1848 / 136 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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gesagt. In derselben wird die Antwort des Ausschusses und der

ricière's diskutirt werden. 3 1 —— * von Paris sind gelbe Wahlplakate ange⸗ schlagen, auf welchen man liest: „Wablt Louis Napoleon zur Si⸗ cherun der Stimmfreiheit, wählt Emil Thomas zur Sicherung der I. Freiheit, wählt Emil von Girardin zur Sicherung der

ö * anderen Anschlägen werden Roger (ehemaliger 1

ĩ ord- Departements), Edmond Adam, der ehemali e . unter ö Marrast, und der Banquier ul FJould empfohlen. Diese letzteren Kandidaten haben die Unterstützung beg Constitutionnel, der sich heute auch das Journal des

nschließt.

166 ei pa cifi que freut sich auch über den Er— folg des BVermittelungsanerbietens in Italien, mahnt aber die Re⸗ gierung an die unermeßliche BVerantwortlichkeit, welche sie Italien gegenüber auf sich geladen. Frankreich habe es auf sich genommen, kie Freiheit Italiens zu sichern. Karl Albert sei hier übrigens Ne= bensache. Es handle sich nicht um einen Kampf zwischen Karl Al⸗ bert und Oesterreich, nicht um den Unterschied zwischen einer Mo- narchie und einer anderen, sondern es sei hier eine Nationalitãts- Frage im Spiele. Das Siecle äußert die Befürchtung, eine allge⸗ meine Pacisication Europa's würde doch keine Ersparnisse im Nriegs⸗ Budget zur Folge haben. Die Union spricht von einem Gerücht, nach welchem die Annahme der französischen Vermittelung erst nach Bewilligung Rußlands erfolgt sei, welches letztere eine bedeutende Rolle bei den Konferenzen spielen würde.

Das Journal des Débats erläßt einen Aufruf an die Wähler unter lebhafter Darstellung aller Gefahren, welche die Ge= sellschaft bedrohen, und ermahnt die gemäßigte Partei zur Eintracht und zur Vorsicht.

Der beabsichtigte Zweikampf zwischen den Repräsentanten Baune und Türck ist beigelegt. Türck hatte vor der Untersuchungs-Kemmis⸗ sion über die Mal- und Juni⸗Erxeignisse ausgesagt, Baune habe es den Juni⸗Insurgenten als nothwendig dargestellt, mindestens 5090 Re⸗ präsentanten zu köpfen, wenn die Republik gedeihen solle. Baune hatte diese Aussage für eine Lüge erklärt und Türck auf Pistolen ge— fordert. Letzterer hat nun seine Aussage widerrufen und vorgeschützt, daß er sich in der Person Baune's geirrt habe.

Aus Straßburg schreibt man vom 9. September, daß Hecker daselbst durchgereist sei, um sich nach Amerika zu begeben, wo er sich niederlassen wolle.

Proudhon begiebt sich morgen wieder in die Büreau-Sitzung des Handels⸗ und Ackerbau⸗Ausschusses, um seinen Antrag auf eine vierjährige Prolongation der 45 Centimen⸗- Steuer zur Verhütung eines Staats⸗Bankerorts zu entwickeln.

Rothschild wurde seit einigen Tagen wieder mehreremale in dem Finanz⸗Ministerium gesehen. Es handele sich, heißt es, um eine neue Anleihe.

Türkei. Konstantinopel, 30. Aug. (D. A. Z.) Am 27sten hatte Ibrahim Pascha, ältester Sohn des Vice-Königs von Aegypten, welcher am 25. August hier mit dem türkischen Minister k angekommen ist, beim Großhermn seine Auswartung ge⸗ macht.

Vorgestern sind wieder 200 Häuser, einige Paläste, ein Bazar und eine Moschee in den Vierteln von Fyndykly und Sali-Bazar in Asche gelegt worden; und diesmal behauptet man mit Bestimmtheit, daß das Feuer nicht nur an dieser Brandstätte, sondern zugleich in dem angränzenden Dolma⸗Baktsche angelegt worden, in welchem letz⸗ teren es jedoch gleich gelöscht wurde. Das Feuer kam 3 Uhr in der Nacht aus, und um 10 Uhr war man erst vollkommen Meister desselben.

Wissenschaft und Kunst. Königliches Opernhaus. Alessandro Stradella. Herr Ackermann: (Den 12. September.)

Stradella.

In von Flotow's Oper „Stradella“ gab Herr Ackerm ann (am Dienst ag) die Titelrolle als „theatralischen Versuch“. Ohne uns hier in Betrachtungen darüber einznlassen, ob derartige Versuche einer Hosbühne zustehen, oder ob das Publikum von einer solchen nicht vielmehr nur Kunst— leitungen von fertigen Künstlern zu fordern das Recht hätte, wenden wir uns sogleich zu dem Kunstneophvten seltst, um über seine Fähigkeiten im Allgemeinen, so wie über seine heutige Leistung im Besonderen, in der Kürze Bericht zu erstatten. Herr Ackermann (seiner Aussprache, oder richtiger, Nicht⸗Aussprache des Buchstabens R nach zu schließen, ein Berliner) qualifizirt sich zum Sänger durch eine ziemlich umfangreiche Tenorstimme, die, ohne bedeutende Intensität zu besitzen, von recht angenehmem Klange

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ist. Was seine musilalische und Stimmbildung anlangt, so liefern diese in manchem Betracht, hinsichtlich richtiger Intonation u. s. w., bereits schön jetzt ziemlich erfreuliche Resultate, dennoch werden noch sehr fleißige Gesang- sindien dazu gehören, um Herrn Ackermann zu befähigen, allen so man- 8 Kunstforderungen entsprechen zu können. So viel über die musi= kalischen Fähigkeiten des Sängers, dessen Darstellungs- Vermögen als das eines Anfängers —— noch nicht in Betracht kommen kann. Letz⸗ teres zur Geltung zu bringen, ist auch die Rolle des Stradella in ihrer durchaus lyrischen Haltung, nicht einmal geeignet, und in dieser Beziehung muß die Wahl derselben 38 eine sehr glückliche genannt werden. Uebri⸗= gens gelang Herrn Acherm ann die musikalische Durchführung der Partie, seinen Mitteln und Fähigkeiten entsprechend, im Ganzen sehr wohl. Er sang z. B. die erste Serenade: ; „Horch! Liebchen! Horch!“

rein und mit angenehmem Ausdruck und erwarb sich in Folge dessen sogar laute Anerkennung, wie denn das ziemlich zahlreich versammelte Publikum überhaupt der Leistung des Sängers öfter aufmunternden Beifall zu Theil werden ließ. Jedenfalls isi Herr Ackermann nicht ohne Talent und ver= spricht, besonders für kleinere Bühnen, ein recht brauchbarer Künstler zu werden.

Königsstädtisches Theater.

Italienische Opern-Vorstellung. Zum erstenmale in dieser Saison: Lucrezia Borgia. Sgra. Fodor: Lucrezia.

(Den 13. September.)

Die Vorstellung der „Lucrezia“, eine der melodieenreichsten Opern Donizetti's, bot ein besonderes Interesse (am Mittwoch) dadurch, daß Sgra. Fodor darin zum erstenmale die Titelrolle ausführte. Obgleich diese Partie der Individualität der genannten Sängerin eigentlich nicht zusagt, so wurde die Aufgabe nichtsdestoweniger nicht nun in rein musikalischer Be⸗ ziehung mit gewohnter Künstlerschast von ihr bewältigt, sondern Sgra. Fo⸗ dor leistete auch in der dramatischen Auffassung überwiegend Anerkennungs- werthes. Es gelang der trefflichen Künstlerin, den Charakter der Lucrezia, dieses verbrecherischen, fluchbeladenen Weibes, das einzig und allein in der Liebe zu ihrem Sohne eine menschliche Regung des Herzens durchblicken läßt, in dielen einzelnen Momenten durch Gesang und Spiel zur glücklichen Gel— tung zu bringen, wogegen sie einerseits durch ein öfteres Uebersch rei- ten des Maßes, andererfeits wieder durch ein zu mattes Auftragen der Farben, eine befriedigende Totalwirkung als Lucrezia zu erzielen nicht vermochte. Kann aber demzufolge die Leistung auch nicht, wie z. B. die der Norma, als eine in jeder Hinsicht abgerundete und vollendete anerkannt werden, so forderte sie dennoch, wie schon vorhin angedeutet wurde, in gesanglicher Be⸗ ziehung so ausgezeichnete Resultate ans Licht, daß sie schon deshalb den günstigsten Erfolg hervorzurufen nicht umhin konnte und das Interesse der anwesenden Opernfreunde in hohem Grade in Anspruch nahm. Die übrige Besetzung der Oper betreffend, so gab Sgr. Labocetta den Gennaro in bekannter Vorzüglichkeit, indem der treffliche Künstler vorzugsweise im getragenen Ge⸗ sange, und namentlich in der Sterbescene am Schlusse, wieder Hinreißendes leistete. Den Alfonso repräsentirte Sgr. Pons. Einer stets edlen Ver⸗ wendung seiner kolossalen Stimmmittel und größerer Reinheit der Intona⸗ tion hätte sich der Sänger vornehmlich zu befleißigen, wenn seine Leistun⸗ gen musikalischästhetisch gebildete Zuhörer befriedigen sollen. Lobend haben wir zunächst der Sgra. Dogliotti als Orsini zu erwähnen, die sich in der Männertracht recht anmüthig ausnahm und, die Partie zur Zufrie— denheit durchführte. Das beliebte Trinklied im dritten Akt wurde gelungen und beifällig von ihr vorgetragen und hätte den gewohnten Dacapo-Ruf wohl verdient. Die Beseßzung mehrerer kleinerer Partieen wirkte indeß stö— rend, so daß wir in diesem Punkt, sowohl im Interesse des Publikums, wie der Direction selbst, wiederholt auf Abhülse dringen müssen.

Eisenbahn⸗Verkehr. Berlin-Anhaltische Eisenbahn. Halbjährlicher Bericht.

Die Einnahmen im J. Semester 1848 betrugen: für Personen 144,010 Rthlr., für Güter 109,ů749 Rthlr., in Summa 263,789 Rthlr.; im J. Semester des Jahres 1847: für Personen 167,038 Rthlr., für Güter 163,816 Rthlr.“, iu Summa 330,854 Rthlr.; des⸗ gleichen im Jahre 1846: für Personen 219,706 Rthlr., für Güter 116,831 Rthlr.', in Summa 336,537 Rthlr.. Es wurden sonach im genannten Zeitraume des Jahres 1848 gegen den des Jahres 1847 weniger vereinnahmt: für Personen 22,998 Rthlr., für Güter 54,967 Rthlr., zusammen 77,065 Rthlr. und gegen den des Jahres 1816 ebenfalls weniger vereinnahmt: für Personen 75,666 Rthlr., für Gü⸗ ter 7082 Rthlr., zusammen 82,718 Rthlr. Es zeigt das Jahr 1846 eine überaus starke Personen-Frequenz, dagegen das Jahr 18417 eine sehr starke Güter-Frequenz, welche dagegen im Jahre 1848 eine be—⸗ deutende Verringerung nachweist; namentlich ersieht man, welche nach= theilige Folge dle im Il. Quartale eingetretene Handelsstockung auch auf diese Bahn ausgeübt hat. Es wurden im J1. Quartal 1848 für Güter ver⸗ einnahmt 58,867 Rthlri, im J. Quartal 1847 66,902 Rthlr, mithin weniger im Jahre 1818 7195 Rthlr.; im II. Quartal 1848 50,942

Rthlr., im II. Quartal 1847 aber 97,814 Rthlr., mithin weniger 46,872 Rthlr., sonach ergiebt sich eine geringere Einnahme für Gü⸗ ter pro J. Semester 1848 gegen dasselbe im Jahre 1847 von 54,067 Rthlr. Durchschnittlich pro Monat und Meile wurden vereinnahmt: im J. Semester 1848 für Personen 1180 Nthlr. 19 Sgr. 8 Pf., für Güter 899 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. Gesammt⸗Durchschnitts⸗- Einnahme 2080 Rthlr. 7 Sgr., im J. Semester 1817 für Personen 1359 Rthlr. 41 Sgr. 3 Pf., für Güter 1342 Rthlr. 22 Sgr. 7 Pf., oder Ge⸗ sammt-⸗Durchschnitts - Einnahme 2711 Rthlr. 26 Sgr. 10 Pf.; es übersteigt sonach die Gesammt-Durchschnitts-Einnahme im 1. Seme— . 35 Jahres 1817 die des Jahres 1848 um 631 Rthlr. 19 Sgr. 0 Pf.

Einnahme

der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie im Monate August 1848. Für 48,404 Personen.... Z36,884 Rthlr. 29 Nar. 5 Pf „105,281 Ctr. Fracht 17,919 ,

Summa. .... . v7.

54,795 Rthsr.

Markt ⸗Berichte.

Danzig, 11. Sept. Die in der vorigen Woche eingegangene flauen Berichte von England haben auch bei uns eine Preis⸗Ernien drigung von etwa 40 bis 50 Fl. pr. Last für alte Güter und für schöne frische Gattungen von 20 Fl. zur Folge gehabt. Da vermuth— lich einige Ordres vorhanden waren, die erst bei dem jetzigen Preis stande ausgeführt werden konnten, so fand am Ende der Woche ein ziemlich lebhafter Verkehr statt. Am Freitage allein wurden ca. 280 Last aus dem Wasser umgesetzt. Frischer feiner hochbunter 133598. bedang 530 fl., dagegen alter von derselben Qualität 132pf8. 465 Fl., 130pfd. 450 Fl., guter bunter 128pfd. 430 Fl. Während der ganzen Woche gingen ca. 830 Last Weizen um, wovon ca. 119 Last vom Speicher. Am Montage und Dienstage zahlte man noch für fri⸗ schen feinen 136p18. 565, 560 550 Fl., 127pfd. 510 500 Fl., guten bunten 132pfd. 490 Fl., 127pfd. 4777 460 Fl.

Roggen hat ebenfalls einen Rückgang von ca. 20 Fl. erfah⸗ ren, und gingen ca. 50 Last 121p5d. zu 226 Fl., 119pfd. zu 200 Fl. in andere Hände über.

Von Erbsen und Gerste haben die Preise sich behauptet, einige kleine Partieen von ersteren mit 300 Fl. bezahlt, von letzterer ist schwere mit 210 Fl., leichtere mit 180 Fl. bezahlt.

Von Hafer soll die Aerndte ganz besonders reichlich ausge fallen sein, indessen hatten wir nur eine mäßige Zufuhr am Land⸗ markte. Der Scheffel wurde mit 15 Sgr. bezahlt. Unser Proviant— Amt hat 3 Kahnladungen Hafer von Insterburg bezogen, welche vor einigen Tagen hier eintrafen. .

Die Witterung war in der vorigen Woche durchweg schön, und am Sonnabend hatten wir einige kleine Regenschauer.

Stettin, 13. Sept. Getraide. In Weizen nur sehr we— nig umgegangen, für 90pfd. in loco bei Kleinigkeiten 6! Rthlr- be zahlt. Roggen, Söpfd. in loco mit 31 Rthlr. bez., pr, Sept. Okt., Okt., Okt / Nov. 31 Rthlr. bez. und G., pr. Frühjahr 343 Rthlr. bez. und G. 35 Rthlr. Br. Oderbruch - Gerste 50 Wisp. 73pfd. zu 31 Rthlr. gekauft.

Heutiger Lastadie⸗Landmarkt:

8 u fn h rr n: -

Weizen Roggen Gerste Hafer Erbsen

16 14 1 8 l

d

f

9 ; Weizen Roggen Gerste Hafer Erbsen 66 4 8 6 o B 8 14 2 16 34 2 38 Rthlr.

Heu pr. Ctr. 10 a 13 Sgr.

Stroh pr. Schock 3 Rthlr. 15 Sgr. a 4 Rthlr.

Kartoffeln 12 a 16 Sgr. pr. Schfl.

Spiritus aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand ohne Faß 207 396 gekauft, blieb 205 7 Br.; mit Fässern 21 Y, pr. Frühjahr 197 19 56 behandelt.

Rüböl loco und pr. Sept. Oktbr. 107 Rthlr. Br., bezahlt u. G., auf spätere Termine kein Umsatz.

105 Rthlr.

e. ö

Ertrag ist durch Berieselung, Ausrodung von Brüchen

Bekanntmachungen. 605 Be n m ch u ng,

Das Büreau der Staats - Anwaltschaft beim am- mergericht befindet sich jetzt im Gebäude des Königlichen Kriminalgerichts, Molkenmarkt Ni. 3.

Berlin, am 14. September 1818.

601 Betannimach ung.

Am 18. September ., Nachmittags à Uhr, sollen 1 er ee f n. Kisten beschädigter Rohzucker ür Rechnung der Assuradeurs öffentlich verkauft werden.

Stettin, den 5. September 1848. ! t

Königliches See- und Handelsgericht.

607 Public an dum wegen Eröffnung einer Anleihe der Provinz Altpommern zur Förderung des Chaussee⸗ baues in derselben. Beschluß der Altpommerschen Landstube ad Proponendum F. 13. des 20sten Kommunal -⸗Landtages von Altpommern. Die Landstube erkennt wiederholt das Bedürfniß einer Anleihe von mindestens 100,069 Thlr. zur Förderung des Chausseebaues in der Provinz Pommern an und beschließt deshalb, zur Beschaffung derselben noch einen Versuch in der Art zu machen, daß eine oeffentliche Auf—= de, zur Abgabe von Anleihe ⸗Offerten erlassen werde. Als Bedingungen sollen: 1) die Verzinsung zu 5 Prozent, ) die ui e gasls auf fünf Jahre, 3) die Verhaftung der Totalität der Provinz; Altrommern aufgestellt und veröffentlicht werden. tettin, den 30. August 1848. Die Altpommersche Landstube. 3 v. Schöning. v. d. Marwitz. Kusch ke. itt er. Bd. Michaelis. Kundler. Calow. Da der Chausseebau in der Provinz Altpommern dergestalt vorschreitet, daß die alljährlich von der Pro vinz Altpommern mit Allerhöchster Genehmigung auf⸗ zubringende Summe von 25.000 Thlr. nicht ausreicht,

Der Magistrat.

um gleichzeitig mit der für diese Chausseebauten ge— währten Staatsprämie die pro Meile zugesicherte Pro-

vinzial-Beihülfe von 5900 Thlr. zu zahlen, so hat die Altpommersche Landstube nach der ihr unterm 29. No— vember 1841 von dem Altpommerschen Kommunal-Land⸗

tage ertheilten Machtvollkommenheit vorgehend beschlossen,

eine fünsprozentige Anleihe für die Provinz Altpom— mern zu eröffnen.

Indem ich daher Kapitalbesitzer und Kredit-Institute

hierdurch ergebenst einlade, sich dieser Anleihe unter den

angedeuteten günstigen Bedingungen anzuschließen, sehe E

ich baldigen Erbietungen zu derselben um so mehr mit Vertrauen entgegen, als damit nicht nur ein wichtiges Unternehmen im Interesse der Provinz und des Publi— kums gefördert, sondern auch Tausenden unbeschästigter Arbeiter Verdienst gesichert wird. Stettin, den 1. September 1848. Der Direktor der Altpommerschen Landstube. v. Schöning.

604 Bekanntmachung.

Behufs Ausloosung der Nummern der hlesigen Stadt= Obligationen, welche gemäß Allerhöchsten Privilegiums vom 14. Mrz 1815 (Gesetz⸗ Sammlung pro 1845, S. 209) im Jahre 1818 zu amortisiren sind, steht ein Termin auf Montag den 9. Oktober c., Vorm. 11 Uhr, im Magistrats ⸗Sessions Lokale an, was wir hiermit zur allgemeinen Kenntniß bringen.

Memel, den 7. September 1848.

Die Schulden-Tilgungs-Kommission.

ee. Berlin⸗Hamburger

Eisenbahn.

Ertrafahrt nach Spandow jeden Sonntag. Abfahrt von Berlin 2 Uhr gh mltza go Rückfahrt von Spandow 8) Uhr Abends.

608

Auf Antrag der beiden majorennen Töchter des wei— land Gutsbesstzets Düßler auf Dammwolde und Jae— bitz, als: der Hauptmännin von Zülow, geborenen Düßler, zu Schwerin und der unverehelichten Mariane Düßler, ingleichen des Domainen-Raths Kollmann auf Grüssow, qua curatoris der beiden annoch minderjähri-= gen Düßlerschen Töchter, werden alle diejenigen, welche das hierunter näher beschriebene, im ritterschastlichen Amte Wredenhagen belegene Allodialgut Dammwolde ep. Jaebitz zu kaufen geneigt sein möchten, hiermit geladen, am 25. November d. J., Morgens um 10 Uhr, vor hiesiger Großherzoglicher Justiz- Kanzlei zu erschei⸗ nen, Bot und Ueberbot zu Protokoll zu geben und so— dann zu gewärtigen, daß dem annehmlich Meistbieten= den der Zuschlag ertheilt werden wird.

Die grundleglich zu machenden Verkaufs⸗Bedingun-— gen sind sowohl in der Registratur hiesiger Großherzog-= licher Justiz Kanzlei, als bei dem Dr. Spangenberg hierselbst und bei dem Advokaten Franke zu Malchow, einzusehen und gegen die Gebühr in Abschrift zu er— halten, und ist das Gut selbst nach zuvoriger Meldung bei dem Inspektor Piper zu Jaebitz jederzeit in Augen schein zu nehmen.

Gegeben Güstrow, den 6. September 1848. Großherzogl. Mecklenburg- Schwerinsche Justiz-Kanzlei.

9. 8.) A. Radel.

,

des Allodialguts Dammwolde c. p. Jaebitz.

Dasselbe liegt im ritterschaftlichen Amte Wredenha— gen, hart an der preußischen Gränze, sehr nahe bei der Stadt Freienstein und von den Städten Röbel, Mal— chow und Plau 2 Meilen entfernt. Es ist zu 54 Hu— fen 42,23 Scheffel katastrirt und hat einen Supersizial= Inhalt von 596,8is MRuthen.

Der Hof Jaebitz hält an Acker circa 360,000 MR. rößtentheils guten Mittelbodens. Der Acker wird zur 39 bewirthschaftet in 7 Hauptschlägen z 21, 000 R., in 7 Außenschlägen à 16,9000 IR., in 7 Koppelsch lä= gen a 9000 IR. und in 7 kleinen Schlägen 2 4009 R.

Die vorzüglichen Wiesen haben bislang durchschnitt- lich 250 Fuder sehr gesunden Heu's geliefert. Deren

u. s. w. bedeutend zu erhöhen, da über 100,000 (IR. Niederungen vorhanden. Gegenwärtig werden 7 Ge— spann Pferde, 110 Kühe und 1100 Schafe gehalten.“ Die Hofgebäude sind in gutem baulichen Zustande. Holz ist zum Bedarf, Torf in großer Menge vorhanden.

Dammwolde, wo die Guts-Tagelöhner wohnen, ist ein Kirch- und Pfarrdorf mit 6 noch nicht regulirten Bauern, welche bisher Hofdienste leisteten, seit einem Jahre aber jedoch nur interimistige auf ein Dienstgeld gesetzt sind. Sie haben eine Fläche von circa 100,900 MIR. theilweise recht guten Ackers und zur Benutzung einen großen Theil der oberwähnten Niederungen. Der Pfarr- und Kirchen-Acker ist an das Gut vererbpachtet. ;

Die onera des Patronats über die Kirche und Pfarre ruhen auf Jaebitz; die ommoda, namentlich das Prä- sentationsrecht, hat Fincken.

606 Schul ⸗-An zeige. Mittwoch den 27sten d. M., Vormittags von bis 1 uhr, findet die öffentliche nu fung der vier Schulklassen des 3 statt. Zur Theilnahme an derselben werden ?!“ gieltern und Angehörigen der Zöglinge, so wie alle Freunde des Schulwesens, ergebenst eingeladen. Anmeldungen zur Aufnahme von ö. Pensionssatze von 109 Thlr. jährlich n , vor dem J. Oftober d. J. an mich gelangen ö n. Jenfau bei Danzig, den H. September 154.

Erziehungs⸗-Instit 5 und E 98 -Institut. von Conradisches Schulz iu mann, Direftor.

Zöglingen zu dem

eee. einer Preyeßsache wind das Zerichtliche Zeugniß des Eisen bahn. zr e teyso, *. oh ann Sꝑi tzer, aus Roh⸗ bauch Ktreises He tenhgin, n Mittel -⸗ Schleien gebinttig,

ö ünscht. Derselbe wird demnach aufgefor=

wi ; j dringen sesert bei dem linmterzeichneten zu melden,

dern ee im Großhenzogthum r am 411.

September 1848. R. zur Nedden, Advokat.

Das Abonnement beträgt:

2 xihir. f ͤ 133 nn 3e.

M 136.

ahr. 8 atdir.. 1 J 8 t 23 in allen Theilen der Monarchie ohne Preis Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird 1 1 8 221 nze der Bogen mit 23 Sgr. berechnet.

Preusßischer

Ale post⸗Anstalten des In⸗ und

Auslandes nehmen Bestellung auf

dieses Blatt an, für Berlin die

Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers:

Sehren⸗ Straße nr. 57.

er.

2

Berlin, So⸗ʒnntag den 17. September

4

1848.

———

.

Amtlicher Theil.

Deutsch land.

Bundes⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Verhandlungen der deutschen National ⸗Versammlung.

Preuften. Berlin. Das ier forium zu Königsberg in Pr. Die e m alademischer Lehrer zu Jena. Beförderungen in der

!imee.

Oesterreich. Wien. Wessenberg's Erklärungen über die italienischen Angelegenheiten. Die Vorgänge vom 11. und 12. September. Der Reichstag erklärt sich permanent in Folge einer Bewegung in der Aula. Triest. Die österreichische Flotte ausgelaufen. Fiume. Der Vice⸗Gespan Bunjevaz.

Sachsen. Leipzig, Die Vorgänge in Chemnitz.

2 Schwerin. Proclamation des Groß⸗ erzogs. ö .

Schleswig- Holstein. Altona. Schreiben des Generals von Wran— gel an das Reichs ⸗Ministerium.

f Ausland.

Oesterreich. Pesth. Rücklehr der Deputation. Niederlage der ungarischen Truppen. Ministerwechsel. Bekanntmachungen des Ba— nus Jellachich. ;

Frankreich. Nation alversammlung. Debatte über die Arbelts—⸗ frage in der Verfassung. Paris. Pascal Duprat's Mission. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London. Hofnachrichten. Inha— ber mexikanischer Bons. Portugiesische Zinsen.

Handels und Börsen⸗Nachrichten.

Beilage.

—w—

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Die bei dem bisherigen Ministerium zur GesetzRevision ange— stellten Geheimen Ober-Justizräthe Zettwach und Voswinckel zu Räthen des Geheimen Ober⸗-Tribunals zu ernennen; so wie

Dem Stadtrichter und Gerichts-Kommissarius Wolny zu Wol⸗ denberg bei seiner Versetzung in den Ruhestand den Charakter als Justizrath zu verleihen. z

Se. Großherzogliche Hoheit der Prinz Friedrich von Baden ist von Schleswig hier angekommen.

Der Landgerichts⸗Assessor Eduard Bohnstedt zu Elberfeld ist zum Advokaten im Bezirke des Königl. Appellationsgerichtshofes zu Köln ernannt worden. ; .

Der Ober- Landesgericht? Assessor Körte zu Breslau ist zum Justiz-Kommissarius für dir »(ntergerichte des flatower Kreises, mit Änweisung seines Wohnsitzes in Zempelburg, und zugleich zum No⸗ tarius im Departement des Ober-Landesgerichts zu Marienwerder

ernannt worden.

ost-Dampfschiff⸗Verbindung zwischen Stettin und 21 , St. Petersburg.

Mit Bezuäanahme auf die Bekanntmachung vom 25. Juli d. J. wird das Publikun davon benachrichtigt, daß das Kaiserlich russische Post-Danipfschiff „Wladimir“ im Laufe des Monats Oktober nur noch eine Fahrt von Kronstadt nach Swinemünde und eine solche von Swinemünde nach Kronstadt verrichten wird. Der Schluß der diesjährigen Seepost⸗-Verbindung zwischen Stettin und St. Peters burg findet demnach in der Weise statt, daß das gedachte Dampf⸗ schiff zum letztenmale ö

am 7. Oktober neuen Styls von Kronstadt nach Swine⸗ münde, und am 14. Oktober von Swinemünde nach Kronstadt abgefertigt wird. .

Berlin, den 13. September 1848.

Heneral⸗Post-⸗Amt.

Angekommen: Se. Excellenz der General der Kavallerie, von Wrangel, aus Holstein.

Se. Excellenz der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Königlich württembergischen Hofe, General- Lieutenant von Thun, von Stralsund.

Der Ober-Präsident der Provinz Schlesien, Pinder, von Breslau.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Herzog Karl zu Schleswig ⸗Holstein-Sonderburg Glücksburg, nach Dresden.

Nichtamtlicher Theil. Dentsch land.

68 undes - Angelegenheiten.

Frankfurt a. M., 14. Sept. (D. P. A. 3.) Die heutige TIste Sitzung der deutschen National -Versammlung begann mit der Berathung über die von den Abgeordneten Wurm und Stedmann, Namens der Mehrheit und Mindeiheit der vereinigten Ausschüsse für die völkerrechtlichen Fragen oder für die Centralgewalt erstatteten Berichte über den gf sistend von Malmö. Der Präsident, H. von Gagern, verlas dit Anträge der Majorität und Minori= tät der Ausschüsse, so wie drei andere Anträge und eine Reihe von Amendements. Nachdem Wesendonck über die Geschäfts⸗Ver⸗

e · 1

handlung das Wort ergriffen und die Vorlage der den Waffen- stillstand betreffenden Eingaben beantragt hat, begründet von Lindenau einen Vermittelungs-Vorschlag, wonach die Geneh⸗ migung des Waffenstillstandes an die Bedingungen geknüpft werte, daß die im Art. I des Vertrages ausgesprochene Aufhebung der durch die provisorische Regierung zu Schleswig - Holstein erlassenen Ge⸗ setze und Verordnungen wegfalle, daß die Ernennung der nen zu er⸗ richtenden Verwaltungekommission der Herzogthümer durch die Natio⸗ nal-Versammlung geschehe, daß alle beschlossenen und noch zu be⸗ schließenden Grundrechte, wie in allen übrigen deutschen Landen, so auch in Schleswig-Holstein eingeführt werden und endlich die Natio- nal-Versammlung vereint mit der Centralgewalt die Friedensunter— handlungen mit Dänemark aufnehme. Hechscher ergriff hierauf das Wort und begann mit einer Darstellung der auf den dänischen Krieg und den Waffenstillstand bezüglichen Unterhandlungen des Bundes- tages und sofort der Centralgewalt mit der Krone Dänemark.

Preußen. Berlin, 16. Sept. Nach einer Mittheilung aus dem Ministerium der geistlichen 3c. Angelegenheiten ist die Lei⸗ tung der Geschäfte des Konsistoriums zu Äönigsberg in Pr., nach dem Ableben des Konsistorial-Präsidenten Bessel, vorläufig dem Ober⸗ Präsidium der Provinz kommissarisch übertragen worden.

Berlin, 15. Sept. In Bezug auf die Versammlung deutsche— akademis her Lehrer in Jena ist aus dem Ministerium der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten folgendes Schreiben an ein Mitglied der, diese Ver- sammlung vorbereitenden Kommission erlassen worden:

Ew. Hochwohlgeboren bin ich für die mir gemachten näheren Mittheilungen über den Zweck und die Bedeutung der nach Jena berufenen Versammlung der akademischen Lehrer zu besonderem Danke verpflichtet. Insofern diese Versammlung, wie Ew. Hochwohlgeboren bemerken, eine verbindliche Kraft der von ihr zu fassenden Beschlüsse nicht in Anspruch nimmt, sondern nur bezweckt, daß die Deputirten die Ansichten ihrer Universitäten und ihre eigenen nur deshalb ver— treten resp. kundgeben, um eine allgemeine Ansicht über die Be⸗ dürfnisse der deutschen Universitäten, abgesehen von allen bloßen Lokalverhältnissen, zu gewinnen, und dann weiter durch das in— tellektuelle Gewicht einer solchen allgemeinen Ansicht bei

der höchsten deutschen Behörde, wie bei den betreffenden Staats- regierungen auf Verwirklichung desselben hinzuarbeiten, so finde ich von dem Standpunkte meiner Verwaltung aus gegen eine derartige Versammlung nicht nur nicht das mindeste Bedenken, son—

dern erkenne ich vielmehr gern an, daß ein solcher Austausch der Ansichten, und die daraus hervorgehende Gesammt⸗Ueberzeugung auf die Erweckung und Förderung der Reformfragen durch ganz

Deutschland einen wohlthätigen Einfluß zu üben vermag. In diesem

Sinne habe ich daher auch den preußischen Universitäten bereits früher eröffnet, daß es denselben- völlig frei bleibe, der an sie gerich⸗ teten Einladung die Folge zu geben, daß die akademischen Lehrer Einen oder Mehrere aus ihrer Mitte ausdrücklich veranlassen, sich zu der Versammlung zu begeben, um dort die auf ihrer Universstät q herrschenden Ansichten auszusprechen, und werde ich mich freuen, wenn die Versammlung recht zahlreich befucht und aus ihren Berathungen ein für die Reformfragen förderliches Material zu Tage gefördert wer- den wird. Dagegen haben die Universitäten zu Berlin und Halle nach freier, selbstständiger Erwägung, und noch ehe dem diesseitigen Mini⸗ sterium auch nur eine Kenntniß von der Einladung zugegangen war, Anstand genommen, zu einer Vertretung der Universitäten als or- pora durch Abgeordnete die Hand zu bieten, denen eine Legitim a⸗ tion zuraueschließlichen Beschlußnahme über die am die höchste deu tsche Behörde zu stellenden Reformanträge zu ertheilen gewesen wäre, weil sie hierin eine Hingabe der Freiheit und Selbstständigkeit der einzelnen Universitäten an eine Centralversamlung von Abgeordneten und eine Verlegung der Bedeutung der zu fassenden Beschlüsfe aus der intellektuellen Eigenschaft derselben, in den re⸗ präsentativen Charakter der Versammlung besorgen zu müssen ge⸗ glaubt haben. Diesem Bedenken habe auch ich mich angeschlossen und da⸗ her, unter Ablehnung eines jeden offiziellen und repräsentativen Cha⸗ rakters der Versammlung, derselben nur in der oben angedeuteten Weise die auf dem Boden des freien Vereinigungsrechts stehende Berechtigung zuzuerkennen vermocht.

Ich werde den Verhandlungen der bevorstehenden Versammlung, welche eine Vereinigung einer großen Zahl ausgezeichneter akademi⸗ scher Lehrer erwarten läßt, mit dem größten Interesse entgegensehen, und zweifle ich nicht, daß dieselben zu Resultaten führen werden, welche die einzelnen Universitäten eben so sehr, wie die zu deren Schutz und Förderung verpflichteten öffentlichen Behörden mit Dank benutzen werden. Ew. Hochwohlgeboren werden mich daher besonders verpflichten, wenn dieselben zu seiner Zeit mich in den Stand zu setzen geneigt sein möchten, von diesen Verhandlungen vollständige Kenntniß zu nehmen.

Berlin, 15. September 1848.

Für den Minister der geistlichen Unterrichts- und Medizinal— Angelegenheiten. am Allerhöchsten Auftrage (gez) von Ladenberg. An den Geheimen Justizrath Herrn Dr. Guyet, Hochwohlgeboren zu Jena.

Berlin, 16. Sept. Nach dem heutigen Militair⸗Wochen« blatte ist der Oberst von Knoblauch, Inspecteur der Jäger und

Schützen, zum Commandeur der 19ten Infanterie⸗-Brigade, der Oberst Ehrhardt, Commandeur des 24sten Infanterie⸗Negiments, zum Commandeur der Aten Infanterie-Brigade, der Oberst Graf zu

Solms-Laubach, Commandeur des 5ten Ulanen-Regiments und Flügel-Adjutant, zum Commandeur der Sten Kavallerie⸗Brigade, der Major von Arnim, Commandeur des Garde⸗Schützen-Bataillons, unter Versetzung als Commandeur des Garde ⸗-Jäger ⸗Bataillons, zum interimistischen Inspecteur der Jäger und Schützen, der

Dberst⸗ Lieutenant Heuseler vom 3ö5sten, zum Commandeur des 24sten Infanterie⸗Regiments, der Major von Randow vom

—— —— ee, *

Isten zum Commandeur des sten Ulanen Regiments, der Major von Oppen, aggregirt dem Garde-Dragoner-Regiment, zum Comman- denn des 19ten Husaren-Regiments, der Major Vogel von Falken⸗ stein vom Kaiser Franz⸗Grenadier-Regiment, zum Commandeur des Garde⸗Schützeu⸗Bataillons, der Hauptmann von Kosel vom Kai⸗ ser Alexander-Grenadier⸗-Regiment, zum Major im Il sten Infanterie⸗ Regiment, der Hauptmann von der Goltz vom 1sten Infanterie⸗Regi⸗ ment, zum Major und Commandenn des 1sten Bataillons 18ten Landwehr- Reginente, der Hauptmann von Szymanowitz vom 24sten Infanterie⸗ Regiment, zum Major und Commandenn des Iten Bataillons 11sten Land⸗ wehr⸗NRegiments, der Hauptmann von Asmuth vom 36sten Infanterie⸗ Regiment, zum Major und Commandenr des 3ten Bataillons 2gsten Land⸗ wehr-⸗Regiments ernannt worden.

Desterreich. Wien, 14. Sept. (Reich st. Bl.) In der gestrigen Reichstagesitzung gab der Minister Wessenberg auf die Juterpellation Goltmark's in Betreff Italiens folgende Antwort: 1) Tie leitenden Geundsätze des Ministers in den italienischen Angelegenheiten sind: die Ehre und Würde des Kaiserreiches zu wahren und dessen Jateressen bestens zu vertheidigen. 2) Ueber die Unterhandlungen kann, so lange solche im Gange sind, keine Mit⸗ theilung gemacht werden; nur so viel kann gesagt werden, daß die Mediation Englands und Frankreichs angenommen worden. 3) Das Ministerium ist wohl entschlossen, Alles außzubieten, um Krieg zu vermeiden, stets jedoch mit Wahrung der Ehre der Nationalität. Beifall. 4) Fürst Schwarzenberg ist zum Bevollmächtigten für die italienischen Angelegenheiten ernannt worden, da er am besten mit denselben vertraut. 5) Tie Familienbande, welche Modena und Parma an die österreichische Herrscherfamilie knüpfen, erheischen Schutz von dersel⸗ ben. 6) Die hierüber abgeschlossenen Verträge sind, seines Wissens, gedruckt. Goldmark will darauf antworten, und zwar protestirend, der Präsident will ihm jedoch nur dann das Wort gestattten, wenn er eine neue Interpellation zu stellen habe. Goldmark: Die stelle er auch als Antwort auf den Bescheid des Herrn Ministers. Die Minister seien nicht blos Räthe der Krone, sondern auch Räthe des Volkes, das Volk könne sich jedoch nur dann beruhigen, wenn es in dieser Angelegenheit vollständig klar sehe, eine solche vollständige Kenntniß habe er aber aus der Antwort des Ministers nicht ent⸗ nommen, noch weniger könne er sich mit der Bemerkung zufrieden stellen, daß über die Verhandlungen, weil noch im Gange, nichts mitgetheilt werden künne. Er frage aber, ob die Minister Schutz- und Trutzbündnisse aus Familieninteressen noch vertheidigen wollen, selbst wenn sie gegen die Neigung und auf Kosten der Freiheit der Völker seien (Beifall); er frage, ob Schutzbündnisse von dem gegenwärtigen Ministerium aufrecht erhalten werden wollen, die von Metternich ab⸗ geschlossen worden, und ob wenigstens, wenn über die Unterhandlun— gen selbst nichts mitgetheilt werden könne, die an Hartig, Radetzkfy, Montecucoli und Schwarzenberg erlassenen Instructionen auf den

Tisch des Hauses niedergelegt werden. (Ruf vom Centrum: Zur

Ordnung.) „Herr Präsident, habe ich diesen Ruf zur Ordnung ver⸗ dient?“ Der Präsident: Den Ruf zur Ordnung wohl nicht, doch glaube ich den zur Sache. Wessenbeng beharrt darauf, so lange die Unterhandlungen in der Schwebe seien, nichts mittheilen zu kön⸗= nen, es sei dieses gegen jeden constitutionellen Staatsbrauch.

Neuw all interpellirte in derselben Reichstags⸗-Sitzung den Han⸗ deleminister über die Vorgänge vom 11ten'und 126fen Sep— tember. „Dieselben sind bekannt“, sagt er, „sie haben zu trauri— gen Erzessen geführt; fragt man nun, wer hat dieselben gestiftet, so trifft man auf eine neue Erscheinung. Es waren nicht solche Leute die Urheber, die gewöhnlich an der Spitze stehen, Männer, die nichts haben und auch nichts zu verlieren befürchten, sondern Bürger, Ge⸗ werbmänner von Wien waren es, und wichtige Gründe müssen sie wahrlich dazu angeregt haben. Während man hier in den Zeitungen und aller Orten nur für die Arbeiter gesprochen und gesorgt, hat man nie für die untere Klasse der Gewerbmänner, die Bürger Wiens die Stimme erhoben, und wahrlich, sie haben es am meisten verdient sie haben Familien zu ernähren und treiben eine Beschäftigung, wie die Uhrmacher und andere, die ihnen die Führung der Hacke un— möglich macht, wenn sie anders ihre Hände zum ferneren Wirken nicht untauglich machen wollen. Mit Neid sehen diese auf die Arbeiter, welche täglich 20 bis 25 Kreuzer verdienen, während sie selbst von 10 Kreuzern leben müssen; große Summen hat man für die Arbeiter ausgegeben, darunter 2 Drittheile gar nicht nach Wien zuständig, man hätte eben so die Gewerbsklasse unterstützen sollen. Ich habe da⸗ her nicht blos in Betreff des swobodaischen Vereines, sondern als Vertreter einer Vorstadt Wiens, welche die gegenwärtige Noth nur zu sehr betrifft, folgende Fragen an das Ministerium zu stellen, die nicht den Zweck haben, demselben Verlegenheiten zu bereiten, sondern es aufzufordern, seine humanistischen Gesinnungen nicht blos durch Wort, sondern durch That zu bezeugen? 1) Kennt das Ministerium genau die Vorgänge von gestern und vorgestern? 2) Kennt dasselbe die Lage der unteren Gewerbsklasse von Wien? 3) Was hat das Ministerium gethan, um über die Solidität des swobodaischen Vereins das Publikum auszuklären? 4) Ist das Ministerium sich selbst klar über die Wege und Mittel, um die Gewerbetreibenden vor hereinbrechender Krisis zu be—= wahren? 5) Nachdem das Volk durch den Kredit⸗Verein instinktmäßig den Weg angegeben, wie ihm zu helfen sei, ob es einem Anstand un—= terliegt, daß die Stadt mit ihrem Real-Vermögen, zur Bildung einer Escomte⸗ Bank, hafte.“ Hornbostl (Handels ⸗Minister): Leider kennt das Ministerium die Vorgänge von gestern und vorgestern ge— nau, sie wurden gemacht durch Vorspiegelung von guten Hoffnungen für Gewerbeleute, die sich dann als unaus führbar bewiesen haben, es wurden durch einen Privat- Verein Papiere ausgegeben ohne Fonds, in der Erwartung, dieselben würden einen Cours erreichen; als man dieselben jedoch nicht anbringen konnte, da verlangten die Getäuschten Garantieen für ihr Unternehmen. Zuerst wendeten sie sich an . Majestät, da erklärte das Ministerium und warnte, den Schwinde⸗

ͤ Swoboda fei lge geben zu wollen. Hierguf. leien des Herrn Swoboda keine Folge g Iich natürlich

ĩ ĩ ĩ lche wendeten sie sich an die Kommunen Wiens, me auch gl darin einmengen wollten. Gestern wendeten sie

sich neuerdings an das Ministerium und erhielten die Antwort: der