Macht und Einfluß erschüttert hat. Vertrauensvoll haben die Vertreter des schleswig - holsteinschen Volkes auf den Wunsch des Reichs Ministeriums am 17. August ihre Vertagung beschlossen, indem sie einen ehrenvollen Waffenstillstand zu erlangen hofften und wünschten. Sie wa ren zu dieser Hoffnung um so mehr berechtigt, weil ihnen von der proviso⸗ rischen Regierung ein Schreiben des Unter-Staatssecretairs Marx von Ga— gern vom 16. August 1818 mitgelheilt war, in welchem dieser die Versiche— rung aussprach: „daß die von der Reichsgewalt zum Abschluß eines Was— senstillstandes ausgestellte Vollmacht und unter wesentlich besseren Bedingun— gen, als die des Entwurss von Malmö waren, an die Königlich preußische Regierung übertragen worden.“ In seiner Zuversicht ist aber das schles⸗ wig⸗holsteinsche Volk so schmerzlich getänscht, daß deren Vertreter, so wie ihnen die Waffenstillstands« Bedingungen mitgetheilt wurden, augenblicklich ihre Pflicht erkannten, durch die in der Anlage Nr. 2 enthaltenen, von 10 anwesenden Mitgliedern der konstituirenden Versammlung einstimmig ge— faßten Beschlüsse, die unveräußerlichen Rechte des schleswig-holsteinschen Volks zu wahren und das Land vor drohender Anarchie zu schützen. Die Versammlung war hier eben so einstimmig, als das ganze Land es ist. Denn in ganz Schleswig-Holstein herrscht allgemein die Ueberzeugung, daß ein Theil der vereinbarten Waffenstillstandsbedingungen entweder unausführbar ist oder doch deren Vollziehung dle bedentlichsten Folgen haben würde. Der Fte Artikel enthält die allerreactionairsten Bestimmungen. Danach sollen nämlich alle seit dem 17. März 1818 für die Herzogthümer erlassenen Ger setze, Verordnungen und Verwaltungsmaßregeln aufgehoben werden. Es ist aber erst von der provisorischen Regierung völlige Preßfreiheit, so wie das Recht der freien Vereine und Volksversammlungen, eingeführt, die Jagd— steuer auf eigenem Boden gestattet, die Kopfsteuer und eine andere die ärm sten Volksklassen drückende Steuer, das sogenannte Instengeld, aufgehoben. Mit dem größten Jubel hat das schleswig-holsteinische Volt diese von der provisorischen Regierung erlassenen und von der Stände Versammlung ge— nehmigten Gesetze begrüßt. Der Gedanke, daß diese Gesetze, während die hohe National-Versammlung in den Grundrechten dem deutschen Volte die ausgedehntesten Freiheiten gewährt, wieder aufgehoben und dagegen in die Herzogthümer ein absolutes Regiment eingeführt werden soll, erregt bei den Schleswig -Holsteinern unvermeidlich die allertiefste Entrüstang. Sie wür den sich selbst der Genossenschaft des freien Deusschlands unwürdig erachten, wenn ihr Freiheitssinn über solche Bedingungen nicht empört wäre. Die konstituirende schleswig-holsteinische Landes-Versammlung, zum Schutz des schleswig-holsteinischen Volkes gegen absolute Willlürherrschast berufen, hat es in dem in der Anlage Nr. 2 enthaltenen Beschlusse aus gesprochen, daß ohne ihre Zustimmung die von der provisorischen Regie— rung erlassenen Gesetze weder verändert noch aufgehoben werden können. Da die deutsche Bundes-Versammlung die provisorische Negielung aner— kannt und einem von derselben ernannten Bevollmächtigten in ihrem Schoße Sitz und Stimme ertheilt hat, so sind dadurch die deutschen Staatsgewal— ten gebunden, die von der provisorischen Regierung erlassenen und von Ler Landesvertretung des schleswig-holsteinischen Volls genehmigten Gesetze für gültig zu erklären. Die hohe National-Versammlung wird deshalb schon aus diesem Grunde, wie wir zuversichtlich vertrauen, diesen unseren Be— schluß aufrecht erhalten. — Die Annullirung der von der provisorischen Re— gierung erlassenen Anordnungen würde zu den bedenklichsten Folgesätzen führen. Von derselben sind z. B. die Wahlen in Schleswig- Holstein für die deutsche Reichs⸗Versammlung angeordnet. Diese Anordnung wird durch den in den Waffenstillstands-Vertrag aufgenommenen Grundsatz annullirt. Zieht man hiervon die Konsequenzen scharf und streng, so greift diese Bestimmung selbst die von den Schleswig⸗-Holsteinern mitgeschaffene Centralgewalt an, denn zwei holsteinische Abgeordnele haben das Gesetz über die Centralgewalt im Aus- schusse mit vorbereitet, alle schleswig - holsteinischen Abgeordneten haben für die Annahme dieses Gesetzes gestimmt, und Alle haben den Reichsverweser erwählt. Ja, selbst die Vollmacht, welche der preußischen Krone von der Bundesversammlung zur Vereinbarung eines Waffenstillstandes mit Däne— mark ertheilt ist, hat der von der provisorischen Regierung ernannte Bun— destagsgesandte mit verliehen. Ist nun diese Ernennung der provisorischen Negierung nichtig, welche rechtliche Wirkung hat dann die von der deutschen Bundesversammlung an die preußische Krone ertheilte Vollmacht, auf deren Grund doch der im Namen des deutschen Bundes abgeschlossene Vertrag, welcher der Centralgewalt gar nicht erwähnt, allein abgeschlossen zu sein scheint. — Die provisorische Regierung hat seit dem 21. März die Erhebung der Steuern in den Herzogthümern angtordnet und diese Steuern zu den Zwecken der Regierung verwendet. Von dem absoluten, unkontrollirten Willen der 5 Regierungsmänner soll es nun abhängen, ob diese Anord— nung gelten soll oder nicht, ob also diesenigen, welche seit dem 24. März ihre Steuern bezahlt haben, rechtlich ale Rüctändige behandelt, werden sollen oder nicht. Diese wenigen Beispiele machen es anschaulich, wie tief in die Verhältnisse Deutschlands und in das Leben der Schleswig- Holsteiner der 7te Artikel eingreifen kann. Ja, will die neue Regie rung die Restauration vollständig machen, so kann sie nicht blos die große Zahl von Beamten absetzen, welche die provisorische Regierung angestellt hat, sondern auch die Anordnungen bieser Peamten, ja aller Beamten an— nulliren, von welchen die provisorischt Regierung anerkannt ist. Erwägt man nun, wie eng verwachsen und mannigfaltig verflochten mit den Tau— senden von Anordnungen einer fünfmonatlichen Landes-Regierung die Rechte und Interessen des regierten Volles sind, so begreist man die tiefe Auf—= regung des schleswig--holsteinischen Volles über bie Restaurations-Idee des ten Artikels, wodurch man dag frische, lräfisge Staalsleben eines ganzen Vollsstammes aus dem Grunde für nichts eellärt, weil dasselbe sich setz
frei und nicht mehr wie früher unter dänischen Hemmungen und Fesseln entsaltet hat. Bis zu welcher Konsequenz die neue Regierung diese Idee durchführen würde, das hinge allerdings von den Persönlichkeiten ihrer Mit- glieder ab. Allein in dieser Beziehung bietet die projeltirte Art und Weise, wie die Regierung gebildet werden soll, nicht die mindeste Garantie. Die preußische und die dänische Krone haben sich über den Grafen K. von Moltke als Präsidenten der neuen Regierung vereinbart. Das Andenken an den Fürsten Metternich und dessen System ist aber in Oesterreich und im ganzen Deutschland gewiß nicht verhaßter, als die Erinnerung an das Regi- ment, welches Karl von Moltfe als Kanzlei⸗Präsident durch von Scheel in den Her= zogthümern ausgeübt hat. Als in den Herzegthümern, um das System des offenen Briefes Königs Christian VIII. mit Gewalt durchzusetzen, die Presse auf das schmählichste geknechtet wurde und der härteste Polizeidruck auf dem Lande lastete, war Karl von Moltke, ein leidenschastlicher Anhän⸗ ger des Absolutismus, an der Spitze der Verwaltung der Herzogthümer, war dersele der eisrigste Beförderer der dänischen Staats -Einheits⸗-Bestre— bungen. Wenn es Länemark gelänge, zwei Männer zu sinden, welche mit dem Grafen Karl von Moltke eine gemeinschaftliche Regierung bilden möch— ten, so würden dies gewiß nur solche Männer sein, welche dem System die⸗ ses Mannes sich fügten, und so würden daher die zwei von der preußischen Krone erwählten Männer nothwendig in allen wichtigen Angelegenheiten stets in der Minorität bleiben müssen, so würde mithin der strengsie Abso— lutismus und eine in ihrer Mehrheit dänischen Interessen dienstbare Regie⸗ rung in die Herzogthümer wieder eingeführt werden. Wir sind zwar vollkommen sicher, daß die preußische und die dänische Krone in den Herzogthümern keine vier „notable“ Männer finden werden, „welche allgemeine Achtung und Ansehen genießen“, und gleich- wohl mit dem Grafen Karl von Moltke gemeinschastlich die Her- zogthümer werden regieren wollen. Die Erfahrung hat dies bereits bestä— tigt, indem die vier erwählten Männer die angebotene Theilnahme an der Regierung abgelehnt haben. Jeder fernere Versuch auf demselben Wege wird dasselbe vergebliche Nesultat haben. Denn wo in Deutschland wäre jetzt eine Regierung denkbar, welche nicht die öffentliche Meinung des Lau— des für sich hätte? Diese Nothwendigteit einer Regierung im Einklang mit der öffentlichen Gesinnung macht aber ein Regierungs- Kollegium von fünf Männern schlechterdings unmöglich, wenn davon drei Männer, welche die Regierung zu übernehmen berest sind, dem dänischen Ministerium gefallen sellen. Wir erachten deshalb Lie Ausführung des malmöer Vertrages für eine absolute Unmöglichkeit. Wir sind der festen Ueberzeugung, und haben s in unserem in der Anlage Nr. 2 enthaltenen Beschlusse ausgesprochen, daß in den Herzogthümern Schleswig-Holstein keine absolute, keine vorherr— schend im dänischen Interesse gebildele, sondern nur eine constitutionelle, von der Landes -Versammlung anerkannte und im Einklang mit derselben handelnde Regierung möglich ist. Keine andere wird Gehorsam und die Mittel für die Staats wecke finden. Die hohe National-⸗Versammlung, welche den Grundsatz des vernünftigen Volkswillens als ihr leitendes Prinzip aner= kannt hat, wird auch gewiß keiner Behörde das Recht gestatten, in Schles
wig - Holstein eine absolute Negierung einzusetzen. Nach den Waffenstill⸗ standsbedingungen soll für die Herzogthümer die Gesetzgebung während sie⸗ ben Monate ruhen, zu einer Zeit, in welcher das ganze deutsche Volk von dem Bedürfnisse tief durchdrungen ist, die wichtigsten Verhältnisse des Staats
lebens möglichst rasch zu reformiren. Die hohe National-Versammlung hat z. VB. die Nothwendigkeit eines Preßgesetzes, so wie der Schwurgerichte für Preßvergehen, bereits anerkannt. Ein Preßgesetz ist schon vorbereitet. Will ie hehre National-Versammlung nan nicht einen Theil des deutschen Vol— les der Wohlthaten dieses Gesetzes während sieben Monate, berauben, so müssen auch für das von uns vertretene Land Schwurgerichte eingesührt werden, welches aber ohne die Mitwirkung der Partikular - Gesetzgebung unmöglich ist. Dasselbe gilt von der beabsichtigten Regelung, des deutschen Zoll und Gewerbewesens, welche ohne, die Thätigkeit der Partikular-Gesetzgebung unthunlich ist, und welche bei einer in ihrer Mehrheit nach dänischen Interessen zusammengesetzten Negierung uberall die größten Hindernisse und Schwierigkeiten sinden würde. Eben aus diesen Gründen ist die Nothwendigkeit einer lonstitui⸗ renden Versammlung sür Schleswig⸗Holstein als dringendes Vedürfziß all- scitig anerkannt, da das octrovirte Institut der für Schleswig und Holstein getrennt berathenden Provinzialstände so wenig den Nechten, als den Be⸗ dürfnissen tes schleswig , holsteinischen Staats entsprach. Die vereinbarten Waffenstillstands⸗ Bedingungen würden freilich auch die gegenwartige Lan- desversammlung als eine Anordnung der provisorischen Regierung, welche das Wahlgesetz für dieselbe erlassen und die Versammlung selbst berufen hat, in die Willkür des absolut vorwiegenden dänischen Regiments stellen. Indeß wind die hohe National-Versammlung für Schleswig⸗ Holstein wie fur ganz Deutschland das von uns ausgesprochene Recht anerkennen, daß eine constituirende Versammlung wider ihren Willen weder vertagt noch aufgelöst werden fann. Ohne eine mit konstitutionellen Rechten versehene Landesvertretung und ohne eine mit derselben im Einklange handelnde Re gierung würde das große Ziel der hohen National -Versammlung, das Werk der Einheit und Freiheit, welches ohne die Mitwirkung der Par— tilular - Gesetzgebung unmöglich ist, durch Ausführung der Waffen— stillstands Bedingungen um sieben Monate verzögert werden. Oder wollte man jetzt Holstein von den Segnungen der deutschen Gesetzgebung und die holsteinschen Abgeordneten aus der National-Versammlung aus— schließen oder gar den Grundsatz der Trennung Schleswigs von Holstein aussprechen, etwa eine Zolllinie zwischen Schleswig und Holstein ziehen, und, im grellsten Widerspruch mit den Beschlüssen des deutschen Bundes und der National-Versammlung, den Zweck und Preis des siegreichen Kampfes zu Gunsten des Feindes aufgeben? Fast hat es den Anschein davon, da nach den Waffenstillstandé-Bedingungen die schleswig-holsteinsche Armer auf eine gar leicht zu bedenklicher Entfremdung der Gemüter füh⸗— rende Weise in eine schleswigsche und holsteinsche Armee geschieden, die ntwickelung unserer Streitkräfte in Holstein beschränlt und zur völligen Wehrlosmachung Schleswigs der Weg gebahnt ist, und da überdies ans— drücklich zwei Regierungsmänner für Schleswig von der dänischen Krone erwählt werden sollen. Höchst auffallend erscheint es, daß Se. Masjestät der König von Preußen die Waffenstillstands Convention in Seinem Namen und im Namen des deutschen Bundes abgeschlossen hat, ungeachtet doch das auch von der preußischen Krone ausdrücklich anerkannte Gesetz vom 28. Juni 1818 über die Centralgewalt den deulschen Bund aufgehoben und an dessen Stelle einen Bundesstaat gesetzt hat mit einer Centralgewalt, welche allein über Krieg und Frieden im Einverständniß mit der National-Versammlung beschließt. Selbst nach der Bundesakte und der wiener Schlußalte würde Ze. Masestät der König von Preußen in Scinem Namen keinen Waffen stillstand rechtlich schließen können. Auch ist selbstoerständlich mit der Auf⸗ hebung des Bundes die von einer erloschenen Gewalt ertheilte, Vollmacht ebenfalls erlofken. Der Centralgewalt, welche doch allein zu einem Waf⸗— fenstillstande Vollmacht ertheilen fonnte, und auch wirklich die preußische Krone zu einem Waffenslillstand innerhalb, gewister Granzen ermãch⸗ tigt hat, wind nirgends in der Convention erwähnt. Hat vielleich Dänemark die Centralgewalt nicht anerkennen wollen? und hat der preußische Bevollmächtigte, gestützt auf eine erloschene Vollmacht des aufgehobenen deutschen Bundes, sich gleichwohl auf einen Waffenstillstant é. vertrag eingelassen? Wir mögen es nicht glauben, daß Deutschland und der von der höhen National- Versammlung mit Zustimmung aller deutschen Fürsten geschaffenen Centralgewalt eine solche Demüthigung nn,. sein könnte, wenn wir uns gleich in anderer Weise verschiedene flug drn de der
Convention nicht erklären können. Hohe National- Versammlung! er ver-
fennen nicht die Verwickelungen und Schwierigkeiten, welche 4 Nichtge
nehmigung der vorg. dachten. Waffen ti llstand s. Wer lug un ga e Fo ge haben
kann. Allein dieselben greifen zu tief in die e en, . egenheiten des
gefammten deutschen Valerlandes und eines ie z del 6 [ih als daß
andere Nücksichten, als die auf die Ehre . ung g l, i ,
zu entscheiden vermöchten. Müßte das dent sche won; . n e, mn.
nen, in solcher Weise, wie das in dem ,, . affensti stande. Ver⸗
lüge geschchen , den Cin siüssen srem ö. . eine inneren Ange⸗
legenheiten nachgeben, so wäre die , . 29 und Unabhängigkeit Deutsch=
lands ein eitles Gaukelspiel unpraltis . g marmer, Da nach dem Ge- setz über die Centralgewalt de e te Dertjag mit einer fremden Macht ohne das Einverständniß den n, , n,, ungültig. ist, selbst wenn die Zustimmung der Gäahtralgenalt wider Erwarten ersslg sein sollte, so dürfen wir der zi
versichtlichen Hoffnung leben, daß eine hohe National? versammlung dem nchrzedachten Vertrage die Genehmigung versagen wid.“
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war sehr stark, moräste gedeckt,
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erlitten, nachdem , a r,, , j . / Armer mit Peterwarde n unterbro hen, hingegen die Communications-
Kanale gesichert
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Wünsche für
die Fördern
Privatbriefe
Mühlhausen
lons abmarschirt
richtung ber
hin beordert
Capitainen und
heute eine vom nigung deutscher
legitimistischen
rer der Linker
eine mehrstündige
sein, daß Odi sten Sitzungen die
verkünden solle.
— 92 5 zersamminung
1849 würden
641 4 199 or * Befehlshaber der N
Verordnung
Sitzung vom 4. s
hat, beschließt der Chef der Vol
Artikel 64, 65, 66, 67, 68 und 69 des elften Titels des Regle⸗ ments besagter Akademie.“
Der Moniteur bringt heute an hundert Ernennungen neuer Unter-Präfekten und Präfektur-Räthe.
Die Wahlen für Bildung der Geschworenen-Gerichte nach dem nenen Jury Gesetze sind zum 20sten d. M. anberaumt.
Je näher die Ersatzwahlen rücken, desto reger wird der Wahl kampf. Die, Demokraten des Seine⸗ Departements wollen ziemlich einstimmig für Blanqui, Cabet und Raspail stimmen. Das Seine= Departement hat nur drei Ersatzwahlen vorzunehmen.
Vatrie ist Heir Talnay, früher in Hamburg und später in London, zum Gesanbdte für Frankfurt ernannt.
Mehrere Journale meldeten kürzlich, der Herzog von Bordeaux habe auf seine Waldungen in Frankreich eine Anleihe von 2 Mill.
Oesterreich. Szegedin, 3. Sept. (Allg. Oe st. Ztg. . terre st. 349 Die perlasser Schanzen und die daselbst gelagert gewesenen Insurgentenhausen mit großem
gestern durch den Oberst Kiß gestürmt
haft Geschütz aufs Haupt geschlagen. Es
ßer Bedeutung, da gegenwärtig dem Vordringen auf Panesova und in die offene Ebene kein Hinder⸗
Die Position der Insurgenten bei Perlaß
1
uf beiden Flügeln durch die Bega⸗ und Temes⸗ nach allen Regeln der Feld -Befestigungskunst ver—⸗ schanzt und gut mit Geschütz montirt. In der Gegend der Römer— ngegen die ungarischen Truppen durch die Einnahme
Insurgenten einen nicht unbedeutenden Verlust
en dadu zerbin *
durch die Verbindung der ungarischen Operations⸗
zwischen Neusatz bis St. Tamas am Franzens⸗
Nosales, Geschäftsträger aignac eine Depesche seiner Regierung Namen des Freistaats Chili die innig
tzösischen Republik und für
yrs ausdrückt.
Cava
1
. dnung vom 5. September weist die Abtheilungs⸗ Sy Ber derschienenn o, Minis⸗ f an 8 — ꝗ 5 5f* ne Chefs der verschiedenen Ministerien an, den nächstens zu eröffnenden ; . 68 besiuwoln 81 8 zöüörde ie si i, ,, taatsraths beizuwohnen, um dieser Behörde, die sich auptsachlich mit Lösung verwickelter administrativer Fragen zu be⸗
„alle möglichen Aufklärungen zu geben. 18 3 . ,, s Fans September melden, daß Caus
munter in London angekom
Kandidat bei den bevorste— einigen Tagen wird er ein vori sich anheischig
dauern fort. Aus Metz Die Besatzung von Zeptember nach Cha⸗ „Nationalgarde ersetzt.
der ministerielle Befehl zur die 1300 Mann zählt; die ie die erforderliche Befä⸗—
r-Pyrenäen, wird die Ent⸗ weigert; es fanden Unru— und Gendarmen dort
ugelangt.
zarseille erhielt dieser Tage
der Besatzung zwei Kriegs zwei Regimentern die nö ind marschbereit. Ihre Be⸗
Briefen aus Marseille wäre die
1d des 1. September das vom Stadt— zu Ruhestörungen, die jedoch durch
Personen schnell unterdrückt wurden. Ein s
in Folge telegraphischer Befehle aus Paris mit Patronen und eine
boa zaanag an abgegangen.
halben Genie-Compagnie nach Marseille
enthält heute 2? Ernennungen von Schiffs— nants der Kriegsmarine.
ratie pacifigue und andere Blätter bringen
September datirte Erklärung der hiesigen „Verei⸗
Demokraten“, worin dieselben gegen die ihnen von Presse schriebene Absicht einer Losreißung des
eile des ehemaligen deutschen
auranne, Leon de Malleville, von Davin, von Tocqueville und andere Füh—⸗ putirten-Kammer, hatten gestern Abend der ersten Abtheilung mit
Man soll übereingekommen
herab in einer der näch
dieser Frackion zur Republik
iebt zu verstehen, die Na⸗ und einen Monat Ferien mber vor und hofft, daß die all—⸗ Repräsentanten-Kammer im Juli
stattfinden können Cavaignacs an den General Changarnier, Ober⸗— kationalgarde, zollt dem Eiser derselben bei der Pa—
seine Anerkennung. Es heißt darin: „Die Kund⸗
chen diese pratiotischen Bersammlungen den Anlaß bie—
die ausschließlich den republikanischen Grundsätzen geweihte vollkommene Hingebung, von der die Nationalgarde so unzweifelhafte und glänzende Beweise ablegte, wird großen Wiederhall im Lande finden und das garden der
Bruderband um so enger ziehen, das alle National-
det,,
*
Indépendant de Marseille weigerte sich, Cau⸗ und wurde beshalb vor die Dieselben haben ihn freigesprochen.
Ein Dekret schafft die Unterschiede ab, die bisher in den Gehal ten der Mitglieder der Akademie der Inschriften nach Maßgabe der vom 16. Mai 1830 stattfanden. Fortan sind die Ge— halte aller Mitglieder gleich. In den Dekretgründen heißt es: „In Erwägung, ꝛ⸗ Schoße des National «⸗-Instituts den Grundsatz der Gleichheit ange— wandt zu sehen, und daß die Akademie der Inschriften sich in ihrer August für diese Anwendung bereits ausgesprochen
8
Geschworenen gestellt.
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sür die Regierung der Republik wichtig ist, im
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lziehungsgewalt die Abschaffung der
Fr. abgeschlossen.
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693
als unwahr zu bezeichnen.
Der Messager will wissen, daß der Assisenhef zu Niom über
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Barbes und Genossen aburtheilen werde.
Ballon, ehemaliger Commissair der provisorischen Regierung in den Vogesen, hat bei der National-Versammlung darauf angetragen, ihr Mitglied Tärck gerichtlich verfolgen zu dürfen. Dieser halte näm lich vor der Untersuchungs-Kommission über den Juni-Aufstand unter Anderem auch erklärt: „In den Vogesen wußte man im voraus den Sturm des 15. Mai. Bauern aus Rambervillers, von dem Maire jenes Dorfes und dem Vogesen- Präfekten Ballon begleitet, begaben sich nach Paris, wo Ballon in einem Kaffehause den Ausfall des Sturms abwartete.“ Der Ausschuß der National Versammlung, dem dieser Antrag Ballon's zur Begutachtung überwiesen worden, erklärt sich gegen die Genehmigung desselben, indem er zugleich ausspricht, daß ihm Ballon gegen jede moralische Mitschuld am 15. Mai völlig gerechtfertigt erscheine. . ;
Für nächsten Sonnabend sind folgende Journale vor das Zucht⸗ polizeigericht geladen, weil sie ohne Caution zu erscheinen fortfahren: Bien public. Messager, Le Journal und Le Peuple fran ais. Das Blatt l'Organisation du travail erscheint wieder; es stellt die Grundlagen einer allgemeinen Associgtion auf. Calonne und Magne, Herausgeber des Lampion und des Bouch'e de Fer, sind Jeder zu 200 Fr. Geldstrafe und einem Monat Ge— fängniß verurtheilt worden.
Von Edgar Quinet ist eine Broschüre über die Italiens und von Emil Girardin eine Broschüre: fassung“, erschienen.
Es geht das Gerücht, die Regierung beabsichtige, sogleich nach Annahme der Verfassung eine allgemeine Amnestie zu veröffent lichen.
In den letzten drittehalb Monaten wurden Etienne in Folge der Ausfuhr⸗Prämien fü waaren ausgeführt. Die beiden Städte we mien-Betrag von 680,00 Fr. beziehen. Man rech: bis zum 1. Januar noch monatlich für 6 Millio: würden ausgeführt werden, so daß der profitirenden Erzeugnisse bis auf 140 Million Etienne ist bei dieser Ausfuhr weit stärker bet
151 6M, (G6(160 Fr
erden hierauf
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und Irland. Das ampfschiff „Herrmann“, auf seiner begriffen, hat aus New-⸗NYork Nachrichten bi überbracht. Danach dauerten in den Vereinigt suche einer gewissen Partei, die irländische Frage stande der Aufregung zu machen, unablässig fort Publikum nahm aber im Ganzen andere Sa und den wenigen Amerikanern, welche den lungen beiwoh— nen, schreibt man die Absicht zu, bei den bevorstehenden allgemeinen Wahlen die Stimmen der Irländer für sich oder ihre Anhänger zu gewinnen. — Die Stadt Albany, im Staate Nen vude am 17ten von einem furchtbaren Brande heimgesucht, Gel Waaren, Produkte und kleine Schiffe im Gesammtw 3 Mllionen Dollars vernichtete.
Nach Berichten aus New⸗NYork vom 22. August dauerte die Aufregung unter der irländischen Bevölkerung fort, und war sogar gestiegen, weil mehrere Journale erdichtete Briefe veröffentlichten, nach denen in einem Treffen zwischen dem irländischen Volke und
den Truppen den letzteren 6000 Mann mit zwei Generalen gétödtet
wurden und S. O'Brien an der Spitze eines Heeres von 60,060 N s S6 io sor a enskori h 5 ⸗ Mann stand. Sobald dieser Lügenbericht gedruckt und verbreitet war,
veraulaßten die irländischen Führer eine große Versammlung zu New
Nork, wobei sie ihren Zweck, weitere Geldbeiträge zu erlangen, glücklich erreichten. Eine Botschaft des Präsidenten Polk an das Nepräsen
tantenhaus in Betreff der kürzlich genehmigten Oregonbill macht ziem liches Aufsehen, weil Polt, obgleich er selbst die Bill durch seine Un— terschrift genehmigt hat, dem Hause darin derb den Text liest und dasselbe, falls es in nächster Session seine verfassun smäßigen Pflich ten nicht besser auffasse, mit Einlegung seines Vetö's bedroht. Ein Journal hofft, der Kongreß werde bei seinem Wiederzusammentre— ten die Aumaßung des Präsidenten dadurch abweisen, daß es ihm seine verfassungswidrige Botschaft zurücksende. Die Handels- Nach— richten lauten erfreulich. Die neue Aerndte wird nicht so schnell, als gewöhnlich, auf den Markt kommen. In Korn ist wenig Umsatz; die meisten Bestellungen für England, resp. Irland, werden auf Mais erwartet.
Nachrichten aus Westindien hat das Dampfschiff „Tay“ über bracht. Auf Jamaika war das Versammlungshaus am 3. Auaust durch eine Rede des Gouverneurs eröffnet worden. Man glaubte, daß die Versammlung das Budget verweigern werde. — Aus Port au Prinée auf Hayti erfährt man, daß wiederholte Hinrichtungen Farbi ger stattfanden. Die Rückkehr des Präsidenten Soulouque wurde täglich erwartet, und es hieß, daß dann die früheren Metzeleien im Großen neu anfangen und zunächst die zahlreich Eingekerkerten treffen wür— den. Zu Aux -Cayes waren die europäischen Bewohner ohne allen
ind 5.
Schutz. — Auf St. Thomas und St. Croir war die Ordnung unter den emanzipirten Sklaven völlig hergef ellt und die spanische Hülfs mannschaft nach Porto Rico heimgesegelt. Auf Porto Rico und Cuba wußte man nichts von auftünrerischem Treiben. Aus Valpa⸗ raiso wird berichtet, daß der Präsident von Chili am 1. Juni den Kongreß zu St. Jago eröffnet hatte. Ein Handelsvertrag mit Peru war ratisizirt worden.
Aus der Davisstraße ist durch einen amerikanischen Wallfisch= fahrer die Nachricht nach Aberdeen gelangt, daß die zwei Schiffe der Nordhol- Erpebition unter Sir John Roß, „Investigator“ und „En— ; 9. ( ö 2 2 J e . ( =. — terprise“, am 2. Juli im Hafen von Lievely auf der Insel Disco au— gelangt waren und dem dänischen Gouverneur Depeschen übergeben e, um sie mit erster Gelegenheit nach Europa zu befördern. Die Expedition war hierauf zur Aufsuchung der Schiffe des Sir John Franklin weitergesegelt. Die Mannschaft befand sich wohl.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 3. Sept. Das beutige Journal de St. Peters bourg meldet: „Am 20. August hat der Fürst von Hohenlohe-Kirchberg, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister des Königs von Württemberg, die Ehre gehabt, in einer besonderen Audienz im Palast von Peterhoff vom Kaiser empfangen zu werden und Sr. Majestät sein Abberufunge⸗ Schreiben zu übergeben.“
Vom kaukasischen Kriegsschauplatz wird im Kawkas berichtet: „Gegenüber dem Lager des tschetschenskischen Detaschemenkts, das auf dem rechten Ufer des Argun, unweit der Festung Wosdwischenskoje im Lager stand, hatte der Feind seine Geschütze aufgepflanzt, um das Lager zu beschießen. Der nächstgelegene Ort, wo die Geschätze stan den, ein Kurgan, lag hinter einem Walde, etwa 700 Faden von der linken Flanke des Lagers entfernt. Obwohl die Schüsse aus so be— deutender Ferne wenig Schaden verursuchten, wurden dennoch auf Be⸗— fehl des Ober-⸗Befehlshabers, theils um dem Feinde Schrecken einzu- jagen, theils des Versuchs wegen, unter der Stelle, wo die Geschütze standen, eine Mine und ein wenig dahinter eine Flattermine angelegt. Sechs Tage nach dem Legen der Minen, am 23. Juli Abends, fielen
Die Union erklärt sich ermächtigt, die Nachricht
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) uit Gesang in 32 Direktor Gährich. (Dlle. Mehr: Wilhelmine.)
wieder Schüsse vom Kurgan her; nach dem dritten Schusse wurde bie
Mine angezündet, und die Geschütze nebst der Bemannung flogen in
die Luft. Im nächsten Augenblick überschüttete die Flattermine den
erschreckten Feind mit einem Hagel von Steinen. Nach den Aussa—⸗
gen der Kundschafter sind auf Seiten des Feindes bei dieser Gele⸗
genheit viel Leute umgekommen und verstümmelt, unter Anderen auch
der Naib Talgik. Noch am solgenden Tage wurden von unseren
Truppen auf dem Platze, wo die Mine aufflog, zwei verstümmelte
Leichnam, viele im Walde verstreute Geschütze und zertrümmerte La- fetten gefunden.“
31. August waren in St. Petersburg 380 Cholerakranke
l blieben; im Verlaufe dieses Tages kamen hinzu
und starben 21, darunter 6 in den Wohnungen. Zum
verblieben demnach 315 Kranke in Bebaudlung. Nach
der ofsiziellen Zeitung des Königreichs Polen ist in
erste Cholerafall am 1. August bemerkt worden, an
age ein siebenundsiebzigjähriger Fährmann mit allen Zei-
Epidemie erkraulte und nach 7 Stunden starb. Tages dar⸗
trankten ein Maschinist und ein Arbeiter an der Eisenbahn und
ten ein anderer Arbeiter. Desgleichen sind einige Erkrankun-
der Cholera und Todesfälle auch im Lager unter dem Mili—⸗
in der Stadt selbst vorgekommen.
. Spanien. Madrid, 3. Sept. Nach amtlichen Angaben belaust die Anzahl der bewaffneten Karlisten in Catalonien sich ge⸗ genwärtig auf, 5 — 6000 Mann. Die Nothwendigkeit der Abberu⸗ fung des dortigen General-Capitains Pavia wird von den Ministern eingestanden, und es handelt sich nur um das Auffinden eines fähi⸗ gen Generals, um ihn zu ersetzen. Die Generale Cordova und Don
Manuel de l Concha m 9 3s ** Manuel de la Concha, denen diese Stelle angetragen wurde, haben
Beide sie abgelehnt.
Vorgestern sind 300 Mann von der hiesigen Besatzung in Eil- marschen nach Eatalonien abgegangen.
Man schreiht dem Clamor aus Valencia unter dem 29sten: deute ist der General Villalonga mit den wenigen noch hier zurück Jebliebenen Truppen nach dem Maestrazgo abmarschirt. Wir glau⸗ ben, daß es ihm schwer fallen wird, die zahlreichen, das Land durch-
ehenden Banden zu Paaren zu treiben. Gestern kamen die Rebel len bis Chelva und la Llota, unfern dieser Stadt. Von hier sind
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diele Leute ausgezogen, um sich den Schaaren Forcadell's anzu- schließen.“
Am Ihsten früh Morgens drang ein karlistisches Streif Corps
die auf der großen Heerstraße von Saragossa nach Catalonien legene Stadt Bujaraloz ein. Diese Rebellen verweilten dort fünf Stunden, mißhandelten Niemanden, hoben aber die öffentlichen Kassen auf und führten 22 Pferde mit sich fort. (Clamor.)
Auch in den Provinzen Guadalaxara und Huelva sind verschie⸗
dene Ortschaften von karlistischen Banden überfallen worden.
Ein Theil der 3000 Gendarmen, welche in Madrid zusammen—⸗ ist in den letzten Tagen nach den Provinzen abmar—
Man versichert, daß die vor der Niederkunft der Infantin
Tumult zu veranstalten, in der Absicht, jene fehlschlagen zu machen, und daß zu diesem Behufe viel Gold vertheilt werde. Es herrscht große Unzufriedenheit und selbst eine gewisse Aufregung we⸗ gen der bevorstehenden Einschiffung der Staatsgefangenen nach den Philippinen“
Am 2s8sten wurden 145 aus polltischen Gründen verhaftete Per⸗ sonen am Bord einer Fregatte von Cadix nach Manila eingeschifft. Die zu ihren Gunsten eingelegte Verwendung der Infantin durfte nicht berücksichtigt werden, da sie für eine Mißbilligung des Verfah—⸗ rens der Regierung hätte gelten müssen. (Heraldo.)
3proz. 19 hyroz 1h
Von ) ö ; n . ö. om 10. bis 11. September c. Mittag sind an der asiatischen oler aals erkrankt angemeldet: 52 Personen, wovon 2 s 7 Meß 181 J! g. ö ; 1 Der onen, wovon 29 gestorben d 23 imn Behandlung geblieben sind. Berlin, den 11. September 1848. Königliches Polizei-Präsidium.
Meteorologische Geobachtungen.
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Morgens Nachmittags Abenda 24 - ' 19. Sept. 6 Uhr. 2 Ubr 10 Uhr.
Neeh einmaliger Bœeohaohtung.
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nm ,, KRonigliche Schauspiele.
Dienstag, 12. Sept. Im Opernhause. 99ste Abonnements⸗
Vor siellung Alessandro Stradella, romantische Oper in 3 Abtheil. Musik von Friedrich von Flotow. Tanz von Hoguet. (Herr Acker⸗
mann: Alessandro Stradella, als theatralischer Versuch.) Anfang halb
.
Mittwoch, 13. Sept. Im Schauspielhause. 149ste Abonne⸗
ments -Vorstellung. Großjährig, Lustspiel in 2 Abth., von Bauern⸗ feld. Hierauf: Der Verschwiegene wider Willen, Lustspiel in 1 Akt, von Kotzebue.
Donnerstag, 14. Sept. Im Schauspielhause. 150ste Abonne⸗
——
ments Vorstellung: Don Carlos, Infant von Spanien, Trauerspiel in 5 Abth,, von Schiller. (Herr Eduard Jerrmaun, vom Hof- und National-Theater zu Wien: Philipp, als Gastrolle.) Anfang 6 Uhr.
K anigsstadtisrhes Theater.
Dienstag, 12. Sept. Einmal Hunderttausend Thaler. Posse lkten, von D. Kalisch. Musik vom Königl. Mustk=
Mittwoch, 13. Sept. GItalienische Opern ⸗Vorstellung. ) Zum
erstenmale in dieser Saison: Lucrezia Borgia. Oper in 3 Affen. Musik von Donizetti.
(Sgra. Fodor; Lucrezia.) Preise der Plitze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des
ersten Ranges 1 Rthlr. u. s. w.
Donnerstag, 14. Sept. Zum erstenmale: Martin, der Findling.
Schauspiel in 5 Alten, nach Eugen Sue's Roman brarbertet von L. Meyer.