— — —
30) Modelliren nach Gyps⸗ Abgüssen: Prof. Wichmann und vof. Fiche und archtteltonisches Reißen: Prof., Zielke und
31) Geometrisches u ö Lehrer Stövesandt. gr ein nl? e, be eee e von Nr. 1 — 28 hat man ks zuvor zu melden im Akademie⸗ Gebäude jeden Mittwoch von 12 bis 2 Uhr im Konferenz⸗Zimmer, und für Nr. 29 — 31 Sonntags von j0 * 12 Uhr eben daselbs. Berlin, den 24. August 1848. 69 Rönigliche Akademie der Künste. Dr. G. Schadow. Direktor.
ö. Vom 11. bis 12. September c. Mittags sind an der asiatischen Cholera als erkrankt angemeldet: 102 Personen, davon sind 52 ge⸗ storben, genesen und 46 in Behandlung. Berlin, den 12. September 1848. . Königliches Polizei⸗Präsidium.
698
Berichtigung. ;
In dem stenographischen Berichte über die zweinndfunfzigste Sitzung der National⸗Versammlung muß es in einigen Exemplaren S. 1073, Sp. 2, 3. 27 v. o. statt dnerheblich heißen „un ent⸗ behrlich“; — feiner daselbst 3. 30 v. o. statt interpellirt — „interpretirt“; — ferner ist S. 1074, Sp. 1, 3. 31 hinter dem Worte gar hinzuzufügen „kein“; — desgleichen ist S. 1078, Sp. 1, 3. 3 v. u. nach dem Worte Tamnau eine neue Zeile zu beginnen und dann einzuschieben: Abgeordneter Grebel, welcher die darauf folgenden Worte gesprochen hat.
Königliche Schauspielt. ;
Mittwoch, 13. Sept. Im Schauspielhause. 1419sie Abonne⸗ ments⸗Vorstellung. Großjährig, Lustspiel in 2 Abth., von Bauern⸗ feld. Hierauf: Der Verschwie gene wider Willen, Lustspiel in 1 Akt,
von Kotzebue. . . Donnerstag, 14. Sept. Im Schauspielhause. 1L50ste Abonne-
ments ⸗Vorstellung: Don Carlos, Infant von Spanien, Trauerspiel
in 5 Abth., von Schiller. (Herr Eduard Jerrmann, vom Hof- und National-⸗Theater zu Wien: Philipp, als Gastrolle.) Anfang 6h Uhr.
Königs städtisches Theater.
Mittwoch, 13. Sept. Gtalienische Opern⸗Vorstellung, Zum erstenmale in dieser Saison: Lucrezia Borgia. Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti.
(Sgra. Fodor: Lucrezia.)
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Ballon dse ersten Ranges 1 Rthlr. u. s. w.
Anfang halb 7 Uhr. . — *..
Donnerstag, 14. Sept. Zum erstenmale: Martin, der Findling. Schauspiel in 5 Akten, nach Eugen Sue's Roman bearbeitet von L. Meyer. 3
Freitag, 15. Sept. Einmal Hunderttausend Thaler. Posse mit Gesang' in 3 Akten, von D. Kalisch. Musik vom Königl. Mustk⸗ Direktor Gährich.
Ge/ ——
ö Sen / m bhern.
H echsel- Course.
— —
Brief.
Amsterdam.. Kura
do. ... 250 FI. 2 Mi. lauburg -= 3090 Mu. Kur
300 Mh. 2 Mi.
1126. 3 Mt.
300 Pr. 2 Mt.
150 *I. 2 Mt.
150 *I. Z Mi. 1013 101 100 Tb. 2 M gg hn Leipziß in Courant im 14 Thlr. Fuss.. 1090 Tbl. 1 .
Frankfurt a. M d. W. . ...... .... 00 TI. 2M. ö Poterasbar -...... 100 sRbl 3 Wochen — 1047
Wien in 20 Xr. .... ugs burg Breslau
w ö . kEfandbßrie/s-, Kommtmal Papiere und C
Celc!- ¶ oQurse.
Inländische zt. Brief. / eld. Gem. Kur- u. Ni. Pidbr. 3) 89 89 Seblesische do. — —
do. Lt. B. gar. do. Pr. Bk- An ih. Sch
t. Brit. Geld. Gem. ö
St. Schald- Seh. S seh. Pram. Seb. C. n. Nm. Schuldv. Berl. Stadt- Obl. Westpr. Efandbr. Grosab. Posen do. 40. 40. * Osipr. Pfandbr. Homm. do.
Tee s . 8 . J *
Friedrichs d'or. And. G oldm. à öih. Diseouto.
Ausländische Fonds. Poln neus Pfdbr. 4 91 91 do. Pari soo FEI. 4 — 67 do. do. 300 FI. — — 92 Hamb. Feuer- Cas. 3 ö do. Staats- Er. Anl. — ö — Holl. 23 26 Int. 27 323 kKurh. r. O. a0 c:. —
Russ Lamb. Cert do. beillope3 4.8. d40. do. 1. Anl. 4 do. Stiegl. 2. 4. A. do. do. 5. A. do. v. Rthsch. Lst. lo. Poln. Schatz O. — 40. 0. Cert. L. A. — do. do. L. B. 200FI.— — pol a. Pfabr. a. c. 4 915
—
182111 Mie
g = D R
Sardin. do. 36 Fr. — — —
NH. Nad. 0. 6s r. = - .
5 — 22 C — 28 *
Her Il(äin er HK ärSe
Ver Reinertrag wird nach erfolgter Bekannim.
Magd. Ilaiberstadt.
Eisenbahn- ACctien.
Kapital.
Stamm- Actien.
Tages- Cours.
Rechnung.
in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt. Die mit 35 pCt. ber. Actien sind v. Staat gar.
Bũrs en- Zins-
Prioritäls - Aclien. Kapital. din, , n,
Iries - ours. Sänmtliche Prioritts-Actien werden durch-
jährliche Verloosung 2 100 pCt. arm ortis.
Zinsius.
Berl. Anhalt Lit. A B. do. Hamburg do. Stettin - Starg. . do. Pots d. Magd...
3. 500, 000 8. 000,900 4,824, 600 1,060, 000 1.700, 0900 2, 300, 060 9, 000, 000 12,967, 500 4,500, 000 1.051.200 1. 400,009 1.300, 000 9, 950, 9000 1.500, 000 2,253. 100 2, 400.000 1.200, 0090 1.700, 000 1.500. 009 4,000, 90609 5, 000, 000 1, 100, 000
do. Leipziger Halle Thüringer Cöln - Minden. . . . . . ..
, Bohm Gilt Düsseld. Elberfeld .. Steele - Vohwinkel. .. Niederschl. Märkisch.
do. Tweighahn 8, do. ,
Cosel - Oderberg Breslau - Freiburg... Krakau - Oberschl. . . . Berg. Märk. ...... Stargard Posen ... Brieg Neisse
Quittung s - Bogen. Berl. Anhalt. Lit. B. Magdeb. Wittenb. . . .
Aachen-Mastricht ... ͤ Thür. Verbind.- Bahn
Ausl. Quiilungehog.- Ludw.- - Bexhacli Z . S8, 525, 000 Pesther.. ..... 261. 18. 660. 060 Friedr. Wilh. Nordb. s, 000, 000
. 89 br. u. G . 89 bre n. G.
. R e = ü *
2, 500, M 4, 5 0, O00 2, 750, 000 5, 60 0, 609
2
. 1 12 * a 7 be.
Schluss - Course von Cöln- Minden 76 6.
Berl. Anhalt.. oo 5, 000.000 do. Potsd. Magd. .. 2. 367 200 do. do. 3. 132, 800 Magdeb. Leipziger .. 1. 788.000 Halle Thüringer... 1, O0. 009 Cöln - Minden. . ...... 3, 674, 500 Rhein. V. Staat gar. 1.492, 800 do. 1. Priorität. ... 2, 457, 250 4 do. Stamm Prior. 1.259.900 4 Düsseldorf - Elberfeld. 1, 000,000 4 Niederschl. Märkisch. 4, 175,000 4 do. 3, 500, 000 III. Serie. 2, 300,000 Lweigbahn 252, 000 do. do. 218,000 Oberschlesische Cosel · Oderberg 5 Steele - Vohwinkel... 325,009 5 Breslau - Freiburg.. . 4 3 isl. Stamm- Aol. . Dresden-Görlitz .... 6, OQbνb, 00, Leipzig Dresden . 1, 509, 0 Chemnitz KRisa 4. 000,000 Sãächsiseh- Bayerische 6, 000, 0090 Kiel - Altona Sp. 2, 050, 000 Amsterd. Rotterd. FI. 6, 500, 000 Mecklenburger Thlr. 4, 360, 000
S . e m .
M r - m -
von Preussischen Bank- Antheilen 85 6
Die Umsätze haben sich heute abermals etwas gebessert, und die Course aller Fonds und Fisenbahnen sind gestiegen.
mer über die italienische Angelegenheit, und veranlasste dies mehrseitige Speculations-Ankäufe.
Im günstigsten wirkte die Friedens- Erklärung in der französischen kam-
—— —
Auswärtige Börsen.
Breslau, 11. Sept. Holl. und Kaiserl. Dukaten 96 Bi. Friedrichsd'or 113355 Br. Louisd'or 1125 Gld. Poln. Papiergeld Ib bez. Oesterreichische Banknoten 91 bis 947 bez. Staats-Schuld—⸗ scheine 35 proz. 73 bez. u. Gld. Seehandlungs⸗Prämien-Scheine a 5h Rthlr. 88 Br. Schles. Pfandbr. 35 proz. 90 bez. do. Lit. B. proz. 924 Br. vo. 35 proz. S Br. Preuß. Bankantheil⸗-Scheine S4 bez. u. Br.
Poln. Pfandbriese alte proz. 90M Gld. do. neue proz. 90 Gld. do. Partial⸗Loose a 300 Fl. 92 Gld. do. a 500 Fl. 68 Br. do. Bank⸗-Tertifik. a 200 Fl. 125 Gld. Russ. poln. Schatz-Obliga⸗ tionen proz. 65 Br.
Actien. Oberschles. Litt. A. 35 proz. 872 u. S8 bez. do. Litt. B. Z proz. 87 und 887 bez. Niederschl. Märk. 35 proz. 683 Br. do. Prior. 5proz. 94 Gld. do. Ser. III. 5 proz. 89 Br. Sächs.⸗Schles.⸗Dresd.⸗Görlitz 4proz. 75 Br. Neisse⸗Brieg Aproz. 140 Br. Krakau⸗Oberschl. proz. 423 bez. u. Gld. Friedrich⸗Wil⸗ helms⸗Nordbahn 4 proz. 103 — 41 bez. und Br.
Wechsel⸗Course.
Amsterdam 2 M. 142 Gld.
Hamburg a vista 151 Gld.
do. 2 M. 150 Gld. London 18. St. 3 M. 6. 235 Gld. Berlin a vista 1004 Br.
do. 2 M. 994 Gld.
Wien, 10. Sept. Met. 5proz. 763 G. Nordb. 1033 G.
i g., 11. Sept. L. Dr. Part. Oblig. 97 Br. Leipz. B. A. 148 Br. X. Dr. E. A. 925 Br. Sächs. Bayer. 744 Br. Schles. 45 Br. Chemn.⸗Riesa 25 Br. Löbau-Zittau 24 Br. Ragb. . Leipz. 168 Br. Berl. Uinb. X. Soz Br., Sd. B. sa Br. Altona⸗Kiel 88 Br. Deß. B. A. 92 Br. Preuß. B. A. 84 Br.
Frankfurt a. M., 10. Sept. (In der Effekten⸗Sozietät.) Mehrere Fonds, darunter doch hauptsächlich österr. Gattungen, gin⸗ gen heute auf einige Verkäufe und bei schwacher Kauflust im Cours
jurück. Auch hielten sich Friedrich⸗Wilhelms Nordbahn und Bexbacher
Aktien gedrückt. Es fanben darin verschiedene Verkäufe statt in Folge der niedrigen Notirung vom Berlin vom Sten d. (F. W. Nordbahn 10. Nöln⸗Minden 74.) .
Met. 72. 717. Bank- Actien ult. d. 1180. 1169. Darmst. 50 Fl. T2. 62 Br. Baden 50 Fl. 455 Br. do. 35 Fl. 25. 243. Furhess. 243. 243. Sardin. 25. 243. Zproz. Span. 173. 172. Poln. 300 Fl. L. 913 Gld. do. 509 Fl. 665. 663. 7s Br. Bexbach 665. 668. Friedr. Wilh. Nordbahn 444. 41.
Paris, 9. Sept. Reges Geschäft und feste Preise. proz. fiel.
Z3proz. Rente 463. Nordbahn 3814.
5proz. Anleihe 73.
London, 8. Sept. 3 proz. Cons. Sb, a. 3. Sb. 3h proz. S868.
Pass. 3. Int. 443. 4proz. 704. Bras, 76.
Durch ungünstige Berichte war die Stimmung für engl. Fonds
flau; in fremden war sehr wenig Geschäft; und Eisenbahn⸗AUctien waren sehr flau.
Amsterdam, 9. Sept. Alle Gattungen boll. Fonds waren heute höher anzubringen; besonders zeigte der Umsatz in Int. etwas Leben. — Die meisten fremden Fonds waren ebenfalls höher gesucht. Oest. Met. 5proz. stiegen ra. 1 86 und 25 S6 z H seit gestern; 5 proz. 60 70, 695. 23proz. 367, F, 4, 3.
Holl. Int. 44, 3, 3. Zproz. neue 623. proz. ostind. HH8z, z. 31proz. Synd. 68. Span. Ardoins 8, 4. Gr. Piecen 84 . Coupons 6 3 . Ifr. 25, . Portug. 4 proz . Russ. alte 974, ., 4proz. 76. r
Antwerpen, 8. Sept. Die Börse war anfangs flau, er⸗ holte sich jedoch und blieb am Schluß sehr fest. 5proz. belg. 764, k, , 4, 4, 44 proz. 705, 4, 2K proz. 383, 4, , 4, & Gld. Span. Ard. 8 Gld.
Me adrid, 1. Sept. Z3proz. 19 baar. (Nach der Börse 19 Gld. 4 P.) 5proz. 105 P. (Nach der Börse 107 Glö.) Passive 37 P. Ferdinandsbank 56 Gld. Pariser Wechsel 4. 97.
3 nn,
Markt ⸗ Berichte. Berliner Getraidebericht vom 12. September. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:
Weizen nach Qualität 58 — ́2 Rthlr. Roggen loco 29 — 31 Rthlr. „S2 pfd. p. Sept. Okt. 293 — 29 Rthlr. v Okt./Nov. 303 — 30 Rthlr. . „Pp. Frühjahr 3353 Rthlr. bez. u. G., 34 Br. Gerste, große, loco 28 Rthlr. — kleine 24 — 25 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 16 - 17 Rthlr. Erbsen, Kochwaare 40 Rthlr. n Futterwaare 37 Rthlr. Rapps 70 Rthlr. Winter-Rübsen 68 Rthlr. Leinsaat 16— 45 Rthlr. Rüböl loco 111 —11 Rthlr. Sept. / Oft. 115—11 Rihlr. Dkt. sMov. 11 — 111 Rthlr. Nov. / Dez. 114 — 114 Rthlr. Dez. / Jan. 115 —114 Rthlr. verk. u. G. Jan. / Febr. 111 — 11 Rthlr. bez. Febr. / März 111 —– 115 a 6 Rthlr.
Köln⸗Minden
Doch /c stieg nur die 3proz., die Anleihe und der Bahnmarkt, die alte
5proz. alte 717.
Leinöl loco 10 Rthlr., Lieferung 94.
Mohnöl 20 Rthlr.
Hanföl 16 Rthlr.
Palmöl 14 Rthlr., auf Liefernng 133.
Südsee⸗Thran 10 Rthlr.
Spiritus loco ohne Faß 174 —18 Rthlr., mit Faß 173. Sept. / Okt. 75 Rthlr. G. Okt. Mov. 177 Rthlr.
Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 11. September. Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr. 5 Sgr. 6. Gerste 4 Rihlt?' 6 Sgr. 3 Pf, auch 1 Rthlr. 4 Sgr. 9 Pf.; afer 25 Sgr., auch 21 Sgr. 3 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf.
Zu Wasser: Weizen 2 Rihlr. 18 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rthlr. 15 Sgr.; Roggen 1 Rthir. 10 Sgr., auch 1 Rthlr. 5 Sgr.; große Gerste 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.; Hafer 2 Sgr. 6 Pf. Sonnabend, den 9. September. Das Schock Stroh 5 Rihlr. 20 Sgr., auch 5. Rthlr. 10 Sgr.; der Centner Heu 22 Sgr. 6 Pf., auch 15 Sgr.
Breslau, 11. Sept. Weizen, weißer 57, 61 bis 65 Sgr., gelber 53, 58 bis 62 Sgr.
Roggen 28, 32 bis 34 Sgr.
Gerste 24, 25 bis 273 Sgr.
Hafer 171, 187 bis 20 Sgr.
Rapps 71, 73 bis 75 Sgr.
Kleesaat wenig Handel.
Spiritus etwas gefragter und mehrere Partieen a 9 Rthlr. bez.
Rüböl 105 auf Lieferung zu haben.
Zink ohne Handel.
Der Markt war heute bedeutend matter als vorgestern, es wurde
nur für den Konsum gekauft.
Stettin, 11. Sept. Laut an heutiger Börse aufliegender
Meldung haben Deputirte der Herren Vorsteher der Kaufmannschast in Berlin die Zusicherung erhalten, daß der Waffenstillstand von Sei⸗ ten Preußens unter allen Umständen werde aufrecht erhalten werden. General Wrangel sowohl, als der Major Wildenbruch und der Lega⸗
tions Rath Philippsborn seien bereits in diesem Sinne instruirt.
Uebrigens stehe zu erwarten, daß die zwischen Frankfurt und Berlin entstandene Meinungsverschiedenheit durch ein Konklusum der deut=
schen National-Versammlung binnen kurzem ihre Ausgleichung sinden
werde, und daß der von Preußen und Dänemark gebilligte Rücktritt des Grafen Moltke die größten Schwierigkeiten gehoben habe.
Getraide. Die vorstehenden Nachrichten, wie auch die etwas festeren Berichte von England und Holland, wirkten günstig auf die Börse. Für 90 Ml pfd. Weizen forderte man 64 * 65 Rthlr. mehr wie 62 Rthlr. war indeß nicht zu machen. Für Roggen in loco wurde Anfangs der Börse bei S Ss pfd. 23 Rthlr. bezahlt, später bedang
S2 pfd. Waare denselben Preis und blieb dazu Geld, während schwere Sö Hb pfd. auf 29 Rthlr. zuletzt gehalten wurde, per Septbr. Oktbr. wär 28 Rthlr., per Oktbr. Novbr. 287 Rthlr. geboten.
Rüböl loco und pr. Septbr. Oktbr. 1057. Rthlr. Br., 1031
Rthlr. Gld., Oktbr. Novbr. 103 Rihlr. Br, ohne Lie haber, pr. Ja-
nuar / Febr. 11 Rthlr. Br., 105 Rthlr. Gld.
Spiritus aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand ohne Faß 19 * gef., 20 P nur zu machen; mit Fässern 21 X; pr. Frühjahr 1976 Br., 20 35 Gld., 193 beß g a.
Hering. Gestempelter schottischer auf. Athh. gehalten; zu unbekannten Preisen, wahrscheinlich ab Scholtland (was gehandelt; Berger Vaar zu 55 Rthlr. gegen baar aus dem Schiff verkauft.
z Sept. Die Zufuhr von fremdem Weizen und ves n en, 9a beträchtlich, von anderem Getraide gut gewesen. Der Markt eröffnete heute sehr fest mit steigender Nei⸗ ung, Geschäfte zu machen, doch kam nicht viel heraus, und Preise hingen unverändert für Weizen, Gerste, Bohnen und Eibsen, Hafer slau, hält kaum die Notirung. In Mehl geht nichts um.
Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei. Beilage
M 132.
h99
Geilage zum Preußischen Staats-Anzeiger. Mittwoch den 13. September.
Deutschland.
Preußen. Berlin. Auszug aüs der Gesetz⸗Sammlung.
Desterreich. Reichstags⸗Verhandlungen. — Wien. Sendung von Schulmännern nach Deutschland und der Schweiz. — Vertrag wegen Räumung des päpstlichen Gebietes.
Schleswig⸗Holstein. Kiel. Verhandlungen der Landes-Versammlung.
Ausland.
Oesterreich. Pesth. Landtags ⸗Verhandlungen. — Vermischtes. — Essegg. Erklärung des Offizier⸗Corps der Festung.
Frankreich. Paris. Die Vermittelungs-Annahme von Seiten Oester= reichs. — Motivirung der Abänderung der auf die Arbeit bezüglichen Stelle der Verfassungs-Vorlage. — Vermischtes.
Großbritanien und Irland. London. Mexikanische Fonds⸗Inha⸗ ber. — Auswanderer. — Lord John Russell in Irland.
Belgien. Brüssel. Reise des französischen Gefandten nach Paris. — Ernennung St. Beuve's zum Professor in Lüttich.
Königsstädtisches Theater. IItalienische Oper.)
Eisenbahn⸗Verkehr. Markt⸗Berichte.
nichtamtlicher Theil. Dentschand.
Preußen. Berlin, 11. Sept. Die gestern ausgegebene Nummer der Gesetz - Sammlung enthält die provisorische Verordnung vom 5. September 1848, die Erhebung eines Zuschlages zu den Eingangs⸗Abgaben von einigen ausländischen Waaren betreffend:
6 Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preu— . verordnen in Folge, der mit den Regierungen sämmtlicher übrigen Zoll— Vereins-Staaten eingegangenen Verabredungen und unter vorbehaltener Zustimmung der zur Vereinbarung der preußischen Verfassung berufenen Versammlung, was folgt: f
8 1 . Von den nachstehend genannten ausländischen Waaren, welche vom 15. September d. J. an bis zum 31. Dezember d. J. über die Gränzen des Zollvereins eingehen oder während dieses Zeitraums im Zollverein zum Eingang verzollt werden, sind, außer den nach dem Zolltarif für die Jahre 1846 18 davon zu entrichtenden Zollsätzen, folgende Zuschläge zu erheben:
3011satz. Zuschlag.
sit ion.
Benennung
Nach Nach Nach Nach dem 14 dem 243 dem 14 dem 24) Thaler Gulden ⸗ Thaler Gulden Fuß. Fuß. J Fuß. Fuß.
der
f⸗Po
Gegen stände.
Tari
Maßstab der Ver⸗
Rear 2, Fl. Er. Re Qν Fl. *r.
Seidene Zeug⸗ u. Strumpf⸗ waaren, Tücher, (Shawls), Blonden, Spitzen, Petinet, Flor (Gaze), Posamen—⸗ tier⸗-, Knopfmacher⸗, Stik⸗ ler- und Putzwaaren, Ge— spinnste und Tressenwaa—⸗ ren aus Metallfäden und Seide, außer Verb endung mit Eisen, Glas, Holz, Leder, Messing und Stahßh; ferner Gold- und Silber— stoffe (echt oder unecht); Bänder, ganz oder theil⸗ weise aus Seide; endlich obige Waaren aus Floret⸗ seide (bourre de soie), oder Seide und Floret⸗
Alle obigen Waaren, in welchen außer Seide und Floretseide auch an⸗ dere Spinn-Materialien: Wolle oder andere Thier⸗ haare, Baumwolle, Lei— nen, einzeln oder verbun⸗ den, enthalten sind, mit Ausschluß der Gold- und Silberstoffe, so wie der Bänder.
Weißes drei- oder mehrfach gezwirntes wollenes und Kameelgarn, auch Garn aus Wolle und Seide; desgleichen alles gefärbte z 41e Waaren aus Wolle (ein⸗ schließlich anderer Thier⸗ haare), allein oder in Ver— bindung mit anderen nicht seidenen Spinn⸗Materia⸗ lien gefertigt:
1) bedruckte Waaren aller Art; unge— walkte Waaren (ganz oder theilweise aus Kammgarn); wenn sie gemustert (d. h. sagonnirt gewebt, ge⸗ stickt oder brochirt) sind; Umschlage— tücher mit angenaͤh⸗ ten gemusterten Kan⸗ ten; Posamentier=, Knopfmacher- und Stickereiwaaren au⸗ ßer Verbindung mit Eisen, Glas, Holz, Leder, Messing und Stahl
2) ungewalkte, unge— musterte Waaren..
Anm. 2. Einfaches u. dou⸗ blirtes ungefärbtes Wol⸗= lengarn, mit Ausschluß von hartem (englischem) Kammgarn
. 2. Der Finanz⸗-Minister und der Minister für Handel, Gewerbe und öffent⸗ liche Arbeiten sind mit der Ausführung dieser Verordnung beauftragt. Urkundlich unter Unserer Allerhöchsteigenhändigen Unterschrift und bei gedrucktem Königlichen Insiegel. Bellevue, den 5. September 1848. ö. (l. S) Friedrich Wilhelm.
von Auerswald. Hansemann. Milde.“
Oesterreich. Reichstags⸗- Sitzung vom 6. Septbr. Vojtek interpellirt den Minister des Innern. Er bringt zwei Do— kumente vor, wonach eine Kameralsgefäll⸗Verwaltung bei einem Be⸗ zirks-Inspektorat in Neustadt anfragt, wann es die Gelder an den Banus Jellachich abliefern solle. Das sei offenbar zur Auflehnung gegen das ungarische Ministerium aufgereizt, den Krieg gefördert, in⸗ dem Kaiserl. österreichische Behörden angewiesen würden, die Kassen dem Banus zur Verfügung zu stellen. Der betreffende Erlaß sei vom Juni, müsse also dem Herrn Finan minister, der sowohl unter dem alten als neuen Ministerium sein Amt bekleidete, bekannt sein; er frage daher, ob dies ihm bekannt, oder ob der Erlaß auf Weisung des Ministeriums erfolgt sei. (Bravo von der Linken, Zi— schen von der anderen Seite,. ; ,
Der Finanz-Minister Kraus fragt, auf welchen Grund hin der Herr Interpellant die Meinung ausspreche, daß das Ministerium hier gehandelt habe, indem in den Erlassen nichts davon gesagt sei. Vojtek antwortet, er müsse annehmen, daß alte derartige amtliche Erlasse dem Ministerium bekannt sein müssen. Kraus sagt, daß eine Anfrage wohl vorgekommen sei, aber nichts verfütt wurde. Es handle sich hier auch nur um unga— rische und nicht um österreichische Gefälle, welche die betreffenden Beamten verwalten. Vom Ministerium sei bisher nichts geschehen, was die eine oder die andere Partei gutheißen konnte, indem es sich jeder Eingriffe enthalten müsse, und ihm nicht zukomme, zu entscheiden, welche Behörde die legale sei. Vojtek: Wenn dem Herrn Minister nichts bekannt sei, so bitte er um Vorlage der Papiere, damit das Haus eine strenge Unter— suchung pflegen könne. Kraus antwortet, daß die Untersuchung zuerst den legalen Behörden zulomme. Er bemerke nochmals, daß die Be— amten ungarische und nicht österreichische seien. Er seinerseits habe nichts gegeben und werde aus den Kassen auch nichts geben. Jo nak interpellirt ebenfalls den Minister der Finanzen und stellt nach einem kurzen Eingange folgende Fragen, welche ihm bei dem jetzigen Finanzzustande, wo 20 Millionen von der Kammer gefordert worden, wichtig erscheinen. 1) Hat Ungarn selbst nach der Tren- nung von Oesterreich noch an dasselbe Zahlungen zu leisten und welche? 2) Sb etwas seit der Trennung eingegangen und wie viel? 3) Was das Finanz-Ministerium gethan, um die betreffenden Forderungen zu machen, uud was das Ministerium im Falle der Nichtleistung zu thun gedenkt, um seinen Forderungen Nachdruck zu verschaffen? Kraus antwortet, daß das Ministerium keine Staatsschuld von 20 Millionen gemacht, sondern nur den Kredit bis zu dieser Höhe verlangt habe, welcher nur allmälig nach Notihwendigkeit werde erschöpft werden. Dem ungarischen Ministerium ge— genüber bestehen zwei Forderungen, eine sei anerkannt, und über die andere herrschen verschiedene Ansichten, drei Millionen seien zuerkannt unter dem Namen Civilliste, darin seien aber inbegriffen die Ausgaben für das Aeu⸗ ßere und militairische Corps, welche bisher Ungarn nicht hatte. Die andere Anforderung betreffe die Aktivrückstände, und da wolle das ungarische Ministerium nichts zuerkennen. Baar habe es auch von der anerkannten Forderung nichts erhalten, es befinden sich aber viele österreichische Pensionaire, welche in Ungarn ihren Gehalt verzehren und ihn auch daselbst ausgezahlt bekommen. Auf diese Weise seien sicher Abschläge geleistet. Auf verschiedenes Ansuchen um Geld sei nichts erfüllt worden, und dem Ministerium stehen keine anderen Mittel zu, als auf die Loyalität der ungarischen Behörden zu bauen, so wie auch darauf zu dringen, daß geleistet werde, was gebühre. Jonak bittet noch, die Verhandlungen beim Abschlusse mitzutheilen. Polaczek interpellirt den Minister des Krieges. Die Opfer an Geld und Vaterlands söhnen seien bekannt. Ungarn sei den Opfern nicht nach Gebühr beigetreten, nun ver— laute es noch, daß es 18,000 Gränzer zurückberufen wolle, und daß mit⸗— hin neue Opfer an Geld und Menschen von Oesterreich zu leisten wären. Er frage daher das Ministerium, welche Maßregeln es bezüglich dieser Rückberufung ergriffen habe oder ergreifen werde? Latour giebt die Beruhigung, daß keine derartige Forderung gemacht wurde und Ungarn nur diejenigen seiner Truppen verlange, welche in deutschen Provinzen sind, und dafür die fremden Truppen zurückschicken werde.
Polaczek wendet sich weiter an den Finanz-Minister: Es habe der Minister der Arbeiten in diesem Hause gesagt, daß er den Lohn im Ver— hältniß zur Leistung setzen wolle. Er finde dies ganz gerecht, nur wünsche er, daß dieser Maßstab nicht allein nach unten, sondern auch nach oben an— gewendet werde. Unter der absoluten Regierung habe ein Staatsrath be— standen, dieser sei nun verschwunden, und man habe nich s von ihm gehört, als daß ein Mitglied desselben zu Radetzky nach Italien gesendet, von dem Feldherrn aber baldigst zurückgeschickt worden. Er frage daher, in Betreff der so nothwendigen Ersparungsrücksichten, ob diese Mitglieder noch immer besoldet werden, ob sie einen Quiescentengehalt oder eine Pension beziehen, und, wenn dies der Fall ist, ob sie dem Normale unterzogen sind, welches bei Pensionen jetzt überhaupt angewendet werden soll. Kraus autwortet, daß die Mitglieder des Staatsrathes in Pensionsstand versetzt seien und sie den Vorschriften unterzogen werden.
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Reichstags -Sitzung vom 7. September. Das Proto— koll wird verlesen. Hubitz ki bemerkt, daß seine gestrige Aussage über Stadion Cs. Nr. 129 des Staats-Anzeigers), so wie der dem Spre⸗ cher gewordene Ordnungsruf, nicht im Protokoll enthalten sei, und verlangt die Aufnahme. Violand eben so, da sich ein von ihm eingebrachter Pro— test darauf beziehe. Stadion ergreist das Wort und sagt, daß er aller⸗ dings mit den galizischen Deputirten gesprochen und sie für seine Meinung zu stimmen gesucht habe, aber über ähnliche gegenseitige Fälle müßte man das halbe Haus an en, indem Jeder für sich zu gewinnen suche. Hu⸗— bitzki sagt, seine Anklage beziehe sich nicht hierauf, sondern auf Umtriebe, er werde nicht nur hierbei bleiben, sondern er versetze den Abgeordn. Sta⸗ dion in Anklagestand (Bravo); eben so möge der Angeklagte ihn in An— klagestand versetzen, wenn er seine Aussage nicht beweisen könne. Der Präsident will eine Abstimmung darüber, daß in das Protokoll der Fall aufgenommen werden solle. Goldmark verwahrt sich gegen eine Abstim⸗ mung; die Oeffentlichkeit über die Vorgänge müsse in dem Protokolle voll— kommen stattfinden. Umlauft schließt sich an. Hauschihd und Wieser sind gegen die detaillirte Aufnahme. Borrosch dringt auf die Einschal— tung, weil der Vorgang höchst wichtig sei. Kudlich stellt den Antrag, jedes Wort des Abgeordn. Hubitzki sei ins Protokoll aufzu⸗ nehmen. Dieser Antrag erhält die Majorität. Das Protokoll wird hierauf genehmigt. Violand's Protest gegen die gestrige Abstimmung über Löhner's und Schmitt's Anträge wird verlesen. Er stützt sich darauf: 1) Weil Hubitzli mit seiner Unterschrift erklärt, daß er gehört habe, wie vor der Abstimmung der Abgeordn. Stadion die galizischen Bauern, die gar nicht deutsch verstehen, aufforderte, mit Nein zu stimmen, weil sie sonst da— für stimmen, daß wir keinen Kaiser, keine Minister, sondern eine Republik haben. 2) Weil der Abgeordn. Sierakowski gehört hat, wie der Abgeordn. Stadion zu den Bauern fagte, wenn sie mit Ja stimmen, so wollen sie den Kaiser vertreiben. 3) Weil die Abgeordneten Hubitzki und Martini dasselbe von mehreren galizischen Deputirten gehört haben. Er will daher, daß die erfolgte Abstimmung eine ungültige sei, weil durch falsche Vorspiegelungen auf ünkundige eine Majorität erzielt wurde. Violand protestirt zugleich ge— gen das Benehmen des Präsidenten, der den Abgeordn. Hubitzki seine Be— schuldigung nicht beweisen ließ und ihn darüber zur Ordnung rief. Sieben Deputirte schlossen sich diesem Proteste an. Strobach erwiedert, was den Punkt gegen ihn betreffe, so habe er den Ordnungsruf nur bedingt erlassen, er sei aber immer bereit, den Ruf zurückzunehmen, wenn sich das Recht auf des Abgeordn. Hubitzli Seite herausstelle. Auf diese Eillärung hin ziehen
die Abgeordneten ihren Protest gegen den Präsidenten zurück. Mehrere mel den Gegenproteste an. Von einigen galizischen Bauern wird eine Erklä— rung eingebracht, daß die Beschuldigung gegen Stadion unrichtig sei. Der Ausdruck sim Namen aller galizischen bann, erregt, besonders bei die- sen, viel Heiterkeit. Stadion hat den Antrag auf eine Untersuchnngs⸗ Tom mission eingebracht. Brauner stellt einen Antrag, die Kommission habe das Recht, auch andere Fälle der Influenzirung in Untersuchung f ziehen. Borrosch protestirt gegen diese Verdächtigung des Hauses im All- gemeinen. Wenn der Abgeordnete Brauner einen solchen Antrag einbringe, müsse er sich auf bestimmte Fälle beziehen, und er möge eine Anklage vor- bringen, eine Verdächtigung im Allgemeinen könne er nie zugeben. Prestl spricht sich eben so entschieden aus. Der Präsident habe Brauner's Antrag als Verbesserungs-Antrag vorgebracht, dies sei er nicht, er sei ein selbst - ständiger, ein solcher müsse gedrückt vorgelegt und könne erst 3 Tage nach der Einbringung zur Debatte gebracht werden. Er beantragt übrigens, die Kommission möge aus 4 von Stadion und 4 von Hubitzkly, dann einem von diesen 8 gewählten Abgeordneten bestehen. Brauner entschuldigt sich, er habe diese Kommission nur auf künftige Fälle bezogen, und als Beweis, daß er die Ehre des Hauses nicht angreifen wolle, zieht er seinen Antrag zurück. Stadion's Antrag und Prestl's Verbesserung lommen zur Abstim⸗ mung und erhalten Majorität.
Die redigirten Beschlüsse über den Kudlichschen Antrag werden verlesen. Peitler stellt an die Kammer die Frage, ob das Geseß vem 31. August, oder vom 1. September, oder vom Tage der Kundma⸗ chung an wirksam sein solle, da eine Stelle darin lautet: „von nun an sind alle Lasten aufgehoben.“ Die Frage wird von der Majorität na einiger Debatte als bereits früher erledigt erklärt. Die redigirten Beschlüsse werden nunmehr angenommen.
Das Finanz-Ministerinm bringt einen Gesetz⸗Entwurf ein, die direkten und indirekten Steuern für 18458 auszuschreiben. Wird dem Fi⸗ nanz-⸗Ausschusse zugewiesen.
Nachdem hierauf der Minister Doblhoff die (bereits mitgetheilte) Er⸗ klärung auf Borrosch's Interpellationen gegeben hatte, kamen die Anträge über die zur Ordnung der Entschädigungsfrage zu bestimmende Kommission an die Neihe. Namentlich drehen sich die Debatten über die Eintheilung in Provinzen, Gouvernements und über die Zahl der Vertreter. Sämmt- liche Anträge werden unterstützt. Pototzki beantragt, daß zwischen Pro— vinz und Gouvernement kein Uunterschied gemacht werde. Erhält Majßorität. Jonak beantragt, aus jedem Gouvernement fünf Mitglieder zur Kommission zu ziehen. Majorität. Brauner be— antragt, daß die Wahlen mit Berücksichtigung derjenigen Gou⸗ vernements stattfinden solle, deren Einrichtungen am meisten von denen des Hauptlandes abweichen. Majorität.
Wien, 8. Septbr. (Wien. Ztg.) Das Ministerium des öffentlichen Unterrichts hat, um über die außer Oesterreich befindli⸗ chen Volksschulen und Volkslehrer-Bildungs-Anstalten dem hiesigen Lehrstande die nöthige Gelegenheit zur anschaulichen Kenntniß und zur Erzielung zweckgemäßer Resultate für die Verbesserung unseres Schulwesens zu verschaffen, die Sendung von vier die sen Schul⸗ männern nach der deutschen Schweiz und dem übrigen Deutschland verfügt. Die Wahl der Lehrer traf die Direktoren Köhler und Hieser und die Lehrer Spitzer und Lang. Sie haben ein Pro gramm ihres Planes vorgelegt und werden von den Ergebnissen ihrer Reise seiner Jeit Bericht erstatten.
Die Wien. Ztg. enthält Folgendes: Im Nachhang zu den schon früher zur bffentlichen Kenntniß gebrachten Verhandlungen in Rovigo zwi schen dem F. M. L. Baron Welden und den papstlichen Commissairen sieht sich nunmehr das Kriegs-Ministerium in der Lage, gestützt guf eine Mel ⸗ dung des genannten F. M. L. aus Padua vom Isten d. M. erklären zu können, daß die freundschaftlichen Unterhandlungen mit dem heiligen Stuhl immer weiter schreiten. ; ;
Die päpstliche Regierung hat bereits selbst anerkannt, daß die Vorrül⸗ kung Welden's gegen Bologna keinen anderen Zweck hatte, als die Ciociati zu vertreiben. Sie schreitet nunmehr selbst zur Entwaffnung dieser Schaa⸗ ten, wie das am 22. August erlassene sehr bezeichnende Detret des Mini- sters des Innern „abgedruckt in der Bologneser Zeitung La dieta ita— stana vom 27. August) beweist, von dem hier eine auszugsweise Ueber- setzung folgt: . . ;
„Wenn mit dem Aufhören der Gefahr nicht Jeder in seine Hei— mat, zu seinen gewöhnlichen Beschäftigungen, zum Handel, zur Industrie, zu den Gewerben zurückkehrt, so gerathen jene, die noch ohne Nolh unter den Waffen verbleiben, in den Veid acht, daß sie nicht aus Eifer für die gute Sache herbeieilten, und trüben somit durch ihre Haltung die verdiente Anerkennung aller braven Bürger. Es liegt im Interesse der Gutgesinnten, der wahren Patrioten und Unter⸗ thanen, ja, es ist eine absolute Nothwendigkeit für die öffentliche Ordnung und den gesellschaftlichen Verband, so wie auch der eben so billige als ent schiedene Wille der Regierung, daß Jeder, welcher nicht zur Linie oder Na- tional-Garte zählt, die Waffen niederlege, welche in seinen Händen fortan als ungebührlich angesehen werden müßten. Jeder kehre zu seinen friedlichen Beschästigungen zurück. Die Regierung hofft, daß dieser Anordnung sogleich Folge geleistet werde.“ ;
Zufolge eines dem Kriegs⸗Ministerium erstatteten Berichts des F. M. L. Baron Welden aus Padua vom 3. September sind die unterm 15. August in Rovigo begonnenen Unterhandlungen nun⸗ mehr zum Abschlusse eines Vertrages gediehen, der hiermit in voll⸗ inhaltlicher Uebersetzung bekannt gemacht wird:
Ferrara, den 1. Sepibr. 1848. Se. Excellenz der Graf Lovatelli, Prolegat von Ferrara, und der Herr General Susan, hierzu bevollmächtigt von Sr. Excellenz dem Herrn F. M. L. Welden, sind heute am 1. Sepiem⸗ ber 1848 über nachstehende Punkte übereingekommen:
1. Die beiderseitigen Gefangenen werden zurückgegeben. Die öster⸗ reichische Regierung hat bereits 93 Schweizer in Stellata und 12 römische Gefangene in Ferrara zurückgestellt; sie verpflichtet sich auch, bei allen an⸗ deren in ihrem Gewahrsam befindlichen römischen Unterthanen dasselbe zu beobachten. Andererseits werden in Pontelagoscuro 2 Offiziere, 56 Mann österreichische Gefangene freigegeben.
II. Die beiden Kaiserlichen Offiziere erhalten ihre Waffen zurück. Mit jenen der 56 Mann soll in kürzer Frist dasselbe geschehen. Gegenseitig werden aber auch alle in der Citadelle zu Ferrara aufbewahrten und der Provinz Ferrara zuständigen Waffen sogleich ausgeliefert.
1III. Die Kaiserl. Truppen räumen bis morgen, als den 2. September, das gesammte päpstliche Gebiet, mit Ausnahme der Citadelle in Ferrara.
IV. Der Herr General Susan hat aus Sanitäts⸗Rücksichten verlangt, die Garnison der genannten Festung alle 14 Tage zu wechseln. Der Graf Lovatelli verspricht, seine Regierung anzugehen, daß dieser Garnisonswechsel alle sechs Wochen oder zwei Monate stattfinden könne.
V. Der Herr General Susan begehrt auch den Gebrauch der päpst- lichen Ueberfuhr bei Quadrelle oder Ficcarolo, um sich der Herstellung einer solchen in unmittelbarer Nähe allda zu entheben und die Veiwickelungen mit den päpstlichen Mauthbehörden zu vermeiden. Man bewilligt solches bis zum Einlangen der höheren Entscheidung aus Rom.
VI. Man verwilligt die verlangte freie Communication für den Un— teroffizier, welcher die Post aus der Citadelle nach Santa Maria Madda⸗ lena uͤber Pontelagoscuro besorgt. ‚
VII. General Susan begehrt endlich, daß man Nachforschungen über zwei Dragoner anstelle, die bei der letzten Bewegung gegen Bologna in der Richtung von Trebbe und Martignone entsendei worden und seither nicht zurückgekehrt sind. Auch dieses soll geschehen und der Erfolg mitge⸗ theilt werden. 6 9 a,
VIII. Alle Po-Ueberfuhren, welche sich in lte eich eng — finden, so wie alle Schiffmühlen, werden augenblicklich ihren Eigen
oder der päpstlichen Regierung zurückgegeben. s telli, Prolegat. , . . betrifft, welche in der
Was die Rekonvaleszenten jener Tru her lb gehen ri zu shren Com-
Citadelle zu Ferrara liegen, so können die