1848 / 132 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ĩ ĩ Reichs⸗

i der Kaiser den Abgeorbneten des un arischen

. k in der 34 . w grit n, wona

tegrität der Krone Ungarns n = n .

. ,. 34 Hand ln Unmöglichkeit, indeß

oöni Ungarn Dan J . die möglichst günstige Gelegenheit dazu ergrei⸗

jon g i das Weitere Die Deputation geht morgen früh nach Pesth, um da r fee , nen, ihr i vom Kaifer gegebene Antwort nicht befrie⸗

digend gelautet hat.

3. Sept. (Wien. Ztg.) Die hiesige Zeitung ent⸗ hält * . Artikel über den Stand der österreichischen Armee in 3 gegenwärtig unter Radetzlo in Italien stehende Armee 1 . neral · Ab jntan J. M. . Schoõnhals, Chef des Deneralstabs J. M *, Heß, hr ber Artillerie Obeist Strorinik und Feld. Genie · Direltor S. Y Hlavaty) be⸗ steht aus 6 Armee⸗Corps, u. z. dem 1sten unter F. M. . Wratislaw, . zten unter F. M. L. d'Aspre, dem Zten unter JF. M. L. Havnau und * unter dem F. M. . Thurn; dann dem 1Isten Reserve⸗ Corps unter ẽů. M. L. Wocher und dem 2ten Reserve- Corps unter dem J. M.. Welden, und be⸗

ift in sich: . Linien-⸗Infanterie:

Bat. Mann.

von deutsch⸗ und galizischen Regimentern, angenommen 1

2 1200 Mann d

von ungarischen Regimentern a 800 Mann. 14 11,200

von italienischen Regimentern a 600 Mann . 9 5,400

Grenadiere: 3000 3,0

600 b65

ungarische, 1000 Mann italienische

deutsche n Jäger:

das tyroler Jäger⸗Regiment, a 1200 Mann?. deutsche Bataillone. y k italienische Bataillone

4, 800 4, 800 1, 200

von den kroatisch⸗, slavonisch⸗ tern, a 1300 Mann. Garn italienische in Mantua.

3, 200

900

Freiwillige:

3,600 1,200

144, 1605

wiener, a 1200 Mann..

steyerische Schützen -.«

daher zusammen an Infanterie ö Kavallerie:

Mann. 2, 180 2, 880 2880 2,880

16, 820

Dragoner ⸗Regimenter, a 6 Eskadronen Chevauxrlegers-Regimenter, a 8 Eskadronen. 2 Husaren⸗Regimenter, à 8 Eskadronen

2 Ulanen⸗Regimenter, a 8 Eskadronen

daher an Kavallerie

2 2

von 6 Feldgeschützen stoßt, daher zu 32 Brigaden. . dann zu den 8 Kavallerie⸗Regimentern 8 Kavallerie⸗Bat⸗=

terien, a 6 Geschütze angenommen, beträgt.... 18 zusammen wozu man pr.

Mannschaft durchschnittlich 25

von Cramm⸗Sambleben, den ständischen Ausschuß mit der ver— fassungs mäßigen Wirksamkeit behufs der Verhandlungen mit der Reichs⸗Centralgewalt zu beauftragen, wurde mit dem Zusatze der Prüfungs- Kommission, die Bedingung hinzuzufügen, daß der Aus= schuß jederzeit in vollständiger Anzahl dabei versammelt sein müsse, und mit Vorbehalt einer Zustimmung der Regierung zu diesem Auf⸗ trage, angenommen. Der Antrag des Abgeordneten von Cramm— Sambleben, daß die Stände⸗Versammlung bei der Regierung bean⸗ tragen wolle, alle Abtheilungen der bewaffneten Macht auf, die Lan des Verfassung schwören zu lassen, wurde, da die Mehrheit von 28 gegen 15 den Antrag der Kommissionsmehrheit annahm, diesen Ge⸗ genstand als einen solchen der Regierung zu empfehlen, welcher bei der demnächstigen Revision der Landes-Verfassung zu berücksichtigen fei, von derselben abgelehnt. Die Stände⸗Versammlung hat dn alle ihre Geschäfte erledigt sind, ihre Sitzungen geschlossen. Nach- dem der Präsident einige Worte des Abschieds gesprochen hatte, erklärte der Staats ⸗Minister von Schleinitz den Landtag für ge⸗ schlossen.

Schleswig-Holstein. Kiel, 9. Sept. CH. E.) So eben (Sz Ühr Abende) ist das Staatsgrundgesetz in der Landes⸗Versamm⸗ lung schließlich angenommen und' von der provisorischen Regierung genehmigt worden. Herr Bremer theilte in der um 3 Uhr eröff ne⸗ ten Sitzung mit, daß die Landes⸗-Versammlung in dem eingesandten Entwurfe zwar die Rechte des Volkes gewahrt habe, daß aber nach Ansicht der Regierung auch die Rechte des Landesherrn zu wahren seien. Die Regierung könne daher ihre Genehmigung nur unter Bedingungen ertheilen. Diese bezogen sich im Wesentlichen darauf, daß das suspensive Veto auf den Fall, daß der Herzog zugleich in einem nichtdeutschen Staate regiere, beschranlt werde, und daß der Herzog nicht auf Vorschlag der Landes Versammlung, sondern frei aus deutschen Fürsten und schleewig-holsteinischen Staatsbürgern den Statthalter wähle. Es entspann sich eine weitläuftige Debatte, in welcher die meisten Redner sich zwar theoretisch für das enth. sive Veto und auch für die beschränkte Wahl erklärten, aber Loch die Ansicht aussprachen, daß man einen Konflikt mit der pros serisch n Regieruung vermeiden müsse. Nur Friderici, Nosenhagen, Aclmann, Tiedemann u. m. A. wollten der Regierung keine Konzession machen. Endlich nach Schluß der Debatte trug Landvogt Jensen darauf an, daß über alle von der Regierung verworfenen Artikel gemeinsam ab⸗ gestimmt werde, wodurch die Sache den Charakter emer Konnivenz, eiues Vertrauensvotums erhielt. Dieser Antrag wurde angenommen. Es stimmten 75 für, 18 gegen die Annahme gegen. die Ain unh f, der Modificationen. Bremer erklärte darauf, daß dir Regierung ihn auf diesen Fall zur Genehmigung bevollmächtigt . 26 sprach diese Genehmigung aus. Mit einem Hoch auf das Voterland und die pro⸗ visorische Regierung, zu welchem der Präsident in einer an sprechend en Rede aufforderte, trennte sich die Ver sammlung Die beiden Dl n nen waren den ganzen Abend hindurch start beseßzt, und das Publi⸗ kum folgte mit großer Theilnahme den Verhandlungen.

Dir schleswig-bolsteinische Landes⸗Versammlung hat unterm Zten d. folgende Ansprache an das deutsche Heer in Schleswig-Holstein . deutsche Brüder! Von allen. Seiten ber seid Ihr dem Rufe gefolgt, der Euch zum Schutze von Deutschlands Nordmark aufbot; seid

weiters die Raketen-Batterieen beiläufig mit und die Garnisons-Artillerie in Mantua, Verona und Leg— nago mit. d ij] /. daher zusammen an Artillerie und Fuhrwesen....—. Von dem technischen Corps: . nehme man hierzu 2 Bataillone Pioniere, 1 Division Mineur, eben so viel Sappeur und gleichviel Tschaikisten, zusammen mit 3600 Maun; so beträgt das österreichische Heer in Italien gegenwärtig 130 Bataillones 60 Es ka⸗ dronen und 240 Feldgeschütze“) mit beiläufig 165,98; Mann? *). wozu noch die Tyroler Landesgränzen-Vertheidiger unter dem G. M. Roßbach mit beiläufig 14,900 Schützen zu zählen kommen. . . Weiter steht in Triest und Istrien zu Vertheidigung der Küste unter dem F. M. L. Gyulai ein Besatzungs-Coips von 1 Grenadier- und 5 Infanterie⸗Bataillonen nebst Artillerie, zusammen mit beiläufig 8000 Mann Und die unter dem Kommando des Linienschiffs-Capitains Kudriafsty ste— hende österreichische Flotille; aus 3 Fregatten, 2 Korvetten, 4 Briggs, Schooner, 2 Kanonier-Schaluppen, 8 Penichen und 4 Dampfböten bestehend.

Trie st, 7. Sept. (Dest. Lloyd.) Ein sardinisches Dampf⸗ boot brachte heute früh eine Depesche des Contre-Admirals Albini an das hiesige Militair-Ober- Kommando, worin er anzeigt, daß er im Laufe des heutigen Tages die Gewässer von Venedig verlassen werde, nachdem er die piemontesischen Truppen, die er an Bord neh— men konnte, eingeschifft hat.

Oldenburg. Oldenburg, 7. Sept. (D. A. 3.) Der Landtag begann heute die Berathung des Verfassungs⸗Entwurfs und faßte zwei fehr bedeutsame Beschlüsse. Zum §. 1 war vom Regie⸗ rungstische eine Abänderung vorgeschlagen, welche die Arsicht hatte, Ansprüche des Herzoglich sonderburgischen und des Königlich schwedi—⸗ schen Hauses auf die Rachsolge in der Regierung zu berücksichtigen. Es wurde dies aber gegen eine Stimme abgelehnt. Zugleich nahm der Landtag hierbei Gelegenheit, mit eben ig Einigkeit den Be— schluß zu Protokoll zu legen, daß an einer anderen Stelle des Staatsgrund⸗Gesetzes ausgesprochen werden müsse, daß dasselbe an keine agnatische Zustnmung gebunden sein könne, In der geri— gen Sitzung erstattete der Abgeordnete Kitz Bericht über die birken— felder Frage. Die birkenfelder Abgeordneten ließen dadurch erklären, daß sie zwar nicht in einer bloßen Personal- Einheit mit Oldenburg stehen, aber auch nicht zu einer bloßen Provinz von Olvenburg her— absinken wollen. Sie verlangen, daß das gegenseitige Verhältniß im vertragsmäßigen Wege sestgestellt werde. Der Berichterstatter setzte näher auseinander und begründete durch Urkunden, daß das staatliche Verhältniß Birkenfelds zu Oldenburg bisher eine reine Personal-Union gewesen, daß das Fürstenthum Birkenfeld lediglich vom Herzoge Pe— fer Friedrich Ludwig nad dessen Erben und Nachkommen, nicht aber vom Herzogthum Vldenburg erworben sei. Er beantragte zunächst die Verweisung der Sache an die Vetfassungs⸗-Kommission. Die Frage ward nach dem Ergebnisse der Debatte zuvörderst in eine besondere Kommission verwiesen. Schließlich erstattete noch die Verfassungs— Kommission Bericht über die sieben ersten Artikel des Entwurfs.

Braunschweig. Braunschweig, 8. Sept, In der heu—

1

7400 Mann

tigen Sitzung der Staͤnde⸗Versammlung wurde der Gesetz-Entwuif,

über die Landwehr angenommen. Der Antrag des Abgeordneten

) Wozu noch der Belagerungspark und Brückentrain gehören.

**) Dlese Berechnung dürfte wohl etwas zu hoch sein. Jedenfalls kommen hiervon die in dem Feldzuge Gebliebenen, Gefangenen und Ver— wundeten, welche Radetzky blos fur das iste, 2te und Zte Corps mit 2700 Mann angiebt, dann die sonst Erkrankten, deren Zahl über 12,9990 geschätzt wird, endlich die zurückgebliebenen Garnisonen und Festungs⸗Besatzungen, die man auch mit 20, 000 Mann berechnen kann, in Abzug, wonach wohl die im Felde stehende Mannschast im ganzen Umfange des lombardisch-ve= netianischen Königreichs nicht 100,00 Mann übersteigen dürfte, wovon dem Marschall vielleicht höchstens so, 0 Mann zur unmittelbaren Dis position

n. stehe Anm. d. Red. d. G. 3tg.

willig gefolgt, wie es die Pflicht gebeut, wie es das Vaterland von seinen Söhnen erwartet, wann es gilt, seine Ehre zu wahren und ungerechtem Angriff zu wehren! Wir aber, Schleswig ⸗Holsteins Bewohner, sind Zeugen gewesen der inneren Freudigkeit, mit welcher Ihr dem Kampfe zugeeilt, Zeu⸗ gen der warmen Geuth für Deutschlauds Wohl und Ehre, die Euch alle durchdringt, von dem ehrwürdigen Feldherrn an bis zum Jüngsten der Kämpfer herab! Wir können Euch nicht scheiden sehen, ohne Euch im Na⸗ men dieser Lande unsere hohe Freude auszusprechen über den Geist, der in Ench lebt, ohne Euch unseren einmüthigen Dank zu sagen für die Theilnahme, die Ihr als tapfere Vertreter des ganzen einigen Deutschlands seinem zunächst be⸗ diohten Norden bewiesen habt. Ihr zieht dahin, edle Krieger, in einem Augenblicke, wo mit dem Schicksale Schleswig- Holsteins vielleicht das Schick⸗ sal des gesammten Deutschlands auf dem Spiele steht; wo Schleswig- Holstein Eures Beistandes dringender bedürfen mag, als je zu vor Ihr zieht dahin, und wir vermögen nicht, Euch hier zurückzuhalten! Aber wer weiß, eb nicht der Höchste es so lenten wird, daß Ihr bald, sehr bald hier— her zurückkehrt, um vereint mit Schleswig- Holsteins braven Schaaren neue Lorbeeren den schon erworbenen, unverwelkten hinzuzufügen. Dann, edle Krieger, zählt auf unsere unverdrossene BVeihülse, Mann für Mann, wie wir auf Euren Muth, auf Eure Kraft vertrauen! Sei's aber, wie 8 sei,/ wie immer das Geschick sich wenden mag, Euch. sind wir sicher jederzeit im Dienste des Vaterlandes, auf dem Felde der Ehre zu knen, und ub all begleitet Euch unser freudiger Zuruf: Mit Gott fürn Freiheit und Vater— land! Kiel, in der schles wig-holsteinischen Landes⸗ BVersammlung 9866 8, September 1848. Barg um, Präsident. L. Lorentzen, Schriftführer.

Frankfurt. Frankfurt a. M., 1. Sept, Sr; 3 ou rn Gestern Vormittag hatte die erste größere. Piobefahit aufder Rant. furt⸗Hanauer Eisenbahn statt, zu welcher die provisorische Verwaltung dieser Bahn nahe an 409 Einladungskarten vertheilt halte besonders an die Mitglieder unseres Sennts, der Neicht Versammlung, unserer ständigen Bürger-Repräsentation cc. Vie. Lokomotive] rankf ur war zu dieser festlichen Fahrt in sinnigem Geschmache reich mit Blu. menkränzen geschmückt, und ein wohlbesetztes Musik⸗ Corps spielte heitere Melodieen. In vorsichtiger Fahrt legte der Zug, arge rechnet die furzen Aufenthalts -Punkte an Len beiden , Mainkur und Wilhelmebad, den Wen nach Hanau (2 Postmei an in 37 Minuten zurück. Nach kurzem Aufenthalte im hanauer Bahnhofe kehrte der Zug nach der Station . . wo sich die eingeladenen Gäste nach den erquickenden und anmuthi— gen Baum-Anlagen dieses Badeortes begaben und daselbst mit . guten Frühstücke bewirthet wurden. Gegen halb. drei Uhr . dort wieder zum Aufbruche geblasen und die NRichahrt nach Frau . furt angetreten, die in einem Zeiträume von 26. Minuten Die Strecke von Hanau bis Wilbelmebad mitgerechnet zurückgelegt wurde. Die Einrichtungen und Bauten der Bahnhöfe sind wech mäßig, und geschmackooll, ohne gerade übertriebenen, verschwenderischen Luxus daran wahrnehmen zu können. Um 4 Uhr Nachmittags hatte noch eine zweite Probefahrt statt, und morgen Sonntag beginnen die regelmäßigen Fahrten nach dem bekannt gemachten Tarife.

Hamburg. Hamburg, 10. Seyt. (H. E.) Der Ober⸗ Befehlshaber des zehnten Armee-Corps, General Halkett, ist gestern mit seinem Stabe in Altona angelommen. .

Die Infanterie unseres Kontingents ist gestern Nachmittag wie⸗ der hier eingetroffen. Die hanseatische Kavallerie wird nebst einem Bataillon Württemberger und einem Bataillon Badener während des Waffenstillstandes im Schleswigschen verbleiben. Drei Züge und der Stab unserer Kavallerie bleiben in Flensburg, ein Zug in Schleswig; von der zweiten Schwadron ein Zug in Apenrade, einer in Tondern und zwei in Hadersleben.

Ausland.

Oesterreich. Mailand, 3. Sept. (Wien. Ztg.) Der Feldmarschall Radetzky hat nachstehende Proclamation erlassen:

„Es ist der Wille St. Majestät des Kaisers, jene Vergehen in Ver gessenheit gerathen zu lassen, deren sich Soldaten vom Feldwebel abwärts

dadurch schuldig gemacht haben, daß sie ihren Eid vergaßen und ihre Fah⸗

nen verließen. Verschen mit der Kaiserlichen Vollmacht, erlasse ich hiermit nachstehenden General · Pardon: .

1) Alle Soldaten vom Feldwebel abwärts, welche geborene Italiener sind, und die in dem Zeitraume vom 18. März d. J. bis zum heutigen Tage sich der Desertion schuldig gemacht haben, ihre Fahnen verließen und zum Feinde übergetreten sind, erlläre ich hiermit aller Strafe ledig, so wie von jedem Vorwursfe; ausgenommen, sie hätten vor ihrem Entweichen in ihrem betreffenden Corps ein anderes Verbrechen begangen.

2) Jede Untersuchung über solche Vergehen ist niederzuschlagen, und jeder Seldat, welcher sich eines solchen schuldig gemacht hat, darf weder ge⸗ tadelt noch für ehrlos gehalten werden; auch kann ihm seine Capitulation weder verlängert, noch ganz abgenommen werden. .

3) Ein folches Individuum muß sich jedoch binnen drei Wochen, vom Tage der Bekanntmachung dieses Erlasses, ordentlich beim betreffenden Di⸗ strikts -Kommissar oder bei der nächsten Militair-⸗Behörde melden, welche hiermit beauftragt werden, sie an ihre respeltiven Corps zu weisen.

Für jene Individuen, welche sich gesetzlich ausweisen, daß sie sich aus was immer für einer Ursache an den oben angegebenen Termin nicht halten konnten, verlängere ich denselben von drei Wochen auf zwei Monate.

Mailand, 3. September 1848.

Graf Nadetzky, Feldmarschall.“

Venedig, 3. Sept. (Oest. Lloyd.) Die Gazz. di Ve⸗ nezia bringt ein Programm der provisorischen Regierung in Betreff der Eröffnung eines italienischen National- Anlehens ven 10 Millio= nen Lire „zur Aufrechthaltung der Insurrection in den lombard sch⸗ venetianischen Provinzen und Vertheidigung Venedigs.“ Tie Schuld wird von den lombardisch-venetianischen Prosinzen übernommen und garantirt. Für Venedig bürgen die am 13. August erwählten Trium⸗ virn, für die Lombarden der Bürger Cesare Correnti, welcher kraft seinés Mandats vom 8. August das in Venedig bestehende Verthei⸗ digungs-Comité der Lombardei repräsentirt. Das Anlehen zerfällt in 2460 Actien. Wer auf zehn Actien subskribirt, erhält die elfte gra⸗ tis. Die Interessen (5 pCt.) werden vom 30. Juni 1819 an halb⸗ jährig entrichtet. Das Kapital wird vom 31. Dezember 18 2 en in fünfjäh igen Raten zurückgezahlt. Jedes Jahr sollen zu diesem Be⸗

Als Caution des

zeichne t. 5B

Frankreich. National -Versa mm lung, 8. Stpt. Vor Eröffnung der Sitzung wurden lebhafte in den Nebensälen gepflogen, namentlich in der Vorhalle Perdus. Man erfuhr Folgendes von ihrem Inhalt; s Mittag sich der Verfassungs⸗-Ausschuß wie gewöhnlich versammelt Und von Cormenin, Marrast und die übrigen Mitglieder ihre Platzt eingenommen hatten, erhob sich Corbon, Vice. Präsident der Na tional-Versammlung, und drückte sich ungefähr folgendermaßen aus: Alle Welt habe mit Entrüstung das Pamphlet gelesen, welches der Präsident des Verfassungs⸗-AUusschusses selbst durch den Buchhandel zu veröffentlichen für gut befunden habe. Außer mehreren anderen Anstößigkeiten, um gelinde zu reden, käme darin auch eine Stelle vor, worin der Verfasser sage, daß man hier in diesem Sagle die neue Verfassung berathe, während zahlreiche Bajonette, ö. Bierrath das Des potismus, zum Fenster hereinblitzten ö s. w. . TDergieichen Aas⸗ fälle gegen die höchsten Prinzipien der Regierung eien von eine Natur, daß er seinen B

Platz nicht länger in einer, Versaimlung be⸗ halten wolle, die von einem solchen Spötter präsidirt werde. (Sen- sation,. Marrast nahm nun das Wort und erklärte, mit den An⸗ sichten Corbon's vollständig 'ner ähhen n enn, ,, ganze Ver sammlung trat diesem Tadels votum bei. 9* on Coörmenäin saß wie versteinert auf seinem Präsidentenstuhle. Als er saz, daß ie ganze Versammlung gegen ihn gestimmt war, Usste er alle seine, papiere zusammen und schritt aus dem Saale. Diese Scene . eine große Aufregung in allen Winkeln des weitläustigen Gehãaudes hervor, die sich noch lange nicht gelegt hatte, als Marrast in dem Hauptsaale erschien, um die Sitzung um 15 Uhr zu rröffnen. J

Als in der öffentlichen Sitzung der Versammlung das Protokoll verlesen war, nahm der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Herr B astide, das Wort und machte solgende Mittheilung: „Bür⸗ ger Repräsentanten! Sie wissen, daß die Negierungen, Frankreichs und Englands den Regierungen Sardiniers und Desterreichs ihre ge= meinschaftliche Vermittelung angeboten haben, um dem unsclisen Krieg, welcher Italien verheerte, ein Ziel zu setzen. Diese Vermittelung ist schon von einer der kriegführenden Parteien, von Sardinien, ange ubnmen. Heute habe ich die Ehre, der Versammlung ofsiziell anzu⸗ zeigen, daß diese Vermittelung auch Don Desterreich augeuonimen worden ist. zind, denke

ange⸗

(Sehr gut, sehr gut!) Die Versam ulung w ich, mit Befriedigung den Abschluß dieser ersten Periode der Unter- handlungen vernehmen, welcher der R publit immer mehr den hohen Rang sichert, den sie in den souverginen Conseils ein lehnen muß und der, indem er die Aufrechterhaltung des allgemzinen Friedens immer mehr sichert, Frankreich hoffentlich gestatten wird, das wicht der öffentlichen Lasten bald zu erleichtern.“ (Zähl falls-Aeußerungen.) n e n nnter des Finonz⸗Ausschusses berichtet über die Forderung von 6 Millionen Fr. für Straßenbauten zur Beschästigung der Arbester in den Departementz. Die Sache soll schleunigst erle= digt werden. Senard, M nister des Innern, v rlangt Kredite für Gefängnißbauten und 300,090 Fr. für politisch Verurtheilte von 1830 bis 1848. . Die Versammlung nimmt dann die Tagesordnung auf, nämlich die schon mehrmals abgebrochene Berathung über das Dekres dom 2. März 1848, das die Arbeitsdauer auf 19 Stunden täglich fest⸗ setzt. Stourim, Besnart, Corbon, Moyin, Michot, Vadassenr und Andere unterstützen oder bekämpfen den durch Amendements, gänzlich umgeänderten Entwurf, der kurzweg auf Abschaffung 6 ö krels antrug. Die Menge von Amendements . , . ö wurfe des Arbeits⸗ Ausschusses rief große . . ö. 1. Der rathung hervor. Endlich eilte Floedn duf de Triblne und lagte, Der iste Artikel des Entwurfs

lautet: „Das Dekret vom 2.

ö ; h 226 a6 6

März, insoweit es die Arbeitsstundenzahl betrifft, schafft.“

ist abge⸗ Der Bürger Fourneyron will die Worte . 1 '. . die Arbeitsstundenzahl betrifft

„insoweit es

gestrichen wissen. Ich , . gegen diese Streichung, denn das hieße jene Verordnung . absolut abschaffen. Dieselbe zerfällt aber in zm el Hanf fc, n, wie tägliche Arbeitsdauer, 2) die sogenannte March indne= ö. . ist aber in der mehrtägigen Debatte bisher noch . . pro⸗ ven wothen, Gal Jil Rin Mein h e nend. . nur über den Ärtikel 1 in seinem . nn, . 96 . Tourret, Ackerbau- und Handels⸗Minister, as Wort un schlägt vor, den Artikel 1 erst nach

den übrigen Arti e n zu votiren.

) ) ö. nen, und man geht zu Artikel 2 über. , ,, des ,. den Manufaktu⸗ ren und allen großen dr if e f i, ß en er nn , . effektive e e,, will das Dekret der provisorischen Re— trag auf ö è 581 ser Antrag wird aber mit 607 gegen 67 Stimmen n n , . eroun) schlägt 11 Stunden vor. Dies wird verworfen. 4 , Artikel 2 mit 12 Stunden geht durch. Das ebenfallẽ aer g , aufgehoben. Artikel 3 wird ebenfalls ange— März De . 6 die Fortsetzung der Debatte auf morgen verscho⸗ hem g eu ersaanmnlung geht um 65 Uhr gus einander.

6

Sitzung vom 9. September. General Baraguay de Hil⸗

liers, einer der Führer der Versammlung in der Rue de Poitiers, beklagt sich, daß man den Crespel de la Toucheschen Antrag rüchicht⸗ lich der Preßfesseln noch nicht auf die Tagesordnung gesetzt habe. Die Excsatzwahlen nahten, und kein Blatt dürfe den Mund öffnen. (Ah! Ah! Die Sache soll im Laufe der Sitzung, wenn die Bänke besser besetzt seien, zur Sprache kommen. Pascal-⸗Duprat: Mit⸗ bürger! Sie haben gestern den 2Tten und Iten Artikel des Ausschuß— Entwurfs rücksichtlich der Arbeitsstunden genehmigt, welche die Ar— beitsdauer in Manufakturen und Fabriken wieder auf 12 Stun⸗ den festsetz. In dem so eben verlesenen Protokoll höre ich, daß obigen Etablissements auch die Handweikstätten beige⸗ fügt sind. Dies ist falsch, denn von diesen Weikstätten war im Laufe der ganzen gestrigen Diskussion keine Rede. Ich prote⸗ stire daher im Namen des Arbeits ⸗Ausschusses gegen diesen Zusatz. Guerin glaubt, daß diese Werkstätten im gestrigen Votum auch mitbegriffen seien. Deslongrais bestreitet dies. Manuel konstatirt, daß die Versammlung wirklich rächt die Handwerkstätten inbegriffen habe. Die Versammlung entscheidet, daß das Protokoll geändert werden müsse, und nimmt einige Petitionen vor. Nach Er⸗ ledigung derselben kehrt sie zu der gestern abgebrochenen Debatte über die Arbeitsstunden zurück. Jendeau stellt einen Antrag, der zum Zweck hat, die Gebräuche und Sitten, wie sie vor dem 24. Februar bestanden und häufig durch klimatische und geographische Ein⸗ flüsse bedingt wurden, bestehen zu lassen. Jede Neuerung sei schädlich. Larochejacquelin sieht die wahre Freiheit für Arbeiter und Ats beitsgeber darin, wenn Beide nach Gutdünken mit einander verhan— deln können. Dies ist, ihm zufolge, die einzig mögliche und ver— nünftige Lösung des großen Arbeitsproblems. Vom Einflusse der Konkurrenz der Hände, vom Kriege der neuen gegen die alten Eta⸗ blissemente fürchtet der Redner keine Nachtheile für die Freiheit d 8 Arbeiters, Charles Dupin bekämpft den Antrag Jendeau's. Die Versammlung habe gestern votirt, und der Antrag vernschte das Votum. Tourret, Ackerbau- und Handelsminister, bekämpft zwar nicht das Amendement, möchte es aber folgendermaßen redigirt wissen: „Den— noch darf die Stundenzahl im Gebiet der Republik nicht die vor dem 24. Februar üblichen Gebräuche überschreiten.“ Fourneyron bekämpft dieses Amendement. Die Gebräuche seien auf Schrauben gestellt und ließen sich verschieden deuten. Michot unterstützt, Ay⸗ lies bekämpft es. Baune unterstützt Jendeau und den Minister. Pascal-Duprat schlägt im Namen des Arbeits- Ausschusses eine neue Redaction vor und bekämpft die des Ministers. Victor Considerant bringt ebenfalls eine neue Fassung. In beiden ste⸗ ken aber die 12 Stunden. Fourneyren, Alcan, Pascal -Duprat, Boudchaur, Parieu, Saint Bouve wechseln auf der Tribüne. Die Versammlung verliert jedoch die Geduld und ruft: Zum Schluß. Abstimmung! Abstimmung. Montreuil eilt mit einer neuen Re— daction auf di! Rednerbühne. (Lärm.) Minister Tourret schlägt endlich folgende Fassung vor: „Es wird denjenigen Gebräu— chen kein Abbruch gethan, die in gewissen Gegenden vor dem 2. März weniger als 12 Stunden feststellten.“ Der gestern schon votirte Paragraph lautet nunmehr: „die tägliche Ar— beitsdauer des Arbeiters in Manufakturen und allen industrie ten Eta— blissements darf 12 Stunden nicht überschreiten. Es wird dagegen denjenigen Gebräuchen kein Abbruch gethan, die in gewissen Gegen— den täglich weniger als 12 Stunden feststellten.“ Art. 3, 4 und 5 des Entwurfs des Arbeits -Ausschusses werden angenommen. Um 5 Uhr schreitet die Versammlung zur Abstimmung über den Gesammt— Entwurf durch Aufstehen und Sitzenbleiben. Derselbe ist angenommen, und das Dekret vom 2. März, insoweit es die Arbeitsdauer betrifft, definitiv abgeschafft. Die Frage der Marchandage bleibt jedoch vor— behalten, Tourret, Handels- und Ackerbau-Minister, deponirt ein Kreditverlangen, betreffend die Verbesserung einiger Beamten⸗-Ka— tegorieen, und einen Gesetzentwurf der für die Associations-Verträge der Arbeiter bei Uebernahme von Bauten, die Inseriptions-Sportelw freiheit verlangt. Die Versammlung genehmigt dann einen Ge— setz-Entwurf rücksichtlich des Budgets für 1849, Section direfte Steuern. Goudchauy, Finanz ⸗Minister, stellt den An⸗ trag, die Einkommensteuer so bald wie möglich zu berathen, damit die General- oder Departements-Conseils die diesfällige Repartition treffen könnten. Ternaux und Deslongrais bekämpfen diese Eil; der Gegenstand sei neu und verlange die strengste Prüfung. Goudchaux besteht auf baldige Berathung. Sie wird bewilligt. Crespel de la Touche beklagt sich, daß sein Antrag rücksichtlich der unterdrückten Journale so lange verschoben bleibe. Er verlangt morgen, Sonntags, eine Sitzung, oder Montag, Vor— mittags 10 Uhr. Charamaule, Berichterstatter, möchte die Dis— kussion nicht früher bewilligen, als bis der Ausschuß und die Regie— rung vereint ihre Anträge, was im Allgemeinen die Presse und den Belagerungsstand betreffe, einbräch ten. Tie Versammlung entschei— det, daß sie den Crespel de la Toucheschen Antrag am Montag Mit— tags 12 Uhr hei Sitzungsbeginn vornehmen will, und geht um 6 Uhr aus einander.

Paris, 9. Sept. Der sardinische außerordentliche Botschafter, Marquis von Brignole, hat dem General Cavaignac ein Antwort schreiben des Königs von Sardinien, in Erwiederung des ihm von dem außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der französischen Republik zu Turin, Herrn Sain de Bois le Comte überge⸗ benen Beglaubigungsschreiben überreicht. Der Marquis Ridolfi, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister des Groß⸗ herzogs von Toskana in England und mit einer besonderen Mission bei der französischen Republik beauftragt, ist dem General Cavaignac vom Minister der auswärtigen Angelegenheiten vorgestellt worden. Desgleichen hat Herr J. de Marcoleta im Namen des Staats Ni⸗ caragna dem Minister Bastide seine Kreditive als Geschäftsträger bei der französischen Republik übergeben.

In Erwägung, daß die Februar-Revolution und die nachherigen bewegten Umstände die Arbeiten der studirenden Jugend unterbrochen oder wenigstens gestört habe, verschiebt eine Verordnung des Unter⸗ richts und Kultus⸗-Ministers Vaulabelle den Termin für die dies jährigen Staatsprüfungen vom 1. Oktober auf den 15. November e. Die Einschreibungen müssen bis zum 20. Oktober erfolgen.

In dem neuesten Bülletin zeigt der Präfekt der pariser Bevöl- kerung an, daß die National-Versammlung vorgestern die demokrati⸗= sche, eine und untheilbare Republik votirt habe, daß der Wohlstand wieder emporblühe, die Sparkassen sich wieder füllen und 2000 Fran— ken von den Leihämtern weniger ausgegeben als eingenommen wor⸗— den seien. Aus demselben Bülletin ersieht man, daß sich noch 4058 Juni - Gefangene in den Kasematten befinden, daß seit dem letzten Bülletin 9 Selbstmorde und 1 Meuchelmord vorgekommen, daß die Zahl ber Angriffe gegen das Eigenthum, nächtlicher Einbruch und derglei— chen sich auf 26 belief, und daß an gewöhnlichen Diebstählen? die Polizeiberichte 8 auf den 9. durchschnittlich nachwiesen.

Der Werth der unbezahlten Wechsel beläuft sich laut dem so eben erscheinenden offiziellen Bankbericht, dem man deismal mit eini= ger Besorgniß entgegensah, für Paris auf 17 622,549 Jr. 28 Cent., 6 e n Paris gehörigen Departemenls-Cämhcirg auf gag sz Franten.

Der Plan Proubhon's, durch 2 Milliarden neuer Anleihe-Bons

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und Einverleibung der Bank von Frankreich in die Staata⸗Domaine mit voller Selbstständigkeit, einem Staats. Bankerott vorzubeugen, wird heute vom Finanz-Ausschusse distutirt. Proudhon ist dazu ein⸗ geladen.

Im Marine⸗Ministerium herrscht große Regsamkeit. Der Mo⸗ nitenr füllt heute zwei Spalten mit Personaländerungen im Hafen— dienstpersonal, der General-Kommissarien 1ster, 2Tter und Zter Alasse Die Verproviantirungen dauern fort.

Die Klagen der Aerzte über den entsetzlich schlechten Nahrungs⸗ zustand des Volkes hat den Polizei- Präfekten Ducoux, selbst Atzt bewogen, dem Comité für die öffentliche Gesundbeit anzubefehlen, sämmtliche Arbeiter- Kosthäuser und Schenken genau zu unter suchen und darüber zu berichten.

Großbritanien und Irland. London, 8. Sept. Gestern Abend wurde Ihre Majestät die Königin in Edinburg er— wartet. Vorgestern Abend war das Königliche Geschwader bei Sea— ham vorbeigekommen.

Der preußische Gesandte, Ritter Bunsen, gab vorgestern zu Ehren des Herrn von Andrian eine Gesellschast, welcher Fürst Löwenstein Lord Palmerston, die Vertreter der deutschen Regierungen in Lon don, Syndikus Banfs, Graf Suminski und andere Notabis itäten beiwohnten'

Der Globe meldet, daß das Ministerium sich während der Parlaments- Ferien mit der Vorbercitung von Maßregeln zur Ver— besserung der materiellen und sozialen Lage Irlands beschäftigen und diese zu Anfang der nächsten Session dem ; gen werde.

Die durch die Blokade der deutschen Küsten in den Kanalhäfen zurückgehaltenen deutschen Schiffe sind unter Segel gegangen.

Schweiz. Tagsatzung. Sitzungen vom 4. und 5. Sept. (Eidg. Ztg.) Im Berichte des Vororts wind über das Nesultat der Abstimmungen über die neue Bundes-Verfassung bemerkt, daß die Be— völkerungszahl der 16 Kantone, welche bis jetzt die Verfassung angenommen haben, 14714, 105, dagegen die 55 Kantone, weiche sie verworfen haben, nur 178,418 Seelen repräsentiren. Der erste Theil der vorörtlichen Berichte wird genehmigt und verdanft, und hinsicht— lich des zweiten bleibt der Antrag von Bern für Niedersetzung einer Kommission zur Prüfung der Abstimmungstabellen und Vorbereitung von Anträgen mit 95 Stimmen in der Minderheit. Der Präsi⸗ dent zeigt noch die Abordnung des Herrn Kilias nach Frankfurt zur Wahrung der schweizerischen Handels-Interessen an, welche Abord— nung der Vorort auch, ebenfalls auf den Wunsch von Basel, dem schweizerischen Handelskonsul in Leipzig, Herrn Hirzel, angezeigt habe, mit der Bitte, denselben mit Rath und That zu unterstützen. Eine lebhafte und lange Tiskussion veranlaßt der Bericht der eidgenössi— schen Untersuchungs-Kommission nach Neapel über das Benehmen der Schweizer-⸗Regimenter daselbst am 15. Mai. Während fast sämmtliche Gesandtschaften sich mit dem Ergebniß der Untersuchung zufrieden erkären und ihre Freude aussprechen, daß die schweren Beschuldigungen gegen die Schweizer Regimenter sich theils als unwahr, theils als höchst übertrieben herausgestellt hätten zeigt sich hingegen Baselland (Dr. Frei)h höchst unzufrieden mit diesem Resultate, erklärt, daß der Bericht höchst lückenhaft sei und nicht die volle Wahrheit enthalte. Er spricht von „sehr wichtigen und sehr unverwerflichen Materialien“, die er allfällig für eine zweite gründlichere und bündigere Untersuchung, auf welche er anträgt, nach⸗ weisen könne. Auch dringt er auf eine peremtolische Frist hinsicht— lich der vom neapolitanischen Ministerium immer hinauegeschobenen Entschädigung an die durch das Ereigniß vom 15. Mai beschädigten Schweizer, unter Androhung ungesäumter Einstellung der Werbung für die Schweizer⸗Regimenter. Neuenburg und Tessin vorzüg⸗— lich theilen diese Ansicht von Baselland, und Freiburg wünscht, wenigstens den Bericht einer Kommission zur Prüfung zu Überweisen. Bern nimmt den Bericht und die Kommissarien in Schutz, welche mit möglichster Umsicht und Gründlichkeit gehandelt hätten; auch die Re— giments-Kommandanten und die neapolitanischen Behörden, wie der Konsul, seien den Kommissarien, wie der eine derselben dem Prastden- ten selbst bezeugt habe, mit der größten Bereitwilligkeit entgegen- gekommen. Bern fordert übrigens Baselland zur Mittheilung der von ihm angedeuteten Aktenstücke auf, eben so Solothurn, welches ironisch meint, daß man gewiß habe sagen wollen, es sei nicht das „von uns“ gewünschte Nesultat herausgekommen daher eine neue Untersuchung. Indessen sei das Resultat so ersprieß⸗ lich ausgefallen, daß die Ehre jedes wahren Eidgenossen kein ande— res fordern sollte. Hinsichtlich der Entschüdigunge Frage bezeugt der Präsident die Thätigkeit des Vororts in dieser Beziehung durch Er— laß von Schreiben. Sowohl der Antrag von Freiburg, als die An— träge von Baselland bleiben in der Minderheit, dagégen wird nach dem Antrag von Zürich von dem Berichte Notiz im Protokoll genom— men. In die Bundes⸗-Verfassungs-Kommission wurden neben I) Präsident Funk und 2) Bürgermeister Dr. Zehnder gewählt: 3) Schny⸗ der von Luzern; 4) Briatte von Waadt; 5) Janses Fazy von Genf; 6) Landammann Munzinger; 7) QOberst Staähelin von Basel; 8) Landammann Hungerbühler; 9) Oberst Lävini. Uri, Schwyz, Unter— walden, Zug und Appenzell J. Rh. nahmen an der Wahl keinen Theil, da ihre Kantone die Verfassung verworfen. Glarus ist noch nicht vertreten. Wallis und Tessin dagegen schließen sich der Mehr— heit an. Ein Schreiben des eidgenossischen Commissairs Katzri in Tessin meldet die Freigebung der beiden Dampfschiffe auf dem Lago maggiore, welche Garibaldi an sich gezogen hatte, so daß nun die lombardischen Flüchtlinge, deren Zahl sich übrigens mit jedem Tage vermindere, in kürzerer Zeit nach Piemont spedirt werden können. Auf die nächste Donnerstags⸗-Sitzung ist die italienische Flüchtlinas— Ange egenheit auf die Tagesordnung gesetzt. Nachrichten aus Itallen, welche der Präst ent mitiheilt, bestätigen die Nachricht, daß Desterteich mit Karl Albert übereingekommen sei, die lombardische Angele enheit unter sich auszumachen, also ohne Dazwischenkunft von Fransreich und England; die Vermittelung zwischen den Bevollmächtigten soll in Verona statt⸗ finden, und Oesterreich hebe hierzu den Militair-Gouverneur von Mai— land, Fürsten von Schwarzenberg, abgeordnet. Der sardinische Mi— nister des Auswärtigen in Turin sei über diese ihm erst durch den französischen Gesandten in einer Zusammenknuft mitgetheilte Nach— richt sehr erstaunt gewesen, und Frankreich habe nun an Oesterreich das Ultimatum gestellt, sich über die Annahme der Mediation von Frankreich und Eagland bis längstens den 4. September zu erklären, derlangt aber vorherige Räumung der Romagna, von Para und Piacenza. Tessin's und Genf's Antrag für Exrrichtung einer diplomatischen Agentschaft in Turin bleibt in der Minderheit, dage— gen wird mit neunzehn Stimmen die Errichtung eines Handelskonsu— lats daselbst beschlossen. Zum Konsul nach Maiseille wird Herr Andre Robert⸗Imer von Neuenburg und nach Amsterdam Herr Giroldi er— wählt. Der Konflikt zwischen den zwei bei der schweizerischen Eidge⸗ nossenschaft akkreditirten Gesandten von Neapel ist nun dadurch ent— schieden worden, daß der frühere, sonst in Turin residirende Gesandte Leopardi, zurückberufen worden ist, dagegen der vor einiger Zeit an⸗ gekommene, Gesandte, Paul de Versetti, in dieser Eigenschaft bleibt. Die Aufstellung einer Kommission von neun Mitgliedern für die

Parlamente vorle⸗

Bundes-Verfassungs⸗-Angelegenheit war mit 165 Stimmen beschlossen

worden. Der Antrag des Vororts, in ein zweites eidgenössisches Anlehen, wofür ihm früher Vollmacht ertheilt wurde, nicht einzutre= ten, wurde mit 20 Stimmen zum Beschluß erhoben.

Bern, 7. Sept. O. P. A. 3). Der Gesandte der provi⸗ sorischen Centralgewalt Deutschlanss bei der schweizerischen Eidge⸗ nossenschaft, Herr Raveaux, ist heute in Bern eingetroffen.

Italien. Rom, 28. Aug. (A. 3.) Bei einem frierlichen Kirchenbesuch, den der Papst gestern in S. Pantaleo abstattete, wo eine Heiligsprechung statthatte, fand er sich zu einer durch die Um— stände veranlaßten Allocution bewogen, die sich über die Verfolgungen ausbreitete, welche die katholische Kirche zu erdulden habe. Die An⸗ rede schloß mit einer heftig bewegten Apostrophe auf die Machina⸗ tionen, welche in der Hauptstadt der Christenheit selbst statthaben, die aber rseioen so wenig wie die Pforten der Hölle etwas anzuhaben im Stand a würden.

Der amerika ische Geschäfteträger L. Martin, welcher erst vor Denisen Tügen seine Kreditioe überreicht hatte, und dessen Erschei= nen ,n heiligen Stuhl zu den Triumpben der liebenswürdigen Per⸗ 4 hleit Pius' IX. gezählt werden dürfte, ist plötzlich mit Tode ab⸗ gegangen. .

ö Die römische Legion wird allernächst von hier nach Ancona auf⸗ rechen, wo ste zur Besatzung verwendet werden soll. Ihren excep—

tellen Zustand hat demnach weder der Papst noch das Ministerium anzutasten gewagt.

Florenz, 31. Aug. (N. K.) Die Regierung hat, kraft der ihr don den Kammern übertragenen außerordentlichen Befugnisse, die Schließung der politischen Klubs angordnet. Das Blatt Po᷑ pol ano muß, ehe es ausgegeben werden darf, einem Polizei-Beamten zur Durchsicht vorgelegt werden. Florenz wird von Patrouillen zu Fuß und zu Pferde durchzogen, ist übrigens ruhig. Auch in Livorno ist die Ruhe wiederhergestellt. Der revolutiongire Ausschuß löste sich von selbst auf, und am 30sten ging eine Deputation ab, um die Truppen zum Einmarsch aufzufordern. Unter Glockengelaute zogen dann gegen Abend 1200 Mann Linientruppen in Livorno ein. Auch in Lucca und Pisa wurden Ruhestörungen versucht, aber im Keim erstickt, .

Zwischen Modena und Bologna wird ein Beobachtungs- Corps von 25,90 Mann unter Befehl des Feldmarschall-Lieutenants Wel⸗ den ausgestellt. Der Herzog hat eine Kommission ernannt zur Ab⸗ fassung eines Verfassungs-Entwurfs.

Neapel, 31. Aug. (Union. Die neue Expedition gegen Sicilien hat gestern die Segel gelüftet. Diese Expedition bestetzt aus 20,00) Mann, von denen Sohh bei Messina ans Land gesetzt werden. An welchem Punkte die übrigen 12,000 Mann landen wer⸗ den, ist ein Geheimniß. Ein furchtbarer Kampf steht bevor. Die Sicilianer sind aufs Aecußerste gefaßt, besonders die Einwohner von Messing haben Riesenanstalten getroffen. Man will wissen, daß alle Gestade jener Stadt unterminirt und alle Treppen und Zugänge zu den Häusern abgeschnitten sind. Man bereitet sich zu einer jener Scenen vor, wie sie die neueste Zeit nur in Saragossa bot. Die gesammte Bürgerschaft steht auf dem Kriegsfuße, jeder Landbewohner, jeder Hirte hat sich in einen Soldaten verwandelt. In Palermo ist bekanntlich ein neues Ministerium; dieser Wechsel hatte indessen gar keine politische Wichtigkeit, da das neue ganz in die Fußstapfen des alten trat. Die Engländer beobachten Alles auf das genaueste. Das Auffallendste ist die Gleichgültigkeit und scheinbare Ünaufmerksamkeit des Parlaments in Palermo. Während eine furchtbare Flotte gegen dasselbe steuert, beräth es das neue Preß— und Jury Gesetz mit wahrhaft unerklärlicher Ruhe und Gelassenheit. . ;

Verzeichniß der Vorlesungen und praktischen Uebungen bei der Königl. Akademie der Künste in dem Winterhalbjahre vom 1. Oktober 1848 bis ult. März 1849. . A. Fächer der bildenden Künste: 1) Zeichnen und Modelliren nach dem lebenden Modell, geleitet , , , ,,

position und Gewandung: Piofessor 3) Zeichnen und Malen im Königl. Museum: Prof. Herbi 4) Anatomie: Dr. Helmholtz. . .

53) Zeichnen nach Gyps-Abgüssen: Prof. hling

6) Landschaftszeichnen: Prof. Schirmer. ;

7) Zeichnen der Thiere, besonders der Pferde: Prof. Bürde 8) Tie Prüfungeklasse: Prof. Dähling. . ; 9) Zeichnen nach anatomischen Vorbildern und Proportionen des

menschlichen Körpers: Prof. Berger. ö ö

Kupferstechen: Prof. Buchhorn. ö

Holz- und Formstechen: Prof. Gubitz.

Shrist⸗ und Kartenstechen: der akad. Lehrer Reyher.

Metallgraviren und Steiaschneiden: der akad. Lehrer K. Fisch er

Bronzegießen: der akad. Lehrer H. Fischer.; .

Geschichte der neueren Kunst: Prof. Dr. K ugler

Mythologie: Derselbe. ö

ö ; k.. Baufächer.

Die Lehre, von der zweckmäßigen Anlegung der Gebäude, ver⸗ bunden mit praktischen Uebungen im Entwerfen derselben: Prof Rabe. Privatim wird Derselbe vortragen: 3) die Lehrẽ von den Constructionen oder: wie die Gebäude und jeder i. zelne Theil derselben den Forderungen der Festigkeit gemäß zweckmäßig zu errichten sind. b) Die Geschichte der Baukunst bis zur gegenwärtigen Zeit, verbunden mit der Beschreibung der derschiedenen Bauwerfe der Vorzeit und der Gegenwart. Tie Projrctionen, die Lehre von den Säulen-Ordnungen nach Vitruv, Peispektive und Optik: Prof. Hummel und Prof Beckmann. k . Zeichnung und Composition architektonischer Decorationen: Prof Bötticher. ö ö Entwerfen der Gebäude: Prof. Strack. nen: Derselbe.

Perspective für Architekten: Prof. Beckmann. Modelliren architektonischer Verzierungen und Glieder: Piof.

A. Fisch er. C. Musik. Lehre der Harmonie: Musik⸗ Direktor Bach. Doppelter Contrapunkt und Fuge: Derselbe. Choral⸗ und Figural-Styl: Derselbe. Freie Vokal⸗Compositionen: Die Musik⸗Direktoren Bach und Prof. Rungenhagen. Freie Instrumental-Compositionen: Dieselben. Bei der mit der ,. verbundenen Zeichnen⸗ ch ule: Freies Handzeichnen, in drei Abtheilungen, unter Leitung der Professoren Herbig, Däge, Lengerich und des akadem. Lehrers Alb. Köhler. Bei der mit der Akademie verbundenen Kunst⸗ und Gewerkschule: ; Freies Handzeichnen: Die Professoren Herbig, Berger, Lengerich und die akadem. Lehrer Alb. Köhler und der Kupferstecher Linger.

a) Bau⸗Constructio⸗