1848 / 139 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

i ĩ ; as Ministerium hatte sich lediglich die . er * Annahme des Vertrags vorgelegt.

. d ] Frage der Bein erf ng = Abschlusse beauftragt, und Niemand

t dem Preußen war mi Preußens Verlangen ab uschlagen.

s Tuth gehabt, 1 8 bie Einheit ein Dorn im Auge ist, haben

. herbeigeführt, um die Fackel r n r s 3. * z ͤ fen. (Links: Zur Ordnung.) Präsident fragt, o . . ) Auf die Bejahung

; ne Partei im Hause gemeint habe. . = . Ruf zur Ordnung. Präsident zu dem steht neuer ungest J ö * s ra m Redner gewendet: „Von jeder Partei haben Sie anzune men de selbe nach ihrem Gewissen handelt; zu Angriffen dieser Art ha en Sie das Recht nicht; ich rufe Sie hiermit zur Drdnung. Heckscher: Ich hätte nicht gedacht, daß so wenig Recht md Billigkeit in diesem Hause wäre. ( Abermalige ungestümz Be⸗ wegung und der Ruf: Entziehen Sie dem Redner das Wort!) Der Präsident fragt, ob Herrn Heckscher das Wort entzogen werden solle? Bei der Abstimmung erhebt sich die Liuke ohne genügende Majorität. Der Redner geht zu einer Vertheidi⸗ gung über gegen die im Laufe der Berathung gegen ihn gerichte⸗ fen Angriffe und gegen die Verdächtigung der auswärtigen Mächte. England war uns stets freundlich gesinnt und hat die Interventions gelüste Anderer zurückgehalten. von Arnim war der Urheber des Kriegs; diese Eibschaft hatte die Centralgewalt auszuwetzen. Hät⸗ ten wir den Waffenstillstand angenommen, dann könnte man eine Anklage gegen das Ministerium richten. Der Vertrag wahrt die Rechte der Herzogthümer; er ist ein Anfang zum Frieden, zur Hebung der Industrie, Herstellung des Kredits ruhi⸗ gen Vollendung des Verfassungswerkes. Ich trete ab mit dem Bewußtsein, in jeder Hinsicht meine Pflicht erfüllt zu haben. Jucho beantragt namentliche Abstimmung über einzelne, Rüder über sämmtliche Anträge, worauf die Debatte als geschlossen erklärt wird. Nachdem Riesser eine Adresse der lauenburger Stände⸗Versammlung verlesen, worin dieselbe gegen die Waffenstill⸗ stands- Bedingungen protestirt und an die Centralgewalt, als den Hort des deutschen Vaterlandes, in dieser Beziebung appellitt, erhal⸗ ten Wurm und Stedmann, die Berichterstatter der Majorität und Minorität der Ausschüsse, das Schlußwort. Nach der Unter⸗ stützungsfrage über die verschiedenen Anträge durch den Vice Piäsi—⸗ denten von Soiron, welcher die Verhandlungen bis zum Schlusse fortführt, wird zur Abstimmung geschritten. Eine Reihe von Ned nern spricht über die Fragestellung. In Betreff der Trennung des Majoritäts-Antrags nach seinen beiden Theilen erhebt sich ein mit anhaltender Unruhe begleiteter Zwiespalt in der Versammlung, in Folge des Umstandes, daß mehrere Zuhörer bei der Abstimmung in die Abtheilungen der Abgeordneten sich gemischt hatten. Zur Ver⸗ mittelung sprechen die Abgeordneten Raveaux, von Vinche u. m. A., worauf die Trennung des Antrags nach wiederholter Abstimmung mit 246 gegen 2144 Stimmen verworfen wird. Wurm will den zweiten Theil des Antrags zurückziehen, was jedoch von den Ahge⸗ ordneten Plattner, Beseler, Schwerin u. e. A. bestritten wird. Tas Ergebniß der Abstimmung über den Majoritäts-Antrag, auf Nicht⸗ annahme des Waffenstillstandes) ist dessen Verwerfung mit 258 gegen 237 Stimmen. Der Franckesche Antrag dagegen wird mit 257 gegen 236 Stimmen angenommen. Er lautet: Die National -Versammlung beschließt: 1) Die Vollziehung des Waffenstillstandes zu Malmö vom 26. August d. J., so weit soicher nach der gegenwärtigen Sachlage noch ausführbar ist, nicht länger zu bindern. 2) Die provisorische Centralgewalt aufzufordern, die geeigneten Schritte zu thun, Lamit auf den Grund der dänischerseits amtlich erklärten Bereiwilligkeit über die nothwendigen Modificationen des Vertrags vom 26. August d. J. baldigst eine Verständigung eintrete. 3] Die provisorische Cen- tralgewalt aufzufordern, wegen schleuniger Einleitung von Friedens⸗ Verhandlungen das Erforderliche wahrzunehmen. Gegen die Trenæ nung des Minoritäts-Antrages in seine einzelnen Theile erhebt sich ebenfalls vielfacher Wider sprüch. Der zweite Satz desselben wird mit 205 gegen 161 Stimmen abgelehnt. Die Sitzung wird um h Ur Abends durch den Vice⸗-Präsidenten von Soiron geschlossen. Nächste Sitzung Montag den 18. September: Forsetzung der Berathung über die Grundrechte.

und

Oesterreich. Reichstags-Sitzung vom 106. Septem⸗ ber. (Allg. Oest. Ztg.) Tas Ministerium hat die vom Abge⸗ ordneten Lohner verlangten Papiere über die Nekrutirung auf den Tisch des Hauses gelegt. Violand hat das Wort zur Interpella= tion. Er interpellirt das Gesammt« Ministerium und fragt: 1) Ist etwas davon wahr, daß unser Ministerium sich in einzelnen seiner Individuen nicht jener Zugänglichkeit zum Monarchen erfreue, die ein gänzlich unbedingter Verkehr mit ihm voraussetze. 2) Ist s wahr, daß die vom Ministerium gefaßten Beschlüsse noch vor dem Beschlusse des Monarchen dem Rathe anderer unverantwortlichen Personen un⸗ terliegen, und ist es wahr, daß ein Beschluß namentlich vierzehn Tage in dem besagten Kabinet liegen blieb. 3) Ist es wahr, daß einzelne Minister sich Vorrechte erfreuen, die anderen nicht gettattet werden, die doch dem Gesammt⸗Ministerium zukommen. ) Ist es wahr, daß die über Croatien gefaßten Beschlüsse ohne Beiziehung des österreichischen und ungarischen Ministeriums und lediglich mit unver- autwortlichen Rathgebern eiflossen sind, und somit für ein abso⸗ lutes Manifest die Unterschrift des Kaisers erzielt worden ist.

5) Welche Ansicht hat das Ministerium in Betreff der staate⸗ rechtlichen Stellung Croatiens und Ungarns. 6) Ist es einverstans den, daß der König von Croatien durch seine Anführer Truppen ge— gen den König von Ungarn führe und sich der Kaiser ven Oesterreich dabei neutral verhalte. Violand stellt diese Fragen zuerst als Gan⸗ zes und interpellirt dann über jede Frage einzeln. Die erste und zweite Frage beantwortet Minister Wessenberg mit Nein, bei der dritten Frage erhebt sich Minister Bach, um auszudrücken, daß es nicht zulässig sei von Seiten der Kammer, über die Person des Monarchen derartig zu sprechen. Bei den weiteren Fragen bittet Minister Bach, die Fragen, da sie Prinzipien betreffen, schriftlich zu übergeben, das Ministerium wird sie bei der nächsten Sitzung beant— worten. Es wird sodaun von einem Berichterstatter des Peiritions- Ausschusses eine Petition über Bedrückung von Seiten eines Guts herrn vorgebracht. Scherzer beantragt, eine Ftommis⸗ sion aus dem Reichs tage niederzusetzen, welche sich mit, der⸗ artigen Fällen zu befassen hätte. Borrosch spricht dafür, Lohner ebenfalls, Tintan und Jona, dagegen. Minister Bach macht darauf aufmerksam, daß der Reichstag dann zur exekutiven Gewalt würde und man die Fälle den Behörden überlassen möge. Ueber die Organisation der Behörden werde er bald den versprochenen Entwurf vorlegen. Auf Antrag Jonak's geht man hierüber zur Tagesord= nung. Rieger beantragt die ausständige Wahl eines zweiten Vice⸗ Präsidenken. Sie erfolgt. Lasser erhält 1833 Stimmen von Ih. Brestel 106. Lasser dankt unter Beifall. Es werden An— träge gemacht, daß, so lange die Arbeiten des Constitutions · Aus- schusses, der viele Zeit in Anspruch nimmt, noch nicht beendet sind, nur zweimal in der Woche Sitzungen stattfinden mögen. Erhält Ma⸗ joritzt. Ein weiteres Amendement trägt darauf an, daß an tiesen Tagen die Sitzung zwei Stunden unterbrochen und dann als Abend⸗ Sitzung wieder fortgesetzt werde. Auch dies erhält Majorität.

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Aus dem Hauptquartier des Banus von Croatien in Letenye meldet die Wien. Ztg.: ö

„General Graf Adam Teleky hat sich mit seinen Truppen den Befehlen des Banus untergeordnet. Nirgends hat sich Widerstand gezeigt. Der von seinen Truppen so sehr verehrte Banus wurde bei seinem Einzuge in Letenye von der magyarischen Bevölkerung mit El⸗ jenruf empfangen. Die 10,9000 Nationalgarden, welche Widerstand leisten sollten, waren weiß Gott wo versteckt. Sie haben eine Brücke bei Serdahely zerstört, und der Banus ließ eine neue über die Mur schlagen. In Letenye befindet sich jetzt 1 Division Schmidl mit 14,000 Mann, 141 Kanonen und 8 Raketen⸗ Batterieen. Am 15ten einigen sich 1 Division Kempen, 16,000 M., mit 12 Kanonen mit dem Banus. Die Division Hartleib ist in Czakuthurn mit 18,B,000 Mann und 16 Geschützen, nebst 8 Batterien Brand Naketen, ehne Schwertstreich eingezogen. Die vereinigte Armee rückt über Kanischa nach Ofen vor. Einer Meldung des Chefs des ersten Banal⸗Regi⸗ ments zufolge, hat Murad Beg einen ungarischen Emissair, welcher Briefe hoöchgestellter Personen in Pesth bei sich hatte, an das Banal⸗ Regiment ausgeliefert. Man wollte Murad Beg verleiten, in Croa⸗ tien einzufallen.“ .

Die Allg. Oest. Ztg. sagt in ihrem heutigen Blatte; us sicherer Quelle vernehmen wir, daß der mit Sardinien auf sechs Wo⸗ chen abgeschlessene und daher am 2æ2sten d. M. zu Ende gehende Waffenstillstand um 30 Tage verlängert werden wird, und daß Rader gegründete Hoffnung vorhanden sei, zu einer baldigen, friedlichen Aus- gleichung der mit Sardinien obschwebenden Tifferenzen zu gelangen.

Triest, 14. Sept. (Oest. Lloyd.) Heute früh hat das fran⸗ zösische Kriegsdampfboot „Solon“, Capitain Jewers mit 2 Kanonen und 100 Mann von Venedig in 10 Stunden kommend, auf unserer Rhede Anker geworfen, und Nachmittags, sind von Venedig kommend, das englische Kriegsdampfboot „Lecust“ und die Fregatte „Spartan hier eingetroffen.

.

Sachsen. Chemnitz, 16. Sept. (D. A. 3.) Heute sind die möglichsten Vorkehrungs-Maßregeln gegen neue Ruhestörungen getroffen worden. Es stehen zwei Con pagnieen Kommunalgarde auf der Wache, das Schützen ⸗-Bataillon hält sich in Bereitschaft, des⸗ gleichen eine Schwadron Kavallerie und eine Compagnie Linie ist brreit. Um 5 Uhr waren die Mukttagebuden auf dem Markte größ— tentheils weggeräumt. Heute ist der vom Stadtgericht er lassene Ver⸗ haftsbefehl gegen Kieselhausen vollzogen worden, Advokat BVöticher, gegen den ebenfalls ein Verhaftebefehl vorlag, hat sich aus Czemnig entfernt. Die Zahl der Verhafteten beläuft sich nun, einschließlich dreier einstweilen wieder entlassener Individuen, auf 12. ;

Die mit Ueberreichung der Eisenbahn-Petition beim Gesammt⸗ Ministerium beauftragte Beputation ist heute zurückgekehrt und hat die Nachricht mitgebrächt, daß die Regierung allerdings die Bahn zu übernehmen gesonnen, daß aber die Verlage auf dem jetzigen Land⸗ tage nicht möglich sei, sondern vom nächsten ordentlichen Landtage erst die Erfüllung unserer Hoffnungen und Wünsche zu erwar— ten stehe. .

5 fand die erste Probefahrt auf der Chemnitz / Riesaer Eisen⸗ bahn von Ehemnitz nach Mittweida und zurück statt. Man fuhr

Nachmittags 2 Uhr in 41 Minuten nach Mittweida und nach einem Aufenthalte daselbst in 40 Minuten wieder zurück.

Oldenburg. Oldenburg, 13. Sept. (D. A. 32. In der heutigen Sitzung des Landtags ertheilte das Ministerium eil ö gestrige Interpellation von Seiten der Finanz- Kommission folgende Antwort: .

1) An den gegenwärtigen konstituirenden Landtag werde ein Antrag wegen außerordentlicher Gel mittel wahrscheinlich nicht gemacht werden, in⸗ dem der jeßige Stand der Kassen, wenn nicht unerwartetes . nicht nöthig mache. Die Vergrößerung des Militairbestandes, o 6. . richtungen für den Seekrieg, ständen bevor, aber nicht in so. naher a. Jener Stand der Kassen sei freilich durch eine Anleihe heigestelt, zu wel yer die Reglerung sich habe entschließen müssen, da. sie den Ausweg einer neuen Steuer Ausschreibung am Vorabende des Verfassungswerks ohne . Zustimmung nicht habe wählen können, Auf den Kredit des Staate habe unter eben diesen Umständen eine Anleihe nicht abgeschlossen werden önnen, wenigstens sei ein angestellter Versuch vergeblich gewesen, ö habe der Großherzog sich entschlossen, auf seinen Privat- Kredit 210,000 Mt. Bed. in Hamburg anzuleihen, und neben dieser Maßregel seien durch angeon nete Ersparungen die zum Staatshaushalte bislang erforderlich gen esenen Sum men disponibel gemacht. Die Anleihe sei zu 4 Prozent abgeschlossen und unter der Bedingung, daß die erste Hälfte nicht srüher als nach 23 Jahren, die andere Hälfte nicht früher als nach drei Jahren zurückbezahlt werde, so daß sür diese Zeiträume

die Zinsen mit Einschluß des Aufwandes an Provisionen, Kosten der Protocollation 2c. 13 Prozent betragen würden.

23) Der Umfang der Vorlagen über die Civilliste und Tas ö . vermögen hänge durchaus von der Erklärung ab welche , . über diesen Gegenstand noch abgeben weide. 3) h ,, . . könne die Reglerung nicht vorlegen, da sie sich in dem Besitz . eines Bruchslücks jener Erklärung des Großherzogs befände, 27) . solle zur Instruction der Finanz⸗ Kommission alles fade n mn d, lichstem Umfange und ohne Rückhalt vorgelegt werden. 5) Ueber . Begriff des Hausguts könne die Regierung sich nicht äußern, da es , der zu erwartenden landesherrlichen Erklärung. abhängig sei, n n, auch, ob die Sonderung des Hausguts z0. überall noch erfoꝛt ö ö . werde. 6) Den Anordnungen, welche die Regierung zu ö. 6. . fassungs- Entwurfs vorgeschlagen habe, liege nicht die 3 n . die Civilliste und die Apanagen von den dort gengun . . ᷓ, legenheiten des Großherzogthums zu eximiren. 73 aun , . . ob' die Säcularifation des Fürstenthums Eutin n er h , . Entschädigung für den Weserzoll zu gewähren? so sei 6. n . u . des Entwurfs berührt, und, wolle die Regierung au] diese Frage e . nicht eingehen. Sie glaube aber, daß diesen An sporch . e,, n, dann geltend gemacht werden könne, wenn das . 9 ef. schüsse habe nach Maßgabe des Bestandes vom Jahre 180. z . i . Zeit sei aber durch Einführung einer Klassensteuer und son . ,, . erhöhung von 20 25, 000 Nihli. eingetreten. e,, 64. ie Frage selbst der Berathung des Landtags nicht eutzogen werden . en. K

Der Landtag ging dann zu weiterer Berathung n er fa ssunge⸗ ö wurfs über und faßte zu Art. 22 den Beschluß: dausgese pt h. vor ihrer Erlassung dem Landtage zur Kenntnißnahme, und soweit nöthig, stän= discher Zustimmung vorgelegt werden.

. j in, 15. Sept. (H. C.) Vꝛecklenburg⸗Schwerin. Schwerjn, 15. Sept. ( Hente Miltag um 1 Uhr ist das leichte Bataillon, von Altona kom⸗ mend, auf der Eisenbahn hier angelangt. Unendlicher Jubel aus tausend und abermal tansend Kehlen empfing tasselbe, als der Zug

sich dem Bahnhofe näherte. Ste. Königl. Hoheit der Großherzog,

Ihre Königl. Hoheit die Frau Großherzogin und Ihre Hoheit die

. der e, n. d'bse Bürgerwehr hatte sich ihnen zu Ehren auf dem Louisen⸗ Hotz im ö Das Bataillon, obwohl es meistens auf Vorposten gestanden hat und mehrmals im Feuer gewesen ist, hat doch dem Feinde nur ein Menscheuleben geopfert. Einige Freischär⸗ ler, die sich früher ihm angeschlossen, sind gleichfalls mit eingerückt. Das Garde⸗Bataillon und die Artillerie werden am 20sten d. an

langen. ;

ecklenburg⸗Strelitz. Neustrelitz, 13. Sept. (H. * Eine 5 welche von dem am 19ten d, M. in Stargard abgehaltenen Reformtage an den Großherzog abgesandt

Herzogin Lonise harrten im

wurde, hat auf ihren Vortrag folgenden Bescheid erhalten:

„Auf die Uns heute von dem Dr. Richter. Dr. Stohzenburg, Bürgermeister Siemßen und Reftor Roloff, als Deputirten einer An⸗ zahl von Städten und Ortschaften überreichte Bitte wegen Verant⸗ wortlichfeits- Erklärung Unseres Ministeriums und Veröffentlichung eines Programms über dessen beabsichtigte Verwaltungsweise, geben Wir hiermit zum gnädigsten Bescheide: daß, einer bereits gestern von Uns gefaßten Entschließung zufolge, die Mitglieder Unserer Landes Regierung, sobald wegen deren Ergänzung und Gestaltung, welche Wir Uns gegenwärtig mit ernster Sorgfalt angelegen sein lassen, weitere Bestimmung getroffen sein wird, jedenfalls binnen nicht zu langer Frist, von Uns ermächtigt werden sollen, sich den zu wählen⸗ den künftigen Landesvertretern schon jetzt veranmwortlich zu erklären. So viel dagegen das erbetene Programm anlangt, so müssen Wir Uns dieserhalb für jetzt, in Rücksicht auf die landesgrundgesetzlich in allen Verfassungs- und Gesetzgebunasfragen erferderliche Communi⸗ cation und Verständigung mit Sr. Königl. Hoheit dem Großherzoge von Mecklenburg- Schwerin, Unsere weitere Entschließung vorbehal— ten. Neustrelißt, den 11. September 1848. Georg, Großherzog von Mecklenburg. von Bernstorff.“ .

Frankfurt. Frankfurt a4. M., 17. Sept. (O. P. A. 3.) In Folge des gestern Abend nach Uhr bekannt gewordenen Beschlus— fes der Reichs-Versammlung, laut dessen der Waffenstillstand nicht verwoifen ist, herrschte unter der Volksmenge außerhalb der Pauls— Kirche große Aufregung, die sich später in beklagenswerthen Ex⸗ zessen innerhalb und auch außerhalb der Stadt Luft machte. Vor einigen Wohnungen und Lokalen wurden Katzen- Musiken ge— bracht, am englischen Hof die Fenster zertrümmert und noch ärgere Zerstörungen am Gebäude der Westendhall verübt. Unt elf Uhr, als der Tumult immer mehr zunahm, mußte Generalmarsch geschlagen werden; die Bürgerwehr und das hier garnisonirende kur⸗ hessische Bataillon traten unter die Waffen und säuberten vom Noß markt aus die Straßen, ohne daß es zu ernsterem Einschreiten hätte fommen müssen. Eine Stunde nach Mitternacht war die Nude ber⸗ gestellt. Auf heute Nachmittag ist wegen, der Waffenstillstands Frage und des gestrigen Beschlusses in der Pauls kirche eine Voll versamm lang vor der Stadt von den hiesigen politischen Vereinen a

Ins lattd.

Oesterreich. Pesth, 14. Sept. Die deutsche Pesther Zeitung veröffentlicht das Schreiben, welches der Erzherzog Pala tin am 11. September an die Abgeordneten des Unterhauses gerich tet, in folgender Uebersetzung: . . .

„Meine Herren! Ich muß Ihnen aufrichtig gestehen, daß ich nicht blos mit Verwunderung, nein, auch mit Bedauern aus Zhrer Sendung ersel e. daß Sie meinen Schritt für ungesetzlich und somit für ungültig erklärt haben. Ich glaube, daß die Nation wohl die Erfahrung gemacht haben dur ste daß ich in eee. nem zwölfmonatlichen Wirken billige und gerechte Wünsche und Verlangen, nicht ganz ohne Erfolg, mit Bestimmthäit und. Entschiedenheit unterstutzt e, durchgeführt, ja sogar mich damit identisizirt habe, wenn es galt, sie ei unserem Herrn und Könige zu erwirken; aber dies mein heutige; an den Präsidenten von Pazmandy gerichtetes Schreiben, worin ich dit Abdankung Fes Ministeriums dem Hause mittheilte und dasselbe zum gesetzlichen Bei— stande aufforderte, kann ich nicht für ungesetzlich halten, da dasselbe eine einfache Mittheilung eines Faktums, kein Befehl, Gesetz oder Verordnung war, die einer Koöntrasignirung eines verantwortlichen Ministers bedurst hätte. Was den Beschluß des Hauses anlangt, daß es zwei Minister mit der einstweiligen Gegenzeichnung und Ministerigl-Amtirung betraut habe, so erlläre ich da es ohne mein Wissen und Willen ge chehen, wo ich doch gewiß in einem nöthigen Falle in Betreff der Gegenteichnung de nöthigen Schritte gethan hätte, ich daher auch hierin ein Zeichen des Miß— trauens von Seiten des Hauses erblicken muß = dies für einen Schritt, der, nicht im Gesetze begründet, Gesahren für unser theures Vaterland hervor- rufen kann. Ich mache Sie, meine Herren, aufmerksam, daß, wenn ich auch kein Reactionair bin, ich doch andererseits weder s Erzherzog re, phan, aber auch nicht als Palatin von Ungarn, eingedenk meiner kflich und meines Eides, auch nur einen Schritt auf dem revolutiongiren Felde machen werde. Mit Wärme bitte ich Sie, meine Herren, nicht den Weg zu gehen, auf dem ich nur das Unglück des Landes blicke; ich gillgre Ih⸗ nen gleichzeitig, daß, wo Mißtrauen herrscht, in einem Augenblicke, we nur das höchste Vertrauen helfen kann, ich gern bereit bin, meinem Vaterlande meine Stellung und Alles zum Opfer zu bringen, wenn, was ich bezweifle, durch diese Politit das Vaterland gerettet weiden kann

Frankreich. Paris, 16. Sept. Der heutige Mo nit eur meldet: „Herr Friedrich von Raumer hat gestern dem General Cavaignac ein Schreiben des Erzherzogs Johann von Desterreich übergeben, mittelst dessen Se. Kaiserl, Königl. Hoteit der Regierung der Republik anzeigt, daß der frankfurter Bundestag die, Central und Bundes-Gewalt Deutschlands in seine Hände nieder gelegt,

Gestern früh wurde ein Ministerrath gebalten. Die, ‚diegierttug hieß es, habe wichtige Nachrichten aus Wien und. . erhalten, und es seien am Nachmittag Couriere nach Lenden ung nach dem Haupt-Quartier Karl Albert 's abgeschickt worden, Der M vn it 6 du Sotr sagt: „Briefe aus Alessandria bestätigen die Nachricht von der Nicht-Erneuerung des Waffenstillstands zwischen den Dester⸗ reichern und' dem König von Sardinien. Karl Albert, d sich et⸗ was unwehl befand, wollte sich nach Turin begeben, um sein neues Ministerium zu bilden. demokra⸗

1 x se Es hieß, dasselbe werde aus sehr tischen Elementen bestehen.“ 264. . Das Journal des Débats berichtet: „Tie Regierung hat, um eine genaue Uebersicht von der verhältnißmäßigen Stärke jeder Partei in Frankreich zu erhalten, in jedem Departement ein allgem ei⸗ sies Verzeichniß aller Bürger, welche zu Mitgliedern der Mun izißal. Conseils ernannt worden, mit Angabe der politischen n, n. Jeden, zu entwerfen besohlen. Dieser Befehl, der dene tafel ten sehr dringend gemacht ist, stellt folgende 4 Kategorie! ,, Konfervative, eifrige Republikaner und gemäßigt. . Im National liest man: „Der furchtbare un, 6 fündigung gewisser sozialer Lehren, Der Zustand des . . n. 9. öffentliche Elend haben in einigen 3 epartem nts eine . 4 eaction gegen das republikanische Prinzip überhaupt erzeugt. Wie es scheint, hat General Cavaignac es daher angemessen befunden, zu einer Maßregel seine Zuflucht zu nehmen, welche 0 bfrechn t ist⸗ die Departements über die wahren Absichten der National. , . und der Regierung auszuklären, mit einem Worte, ixrige ö zu berichtigen. Eine Anzahl der Ren gent, ae , 9. gestern aufgefordert worden sein, sich in der ö ö. . vollziehenden Gewalt zu versammeln, der . öh. Di ien i Mission nach den Departements zu , n n, eine durchaus versöhnende sein und auch zum n. . i 11 . gierung nähere Kunde über den , . t, der öffentlichen Mei⸗ ĩ ; ingen * nung ,, ere von Lapeyrousse ,,, . unter Anschuldigung der Theilnahme an einer legitimis sschen Ver⸗ 6 h den. chmee r, u, el. benden Gewalt hebt den Zoll wieder auf, welchen ein Dekret der vollziehenden Kommission vom 17. Juninauf Gußeisen, Kupfer und Zink gelegt hatte. ren n Tie General⸗-Conseils der Departements sind zum 5. ober

einberufen, um die direkten Steuern für 1849 zu repartiren,

General Cavaignac vertheidigt im Moniteur durch Beibrin⸗ gung von Altenstücken das Andenken seines Vaters gegen Beschuldi⸗ gungen, welche man wider dessen politisches Leben erhoben hatte und die fürzlich von Mémorial Bordelais wiederholt worden waren.

. St ra bu rg, 12. Sept. (Köln. Ztg.) Den einzelnen Mi⸗ litair⸗-Verwaltungen sind in den jüngsten Tagen Weisungen zugekom⸗ men, welche die weiteren Truppen⸗-Bewegungen in der Richtung nach dem Alpen- Lager vor der Hand einstellen. Wenn auch die italie⸗ nische Frage ihre definitive Lösung noch nicht erhalten hat, so sind doch die Aussichten für Erhaltung des Weltfriedens der Art, daß Frankreich alle weiteren Rüstungen außerordentlich zu beschränken ver— mag. In dem Maße, wie die Stürme im Inneren an Bedeutung verlieren und die Ohnmacht der Piätendenten klarer an den Tag tritt, in demselben Maße befestigt sich die Ordnung und die Zuver— sicht fir Erhaltung der republikanischen Staatsform. In allen Zwei⸗ gen des Geschäftslebens zeigt sich übrigens Besserung, die Thätigkeit in den Fabriken währt fort und das Vertrauen kehrt allmälig zurück. Unsere Handels- Kammer macht bekannt, daß auf den 26sten d. M. eine Untersuchungs⸗-Kommission an den Sitz der Central-Rheinschiff— fahrts⸗ Kommisslon nach Mainz berufen ist, um verschiedene auf die 8 chifffahrt bezügliche Fragen, namentlich aber die Herabsetzung der Flußzölle, zu prüfen und ihr Gutachten abzugeben. Der hiesige Kaufmannstand hat zu diesem Behufe einen Abgeordneten nach jener Stadt zu schichen. Hoffentlich wird die leidige Rheinzoll-Frage bei dieser Gelegenheit eine dem freien Verkehr angemessene Lösung er— halten. ; t Großbritanien und Irland. London, 15. Sept. Aus Dublin meldet man vom gestrigen Tage, daß dort aus dem Sü— den eingegangenen Nachrichten zufolge im ganzen Lande die Ruhe wiederhergestellt sei. Die gestrigen, aus irländischen Blättern ent⸗ lehnten Nachrichten über einen neuen Aufstand in Kilkenny haben sich zum großen Theil als übertrieben erwiesen; es sind allerdings ein— zelne Gefechte zwischen Polizei und Ruhestörern vorgefallen und einige leere Häuser zerstört worden, aber als ein Aufstaͤnd ist die Bewe— gung nicht zu nennen. Kilkenny wird zu einem neuen Militair-Di⸗ strikt unter dem Befehl Macdonnald's eingerichtet, und von Dublin gehen starfe Truppenabtheilungen dahin ab.

Der Marquis von Lansdowne ist nach Irland abgereist, um seine

sedehnten Güter in Kerry und andere Gegenden des südlichen

inds zu bereisen. Tem Lord-Lientenant von Irland ist vorgestern eine mit 80, 000 sterschriften aus den höchsten Ständen Irlands bedeckte Erklä— gegen die Aufhebung der Union überreicht worden. Lord sagte in seiner Antwort zu der unter dem Vor— tritt des Marquis von Davenshire ihm aufwartenden Depu⸗ tation, daß er diese von der großen Masjorität der Vornehmen, der Hesitzenden und, der Gebildeten Irlands ausgehende Erklärung 3 ein wichtiges Exreigniß halte, welches am besten die Behauptung widerlege, daß Irland einstimmig für die Repeal

„In Ihrem feierlichen Gelöbniß sagte der Lord-Lieutenant:

Union aufrecht zu erhalten und die Repeal⸗Agitation zu verei⸗

werden die Repealers, wie ich hoffe, die Hoffnüngslosigkeit ihrer

rbrecherischen Bestrebungen erkennen, welche sich so lange Zeit für

f., und die Wohlfahrt des Landes als nachtheilig erwie—

,,,

Die „Cambria“ hat nach stürmischer Ueberfahrt Nachrichten aus

e w-Jork bis zum 24sten v. M. überbracht. Aus den Verei—⸗ nigten Staaten wird nichts Neues gemeldet. In Mex ko herrschte Ruhe zufolge Nachrichten aus Veracruz bis zum 13ten v. M. Herrera regierte mit dem versammelten Kongreß ungestört, da der Aufstand gänzlich unterdrückt ist und Paredes in der Hauptstadt sich verborgen hält.

Das Riesendampfschiff „Great Britain“ sollte gestern in Liver⸗ pool versteigert werden. Es wurde zu 20,906 Pfd. eingesetzt, fand aber keinen Käufer. Die Eigenthümer wollen es nicht uͤnter 40,000 Pfd., verkaufen.

In einem Schreiben Louis Blanc's an die Times behauptet derselbe, daß er nichts mit der Errichtung der National- WWerkstätten zu thun habe. Sie seien gegen seinen Willen und seine Wünsche von dem damaligen Minister der öffentlichen Arbeiten, Marie, begrün⸗ det worden. Sein System habe bis jetzt nur in zwei Fällen eine sehr beschränkte Anwendung gefunden, nämlich bei den Schneidern und den Sattlern, und diese beiden Associationen gediehen. Auch habe keiner dieser Arbeiter an dem Juni-Aufstande Theil genommen. Man schreibe daher mit Unrecht seinem Systeme die Schuld der ge— genwärtigen unglücklichen Lage Frankreichs zu. Die Times erwiedert ihm, wenn er auch die National⸗Werkstätten nicht gegründet hätte, so wären sie doch nach dem in seiner „Organisation du travail“ angegebenen Prinzip eingerichtet, er also der moralische Urheber der— selben. In dem Juni -Aufstande könne sie auch nur die natürliche Folge der von Louis Blanc gepredigten Grundsätze sehen, wenn er auch einen solchen Ausgang nicht geahnt habe.

Nach Briefen vom Cap vom 4. Juli war dort an der Gränze

Alles ruhig. Die Boers im Caledonriver-Distrikte haben die zur Justiz-Verwaltung unter sie geschickten Civil-Kommissare sehr gut aufgenommen, zeigen sich der englischen Negierung sehr geneigt und fühlen die Vortheile der Ordnung und guten Regierung. Eine Ge— sellschaft deutscher Einwanderer hat in Natal zu hohem Preise Land gekauft, um Baumwolle zu bauen. ö Der Globe äußert in seinem Börsenartikel, man nehme in England an dem Fortgange der politischen Bewegung in Deutschland großes Interesse, und fast allgemein sei der Wunsch, die politischen Institutionen dieses großen Landes recht bald befestigt zu sehen. Eine Abgeneigtheit gegen das jetzige politische Streben Deutschlands be⸗ stehe keinesweges (aus den Artikeln der Times geht das Gegentheil hervor), und fast jeder Engländer wünsche demselben den besten Er— folg, wenn auch mancher vielleicht daran zweifele, daß dieser Erfolg wahrscheinlich sei. In der kaufmännischen Welt lege man einiges Gewicht auf die angebliche Hinneigung vieler Parteien in den deut⸗ schen Legislaturen, das Schutzsystem nicht blos fortbestehen zu lassen, sondern noch zu verschärfen.

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die, welche für die Zulassung gewisser Erzeugnisse zu den herabgesetz⸗ ten Zöllen in Gemäßheit des Vertrages vom 1. September 1814 vorgeschrieben sind. Auf diese Weise wird er später die Rückerstattung des Mehrzolls der etwa vor dem Eintreffen, der ohne Zweifel baldigst bei der Donane des Zoll⸗ Vereins zu erwartenden Instructionen entrichtet worden sein möchte, in Anspruch nehmen können. Man hat Grund zu glauben, daß vorläufig das Büreau zu Aachen aller für die Zu⸗

nisse bestimmt werden wird.“ Die Independance bemerkt in die= ser Hinsicht: „Obwohl die Artikel, welche die Zoll-⸗Erhöhung treffen würde, nicht Gegenstand eines bedeutenden Handels zwischen Belgien und den Ländern sind, in welchen dieselbe eingeführt werden soll? so haben wir doch deshalb nicht weniger Anlaß, uns dazu Glück' zu wünschen, daß der Zoll⸗Verein die Ansprüche unseres Landes auf die Ausnahme anerkannt hat. Diese in kommerzieller Beziehung nicht sehr wichtige Thatsache hat vom prinzipiellen Gesichtspunft aus und als Präcedenz-Beispiel eine ernste Bedeutung.“

Schweiz. Tag sa tzung. Sitzung vom 11. Sept. (Eidg. 3.) Die Diskussion über die lembardische Flüchtlingsangelegenheit dauerte nicht sehr lange. Zürich (Escher) gab den Ton und entwickelte aus führlich die verschiedenen Punkte, indem es 1) das Benehmen des Vororts genehmigen und verdanken, 2) die Aufstellung der Truppen in den Kantonen Tessin und Graubündten als Bundessache eiklären will. Hinsichtlich des dritten Punktes, der Verpflegungskosten für die Flüchtlinge, hat Zürich keine Instruction, indessen hält es in Betracht der außerordentlichen Umstände diese Frage ebenfalls mit dem Aspl— recht eng verbunden und glaubt, man könne die Geneigtheit von Seiten des Bundes erklären, wenigstens einen Theil dieser Verpflegungskosten zu übernehmen, wenn es die betreffenden Kantone verlangten. Hinsichtlich der den Flüchtlingen abgenommenen Waffen und Kriegsmaterial müsse man es, da nur noch vom Kanton Grau— bündten ein Inventar darüber (bei 70090 Gewehren und 34 Kanonen worunter 3 schweizerische) eingegangen sei, beim status quo belasfen In diesem Sinne werden dann auch der erste und zweite Punkt ein? stimmig, die anderen mit 16 bis 19 Stimmen gefaßt. Bern, G enf Neuenburg, Tessin, Waadt und Freiburg wollten bereits definitiv den Grundsatz der Uebernahme der Verpflegungskoͤsten aus- sprechen. Graubündten zeigte große Geneigtheit, die abgenom⸗ menen Waffen als Aequivalent für die Veipflegungekosten zu behal= ten, was aber nicht Anklang findet, indem man die Verfügung jeden— falls der Eidgenossenschaft vorbehalten wissen will und es für unedle Krämerei hält, diese Waffen nicht seinerzeit wieder den wahren Eigen thümern zurückstellen zu wollen. Uri's Antrag, die Flüchtlinge, welche obne Gefahr wieder nach Hause lönnen, nicht weiter zu unterstützen, findet keine Unterstützung. ö

Sitzung vom 12. Sept. Landammann Hungerbühler, als Referent der Ntuner⸗Kommission, verkündete den ersten Theil des Kommissions-Berichtes über die feierliche Erklärung der Annahme der neuen Bundes⸗-Verfassung. Der zweite Theil des Berichtes, Einfüh— rung der Bund es⸗Verfassung, soll in der nächsten Sitzung berathen werden. (Der Beschluß der Mehrheit der Tagsatzung ist gestern mit= getheilt,. Das Minderheits- Gutachten und Projekt Dekret eines Mitgliedes der Kommission, Herrn Briatte, weicht darin ab, daß dasselbe die Kantone, welche angenommen haben, namentlich aufführt, und glaubt, daß die Einwilligung sämmtlicher Kantone für Einfüh— rung der neuen Bundes⸗Verfassung nöthig sei, wie er aus dem Bun— des-Vertrag vou 1815 und den Tagsatzungs-Abschieden nachzuweisen sucht, den, Bundes-Vertrag von 1815 als moralisch nicht mehr beste⸗ hend erklärt und die Erwartung ausspricht, es werden diejenigen

An der Börse fürchtet man, daß in Folge des bösartigen Auf—

tretens der Cholera in Hamburg bald eine strenge Quarantaine für

die aus der Ostsee sowohl, als aus näher liegenden Häfen anlan— genden Sch ffe zu gewärtigen sei, was den Handel mit jener Gegend natürlich sehr erschweren und belästigen würde.

Die englischen Dissidenten rüsten sich, der beabsichtigten Bill sür Besoldung des irländisch-katholischen Klerus aus Staatsmitteln eine kräftige Opposition zu bereiten.

Brüssel, 16. Sept. Der Moniteur enthält „Eine kürzlich ergangene Verordnung, die mit

Belgien. folgende Anzeige:

dem 15. d. M. in Vollzug treten sollte, erhöht den Einfuhrzoll auf

Seidenwaaren, Wollstoffe und Garn jeder Gattung, bei deren Ein gang jn den Zollverein. Alles läßt glauben, daß die belgischen Er zeugnisse dieser Art von jener Maßregel ausgenommen bleiben wer— den. Diese Ausnahme soll jedoch Ursprungs-Nachweisungen unterworfen sein, und da die Douane des Zollvereins die Form derselben noch

nicht bestimmt hat, so wird der Handelsstand gut thun, seine Abfer—

Kantone, welche die neue Bundes-Verfassung verworfen haben, dem Entscheide der dieselbe annehmenden Mehrheit sich freiwillig unterzie⸗ hen. Das Dekret der Mehrheit der Komm isson wurde unter vielen feierlichen Reden und Segenswünschen endlich nach halb 1 Uhr

zur Abstimmung gebracht, bei deren Anfang schon der Kanonendonner eine fortwährende, in

ertönte. Mit 173 Stimmen wurde dasselbe an genommen, nur Uri, Schwyz, Unterwalden und Appenzell J. Rh. nahmen an der Abstimmung keinen Theil, Bafelland behielt sich das Protokoll offen. t .

Sitzung vom 14. Sept. Der Beschlusses-Entwurf der Tag- satzung, betreffend die Einführung der Bundesverfassung der schwei— zerischen Eidgenossenschast vom 12ten Herbstmonat 1848 lautet, wie folgt:

„Die eidgenössische Tagsatzung, nach Ansicht und in Vollziehung des Art. 3 der Uebergangsbestimmungen der Bundes verfassung der schweizeri⸗ schen Eidgenossenschast, wie dieselbe aus den Berathungen der Tagsatzung vom 15. Mai bis und mit dem 27sten Brachmonat 1848 hervorgegangen und durch Schlußnahme der gleichen Behörde vom 12ten Herbstmongt l. J. als durch die überwiegende Mehrheit sowohl der Kantone als der schweize— rischen Bevölkerung förmlich angenommen erklärt worden ist; erwägend, daß es kraft und in Gemäßheit des erwähnten Art. 3 der Tagsatzung obliegt, zur Ein= führung der neuen Bundesverfassung, sobald sie dieselbe als angenommen erklärt hat, sofort und unmittelbar die erforderlichen Bestimmungen zu treffen, beschließt, was folgt: Art. 1. Nach Vorschrift des Art. 60 der Bundes verfassung werden die Kantone eingeladen, die Mitglieder des National-Rathes sowohl als diejenigen des Ständeraths zu wählen. Art. 2. In Folge der Be— stimmungen des Art. 61 der Bundesverfassung hat in den National -Rath zu wählen; (Folgt das Verzeichniß.) Art. 3. In den Ständerath, der aus 44 Abgeordneten besteht, wählt nach Art. 69 der Bundes-Verfassung: (Folgt das Verzeichniß.) Art. 4. Jedem Kanton bleibt diesmal überlassen, einen oder mehrere Wahlkreise zu bilden, in welchen die ihm zufallenden Mitglieder des National⸗Rathes gewählt werden. Art. 5. Für die Wah⸗ len in den National Nath, welche direkte Vollswahlen sein sollen, gelten in Bezug auf Stimmberechtigung, Wahlfähigkeit, Amtsdauer u. s. w. die in den Art. 62, 63, 64, 65 und 66 enthaltenen Beslinmmungen der Bundes verfassung. Art. 6. Die Wahlen der Mitglieder in den National- und Stände. Rath sind in allen Kantonen sofort vorzunehmen. Art. 7. Jedem gewählten Mitgliede des National-Rathes ist ein von den betreffenden Kantonal-Be— hörden unterzeichneter Wahlakt auszustellen, den der Gewählte vor der Kon— stituirung der Behörde zum Zweck der Erwahrung der Wahlakten abzuge⸗ ben hat. Art. 8. Die Kantonal-Regierungen haben gleich nach den er— folgten Wahlen dem Vorort zu Handen des National⸗Rathes so⸗ wohl als des Stände - Raihes die Namen der Gewählten mit- zutheilen. Art. 9. Die Eröffnung beider Näthe findet Montags den 6. November laufenden Jahrẽs in Bern statt. Die Abge⸗ ordneten beider Räthe haben sich am genannten Tage ohne weitere Einladung daselbst einzufinden. Morgens 8 Uhr wird der Eröffnung vor— gängig ein feierlicher Gottesdienst für, die Mitglieder beider Konfessionen stattfinden, wofür der Vorort die geeigneten Anordnungen zu treffen hat. Art. 10. Unter Leitung je der ältesten Mitglieder werden iin beiden Rä— then zuerst die erforderlichen Stimmenzähler ernannt und die Wahlatten der Mitglieder erwahrt. Alsdann wird jeder der beiden Räthe mittelst ge⸗ heimer Wahl den Präsidenten und Vice-Präsidenten aus seiner Müte wäh— len. (Art. 97 und 71 der Bundes-⸗Verfassung) Art. 11. Der Vorort wird für das Sitzungs- Lokal und die Bedienung des National-Rathes und des Stände Rathes provisorisch sorgen. Art. 12. Für jedes Mitglied des National Rathes wird, bis spätere Bundes⸗-Beschlüsse die dies sallige Ent⸗ schädigung bestimmt haben werden, ein Taggeld von 8 Frk. festgesetzz. Für die Hinreise in die Bundesstadt, so wie ar die Rückreise, wird überdies jedem Mitgliede das in Verhältniß zu seinen Reisestunden siehende Postgeld vergütet. Art. 13. Sowohl die Tagge unß als der Vorort bleiben so lange in ihren Kompetenzen, bis die Bundes-Versammlung konstituirt und der Bundes-Rath gewählt sein wird,“

tigungen nach jenem Lande mit ähnlichen Scheinen zu begleiten, wie

lassung der von dem Zoll- Zusatz auszunehmenden belgischen Erzeüg.

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Das amtliche Verzeichniß ber Zahl der Mitglleder des Na⸗ tional⸗Rathes ist Folgendes: Der Kanton hat Einwohner. Mitglieder. ini 231, 576 12 1607913 25 124,52 13,519 40, h 50

Unterwalden ob dem Wald ......

y nid dem Wald Glarus

12.368 10,203 29,318 15,322 91, 145 63, 196 24,321 41, 103 32, 582 11,080 9.7965 158, 853 Sd, 506 182,755 S4, 124 113,923 183, 582 76, 590 58,616 58,566

ö . 2, 1960. 258 111

In den Stände-⸗-Rath schickt jeder Kanton zwei, jeder Halb⸗ Kanton einen Repräsentanten.

Ene Depesche des alten und neuen Geschäftsträgers in Wien

meldet die stattgefundene Geschäftsübergabe an Herrn Dr. Kern der seinen wohlwollenden Empfang bei dem österreichischen Nin ister von Wessenberg sehr rühmt. . Der französische Gesandte, General Thiard, hat dem Vorort in einer Audienz eröffnet, daß die in Folge ihrer Betheiligung bei den JunisEreignissen zur Deportation verurtheilten Schweizer amne⸗ stirt worden und nur Frankreich verlassen wollen. 9

„„ Die Hauptstelle der neuen badischen Note an den Vorort ist folgende: .

„In der geehrten Note Ihrer Excellenz und Hochwohlgeboren wird war hiergegen eingewendet, daß gegen die Flüchtlinge keine erwiesene That⸗ lachen von Erheblichkeit vorgebracht worden seien, und so lange sie die Ruhe der Nachbarstaaten nicht unmittelbar krompromittiren, könn man die Be⸗ schwerden nicht für begründet ansehen. Allein wenn auch die Klugheit die Flüchtlinge bis jetzt abgehalten hat, eine solche unmittelbare Störung der Ruhe zu versuchen, so läßt sich doch eine feindliche Thätigkeit auf gar viel- sache, verderbliche Weise gegen ein Land üben, und die Duldung diefer Thätigkeit ist es, welche die Großherzogliche Regierung mit dem freund- schaftlichen Benehmen einer Nachbarregierung nicht in Einklang zu bringen vermag. Vollständige Beweise für einzelne Thatsachen, für ihre größere oder geringere Bedeutung sind natürlich schwer beizubringen, wo das fremde Ge⸗ biet der ungehinderien Erforschung der Wahrheit entgegensteht; wenn aber die über einen großen Theil von Europa verbreitete Nokokie ät des schon viele Monate fortgesetzten Strebens dieser Flüchtlinge, wenn ihre eigenen tägli- chen offenen Erklärungen und Geständnisse in ihrer zu diesen Zwecken be⸗ sonders geschaffenen Presse nicht genügen, um den Veweis zu liefern, daß sie den fremden Boden nicht zum ruhigen Schutze suchten, sondern zum Zünstigen Stützpunkte für ihre gegen ihr Vaterland gerichteten verbrecheri⸗ schen Pläne mißbrauchen, so wäre es wohl auch vergebliche Mühe, der grö⸗ ßeren Genauigkeit der einzelnen Thatsachen nachzuforschen. Taufende von Reisenden haben es seit Monaten erfahren, mit Augen sehen und in alle Länder die Bestätigung davon bringen können, daß diese Flüchtlinge auf dem schweizerischen Boden rastlos dasselbe Streben gegen ihr Vaterland verfolgen, wegen dessen sie aus demselben fig nin geworden sind, daß sie durch ihren steten Verkehr mit der. Bevblferung an der Gränze und die. Verbreitung der Erzeugnisse ihrer Presse in hohem Grade verderbliche politische Aufregung unterhalten, durch Täuschungen des Volles viele Familien ins Verderben bringen, die Lasten des Landes vermehren, zu Müßiggang und Unfrieden im Großen Anlaß geben und den Sinn der ihrer Verführung zugänglichen Bevölkerung von den hohen Interessen des deutschen Vaterlandes abwendig machen. Die Großherzoglicht Regierung kann und will nicht annehmen daß der h. eidgenössische Vorort dieses J sie hat zi

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Freiburg K, Basel Stad Land

Schaffhausen Appenzell Außerrhoden

n Innerrhoden St. Gallen G aubündten Aargau Thurgau. . . . .. Tessin Waadt . Neuenburg. Genf

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an Jer h . llles für nichts achte; viel Vertrauen auf den edleren Sinn des schweizerischen Volkes und seiner Negierungen, um zu glauben, daß man dort bei näherer Erwägung die Zusüigung einer solchen Fülle von Nachtheilen, die man von dem Nach⸗ barstaate abhalten könnte und sollte, gleichgültig mitansehen und dabei noch

die Meinung bewahren könne, d ie völterrechtli i die une h „daß man die völkerrechtlichen Bezie in allen Treuen handhabe.“ 3

Tessin. (Eidg. Ztg.) Die Antwort Tessins au die Radetzlo's vom 1. September stellt sämmtliche ae, in 3 und erklärt bestimmt: den Garibaldischen Dampfschiffen sei jeder un= rechtmäßige Verkehr unmöglich gemacht worden, der Zuzug ven 600 Mann zu Garibaldi sei rein erdichtet, und von angeblichen österrei⸗ bischen Gefangenen sei kein Mann je in den Kanton gebracht, ge⸗ schweige zurückbehalten worden. .

Italien. Rom, 4. Sept. (A. 3 Pellegri wi abermals als Ministerial-⸗Kandidat H ö. ier n nn denjenigen als die einzig geeignete Peison bezeichnet, welche früher über sein Beginnen geradezu lachten. Fabbri tann' und will nicht aushalten. Die Billigung und bald darauf folgende Verleugnung der verschiedenen Komitate des Krieges und der öffentlichen Sicher? heit bringen in alle Ministerial⸗Aften gränzenlose Verwirrung. Bo⸗ logng treibt sein wildes Wesen nach wie vor, und man hegt gerechte Zweifel, ob es dem dahin gesandten Abgeordneten Farrini gelingen werde, die wachsende Unordnung zu dämpfen. Der Kommunismus hat so ernste Tendenzen gezeigt, daß nur von dem Einschreiten der gewaffneten Gewalt eine nachhaltige Wirkung zu erwarten ist.

Gestern Morgen wurde eine Antwort Cavaignac's auf das durch Pius 1X. an ihn gerichtete Handschreiben, in welchem er, sicherem Vernehmen zufolge, um französische Subsidien nachgesucht hat, er⸗ wartet. Man hat indeß nichts weiter vernommen. Statt dessen er⸗ hält sich das Gerücht von einem Attentat der republikanischen Par- tei, welche am 8. Sept., dem Madonnenfest, rothe Mützen zu ver⸗ tbeilen und die Republik zu proklamiren beabsichtigen soll. Alle nö⸗ ige / Vorbereitungen habe, so heißt es, der Prinz von Canino ge⸗ macht.

Die Finanznoth wächst von Tag zu Tag. Die Regierung ist außer Stand, die dringendsten Obliegenheiten zu erfüllen, und es scheint sogar, daß die Finanz- Kommisston nicht die geringste Aussicht auf ir⸗ gend eine Abhülfe habe. Alle Hülféquellen sind versiegt, und Nie⸗ mand hat weder den Muth, noch das Geschick, neue aufzusuchen. Statt dessen erfolgen Aufforderungen an das römische Volk, Venedig durch reiche Geldbeisteuern zu unterstützen.

Turin, 19. Sept. (A. Z.) Die Regierung hat gestern 283. einen Courier aus Mailand die offizielle Mittheisung erhalten, da das österreichische Käbingt die franössfch engihstze rr its, nnn Zten d. angenommen habe. Zu leich widerspricht das . n t⸗ sterium durch eine halboffizielle ekanntmachung dem allgemein ver- breiteten Gerücht, daß direkte Friedens. Unterhandlungen zwischen dem