1848 / 137 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

onig zuerst die Dänen aus dem deutschen Lande 12179 636 2 dürfe man nicht undankbar sein. n großer Theil n,, , , , n , n.

ü er ersehnt; diese Sehn

in,, . ——— werden. Das bezw ecke ee * Masoritãts antrag nicht, welcher vielmehr auf ein Zerreißen der deut⸗ chen Einheit hinausgehe. Der Redner, welcher gegen die Trennung der bolsteinischen von den schleswigschen Truppen und, ge= en die Aufhebung der durch die provisorische Regierung trlassenen Gesetze sich ausspricht, beanttagt mit den Ab⸗ geordneten Drozsen, Michelsen und Neergaard,

die Reichaversamm⸗ fung möge beschließen: 1) Die Vollziehung des Waffenstillstand es zu Malmö vom 26. August d. J, so weit solcher nach der gegenwar⸗ tigen Sachlage noch ausführbar ist, nicht länger zu hindern. 2) Die provisorische Ceutralgewalt aufzuforkern, die geeigneten 6 thun, damit auf den Grund der dänischerseits amtlich erklärten Be⸗ reitwilligkeit über die nothwendigen Modisicationen des Vertrags vom 26. August d. J. baldigst eine Verständigung eintrete. 3) Tie provisorische Centralgewalt aufzufordern, wegen schleuniger Einleitung von Friedens-⸗Unterhandlungen das Erforderliche wahrzunehmen. von Maltzahn aus Preußen, welcher heute seine Jungfernrede hält, nritt aus Besorgniß für das Vaterland gegen den Mehrheite Antrag in die Schranken. Wenn auch der Beschluß vom 5. Septeraber Moltke's Rücktritt zur Folge gehabt habe, was jedech (gegen Eisen⸗ mann gewendet) nicht wohl möglich gewesen, da solcher bereits am ten geschehen, so sei es doch Thatsache, daß die deutschen Gesand⸗ ten at auswärtigen Höfen seitdem mißliebig angesehen würden. Den Waffenstillstand anlangend, müsse jeder derartige Vertrag so gefaßt sein, daß der status quo nach dessen Ablauf, wie bei seinem Ab⸗ schlusse, wieder hergestellt werde. Dieser Fall aber trete mit Däne⸗ mark erst zu Ende des Winters ein. Der Redner beantragt: in Er⸗ wägung, daß der Waffenstillstand in wesentlichen Punkten als ungus. führbar sich darstellt, theilweise aber schon ausgeführt ist, beschließt bie Reick. Verfammlung: 1) daß der Waffenstillstand ven Malmö weiter nicht beanstandet werde; 2) die Centralgewalt aufzufordern, über die der dänifchen Krone zuzustellenden Notification und über die mit der dänischen Negicrung einzugehenden Friedensunterhandlun⸗ gen der National- Versammlung geeignete Vorlage zu machen. von Hermann aus München: Ünbedentende Ursachen baben in der vorliegenden Frage zu großen Verwickelungen geführt. Vor Allem sst hierunter die Art der Ausstellung der Vollmacht ohne Vorbehalt und Genehmigung des Reichsveiwesers und der National-Versamm— lung zu verstchen; dem zunächst der Umstank, daß man einen Bevoll⸗ mächtlgten in die Nähe der Unterhandlungen geschickt hat, leider aber nicht so nahe, daß er alle Vorgänge hätte mit ansehen können. Wie konnte das Miisterium einen Vertrag annehmen ohne Nennung des Neichsverwesers als Paciscenten, was der Würde des Reiches ange— messen gewesen wärt? In diesem Falle war das Urtheil nicht in suspenso zu lassen, sondern es mußte der preußischen Regierung gesagt werden, daß der Waffenstillsand nicht ohne Abänderung genehmigt werden könne. Wäre nun erst der Vertrag ins Reine gebracht worden, die preußi— schen Staalsmänner hätten ihn gewiß modisizirt. Hier handelt es sich lediglich um die Eitelkeit einiger Minister. Oder soll etwa der König von Preußen des ungeschickten Vertrages wegtn angefochten werden, den einige seiner Unterhändler geschlossen haben? Gerade in der Nichtratification liegt die Ehrenrettung Preußens. Man hat gesagt, daß auch die Nachfolger des abgetretenen Ministtriums mit Ge⸗ wi senhaftigkeit zu handeln hätten. Man kann aber auch mit gem besten Gewissen Mißgrisffe machen, und auch die Nachfelger werden dies thun. (Heiterkeit. ) Sie wissen, daß ich für die Nichtgenchmigung des Waffen- stilltandes bin. Doch ist noch eine Ausgleichung möglich, Welche Modificationen Preußien machen könne, um eine Ausgleichung hei⸗ beizuführen, darüber habe ich Herrn Lamphausen befragt, und ihn zu der Erklärung willfährig gesunden, daß die prrußische Regierung anerkenne, sie habe den Vertrag nicht für sich, sondern im Namen der provisorischen Centralgewalt abgeschlossen. Irn Betreff der Nichterwähnung unserer Ratification und der Abänderung gewisser Artikel sollen ¶ur Modalitäten bei der Ausführung eintreten. Zur Ausführung dieses Vertrages erwog ich die Stimmungen diests Hau⸗ fes. Ich habe keine Hoffnung dafür gefunden. Ich trete daher von die sem Standpunkte zurück und st mme für den Majeritäts An— trag. Die Frage, wie sie vorliegt, ist nur eine Ministerkrisis, ist sie vorüber, so hat die Sache ein Ende, und man kann eine Waffen⸗ ruhe eintreten lassen. Die Ehre der Regierung ist in diesem Fille nicht betheiligt. Was in Preußen sich kundgirbt, ist tine zu weit getriebene Tugend. Ich glaube überhaupt an keinen Krieg dentscher Stämme. Wir repräsentiren dieselben; und haben wir denn eiae sJ große Feindschaft gegen einander im. Leibe? Wer einen solchen Krieg ansinge, dem würde die Centralgewalt als Bundesgenosse die Herzen und die Geister aller derer, welche Einheit und Freiheit wollen, entgegenstellen. (Beifall.) Man würde es bald bereuen, den Krieg angefangen zu haben, und einse⸗ hen, daß man den Feind bei sich selst hat. Den Waffenstillst ind, der in ungeschickter Weise geschlossen worden, schließen wir geschickt, und wenn die Tänen sich nicht scheuen, den Krieg fortzuführen, so werden die Deutschen sich auch nicht fürchten, ihn fortzusetzen. Man spricht von einem europäischen Kriege. Das glaube ein Anderer! Man macht wohl grimmige Gesichter, doch zum LosÜ— schlagen kommt's noch nicht. Bricht der Krieg mit Dänemark aus, so liegt darin eine neue Kräftigung der Nation. Dinn mässen wir den Krieg wollen, aber auch die Freiheit. Nehmen wir ein Beispiel an Dänemark. Selbst durch die Vertheidigung seines Un— rechts hat es sich Achtung zu verschaffen gewußt. Rüsten Sie sich, daß nicht garz Europa ruft: „Ihr Deutsche seid ein Kinderspolt!“ (Beifall.. von Schmerling: Ich habe nicht die Eitelkeit, mein Benehmen als Beispiel Anderer außzustellen. Doch wäre zu wün— schen gewesen, mein Vorredner hätte erklärt, in welcher Eigenschaft er gesprochen, ob als Abgeordneter oder als Minister- andi— dat. Es ist mir eine neue Erscheinung, daß der Bevollmäch— tigte. Preußens bereit ist, einem Abgeordneten anscheinend offizielle Erklärungen zu geben. Man hat getadelt, daß im Waffen stillstands Vertrag der dentsche Bund als handelnde Person aufgetre— ten, ohne zu bedenlen, daß für Tänemark kein Reichsverweser be— stand, weil dessen Regierun 8 Antritt der dänischen Krone nicht noti— sijirt war. (Stimmen: „Das ist Ihre Schuld!“ Einem Feind, mit dem man im Kriege in ist, schidt man keine Rotific ationen zu. Darum mußte die Vollmacht in der gegebenen Art ertheilt mer⸗ den. Der Redner vor mir hat die Behauptung aufgestellt, als ob diplomatische Verhandlungen gleich freundschaftlichen Gesprächen ab= gemacht würben, wie wenn die Communication zwischen Frankfurt und Berlin jener zwischen Frankfurt und Sachsenhausen gleichstände! Ich bin der Ueberzeugung, daß das Neichs Ministe⸗ rium seine ll gethan haben müsse, denn die Herren, welche es sich zur Aufgabe machen, jeden Schritt zu untersuchen, würden auch nichts Besseres zu thun gehabt haben. (Beifall auf. der Rechten; 64 auf der Linken.) Vertagung. Schluß der Sitzung 21 Uhr achmittags.

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Oesterreich. Neichstags-⸗Sitzung vom 13. Septem- ber. (Wien. Bl.) Der Präsident zeigt an, daß der Justiz-Mini⸗ ster die Instructionen, die er dem Kommissar für Italien, Mon⸗ tecuculi, gegeben, auf den Tisch des Hauses zur Einsicht nieder— gelegt habe. Czugerkowitsch und Bodner lündigen einen Pꝛro— fest an, weil für die Bukowina kein Abgeordneter in die Entschä— digungs-Kommission gewäblt wurde.

Prestl und Goldmark übergeben den Antrag, der hohe Reichstag möge in Anbetracht der mißlichen Verhältnisse der Gewerbtreibenden in Wien und Berücksichtigung der Opfer, die sie sür die Freiheit und die Ordnung gebracht, dem Ministerium einen Kredit von 2 Millionen eröffnen, um durch unverzinsliche Vorschüsse den Gewerhtreibenden auf zuhelfen. Prestl bittet zugleich wegen der Dringlichkeit des Antrags, ibm die Begründung, die beute nicht auf der Tagesordnung, zu gestalten. Der Antrag ist im voraus von mehr als 20 Deputir en mittelst Unterschrift unterstützt. Dvylewski spricht sich tadelnd aus, daß die Unterstützung außerhalb der Kammer gestellt wurde, und, da dies schen geschehen, daß man ihn für die gute Sache nicht als Kollegen gensmmen. Pill ers dorfemtint, Prestl hätte diesen Antag allen Abgeordneten Wiens mir iheilen sollen, gie ihn gefertigt hätten. Löhne r theilt mil, daß die Fertigung erst gestern spät Abents erfolgte. Schu felkta wünscht die Unterstützung auch fur die Gewert treibenden in den umliegenden Fabrikäortschaften, da diese namentlich durch die Exzesse im März gelitten. Pinkas will auch die Unterstützung für Prag. Prestl besteigt die Tribüne. Er sebe es ein, daß derlei linter⸗ stüͤtzungen der Kommunen nicht vom Staate in der Negel geleistet würden, jedoch solle man die ruhmvollen Thaten der Bürger 2 diens berüchsichtigen und bedenken, daß diese nicht der Kommune, sondtern dem Staate Vl et worden. (Die Versammlung zollt Beisall.) Die Thätigkeit der Bür tr anderer Städte, ohne deren Verdienst zu verkennen, komme hier nicht gleich. Die Unterstützung könne kein Almosen sein, sonderm sei, ist zum Vortheile des Staatez, da durch Nichtarbeiten in den Fabriken diesem ein unwieder⸗ bringlicher Stenerverlust würde. Prestl schließt noch mit den Worten: „Wer schnell giebt, giebt voppelt“, und verläßt unter Beifall die Tribüne. Holdmark stellt den Antrag auf sofortige Vollberathung und wird zahl⸗ reich unterstützt. Pinkas will die Frage zuerst dem Finanz Ausschuse u ge⸗ wiefen, welcher nach 21 Stunden referiren soll. Wird auch unterstützt. Goldmark erklärt sich gegen diesen Antrag; 24 Stunden seien eine Lnge Zeit für den Hunger, besonders wenn man sein Vermögen deni Staae geopfert. Dem Finanz⸗Ausschusse gehöre dies auch nicht zu, er hät e. bei der Ausführung mitzuwirlen. Minister Hornboste! srricht iich für die Frist aus, indem bereits 500,909 Fl, zur Vertheil u ug, be sen= ders an jene, welche Actien des Hülfs-Pereins be aben, bie stimmt seien, welches Geld auch bereits heute und die , , vertheilt werde. Rieger tadelt die Antragsteller, daß. . ihren un ch nicht früher gestellt; wenn die Noth so dringend sei, ah 24 Stunden Je⸗ fährlich feien, so hätten die Deputirten schon früher wirken ollen. Er will übri⸗ gens keinen neuen Kredit von 2 Mill, sondern der ingn Minister möge die se ö. den bewilligten z0 Mill. ausfolgen. Neumann en miie ö Bemerkungen Rieger's zurückweisen. Die Abgeyrdnetlen Wienz kennen die Noth ihrer Mitbürger, sie haben aber auch ein Herz für die Leiden der Be— wohner Schlesiens Und des Niesengebirges. Wenn man aber erwage, daß Wiens Bewohner die Erkämpfer der Freiheit gewesen und dafür noch fort— während Opfer brächten, so werde man es gewiß nicht übel nehmen, daß man jetzt mit diesem Antrage hervorgetreten ei, der übrigens dem . schatze durchaus nicht schade. Trojan spricht sich ür den Finanz · Ausschuß aus, Szabel eben so, um so mehr, da das Kapital ein unv rzinsliches sein sollte. Pre stl stimmt nun auch für den Finan 34 Au s chuß, mit der Bedingung aber, daß er gleich morgen zeferire. Prestl's Zeitbestimmung erhält Majorität. Die für heute Nachmittag anberaumte Sitzung wegen der Präsidentenwahl wird, da der Finanz⸗ Aus schuß zusammentreten muß, auf morgen Nachmittag verschoben. Borrosch ladet den Handels- und den Finanz-Minister zur Ausschuß-Sitzung ein. .

Hierauf solgt die Antwort des Ministeirs Wessenberg auf die Inter- vellatlon des Abgeordneten Haimerl in Veireff der Ve rhältnisse der Lausitz zu Sachsen: „Die Rechte der Krone Böhmens in Bezug auf die Lausiz“, sagt der Minister, „gründen sich auf, ven Traditionsrezeß dieses Markgrafenthums vom Jahre 1635 und Traditions Abschied ven 1626. Sie umfassen wesentlich drei Gegenstände:, 1) Die Oberlehnsherrlichtit, 2) das Schutzrecht über die latholische Religion, namentlich über die katho— lischen geistlichen Corporationen in der Lausitz; 3) ein eventuelles Heimfall?è recht. Als im Jahre 1815 die Niederlausitz und ein Theil des oberen Markgrafenthums an Preußen gediehen, verzichtete Oesterreich im Artikel 1 der Kongreßakte auf seine, die se d heile des Landes betreffenden, aus dem radi- tionsrezesse herstammenden Rechte, rücksichtlich des sächsisch gebliebenen Theiles der Oberlausitz aber ward Aehnliches nicht stipulirt, und, der Kaiserstgat konnte demnach den auf die sächsische Oberlausitz sich beziehenden Theil sei⸗ ner Ansprüche um so sicherer als fortbestehend ausehen, als Sachsen, mit⸗ telst Accessions⸗Urkunde vom 15. November 1815 dem wiener Kongreß Alte beitretend, diese That ehne eine diesfällige Neservation wegen der im Arti⸗ kel 18 des Haupt-Vertrages in Bezug auf die Gesammtlausitz erwähnten Rechte sei em Aceessions-Alte beizulegin. Dessenungeachtet wurden seither Königlich säcksischerseis der Traditions-Rezeß von 1635 und Lie, daraus gezogenen Folgerungen als durch die Aufloͤsung des deutschen Reiches, den Fiheimbund und die Errichtung des deutschen Bundes crlöschen dargestellt, die Leistung der Lehnspflicht bei vorkommenden Gelegenheiten. unterlassen und der Ausübung des Kaiserlichen Schutzrechtes über die ge stlichen Cor⸗ porationen der Lausitz fortwährend solche Hindernisse in den Weg gelegt, welche dasselbe illusorisch machten. Bis jetzt hat der Kaiserliche Hof vermieden, wegen der in Rede stehenden, theilweise mehr theorenischen als prakftischen Fragen (über welche übrigens zwi— schen beiden Höfen ein fortwährend sehr voluminoser, Schrift⸗ wechsel geführt wurde) es mit dem engbefreundeten sächsischen Hefe zum Bruche gedeihen zu lassen und die Streitfrage vor das einzig mögliche Fo um nach der fuͤheren Bundes- Verfassung, vor ein Austrägal- Gericht, zu bringen. Er hat rücksichtlich der Oder -* hensherrlichkeit sich Camit be⸗ gnügt, burch häufige Mahnung an sein Recht selb s vor Verjährung zu schühen. Er hat rücksichtlich des lirchlicken Schutzrechles, statt der ihm I. lerdings zustehenden, allein von Sachsen seit 10 Jahren fattisch nicht mehr zugegebenen Detail-Bevogtung der in den Lausitz gelegenen Stiftung n, den⸗ selben mittelst ausgewechselten Urkunden vom 9g. und resp. 21. Mai 1845 (vie auf die Tafel des Hauses niedergelegt werden lönnen) eine ernguchte Garantie ihres Fortbestandes und als Fortgenusses ihrer Rechte von Sach sen ausgewirkt; er hat endlich, rücksichtlich des in seiner Anordnung ohne⸗ dies Überaus entfernten Heimfallelechtes, sich für den Tag des Eintretens desselben alle seine Rechte feierlichst vorbthalten. Es ist. sonach Alles ge schehen, was von der Kaiserlichen Regierung billigerweise, eiwartet werden konnte, um die der Krone Böhmens, ruͤcksichtlich der sächsischen Lausitz, zu⸗ stehenden Rechte im Prinzip ausrecht und in der Anwendung, so weit dabei wirklich praktische Inieressen im Spiele waren, sie nutzbar zu erhalten.

Es folgte nun die Verhandlung über iden Selinger Strasser⸗ schen Antrag auf ein Dank-Votum für die österreichische Armee in Italien.

Strasser erzählt eine Parabel von einem Gutsbesitzer, der ausge⸗ dehnte Hertschaften hinterließ, deren eine, nördlich gelegene, er im Uinrecht befaß. Ein alter Güterdireftor knechtete die Unterthanen. Diese, die stu⸗ dirende Jugend an der Spitze, jagten den Alten davon, In dem Llugen— blicke empörte sich eine südlich gelegene Herrschaft, ein. salscher Freund be⸗= nutzte die Stimmung, erregte den Fanatismus, die Wächterschaaren mußten sich zurückzichen; kühn dadurch, erklärte der Falsche, sein Banner in den Siammsitz dessen zu tragen, dessen Vater ihm eine Krone gerettet; darüber erscholl ein Schrel des Entsetzens durch alle Gauen, und die ehemaligen Un⸗ terthanen, jetzt Bürger, eilten, beseelt von dem Gedanlen der Ehre, zu retten herbei und warfen unten einem tapferen Feldherrn den Feind zurück. Die Parabel bedürfe keiner Erklärung. Die Tapferkeit, die Hingebung, die Ausdauer und die Vaterlandeliebe, welche die Armer bewiesen, und die Oesterreich die Stellung einer Großmacht gesichert, habe selbst im Auslande Bewunderung

erregt. Er verliest nun einen Artikel der EChronielt, der, sich über den he und die Tapferkeit Radetzlv's lobend äußert. Er erzählt dann das ganze Schicsal des Antrags und schließt mit ker Frage, warum, die Linke nichl in die Acclamation beim Antragt Senlingers mit eingestimmt. Er weide das Räwhsel lösen. Ein Spoltblatt habe ihn mit einem Niesen ver, 7 Er traue sich zwar nscht Riesenstärke zu, aber es wäre nicht nun

ür dieses, sondern für alle Journale eine Niescnarbeit, zu beweisen, daß

die Armee nicht tapfer, nicht hiugebend war, und daß es vor. theilhafter für Oesterreich gewesen wäre, wenn Der König von Sardinien gesiegt, nach Wien gekommen, sein Banner auf nn Stephansplaß aufgepflanzt und die rie steuer eingefordert hätte. 66 wegung, Jischen, Beifall.) Er suche die Debatte nicht, aber wenn Hie Ver⸗ sammlung darauf bestehe, finde er sie für zweckmäßig, damit die Bevölke⸗ jung Oesterreichs wisse, wie ihre Abgeordneten oder dessen Große denlen, welche dem Feind auf der Nordbahn entgegenfahren und „Heil dir im Sie gerlkranz“ anstimmen würden. (Bewegung, Zischen, Beifall.) Er wieder⸗ holt nun weiter, wie die Armee tapfer gewesen, sogar Franksurt es aner lannt, und wie ein ehrenvoller Friede nöthig gewesen. Ob Oesterreich sich aus Kosmopolitismus hätte hinauswersen lassen sollen, damit der Sanden⸗ König Itallens Stiefel bei beiden Strupsen Genua und Mailand häte sassen und leichter anziehen können. Wenn die Armee weiter nichts gelhan, als die sardinische Flotte von Triest abziehen gemacht, habe sie auch ein großes Verdienst. Der Protest rühre von einer Seite her, wo die Vertreter cines Landes sitzen, das uneinig unter sich sei, wo es Herren und Knechte geKze, (Mehrere galizische Deputirte: Zur Ordnung! Präsident: Es war keine Persönlichkeit. Strasser. Ob die Ver— treter jenes Landes das Recht hatten, die Tapferkeit ihrer Landsleute abzu⸗ leugnen, worauf sie stolz waren, als Napoleen sie nach Spanien führie? Man solle ihm verzeihen, daß er weitläufig sei. (Heiterkeit Er rechnet nun jeder Provinz die Regimenter vor, die von ihrer Seite in Italien ge— fochten und sich ausgezeichnet, bis auf die tproler Compagnie, aus Stu⸗ renten der wiener Universität bestehend, die, von ihren Landsleuten unter— stützt, die Eindringlinge zurückgeworfen, sich ehrenwerthe Narben geholt, wodon ein Jüngling als Opfer für die deuische Sache gefallen; das ein= same Grab von Stora werde die Gränzwacht von Deutschland bilden, daß ber troler Adler nie seine Schwungfedern verliere. Ob eine Provinz sei, deren Söhne sich nicht ausgezeichnet, die Aneikennung der Tapferkeit sei nur ein Alt der Gerechtigkelt. Vor einigen Tagen habe er und das Volk die erbeuteten Fahnen mit Freuden im Kriegsgebäude flattern gesehen; er glaube nicht, daß hier Leute sitzen, die sich gefreut hätlen, wenn der Feind triumphirt, und fordert die Versammlung auf, sich einstimmig füt den Antrag zu erheben. Borkowski: Man dürfe die Nationen nicht mit Herrschaftsgütern vergleichen. Der Antrag hänge von der Lös ng zweier Fragen ab: ob die österreichische Armee wirklich solche Vortheile ersochten, In ihr das Höchste, was die Versammlung ertheilen könne, zu ertheilen. Es sei traurig, wenn sich die Versammlung durch materielle Vortheile hin reißen ließe, ohne auf leitende Ideen Rücksicht zu nchmen. Eroße Sitge seien erfochlen worden, aber sie seien theuer erkauft wo den, durch Men- schenblut. Dieses dürfe nicht aus Laune vergossen weiden.

aüch Nefealtale haben. Nicht der sei weniger vatriotisch, der bespungngt. ur theile. Die zweite Frage sei, ob der Krieg gerecht; die Thronrede habe der sagt, er sei nicht gegen die Freiheit, sondern zur Erzitl ing, eings ehren vollen Friedens und zur Rett ug der Waffenehre geführt. Tiese Meinung musse die Armee auch zeigen. Die Ehre der Waffen bestehe darin, Laß sie nicht gegen die Freiheit gebraucht werde, daß sie nicht zu Gelüsten des espotis mus uuß: braucht werde, darum bedaure er seine Landsleute, die am Kriege Theil genommen. Die Tapferkeit und Ausopferung der Armee wolle er nicht in Abrede stellen, es seien schöne Tugenden; darum bedaure er, wenn sie schlecht angewendet würden. Auf Patriotismus brauche man den Polen nicht hin zuweisen. Ein ganzes Blatt seiner Geschichte sei mit Blut geschrieben Der Patriotismus dürfe aber nicht wie ein geistiges Getränk genossen werden, sonst benehme er die Sinne. Es sei auch. Patrio is mus, wenn er . Achtung der Kammer besorgt sei, wenn er die Neichs⸗Versammlung auf. das Urtheil 'der civilisirten Welt hinweise. Ob es sich für freie Männer gelen wenn sie erklärten, daß sie mit Unterjochung ein verstanden seien; ob nicht dadurch die Worte: „Menschenrecht“, „Volisfreiheit“ zur Phrase , n. Die Vertreter des Volkes seien nicht berufen, den Untergang eines Volles zu bellatschen. Man habe vom souverainen Volk gesprochen; ; ob hun 39g Volk in Wien souverain sei, und nicht auch das von Italien? Aber das stallenische Volk wolle ein eigenes Land. Man sage, der Krieg sei nöthig gewesen zu einem ehrenvollen Frieden. Ob wirklich ein Volt Freiheit habe wenn es ihm freistehe, zu thun, was man von ihm verlange? Das sei Des potismus, Stlavrrei. Mit demselben Rechte könnten die Russen sagen, wenn sie über Tie Gräuzen gingen: „Wir wollen Euch Eure Freiheit nicht nehmen, aber wir können Eure constitutionellen Möstitutionen nicht dulden; Eune Preß⸗ nd Redefreiheit ist uns gefährlich und bringt uns leinen Nutzen.“ Wenn ie Armee vor den Thoren Wiens so sprechen würde, ob man ihr auch da Tanladressen bringen würde? (Tumult im Centrum, Ruf zur Ordnung, der Kriegsminister will sprechen, Lohner ruft: Er dürfe nicht unterbrechen, der Präsident klingelt, der Lärm dauert sort, endlich gelingt es, dem Präsldenten zu sprechen, er ruft den Minister zur Ordnung, ihm stehe die Leitung des Hauses zu; wenn der Minister spiechen wolle, könne. er nach dem gegenwärtigen Redner sprechen) Man habe gesagt fährt B or lon i sorth die Armee habe nur ihre Pflicht gethan; aber seit dem März hätten sich die Verhälsnisse geändert. Was damals Ordnung war, sei es heute nicht. Dann att auch die Armer in Prag und Krakau ihre Pflicht gethan, nur in Wirn hätte sie dieselbe versäumt. Wenn die Armee Pllichlen habe, so hab ii alch der Reichstag. Wenn er die Pflicht habe, die Wieergeburt des Staa tes zu bezwecken, so habe er sie auch im Geiste der Armer zu bezwecken. Die Soldaten seien unsere Kinder und, Brüder man dürfe ihrer nicht ö essen. Die Versammlung möge urtheilen. ob eine Adresse . seij 9b sie das Zeugniß der rechten Anschauung der eigenen Inter sen gebr. J Er sei daher gerechtfertigt, wenn er mit der Bemerkung trasser's nicht einversianden. Viol an d;, Ich kann nicht umhin , uch dem Lobe unserer Armee als militgirischen Körpers, der nn . geleisttt hat, mit Freude anzuschließen, doch eischeint dieses . n bras ich unserem Heere spenden muß, unter so außerordentz ichen und, ic ann wohl sagen exceptionellen Verhältnissen, daß ich nicht umhin lann, kei mei⸗ ner volstischen Farbe um die. Erlaubniß zu bitten, an dieses Lob enge Bemerkungen knüpfen zu dürfen. Schon zur Zeit des wiener Kougreses seäten vier bedeulende, aber unabhängig denkende Staatsmänner, die An sicht in Wort und Schrift nieder, daß die Eiwerbung der lomkardisch- vene⸗ tianischen Provinz für Oesterreich eine Quelle immerwähren der Un⸗ ruhen, unaushörliche Ementen, theurer Verwaltung eines gie hen ö mee Etals, diplomatischen Verwickelungen und durch alle diese lim fände zusammengenommen, politischer Schwächnng werden i,. Die Voraussage jener Staatsmänner ist früher und , , . selbst geglaubt, in Erfüllung gegangen. Desterreich hätte na, ,. 6 alle seine Kraft dahin veiwenden muüͤssen, sich seinem nal ö 6 rischen Entwickelung gange Ihm aß, an der d . gien , g fat gebende, aber kurzsichtige Diplomat jener Epoche hat ie n n, iam og es vor, die Monarchie einem prahlerischen, theuren . , . fluß zu Liebe, mit unzuverlässigen Provinzen auf ere iche Cre f, on insel zu bereichern, anstatt oͤsterreichischen Handel, 2 . . , Otien! Esterreichische Macht in den Donauländern a mn ng . die fruchtbarsten Esolge zu sichern. 5. Sen m 3 ,. sichtigen Polin liegen nun mehr als 6 . , , . . blun und alle Silber agtaorräthf ui bie Verwüstung unserer Ebenen und Dombardem en. un seter dur zertiigmngelrleges in unseren eigenen gie egreltnise rn. i n prekären Besitz derselben zu sihern. ,, . haben zwar mit den Heldenthaten Diese düsteren Eiwägunger schäfen. Sie hat unter außerordent⸗ ,, ,, 1 zenner einem hassenden, racheschnaubenden lichen Entbehrungen ö ö. Iesterreichs Waffenehre gerettet. Doch Volke ihre Pflicht e ih. Empfndung ein bitter Trobsen von Wer⸗ mischt sich mir in * sanifeiten bewahrhelten sollen, die eine Fraction muth, wenn si fn u , 6 caen Greise, Weiber und Kinder be— unserer Armee gegen nbewasfncterdchennmgen haben soli. Ich lobe also lere im Anfange des Feldzuges begang, pesaae ber. , end,, der österreichischen Armes, ich beklage aber, falls jene Ge—= die Tapferkeit Ie) . ich sein sollten, was die Zukunst und die un— richte mne h . ,, hellen wird, die dann wahrscheinlich von erbittliche Geschichte jedenfa dil, „gerung der Wuth angezettelten Roh den Führern selbs durch in li ugs ich iger Soldaten, und ich kann mich, heiten einiger blut= und Elin ibersing des FFerreichtjcken Italiens, des froßz der Flänzenden Wieden der Besitz der lombardisch- venetianischen Gedankens nicht erwehren sschen Interesse entsprechen mag, daß er aber Provinzen zwarsdem deühser, die. win gebracht, fein? gesicherter ist n,, durch permanente

Sirge müßten

trotz der

Open 9 buch ermanentes Ctandtecht. und nur durch pernrugeheure Armer gefristet werden kann.

Kriegs⸗ Die imp ö , ; ne . . . 1 Vile wahre i n, 'i österreichischen Böller hätte es nach meiner Ansicht Je Staatswohlsah ö

fordert, jene Provinzen nach Abschließung der vortheilhasten Handels- und Finanz-Verträge aus dem Gesammtverbande der Monatchie freizugeben, was aber nach der letzten Proclamation des Feldmarschalls Radeßky, nach den letzten Vorgängen in Italien und nach der heut gen Erklaͤrung des Ministeriums mit den donastischen Interessen, Hoffnungen und Plänen nicht übereinzustimmen scheint. Dies mein bedingtes, durch meine politischen An sichten modifizirtes Lob der österreichischen Waffenthaten in Italien. Der Triegs-Müinister: Wenn die Redner sich beschränkt hätten, ihr eigenes Gefühl zu fragen, so hätten sie gewiß übereingestimmt, daß die tapfere Ar= mee der Stolz des Vaterlandes, daß die mit Lorbeer geschmückten Trup— pen überall mit Jubel empfangen werden. Er erlaube sich zu fragen, wenn man alle volltischen Beziehungen bei Seite lasse, verdiene die Armee die Anerkennung des Vaterlandes, welches die Versammlung repräsen— tirt? Dadurch werde kostbare Zeit erspart. Handele es sich um politische Aeußerungen? Nein, nur darum, die Armee des Dankes des Vaterlandes zu versichern. (Braco.) Füster spricht gegen den Antrag. Er fragt, könne man darüber jubeln, daß das demokratische Prinzip in Italien nicht gesiegt habe, während man jubele, daß hier das demokratische Prinzip gesiegt? Er könne nach den Vorgängen in Parma, Piacenza und Modena nicht unbe— dingt für die Adresse stimmen, es gehe hier an ein Lebensprinzip, man möge einen Ausweg finden, durch den dies nicht berührt werde, und er werde mit Freuden die Adressen unterschreiben. Aber man stehe nicht nur der Armee, sondern einem verwundeten Volke gegenüber, und diesem möge man nicht Salz in die Wunden streuen. Borrosch: „Die Armee kann sagen: Gott bewahre mich vor meinen Freunden, mit meinen Feinden kann ich selbst fertig werden. Solche Angriffe, wie sie heute erfuhr, können die Linke nicht ärgern, wenn sie linlisch angegriffen wird. Verlangt man eine Dank⸗Adresse, so appellirt man nicht an das Gefühl, sondern an den par— lamentarischen Verstand; die Armee muß sich an die constitutionellen For- men gewöhnen. (Bravo.) Jedem von uns schlug wohl bei neuen Sie— gesnachrichten das Herz höher. Jeder wohl zollte Anerkennung der tapferen Armee. Aber als die Körperschaft des Reichstages dürfen wir eine Tan⸗ kes⸗-Adresse nur unter der Vorsicht erlassen, daß sie vom Ministerium nicht als vorbehaltlose Anerkennung der künftigen Gestaltung der Lombardei be— trachtet werde, Das Heer ist nur ein Theil des zum Kriegsberufe gewidmeten Vollsheeres, berechtigt, Theil zu nehmen an den Gütern der Constitution, und verpflichtet, sie zu schützen. Ein Eid auf die Constitution ist jetzt freilich noch nicht möglich; allein der Fahneneid hätte in den: „Für den constitu—= tionellen Kaiser und die Volkssreiheit“ umgeändert werden können.“ Bor— rosch trägt an, man möge an die Armee eine würdige Adresse, an das Mi— nisterium eine entschiedene Erklärung erlassen. Beim Kriegsbudget werde er den Antrag machen, den verdienten Kriegern eine Ausstaitungssumme zu geben. (Bravo.) Das Politische betreffend, so halte er die Volksfreiheit und den Gesammtverband über Alles. Daß Oesterreich seinen von frem— den Räubern angegriffenen Theil vertheidigte, sei zu billigen; aber anderer= seits müßte man auch der Lombardei alle Freiheiten geben. Ein einiges Italien sei nicht gefährlich, aber ein kleiner nord- italischer Staat bedürfe einer fremden Stütze. Die Debatte wurde hier durch die gestern schon mit- getheilte Mittheilung des Kriegsministers über Bewegungen, die von der Aula ausgegangen, und durch die Verhandlungen des Reichstags, welche sich daran knüpften, abgebrochen. Nachdem die Sitzung, wie ebenfalls ge—= stern bereits gemeldet, um 3 Uhr suspendirt worden, wurde sie um 35 Uhr wieder aufgenommen. (Schluß folgt.)

Wien, 14. Sept. Die heutige Wien. Ztg. enthält folgende Erlasse:

„Die vorgekommenen Störungen der öffentlichen Ruhe und Ordnung machen es dent Ministerium zur Pflicht, die nachstehenden, zur Wahrung der Sicherheit unentbehrlichen Anordnungen nach Maßgabe der schon be— stehenden Sicherheitsgesetze kund zu machen. 1) Alle Aufläufe und Zusam—-— menrottungen auf öffentlichen Plätzen und Gassen werden streng untersagt. Die Familienväter und Gewerbsherren sind bei der im Strafgesetze dafür vorgesehenen Ahndung verpflichtet, ihre Hausgenossen, Gesellen und Arbeiter Nachts, insbesondere bei Aufläufen, zu Hause zu behalten; bei Aufläufen sind sogleich alle Hausthore zu schließen. 2) Wer diesen Anordnungen über Aufforderung einer obrigkeitlichen Person nicht unbedingte Folge leistet, wird verhaflet und dem Strafgerichte zum gesetzlichen Verfahren über- geben. Sollten dessenungeachtet 3) Aufläufe oder Zusammenrottun⸗ gen entstehen und von den Abgeordneten der Sicherheits ⸗Behör— den nicht zerstreut werden können, so sollen über fruchtlose dreimalige Auf⸗ forderung zur Ruhe mittelst Trommelschlages die Natlonal-Garde und über deren Aufforderung das Militair mit Waffengewalt einschreiten, die Tu— multuanten zerstreuen und die Schuldigen der strafenden Gerechtigkeit über= antworten. Zur richtigen Würdigung der vorstehenden Anordnungen wird auf die nachfolgenden Verfügungen des Strafgesetzes hingewiesen; 2) Wenn Jemand für sich allein oder auch wenn Mehrere, jedoch ohne Zusammen-— sottung, dem Richter, einer obrigkeitlichen Person oder ihren Abgeordneten in Amsssachen oder wenn Jemand einer Wache in Vollziehung des öffent— lichen Vefchles sich mit gefährlicher Drohung oder wirklicher gewaltsamer Handanlegung, obgleich ohne Waffen und Verwundung, widersetzt, macht er sich des Veibrechens der öffentlichen Gewaltthätigkeit schuldig, welches nach §§. 70 und 71 St. G. Thl. J. mit schwerem Kerker von 6 Monaten bis zu 5 Jahren zu bestrafen ist. b) Die Zusammenrettung mehrerer Perso⸗ nen, um der obrigkeitlichen Gewalt Widerstand zu leisten, ist das Verbrechen des Aufstanbes, und Jeder macht sich desselben mitschuldig, welcher sich der Notthung, es fei gleich anfänglich oder erst im Fortgange, zugesellt. Dieses Verbrechen wird an den Schüldigen nach Maßgabe der S§. 61 65 je nach Umständen mit einfachem oder schwerem Kerker von 6 Monaten bis auf 20 Jahre bestraft. e) Wenn es bei aus was immer für einer Veranlas⸗— sung entstandenen Zusammenrottung durch die Widerspenstigkeit gegen die von' der Obrigkeit vorausgegangene Abmahnung und durch die Vereinigung wirklich gewallsamer Mittel so weit kömmt, daß zur Herstellung der Ruhe und Srdnung eine außerordentliche Gewalt angewendet werden muß, so ist Aufruhr vorhanden, und Jeder macht sich dieses Verbrechens schuldig, der an einer solchen Antheil nimmt. Dieses Verbrechen wird mit schwerem Ker— ser mindestenz von einem Jahre bestraft, welcher bis auf Lebenslang aus— gedehnt werden kann. (88§8. 68 und 69.) Wien, 12. September 1848. Der Ministerrath.“

„Die Störung der öffentlichen Ordnung durch den Zusammenlauf so vieler Menschen erregt die Besorgniß der Bevölkerung, untergräbt den Kre— vit und wirkt verderblich auf den Erwerb. Alle gutgesinnten Mitbürger werden daher dringend aufgefordert, sich von dem Orte des Auflaufes zu entfernen und ihre Hausgenossen nach Möglichkeit zu Haus zu halten. Ohne Ordnung giebt es keine Freiheit. Im Interesse der wahren Freiheit muß seder Staatsbürger zur Herstellung der Ordnung beitragen und die gesetzlich berufenen Organe unterstüßen. Wer gegen einen in Ausübung seines Am- tes (der Dienstes begriffenen öffentlichen Beamten oder gegen die Volkswehr mehrei Menschen zur Mithülfe oder Widersetzung auffordert, wer einer solchen Aufforbenng Folge leistet, wer nach ergangener öffentlicher Aufforderung sich nicht entfent, macht sich selbst in dem Falle streng strafbar, als eine solche Zusammengttung nicht so weit gekommen wärt, um als das Verbrechen des Aufstand's bestraft zu werden. Wien, 12. September 1818. Der Mi— nister des Inern:; Do blhoff.“

Wien, 14 Heute bringt die Wiener Ztg. nachste⸗ henden Erlaß:

„Mitbürger! Die gesetzliche Ordnung ist heute abermals auf höchst betrübende Weise gesert worden. Das Ministerium wird nicht eher ruhen, bis Friede und Ordnug in die Mauern der Nesidenz wiedergekehrt sind. Fern sei Euch der Gedäke, daß durch das Erscheinen der Linientruppe, die durch Se. Majestät verdgten Freihriten im entferntesten geschmälert wer= den sollen; im Gegentheile werden sie unter dem Schutze und Schirme ei— nes gesicherten Zustandes uncunter dem segenreichen Wirken des unter Euch tagenden konstituirenden Ren tages immer kräftiger gedeihen. Alle auf Aufregung berechneten Gerüch, wie das von der Aufhebung der akademi—Q schen Legson, so wie andere Eigriffe in die constitutionellen Rechte, müssen daher als lügenhast bezeichnet rden. Wien, 13. September 1848. Wes—

senberg. Doblhoff. Laiur. , , fe. Schwarzer.“ ur. Kraus. Bach. Hornbostel.

Das Ministelium macht inzzezug auf seine Kundmachung vom 121en d. M. (. 9 Staats -Inz. Rr. 135.) bekannt, daß die Fommission zur Liquidirung der b. zum 11 ten d. M. ausgegebenen und noch im Besitze der ursprünglien Empfänger befindlichen“ Actien

Sept.

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des von Herrn Swoboda gegründeten Privat- Anlehenvereines heute ihre Wirffamkeit in der Art beginne, daß den ursprünglichen Empfän⸗ gern dieser Actien ein Fünftel des Betrages, auf welchen diefelben lauten, gegen Einziehung derselben und Einlegung von Schuldscheiben, welche die Rückzahlung in gleichen Raten, wie in Len Actien vorge—⸗ zeichnet, verbürgen, verabfolgt wird. Jede weitere Ausgabe von Actien ist eingestellt, und durch eine besondere Kundmachung werden die Modalitäten bekannt gemacht werden, unter welchen den dürftigen Gewerbs⸗Inhabern aus einem eigens hierzu bestimmten Fonds ÜUn— terstützungen werden gewährt werden.

Triest, 12. Sept. (Oest. Lloyd.) In der verflossenen Nacht hat auch die Fregatte „Guerriera“ die hiesige Rhede ver- lassen, um zu unserem Geschwader zu stoßen. Eine heute eingelau— fene griechische Handelsbrigg sah dasselbe gestern in den Gewässern

von Rovigno. GSessen. Kassel, 14. Sept. (Kass. Ztg.) Der Oberst d'Orville, Commandeur des dritten Infanterie Regiments, ist zum

provisorischen Vorstande des Kriegs⸗Ministeriums ernannt.

Schleswig⸗Holstein. Kiel, 15. Sept. (H. C.) In der heutigen Sitzung der Landes-Versammlung stellte der Abgeord- nete Petersen von Rendsburg den Antrag, die provisorische Regie—⸗ rung zu ersuchen, geeignete Maßregeln zu treffen, baß rie Hinder— nisse, welche der Fahrt der schleswig-holsteinischen Schiffe entgegen⸗ stehen, beseitigt werden. Die Dringlichkeit dieses Antrags wurde so⸗ for anerkannt. Es wurden zu diesem Antrage verschiedene Amende—⸗ ments gestellt, von denen namentlich das von dem Abgeordneten Lü— ders gestellte (daß die Regierung ermächtigt werde, von beste zenden Gesetzen zu dispensiren) zu lebhaften Verhandlungen Veranlassung gab. Dieses Amendement wurde so gedeutet, daß die Führung der dänischen Flagge gestattet sein solle, und bei dieser Gelegenhe k kam es zur Frage, wie das augenblickliche Verhältniß unseres Landes zu Dänemark sei, ob Waffenstillstand bestehe oder nicht u. s. w. Th. Olshausen sagte, wir seien in vollem Kriegszustande, während Re— ventlou meinte, faktisch bestehe der Waffenstillstand, und zu ruhiger Eiwägung ermahnte, was nicht allseitig zu gefallen schien. Schließ- liß wurde auf Antrag von Behn ein Comité gewählt (Wall, Pe— tersen, Behn, von Prangen, Lüders), was entschieden das Richtigste war, da selbst die ihrer Stellung nach sachkundigen Mitglieder sich für nicht instruirt hielten, der Unkundigen gar nicht zu gedenken. Die Sache hat ihre großen Schwierigkeiten, und das Uebergehen dersel⸗ ben im Waffenstillstande liefert einen neuen Beweis, mit wie großer Unkunde hiesiger Verhältnisse die preußischen Diplomaten zu Werke gegangen sind.

Am Schlusse interpellirte der Abgeordnete Christiani wegen der fortdauernden Abwesenheit des Abgeordneten Herzogs von Augu— stenburg. Der Präsident erkärte, daß derselbe bei der Eröffnüng am 4. September um Urlaub gebeten und seitdem eine Reise „nach Deutschland“ angetragen habe. ,

Altona, 15. Sept. (Alt. Merk.) Das Herbeiströmen zahl⸗ reicher Truppenmassen Preußen, Hannoveraner, Oldenburger und Mecklenburger die von Norden her theils per Eisenbahn, theils zu Fuß und zu Pferde in den gestrigen Vormittagsstunden eingetroffen waren, hat es unmöglich gemacht, die neuen Ankömmlinge sämmtlich hier aufzunehmen. Es ist daher ein Theil derselben in Eimsbüttel, St. Georg und St. Pauli untergebracht worden, während die übri— gen, mit den seit vorgestern hier weilenden Weimaranern und den seit längerer Zeit hier einquartierten Württembergern, zusammen sich auf 4 - 5000 Mann belaufend, in unserer Mitte geblieben sind.

Ein erst auf den Anfang nächster Woche angekündigtes Batail⸗ lon des Kaiser Franz-Regiments ist bereits heute um 9. Uhr mit einem Extra-Zuge eingetroffen. Mit dem regelmäßigen Morgenzuge kam unter Anderen der Oberst der Badener und ein bedeutender Park schweren Geschützes an.

Nach einem Circulair der provisorischen Regierung vom 13ten d. M. an die Steuer Kommissionen sind die Inhaber von Aktien der höolsteinischen Eisenbahnen zu der Einkommensteuer hinzuzuziehen.

Hadersleben, 13. Sept. (Alt. Merk.) Die hiesige Kom⸗ mandantur (Hauptmann Brixen) hat folgenden Armeebefehl des Ge⸗ neral Wrangel zur Kunde des Magistrats gebracht:

„Schleswig, den 8. Sept. 1848. Da Se. Durchlaucht der Prinz Frie- drich zu Holstein⸗Augustenburg unterm 7ten d. um seine Entlassung von der Führung des General-Kommando's über die schleswig-holsteinischen Truppen nachgesucht hat, habe ich, in gerechter Anerkennung seiner großen Verdienste um das Heer der Herzogthümer dieses Gesuch bewilligt und besagtes Ge—⸗— neral. Kommando dem preußischen General- Major von Bonin übertragen. Zugleich hat dieser das Kommando über sämmtliche nach dem Abmarsch der Armee in den Herzogthümern Schleswig⸗Holstein zurückbleibenden deut⸗ schen Bundestruppen übernommen, weshalb auch alle Kommandanturen un— ter seinen Befehl treten. Die zurückbleibenden Truppen sind im Armee befehl vom Iten d. angeführt. Außer diesen wird auch das in Flensburg stehende frankfurter Bataillon und das Großherzoglich mecklenburg-schwe—⸗ rinsche Ale Musketier-Bataillon, welches nach Rendsburg beordert worden ist, bis weiter an den Befehl des General-Major von Bonin gewiesen wer— den. Dieser Aimeebesehl ist augenblicklich bekannt zu machen. Der Ober⸗ Befehlshaber der Armee, (gez) von Wrangel.“

Masken d.

Oesterreich. Ungarn. (Allg. Oest. Ztg.) In unse⸗ rem gestrigen Blatte (vom 13. September) theilten wir mit, daß Kossuth auf allgemeinen Wunsch des ungarischen Repräsentantenhau⸗ ses mit der Bildung eines neuen Kabinets beauftragt worden sei. Als sich nun in der darauf folgenden Reichstag-Sitzung Kossuth er⸗ hob, um das Unterhaus zur Abgabe eines Vertrauens- Votums für den durch den bekannten Vorfall etwas gekränkten Erzherzog Palatin aufzufordern, zeigte Graf Ludwig Batthiany dem Hause an, daß er vom Erzherzoge mit der Bildung eines Ministeriums beauf⸗ tragt sei. Diese Erklärung ward von der Linken mit Zischen, von der Rechten mit Stillschweigen und nur aus dem Centrum mit eini⸗— gem Beifall aufgenommen. Kossuth, welcher natürlich in dem neuen Nabinet keinen Platz finden wird, versprach indeß unter allgemeinem Beifallsrufe des Hauses dem neuen Kabinet seine volle Unterstützung, so lange es den Weg des Gesetzes, des Rechtes und der Energie nicht verlassen werde. Ueber die Mitglieder des neuen Kabincts ist noch nichts Näheres bekannt.

Agram. Die Agramer Zeitung schreibt: „Hauptquartier der kroatisch⸗ssavonischen Armee in Warasdin, 11. September. Heute um halb fünf Uhr früh ist unsere Armee, und zwar die Division Kempen, über die Drave; der Ban ist bereits mit seinem Gefolge in das Hauptquartier zurückgekehrt; der Ban und die Armee wurden von jenseitiger Bevölkerung mit Civio empfangen. Redelie und Cafaturn ist von unserer Truppe ohne Schwertstreich und obne einen Schuß eingenommen worden. Das dritte Bataillon von Ernst hat sich un⸗ (,, angeschlossen. Morgen rückt das Hauptquartier nach

edelic.“

Mailand, 1. Sept. (A. 3.) Die Corsos beleben sich wie⸗ der. Alles gewinnt wieder das alte Ansehen, aber leider eben nur das alte, und das war kein erfreuliches! Mit den sammtenen Sig⸗ nori ist der alte Hochmuth wieder eingezogen, mit den spitzen Hüten sind die alten Reibungen wiedergekehrt, und die bärtigen Gesellen blicken auf unsere Offiziere, als ob fie Sieger wären, und sehen so herausfordernd darein, als ob wir uns vor ihnen fürchten sollten! Soll das alte Spiel von neuem beginnen? Schon sind wieder Offi⸗ ziere auf öffentlichen Straßen beleidigt worden; schon werden sie wieder mit trotzigem Auge gemessen. Allerlei Gerüchte durchlaufen die Stadt. Täglich, heißt es, fämen ganze Schaaren Verwundeter von, Varese; Garibaldi würde nächstens unter den Mauern Mailands erscheinen, dann, rufen ste ganz laut, gehe es von neuem los! Die alten Mittel werden wieder angewandt, um den Leuten die Furcht, die unsere Siege eingeflößt, zu benehmen. „Wir hätten eigentlich gar nicht gelämpft ! wird ausagesprengt, „Karl Albert war mit uns im Einverständniß; wir wissen recht gut, daß er mehr als einmal mit Radetzty gespeist“, sagte erst neulich einer In Verona und Brescia hat die Strenge Haynan's iso gute Erfolge, wie im Venetianischen die Welden's. Monza zahlte für Jusultirung von Offizieren 100,9. 0 Fl. Contribu⸗ tion, so daß man jetzt ganz unbehelligt daselbst umbergehen kann, und in Varese und um den Lago maggiore, dem Hauptheerd der Revolu⸗ tion, bat Garibaldi wobl für eine Weile „die Gemüther besänftigt.“ Das Landvolk verhält sich ruhig, und täglich melden sich Schaaren von Teserteurs, was darauf zu deuten sch int, daß die Masse der Bevölkerung den Gedanken des Abfalls von Oesterreich aufgegeben hat. Bei der gänzlichen Kriegsunlust im übrigen Italien, hauptsäch⸗ lich in Piemont, und bei dem rechtlichen Sinn, den bisher die fran⸗ zösische Republik an den Tag gelegt, dürfte wohl auch an die Stö⸗ rung des Friedens nicht mehr zu denken sein, wenn nicht die Verbün⸗ deten in Wien, Prag und Pesth zu Hülfe kommen.

Die Allg. Ztg. sagt: „Wir erhatten eben noch Briefe aus Genua vom 9. September. Sie erwähnen nichts von einem Siege der neapolitanischen Expedition auf sicilianischem Boden. Auch die genueser Blätter schweigen darüber. Briefe aus Arona der ersten piemontesischen Gränzstadt am Lago maggiore) und Turin vom gien berichten von bedeutenden Rüstungen im p emon⸗ , . und Vorrücken mehrerer Corps gegen die lombardische Dranze.

Frankreich. Paris, 14. Sept. Victor Considerant hat in der National-Versammlung vorgeschlagen, sie möge an drei bis vier Tagen eine zweistündige „freie Sitzung“ im alten Deputirten-Saale halten, worin er ihr die praktischsten Vorschläge zur Ausführung des Sozialismus auseinandersetzen wolle. Marrast protestirte jedoch ent⸗ schieden gegen die Eröffnung dieses Lehrkursus. Die NationalVer— sammlung, sagte er, sei ein gesetzgebender Kreis, in welchem Jeder den Tribut seines Wissens beibrächte und ihn der öffentlichen Diskus⸗ sion unterwerfe, aber in eine Schüler ⸗Klasse ließ sie sich nicht ver⸗— wandeln.

Der neue spanische Gesandte, Herzog von Sotomayor, ist in Paris eingetroffen.

Gestern fällte das Kriegsgericht nach viertägiger Debatte und Vernehmung einer Menge von Zeugen sein Urtheil gegen den Maire des 12ten Bezirks, der auf Seite der Insurgenten mit Arago und Lamartine von den Barrikaden herab parlamentirt hatte. Pinet Grandchamp, so heißt derselbe, wurde von Chaix d'Estange verthei⸗ digt und nur zu 1jährigem Gefängniß verurtheilt. Seinem Kame⸗ raden auf der Barrikade, Bataillons, Chef Dupont, der sich geflüch— tet, traf dagegen eine zehnjanhrige Kettenstrafe in Contumatiam.

Das Gerücht von der Ernennung Labrousse's zum diplomati— schen Vertreter der französischen Republik in Brüssel war ungegrün—⸗ det, Labrousse sollte nach dem Haag geschickt werden, es soll dies aber auch aufgegeben sein.

Legitimistische Zettelträger gehen von Haus zu Haus und pro— phezeihen die Rückkehr des alten König⸗Geschlechts für Ende dieses Monats. Laroch jaquelin betheuert heute in einem Briefe an das Blatt Union, daß er den legitimistischen Bestrebungen in der Haupt stadt völlig fremd sei.

Der Moniteur enthält wieder eine Namensliste von Insurgen⸗ ten, die nach Havre transportirt worden. Es sind deren 50, dar⸗ unter mehrere Ausländer, als: Bergys, Bildhauer aus Belgien Frank, Frich, Koch, Link, Maurer, Zott, Gilmer, Specht, Meyer, Typograph, Fick und Ulmann aus den Rheingegenden. ;

Ein Dekret der Exekutiv-Gewalt setzt eine nrue Eisenbahn⸗-Kom⸗ mission an die Stelle der in der letzten Zeit unter Guizot errichte⸗ ten ähnlichen Behörde zur Beaufsichtigung und Schlichtung von Ei⸗— senbahn-Streitigkeiten ein.

Im heutigen Moniteur wird gegen die Reforme, welche gestern die Existenz eines geheimen lithographischen Korrespondenz- Büreaus im Ministerium des Innern, das die Departements⸗Pressen mit Artikeln versehen solle, denunzirt hatte, erklärt, daß, wenn wirk⸗ lich ein Korrespondenz-Büreau dieser Art bestehe, wie es die Reforme bezeichne, Herr Senard und die ngestellten seines Ministeriums demselben persönlich fremd seien.

In der Rue Duphot hob gestern die Polizei einen legitimistischen Klub auf. Ein Stoß von Papieren, worunter die Namenliste sämmt⸗ licher Mitglieder, wurde mit Beschlag belegt. In Vannes wird ein neues legitimistisches Blatt la Bretagne, redigirt von Georges Cadoudal, vom 15. September an erscheinen. ; ö

Bayonne bildet in diesem Augenblick den Sammelplatz der spa⸗ nischen flüchtigen Progressisten. Amettler und sein starker Anhang

befinden sich dort. .

Großbritanien und Irland. London, 13. Sept. Aus Grennock in Schottland wird gemeldet, daß am 10ten d. Lord John Russell daselbst eingetroffen war und am folgenden Tage nach Balmoral Castle zur Königin weiter reisen wollte.

Nach Berichten aus Dublin vom 12ten hieß es dort, Doheny, dessen Benehmen während des Aufstandes für ziemlich zweideutig galt, sei gegenwärtig im dubliner Schlosse und werde bei dem Pro⸗ zesse gegen S. O'Brien und Genossen als Kronzeuge auftreten. In Bezug auf Duffy erfährt man, daß er nicht zu Clonmel, sondern vor den nächsten Assisen in der Grafschaft Dublin abgeurtheilt werden soll. Den in dem Gefängnisse von Kilmainham befindlichen Insur⸗— genten O'Brien, Meagher, Leyne und Konsorten sind in der vorigen Woche, der Vorschrift gemäß, die Aktenstücke vorgelesen worden, auf welche sich die gegen sie zu erhebende Anklage des Hochverraths be⸗ gründet. Meagher soll verhältnißmäßig wenig gravirt sein. Der Prozeß beginnt am 21sten d. M. vor den Assisen zu Clonmel.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 19. Spt. Die Vermählung des Großfürsten Konstantin mit der Prinzessin rr, von Sachsen-Altenburg findet morgen im Winterplaste statt. Die heutigen Zeitungen bringen das Programm dieser Feier.

; Wallachei. Buchane st. 1. Sept. (D. ö , einem neuen Komplott der Aistolraten