1848 / 141 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

überzeugt sein, daß, wenn auch Alle die Magyaren hintergehen 2 , 3 Geschichte seinen Namen so nennen werde, daß er allein die Ungarn nicht ö habe. (Stürmischer Beifall.)

Der Palatin ist heute Morgen schon abgereist.

Pesth, 17. Sept. Morgen Nachmittag geht abermalen eine ungarische Deputation nach Wien, um den konstituirten Reichstag Desterreichs um Hülfe gegen Jellachich zu bitten.

Frankreich. Paris, 18. Sept. Ganz Paris ist in Be⸗ wegung. Die Theilnahme an dem Wahlakt ist heute viel größer, als im Juni. Auf den Boulevards St. Denis, St. Martin, an den lebhaftesten Straßenecken und fast auf allen öffentlichen Plätzen wird' lebhaft diskutirt. Die Wahlurnen werden heute Abend 9 Uhr ge⸗ schlossen und morgen geleert.

Auf den Grund eines von General Pyat unterzeichneten Schreibens kündigten gestern die Republique und die Dem ocratie pacifique 3 Rücktritt Louis Bonaparte's als Kandidat für die Wahlen von

aris an. blique eine Note an die

Dagegen veröffentlicht aber der Redakteur der Repu⸗- Zahler, worin er sagt, daß jenes Schrei⸗

ben eine Fälschung gewesen sei und von Pyat förmlich desavouirt

werde. Louis Bonaparte beharre nach wie vor auf seiner Kandidatur. Ein Journal von Sens erklärt, daß dort Alexander Dumas zu Gun—

746

Dupetit Thouars, 359 für Girardin, 349 für General Petit und 327 für Bugeaud.

Es ist die Nachricht hier eingegangen, daß ber sardinisch-öster⸗ reichische Waffenstillstͤnd vom 7. August um einen Monat verlängert worden.

Mehrere Repräsentanten von der äußersten Linker begaben sich vorgestern zum Minister des Innern, um ihn zu fragen, wie er es mit den Mai- und Juni-Infurgenten rücksichtlich der Wahlen hal⸗ ten wolle. Man dürfe, meinten sie, diese elftausend Bürger doch unmöglich ihres Stimmrechts berauben. Senard erwiederte ihnen, daß das Kabinet noch keinen Entschluß in dieser Hinsicht ge⸗ faßt habe.

Großbritanien und Irland. London, 16. Sept. Nach amtlichen Berichten belief sich die Einfuhr von Artikeln euro— päischer Erzeugung in England im Jahre 1845 auf 1,483,303, im J. 1846 auf 1 813,722 und im vorigen Jahre auf 2,429, 244 Ton⸗

nen, so daß sich demnach eine sehr bedeutende Zunahme der Einfuhr Mehr als die Hälfte = 1 ges und im ersten Balkon daselbst 1 Rthlr. ;

St. Petersburg, 15. Sept. in den Logen und im Balkon

während der letzten drei Jahre herauestellt. é der Gesammt Einfuhren fand in britischen Schiffen statt. Rußland und Polen.

Der Großfürst Konstantin ist zum Chef des Marine-Kadetten⸗Corps

sten Louis Bonarparte's von der Kandidatur zurückgetreten sei. Die

Presse veröffentlicht das Ergebniß der Wahlen der Besatzung und der Invaliden. Von Seiten der Truppen erhielten Louis Bonaparte 1760, Adam 2717, Fould 2710, Girardin 2319, Bugeaud 2220, Delessert 1929, Thors 990, Roger 811, Cabet 671 und Naspail

und starben 5 (darunter 2 in den Wohnungen).

579 Stimmen. Unter den 2106 Invaliden stimmten 2151 für Louis Bo-

naparte, 524 für Ney de la Moskowa, 454 für Dumounlin, 373 für

ernannt.

Zum 12. September waren 194 Czolerakranke in Behandlung ĩ p h 8

verblieben; im Verlaufe dieses Tages kamen hinzu 19, genasen 17 Zum 13. Septem⸗ ber verblieben demnach 191 Kranke in Behandlung.

Belgien. Brüssel, 19. Sept. Gestern übergab der Mi— nister der auswärtigen Angelegenheiten dem Könige ein eigenhändi⸗

ges Schreiben Abdul Medschid's nebst einem Diamanten⸗ Halsband, welches der Sultan für die Königin der Belgier bestimmt hat.

Bis gestern Mittag sind an der assatischen Cholera al erfranft angemeldet 1484 Personen, Zugang von gestern bis heute Mittag 39. Zusammen 1523. Davon sind gestorben 906, genesen 221, in ärztlicher Behandlung 393.

Berlin, den 21. September 1848.

Königliches Polizei-Präsidium.

Ronigliche Vchauspielt.

Freitag, 22. Sept. Im Opernhause. 103te Abonnements Vorstellung: Das Portrait der Geliebten, Lustspiel in 3 Abth., von Feldmann. Hierauf: Robert und Bertrand, pantomimisch⸗fomisches Ballet in 2 Abth., von Hoguet. Anfang 63 Ühr. uuf Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Preisen ver- auft:

Ein Billet im Parquet, zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 20 Sgr.; ein Billet in den Logen des ersten Ray⸗— ein Billet im Parterre, des dritten Ranges 16 Sgr.; ein

Billet im Amphitheater 75 Sgr. Rönigsstädtisches Theater. . Freitag, 22. Sept. Martin, der Findling. Schauspiel in 5 Alten, nach Eugen Sue's Roman, bearbeitet von L. Meyer. Sonnabend, 23. Sept. Italienische Opern-Vorstellung.) Zum

erstenmale in dieser Saison: Cenereuntola. (Aschenbrödel.) Komische

Musik von Rossini.

Oper in 2 Akten.

9 9 , .

.

M , r , r m m 2I. Sep femh em.

5 ec hsel - Course.

Brief. Geld.

Kurs 1133 1433 32 *Ii. 1421 HKC urz

2 Mt.

3 Mt.

2 Mt.

2 Mt. 2 Mi. 160 Thlr. ZM 8 Tage 2 Hit. Fraukfurt a. MH. züdd. W 2 Mt. JJ 100 so] 3 Wochen

Ans terdem

do. Hamburg...... 305 do. . 300 Mr.

London 1 18t. m , 300 F..

Wien iu 20 Xi... . ... Ausburs

150 233 6 23

Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss.. II Tbl.

Hiiländische Foncte, H' éeandlbrie f-, AKommezendl- Papiere und Geld - Course.

Gem.

21. Brief. Geld.

2E. grief. Celd. Geun.

St. Sehuld-Seh. 35 73 kur- u. Rm. Pfdhr. 37 Seeb. Pränm. Sch. 7 Schlesisebe do. 3 g. u. Nm. Schuldv. 35 . Lt. B. gur. . Kerl. Stadt- Obl. 33 Westpr. Pfau dlir. 35 Gros sh. Posen do. 4

lo. 39 Friedriehadr or. ö Aud. Qolni. à fih.

Diseouto.

/ pr. EK Anth. Seb - z 3

Ostpr. Pfandbr.

Hamm. do.

Ates ländische Fonds.

53 p Nuss Hamb. Cert 5 J Poln. neue , 4 do. beillope] 14.5.5 = do. Part 500 EI. do. do. 1. ,,, do. do. 300 FI. do. Stiegl. 2. 4. A. 86 ĩIauih. Feuer- Cas.

do. do. 5. A. 4 é do. Staats-Er. Anl.

do. v. Rthseh. Lt. 5 166 3 Holl. 2 96 Int. 27 do. Poln. SchatzO. 1 655 U KRurh. Lr. O. 46 u. do. do. Cert. L.A. 5 1— J. do. do. L. B. 200FI.— / 2 pol a. Pfdkr. a. C. 4 91 ö

Sardin. do. 36 Fr. 6 nad. do. 36 FI.

.

RKrakau- Ohberschl. . . .

Ludvv. Bexbach 24 FI.

Der Reinertrag wird nach ersolgter Bekannim.

NDie mit 35 pCt. bez. Actien sind v. Giaat gar.

K päs s en Hh ga Rn -— AC GE C xa.

8.

1842.

Stamm- Actien. Aapil cal.

Tages- Cours.

Rechnung. Rein- Frtra

in der dazu beztimmten Rubrik ausgefüllt *

Prior iläts - Adctien. Kaitul.

Tuges - Cour.

Zins suss.

Sämmiliche Priorititz-Actien werden durch jährliche Verloosung a 100 pCt., amortit.

Berl. Anhalt Lit. A B. 3 500, 00 . do. Ha nhur S. 000, 009 do. Stettin Starg. . 4.524, 600 do. Potsd. Magd. .. 4, 000, 000

Magd. Halberstadt.. 1.760.000 do. Leipziger 2. 300, 660

Halle- Thüringer ..... 9, 060.600

Cöln - Minden. ...... 12, 967.500 k 4, 50, 000

Bonn - Cöln 1,051, 200 Düsseld. Elberfeld... 1,409,000

Steele - Vohwinkel... 1.300, 000 Niederschl. Märkisch. g, 50, 600

do. Zweighahn 1,590, 00

Ge seh i... 2, 253. 100

do. Lit. B. ... 2. 106.4000

Cosel- Oderberg 1.200, 000

Breslau - Freiburg . . . 1,700, 000 1.50.0006

4, 060, 000

5. M0. 000

1. 100, 0060

844 G.

65 R.

S7 ba

50 B.

101 k.

561 a 50 ba . n, n, G. 52 bz.

1 * C =

cr

Berg. Märk.... Stargard- Posen Brieg Neisse

Quit lungs- Bogen. Berl elt, Lit. B Magdeb. - Wittenb. . . . Aachen-Mastricht ... Thür. Verbind. Bahn

Ausl. Quit lungsbog.

2, 500, 000 4 14.500, 000 4 2,750,000 4 * 5, 600, 900 K

. 5rß, 600 4 26 FI. I8. 600, 09 48 535, 000, 0090 4

ö,, Friedr. Wilh. - Nordb.

*

11 2 414 u br.

Schluss Course von Cöln- Minden 744 e

Berl. Anhalt do. Hamburg do. Potsd.- Magd. .. do. do. 4 Magd eb. Leipziger Halle Thüringer . ... Göln Minden Rhein. v. Staat gar. . do 1 Frioritasi;. do. Stamm Prior. .

1.411.390 4 838 4. 5.000. 000 47 8835 B. 2.367, 200 4 78 k. 3.132. 800 5 863 n. 1, 788, 000 4 . 4, 900, 0090 4 82 n. 3, 674. 500 4 89 k. 1.217. 000 3 . . 1 . I. 250, 900 4 68 hH. Düsseldors-Elberfeld. 1 Goh 1 3 Niederschl. Märkisch. 4, 175,000 4 S814 b. do. 3.500. 000 91 4. III. Serie. 2, 300, 000 S8 k. Zweigbahn 252, 000 do. do. 218, 9 Oberschlesische 1, 276, 600 Cosel - Oderberg 250, 000 Steele - Vohwinkel. . . 325,000 Breslau - Freiburg. 400, 000

m . m m e.

Ausl. Stamm- Act.

Dresden- Görlitz.... Leipzig Dresden 4,500, 000 Chemmtz -Risa 4, 009, 000 Sächsisch- Bayerische 6, 00, 000 Kiel ton Sp. 2, 060, 000 Amsterd. Rotterd. FI. 6, 500, 000 Mecklenburger Thlr. 4,300, 0990

Börsen- Zinsen

6. 900, 909

31 6.

& R =- . . . .

87 6. B.

34

von Prenseischen Bank- Antheilan S3 be.

Unsere Börse war heute sehr flaäu gestimmt, und die Course sind neuerdings gewichen, d- Notirungen von auisernal

nonur g kommen sind. lie Gmsatze vliehen im Allgemeinen sehr beschrankt.

Auswärtige Börsen.

Breslau, 20. Sept. Holl. und Kaiserl. Dukaten 93 Bi. Friedrichsd'or 11337 Br. Louisd'or 1125 Gld. Poln. Papiergeld 95 Br. Desterreichische Banknoten 955 etw. bez. Ende 95 Br. Staats⸗Schuldscheine 71 Br. Seehandlungs-Prämien-Scheine a 50 Rthlr. 877 Br. Schles. Pfandbr. 35 proz. 044, etw. bez. Ende 907 Br., do. Lit. B. 4proz. 924 bez., do. 33pröoz. S1 Br.

Poln. Pfandbriefe alte proz. 91 Br., do. neue 4 proz. 91 do. Partial⸗Loose a 300 Fl. 933 Gld., do. a 505 Fl.

do. Bank⸗Certifik. a 200 Fl. 122 Gld. Oberschles. Lilt. A. S8z Gld., do. Litt. B. 884 Gld.

8 b7 Br., Actien. Breslau⸗Schw.⸗Freib. 86 Br. Prior. 94 Br., do. Ser. III. 89 Br. Sächs. Schles. (Dresd.⸗ Görlitz) 74 Br. Neisse⸗-Brieg 38 Br. Krafau-Oberschl. 13 Br. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 415 Br. I, Glo.

Eine große Mattigkeit und keine Kauflust war heute vorherr— U

schend. Die Börse ist von der politischen Unsicherheit fatigirt.

Wien, 19. Sept. Met. 5pröz. 7943, z, 4. 4proz. 635 61. Zproz. 18— 49. Anl. 31: 130—131, 39: 88) 893. Nordbahn 166, 4 1053. Gloggn. 95 966. Mail. 71. 72373. s5r 666. Pesth 64 65. B. A. 1088 a 92 1095. Gold 112. Holl. Gold 113.

Leipzig, 20. Sept. L. Dr. Part. Oblig. 9 Br. Leipz. B. A, 118 Br. L. Dr. E. A. 92 Br. Sächf. Bayer. 74 Br. Schles. 4. Br. Cbemn. Riesa 25 Br. Vöb au- Zittau 235 Br, Magd. Leipz. 164 Br. Berl. Auh. X. S6 Br., do. B. 845 Br. Altong-Kiel 877 G. Deß. B. A. 92 Br. Preuß. B. A. 85 Br.

Frankfurt, 19. Sept. Gestern den 15ten war keine Börse,

Niederschl. Märk. 687 Gld., do.

aus Wien. Dest. Met. 5proz. 693, 70.

Livorno 6

neue 213.

an Geschäfte war in Folge der dahier stattgehabten Unruhen nicht

zu denken. Heute war wiederum Börse.

Die Fonds und Eisen⸗

bahn-Actien waren gesuchter auf die bessere Notirung von den aus—

wärtigen Börsen und überdies der völlig hergestellten Ruhe.

Für

mehrere Gattungen derselben bezahlte män willig höhere Preise. Es

ging darin Mehreres um. .

Met. 735. 735. Bank ⸗Actien 1205. 1195. L. 62 Br., do. 25 Fl. 203 G. Baden 50 Fl. 459. 45. 256. 25. Kurheff. 26 J.; 21. Sarbdin⸗ 2i6. Zi. Zorg. Span. 183. 185. Poln. 300 Fl. M24. 92., do. 50h Fi. 672. 67. Köln- Minden 767 Br. Bexbach 67. 673. Friedrich Wilhelms Nord? bahn 43. 423. . 149

Gold und Silber. Neue Louisd'or 11 Fl. 5 Kr. brichsd'or 9 Fl. 55 Kr. Preußische do. 9 Il. 56 Kr. Holl. 10 Fl. Stücke 10 Fl. 3 Kr. Dukaten 5 Fl. 36 Kr. 20 Francs⸗-Stücke J Fl. 37 Kr. Engl. Souv. do'r 12 Fl. 2 Kr. Geld al mares 381 Fl. Laubthlr. ganze 2 Fl. 43 Kr., do. halbe 1 51. 16 Kr. Preuß. Rthlr., ganze 1 51. 15 Kr., do. in Scheinen 1 IJ. 455 Kr. Fünf⸗ frankenrthlr. 2 Fl. 21 Kr. Silber hochhaltig 24 Fl. 24 Kr., do. gering und mittelhaltig 24 Fl. 18 Kr.

Frie⸗

Darmst. 505 Fl. do. 35 Il.

l

Paris 12. Peiersburg 897. E-n— Frankfurt 897. Wien 162. 765 Br., 765 G.

Ard. 75 Br. Bergedorf h5 G. R. Neum.

SVäamburg, 19. Sept. don 13. 63. Ansterdam 35. 75. Breslau 163. Louisd'or 11. 3. 34 proz. p. C. 6, R. 7 B., G. Dän. 67 , 6 G. Zproz. 177 Br, 17 G. Hamburg-Berlin 65 Br. Altona-Kiel 838 Br., 877 Gld. Gl. Elmsh. 25 Br. 88 Br. Mecklenburg 35 Br., 35 Gld. In Wechseln war etwas mehr Geschäft. Actien bei geringem Umsatz matt. z Paris, 18. Sept. Die Rente blieb heute angeboten, mi wenig veränderten Schlußpreisen. 3 proz. Rente 44. 75 a 44. 50. 5 proz. do. G9. Bank-Actien 1630 a 1635. Nordbahn 378. 75.

Amsterdam, 18. Sept. Bei unbedeutendem Geschäft waren alle Gattungen holl. Fonds fast unverändert. Portug. mehr gefragt, Oest. und Russ. waren sehr gesucht; erstere durch höhere Notirungen Muss. alte gz, g. bioz, 771. Stiegl. 774, 7. 25S proz. 366, 4, 3.

Holl. Int. 4435, 3. 3 proz. neue 525, 35. 4proz, ostind. 69. Span. Ard. Sz, gr. Pieren 843, , P. . 3proz. do. 253. Port. Frankfurt 982 G.

4proz. 223, frei, Wien 327 G. Hamburg 34 G.

Fonds und Eisenbahn⸗

50 4 h. 25.

Wechsel. Paris 66 G. London 2 M. 11 875. G., k. S. 11. 95 G. Petersburg 182 Gld.

Antwerpen, 17. Sept. In belg. Fonds war heute etwas Geschäft. proz. 774 G. T2zproz. zu 33, J gemacht, blieben 38 G. Span. Ard. 87 B. Z3Zproz. 1835 Br.

Markt ⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom 21. September.

Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:

Weizen nach Qualität 62 65 Rthlr. Roggen loch 87 pfd. 30 Rthlr. verk. S2 pfd. p. Sept. / Okt. 29 Rthlr. Okt. Mov. 23 Rthlr. n Nov. / Dez. 29 Rthlr. „p. Frühjahr 331 33 Rthlr. Gerste, große, loco 28 30 Rthlr. klleine 26 - 25 Rthlr. Haser loco nach Qualität 16 17 Rthlr. Rüböl loco 11 Rthlr. Sept. / Okt. 111 Rthlr. Okt. Mov. 117 Rthir. Nov. / Dez. 117 Rthlr. Dez. Jan. 111 115 Rthlr.

. nominell. Jan. Febr. 111. 113 Rthlr.)

Spiritus ioco ohne Faß 174 Rtom. verk. ö Sept. / Okt. i177 Rthlr. 9 Okt. Nov. 179 17 Rthlr. n p. Frühjahr 183 —18 Rthlr.

Breslau, 20. Sept. Weizen, weißer 59, 64 bis 69 Sgr.,

gelber 56, 61 bis 66 Sgr.

Noggen 30, 33 bia 37 Sgr.

Gerste 27, 28 bis 30 Sgr.

Hafer 17, 18 bis 19 Sgr.

Rapps ohne Angebot und sehr gefragt. .

Spiritus 8a, Rthlr. Brf., es ist heute damit sehr matt.

Rüböl 300 Ctr. Okt. Nov. 109 Rthlr. bez. u. Gld.

Zink 500 Ctr. loco a 33 Rthlr. begeben.

Es war heute am Markt weniger Kauflust bemerkbar, die Zu⸗ fuhren waren aber auch nicht beträchtlich.

Stettin, 20. Sept. Gestern wurde noch bunter poln. Wei— zen 88pfd. in loco zu 65 a 66 Rthlr. gekaust, heute ähnliche Waare schwimmend zu 63 a 64 Rthlr.; für schles. fehlen Käufer, da der trostlos niedrige Wasserstand keine Aussicht giebt, bald in Besitz des Gekauften zu gelangen. Roggen 88pfd. vom Boden mit 30 Rthlr., 87 Z6pfd. in loco mit 3) Rthlr., S5 /bpfd; in loco 293 Rihlr, Söpfd., in acht Tagen zu liefern, ebenfalls 29 Nthlr; bez. Sept. u. Okt. 295 Bf., 29 Rthlr. Gd. ; pr. Frühjahr wird 334 gefordert; Abgeber selten. Alte kleine Gerste 3 74pf8. welche gestern zu 26 Nthlr. gekauft wurde, ist heute zu 28 Rthlr. an Konsumenten begeben.

Heutiger Landmarkt: .

r hes 6 * Weizen Roggen Gerste 62 . 27 geh 24 a 26

Heu pr. Ctr. 125 a 173 Sgr.

8e en pr. Schock 3 Rthlr. . a 3 Rihlr. 273 Sgr.

Kartoffeln 12 a 15 Sgr. pr. fl.

ö m aus erster ö . Stelle 20 z6, gut zweiter Hand ohne Faß 204, auch 20 8 ue. ö. . 21 56 bez., pr. Früh⸗ jahr 1935 t, aber keine Käufer.

ö 3 . gefordert, in einem Falle zu 1098 Rthlr. verkauft; Sept. /Oktbr. und Oktbr. Nov. / Dez. zu 11 Rthlr. käuf—= lich, ohne daß ein bestimmter Grund der matteren Tendenz anzu—

geben wäre.

Mit der heutigen Nummer des Staats⸗Anzei⸗ gers werden Bogen 176 nnd 177 der Verhandlungen zur Vereinbarung der Preuß. Verfassung ausgegeben.

Hafer Erbsen 15 f 16 36 a 38 Rihlt.

Druck und Verlag der Decherschen Geheimen Ober- Hosbuchdrucerei. Beilage

747

Freitag den 22. September.

3nhalt.

Deutsch lan d. Oesterreich. Wien. Ministerial- Erlaß über den Unterricht in den Naturwissenschaften. Die Hemmungen der Douauschifffahrt durch die südungarrischen Wirren.

Oie Kolonieen nnd die Kolonial-Politik Englands. (Schluß.)

Eisenbahn⸗Verkehr.

nichtamtlicher Theil.

2

6

tere an,

kann,

und memo

„Bei Dem Lehrplane für bie Ober-Gymnasien wurde das Stu— dium der Naturgeschichte und Naturlehre bereits mit aufgenommen. Zu dem oben erwähnten praktischen Betriebe desselben ist es noth— wendig, die Lehranstalten mit Sammlungen zu versehen. Um hierbei eienr seits den Ansprüchen des Unterrichts zu genügen, andererseits die Studienfonds so viel als thunlich zu schonen, wird es nöthig, die schon vorhandenen Sammlungen für den Lehrzweck zu benutzen. Nach Verschiedenheit der Landes-2nnd Orts⸗Verhältnisse zeigen sich dazu derschiedene Wege. In Wien befinden sich reiche, namentlich minera⸗ logische Sammlungen, theils im Besitze des Hofes, theils im poly— technischen Institute, theils im neuen Münzhause, wie auch an der hohen Schule, bei der medizinischen Abtheilung, mit Hülfe derer durch eine Theilung oder anderweitige Nutzbarmachung alle für die. Gymnasien in Oesterreich unter der Enns erforder— lichen Mineral- Sammlungen sich ohne Schwierigkeit bilden lassen. In Prag sind noch bedeutendere Minerallen? Samm— lungen, sowohl im ständischen Museum, als beim medizi⸗ nischen, Studium, welche zum Frommen für die Gymna⸗ sien Böhmens dienen können. Für Steyermark ist das Joanneum, für die südlicheren Provinzen das Museum des adriatischen Vereins zu Triest zu berücksschtigen; reiche Sammlungen nicht blos für Mine- ralogie, sondern auch für die anderen Naturreiche, mit beren Dop⸗ pelstücken ei bedeutende Anzahl von Lyceen ausgestattet werden kann, zumal es hier nicht auf Aneignung von Schau- und Pracht⸗ stücken, sondern auf die zur Belehrung nothwendigsten Exemplare an⸗ kommt. Die Museen zu Brünn und Innsbruck und andere, selbst Private, und insbesondere geistliche Körperschaften werden, wenn die Einladung an sie ergeht, durch Abtretung entbehrlicher Stücke gewiß beizutragen geneigt sein. So wird für das Studium der Mineral logie, worauf es rücksichtlich der Sammlungen zumeist ankommt, we⸗ nigstens vorläufig eine Grundlage geboten werden können, deren Verbesserung und allmälige Vervollständigung nicht fehlen wird. Zu den Vorträgen über Pflanzenkunde wird die eben vorhandene Flora genügen, die in Hrten, wo kein botanischer Garten ist und sich nicht freiwilllze Beiträge von Freunden der Botanit einfinden, sich leicht auf einem kleinen Gartengrunde nach den Pflanzen-Familien zu⸗ sammenstellen läßt.ͥ Für den Unterricht in der Zoologie werden (für das Gymnasium) einige wenige Thiergerippe und Thierkadaver genü⸗ gen, die man sich unschwer verschaffen kann.

Um nun diese zum gedeihlichen Unterrichte in der Naturge⸗ schichte unentbehrlichen Behelfe zu Stande zu bringen, sind nebst den anderweitig gemachten Schritten durch Erlaß des Unterrichts-Ministe⸗ riums vom 10. September 1818 im Wege der Landesstellen bereits die näthigen Einleitungen getroffen worden, um die Ausführung des Iten Punktes der unterm 28. August d. J. angeordneten Maßregeln für die Gymnasien nicht zu verzögern.

„Das Ministerium des öffentlichen Unterrichts erwartet von dem allgemein erwachten Sinne für Förderung des Unterrichts überhaupt und des praktisch anschaulichen insbesondere, von der in unserem Va⸗ terlande heimischen Liebe zur Pflege der Naturforschung, von dem Patriotismus der Provinzen, dem die Kenntniß der eigenthümlichen Naturprodukte wichtig sein muß, von der oft erprobten Bereitwillig⸗ keit sowohl der Koörperschaften, als der Private, eine rege und för⸗ dernde Theilnahme für diese Verfügungen, welche einen gemeinnützi⸗ gen Zweck haben, der nur durch diese Theilnahme erfüllt werden kann.“

Unter der Ueberschrift: „Die gefesselte Donau muß wieder frei werden,“ liest man in der Allg. Oester. Ztg.:

Als die südungarischen Wirren entstanden, wurden der Donau-Schiff— fahrt und besonders der Dampf⸗Schifffahrt an den slavonischen und banater Ufern von den insurgirten Slaven eine Menge Hindernisse bereitet. Anfangs gaben die ungarischen Namen der Dampfschiffe den ostensiblen Grund zu den gegen sie verübten Feindseligkeiten; als diese den Slaven anstößigen Namen gelöscht und durch Ziffern ersetzt waren, wurde die ungarische Flagge insultirt. Als auch die ungarische Trikolore vom Flaggenstock ent⸗ fernt war, maßten sich die Insurgenten ein Visitations-Recht an, zuerst gegen angeblich auf den Dampfschiffen reisende magyarische Emissäre, dann unter dem Vorwande von Waffen-Transporten, welche durch die Dampf⸗ boote besorgt würden, gegen die Waare. Besonders in Carlowiß ging man entsetzlich mit den Dampfbooten um, insultirte die Reisenden, erbrach die Waarenkisten, und um allen diesen Gewaltthaten die Krone au fzusetzen, belegle man schließlich die Dampfboote selbst mit Embargo und sperrte die Schifffahrt, so daß seit drei Monaten die Schifffahrt auf der Donau von der Dravemündung bis Orsowa faktisch unterbrochen, somit der Verkehr mit dem süblichen Ungarn und den Dongu- Fürstenthümern vernichtet ist. Da dieses Faktum indeß nicht allein für Uugarn, sondern vielmehr für das ge⸗ sammte Oesterreich und Deutschland höchst nachtheilig wirkt, so wollen wir es nicht unterlassen, die folgenden Betrachtungen daran zu knüpfen. Wer die Handelsverhältnisse des Ostens und der Donau- Fürstenthümer mit Desterreich und dem gesammten Deutschland kennt, wird nicht in Abrede stellen, daß der Donaustrom die eigentliche Lebensader des gesammten Ver⸗ kehres bildet. Fur ganz Württemberg und Bavern sammt Ober-⸗Oesterrcich, Nieder⸗Oesterreich und Süd-⸗Böhmen ist die Donau der alleinige Handels- weg in Ten Orient; Stevermark und Salzburg kommuniziren durch die Drau; Kärnthen und Krain durch die Sau mit der Donau und dem Oriente. In dem Augenblicke nun, wo die Donau gesperrt und der freie Verkehr auf ihr unterbrochen ist, werden dem Gewerbstande und den Fabriken aller der= jenigen Länder, weiche zu dem ungeheuren Flußgebiete der Donau mittelban und unmittelbar gehören, tiefe Wunden geschlagen, die gerade gegenwärtig, we der Handel mit dem Oriente noch der einzige ist, welcher in dem Wir bel der Zeitverhältnisse einigen Ersatz für die Stockung im Norden, Süden und Westen darbieten könnte, um fo schmerzlicher empfunden werden müssen. Diese Thatsache ist um so betrübender, als grade der kleine Gewerbsmann

der Weber, der Nagelschmied, der Messerschmied, kurz der bei weitem größte Theil der gesammten sogenannten Kommerzial-Gewerbe Oesterreichs dadurch am härtesten betroffen wird. Wir bedauern, daß auf diesen wichtigen Um⸗ stand bei den neuerlichen Kammerverhandlungen keine Rücksicht und kein Anlaß, genommen wurde, das Ministtrium zu ernsthasten Schritten und zur Abhülfe auszusordern. So schwer wir nun auch durch die erwähnte Störung unseres Altivhandels betroffen werden, so ist noch ein anderer Umstand, namentlich für Wien, von viel höherer Wichtigkeit. Es betrifft dies näm“ lich die Zufuhr von Lebensmitteln. Fast zwei Millionen Metzen Weizen werden aus dem Banat und Bages jährlich nach Desterreich eingeführt, von jenem vortrefflichen Weizen, dessen Qualitt durch keine anders Frucht er- sotzt werden kann; außerdem liefert Serbien und das südliche Ungarn im- mense Quantitäten fetter Schweine und Hornvieh, Schweineschmalz, Un⸗ schlitt, Häute, Farbkräuter, Knoppern u, s. w. Alle diese Artikel werden hauptfächlich aus dem Banate durch den Begakanal in der Theiß bei Tittel, dann in Pancsova, Semlin, am Franzens-Kanal ꝛc. verladen, d. h. an den⸗ jenigen gr wo der slavische Krieg wüthet, und welche in den Händen der Insurgenten sich befinden. So lange dieser Krieg dauert, so lange dür- fen wir uns auf eine Zufuhr von Lebensmitteln und Rohproduften aus dem südlichen Ungarn keine Rechnung machen, und ob Desterreich derselben ohne große Theurung, ohne die schmerzlichsten Folgen davon zu empfinden, entbehren kann, ist eine Frage, deren BVeantworiung sich von selbst versteht. Wir haben erwähnt, daß die Donau-Dampsschifffahrt anf der Strecke von Essegg bis Orsowa gestört worden ist. Die Folge davon war eine gänzliche n des immensen Handels und Verkehrs, welchen Oesterrrich mit den Donau- Fürstenthümern, mit Bulgarien und der Türkei führt, und bei welchem der größte Theil unserer hiesigen Großhändler und Kaufleute direkt und indirekt betheiligt ist. Die Summe, welche dadurch unserem Verkehr entzegen, der Schaden, welcher unseren Geschäftsleuten zugefügt wird, ist höchst bedeutend, und die Nachwehen und Folgen dason werden sich erst im nächsten Winter fühlbar machen. Kurz resumirt, stellen sich also durch die Sperrung der Donau-Schifffahrt folgende schwere Nachtheile heraus: Un⸗ sere Gewerbs- Industrie wird untergraben und theilweise vernichtet. Unser bedeutender Aktiv und Passiv-Handel mit dem Orient hat aufgehört. Der Bezug von Lebensmitteln aus der Kornkammer der Monarchie' ist unmög⸗ lich gemacht, und dadurch der Grund zu Theurung, Hungersnoth und Elend gelegt. Unter solchen Verhältnissen hat das österreichische Volk ein volles Recht, von seinem Ministerium energische Schritte zu fordern, damit Freiheit des Verkehrs auf der Donau, einem Flusse, welcher ganz Europa angehört und dessen Freiheit unter dem Schutze des Völkerrechts steht, wieder hergestellt, die Sicherheit der Personen und des Eigenthums gewährleistet und gegen jene Raubhorden, welche die unteren Donau- Gegenden auf alle liche Weise beunruhigen, eingeschritten werde, damit wenigstens jener . Kampf, welcher daselbst zwischen den Slaven und Magyaren gekämpft wird, die Freiheit des allen Nationen gehörenden Donaustromes und den Verkehr auf demselben unbeirrt lasse.“

Die Kolvnieen und die Kolonial-Politik Engla Speech of Sir William Molesworth in the House of Com— mons on Colonial EWxpenditure. Morning Chronicle,

Juli 26. 1848. (Schluß. Vergl. Pr. Staas⸗Anz. Nr. 133.)

England bezahlt also, wie aus dem bisherigen hervorging, für seinen Kolonialbesitz und seine Handelsverbindungen mit den Kolo— nieen viel mehr, als es bezahlen würde, wenn die Kolonieen unab— hängige Staaten wären, ohne daß es jetzt für diese Mehrausgabe größere Vortheile hat, als ihm die freien Staaten-Kolonieen gewähren möch⸗ ten. Mit Ausnahme einiger wichtiger Militairstationen im mittel= ländischen Meere und in der chinesischen Gewässern könnte England deshalb seine sämmtlichen Kolonieen ohne den geringsten Nachtheil für unabhängig erklären; im Gegentheil, es würde gewinnen, sowohl durch die Ersparung von jährlich 3 Millionen Pfd. St., welche jetzt für die Handels- Kolonieen ausgegeben werden, als auch durch die Ausdehnung des Handels, welche die größere Blüthe der als freie Staaten dastehenden Kolonieen bewirken würde. Bie Verwaltung Kanada's kostet 8009, 0900 Pfd. St., die der westindischen Kolonieen 00, 000 Pfd., Australien mit Neu- Seelasid 300,000 Pfd. außer Kriegskosten und, Unterstützungen, so daß diese drei Besitzungen, in denen 20, 000 Mann Truppen unterhalten werden, allein 2 Millionen Pfd. absorbiten. Die Ausgabe dieser Summe, auf die jährliche Waaren⸗-Ausfuhr Englands nach diesen Kolonieen berechnet, verkürzt den Werth derselben bei 2,500, 000 Pfd. für die nordamerikanischen Ko⸗ sonieen um 305 Ct., bei 2, SC, 006 Pfd. für Westindien um 25pCt.,

bei 1 Million Pfd. für Australien um 30pCt.

Man kann hiernach schon den Schluß ziehen, daß Kolonieen für den Handel am meisten nutzbringend sind, wenn sie unabhängig vom Mutterlande dastehen und für ihre eigenen Bedürfnisse selbst forgen. Selbstregierung ist also die Loosung für alle Kolonieen; mit der An— erkennung dieses Grundsatzes aber giebt man die Gründe für die etwaigen Vortheile des Kolonial-Besitzes von selbst auf, da Besitz und Mangel an gesetzlichem Einfluß auf diesen Besitz sich widerspre⸗ chen. Doch der Vortheil unabhängiger Kolonieen für das Mutterland liegt nicht blos in der Ersparung der Verwaltungs-Ausgaben und der dadurch bewirkten Befreiung des Handels von einer unnatürlichen Steuer, sondern noch vielmehr in einer Ausdehnung des Kolonial— Handels überhaupt, welche von der Freiheit und Selbstverwaltung eine Folge sein würde, denn die Kolonieen würden dadurch aufblü⸗ hen. Für einige, wie für die westindischen, wäre es die einzige Ret⸗ tung von ihrem Untergange. Statistische Angaben erweisen auch hier die Richtigkeit dieser Annahme.

England hat Kolonieen mit den verschiedensten Regierungs⸗For⸗ men, und je näher dieselben einer freien Selbst⸗Verwaltung kommen, desto besser befinden sie sich; je weiter sie sich davon entfernen und in unmittelbarer Abhängigkeit vom Mutterlanbe stehen, desto schwerer empfinden sie den Druck und die Lasten ihrer Regierung. Mit Aus⸗ nahme von West⸗Afrika, von Ceylon und den Jonischen Inseln brin— gen sämmtliche Kolonieen Englands außer den Zuschüssen vom Mut- terlande noch 3,350, 9000 Pfd. St. zu ihrer inneren Verwaltung auf. Ihre Gesammt· Bevölkerung betrug 1845 ungefähr 3,400,000 Ein- wohner, so daß die jährliche Besteuerung auf den Kopf 19 Sh. 3 Pee. ausmachte. In den einzelnen Kolonieen indeß war dieser Betrag sehr verschieden, je nach der Form ihrer Lokal-Regierung, und zwar betrug in denjenigen, welche Repräsentativ⸗Versammlungen hatten, die Besteuerung weniger als die Hälfte des Betrages, den die Kolonieen ohne solche Versammlungen aufbringen mußten. Die ersteren haben eine Bevölkerung von 2, 580, 000 Seelen, und ihre Ausgabe betrug 1846 1.930 090 Pfd. oder pro Kopf 14 Sh. 11 Pce. ; die letzteren zählen S20, 0006 Einwohner, und ihre Ausgaben betrugen 1845 1,420, 000 Pfd. oder pro Kopf 1 Pfd. 14 Sh. Wo die Ver⸗ fassung am freiesten, da ist auch de Ausgabe am niedrig sten, so in Kanada, das nach seiner letzlen Insurrection in vieler Hinsicht ein unabhängiger Staat geworden ist, und bei einer Bevöl⸗ kerung von 1,706,066 Menschen 1845 nur 1, 134, 000 Pfd. aufzu⸗ bringen brauchte, oder 13 Sh. 4 Pee. pro Kopf. Das Jahr 1845 war noch dazu ein ungünstiges, da eine halbe Million zu außeror= dentlichen Ausgaben damals verwendet werden mußte. Für ge⸗ wöhnlich beträgt die Besteuerung in Kanada nur 9 Sh. pro Kopf. Danach ist sie noch immer 30 pCt. höher, wie die, welche in den

Vereini

freies stehen, da die jetzige Differenz hauptsächlich durch die hohen Brsol⸗

dungen der Gouverneure und Beamten entsteht.

gten Staaten zu ähnlichen Zwecken aufgelegt wird. Ein ganz Kanada würde

gewiß mit den Vere inigien Staaten gleich Der General⸗Gou⸗

derneur von Kanada erhält 7000 Pfd. Sterl. jährlich, der Präsident der Vereinigten Staaten nur 500 Pfd., der englische Gouverneur von Neu⸗Schottland hat 3500 Pfd., der amerikanische Gouverneur

von dem weit

größeren Staate Massachussetts nur 500 Pfd. u. s. w.

Den auffallenden Unterschied in der Besteuerung zwischen den Freien⸗

und Kron⸗Kolonieen zeigen die westindischen Inseln.

In Jamaika

und den Inseln vor dem Winde und unter Tem Winde mit Re⸗ präsentativ - Verfassungen zahlte der Kopf jährlich 12 Sh. 10 Pee. bei einer Bevölkerung von „00, C00 Einwohnern und eimer Ausgabe von 450,009 Pfd.; in den Kron⸗Kolonieen St. Lucia, Honduras,

Trinidad und Britisch Guiana mit

190,000 Einwohnern und einer

Ausgabe von 284, 9000 Pfd. zahlte der Kopf 1 Pfd. 9 Sh. In den viermal so stark als Jamaika bevölkerten Kron Koloniecn Man= ritius und dem Cap kommen auf den Kopf ebenfalls 1 Pfd. 7 Sh. und ziemlich dasselbe Verhältniß herrscht in allen übrigen Kolonieen. In Neu⸗Süds Wales fiel die Besteuerung nach Einführung der freien

Verfassung 1843 von

der Besitz von Kolonieen,

3 Pfr. 4 Sh. auf 1 Pfd. 8 Sh. pro Kopf.

Aus diesen einfachen Thatsachen geht zur Genüge hervor, daß

welche vom Mutterlande aus verwaltet

und regiert werden müssen, für beide Theile schon der Kosten wegen nachtheilig ist, abgesehen von den Fehlern und Mißgriffen, welche nothwendigerweise eine Regierung begleiten, die von einer einzigen Behörde, einem Kolonial⸗Ministerlum, in der Entfernung von Tausen⸗ den von Meilen ausgeht und sich über die verschiedenartigsten Gebiete

und Bevölkerungen erstreckt.

Sir William Molesworth erklärte, daß

das Kolonial-Amt eine unmögliche Aufgabe zu lösen habe, indem es die Civil-, Militair‚, Finanz, Gerichts- und Kirchen⸗Verwaltung von vierzig verschiedenen Gemeinden übernehme, welche verschiedene In⸗ stitutionen, Sprache, Gesetze, Sitten, Bedürfnisse und Interessen ha⸗ ben; die meuschlichen Kräfte eines Ministers und selbst eines Parla⸗ ments reichten nicht aus, diese Arbeit zu bewältigen.

Wir kommen nun zu dem britten und letzten Punkt, der Frage,

ob Kolonie das heimische Proletariat zu vermindern? beantwortet die Frage mit Ja, beantragten Reformen vorgenommen werden.

en nützlich sind zu Auswanderungs Zwecken und als Mittel,

Sir William Molesworth vorausgesetzt, daß die von ihm Er erkennt zwei Vor⸗

theile au, welche Kolonieen bieten, nämlich ihre Eigenschaft als sichere Absatz⸗Märkte für die Erzeugnisse und als Abzugs⸗Kanäle für die

überflüssige Bevölkerung des Mutterlandes.

Freier Handel und freie

Auswanderung nach den Kolonieen soll der einzige Zweck der eng⸗

lischen Herrschaft sein.

Wenn man diese beiden Iwecke bestimmt ins

Auge fasse, wenn man den Kolonieen alle Befugnisse der Lokal Gesetzgebung und Verwaltung ertheile, welche jenen Zwecken nicht geradezu widersprechen, wenn man die 4 Millionen Pfund, welche

die Kolonieen England jetzt kosten, dazu verwende,

eine systematische

Auswanderung dahin herzustellen, so, meint er, würden die Kolonieen zu nie geahnter Blüthe gelangen und England von unberechenbarem

Nutzen sein.

Es ist nicht zu leugnen, daß in der That ein solcher

Erfolg zu erwarten wäre, wenn das beabsichtigte Auswanderungs⸗ System wirklich hergestellt werden könnte und nicht, wie es noch im— mer der Fall ist uw auch wohl bleiben wird, im Bereich der from⸗ men Wünsche läge. Sir William Molesworth malt sich eine schöne Zukunft aus, indem er sagt: „Um mit Erfolg zu kolonisiren, ist es nöthig, daß die höheren und reicheren so gut wie die ärmeren Klas⸗ sen, daß die Arbeitgeber so gut wie die Arbeiter, daß alle Klassen

der Gesellschaft zusammen auswandern, bilden nach dem Beispiele des Mutterlandes.

um neue Gemeinben zu Nach die sem Grund⸗

satz allein sind in alter und neuer Zeit blühende Kolonieen entstan⸗

den.

Aus den übervölkerten Städten Griechenlands zogen die Kolo⸗

nisten unter Leitung ihres Vormannes; sie führten mit sich die Bilder ihrer Helden und Götter, deren gemeinsame Verehrung sie für immer

an die alte Heimat kettete.

Angekommen an dem Ort ihrer Be⸗

stimmung, bildeten sich Staaten nach dem Muster ihres Mutterstaats; sie blühten durch Neichthum, glänzten in allen Künsten des civilisir⸗ ten Lebens, erweiterten die Herrschaft und vermehrten den Ruhm

des dorischen und jonischen Namens, war die Art der ait⸗englischen Colonisation, daß unsere Kolonieen nicht als unabhängige Staaten begannen, sondern zur Unterthänigkei bekannten, aber ihre Freibriefe gaben der Selbstregierung und vollständige legenheiten. unserem Reiche ergeben, bis wir sie durch

Nicht unähnlich im Prinzip mit dem Unterschiede, ihr Dasein t gegen das Mutterland sich ihnen wesentliche Vollmachten Kontrolle ihrer inneren Ange— waren sehr treu und aufrichtig

unser neues Kolonial?

I

Sie blühten rasch auf,

System zu einem gerechten Aufstande zwangen. Sehr verschieden ist

ö

die jetzige Art der Colonisation, welche das Kolonlal-Amt bewirkt.

Schaaren von Armen und Verbrechern werden

übergeführt und die

schönsten Theile der britischen Besitzungen in wahre Pestorte des Pauperismus und unerhörter Verbrechen und Schandthaten verwan⸗ delt. Kolonieen auswandern, die unter der Kontrolle des Kolonial ⸗Amtes

stehen. Wenn aber die Kolonieen gut selbst regierten nach Art unserer Vorfahren,

Kein Mann von Geburt oder Erziehung wird nach solchen

gegründet würden und sich dann würden unsere

Verwandten und Freunde, anstatt die freien Künste und Wissenschaf⸗ ten oder das Heer und die Flotte zu übervölkern, wo keine Carriere

zu machen ist,

ihr Glück in den Kolonieen suchen und dort glücklich

sein, denn wir sind von Natur ein kolonisirendes Volk.

run grö

.

Wir glauben, man erwartet

während sie ehemals gemein⸗ Ganze einstanden, daß jetzt

si d. Es ist , 2 re uns, lan nc