1848 / 154 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

; man nichts von Theilnahme des Seekreises

23 eme r e w, vernahm, endlich der Regen am Sonntage. So war man schon ziemlich als in der Racht vom Sonntag auf Montag Struve in auernkleidung ange⸗ fahren kam und die Zeisprengung seiner Kolonne bei Staufen be⸗ lichtete. Man faßte Verdacht gegen Struve und glaubte, er wolle sich mit Geld davonmachen, daher man davon sprach, ihn zu ver⸗ haften. Nachdem man sich jedoch überzeugt hatte, daß er die Kriegs jasfe nicht mit sich sübre, ließ man ihn laufen, und er zog Rheinfeldten zu, wurde aber in Wehr von den Bauern ch seiner Abfahrt war alle Kriegslust zu Ende,

tet. Nach * 2 söste sich auf, indem eine Gemeinde nach der

og; zuerst sollen die Schopfheimer den Rückzug angetre—⸗ 2 Ein! . von etwa fünfzig, worunter Doll und Mög= ling, begab sich nach St. Blasien. In den Gemeinden des Landes soll es sehr kraus aussehen, Niemand will mehr in dem Dinge ge wesen sein, man schiebt sich gegenseitig die Schuld zu, und die früher Heimgekehrten schelten die später Heimkehrenden als Freischärler. Traurige Folgen einer sinnlosen Unternehmung, die den Frieden mancher Familie zerstört und manche alte Bande guter Nachbarschaft und Freundschaft in vielen Gemeinden zerreißt. Nach einer Mittheilung des Schweizerboten aus Säckingen, verlangte Struve, nachdem er mit seiner Frau, dem Bruder seiner Frau, dem Schriftführer Blind und einem Ungenannten verhaftet worden, nach Säckingen ab⸗ geführt zu werden, wo er schon einmal loskam, er wurde aber nach Schopfheim gebracht. Es sollen Versuche gemacht worden sein, ihn zu befreien, die aber an der großen Erbitterung der Bauern scheiter⸗ fen. Es wird uns von glaubwürdiger Seite noch Folgendes berich= tet: In der Nacht vom Montag auf Dienstag rückten circa 70 Mann von Schopfheim her gegen Steinen, man glaubt in der Absicht,

Struve zu befreien, aber einer Patrouille von 3 Mann, worunter 2 Aargauer, die den Sonderbundekrieg mitgemacht,

mehr * und des östlichen

gelang es, sie zu verhasten, sie wurden nach Steinen gebracht, verhört, entwaffnet und wieder freigelassen. Die Thatsache sst gewiß, nur möchten wir eher glauben, die 760 seien versprengte Freischärler gewesen, als daß sie Befreiungsversuche beabsichtigten.

Basel, 28. Sept. (Basl. 3.) Man schreibt, Struve sei an der Spitze von mehreren Tausend Bewaffneten, ja sogar mit Geschütz über den Rhein gegangen und in das Großherzogthum eingefallen. Die Wahrheit ist, daß Struve unbewaffnet über die Gränze gegan— gen, und eben so die meisten seiner Gefährten. Was in Bezug. auf diese Leute gefehlt worden ist, besteht darin, daß ihnen der Aufent⸗ halt dicht an der Gränze gestattet worden, obschon sie aus ihren Plä⸗ nen und Absichten kein Hebl machten. Hauptschuld hat hier die Tag⸗ satzung, welche unter bekannten nichtigen Vorwänden es unterließ, Baselland und andere Kantone zur Pflicht zu weisen. Was unsere hiesige Regierung betrifft, so ist wohl die große Mehrheit ihrer Mit⸗ glieder üben jeden Verdacht der Kounivenz erhaben, aber an der er⸗ wünschbaren Energie und Wachsamkeit hat es gefehlt. Sie hat im April Hecker's Ausweisung beschlossen und auch den anderen bekannten Flüchtüngen hier keinen eigentlichen Aufenthalt, d. h. Domizil ge stattet. Aber diese Leute haben diese Vorsichtemaßregel auf die grellste Weise eludirt, StruJe, Mögling und Andere waren gleichsam Tag für Tag in der Stadt, wenn sie auch auf dem Birsfeld wohn⸗ ten. Billigerweise muß man auch anerkennen, daß, wenn sie einmal auf dem Birsfeld sich massenweise sammeln konnten, das Verbot des Betretens der Stadt kaum mehr Vieles hindern konnte. Eben so mag man zwar bedauern, daß von Seiten von Baselstadt im Schoße der Tagsatzung nicht ernster auf Abhülfe gegründeter Beschwerden des deutschen Bundes gedrungen worden ist, man wird aber begreifen können, daß die Gesandtschaft ihr erstes Auftreten nicht gerade durch eine energische Opposition, deren gänzliche Erfolglosigkeit vorauszusehen war, bezeichnen wollte. Um so mehr ist aber zu wünschen, daß man sich durch Erfahrung witzigen lasse und nicht nur der Wiederholung ähnlicher Vorgänge vorbeuge, sondern auch sich erinnere, daß der 8 16 unseres correctionellen Gesetzes nicht nur die Freischärlerei, sondern auch die Mitwirkung zu derartigen Unternehmungen mit Strafe bedroht. Aber auch der beste Wille der hiesigen Regierung wird nicht viel helfen, so lange die Bundes⸗-Be⸗ hörden keinen guten Willen haben. Bei den Exreignissen in unserer Nähe leben wir hier in ziemlicher Spannung; hiesige Deutsche, un—⸗ terstütßt von Radikalen der Stadt, suchen ihre Sympathie mit der gescheiterten Sache zu bet ätigen, und Gerüchte mancher Art laufen darüber um. Gewiß ist, daß gestern Nacht die Polizei ein Waffen depot entdeckt und mit Beschlag belegt hat. Wir freuen uns, zu ver= nehmen, daß die beiden Regierungen von Baselland und Baselstadt Maßregeln gegen die Verletzung der Neutra litt getroffen haben. VonBirs⸗ feld sind alle Flüchtlinge bereits weggewiesen. In Basel ist dafür gesorgt, daß die Flüchtlinge entwaffnet und sofort durch unser Gebiet durchtrans⸗ portirt werden. Deuische, die hier wohnhaft gewesen und am badi— schen Aufstand Theil genommen haben, werden sofort von hier weg⸗ gewiesen. Gestern sind auch wieder etwa 50 Lombarden hier durch nach Frankreich passirt. Laut ihren Aussagen kommen noch etliche hundert. Die hier getroffenen militairischen Maßregeln haben die Ruhe auf unserem Boden gesichert, in Großhüningen dagegen hat sich eine Schaar gesammelt, deren Zahl verschieden angegeben wird, man spricht sogar von einigen Hunderten, unter denselben sollen sich Löwenfels (der nicht gefangen wurde), Doll, Mögling und Andere befinden. Gestern veranlaßte die Nachricht, diese Schaar wäre in Älein⸗Hüningen bereit zu einem Einbruch ins Badische, hier ziemliche

Bewegung; es zeigte sich, daß sie auf Mißverständniß beruhte. Diese Nacht aber sollen sie über den Rhein gesetzt und Leopoldshöhe ange— w haben, aber von den dortigen Zollgardisten und herbeigeeilten

auern aus Weil über den Rhein zurückgetrieben worden selen. Mittags 12 Uhr. So eben wird uns gemeldet, daß diesen Vormit—

Bekanntmachungen.

634 ö .

Der unten näher bezeichnete Zeitungs-Redacteur Dr. Gustav Julius von hier ist der Majestäts-Beleidi= gung und Erregung von Miß vergnügen verdächtig und hat sich von hier entfernt, ohne daß sein gegenwärtiger Aufenthalt zu ermitteln gewesen ist.

Es werden alle Civil und Militair⸗Behörden des In und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf densel= den zu vigiliren, ihn im Betretungs falle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Gefäng⸗= niß · Eypedition abzuliefern.

Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent= standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.

Berlin, den 30. September 1848.

Königliches , ,, n. hiesiger Residenz. Abtheilung für Voruntersuchungen. Signalement des Dr. Julius. Derselbe ist 386 Jahr alt, 5 Fuß 5 Zoll groß, hat chwarze, lange Haare, dunkelgraue Augen, schwarze ngenbrauen, spißes Kinn, längliche Gesichts bildung,

680

unserem dritten

529)

blasse Gesichtsfarbe, spitze Nase, gewöhnlichen Mund, schwarzen Kinnbart, ist hagerer Gestalt und hat als besonderes Kennzeichen jüdisches Aussehen.

Nothwendiger Verkauf.

Erster Senat des Ober Landesgerichts zu Cöslin,

n 16. August 1848.

Buckowin im Lauenburgschen Kreise, .

schätzt auf 19, 835 Thlr. 16 Sgr. 8 Pf. 8 3 Hvpothekenschein und Bedingungen in

fing mn öhm n Taxe, f

19

Das Rittergut landschastlich abge zufolge der nebst

am 17. April 184 an ordentlicher Gerichtsstelle

Nothwendiger Verkau Stadtgericht zu Berlin, den 22. ii 18418. fmann Ddeinrich Ferdinand Blau em Oranienburger Thore belegene und

Das dem Kau rige, hier vor d ,, 8 ö zeichnete Erbpachts-Grundstück, gerichtli q e rern nrg une sst,selichtich abkesch st zn am 24. Februgr 1848, Vormittags 11 uhr an der Gerichtsstelle , werden. !

pothekenschein sind in der

810

tag der Einfall wiederholt worden sei, und daß Freischaaren mit 2 und Bürgerwehr auf der Leopoldshöhe in Konflikt ge⸗ rathen sind.

Das neue Museum.

Mitten in dem politischen Drängen und Treiben unserer Tage wächst der großartige Bau, der gesammelte, reiche Schätze der Kunst aufzunehmen bestimmt ist, das neue Museum, seiner Vollendung im Innern still entgegen, und wenn wir in dem neuen Staats⸗-Gebäude, welches in den Tempeln der Kunst für uns erbaut wird, wohnlich eingerichtet sein werden und den Blick wieder mehr auf die Dinge der eigentlichen Bestimmung dieser Häuser richten mögen, dann wird auch der obenerwähnte neue Bau fast vollendet dastehen, so wie er schon jetzt für diejenigen, welche von der

olitik eine Stunde absehen können, zur Besichtigung einladet und des Sehenswürdigen zur Genüge darbietet. Wir geben nach einigen Notizen über den äußeren Bau eine kurze Be— schreibung von dem, was die inneren Räume zeigen.

Das ganze Haus, dessen Bau der Geh. Ober-Baurath Stüler leitet, sieht mit der Froönte nach der Friedrichsbrücke zu. Das halbmondförmige Gebäude der Königl. Gesundheitsgeschirr-Niederlage und andere Häuser, welche jetzt noch den vollen Anblick derselben verwehren, werden abgetragen und der Platz zu einem zweiten Lustgarten umgeschaffen werden. Von dem Bogen aus, der das alte Museum' mit dem neuen verbindet, soll ein Portikus bis an die Friedrichébrücke führen, in welche ein anderer von dem neuen Dome aus einmündet. Ein dritter Säulengang endlich, der von dem Got— teshause zu dem Seitenportale des Königlichen Schlosses führen wird, vollendet den äußeren Zufammenhang der genannten Prachtbauten, welche so ein großartiges Enfemble darstellen, bei dem freilich der verschiedenartige Styl ein Hinderniß sein wird, den mächtigen Totaleindruck eines einheitlichen, architektonischen Ganzen zu geben.

Treten wir indessen ein durch den Haupteingang, der sich in der Mitte, im Treppenhause, befindet. Das Erdgeschoß wird einander sehr fern lie— gende Enden der Kunst umfassen. Rechts ägvpptische Antiken und Anti— quitäten, links Vaterländisches. Der Führer geht rechts und wir besin⸗ den uns unter ägyptischen Särgen und Gräbern. Der Sammelfleiß des Herrn Lepsius hat ganze Grabeshöhlen mit ihren von Hieroglvphen bedeck— ten Wänden ausnehmen und hier, so wie sie gefunden worden, wieder auf⸗ stellen lassen. Ueberhaupt ist man durchaus dem Grundsatze gefolgt, nicht sowohl durch zum Theil zerstörte und unvollständige Ueberreste nur wirklich ägyptische Erzeugnisse vor Augen zu führen, als vielmehr durch geschickte Nachhülfe und Restauration ein getreues Bild von dem ganzen Kunst—= werke darzubieten. Daher sinden wir auch z. B. den vollständigen Eingang zu einer Pyramide kopirt, welcher in der aus vielen runden Steinen be— stehenden Thüreinfassung nur drei echte enthält, die nun aber im Verein mit den übrigen, nachgemachten einen Begriff von der ganzen Construction eines solchen Baues geben. So finden wir ganze Blendthüren mit wenigen Original⸗Bruchstücken, aber in den Reliefs durch Nachbildungen nach Ab- drücken vervollständigt. Andere, nur gemalte, haben an Ort und Stelle eine treue Kopie erfahren und sind hier in frischen Farben ausgeführt.

Wir gelangen dann weiter in einen düsteren Sakos, der das getreu wieder⸗ gegebene Innere eines ägyplischen Tempels nach der einen Seite hin ab— schließt und einem riesigen Götterbilde, dem Horus, einen Platz giebt. Treten wir aber von hier aus in den großen, säulengetragenen Saal, der hauptsächlich der Aufstellung der Schätze des ägpptischen Museums dienen soll, und finden die Wände mit den Bildern bunt bedeckt, die wir in der „description de l'Egyte“ gesehen haben, und sehen bisher nur aus der Abbildung gekannte Säulen und Tempelchen leibhaftig vor uns stehen, so glauben wir in einem lebendig gewordenen Bilderbuche zu sein und uns fällt der alte Hadrian ein, der aus seinem Rom eine Musterkarte machte, um alle Bau- und Sfkulptur⸗-Style zu haben, die man bis zu seiner Zeit kannie. Das ganze äußerliche Leben der Aegypter, die Anordnungen des Kultus und die belannte Mannigfaltigkeit des Verkehrs und der geselligen und häuslichen Handthierungen breitet sich auf den Wänden in heiterer Färbung aus. Die Schifffahrt und der Krieg, mächtige Könige, welche ganze Völkerschaften beim Schopfe in der Linken halten, um die so gebildete Schopfppramide mit einem einzigen Schwertstreiche der

Rechten zu zersäbeln, die Opfer, die Gerichte, Alles reiht sich in buntem

Gemisch an einander. Von diesen Sälen wird ein offener Hof eingeschlossen, der den Vorhof zu dem eben erwähnten Tempel abgiebt. Zwei große Göt⸗— ferbilder mit dem segenbringenden Nilschlüssel sitzen dort zu beiden Seiten wie Wächter des innersten Heiligthumes, und zwei steinerne Widder liegen einander gegenüber in tiefer Ruhe da. Buntbemalte Säulen umgränzen den Hof. Der Fries ist mit Hieroglyphenschrift bedeckt und enthält in sol⸗ cher eine Inschrift von Herrn Lepsius, die wir leider nicht zu übersetzen ver⸗— mögen.

Wir scheiden von der wunderbaren ägyptischen Welt und lassen uns auf der großen Haupttreppe in die heitere griechische und römische hinauf— führen. Die Treppenwände sind von einem Fries umkränzt, welcher aus Grips den Abguß des Centaurenkampfes vom Apollotempel zu Phigalea aufweist. Es wird durch diese frühen Erzeugnisse griechischer Plastik schon angedeutet, zu welchen Schätzen wir jetzt gelangen sollen. Denn die erste Etäge des Hauses ist den Gypsabgüssen gewidmet, welche bisher in einem Rebensaale des alten Museums zwar einen Ort der Aufbewahrung, aber nicht der Aufstellung, geschweige gar einer wirkungsvollen Aufstellung ge— funden haben. Hier aber ist ihnen die schönste Aufnahme bereitet. So enthält ein in der Wand angebrachtes polpchrom ausgeführtes Tempelgiebel- feld in gutem Abgusse und sachgemäßer Anordnung die Gruppe der berühm— ten Aegineten, jenen Schatz der münchener Glyptothek. Wir kommen fer⸗— ner durch malerisch und beziehungsreich ausgeschmückte Räume, die eigens für plastische Werke aus dem Kulte einer besonderen Gottheit bestimmt sind. Solche fanden wir für die Diana und ihren ferntreffenden delphi- schen Bruder vorbereitet. Jene anderen daneben mit den mit Weinlauben bemalten Wölbungen werden die Statuen des Baecchuskultus aufnehmen.

Und immer weiter durch alle Zeiten der Kunstgröße und der Blüthe werden wir geführt werden, wenn diese Räume erst gefüllt sind. Man beginnt die Abgusse vom panathenäischen Festzuge in die Wände einzulassen. Wir sehen die abgesteckte Fläche, welche die Thüren des Ghiberti enthalten wird, „die würdig sind, des Paradieses Pforten zu sein.“ Auf der Gallerie des Trep= penhauses zeigt sich eine Nachbildung des Pandroson, dieses von den schö— nen Karyvatiden getragenen Ausbaues des Erechtheustempels zu Athen. Ein runder, gewölbter Raum wird von einer Nachbildung des Windthurmes des Andronikus Cyrestes ausgefüllt werden. Von diesem Schlußstein anti- ker Baukunst führen einige Stufen hinauf zu dem verdeckten Gange, der die beiden Museen verbindet. Sehr zarte, in blau, weiß und gold ausge—

führte Rosetten zieren das Lacunar. Die korinthischen Säulen am Ein—

und Ausgange sind von kararischem, schwarzgeädertem Marmor, und die weißen Kapitäler ven demselben Stein zeigen die größte Zierlichkeit und Eleganz in der Ausführung. Ueberhaupt haben mehrere Lander beisteuern 9 um die Stützen fuͤr die eben durchwanderten Gemächer zu liefern; denn wir sahen außerdem noch Säulen von böhmischem, pyrenäischem und französischem Marmor.

Im Treppenhause wieder angelangt, führt uns eine interi- mistische Holztreppe in das zweite Stockwerk, und wir verweilen hier als wie im Mittelpunkte unserer Wanderung vor dem eben vollendeten gro⸗ ßen Freskogemälde von Kaulbach, welches den Thurmbau zu Babel und die Zerstreuung der Menschheit in alle Welt veranschaulicht. Was wir im Juni des vorigen Jahres als Carton zu bewundern Gelegenheit hatten, sinden wir hier im Glanze der Farben, als Monument dem Kalke anver— traut, wieder. Ganz oben der zürnende Gott mit seinen Engeln, unter ihm der trotzige Nimrod, der Zwingherr der Völker, dessen zertrümmerte Götter⸗= bilder, dessen sterbendes Kind und bittende Gemahlin den Trotz seines har— ten Sinnes nicht beugen können. Die bösen Räthe um ihn verzweifeln, die Dichter und Weisen verlassen ihn, der Thurmbau stockt, und der Urhe⸗ ber des Planes zu demselben stirbt unter den Steinwürfen der zum Frohn= dienste gezwungenen Arbeiter. Die Völker aber sammeln sich und zie— hen in alle Welt davon. Herrliche, unnachahmlich wirkungsvoll an= geordnete Gruppen und bewundernswerth schöne Gestalten in ihnen! Links die Semiten, eine friedliche Familie, mit Kindern und Heerden reich gesegnet. Eine schöne, hohe Frau, ein stattlicher, patiarchalischer Mann und Knaben, Jungfrauen und Kinder. In der Mitte ziehen die Chamiten, das dunkle Volk des heißen Afrika, häßliche, sinnliche Gesichter. Der Priester mit dem Götzenbilde, welches er mit Inbrunst hält, reitet auf einem Büffel. Thierische Menschengestalten umher. Rechts aber stürmen die Japhetiten, dies herrliche Geschlecht künftiger Größe, davon, mit dem Funken zu allem Hohen und Schönen in sich. Ein kräftiger junger Mann reitet ein feuriges Roß, an dessen Mähnen sich ein unvergleichlich schöner Jüngling hält und im raschen Laufe mit davoneilt. Lebensvolle Wahrheit der Gestalten; wunderbare, ja, bezaubernde Schönheit der Formen, höchst anmuthige und charaktervolle Gruppirung sind Alles Vorzüge des Bildes, denen eine seltene Farben-Harmonie noch größere Wirksamkeit beilegt. Neben ihm sind noch zwei Flächen von derselben Größe und gegenüberliegend andere drei, unge— schmückt, aber gleichfalls sämmtlich dem schöpferischen Geiste Kaulbach's zur Belebung übergeben. Wie wir vernehmen, hat er folgende Stoffe dazu er- wählt: 3am soll uns die griechische Welt geschildert werden. Dann fol— gen zwei, vom Künstler schon früher ausgedrückte KLunstgedanken: Die Zer- störung von Jerusalem und die Hunnenschlacht. Die Kreuzzüge geben den Inhalt für das fünfte Gemälde, und den Beschluß wird auf dem sechsten die Reformation machen. ;

Welch ein Anblick wird das sein! Man stehe unter dem schöngeform— ten Bau aus dem alten Athen und überschaue mit einem Blicke, oder man umwandle die Gallerie und betrachte nach einander die großen Momente aus der Geschichte der Menschheit: es muß der prächtige Akkord, in drei Kunstarten zugleich den betrachtenden Sinnen, dem erhobenen Ge— müthe aus der umgebenden Menschenschöpfung sich entgegendrängt, die tiefste Seele des Beschauers zu befriedigen und zu rühren im Stande sein.

Folgen wir jetzt dem Führer, der uns in einfache aber elegante Säle hineinführt, welche für das KupferstichKabinet eingerichtet werden. Schön polirte Schränke glänzen uns entgegen. In ihren Thüren ist die Täfelung ausgeschnitten, damit ein Stich unter Glas darin angebracht werden kann, so daß aus diesem schon der nähere Inhalt des Schrankes zu ersehen sein wird. Eine Nische in einem der größeren Zimmer für die Tische zum Auf⸗ legen und Beschauen der Stiche enthält die kolossal ausgeführte Büste Al⸗ brecht Dürer's, den die Bau-, Bild-, Malerkunst „Patron“ nennen, wie seine Grabschrift sagt. Auch Marc Antons Büste haben wir über der einen Thür angebracht gefunden. Die Lünetten an den Fensterwänden enthalten Bild- nisse vorzüglicher Kupferstecher. Ein freundliches helles Zimmer, mit Malerei in Wachsfarben anmuthig ausgeschmückt, soll zum Lesen dienen und ladet zur Benutzung der Bibliothek der Akademie ein. .

Wir hören, daß die Eröffnung des Kupferstich⸗Kabinets schon in die⸗ sem Herbste stattfinden soll. Die übrigen Zimmer dieses Stockwerkes sollen ben Schätzen der Kunstkammer gewidmet werden. Die Erzeugnisse der Glas= und Porzellan- Malerei, so wie der Elfenbein -Schnitzerei, bekommen eigene Räume. Aber auch andere Gegenstände, die bisher der Kunstkammer ein- verleibt waren, die, welche sich auf das Leben fremder und vorzüglich über- seeischer Völker beziehen, und die, welche historische Erinnerungen aus der Vergangenheit bringen, sollen hier Platz finden. Wir können uns mit die ser Vermengung oder wenigstens dieser engen Nachbarschaft der verschieden artigsten Dinge nicht einveistanden erklären; denn ladet uns ein Haus zum Genusse der Erscheinungen des künstlerischen Wirkens der Völker aller Zei— ten ein, so kann sich allerdings der Beschauer dazu verstehen, auch den gleichgültigen Gegenständen, die Zeugniß von der Lebensart anderer Völker ablegen, * feine Aufmerksamkeit zu schenken. Es ist eine Sammlung von letzteren nichts Anderes, als der glückliche Besitz eines Reichthums, den wir, insofern er sich auf die alten Völker bezieht, zu Antiquitäten- Sammlungen zu vereinigen pflegen. Soll aber das Prinzip durchgeführt werden, sollen wir also eine ethnographische und Kunstsammlung aller Völker beisammen ha— ben, so liegt auf der Hand, daß eine allgemeine nur annähernde Vollstän⸗— digkeit zwar wünschenswerth, aber unausführbar ist.

Wir empfehlen den Besuch des neuen Museums, der gegen ein gerin- ges, für einen wohlthätigen Zweck bestimmtes Eintrittsgeld freisteht. Es werden dafür Führer zur Seite gegeben, die ihre Wanderungen in den Stunden von 12 bis? Uhr täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, ununterbrochen wiederholen.

Mit tiefem Schmerze erfüllen die Unterzeichneten die traurige Pflicht das am 28sten d. Mis. erfolgte Ableben ihres würdigen Direltors, des Königlichen Ober-Regierungs-Raths, Ritters des Rothen Adler⸗-Ordens drit— ter Klasse mit der Schleife und des Eisernen Kreuzes zweiter Klasse, Herrn Bethe, anzuzeigen.

Bis wenige Tage vor seinem Tode hat der Dahingeschiedene mit Treue, Umsicht und Sorgfalt seinem Berufe obgelegen und auch im vorgerückten Alter, unter mannigfachen Sorgen und Mühen des Lebens seinen regen Diensteifer sich zu erhalten gewußt. Er starb, aufrichtig geschätzt und be— trauert von Allen, die in amtlicher oder geselliger Beziehung ihm näher stan— den, und in diesen wird sein Andenken nie erloͤschen.

Stargard in Pommern, den 29. September 1848.

Die Mitglieder und Beamten der hiesigen Königlichen General- Kommission.

521 b]

969. 970.

ormittags 11 Uhr, subhastirt werden.

3139. gehö⸗ III. b. N

o. 80. Pag. 69. ver-

var ö egistratur en e n 8x

X * * Brieger Eisenbahn. Die mittelst Aufforderung vom 10. Juni d. J. auf die Actien der Neisse⸗Brieger H. Eisenbahn ausgeschriebene zehnte und letzte Einzahlung von 10 Prozent ist Nauf die Quittungsbogen: Nr. 485. 779. 780. 875. 941. 958. 1193. 1423. 1448. 1449. 1601. oll 1602. 1604. 1619. 1650. 1726. 2042. 2085 bis 2088 inel. 2130 bis 2132 inel. 2233. 2367 bis 2371 incl. 2416. 2482 bis 2487 inel. 2510. 2511. = 2552. 2644. 2647. 2754. 2791 bis 2795 inel. 2898. 3110 bis 3119 inel. 3127 bis 3130 inel. 3397. 3469. 3470. 3678. 3683. 3998. 3925. 3940. 3971. 5125 bis 5146 incl. 5409 bis 5411 inel. 5495 bis 5497 inel. 5739 bis 5742 incl. 57814 bis 5786 incl. 5797 bis 5799 incl. 5841. 5869. 5882 bis 5889 incl. 6323 bis 6325 incl. 6588 bis 6598 incl. 7200 bis 7201 incl. 7231 bis 7232 incl. 7236. 7251 bis 7258 inel. 7616 bis 7625 incl. 7665 bis 76573 incl. I845 bis 7847 inel. 7984. 7936. 8o74. 8073. So76. S084.

S083. 8084. 8099. 8100. S228. S230. 8232. 8240. 8241. 8357. 8364. S365. 8407. S408. 9038. 9045. 9218. 9409. 9829. 9830. 10016. 10023. 10173. 10306. 10355. 104109. 10414. 10457. 10641. 10642. 10647. 10871 bis 10875 inel. 10877.

nicht geleistet worden. - .

In Gemäßheit des §. 12. des Gesellschafts / Statuts werden die Inhaber dieser Quittungsbogen aufgefor⸗ dert, die rückständige Ausschreibung von Zehn Prozent nebst 3wei Thalern Conventional- strafe für jede Actie binnen vier Wochen in dem Lokal der Hauptkasse auf dem Oberschlesischen Bahn- hofe gegen Quittung der Herren Kassirer Lange und Controleur Bialecki zu leisten.

Erfolgt innerhalb dieser vier Wochen die Zahlung der rückständigen Einzahlung nebst Conventionalstrafe nicht, so verfallen die auf die betreffenden Quittungs-⸗ bogen gemachten Einschüsse der Gesellschaft und die Quittungsbogen selbst werden für erloschen erklärt.

Breslau, den 23. September 1818.

Das Direktorium der Neisse⸗Brieger Eisenbahn.

Das Abonnement beträgt: 2 Athlr. für ; Tahr. Athlr. Jahr.

3 Athlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis- Erhöhung.

mei nen Uummern wird 1 26 Sgr. berechnet.

Znuhalt.

Auitlicher Theil.

Deuntischland.

Bundes⸗Augelegenheiten. Frankfurt 4. M. verfassunggebenden Reiche ⸗Versammlung. Ankunft des Prinzen Karl von Bavern.

Preußen. Berlin. . Eröffnung der Sitzungen des rheinischen Appellations-Gerichishoses.

DOesterreich. Wien. Schlacht bei Sinhlweissenburg. Cirkular des Kriegs⸗Ministers. Die slavische Expedition nach Nord-Ungarn.

Württemberg. Stuttgart. Autworts⸗Adiesse der Kammer der Standesherren an den König. Nede des Königs. Das Vollsfest in Kannstatt.

Baden. Freiburg. Hoffmann. Der und dem Obrrlande.

Braunschweig. Braunschweig.

Sachsen⸗Altenburg. Altenburg. Straßenanschlag.

Sch leswig⸗Holstein. Regierunß nach Schleswig. an den General-Lieutenant von Bonin.

Altona. Die augnstenburgischen Güter anf Alsen.

A uslan d.

Cavaignae und Senard. Die Präsidenten⸗

Vermischtes.

Neichstruppen trwartet. Staufen. General Einzug Struve's. Aus dem Einzelheiten über den Llusstand. Rüstungen. ; Einmarsch sächsischer Truppen.

Rendsburg. Verlegung der

Frankreich. Paris. wahl-Frage. Widerlegung von Gerüchten. Großbritanien und Irland. London. Verurtheilung der Char— nisten. —die Times Über den Chartisten Prozeß. Irländische Zu—= stände. Die Unterhandlungen wegen der französischen Anleihe. Bankstatus. ;

Amerikanische Staatspapiert. Cholera. Schweden und Norwegen.

Stockholm. Andienz dentschen Gesandten Welcker.

des

sind bereits am Tage der Anfragestellung erledigt worden. weitere Interpellation desselben Abgeordneten, welche Maßregeln das Reichz Ministerium zum Schuße unterdrückter Deutscher in Ungarn Verhandlungen der

Preusischer

Staats-Anzèiger.

Berlin, Donner stag den 53. Oktober

Eine

getroffen habe, sindet in Folgendem ihre Beantwortung. Die Deut-

schen in Üngarn gehören in eine doppelte Klasse. Seit Jahrhun⸗

derten hat sich eine bedeutende Anzahl von Deutschen in Ungarn an⸗

Verordnungen des Geueral-Post⸗Amts. Köln.

gesiedelt und das ungarische Staatsbürgerrecht erlangt. Wenn wir

auch für diese Deutschen die besten Spmpathieen hegen, so stehen wir

doch in keiner staatsrechtlichen Beziehung zu denselben.

Sie sind An⸗

gehörige des Königreichs Ungarn, und wir haben so wenig ein Necht, ihnen bei ausbrechendem Bürgerkriege Schutz zu gewähren, als wir unter gleichen Verhältnissen für die Deutschen im Elsaß und in Loth⸗

ringen Schutz eintreten lassen können. Wiesenthale

that zugekommen.

provisorischen Schreiben der provisorischen Regierung Kiel. Landes ⸗Versamm lung.

Jene Dentschen dagegen, welche nur vorübergehend in Ungarn sich aufhalten, haben aller—

dings einen Anspruch auf unseren Beistand. Dem Reichsministerium ist aber von dieser Seite noch keine Klage wegen verübter Gewalt— Auch haben weder die in Ungarn wohnenden Franzosen, noch die dortigen Engländer bei ihren Regierungen der— artige Klagen erhoben. Sollte dennoch in Zukunft dem Reichs Ministerium ein solcher Fall bekannt werden, so wird es seine Pflicht

ihun und den betreffenden Deutschen seinen Schutz in vollem Umfange

angedeihen lassen.

jetzt noch keine eurepäische Regierung mit Ungarn in Verkehr getreten ist.

Schweiz. Bern. Alustalten für die Sitzungen der neuen Bundes- Ver—

sammlung. Deutsche Bundestruppen an der schweizer Gränze. schluß des Regierungs Raths in Betreff des Asylrechts. Vermischtes. Zürich. Kritik der Gerüchte über Radetzky's Pläne. Basel. Raveanj . Tessin. Cirkular des Staatsraths. Spanien. Madrid. Die neugeborene Prinzessin. Die geheimen Ge⸗ selischaften. Griechenland. Athen. mern. Die Cholera. Handels und Börsen⸗ Nachrichten.

Nuhe. Ausfall der Aerndie, Die Kam⸗

2

Amtlicher Theil.

Der Königliche Hof legt morgen, am sten dv. M.,

burg die Trauer auf acht Tage an. Berlin, den 4. Oktober 1848.

Augekommen: neister zogthum Schlesien, Graf von Reichenba ch, von Goschütz. Abgereist: Der Wirkliche Geheime DOber-Regierungs-Rath und Direktor im Ministerium des Innern, von Putt kammer,

nach Danzig.

Nichtamtlicher Theil. Dent schland.

tzun des- Angelegenheiten.

sh ste Sitzung

Frankfurt a. M., 2. Okt. (O. P. A. 3.) Tages⸗

der verfassunggebenden Reichs -Versammlung. Ordnung: Wahl des Präsidenten und der beiden Vice Fortsetzung der Berathung über Art. VII. der Grundrechte. nung der Sitzung um 9. Uhr H. von Gagern.

Die Abgeordneten Glück aus Müncht . lin zeigen ihren Austritt aus der National⸗Versammlung an.

Präsident macht bekannt, daß die

Namens des Marine Ausschusses stellt Jordan aus Berlin, auf Veraulassung der Beantwortung einer In⸗ jerpellation von Reden's durch den Neichs-Minister der Finanzen, die Verwendung der zum Flottenbau bewilligten sechs Millionen Thaler betreffend, den Antrag, die National- Versammlung wolle das Finanz Ministerium auffordern, gemäß des Beschlusses vom 11. Juni, drei Millionen Thaler zur Verwendung sür die deutsche Marine sofort flüssig zu machen. Paur aus Augsburg berichtet Namens des Gefeßzgebungs Ausschusses über den Entwurf eines Gesetzes zum Schutze der Mitglieder der deutschen Reichs⸗-Versammlung; Lette aus Berlin Namens des volkswirthschaftlichen Ausschusses über meh—⸗ rere Petitionen, die Aufhebung der Feudallasten betreffend, und ver= binde damit den Antrag, die National⸗-Versammlung wolle über die⸗ sen Gegenstand, in Erwägung, daß derselbe bei Berathung iber §. 27 der Grundrechte zur Sprache kommen werde, zur motivirten Tagesordnung übergehen. Reichs ⸗Minister von Schmerlin gi: Eine Reihe von Interpellationen werde ich in der Weise beantworten, wie solche dem Ministerium übergeben worden sind. Zwei Inter= pellationen des Abgeordn. Zimmer mann aus Spandew über Lie Ver⸗ hältnisse Deutschlands zu Tänemark und den Inhalt des Alkreditivs des Gesandten der Centralgewalt bei der franzbsischen Republit betreffend,

von Radowitz gefallen ist.

für Se. Durchlaucht den regierenden Landgrafen von Hessen - Hom—⸗—

Der General-Erb-Land-Postmeister im Her-

. Folge dessen von der französischen Regierung gegebene Erklärung bier HMatat .

weissenburg. Von Pesth ist alles Militair ins Schlachtfeld bei Stuhl- weissenburg gerückt.

Anfunft ligten und inhaftirten. Deutschen, falls solche nicht anderer Verbrechen wegen in Haft sich befinden, ausliesern zu wollen. daß von Seiten Englands noch keine desfallsige Reclamation gesche⸗ hen ist, und daß die englische Regierung sogar sich geweigert hat, auf eine solche einzugehen. schehe, so hat das Reichs Ministerium sich veranlaßt gefunden, von dem Erfolge der Bemilhungen des Reich Gesandten in Paris den

Die weitere Frage des Abgeordneten Zimmermann hinsichtlich der Gesandtenbeschickung für Ungarn ist im Reichs⸗Ministe⸗ rium selbst noch eine schwebende. Dasselbe nimmt in dieser Frage das Vertrauen der Versammlung in Anspruch und wird diefen Punkt später zur Erledigung bringen. Zu bemerken ist übrigens, daß bis omatischen Die Interpellation in Betreff der bei ben Juni⸗ Unruhen zu Paris inhaftirten Deutschen anlangend, so hat der Reichs Gesandte für Paris schon im Monat August Auftrag erhalten, hier— über bei der französischen Regierung Nachfrage anzustellen. Eine in

geht dahin, daß dieselbe geneigt sei, alle bei jenen Unruhen bethei⸗=

Zu bemerken ist,ů

Bewegung.) Famit jedoch Alles ge=

deutschen Regierungen Mittheilung zu machen, da diesen die Erhe⸗ bung solcher Reclamationen überlassen bleiben muß.

Bei der gemäß der Tages⸗Orbnung vorgenommenen Präsidenten⸗ Wahl wurden zum ersten Vorsitzenden gewählt, H. von Gagern mit 307 unter 377 Stimmen; zum ersten Vice-Präsidenten Eduard Sim— son aus Königsberg mit 215 unter 367 Stimmen, und zum zweiten Vice-Präsidenten Niesser aus Hamburg mit 225 unter 268 Stimmen.

Ein Antrag der Abgeordneten Mavern: „die National Ver-

sammlung beschließt, dem General Wrangel und den unter ihm ge⸗—

standenen Truppen für ihre Tapferkeit und Ausdauer den Dank des ordnu erh heu, donstitutionellen Einrichtungen und Verfügungen im Staate aufrecht zu er=

Vaterlandes auszusprechen“, wurde zum Beschluß erhoben.

Frankfurt a. M., 2. Okt. (Fr. J.) Se. Königl. Hoheit der

Prinz Karl von Bayern, Kommandirender des Töten und Sten deut— schen Armee⸗ Corps, ist gestern Abend gegen 11 Uhr hier eingetroffen. Der Prinz stieg im „Russischen Hofe“ ab, wo die hier anwesenden

kurhessischer Truppen die militairischen Honneurs machte.

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2 . 1 * 214 J * ö. g. ) Königlich bayerischen Ofsiziere ihn empsingen und eine Compagnie 1

Preußen. Berlin, 4. Sit. Das Amtsblatt des Kö,

niglichen Post⸗Departements enthält die Verordnung, betreffend die Aufhebung des jährlichen Nachweises der Privatsuhr- Gelegenheiten;

a , ie . Freiheit für Bücher -Sendungen an die J. betreffend die Porto- Freiheit ür Biicher endunge Derren Borge desgl. bet ken bemüht sein werden.“

denische National⸗Versammlung zu Frankfurt a. M. behufs Begrün⸗ Lung einer deutschen Reichs-Bibliothek; desg!, betreffend die Aufhe⸗

Präsidenten. ; Eröff- . Vormittags durch den Vorsitzenden Monate August Nach einer Reclamation des Abgeordneten ; . tokoll wird dasselbe berichtigt und genehmigt. Fuchs gegen das Protokoll wird daß gt und genebmigt. Fire ge München und J. Grimm aus Ber- Der Abgeordneten Jordan aus Mar- Pretis und Sommaruga als neuerwählie Mitglieder in den Ausschuß für Politische und internationale Angelegenheiten eintreten, und daß

bung der Notizbücher über die Auslieferungs-Scheine zu angekomme⸗ nen Geldsendungen.

Köln, 2. Oft. (Köln. Zig.) Heute Morgens um wurden nach Beendigung der in diesem Jahre zuerst in und September gefallenen Gerichts- Ferien die

Audienz bei versammelten Senaten wieder eröffnet. e Hof in rother Robe in den Saal eingetreten war, wo sich außer den Mitgliedern des Advokatenstandes f . l melt hatte, hielt der Herr General- Advolat von Collenbach im Auftrage des Herrn General. Prokurators Nicolovins einen einleitenden Vortiag.

Er hob hervor, daß seit den großen Ereignissen des Monats März die

ö ran Fit gebr. Musschnß auf de geordneten Justiz nick it derselben Pünktlichkeit wie früher habe verwaltet werden Ergänzungs“Wahl für den Wehr-Ausschuß auf den Abgeordneten Justiz nicht mit derselben Pünkilich vie früher habe v

bie , m, , f 4 önnen, indem andere Bürgeipflichten die Thätigkeit in Anspruch genon⸗

men hätten, mehrere Mitglieder des Gerichtshofes mit legislativen Ar⸗

beiten beschäftigt gewesen und Andere (5) als Abgeordnete zu den

National Versammlungen in Frankfurt und Berlin berufen worden

wären. Eine Folge hiervon sei das einstweilige Eingehen des dritten

kurzen Worten, der gesetzlichen Vorschrift gemäß, glieder des Advokatenstandes an i :

ist gescheitert. zogen sich von allen Seiten zusammen. an diesem Zuzuge Theil. 11 Ubr die in Ungarn mit Zuversicht eiwartet hatte,. Sitzungen des rheinischen Appellations - Gerichtshofes i ö in Mähren stationirtes Militair den Befehl, im Falle die ungarischen Nachdem der

ein zahlreiches Publikum versam⸗

Alle poest⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers:

Sehren⸗ Straße Nr. 57.

1848.

gen Veamte, über die Abschaffung der geheimen Konduitenlisten, über

den Schutz der persönlichen Freiheit, welches letztere Gesetz im We⸗

entlichen sich dem bisherigen rheinischen Rechte annähere, über die Herstellung der Abschließung der J 1

. der Civil Ehe im Bezirke des ehema⸗ ligen Herzogthums Berg, und bemerkte, daß diese Gesetze in er Rheinprovinz mit lauten. Beifalle begrüßt worden seien. Er, bemerkte schließlich, daß, welches auch die Verwickelungen feien, welche insbesondere durch die konkurrirende Kompetenz der Naticnal-Versammlung in Frankfurt und Berlin in der Gesetzgebung obwalteten, und welche in Berathung über die Abschaffung der To⸗ desstrafe und über den Schutz den persönlichen Freiheit hervorgetre—= ten seien unsere heißesten Wünsche der Einheit, Einigkeit, dem Glücke und der Wohlfahrt Deutschlands zugewendet bleiben müßten. Dazu sri es dringend nöthig, daß dem 6, wieder Achtung ver⸗ schafft werde, und zu diesem Zwecke fordere er den Hof und das

Barreau auf, Hand in Hand zu gehen. Der erste Präsident des Appellations-⸗Gerichtshofes, Herr Br. Schwarz, erinnerte hierauf mit

die Mit- des ihren Eid. Er bemerkte, daß die volitischen Stürme ihre Rückwirkung auf die Verwaltungs⸗ zweige und namentlich auf die Administration der Justiz geäußert, daß die letztere durch die Abwesenheit mehrerer Mitglieder des Hofes bei den National⸗Versammlnungen gehemmt worden, daß aber eine prompte, gründliche Justiz ein dringendes Bedürfniß sei, und daß, um

ihren ungehemmten Lauf herzustellen, um dem Gesetze, vor welchem Alle gleich seien, Achtung zu verschaffen, der Hof und das Barreau sic die Hand reichen möchten.

d tic i . Er erklärte hierauf die Sitzungen in dem neuen Instizjahre für eröffnet und bemerkte, daß dieselben mor⸗

gen ihren regelmäßigen Verlauf beginnen würden.

Desterreich. Wien, 1. Okt. (Bresl. 3tg.) Ein gestern

hier ausgegebenes Plakat enthält Folgendes: „Schlacht bei Stuhl⸗ Drei Regimenter Husaren machten den Angriff auf das Heer der Kroaten. Mit ruhmbekannter Tapferkeit hieben diese wackeren Ungarn auf ihre Feinde ein, das Blut floß in Strö⸗ men, viele Leichen blieben zurück, und die Armee des Jellachich ward zurückgedrängt. So weit geht der Bericht, doch dauert der Kampf noch langer fort, und es läßt sich nicht mit Gewißheit angeben, auf welcher Seite der Sieg geblieben ist.

Der Kriegsminister hat nachstehendes Cirkular an sämmtliche kommandirende Generale ꝛc. erlassen:

„Es sind seit einiger Zeit, selbst auf dem Neichstage, wiederholte Kla⸗= gen über Aeußerungen von Militair⸗Individuen vorgekommen, welche geeig net sind, die öffentliche Meinung und alle wohlgesinnten Staatsbürger zu beunruhigen, indem sie die Gesinnungen der Kaiserl. Armee und insbeson— dere eines Theils des Offiziercorps, als den von Sr. Majestät dem Kaiser seinen Völkern gegebenen eonstitutionellen Institutionen abgeneigt, darstellend trachten. Es ist meine erste Pflicht, der Armee jene Einheit der Gesinnun⸗ gen, des Pflichigefühls, des unbedingten Gehorsams gegen die allerhöchsten Anordnungen des erhabenen Monarchen, folglich auch die Achtung vor den

halten und nicht zu dulden, daß Einzelne sich erlauben, gegen den aus⸗ gesprochenen Willen des Monarchen sich gegen die neue Gestal⸗ iung des Staatsgebäudes auszusprechen. Ich finde mich daher um so mehr veranlaßt, sämmtliche kommandirende Herren Generale, Divisionairs, Brigadiers, Regiments - und Corps-Kommandanten, dann überhaupt alle Chefs von Militairbranchen, auf das bestimmteste aufzufordern, ihre Un⸗ lergebenen allen Ernstes anzuhalten, in diesem Sinne stets pflichtgemäß zu handeln und sich zu benehmen, als unvorsichtige, unseren (onstit tionellen

Einrichtungen nicht angemessene Aenßerungen stets benutzt zu werden, um

. 26 , . zu verdächtigen. Ich darf mich mit Vertrauen er Vosfuung überlasen, es werde die Ueberzeugung, daß fernerhin jeder Anlaß zu soichen Anlagen zu vermeiden sei, allgemein als eine hl! e⸗ Ren den Thren und das Vaterland erkannt werden, und daß 4 Herren Vorgesetzte eifrigst in diesem Sinne auf jhre Untergebrnen zu wir-

Die slavische Expedition, die nach Nord- Wagarn bestimmt war Presiburger, tornauer und neutrger Na e ne . Auch Linien⸗Müärann na dm Von Seiten der hiesigen Regierung ward die Expedition der Slaven nicht unteistützt, weil man hier auf den Grund der Kaistrl. Manifeste die Herstellung des Waffenstillstands Demgemäß erhielt sogar

Streitkräfte mit dem slavischen Corps nicht fertig werden sollten, zur Herstellung der Waffenruhe und Ordnung einzuschreiten. Jetzt aber,

wo die Verhälinisse zu Pesth sich so äußerst schroff gestellt haben,

vo die österreichische Intervention auf Grundlage der Gleichstellung Aller Nationalitäten von Wessenberg bereits ausgesprochen worden, sst eine wesentlich veränderte Behandlung der nord ungarischen Frage nuit Recht zu erwarten. Die Führer Hurban und Stur sind ver⸗ wundet hier angelangt. Hodza hat sich mit dem größten Theil des Corps ins faipatische Gebirge geworfen. Uebrigens besteht hier ein sörmliches Ausrüstungs- und Unterstütungs Comité für die Slowa⸗ len. Ein neuer Einfall, heißt es, wird von Mähren her vor⸗ bereitet.

Civil⸗Senates gewesen, weiches auch für die nächsten Monate des

neuen Justizjahres fortdauern solle.

daß 1845 47 an Cidil Prozessen 1269 eingetragen, 1096 abge— macht und 173 schwebend geblieben, während 1847 18 1126 ein⸗

getragen, 827 abgeurtheilt und 259 schwebend geblieben, mithin in

letzten Jahre 229 weniger entschieden worden seien. Bei dem Anklage= Senate seien 1846— 47 1064 Sachen und 1817 48 nur 727, mit- hin 377 weniger zur Entscheidung gekommen. Es sei nicht wohl zu ermitteln, ob weniger Verbrechen vorgefallen, oder ob die Thätigkeit der gerichtlichen Behörden durch die Ereignisse gelähmt worden sei. Der Redner hob hierauf hervor die seit dem März d. J. erlasse⸗ nen Gesetze und Verordnungen über die Preßfreiheit, über die Grund⸗ lagen der Verfassung, über die Bestrafung und Verfolgung der poli⸗ tischen und Preß⸗Verbrechen, so wie der Verbrechen der Beamten

und Geistlichen, über die Herstellung des Disziplinar-Verfahrens ge⸗

Eine Vergleichung der elf Mo nate des abgelaufenen Justizjahres mit dem vorhergegangenen ergab,

naht sich die Kammer der een , Gesin-

nungen treuer und ehrfurchtsvoller e nig. m

ihrer Mitglieder lebt die Erinnerung an Alle

in einer langen Reihe von Jahren für 3e.

in den Blattern seiner unparteiischen S . en

Fab mende Anerkennung finden wird. 4 ( . ; .

i inberufung der Stände zu v : 1 3 err lanr es zu berat