en und Genossen:
; id Eben so wird der Antrag von Esterle, unt schꝛi werden von diesen
; . ĩ 1den
De en. 2 . i, n, B en, n von Seiten mahl urn fran, n gegen 131 Stimmen bei namentlicher — ——— Schluß der Sitzung um 37 Uhr.
Frankfurt a. M, 12. Sept. 107 Uhr. , , , Nach einer von dem Abgeordu. Stedtm ann in der heutige. en Sitzung gemachten Mittheilung sind. in den verein Men 3 I Stimmen für Verwerfung, 10 für Annahme des Waffensti stan⸗ des. Die Berichte der Maijoritãt und Minorität sind noch nicht er⸗ stattet. Ein Antrag von Blum, Kolb. Brunk, Schoden, daß die National⸗Versammlung durch eine Deputation von 15 Mitglie⸗ dern den Reichsverweser um Beschleunigurg der Minister-Krisis er⸗ suchen möge, wird mit 219 gegen 268 nicht zur sofortigen Begrün⸗ dung als dringend zugelassen. Schlöffel und Konsorten beantragen, da das Verfahren Preußens in der Waffenstillstandssache ein Atten— tat auf die Ehre Teutschlands sei, die Mittheilung der vorliegenden Aftenstücke an die Mitglieder der preußischen National⸗Versammlung. Auch dieser Antrag wurde nicht für dringend erklärt.
Preußen. Berlin, 14. Sept. Die in den öffentlichen Blãät⸗ tern enthaltenen unwahren Mittheilungen über die in Potsdam am 12ten Abends stattgehabten Vorgänge, geben Veranlassung zun, nach⸗ / solgenden Darstellung des Sachverhalts, welcher die aus offiziellen Quellen eingezogenen Erkundigungen zum Grunde liegen. ̃
Einige Arretirungen, welche mit dem angeblichen Verbreiten einer Dank⸗Adresse an die National-Versammlung in durchaus keiner Be⸗ ziehung gestanden haben, sind von Aufwieglern benutzt worden, um mit Hülfe von Branntwein und Straßenjungen eine nicht beträchtliche Zahl von Soldaten zur Theilnahme an einem Straßenunfug zu ver— seiten, bei welchem von Hause aus von Befreiung der Arrestan⸗ ten die Rede gewesen ist. Nachtem der Unfug um etwa 73 Uhr in den abgelegenen Straßen stattgefunden hatte, walzte sich die Menge, jetzt aber ohne Theilnahme der Soldaten, gegen das Militair-Arresthaus, zu dessen Schutz die nöthigen Maßregeln ergriffen waren. Da hier mit Steinen geworfen wurde und die Bür⸗ gerwehr anfangs nicht zahlreich genug versammelt war, so wurden durch Entsendung etlicher Zäge Infanterie und einer Schwadron der Garde du Corps, welche im Schritt und mit eingestecktem Gewehr vorrückte, im Verein mit den iazwischen zusammengekommenen Bürger wehr⸗Manu— schaften, die Massen zerstreut, doch stieß man nirgends auf irgend erheb⸗ lichen Widerstand, und auch die Paar Barrikaden, deren Errichtung versucht worden war, wurden ohne Weiteres sortgeräumt. Einzelne Garde du Corps wurden gröblich insultirt, dadurch ist geschehen, daß etliche Leute das Gewehr aufgenommen haben, um sich ihrer Haut zu wehren; bedeutende Verwundungen haben aber weder auf der einen noch der anderen Seite stattgehabt. Nach 11 Uhr Nachts
trat Ruhe ein.
Oesterreich. Wien, 13. Sept. (Oest. Ztg.) Die De⸗ putation des ungarischen Reichstages, welche (wie bereits erwähnt) am 9gten d. Mis. von Sr. Majestät dem Kaiser in Schönbrunn empfangen wurde, hielt nachstehende Rede; .
„Im Namen des mit Siebenbürgen verschmolzenen Ungarns erscheinen wir vor Ew. Majestät, die im Gefühle ihrer seit Jahrhunderten uneirschüt⸗ terlichen Treue gegen das erlauchte regierende Haus mit Necht, es verlan⸗ gen, daß sie in der unverletzten Erhaltung der Nechte des Reiches durch ihren gekrönten König unterstützt werden. . . .
„Ferdinand war der erste aus dem regierenden Hause Ew, Majestät, dem Ungarn, und Leopold, dem Siebenbürgen freiwillig die heilige Reichs— krone auf das Haupt setzte. ö .
„Ungarn ist nicht eine durch Waffen gewonnene Provinz, aber ein solches freies Land, dessen, constitutionelle Freiheit, Selbststäindigteit und Unabhängigkeit Ew. Majestät durch Ihren Krönungs- Eid seststellten und de sie en. . . sene Gesetze, die Ew. Majestät vom 11. April d. J mit Aller⸗ höchster Königlicher Gutheißung sanctionirten, wurden längst gehegte Wünsche der Nation erfüllt. Und diese Nation stand dadurch beruhigt mit alter Treue und durch die Freiheit verstärkter doppelter Kraft bereit in der Mitte von Gefahren, die von mehreren Seiten drohten, den Thron Ew. Masestät zu erhalten. . . ken ,
„Jetzt ist in mehreren Theilen des Landes ein Aufsstand, dessen Führer fortwährend es offen aussprechen, daß sie im Interesse des regierenden Hau⸗ ses und im Namen Ew. Majestät den Ausstand erregten und sich empörten gegen die der ungarischen Nation durch Ew. Majestät abermals gesetzlich gesicherte Freiheit und Selkstständigkeit. . — ö. .
„Ein Theil des ungarischen Heeres blutete im Interesse der oösterrei— chischen Monarchie in Italien und ärndtet auf dem Schlachtfelde Triumph Lorbeeren, während dessen ein anderer aufgewiegelt wurde, der gesetzlichen Regierung des Landes den Gehorsam außzukünden.
„Die bewegende Kraft des Aufstandes, der in den unteren Gegenden Ungarns die friedlichen Dörfer in Asche legt, unschuldige Frauen und Kin— der auf eine mehr als barbarische Weise niedergemetzelt, so wie jenes Auf standes, welcher Ungarn von Eroatien aus mit feindlichem Einbruche be—= droht, ja Fiume, den ungarischen Hafen und die slavonischen Komitate ohne
allen Grund schon okkupirte, kann keine andere sein, als das regctionaire Bestreben, welches es sich zum Ziele machte, die gesetzliche Slbstständigteit Ungarns und die Freiheit des Volles zu vernichten und vie durch Lie Ah⸗ nen' Ew. Majestät und durch Ew. Masjestät selbst in Folge des Krönungs eides sanctionirten Gesetze zu zerreißen. . .
„Auf die Aufforderung Ew. Masjestät trat die ungarische Gesetzgebung zur Vertheidigung des Vaterlandes schon vor vier Monaten zusammen; jetzt wünscht sie, Laß Ew. Majestät die Legislation in ihrer großen Aufgabe mit dem ganzen Gewichte Ihres Königl. Ansehens in jenem Bestreben unter= stützc, das, auf Erhaltung des Vaterlandes gerichtet, identisch ist mit der unverletzten Eihaltung des Königl. Thrones Ew. Magjestät. .
„In Folge dessen bitten Wir Ew. Majestät im Namen des ungarischen Volls um Folgendes; .
1) Ew. Majestät mögen zu befehlen geruhen, daß alle gegenwärtig nicht vor dem Feinde stehenden ungarischen Regimenter alsobald nach Un— garn einrücken und nach dem Besehle des ungarischen Ministeriums ihre Pflicht der Landesvertheidigung tapfer und treu erfüllrn.
2) Ew. Majestät mözen unter Androhung des Entziehens der aller— höchsten Gnade unter gesetzlicher Strafe befehlen, daß die Armee, die in Ungarn ist, gegen die Aufständischen, wessen Name und Fahne sie auch usurpiren, der Pflicht der Vertheidigung des Vaterlandes und Aufiechthal— tung des ungagrischen Gesetzes pünktlich nachkommen.
3) Es ist die bestimmte Absicht der ungarischen Nation, die zwischen der ungarischen und crogtischen Nation obschwebende Nationalitäts, und Administrations-Frage noch Kuf diesem Landtage auf der Basis der Gleich- heit, Brüderlichkeit ünd Freiheit und gemeinsamen Constitutionalität zu lö— sen und auszugleichen. Croagtien steht jeßt unter Milttair-Desvolismus, und seine Bürger sind dadurch verhindert, ihre geseßlichen Wünsche Ter ungari= schen Gesetzgebung zu unterbreiten; Ew. Masjestät mögen daher verfugen, daß die croatische Nation, von diesem Despotismus erlöst, frei sich un. könne, ,, 6 das . besetzt, und die slavonischen Komiiate augen— blicklich zurückgegeben werden. ; —
9 E . Nation zweifelt nicht, daß Ew. Majestät die Be— strebungen der teactionaire, die nur den eigenen Vortheil sich zum Zlele setzen, nicht nur entfernen, sondern die zu Strasen zen auch strafen werde.
5) Es verlangt ferner die ungarische Nation, Ew. Majestät mögen die durch den ungarischen Reichstag unterbreiteten Gesetze mit Königlicher Gut= heißung sanctioniren und in die Mitte des Volles nach Buda Pesth hinab= gehen, und das Wirken der Legislation und der constitutionellen Negierung mit Königlicher Gegenwart in Allerhöchster Person unterstützen und leiten.
„Ew. Majestäti Die Augenblicke der üngarischen Nation sind gegen= wärtig so wichtig, daß das treue Volk die Gefahr einer Verzögerung mehr als je befürchten muß.
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„Mit Unterthanen-Treue bitten wir daher Ew. Majestät, unsere Wünsche erfüllen, insbesondere aber ohne Verzug nach Ungam kommen zu wollen, um so mehr, je sicherer es ist, daß ohne die Erfüllung dieser unse= rer Bitte das Vertrauen erschüttert wird, daß das in der Anwendung ge— seßlicher Mittel gelähmte Ministerium den inneren Frieden und die Ord⸗ nung nicht aufrecht erhalten könne. . ;
„Von dem raschen Entschlusse Ew. Majestät hängt die Verhütung dieser unberechenbaren Gefahren ab. 2 ; 4
„Mögen Ew. Majestät dadurch, daß Sie das Gewicht Ihrer Königl. Gewalt in die Wagschale legen, zur Rettung des Vaterlandes beitragen; die ungarische Nation wird den Thron Ew. Majestät mit unerschütterlicher Treue stützen.“ .
Auf diese Adresse der ungarischen Stände antwortete Se. Majestät:
„Es fällt Meinem Herzen schwer, dem von der Reichs-⸗Deputation aus-
gedrückten Nationalwunsche in Betreff Meiner Hinabreise wegen Meines ge⸗
2
schwächten Gesundheits-Zustandes nicht entsprechen zu können. 6 '
„Die Gefetz-Vorschläge werde Ich prüfen, und wenn auch in Betreff derselben irgend ein Anstand obwalten sellte, so möge es Niemand auf eine solche Weise . als ob Ich die schon bestehenden Gesetze beseitigen ind verletzen wollte. 24 R „Ich wiederhole, daß es Mein fester Wille ist, die Gesetze, Integrität und Rechte des Reiches Meiner ungarischen Krone Meinem Köoͤniglichen 6 emäß aufre er 1. rn cine . . an erwähnten Punlte anbelangt, so sind die⸗ selben fheils schon dem Wunsche der Na,ion gemäß erledigt. theils werde Ich Meinen Entschluß im Wege des Ministeriums in kurzmöglichster Frist kundgeben.“
Triest, 9. Sept. (O est. Lloyd.) Heute früh brachte ein sardinisches Dampfboot abermals die Meldung, daß Albini mit den eingeschifften Truppen im Laufe des Tages Venedig verlassen werde. Diesmal scheint derselbe Wort gehalten zu haben, Ta ein so eben, Nachmittags um 3 Uhr, eingelaufenes Schiff die Nachricht bringt, daß die sardinische Abtheilung des Geschwaders nicht mehr in den dortigen Gewässern sichtbar sei. -
Sachsen⸗Meiningen. Meiningen, 8. Seht. (T. A3) Unser Ministersum Werth ern⸗- Brandis hat den Abschied eingereicht und erhalten. Speßhardt ist zum Minister ernannt; die e . Mitglieder des Ministeriuẽms sind noch nicht bekannt, Ter Ober⸗ amtmann der Verwaltungsämter Meiningen und Wasuugen, Bibra, ist suspendirt, die neulichs Auslegung des Gemeindegesetzes zurückge⸗ nommen.
Lübeck. Lübeck, 12. Sept. (56. C.) Mit 16 gegen 12 Stimmen hat der Bürger-Ausschuß in seiner gestrigen Sitzung, trotz der Anempfehlung des allgemeinen Wahlrechts von Seiten des Zenats, die Aufrechthaltung des bisherigen Wahlprinzips nach Stän⸗ den empfohlen.
Schleswig-Holstein. Kiel, 12. Sept. (H. C.). In der hentigen Sitzung der Landes-Versammlung machte der Präsident die Mittheilung, daß ihm am Sonnabend Abend, eine Stunde nach dem Schlusse der Sitzung, solgendes Schreiben Sr. Durchl; des Prinzen Friedrich, kommandirenden Generals der schleswig - holsteini⸗ schen Truppen, zugegangen sei: , 4 . „An * hohl , , n, der Herzogthümer Echtes ig een. stein. Es hat der Herr Kommissarius Bremer am Tage der Wieder Eröff- äung der Landes-Versammlung sich dahin geäußert, daß nach bestätigtem Waffenstillstand der Königl preußische General von Bonin das Kommando der schleswig holsteinischen Truppen übernchmen würde, und hat demnẽchst noch hinzugefügt, daß es dann nicht zweifelhaft sei, wie die Arnie in we⸗ nigen Monaten in einem Zustanve sein würde, der allen gerechten Erwar= tungen entspräche. Als Mitglied der provisorischen Regierung und nament— lich als dasjenige Mitglied, welches die Militair - Angelegenheiten zu verwal. ten hatte, müßte ich von einem solchen Schritt unterrichtet sein; dies ist aber mit keiner Splbe der Fall gewesen, Der Zusatz, „daß die Armee alsdann den gerechten Eiwartungen entsprechen würde“, enihält den Vorwurf gegen mich, daß ich meinem Amte nicht entsprochen, nicht genügt habe. Die hohe Landes⸗— Versammlung hat diese Mittheilung des Herrn Kommissarius gern entgegengenommen; ich kann mich also aller Verpflichtungen gegen das Land dadurch entbunden fühlen und hahe nicht angestanden, beim Ober⸗Befehlshaber, General der Kavallerie von Wrangel, die Erlaubniß zur Abgabe meines Kommando's nachzusuchen. Diese ist mir gewährt. Ich babe demnächst der provisorischen Regierung meine Entlas. sung als kommandirender General eingereicht und werde den Befehl über die Armee dem General von Bonin übergeben. Unter den Verhältnissen, welche die Verheimlichung solcher wichtiger, auch mich selbst betreff nder Angelegenheiten zwischen mir und der provisorischen Regierung hervorrufen mußten, ist es aber auch meine Pflicht sowohl, als auch mein Wunsch, nicht länger Mitglied derselben zu bleiben. Ich habe ihr dies angezeigt und lege' rie mir ewzert aute Stimme in der provisorischen Regierung deshalb hiermittelst vor der hohen Landes -ersammlung nieder.“ .
Nachdem inzwischen das Regierungsmitglied Herr Bremer sich in der Versammlung eingefunden und der Präsident ihn von ehen Schr sheen I Kenniniß gesetzt hatte, bemerkte derselbe, daß ein ähnliches Schreit en i der provisorischen Regierung von Sr. Turchlaucht dem Prinzen ei ge gan gen sei. In Betreff des Schlusses des Schreibens müsße er sich . merkungen erlauben. Zuvörderst sei es klar, daß der Prinz , . an. Aecußerüng nicht richtig aufgefaßt, und die Ansicht des Prinzen au einem Irrthum beruhe. Richtig sei, daß er gesagt, daß General Bonin bas Kommando der schleswig hossteinischen Truppen ühemehmen ug Tieser Schritt habe dem Prinzen nicht verheimlicht werden dürfen. . selbe sei vor länger als einem Viertelsahre geschehen und durch 2 6. denten der plovisorischen Negierung, Herrn Veseler, eingeleitel. 9st . Schreiben vom 20. August habe der Peinz eine abweichen; ö. nsich f 3 äußert. Es habe am 23. August eine gemeinschaftliche . gefunden. Dieser habe der Prinz beigewohnt, und sei esch 6 den General- Major von Bonin für unsere Armee zu gewin nen. Derselbe sei durch den Prinzen eingeladen, Fin enn zu treffen. Es habe eine Unterredung im rothen rug am 2. Aiugnst zan gehabt, in deren Folge ein Schreiben unterm 29. inf 49 der , . schen Regierung eingegangen, des Inhalts, daß General nn nn er . wissen Bedingungen als Chef eintreten wolle. Er habe an das 9 Ministerium in Preußen deshalb schreiben wollen, wogegen die gr nllon he Negierung sich an die preußische Regierung habe wenden sollen. Am 3. Sep tember sel' General Bonin von Berlin zurückgekehrt und habe der pro viso⸗ rischen Regierung eröffnet, daß die preußische Regierung im Enn mit ver Central-Gewalt eingewilligt habe. Am 4. September habe er, w. der Regierung, die Landes -Veisammlung davon in Kenntniß gesetzt. Es werde ihm in dem Schreiben des Prinzen eine Aeußerung in den rg gelegt, die er nicht gethan habe. Er wisse genau, welcher orte er ich bedieni. Ob eine Zeitung sich so ausgedrückt, sei möglich. Allein er habe gesagt, daß General von Bonin eillärt habe, daß die a g i g , Armee in einigen Monaten in dem Zustande sein werde, daß sie allen Er wartungen enispreche. Der Jußtizrath Klenze, Hi. Heibeng und viele andere Abgeordnete bestätigten, daß das Mitglied der e, wie . Regierung sich am 4. September so ausgedrückt habe. Die Worte n. Herrn Bremer lauteten nach einer Aufzeichnung wörtlich: „Was die mili⸗ tairischen Verhälinisse betrifft, so freut es mich, Ihnen mittheilen zu en daß General von Bonin das Kommando unserer Truppen übernehmen wird, und erklärt hat, die schleswig-holsteinische Armee würde nach wenigen Mo- naten in dem Zustande sein, daß sie allen gerechten Erwartungen entspre⸗ chen werde. Noch ist zu bemerken, daß die Reichsgewalt sich noch nicht aus=
esprochen hat.“ . . enn machte sodann noch die e ,. daß General Wran⸗ J in einer gestrigen Zuschrist in Aussicht gestellt habe, daß die schleswig olsteinischen Truppen nicht getrennt und die Gesetze der provisorischen Re⸗ gierung, einige Erlasse vielleicht, von Seiten der neuen Regierung nicht aufgehoben werden würden.
In der heutigen Landes-Versammlung lam zuerst der Antrag des Ab, geordneten Theodor Oishausen vor: dem Prinzen von Augustenburg au dessen Schreiben vom gien d. zu eiwiedern, in die schleswig⸗holsteinische
Landes Versammlung, unter dankbarer Anerkennung der Verdienste, welche der Prinz sich um das Land erworben habe, den Austritt desselben aus der — * Regierung genehmige. Die Tringlichleit wurde abgelehnt, da nur 532 Stimmen, also nicht die erforderlichen zwei Drittel dafür waren. Die Erwählung eines Comitéès (Th. Olshausen, von Liliencron, Preusser) wurde beschlossen.
6 6. der Antrag des Abgeordneten Klenze berathen, welcher darauf hinausgeht, daß die 4 eine Städte⸗Ordnung, Landge⸗ meinde⸗ Ordnung, Kreis⸗Ordung, Strafge ebbuch, Stra sprozeßgesetz, Civil⸗ prozeßgesetz, Sber⸗Aypellationsgerichts - Ordnung, Physikat⸗Ordnung, Revision der Steuer- Gesetzgebung u. s. w. in Berathung nehme. Dieser Antrag wurde in dem Sinne, daß ein zu erwählendes Comité sich nicht mit sosortiger Ausarbeitung, sondern nur mit Erörterung der Prioritäts-Frage zu beschäftigen habe, da alle diese Gesetze in wechsel⸗ seitigem Zusammenhange ständen, besonders von den Abgeordneten Th. Olshausen und Rathgen von Pinneberg unterstützt. Mit großer Mehrheit wurde die Erwählung eines Comitès beschlossen. Gewählt wurden Nathgen, Klenze, Th. Olshausen, Lüders, Momsen. e e r.
Am Schlusse moötivirte Kamphövener seinen Antrag auf Erlassung einer Städte-Ordnung. Dieselbe wurde mehrseitig, namentlich ven den altonger Abgeordneten, uͤnterstüßt. Hierauf entspann sich über die Frage in Bezug auf die Aufgabe, welche dem zu erwählenden Comitẽè zu stellen sei, eine längere Debatte. Karl Lorentzen schnitt dieselbe endlich durch einen Aunttag auf Dringlichkeit ab. Die Dringlichkeit wurde angenommen und zur Wal eines Comilèas geschritten.
Ma sland.
Oesterreich. Ag ram, 7. Sept. hiesige Zeitung enthält nachstehenden, terzeichneten Kaiserlichen Erlaß: —
„Mein lieber Freiherr von Jelachich! . M.
Die unzweifelhaften Beweise von Treue und Anhänglichteit 9 12 Dynastie und die Interessen der Gesammtmonarchie, die 3. 9. 2. e. nennung zum Ban von Croatien wiederholt an , . 85 n. gleichwie die Vereitwilligleit, mit welcher Sie u, , , he i. gegenseitigen Verständigung mit Meinem ungarischen . er llc gf Anordnungen Folge zu leisten bestrebten, ga hem Mir ee, g, rr es nie in Ihrer Absicht gelegen sein konnte, Iich Meinen ö. ssten Befe i hochverrätherisch zu widersetzen, oder auf. eine Lösung jenes 6 andes knn ff len, welche die Nebenländer Ungarns seit Jahrhunderten an Meine ungaris he Krone knüpft, und welcher auch sortan zur sesteren Begründung und de enn der gemelnfamen Wohlfahrt derselben dienen soll. Es gereicht daher N . väterlichen Herzen zur besonderen Beruhigung, daß ich e von jenem . spruche abkommen lassen kann, den Ich in Meinem Manifeste . z. Juni I. J. wegen einer gegen Sie einzuleitenden Untersuchung J. 39 Zoörsäufigen Enthebung von der Banalwürde und allen n , 6 dienstungen, auf den Grund von Unterstellungen, zu fällen veran ohen . die in Ihrer thatsächlich erprobten treuen Ergebenheit die vollste . gung sinden. Indem Ich in dieser Beziehung das Entsprechende an . nen Herrn Vetter, den Eizherzog Palatin von Ungarn ⸗ erlasse, erwarte Ich auch feiner von Ihrem Pflichtgefühle und Ihrer lovalen Dentungs wöise, daß Sie in der Stellung, zu welcher Sie Mein Vertrauen eihohen, hat, stets nur für das Wohl der Gesammt⸗ Monarchie, sür die, , F. der Integrität der Krone Ungarns und für die ersprießliche Entwickelung der Verhältnisse der ungarischen Nebenländer wirken werden. 4
Schönbrunn, den J. September 1848. . Ferdinan *
Mailand, 4. Sept. (Oe st. Ztg.) Die Militair-Regierung der Stadt Mailand hat nachstehende Kundmachung erlassen: 3
„Es ist zur Kenntniß der hiesigen Militair- Regierung gelangt, daß einige Tollköpfe (lemæerarii) den Versuch gemacht haben, durch i , . tiges Verbieten des Tabacktauchens auf öffentlicher Straße, in den Kaffee— oder Wirthshäusern Unordnungen hervorzurufen. Obgleich der linter zeit nete überzeugt ist, daß dergleichen Versuche von dem guten Sinne 2 weitem größten Theiles diefer Bevölkerung höchst mißbilligt werden, eo füh sich die Militair-Regierung nichtsdestowenigen, verpflichtet, um jeder ge. ieder holung von dergleichen unangenehmen Vorfällen zuvorzukommen in . ung zu bringen, daß Jeder, der auf der That solcher eigenmächtiger 3 bote oder Veibote gegen die persönliche Freiheit in vom Gesetze erlau w. Dingen, als Störer der öffentlichen Ordnung betrachtet und als solcher aller Strenge der bestehenden Militairgesetze unteiworfen sein soll.
Mailand, 3. September 1818. . ;
ö 4 ö. Feldmarschall-Lieutenant Graf F. Wimpfen,
Militair-⸗Gouverneur der Stadt Mailand.“
(Oest. Ztg.) Die von keinem Minister un⸗
Fr reich. National-Versammlung. Sitzung vom
11. J,. 12 Uhr. Präsident Marrast. An der Tages⸗ ordnung ist der Antrag Crespel de la Touche's gegen die Maß tegen Cavaignac's hinsichtlich der Presse. Ver Antragsteller erhält. das Bart. Mein Antrag“, sagt er, „hat zum Zweck, die regelmäßige Action der Gerichts- Vehörden an die Stelle der unregelmäßigen Gewalt des Ministeriums zu setzen. Der Gesetzgebun gs. Ausschuß hat ng neh An⸗ trag etwas geändert. Doch vernichtet diese Aenderung die Natur desselben nicht, und ich schließe mich daher ihn an, so wie allen Zu⸗ sätzen, die ihn verbessern und vervollständigen könnten. Isambert bekämpft den Antrag. Seiner Ansicht nach sei die Garantie, der Ge⸗ richte rein illusorisch, die C6. de la Touche an die Stelle des status quo setzen wolle. Er ziehe den jetzigen innorQ malen Zustand dem trügerischen Gerichteschutze vor, so prekar auch dieser Zustand sei; übrigens lasse das letzte Straßen Bülletin des Polizei- Präsidenten durchblicken, daß der Belagerungestand un⸗ möglich mehr lange dauern könne. La bord re unterstützt den An⸗ trag. Er beabsichtige zwar eine Preßgesetzgebung von großer Härte, doch dünke ihm auch das strengste Gesetz immer noch besser als die reine Willkür. Er will diese zweite September⸗Gesetzgebung als eine politische Nothwendigkeit ertragen. St, Gaudens bekämpft den Autrag, weil er dem Richter noch viel, schärferes Necht einräume als die Septembergesetze. Ein Journal könne sosort unterdrückt werden. Bei den heutigen Eigenthums verhältnissen sei dies ein unerhörter An⸗ griff auf das Preßeigenthum. Lieber will er den Belagerungostand ertragen. „Ich will lieber, „ruft er aus, „mit dem Chef der Regierung als mit einem Gerichts-Preokurgtor zu thun haben, (Gelächter) Uebri- gens werden diese Ausnahmezustände den gefahlichsten Schlag ihren Ur⸗ hebern selbst versetzen. Man denke nur an, die Restauration und die Juli⸗Monarchie.“ Victor Hugo vertheidigt den Entwurf und rei⸗ nigt sich von dem Verdachte, als driuge nur die sogenannte reactio⸗ naire Presse auf dessen Annahme. Die Freunde der Ordnung, seien die wahren Freunde der Freiheit; in den Straßen die Anarchie be⸗ kämpfen oder sich der Willkür der höchsten Staatsgewalt eg. setzen, heiße der Freiheit gleiche Dienste erweisen. , , . habe er geglaubt, daß Cavaignac die votirten Preßgesetze 6 zeite Wiftz werde, ohne sie versucht zu haben. Das sei ein Stan 6 ärm.) Ja wohl, ein Staatsstreich. (Ja, ja! Nein, , 63 a n, Stimmrecht ohne die Preßfreiheit sei ein Trugbild. . 6 größter Ruhm habe in seiner Verte igen g e, , ,. J ken, die man den Franzosen nach dreißig ie ebrauche nich wieder entwenden werde.“ Altaroche bekempft den ntwurf, den h für mörderisch in Betreff der Zeitungspresse hält. 9 . der ö , rungestand das freie Wort, so hebe man den Belagerungsstand, auf, aber votire keine solche neuen Gesetze, welche die Zeitungen i e, müßten. Senard, Minister des Innern, bekämpft den ,, Er wolle den Gerichten ein Recht übertragen, das die National⸗Ver-
chließlich dem Chef der Regierung zugestanden. Die
' e n 6 unter den Augen der Versammlung; ihre Maß⸗
üin für das Heil der Republik nöthig gewesen; es habe die R ö enn n zwischen ihr und der . dabei obge⸗
walltt, Läge Willkür vor, längst wären die herbsten Interpellationen
an die Minister gerichtet worden. Die ganze Vergangenheit der Männer, welche die Regierung bilden, bürge für jeden Ueber⸗ griff gegen die eigentliche Preßsreiheit. (Ah! Ah!! „Nehmet Euch in Acht“, schließt der Minister, „das Necht über die Tagespresse der richterlichen Gewalt zu übertragen, die Euch keine Rechenschaft ihrer Handlungen schuldet, wie wir. Daß der Be⸗ lagerungsstand fortdauern müsse, hat die Versammlung vor kaum acht Tagen selbst bestimmt.“ Charamaule, Berichterstatter des Gesetzgebunge-Ausschusses, der den Antrag günstig begutachtet hatte, vertheidigt den Entwurf. Boudet, von der Minderheit des Aus⸗ schusses, die den Antrag verworfen, bekämpft denselben und sagt, er ziehe die Willkür momentan einem Dekret vor, das der Zeitungepresse den Todesstoß geben müsse. Favre sieht in dem Vorschlage gerade die Rettung der Presse. Er nehme der Vollziehungsgewalt das Recht der Suspension der Journale und übergebe es den zustäudigen Ge⸗ richten. Es sei Zeit, aus dem willkürlichen in den gesetzlichen Zustand zurückzukehren. (Zum Schluß! Zum Schluß!) Die Versammlung verwirft den Antrag des Gesetzacbangs - Ausschusses mit 515 gegen 238 Stimmen. Dasselbe Schicksil theilt der Latouchesche Antrag. Die Versammlung entschied mit 157 gegen 267 Stimmen durch ge⸗ heimes Skrutinium, indem sie die sogenannte vorläufige Frage gegen die ursprüngliche Latouchesche Fassung des Antrages annahm, daß sie das Cavaignacsche Provisorium gegen die Zeitungs Presse bei- behalte. Große Aufregung im Saale. — Pascal-⸗Buprat sucht einen Urlaub nach, um eine Mission nach Wien zu erfüllen. Wird bewilligt. — Die,. Versammlung nimmt die Verfassungs-Berathung wieder auf. Sie war am Donnerstage bis zum Artikel 8 der Einleitung gelangt. Dieser Artikel lautet: „Die Repu⸗— bli soll den Bürger in seiner Person, Religion, Eigenthum und Arbeit beschützen und Jeden in den Stand setzen, sich den allen Men⸗ schen nöthigen Unterricht zu erwerben; sie ist ellen bedürftigen Bür— gern Beistand schuldig, sei es, indem sie ihnen Arbeit verschafft ꝛc.“ Mathien will das Recht auf Arbeit vor Allem garantirt wis⸗ sen. Dieses Recht sei der Weg zum Wohlstande des Vol— kes. Warum sei das bewußte Dekret der provisorischen Re— gierung vom Volke mit so großem Enthusiasmus aufgenom— men worden? Weil es das Ende seines Elendes darin habe herannahen sehen. Ja wohl, das Elend, die Bedürfnisse des Ma⸗— gene, die Frage des Essens und Trinkens sei der Grund der Revo lutionen und Kriege eller Völker gewesen. (Stimmen von der Rech ten: Und der trojanische Kricg? Die ökonomischen Verhältnisse eines Volkes zeigten sich selbst in Fynastischen Fragen. Der Redner wirft den bisherigen französischen Negierungen vor, daß sie viel zu sehr die Industrie auf Kosten des Ackerbaues begünstigt hätten. Dadurch sei ein Mißverhältniß in der Bevölkerungsart entstanden, dessen Früchte man jetzt bitter finde. Er dringt auf größeren Schutz der Agrikultur und sofortige Bebauung der wüsten Länderrien, dann weide sich das Mißverhältniß zwischen Arbeit und Kapital ändern. Diese Rede schloß die Sitzung der Versammlung, die sich um 6 Uhr trennte.
Paris, 14. Sept. Das heutige Journal des Débat meldet: „Nach Korrespondenzen, welche gestérn aus Süd-Italien eingegangen, hätten bie neapolitanischen Streitkräfte eine Landung bei Messing bewerkstelligt, wären aber dann von den Sizilianern wie“ der zurückgeworfen worden. Eine Bombe des neapolitanischen Ge— schwaders hätte ein englisches Fahrzeug getroffen und einen Mann getödtet. Die sicilianische Regierung soll auf einem englischen Schiffe einen Abgesandten abgeschickt haben, um die Hülfe der britischen Streitkräfte anzurufen.“ Im Semaphore von Marseille vom 8. September liest man hierüber Folgendes: „Das Dampsschiff „Porec⸗ Epie“ ist gestern in Marseille eingelaufen. Es verließ Neapel am 5. September Nachmittags 2 Uhr und bringt Depeschen vom Admiral Sir William Parker an seine Regierung, welche dem englischen Konsul übergeben wurden, der sie in höchster Eil nach London spedirte. Das englische Schiff, das von einer neapolitanischen Bonibe vor Messina getroffen wurde, heißt „Gladiator.“ Dem Anscheine nach behauptete die französisch englische Flotte, die sich in der Meerenge aufgestellt hatte, während des Kampfes vor Messina die steengste Nen⸗ tralität. — Vie Citadelle von Messina soll in die Hände der König— lichen Schweizer gefallen sein.“
Nach der Assemblée nationale verlangt das wiener Kabi⸗— net, außer seinen Ansprüchen, eine gewisse Oberlehnsherrlichkeit über die itallenischen Provinzen zu bewahren, deren Freimachung Franf— reich fordert, sehr bedeutende Geldentschädigungen, in welche Frank⸗ reich angeblich auch einwilligen wird, wenn sie blos eine billige Be— theiligung der italienischen Staaten bei Uebernahme der österreichischen Staatsschuld bezwecken. Oesterreich soll ferner begenrt und Frankreich
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den Mächten sich nicht förmlich anschließe, doch wenigstens in blos offiziöser Weise an den Unterhandlungen Theil nehme.
Das Journal Proudhon's le Peuple und das die Gazette de Franc ersetzende Journal le Peuple Frangais sind vorge⸗ stern wegen Erscheinens ohne Cautionestellung bestraft worden; * wohl der Geschäftsführer als der Druder jedes der beiden Journale wurden zu einmonatlichem Gefängnisse und 200 Fr. Geldstrafe ver⸗ urtheilt.
Jerome Bonaparte zeigt verschiedenen Journalen schriftlich an, daß sein Neffe Louis Bonaparte als Kandidat bei den bevorstehenden Wahlen auftreten werde. Es heißt übrigens, daß man noch vor den Wahlen seitens der National- Versammlung eine Kundgebung gegen den möglichen Erfolg Louis Bonaparte's veranlassen und die Fräge wegen seiner Nationalität anregen werde, da es gewiß sei, daß der— selbe durch seinen Eintritt in schweizerische Dienste seine Eigenschaft als Franzose eingebüßt habe und bisher in dieselbe nicht wieder ein⸗ gesebi si⸗
Das Journal des Débats erklärt sich in einem leitenden Artikel gegen den Sistirungs-Beschluß der deutschen National -Ver— sammlung in Bezug auf den Waffenstillstand mit Dänemark,
Eine Post aus Algier vom J. September meldet, daß im Westen der Kolonie einige Stämme sich empört hätten. Der interimistische Gouverneur hat Truppen dorthin geschickt, die sie züchtigen sollen. Im Uebrigen ist die Kolonie ruhig.
Großbritanien und Irland. London, 9. Sept. Der vom Pabste zum apostolischen Vikar des londoner Bezirks ernannte Dr. Walsh wurde gestern in der neuen katholischen Kirche zu St. Georg, Southwark, feierlich in sein Amt eingesetzt.
Aus Falmouth wird gemeldet, daß am 6ten Abends und am ten früh in Folge des Waffenstillstands zwischen Dänemark und Deutschland vierzig preußische und deutsche Schiffe, die seit lange im Hafen lagen, nach ihren Bestimmungsorten abgesegelt sind. ;
Zu Edinburg kam es vor einigen Abenden zwischen Soldaten des 2lsten schottischen Füsilier-Regiments und der Polizeimannschaft, welche jene an Fortsetzung eines Straßenunfuges verhindern wollte, zum Handgemenge. Anfangs wurden die an Zahl viel geringeren Konstabler tüchtig geprügelt; sie erhielten aber bald Verstäckung, nahmen drei ihrer Gegner, so wie zwei Arbeiter, die den Soldaten beigestanden hatten, gefangen und brachten sie nach dem Polizeige bäude. Eine Masse Soldaten rotteten sich vor demselben zusammien und machten Miene, ihre Kameraden zu befreien, was jedoch durch sofortiges Einschreiten der Offiziere verhindert wurde. Schon zwei Tage später erfolgte die strenge Bestrafung von 7 Soldaten, welche die Rädelsführer des Unfuges waren.
Aus Dublin wird unterm Sten d. berichtet, daß Lord Russell
Tages darauf nach Schottland abreisen wollte. Während seines du— bliner Aufenthalts hat er weder Adressen, noch Petitionen angenom— men, und über den Zweck seiner irländischen Reise ist man noch so ungewiß, wie zuvor. Lord Lansdowne wurde nächster Tage in Du— blin erwartet. Auch seinem Aufenthalte unterstellt man politische Zwecke, obgleich er sich öfters in Irl ind aufhält, wo er bedeutende Güter besitzt. — Die Kron⸗Anwälte sollen gegen Smith O'Brien und Genossen, mit Ausnahme Meagher's, gegen den wenig Belasten⸗ des ermittelt wurde, so viele und so überzeugende Anklagebeweise und Zeugnisse zusammengebracht haben, daß an Verurtheilung der mei— sten Angeklagten kaum zu zwesfeln ist. Zu Alhton haben mehrere neue Verhaftungen von Chartisten stattgefunden. Dr. Reinolds, einer der Führer der Chartisten zu Li⸗ verpool, ist der Festnehmung entgangen und hat sich nach Amerika eingeschifft.
Die Aerndteberichte lauten, in Folge der guten Witterung wäh⸗
sellschaft“ gebildet, die viele Männer vom Fache zählt und haupt—
, ö. letzten 10 Tage, aus allen Theilen des Landes recht er⸗ freulich.
Obgleich die Einfuhr von lebendem Schlachtvieh in den letzten Jahren M ste belief sich im Jahre 1845 auf 34, 380, im Jahre 1846 auf 113,523, im Jahre 1817 auf 216,456 Stück, und wird in diesem Jahre
sich als noch weit beträchtlicher herausstellen — sehr bedeutend zuge⸗
nommen hat, so sind die Fleischpreise fast dieselben geblieben, und Sachkundige behaupten, daß nur dann an ein Herunterzehen der Preise zu denken sei, wenn die Schlachtvieh-Einfuhr auf das Doppelte oder Dreifache ihres jetzigen Betrages steige. Da es dieser erhöh— ten Einfuhr jedenfalls nicht an Absatz fehlen wird, so hat sich jetzt dahier eine „Londoner Schlachtvieh⸗ und Lebensmittel-Einfuhr-Ge—
eingewilligt haben, daß Rußland, wenn es auch den zwei vermitteln⸗
en . 2 2 * * . Belgien. Brüssel, 12. Sept. Der Monit eur meldet heute: „Der General Ilo ist vorgestern in Begleitung zweier Abjutan- ten und mit seiner Familie und Dienerschaft in Brüssel angekommen. Er begiebt sich nach St. Petersburg, wo er als Repräsentant der französischen Republik vor Ende dieses Monats eintressen soll. Der General ist sofort nach Deutschland weiter gereist.“
Vorgestern ist auch Herr Sainte⸗Beuve in Lüttich angelangt, um seine dortige Professur anzutreten.
Schweiz. Bern,. 7. Sept. Die Tagsatzungs Kommission hat heute und gestern Sitzung gehalten, um die nöthigen Maßregeln zur Teclarntion der Annahme der Bundes⸗Verfassung durch die Kan⸗ tone und dac Schweizervolk vorzubereiten.
Läazeru, 8. Scpt. (Eidg. Ztg.) Gestern starb hier Alt- Schul‘ eiß Jos. Karl Amrhyn, der befannte luzernerische Staatsmann aus früherer Periode. Anirhyn nimmt mit sich ins Grab die Hoch⸗ achtun Aller, die ihn näher kannten und den Dank jedes freisinnigen Schweizers.
„Uri. Der Regierungs⸗-Rath hat auf die erhaltene Anzeige, daß dem Eintritt der itallenischen Flüchtlinge in Frankreich kein Hin= derniß mehr entgegenstehe, die Gränzwächter auf dem St. Gotthard eutlasen und die Beschränkungen aufgehoben. . Moldau und Wall achei. Jassy, 3. Sept. (Oest. Ztg.). Die Lage der Fürstenthümer wird ernstlicher. Großbritanien hat sich entschlossen, die Pforte gegenüber von Rußland in den Un⸗ terhandlungen über die Moldau und Wallachei zu unterstützen. Der englische Konsul zu Bucharest hat der Regierung seine Glückwünsche dargebracht, daß die Pforte die von den Romanen verlangten Refor⸗ men anerkannt habe. Die türkischen Truppen sammeln sich. Man darf die Macht auf 300,000 Mann Türken und Aegypter schätzen, welche unter Ibrahim Pascha Rußland die Spitze bieten können. Als letzte Friedens-Maßregel war ein Adjutant Soliman Pascha's an General Duhamel mit der Aufforderung abgegangen, die Moldau zu räumen, da die Ordnung wieder hergestellt und es nöthig sei, die durch die Umstände gebotenen Veränderungen in der Moldau auf den selben Fuß, wie in der Wallachei vorzunehmen. Auf die Antwort des russischen Generals, daß er nur auf Befehle des Gesandten in , , . handeln dürfe, ist Soliman Pascha sogleich dahin ab⸗ gereist. ]
Bis 131en Mittags sind an der astatischen Cholera als erkrankt angemeldet 1093 Personen, Zugang bis 14ten Mittags 77. Zu⸗ sammen 1170. Davon sind gestorben 694, genesen 137, in ärztlicher Behandlung 339. Zusammen 1179 Personen.
Berlin, den 14. September 1848.
Königliches Polizei⸗Präsidium. Königliche Schauspielt.
Freitag, 15. Sept. Im Opernhause. 100ste Abonnemente⸗ Vorstellung: So machen es Alle! Opera hbufsa in 2 Aufzügen, von A. W. Mozart. Nach Cosi fan tutte neu bearbeitet von . Schnei⸗ der. Anfang halb 7 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Preisen verkauft:
Ein Billet im Parquet, zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 20 Sgr.; ein Billet in den Logen des ersten Ran— ges und im ersten Balkon daselbst 1 Rthlr.; ein Billet im Parterre, in den Logen und im Balkon des dritten Ranges 15 Sgr.; ein Billet im Amphitheater 75 Sgr.
Sonnabend, 16. Sept. Im Schauspielhause. 151ste Abonne⸗ ments-Vorstellung: Der Pfarrherr, Original-Schauspiel in 5 Akten, von Ch. Birch - Pfeiffer. Anfang halb 7 Uhr.
Sonntag, 17. Sept. Im Opernhause. 1601ste Abonnemente Vorstellung: Thea, oder: Die Blumenfee, Ballet in 3 Bildern, von P. Taglioni. Musik von Pugny. Vorher: Die Ochsen⸗ Menuttt, Singspiel in i Akt, von G. von Hoffmann, nach einer
sächlich die Viehmärkte des Landes zu versorgen bezweckt.
wahren Äneldose. Musik nach Haybu's Compositionen, arrangirt vom Kapellmeister von Seyfriedt. Anfang halb 7 Uhr. —
Ein Billet im Parquet, zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. u. s. w.
Königsstädtisches Theater.
Freitag, 15. Sept. Einmal Hunderttausend Thaler. Posse mit Gesang in 3 Akten, von D. Kalisch. Musik vom Königl. Musit⸗ Direktor Gährich.
Sonnabend, 16. Sept. Italienische Opern⸗-Vorstellung.) Il Barbiere di Siviglia. (Der Barbier von Sexilla.) Komische Oper in 2 Akten. Musik von Rossini.
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. u. s. w.
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Süuümmiliche Prioritits-Actien werden durch jährliche Verloosung a 106 pCt. amortis.
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1.411. 800 5. 00 0. 606 2.367.200 3, 132. 800 J. 7685, 009 1, 000. 006 3. 674, 5069) 1.492.500 2.457, 250 1.250, 000
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Dresden- Görlitz... Leipzig Dresden.... Chemnitz KRisa Sächsisch Bayerische kiel - Altona Sp. Amsterd. Rotterd. ih. Mecklenburger Thlr.
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von preunais chan Ban Antheilen 8a B-
Die Börse war heute matt und gescfäftssos, umꝗ
die Course sind wiederum gewichen. Im Sci iz eine bessere Stimmung ein, und einzelne Teren Gattungen wurden etwas besser bezahlt.